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Vorrichtung zum Abfüllen von hochvoluminö-
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sen pulverförmigen Stoffen in staubdichte Behälter Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Einfüllen von hochvoluminösen pulverförmigen Stoffen
aus einem Vorratsbehälter in aus einem staubdichten flexiblen Material bestehende
Verpackungsbehälter, insbesondere Kunststoffsäcke, umfassend ein Füllrohr mit einer
an den Vorratsbehälter anschließbaren Einlaßöffnung und einer Auslaßöffnung und
einen in dem Füllrohr zwischen einer Einlaßstellung und einer Ausstoßstellung verstellbaren
luftdurchlässigen Kolben, wobei die äußeren Querschnittsabmessungen des Füllrohres
annähernd gleich den inneren Querschnittsabmessungen des Verpackungsbehälters sind.
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Beim Abfüllen von Schüttgütern in Säcke aus einem staubdichten luftundurchlässigen
ruder die Luft nur schwer durchlassenden Material, wie beispielsweise Papiersäcke
oder Kunststoffsäcke, ergibt sich ganz allgemein das Problem, wie die in dem Schüttgut
okkludierte Luft vor dem Verschließen der Säcke rasch aus diesen entfernt werden
kann. Eine Abfüllung von pulverförmigen Stoffen in eine staubdichte Verpackung ist
aus Gründen der Sauberkeit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz wAnschenswert
oder sogar bindend vorgeschrieben, wie beispielsweise bei Kieselerdde, die wegen
der Staubgefahr und der damit verbundenen Silikosegefahr in Kunststoffsäcke abgefüllt
werden muß.
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Bei feinen mehlartigen Produkten, welche nur durch Einblasen von Luft
zum Fließen gebracht werden können und/ oder die von Haus aus viel Luft okkludiert
haben, gestaltet sich die Abfüllung in luftdichte Kunststoffsäcke außerordentlich
schwierig, weil während des kurzen Einfüllvorganges die Luft nicht sofort entweichen
kann. Man muß also entweder die Säcke lange stehen lassen und durch Rütteln dazu
bringen, die überschüssige Luft abzugeben. Das bedeutet jedoch einen erheblichen
Arbeitsaufwand und eine enorme Verzögerung des Verpackungsvorganges. Ein Zuschweißen
der Säcke, ohne die Luft abzulassen, ist praktisch nicht möglich. Denn in diesem
Fall bilden sich luftballonartige Gebilde, die einerseits kaum stapelbar sind und
bei denen andererseits die Gefahr besteht, daß der Kunststöffsack beim Stapeln platzt.
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Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten wurde bereits vorgeschlagen,
den Verpackungsbehälter über das Füllrohr zu stülpen, so daß dieses mit seiner Auslaßöffnung
an dem Boden des Verpackungsbehälters anliegt, mit einem Verschlußkörper
den
Boden des Verpackungsbehälters gegen das Auslaßende des FUllrohres anzudrücken und
das in das Füllrohr eingeführte Schüttgut mit dem Kolben zu verdichten, wobei die
in dem Schüttgut okkludierte Luft durch den luftdurchlässigen Kolben abgeführt wird.
Nach dem Verdichten des Schüttgutes auf eine zur Verpackung geeignete Dichte wird
dann derVerschluß am Auslaßende des Füllrohres entfernt und der Schüttgutpfropfen
durch den Kolben aus dem Füllrohr ausgestoßen, wobei gleichzeitig der Verpackungsbehälter
von dem Füllrohr abgezogen wird.
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Dabei hat sich Jedoch herausgestellt, daß sich die der Wandstärke
des Füllrohres entsprechende Durchmesserdifferenz zwischen der Behälterinnenwand
und dem Pfropfen nicht ohne weiteres ausgleiclt und daß daher ein luftgefüllter
Hohlraum im Behälter entsteht, aus dem nun wiederum die Luft entfernt werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, welche das rasche Einfüllen von pulverförmigen Stoffen
in luftdichte Verpackungsbehälter, insbesondere Kunststoffsäcke, ohne wesentliche
Lufteinschlüsse und mit einer Materialdichte ermöglicht, die das Stapeln der gefUllten
Verpackungsbehälter zuläßt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
koaxial zu dem Füllrohr eine dieses in Ausstoßrichtung verlängernde rohrförmige,
beidendig offem Kammer angeordnet ist, deren innere Querschnittsabmessungen mindestens
annähernd gleich den äußeren
Querschnittsabmessungen des Füllrohres
sind, daß zwischen dem Füllrohr und der Kammer mindestens ein der Wandstärke des
Verpackungsbehälters entsprechender Zwischenraum vorhanden oder einstellbar ist,
daß das dem Füllrohr abgewandte Auslaßende der Kammer mittels einer Verschlußeinrichtung
verschließbar ist und daß in dem obergangsbereich zwischen dem Füllrohr und der
Kammer eine Dichtungsanordnung zum dichten Anlegen der Behälterwände an die Außenwand
des Füllrohres vorgesehen ist.
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Bei dieser Anordnung werden die bei der oben beschriebenen Lösung
auftretenden Schwierigkeiten vermieden, indem der aus einem flexiblen Material,
beispielsweise einer Kunststoffolie bestehende sackförmige Behälter mit einem etwa
seiner Füllhöhe entsprechenden Abschnitt in die Kammer eingeführt wird, während
er mit einem seinem offenen Ende nahen Abschnitt das Füllrohr umgibt. Das Auslaßende
der Kammer wird verschlossen, der Kolben in seine Einlaßstellung zurückgezogen und
der Behälter mit einer beispielweise abgewogenen Menge des pulverförmigen Materials
gefüllt. Dieses wird sodann mit Hilfe des Kolbens verdichtet, wobei die in dem Material
vorhandene Luft durch den Kolben hindurch entweicht und wobei die Dichtungsanordnung
-dartür sorgt, daß keine Luft und kein Material zwischen der Behälterwand und der
Außenwand des Füllrohres entweichen kann. Das pulverförmige Material wird in diesem
Fall also in dem Verpackungsbehälter selbst verdichtet und füllt diesen daher vollständig
aus, ohne daß Lufteinschlüsse entstehen. Die Wände der Kammer sorgen dafür, daß
bei diesem Verdichtungshub des Kolbens das flexible Material des Verpackungsbehälters
nicht platzen kann. Nach dem Verdichtungshub
des Kolbens wird
die Dichtungsanordnung gelöst und der Verpackungsbehälter von dem Füllrohr ein Stück
abgezogen, so daß er verschlossen werden kann.
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Das Füllrohr und die Kammer können beispielsweise von zylindrischen
Rohren gebildet sein, die mit ihren Achsen vorzugsweise vertikal ausgerichtet sind.
Das erleichtert nicht nur das Einfüllen des Füllgutes, sondern auch das Abführen
des gefüllten Verpackungsbehälters, indem die Verschlußeinrichtung am Auslaßende
der Kammer geöffnet und der gefüllte Verpackungsbehäler nach unten abgesenkt wird.
Vorzugsweise ist die Verschlußeinrichtung von einer mittels eines Kraftgerätes an
das Auslaßende der Kammer anpreßbaren Verschlußplatte gebildet, die gleichzeitig
als Auflageplatte und Absenkplattform für den gefüllten Behälter dienen kann.
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Das Füllrohr soll mit seinem Ausstoßende möglichst unmittelbar an
das Einlaßende der Kammer anschließen, so daß während des Verdichtungshubes des
Kolbens an der Ubergangsstelle die Wand des Verpackungsbehälters nicht mehr nach
außen gedrückt werden kann. Um jedoch den Verpackungsbehälter leicht in die Kammer
einführen zu können und ggfs. den Verpackungsbehälter unmittelbar unterhalb des
Ausstoßendes des Füllrohres verschließen zu können, sind das Füllrohr und die Kammer
vorzugsweise in axialer Richtung relativ zueinander verstellbar.
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Die axiale Ausdehnung der Kammer muß im wesentlichen gleich der endgültigen
Füllhöhe des pulverförmigen Materials in dem Verpackungsbehälter nach dem Verdichtungshub
sein,
da der Kolben in dem Füllrohr bis an das Ausstoßende desselben fährt, um das abgewogene
Füllgut vollständig aus dem Füllrohr in den Verpackungsbehälter zu bringen. Um das
Abfüllen unterschiedlicher Mengen zu ermöglichen, kann die Kammer auswechselbar
angeordnet sein, so daß Kammen unterschiedlicher axialer Länge eingesetzt werden
können.
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Vorteilhafter ist es jedoch, wenn das Füllrohr in die Kammer einführbar
ist. Dann kann durch die Eintauchtiefe des Füllrohres in die Kammer die Füllhöhe
des Füllgutes in dem Verpackungsbehälter bestimmt werden.
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Wenn der Außendurchmesser des Füllrohres größer als der Innendurchmesser
der Kammer ist, kann eine Abdichtung zwischen der Behälterwand und der Außenwand
des Füllrohres beispielsweise dadurch erreicht werden, daß am Auslaßende des Füllrohres
eine in Ausstoßrichtung konisch zulaufende Außenkonusfläche und an dem Einlaßende
der Kammer eine komplementär ausgebildete Innenkonusfläche vorgesehen ist. Vorausgesetzt,
daß das Material des Verpackungsbehälters das Füllrohr faltenfrei umgibt, wird durch
das Ineinanderstecken der Konusflächen das Verpackungsmaterial zwischen den Konusflächen
eingeklemmt, so daß beim Verdichtungshub kein Füllgut zwischen der Behälterwand
und dem Füllrohr austreten kann.
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Anstelle dieser Art der Dichtung oder auch zusätzlich zu dieser Dichtung
kann die Dichtungsanordnung ehe zur Anlage an die Außenwand des Füllrohres ausgebildete
Klemmvorrichtung umfassen. Diese ist auch in dem Fall einsetzbar, in dem der Außendurchmesser
des Füllrohres geringer ist als der Innendurchmesser der Kammer. Die Klemmvorrichtung
kann
beispielsweise von an die Außenwand des Füllrohes anlegbaren, das Füllrohr umgreifenden
Klemmbacken gebildet sein. Gemäß einer anderen Ausführungsform ist die Klemmvorrichtung
von einem das Füllrohr ringförmig umschließenden und mit einem Druckfluid füllbaren,
beispielsweise aufblasbaren elastis chen Druckwulst gebildet. Diese Ausführungsform
ermöglicht ein rasches Lösen und Anlegen der Dichtung. Der Druckwulst kann am Rand
der Einlaßöffnung der Kammer angeordnet sein. Dadurch wird gleichzeitig verhindert,
daß an der übergangsstelle zwischen dem Füllrohr und der Kammer die Wand des Verpackungsbehälters
beim Verdichtungshub nach außen gedrückt wird. Wenn der Außendurchmesser des Füllrohres
kleiner als der Innendurchmesser der Kammer ist, kann der Druckwulst an der Innenwand
der Kammer angeordnet sein. Vorzugsweise ist in diesem Fall jedoch der Druckwulst
nahe dem Rand der Auslaßöffnung des Füllrohres auf dessen Außenseite angeordnet,
so daß der Verpackungsbehälter über den Dichtungswulst greift und beim Aufblasen
des Druckwulstes gegen die Innenwand der Kammer gepreßt wird. Diese Lösung ist insbesondere
in dem Fall vorzuziehen, wo das Füllrohr in die Kammer zwecks Einstellung der Füllhöhe
einführbar ist, da in diesem Falle bei jeder beliebigen Füllhöhe die Abdichtung
genau am Auslaßende des Füllrohres erfolgt und kein Material zwischen die Außenwand
des Füllrohres und die Wand des Verpackungsbehälters eindringen kann.
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Das Abziehen der Luft aus dem Verpackungsbehälter kann dadurch unterstützt
werden, daß an die Rückseite der Kolbenfläche eine Unterdruckquelle anlegbar ist.
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Feine mehlartige Stoffe neigen nach dem Verdichten zum Zusammenpappen,
so daß an dem Kolben unter Umständen
eine Schicht des pulverförmigen
Stoffes hängen bleibt.
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Daher ist es zweckmäßig, wenn an die Rückseite der Kolbenfläche kurzzeitig
ein überdruck anlegbar ist, so daß das gesamte Material von der Kolbenfläche abgestoßen
wird und sichergestellt ist, daß alles abgewogene Material sich auch tatsächlich
in dem Verpackungsbehälter befindet.
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Die sackförmigen Verpackungsbehälter werden vorzugsweise aus einem
das Füllrohr umgebenden Folienschlauch hergestellt, wobei der Folienschlauch selbst
aus einer dem Füllrohr zugeführten Folienbahn erzeugt wird, die um das Füllrohr
herumgelegt und an ihren Rändern längs einer Mantellinie des Füllrohres verschweißt
wird. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Herstellung der Verpackungsbehälter,
indem der an seinem freien Ende verschlossene Folienschlauch zum Ausstoßende des
Füllrohres hin abgezogen und in die Kammer eingeführt wird. Nach dem Befüllen des
in die Kammerieichenden Teiles des Folienschlauches wird der befüllte Abschnitt
durch das Auslaßende der Kammer abgesenkt. Zweckmäßigerweise ist unterhalb des Auslaßendes
der Kammer eine Schweiß- und Trennvorrichtung angeordnet, um den Folienschlauch
über dem befüllten Teil unter Bildung des Bodens des nachfolgenden Sackes zuzuschweißen
und abzutrennen.
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Um die Wände des Folienschlauches vor dem Schweißen flach aneinanderzulegen,
wird an den gefüllten, aber noch nicht verschlossenen Sack ein Unterdrudk angelegt,
der die Wände des Folienschlauches zusammenzieht. Um zu verhindern, daß dabei Falten
entstehen, kann eine Vorrichtung vorgesehen sein, welche den Folienschlauch
an
zwei diametral gegenüberliegenden Seiten in dem zum Verschweißen bestimmten Abschnitt
ergreift und spannt.
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Um einerseits zu erreichen, daß der Boden des nachfolgenden Sackes
mit dem unteren Rand der Kammer abschließt und andererseits den Zutritt der Schweißvorrichtung
zu dem Folienschlauch zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß die Kammer während des
Schweißens angehoben werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den beiliegenden Figuren die Erfindung
anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen halbschematischen
Axialschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einfüllen von pulverförmigem
Material in Kunststoffsäcke vor dem Verdichtungshub des Kolbens, Fig. 2 einen Teil
der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung nach dem Verdichtungshub des Kolbens und
vor dem Verschließen des Kunststoffsackes, -Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung
des Ubergangsbereiches zwischen dem Füllrohr und der Kammer mit einer Dichtungsanordnung
gemaß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, und Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung
des Ubergangsbereiches zwischen dem Füllrohr und der Kammer mit einer Dichtungsanordnung
gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
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In.Fig. 1 erkennt man ein im wesentlichen vertikal angeordnetes zylindrisches
Füllrohr lo, das mit einer Einlaßöffnung 12 an einen Vorratsbehälter 14 für das
abzufüllende Füllgut ffi angeschlossen ist, wobei die SinlaBöffnung 12 durch einen
Schieber 18 verschließbar ist. In dem Füllrohr lo ist ein Kolben 20 mittels einer.
doppelt wirkenden Kolbenzylinderanordnung 22 zwischen einer oben gelegenen und durch
ausgezogene Linien wiedergegebenen Einlaßstellung und einer durch gestrichelte Linien
angedeutet unteren Ausstoßstellung verschiebbar angeordnet.
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An das untere Ende des Füllrohres lo schließt sich ein an beiden Längsenden
offener Zylinder 24 an, dessen Innendurchmesser mindestens annähernd gleich dem
Außendurchmesser des Füllrohres 1o und im vorliegenden Beispiel größer als dieser
ist, so daß das Füllrohr lo mit seinem unteren Ende in den Zylinder 24 eintauchen
kann. Der Zylinder 24 ist in einer schematisch dargestellten Halterung 26 gehalten,
die eine Auf- und Abbewegung des Zylinders 24 ermöglicht. Das untere Ende des Zylinders
24 ist durch eine Verschlußplatte 28 verschließbar, die mittels einer Kolbenzylinderanordnung
3o gegen das untere Ende des Zylinders 24 gedrückt oder abgesenkt werden kann.
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Die zu befüllenden Kunststoffsäcke werden aus einer kontinuierlichen
Folienbahn 32 hergestellt, die von einer Vorratsrolle 34 abgezogen, um das Füllrohr
lo herumgelegt und unter Bildung eines Folienschlauches an ihren Rändern längs einer
Mantellinie des Füllrohres lo verschweißt wird. Dieser Folienschlauch wird an seinem
unteren Ende zugeschweißt und dann mindestens um eine der Länge des Zylinders 24
entsprechende Strecke
zur Bildung eines Kunststoffsackes 36 abgezogen.
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In Fig. 1 erkennt man am unteren Ende des Füllrohres lo auf dessen
Außenseite einen elastischen hohlen Dichtwulst 38, der über eine nicht dargestellte
ZufUhrleitung an eine Druckquelle für Druckluft anschließbar ist.
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In der in Fig. 1 dargestellten Stellung des Zylinders 24 greift dieser
mit seinem oberen Rand über den unteren Rand des Füllrohres lo, so daß der das Füllrohr
lo umgebende Folienschlauch zwischen dem Dichtwulst 38 und der Innenwand des Zylinders
24 verläuft. Beim AuSblasen des Dichtwulstes 38 wird der Folienschlauch zwischen
dem Dichtwulst 38 und der Innenwand des Zylinders 24 eingeklemmt, so daß beim Verdichtungshub
des Kolbens 20 kein Material an dieser Stelle entweichen kann.
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Um beim Verdichtungshub des Kolbens 20 die in dem Füllrohr lo und
in dem Füllmaterial enthaltene Luft austreten lassen zu können, ist der Kolben 20
luftdurchlässig ausgebildet. Er umfaßt eine mit Luftdurchlaßöffnungen 40 versehene
Trägerplatte 42, auf deren Unterseite ein Filtergewebe 44 angeordnet ist. Oberhalb
der Trägerplatte 42 besitzt der Kolben 20 eine Kammer 46, welche über ein Ventil
48 wahlweise an eine Unterdruckquelle 50 oder eine nicht dargestellte Druckluftquelle
anschließbar ist.
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Die Vorrichtung arbeitet auf folgende Weise. Von dem Vorratsbehälter
14 wird nach einen des Schiebers 18 eine auf nicht dargestellte Weise abgewogene
Füllmenge in das Füllrohr lo und das in der Kammer 24 befindliche lose Schlauchende
geschüttet. Die Füllung des Schlauches reicht zunächst bis über das obere Ende des
Zylinders 24 hinauf in das Füllrohr lo. Nun wird, sorern das nicht schon vorher
erfolgt
ist, der Dichtwulst 38 aufgeblasen, so daß der Folienschlauch zwischen dem Dichtwulst
38 und der Innenwand des Zylinders 24 eingeklemmt wird. Dann wird der Kolben 20
nach unten geschoben, wobei, gegebenenfalls verstärkt durch das Anlegen eines Unterdruckes
an die Kammer 46, die in dem Füllrohr lo und dem Material enthaltene Luft durch
das Filtergewebe 44 und die Luftdurchtrittsöffnungen 40 hindurch abgeführt wird.
Hat der Kolben 20 die durch gestrichelte Linien angedeutete untere Stellung am unteren
Ende des Füllrohres lo erreicht, so wird die Kammer 46 an die Druckluftquelle angeschlossen,
so daß durch den Kolben 20 hindurch Druckluftstöße in den gefüllten Sack 36 gegeben
werden können. Damit soll einerseits erreicht werden, daß sich das Material und
mit ihm die Wand des Kunststoffsackes 36 eng an die Innenwand des Zylinders 24 anlegen
und zum anderen das an der Filterschicht 44 des Kolbens 20 haftende Material abgestoßen
werden, so daß nicht Material an dem Kolben 20 hängen bleiben kann. Nach der Beendigung
des Verdichtungshubes des Kolbens 20 wird die Dichtung gelöst, indem der Dichtwulst
38 von der Druckluftquelle getrennt wird, und die Verschlußplatte 28 abgesenkt,
wobei der Kunststoffsack 36 durch sein Eigengewicht nach unten sinkt. Dabei zieht
er den Folienschlauch nach, wie man dies in Fig. 2 erkennt. Die Verschlußplatte
28 muß mindestens um die Füllhöhe des gefüllten Sackes abgesenkt werden. Danach
wird entweder über den Kolben 20 oder eine eigene Unterdruckleitung 52 und eine
Unterdruckquelle 54 in dem Raum oberhalb des Füllgutes ein Vakuum erzeugt, so daß
sich die Wände des Folienschlauches oberhalb des Füllgutes flach aneinanderlegen.
Um dabei Falten zu vermeiden, können
nicht dargestellte an einander
diametral gegenUberliegenden Stelleh angeordnete Greifer vorgesehen sein, welche
das Folienmaterial nach außen spannen. Die flach aneinander anliegenden Folienabschnitte
werden dann mit schematisch dargestellten Schweißelektroden 56, 58 zusammengeschweißt,
wObei eine den Verschluß des gefüllten Sackes 36 bildende Schweißnaht und eine den
Sackboden des nchstfolgenden Kunststoffsackes 36 bildende Schweißnaht erzeugt werden.
Zwischen den Schweißnähten wird dann der gefüllte Sack mit Hilfe einer schematisch
dargestellten Trennvorrichtung 60 abgeschnitten. Der gefüllte Sack wird dann von
der Verschlußplatte 28 gekippt und beispielsweise mit Hilfe eines Rüttlers in eine
stapelrähige Paketform gebracht.
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Wie in Fig. 1 dargestellt ist, soll vor dem Befüllen das lose Ende
des Folienschlauches gerade an der Verschlußplatte 28 anliegen. Das heißt, die den
Boden des folgenden Sackes bildende Schweißnaht muß gerade in Höhe des unteren Randes
des Zylinders 24 hergestellt werden. Um den Zutritt der Schweißelektroden 58 an
dieser Stelle zu ermögliohen, kann der Zylinder 24 mit Hilfe der Halterungsvorrichtung
26 etwas angehoben werden, wie dies in Fig. 2 dargestellt'ist.
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Die Füllhöhe des Sackes 36 wird durch den Abstand zwischen dem unteren
Ende des Zylinders 24 und dem unteren Ende des Füllrohres lo bestimmt. Um die Füllhöhe
ändern zu können, können Zylinder 24 unterschiedlicher Länge verwendet werden. Vorzuziehen
ist jedoch die dargestellte Lösung, bei welcher der Zylinder 24 gegenüber dem Füllrohr
lo verstellbar ist, so daß dieses in den Zylinder 24
eintauchen
und damit die Füllhöhe verändert werden kann.
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In Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform einer Dichtungsanordnung
schematisch dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist der Außendurchmesser des
Füllrohres lo etwas größer als der Innendurchmesser des Zylinders 24.
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An dem unteren Rand des Füllrohres lo ist eine in Ausstoßrichtung
sich verjüngende Außenkonusrläche 62 und an dem oberen Ende des Zylinders 24 eine
komplementär dazu ausgebildete Innenkonusfläche 64 vorgesehen. Dadurch können Füllrohr
lo und Zylinder 24 so ineinandergesteckt werden, daß der Folienschlauch zwischen
diesen beiden Flächen einklemmbar ist. Dabei ist jedoch darauf zu achten, daß kein
Füllmaterial zwischen die Klemmflächen 62 und 64 eindringt und daß der Folienschlauch
in diesem Bereich keine Falten schlägt.
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Zusätzlich zu diesen Klemmflächen 62, 64 oder auch für skh alleine
können am unteren Rand des Füllrohres lo Klemmbacken 66 mit einer Dichtlippe 68
vorgesehen sein, die in Fig.3 nur schematisch im Schnitt dargestellt sind und das
Füllrohr lo jeweils halbkreisförmig umgreifen. Die Klemmbacken 66 können mit Hilfe
nicht dargestellter Betätigungseinrichtungen gegen das Füllrohr lo gedrückt und
wieder gelöst werden, um den Folienschlauch zwischen den Dichtlippen 68 und der
Außenwand des Füllrohres lo einzuklemmen.
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Bei der in Fig. 4 dargestellten Dichtungsanordnung befindet sich ein
dem Dichtwulst 38 entsprechender durch ein Druckfluid aufblähbarer Dichtwulst 70
am oberen Ende des Zylinders 24, der bei Anschluß an die Druckquelle sich eng an
das untere Ende des Füllrohres lo legt und dabei den Folienschlauch gegen die Außenwand
des Füllrohres lo preßt.
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Der wesentliche Vorteil bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt
darin, daß der Sack beim Verdichten des Materials sofort vollständig ausgefüllt
wird, während bei dem eingangs beschriebenen älteren Verfahren nach dem Ausstoßen
des verdichteten Materialpfropfens in dem dabei mitgenommenen Sack eine Durchmesserdifferenz
zwischen Sack und Pfropfen besteht, die sich mit Luft füllt und nicht ohne weiteres
ausgleicht. Bei dem älteren Verfahren wurde außerdem die Luft vorwiegend durch die
Wand des Füllrohres abgeführt, die zu diesem Zwecke Luftdurchtrittsöffnungen aufwies.
Dies erhöhte die Reibung zwischen der Wand des Füllrohres und dem Kolben einerseits
sowie dem verdichteten Materialpfropfen andererseits.