DE3726851A1 - Hohlform fuer ein schaumstoff-formteil - Google Patents
Hohlform fuer ein schaumstoff-formteilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hohlform zum Herstellen eines ver
schäumten Polyurethan-Verpackungsformteils, beispielsweise aus
einem Hart-Polyurethan-Elastomer.
Zur Verpackung von hochwertigen Gütern ist es bekannt, Form
teile aus Polystyrol auszuformen. Die Herstellung der Form
werkzeuge ist allerdings mit relativ hohen Kosten verbunden.
Des weiteren ist es bekannt, derartige hochwertige Güter mit
losen Formteilchen aus verschäumtem Hart-Polyurethan-Elasto
mer (PU-Schaum) zu verpacken. Hierbei wird das Gut mit einer
Vielzahl von kleinen PU-Schaumteilen, die beispielsweise
flockenartig ausgeformt sind, in einen Behälter eingebettet,
wobei die Schaumteile in einer losen Anordnung vorliegen. Ob
wohl sich derartige Verpackungen in vielen Fällen sehr gut be
währt haben, kann insbesondere beim Auspacken die Gefahr von
Beschädigungen für das Transportgut bestehen.
Die Herstellung von blockartigen PU-Verpackungsformteilen,
deren Form an die Konturen des zu verpackenden Gutes angepaßt
ist, erweist sich deshalb als schwierig, weil sich der Schaum
stoff mit der Form verbindet und damit ein schnelles und sau
beres Herauslösen und Auswerfen verhindert.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Hohlform der
eingangs genannten Art anzugeben, welche ein rasches und sau
beres Herauslösen des Formteils ermöglicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Forminnenflächen
zumindest teilweise mit Luftdurchtrittsöffnungen versehen sind
und daß die Luftdurchtrittsöffnungen zumindest mit einer Unter
druckpumpe zur Beaufschlagung mit Unterdruck verbunden sind,
um eine Auskleidung aus einer als Trennmittel dienenden Kunst
stoffolie anzusaugen.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Hohlform auf einfache
Weise und in wesentlichen ohne manuelles Zutun formgetreu mit
einer Kunststoffolie ausgekleidet wird sobald die Luftdurch
trittsöffnungen mit Unterdruck beaufschlagt werden. Die Kunst
stoffolie paßt sich dabei formgetreu den Formflächen an und
wird gleichzeitig auf den Formflächen fixiert. Nach dem Ein
füllen des schaumfähigen Gemisches kann die Fixierung der
Kunststoffolie aufgehoben werden und das Formteil samt Kunst
stoffolie aus der Hohlform entnommen werden.
Ein weiterer Vorteil ist in der Kostenersparnis bei der Er
stellung von Formkörpern gegenüber den Werkzeugkosten für Poly
styrolformen zu sehen. Die guten Dämpfungseigenschaften von
PU-Verpackungsformteilen können daher mit relativ geringen
Kosten einer Vielzahl von Transportgütern zugute kommen, die
ansonsten aus Kostengründen auf andere Weise verpackt werden
müßten. Aufgrund der relativ niederen Kosten werden auch
kleinere Hersteller von Gütern in die Lage versetzt, Ver
packungsteile zeitnah und bedarfsgerecht selber herzustellen,
so daß die Flexibilität bei gleichzeitiger Reduzierung von
Lagerplatzbedarf erhöht wird. Ferner kann dadurch Unabhängigkeit von Zu
lieferern und eine Verringerung von Transportkosten erreicht
werden.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin,
daß die Luftdurchtrittsöffnungen wahlweise mit
einer Überdruckpumpe verbunden sind. Eine Beaufschlagung mit
Überdruck hat den Vorteil, daß das Verpackungsformteil leich
ter aus der Hohlform entnommen werden kann, da der Überdruck
das Herauslösen unterstützt.
Eine andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht
darin, daß die Luftdurchtrittsöffnungen über mindestens einen Hohlraum
miteinander verbunden sind, der durch eine Doppelwandausbil
dung der Hohlform gebildet wird. Als Vorteil kann insbesondere die relativ
einfache Herstellung angesehen werden. Das Einziehen der Kunststoffolie kann
durch eine bereichsweise Hohlraum-Unterteilung und sequentielle Unterdruck
beaufschlagung erleichtert werden. Es kann sich als zweckmäßig erweisen, daß
die Doppelwand mit einem Andruckflansch zur lösbaren Verbindung mit der Unter
druck- und/oder Überdruckpumpe versehen ist. Insbesondere bei
einer ortsfesten Installation der Pumpen ist es durch diese
Maßnahme möglich, die Hohlform abzukoppeln, um sie unter
schiedlichen Verarbeitungsstationen zuzuführen.
Grundsätzlich können die Luftdurchtrittsöffnungen gleichmäßig
über die gesamte Forminnenfläche verteilt sein. Bevorzugt sind
sie jedoch in den Ecken- und Kantenbereichen der Hohlform an
geordnet. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß sich die
Kunststoffolie in diesen besonders kritischen Bereichen genau
an den vorgegebenen Verlauf anpaßt. Abhängig von der Formge
bung kann es zweckmäßig sein, in diesen Bereichen die Dichte
der Luftdurchtrittsöffnungen zu erhöhen oder alternativ dazu,
Luftaustrittsöffnungen ausschließlich diesen Bereichen vorzu
behalten. Insbesondere bei glattwandigen, beispielsweise qua
der- oder würfelförmigen Hohlformen kann die letztgenannte
Weiterbildung ausreichend sein.
Eine besonders einfach herstellbare Hohlform besteht darin,
daß sie als quaderförmiger Formkasten ausgebildet ist, und daß die
Luftdurchtrittsöffnungen in der Bodenplatte angeordnet sind.
Eine Verwendung der Hohlform mit unterschiedlichen, auswech
selbaren Formkernen, die an mindestens einer Innenwand der
Hohlform flächig anliegen, wird dadurch vereinfacht, daß ent
lang der vorgegebenen Konturen von unterschiedlichen Form
kernen Luftdurchtrittsöffnungen vorhanden sind. Diese Luft
durchtrittsöffnungen stellen sicher, daß die Folie im Übergangsbereich
von der Innenwand zum Formkern angesaugt wird. Auf diese
Weise kann eine Hohlform durch den Einsatz von Wechselform
kernen optimal ausgenutzt werden. Ferner ist es möglich,
durch geschickte Anordnung und Auslegung von Formkernen im
Einfach- oder Mehrfachnutzen in Verbindung mit einer vorge
gebenen Hohlform die verschiedenartigsten Verpackungsformtei
le herzustellen. Durch die Anordnung der Luftdurchtrittsöff
nungen im Hinblick auf die vorgegebenen Konturen kann er
reicht werden, daß die Kunststoffolie paßgenau in die be
treffenden Bereiche eingezogen und dort festgehalten wird.
Eine weitere Vereinfachung beim Herauslösen der Verpackungs
formteile aus der Hohlform wird dadurch erreicht, daß in der
Stirnseite des oberen Randes der Hohlform eine Schnittnut aus
schneidverschleißfestem Material zur Führung eines Messers
vorhanden ist. Überstehende Ränder der Kunststoffolie, die
nicht mit dem Verpackungsformteil fest verbunden sind, können
auf diese Weise schnell und paßgenau abgetrennt werden.
Alternativ dazu kann es vorteilhaft sein, daß der Rand mit
einem hitzeständigen Überzug versehen ist, und daß ein ent
sprechender Elektroschneidrahmen mit einem Heizdraht vor
handen ist, der von oben auf den Rand aufsetzbar ist.
Besonders zweckmäßig ist es, daß der Elektroschneidrahmen
an einem Deckel für die Hohlform angebracht ist, so daß die
Hohlform während des Abschmelzens gasdicht verschlossen ist.
Eventuell beim Heißschneiden entstehende Gase können hierbei
über einen Schlauch abgesaugt werden.
Für Hohlformen, die zur Verwendung mit verschiedenen Formteil
varianten vorgesehen sind, erscheint es zweckmäßig, den Elek
troschneidrahmen entsprechend den oberseitigen Konturen der
betreffenden Formteilvarianten auszubilden, so daß die Kunst
stoffolie an den Rändern der Formteile paßgenau aufgetrennt
werden kann.
Insbesondere bei bauchigen oder kantigen Konturen kann es
zur Anlagerung der Folie oder zum Auswerfen vorteilhaft
sein, daß der Formkern mit Luftdurchtrittsöffnungen zur Be
aufschlagung mit Unterdruck bzw. Überdruck versehen ist.
Eine weitere Lösung der Erfindungsaufgabe besteht darin,
daß ein mit Folie abgedeckter Formkern vorhanden ist, und
daß die Hohlform aus einem unbedeckten Verpackungskörper
besteht, so daß sich das Kunststoff-Formteil am Verpackungs
körper anlagert.
Da hierbei die Schaumteile an der Verpackung haften, sind
in der Verpackung keine losen Teile vorhanden. Beim Ein-
und Auspacken des Packgutes braucht somit kein Verschieben
und Ausrichten der Schaumteile vorgenommen werden, so daß
in beiden Fällen der Zeitaufwand gesenkt werden kann. Es ist
ferner auch ohne weiteres eine Mehrfach-Verwendung der Ver
packung möglich, da keinerlei Verpackungsteile verloren
gehen. Ferner ist vorteilhaft, daß die Folie an der dem
Packgut zugewandten Seite am Verpackungsformteil anhaftet,
so daß die Folie zusätzlich mit in die Verpackung einbezo
gen werden kann.
Auch hierbei kann es zum Fixieren der Folie und/oder beim
Auswerfen des Formteils vorteilhaft sein, daß der Formkern
mit Luftdurchtrittsöffnungen zur Beaufschlagung mit Unter
druck bzw. Überdruck versehen ist.
Besonders zweckmäßig ist es, daß der Verpackungskörper aus
einem Pappkarton besteht, weil hierbei vielfältige Möglich
keiten zur Anlagerung von Schaumstoffkörpern bestehen. Durch
eine geschickte Anordnung des Kartons können gleichzeitig
die Seitenwände, der Boden sowie die oberseitigen Abdeck
kappen mit Schaumstoffpolstern bestückt werden.
Besonders bei relativ dünnwandigen Verpackungskörpern
empfiehlt es sich, daß die Hohlform zur Versteifung und
Halterung des Verpackungskörpers eine Schale aufweist.
Diese Schale kann über den Verpackungskörper gestülpt wer
den, so daß dieser großflächig unterstützt wird.
Das Bestücken und Auswerfen der Schale mit dem Verpackungs
körper wird dadurch erleichtert, daß die Schale mehrteilig
ausgebildet ist. Eine weitere Erleichterung wird dadurch
erreicht, daß die Schalenteile ab- und zuklappbar am Form
kern angelenkt sind.
Das Umrüsten der Schalenteile wird bevorzugt dadurch unter
stützt, daß ein Spannrahmen vorhanden ist, der sowohl im
geöffneten als auch im geschlossenen Zustand der Schalen
teile fest vorgegebene Positionen einnimmt.
Insbesondere wenn als Verpackungskörper ein Pappkarton mit
aneinander stoßenden, schlitzebildenden Klappen verwendet
wird, ist es zur Vermeidung von Schaumaustritten und Schaum
verlust vorteilhaft, daß die Trennstellen von Schalenteilen
neben diesen Fugen verlaufen. Den Schalenteilen kommt hier
bei also eine zusätzliche Abdichtungsfunktion zu.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels weiter beschrieben.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Hohlform;
Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf den Boden der Hohlform gemäß
Fig. 1;
Fig. 3 zeigt schematisch eine weitere perspektivische An
sicht der Hohlform gemäß Fig. 1;
Fig. 4 bis 6 zeigen jeweils schematisch einen Querschnitt durch
eine weitere Hohlform in unterschiedlichen Verar
beitungsphasen;
Fig. 7 zeigt in perspektivischer Ansicht schematisch
einen Verpackungskörper.
In der Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung teilwei
se geschnitten eine quaderförmige Hohlform 1 veranschau
licht, die zum Formschäumen für die Herstellung von PU-Ver
packungsformteilen dient. Üblicherweise werden hierzu
flüssige Ausgangsstoffe verwendet, die in die Hohlform 1
eingebracht werden. Der quaderförmige Innenraum der bei
spielhaft in der Fig. 1 gezeigten Hohlform 1 bestimmt die
Außenkonturen des betreffenden Formteils, während Ausneh
mungen, Durchbrüche, Öffnungen und ähnliches durch einen
oder mehrere Formkerne (vgl. Fig. 2) ausgeformt werden.
Die Hohlform 1 ist doppelwandig mit einer Innenwand 2 und
einer Außenwand 3 in der Weise ausgebildet, daß zwischen
den beiden Wänden ein Hohlraum 4 besteht. Dieser Hohlraum 4
ist mit einer nach außen führenden Anschlußöffnung 5 ver
sehen, über die lösbar eine Unterdruck- und wahlweise zu
sätzlich eine Überdruckpumpe (nicht dargestellt) angeschlos
sen werden kann. Ferner ist die Innenwand 2 mit einer Viel
zahl von relativ kleinen Luftdurchtrittsöffnungen 6 ver
sehen, die in dem dargestellten Beispiel entlang der innen
liegenden Ecken in der Hohlform 1 angeordnet sind. Die Luft
durchtrittsöffnungen 6 führen zum Hohlraum 4.
Seitlich oberhalb der Hohlform 1 ist eine Vorratsrolle 7
mit einer Kunststoff-Folie 8 angeordnet, mit welcher die
Hohlform 1 vor dem Verschäumen des PU-Materials ausgekleidet
wird. Sobald bei diesen Arbeitsvorgang der Hohlraum 4
evakuiert wird, wird
die Kunststoffolie über die Luftdurchtrittsöffnungen 6 ange
saugt, wobei die Kunststoffolie sich einerseits genau an die
Konturen der Hohlform 1 anpaßt und andererseits festgesaugt
und festgehalten wird. Beim Eintragen des schäumfähigen Ge
misches in die Hohlform 1 dient die Kunststoffolie als Trenn
mittel, die ein Verbinden des Kunststoffes mit der Hohlform 1
verhindert.
Grundsätzlich ist es ausreichend, die Luftdurchtrittsöffnungen
6 in den besonders kritischen Bereichen der Hohlform 1, d. h.
den Ecken und Kanten sowie gegebenenefalls vorhandenen Erhe
bungen, anzuordnen. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein, die
Luftdurchtrittsöffnungen 6 über die gesamte Innenwand 2 gleich
mäßig oder mit unterschiedlicher Dichte zu verteilen.
Desgleichen kann es insbesondere bei besonders tiefen oder
komplizierten Hohlformen zweckmäßig sein, den Hohlraum 4 in
unabhängige Bereiche zu unterteilen, die gesondert evakuiert
werden können. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 kann beispielsweise die Auskleidung der Hohlform 1
dadurch erleichtert werden, daß zunächst ein unter dem Innen
boden liegender Hohlraum evakuiert wird und anschließend
den Seitenwänden zugeordnete Hohlräume.
Durch die Verbindung der Luftdurchtrittsöffnungen 6 über die
Doppelwandung wird ein besonders gleichmäßiges Druckniveau
für alle Öffnungen gewährleistet.
Nach dem Einfüllen des PU-Schaumes wird die Hohlform 1 mit
einem Deckel 9 ( Fig. 3) geschlossen, der auch bei hohem
Innendruck ein Öffnen verhindert.
Für die Entnahme des verschäumten Verpackungsformteils aus
der Hohlform 1 wird das Ansaugprinzip umgekehrt. Hierbei wird
über die Anschlußöffnung 5 eine Druckluftverbindung hergestellt.
Bei einer Beaufschlagung mit Druckluft wird das fertige Ver
packungspolster aus der Hohlform gehoben.
Die Anschlußöffnung 5, die in der Fig. 1 rein schematisch
dargestellt ist, ist als abgedichteter Andruckflansch ausge
bildet, der gleichermaßen mit einer Vakuumpumpe oder einer
Druckluftpumpe lösbar verbunden werden kann. Wenn die An
schlußöffnung 5 an der Unterseite der Hohlform 1 angeordnet
ist, so kann die Verbindung mit einer der Pumpen auf einfache
Weise dadurch hergestellt werden, daß die Hohlform 1 über
einen in einer Arbeitsplatte ortsfest installierten entsprech
enden Pumpenanschlußflansch geschoben wird, wie in Fig. 2 veranschaulicht.
Die Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf die Hohlform 1. Bei diesem
Beispiel ist im Inneren der Hohlform 1 ein Formkern 10 angeord
net, der als Positivform des zu verpackenden Werkstückes aus
gebildet ist. Das Beispiel zeigt einen Formkern 10, der sowohl
mit dem Innenboden der Hohlform 1 als auch in einem Bereich
11 flächig mit einer Seitenwand 12 abschließt. Der Außenkon
tur des Formkerns 10 folgend weist der Innenboden 13 eine Vielzahl von weiteren
Luftdurchtrittsöffnungen 14 auf, die mit dem Hohlraum 4 in
Verbindung stehen. Auf diese Weise wird eine Kunststoffolien
auskleidung in den Ecken angesaugt, die durch den Formkern 10
gebildet werden. Sinngemäß sind auch Luftdurchtrittsöffnungen
an den Rändern des Bereichs 11 in der zugehörigen Innenwand
der Hohlform 1 vorhanden, die in der gewählten Darstellungs
form nicht sichtbar sind.
In der Fig. 2 ist ferner ersichtlich, daß die Stirnfläche 15
des oberen Randes der Hohlform 1 mit einer Schnittnute 16 zur
Führung eines Messers (nicht dargestellt) versehen ist, um das
Abtrennen von überstehender Folie zu erleichtern. Die Schnitt
nute 16 ist aus besonders schneidverschleißfestem Material,
wie beispielsweise Hart-PVC, hergestellt.
Fig. 3 veranschaulicht schematisch, auf welche Weise über
stehende Kunststoffolie alternativ zu einem Messerbeschnitt
mittels eines Heizdrahtes 18 abgetrennt werden kann. Der
Heizdraht 18 ist in einem Schneidrahmen 19 angeordnet,
der über der Hohlform 1 an zwei Balancern 20 aufgehängt
ist. Die elektrische Energiezufuhr erfolgt über ein Kabel
21. Wird der Schneidrahmen 19 auf die Hohlform 1 aufge
setzt, so beaufschlagt der Heizdraht 18 den oberen Rand
der Hohlform 1, die deshalb mit einer hitzebeständigen
Schicht 17 versehen ist.
Nach dem Öffnen der Hohlform wird der Schneidrahmen 19 ab
gesenkt und auf die Hohlform 1 aufgesetzt, wobei durch die
vom Heizdraht 18 ausgehende Hitze überstehende Kunststoff-
Folie abgetrennt wird. Da der Schneidrahmen 19 die Hohl
form 1 dicht abschließt, können die beim Heißschneiden
entstehenden Gase über einen Schlauch 22 gefahrlos abgelei
tet werden. Anschließend wird der Schneidrahmen 19 angeho
ben und das verschäumte Verpackungsteil aus der Hohlform 1
entnommen.
Falls unterschiedliche Hohlformen 1 verwendet werden, kann
es zweckmäßig sein, den Heizdraht 18 in den Deckel 9 der
Hohlform 1 zu integrieren. Sobald hierbei der Deckel 9 ge
schlossen wird, erfolgt ein Abtrennen der Kunststoff-Folie.
In der Fig. 4 ist eine Hohlform dargestellt, die im wesent
lichen aus einem Formkern 40, aus einem Verpackungskörper,
bestehend aus einem Pappkarton 41 sowie aus einem Schalen
körper 42 mit einem linken und einem rechten Schalenteil 43,
44 besteht. In der in der Fig. 4 veranschaulichten Bearbei
tungsphase sind die beiden Schalenteile 43, 44 nach außen
weggeklappt, um zu ermöglichen, daß der Karton 41 über den
Formkern 40 gestülpt werden kann. Die L-förmigen Schalen
teile 43, 44 sind an der Basis des Formkerns 40 über Ge
lenke 45 schwenkbar angelenkt. Die Fig. 4 veranschaulicht
denjenigen Zustand des Kartons 41, bei welchem sowohl ober-
als auch unterseitige Kappen 46, 47 aufgerichtet sind, so
daß insgesamt ein oben und unten geöffneter Hohlkörper
gebildet ist. Die Soll-Knicklinien, welche ein Umklappen
der Kappen 46, 47 gestatten, sind schematisch wiedergegeben
und mit 48 bezeichnet. Zwischen den Karton 41 und dem
Formkern 40 ist derjenige Raum ausgebildet, welcher durch
Schaumstoff ausgefüllt werden soll.
Der Formkern 40 ist mit einer Kunststoff-Folie 49 bedeckt,
um zu verhindern, daß sich der Schaumstoff auf dem Form
kern 40 festsetzt. Über Luftdurchtrittsöffnungen, die den
Pfeilen 50 entsprechend mit Unterdruck beaufschlagt sind,
wird erreicht, daß die Kunststoff-Folie 49 auf den Form
kern 40 fixiert ist.
Als nächster Verarbeitungsschritt wird der Schaumstoff 52
in die Hohlform eingegossen, wobei die Menge genau dosiert
ist, um die gewünschte, vorgegebene Füllhöhe zu erreichen.
Anschließend werden die beiden Schalenteile 43, 44 gemäß
Pfeilen 51 nach innen geklappt, so daß der Schalenkörper 42
gemäß Fig. 5 geschlossen ist. Dabei werden auch die oberen
Kappen 46 umgelegt. Sie liegen dann auf dem Schaumstoff 52
auf. Das Zusammenklappen der Schalenteile 43, 44 erfolgt
durch Hochziehen eines Spannrahmens 53, der in einer seiner
Endpositionen die Schalenteile 43, 44 arretiert. Bei diesem
Vorgang wird einerseits eine besonders innige Verbindung
zwischen den Karton 41 und den Schaumstoff 52 und anderer
seits ein möglichst vollständiges Einpressen des Schaum
stoffes 52 in alle Hohlräume erreicht.
Den geschlossenen Zustand veranschaulicht beispielhaft
Fig. 5. Wie hierbei die Pfeile 54 andeuten, kann der Spann
rahmen 53 auch in eine höhere Position verschoben werden.
Die Fig. 5 zeigt ferner, daß das linke und das rechte Scha
lenteil 43, 44 an ihren freien Enden unterschiedliche Schen
kelenden aufweisen so daß eine Schließnaht der beiden
Kappen 46, deren Lage aus Gründen der übersichtlichen Dar
stellung nur mit dem Bezugszeichen 55 angedeutet ist, au
ßer Deckung mit einer Schließnaht 56 der beiden Schalen
teile 43, 44 liegt. Somit wird ein Schaumstoff-Austritt ver
mieden, der ansonsten eventuell bei einer deckungsgleichen
Anordnung der beiden Schließnähte auftreten könnte.
Die Fig. 6 zeigt die Auswurfphase. Hierbei sind die Schalen
teile 43, 44 unter Senkung des Spannrahmens 53 vollständig
nach außen weggeklappt. Zunächst werden die unteren Karton
klappen 47 vom Formkern 40 gelöst. Aus der Figur ist er
sichtlich, daß der Schaumstoff 52 am Karton 41 haftet. Fer
ner ist der Schaumstoff 52 mit der Folie 49 verbunden.
Anschließend wird der Karton 41 gemäß Pfeil 57 nach oben ab
gezogen bzw. ausgeworfen. Unterstützt wird dieser Vorgang
dadurch, daß die Luftdurchtrittsöffnungen gemäß Pfeilen 58
mit Überdruck beaufschlagt sind.
Fig. 7 veranschaulicht ein Beispiel für einen in der oben
beschriebenen Weise hergestellten Verpackungskörper. Der
Schaumstoff 52 ist an den Seitenwänden und den oberen
Klappen 46 sowie dem Boden (Fig. 4: Untere Klappen 47) zur
Bildung von Druckpolstern haltbar angeschäumt, so daß keine
losen Teile in der Verpackung vorhanden sind.
Claims (22)
1. Hohlform zum Herstellen eines verschäumten Polyurethan-Ver
packungsformteils, beispielsweise aus einem Hart-Polyurethan-
Elastomer,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Forminnenflächen zumindest teilweise mit Luftdurch
trittsöffnungen (6) versehen sind und daß die Luftdurch
trittsöffnungen (6) zumindest mit einer Unterdruckpumpe zur
Beaufschlagung mit Unterdruck verbunden sind, um eine Aus
kleidung aus einer als Trennmittel dienenden Kunststoffolie
anzusaugen.
2. Hohlform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdurchtrittsöffnungen wahlweise mit
einer Überdruckpumpe verbunden sind.
3. Hohlform nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdurchtrittsöffnungen (6) über mindestens einen
Hohlraum (4) miteinander verbunden sind, der durch eine
Doppelwandausbildung der Hohlform (1) gebildet wird.
4. Hohlform nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdurchtrittsöffnungen (6) bereichsweise über mehrere
Hohlräume (4) zur sequentiellen Beaufschlagung mit Unter
druck miteinander verbunden sind.
5. Hohlform nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Doppelwand mit einem Andruckflansch zur lösbaren
Verbindung mit der Unterdruck- und/oder Überdruckpumpe ver
sehen ist.
6. Hohlform nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdurchtrittsöffnungen (6) gleichmäßig über die
gesamte Forminnenfläche verteilt sind.
7. Hohlform nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdurchtrittsöffnungen (6) mit unterschiedlicher
Dichte auf der Forminnenfläche verteilt sind.
8. Hohlform nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdurchtrittsöffnungen (6) in den Ecken- und Kan
tenbereichen der Hohlform (1) angeordnet sind.
9. Hohlform nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Verwendung der Hohlform (1) mit unterschied
lichen, auswechselbaren Formkernen (10), die an mindestens
einer Innenwand der Hohlform (1) flächig anliegen, entlang
der von den Formkernen (10) vorgegebenen Konturen weitere
Luftdurchtrittsöffnungen (14) vorhanden sind.
10. Hohlform nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als quaderförmiger Formkasten ausgebildet ist, und
daß die Luftdurchtrittsöffnungen (6) in der Bodenplatte an
geordnet sind.
11. Hohlform nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Stirnseite des oberen Randes der Hohlform
(1) eine Schnittnute (16) aus schneidverschleißfestem
Material zur Führung eines Messers vorhanden ist.
12. Hohlform nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Rand der Hohlform (1) mit einem hitzebe
ständigem Überzug (17) versehen ist, und daß ein ent
sprechender Elektroschneidrahmen (19) mit einem Heiz
draht (18) vorhanden ist, der von oben auf den Rand auf
setzbar ist.
13. Hohlform nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektroschneidrahmen (19) an einem Deckel (9)
der Hohlform (1) angebracht ist, so daß die Hohlform (1)
während des Abschmelzens gasdicht verschlossen ist.
14. Hohlform nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektroschneidrahmen (19) bei einer Verwendung
mit verschiedenen Formteilen (10) entsprechend den ober
seitigen Konturen der Formteile (10) ausgebildet ist,
so daß die Kunststoffolie an den Rändern der Formteile (10)
paßgenau aufgetrennt werden kann.
15. Hohlform zum Herstellen eines verschäumten Polyurethan-
Verpackungs-Formteils, beispielsweise aus einem Hart-
Polyurethan-Elastomer,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit Kunststoff-Folie (49) abgedeckter Formkern
(40) vorhanden ist, und daß die Hohlform aus einem un
bedeckten Verpackungskörper besteht, so daß sich das
Kunststoff-Formteil am Verpackungskörper anlagert.
16. Hohlform nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkern (40) mit Luftdurchtrittsöffnungen
zur Beaufschlagung mit Unterdruck bzw. Überdruck ver
sehen ist.
17. Hohlform nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verpackungskörper aus einem Pappkarton (41)
besteht.
18. Hohlform nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Versteifung und Halterung des Verpackungskör
pers ein Schalenkörper (42) vorhanden ist.
19. Hohlform nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalenkörper (42) mehrteilig ausgebildet ist.
20. Hohlform nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalenteile (43, 44) ab- und zuklappbar am
Formkern (40) angelenkt sind.
21. Hohlform nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Spannrahmen (53) für die Schalenteile (43, 44)
vorhanden ist, der sowohl im geöffneten als auch im
geschlossenen Zustand der Schalenteile (43, 44) fest
vorgegebene Positionen einnimmt.
22. Hohlform nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Verwendung eines mit mindestens einer
Schließnaht versehenen Pappkartons (41) eine Schließ
naht (56) der beiden Schalenteile (43, 44) außer Dec
kung mit der Schließnaht des Pappkartons (41) liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873726851 DE3726851A1 (de) | 1987-08-12 | 1987-08-12 | Hohlform fuer ein schaumstoff-formteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873726851 DE3726851A1 (de) | 1987-08-12 | 1987-08-12 | Hohlform fuer ein schaumstoff-formteil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3726851A1 true DE3726851A1 (de) | 1989-02-23 |
Family
ID=6333599
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873726851 Withdrawn DE3726851A1 (de) | 1987-08-12 | 1987-08-12 | Hohlform fuer ein schaumstoff-formteil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3726851A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2771044A1 (fr) * | 1997-11-18 | 1999-05-21 | Cera | Procede de realisation d'une piece de sellerie, notamment pour vehicule automobile |
DE10306780A1 (de) * | 2002-10-16 | 2004-05-06 | Lear Corp., Southfield | Verfahren und Vorrichtung für Schaumspritzguss |
DE202019100095U1 (de) * | 2019-01-10 | 2020-04-15 | Motherson Innovations Company Limited | Formwerkzeug zum Herstellen eines geschäumten Interieur-Bauteils für ein Kraftfahrzeug, Interieur-Bauteil für ein Kraftfahrzeug sowie Kraftfahrzeug mit einem derartigen Interieur-Bauteil |
-
1987
- 1987-08-12 DE DE19873726851 patent/DE3726851A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2771044A1 (fr) * | 1997-11-18 | 1999-05-21 | Cera | Procede de realisation d'une piece de sellerie, notamment pour vehicule automobile |
DE10306780A1 (de) * | 2002-10-16 | 2004-05-06 | Lear Corp., Southfield | Verfahren und Vorrichtung für Schaumspritzguss |
DE10306780B4 (de) * | 2002-10-16 | 2004-10-07 | Lear Corp., Southfield | Verfahren und Vorrichtung für Schaumspritzguss |
DE202019100095U1 (de) * | 2019-01-10 | 2020-04-15 | Motherson Innovations Company Limited | Formwerkzeug zum Herstellen eines geschäumten Interieur-Bauteils für ein Kraftfahrzeug, Interieur-Bauteil für ein Kraftfahrzeug sowie Kraftfahrzeug mit einem derartigen Interieur-Bauteil |
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