DE3724733A1 - Verfahren zum einfuellen von fluessigkeit in einen behaelter, vorrichtung zum einfuellen von fluessigkeit in einen behaelter sowie verwendung einer solchen vorrichtung - Google Patents
Verfahren zum einfuellen von fluessigkeit in einen behaelter, vorrichtung zum einfuellen von fluessigkeit in einen behaelter sowie verwendung einer solchen vorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einfüllen
einer Schwebstoffe enthaltenden Flüssigkeit, insbesondere
Getränkeflüssigkeit wie Fruchtsaft, in einen mit einer ein
vorzugsweise selbstschließendes Sitzventil aufweisenden Füll
armatur ausgestatteten Behälter, z.B. ein Keg.
Es ist bekannt, sogenannte Kegs mit Bier maschinell dadurch zu
füllen, daß das Keg mit nach unten gekehrter Füllarmatur auf
einen Füllkopf einer Füllvorrichtung aufgesetzt wird, wobei
ein äußerer Strömungsweg von der Fülleitung unmittelbar in den
Behälterinnenraum und ein innerer Strömungsweg von einem
Stechdegen in eine Entlüftungsleitung durch Zusammenwirken der
Füllarmatur und des Füllkopfes entsteht, indem ein selbst
schließendes Sitzventil der Füllarmatur durch Abheben des
Ventilkörpers von seinem Ventilsitz geöffnet wird. Für Bier
haben sich derartige Einfüllverfahren und Vorrichtungen be
währt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein derartiges Ein
füllverfahren und eine derartige Einfüllvorrichtung auch für
das Einfüllen von Schwebstoffe enthaltenden Flüssigkeiten, wie
Fruchtsäfte u.dgl. geeignet zu machen. Hierbei besteht nämlich
die Gefahr, daß die Schwebstoffe, beispielsweise die Frucht
fleischanteile auf dem Ventilsitz mit dem Schließen des Sitz
ventils beim Abheben des Behälters von der Füllarmatur einge
klemmt werden. Damit entsteht eine Brücke zwischen der Umge
bung und dem Innenraum des Behälters, was zu einer Schädigung
der Getränkeflüssigkeit führen kann. Eine keimfreie Aufbewah
rung der Getränkeflüssigkeit läßt sich dann nicht gewähr
leisten.
Hiervon ausgehend wird die gestellte Aufgabe bei einem Ver
fahren der gattungsgemäßgen Art dadurch gelöst, daß man zu
nächst den Behälter bis auf ein geringes Restvolumen mit der
die Schwebstoffe enthaltenden Flüssigkeit füllt und dann das
Restvolumen mit der zuvor gefilterten Flüssigkeit über das
Sitzventil auffüllt. Hierdurch werden die auf dem Ventilsitz
abgelagerten Schwebstoffe in den Behälter gespült. Das Ab
schalten des Einfüllvorganges und das Schließen des Sitz
ventils kann dann erfolgen, ohne daß Webstoffe auf dem Ventil
sitz eingeklemmt werden. Hierdurch kann ein keimfreier Zustand
der Getränkeflüssigkeit innerhalb des Behälters erhalten
werden.
Normalerweise reicht ein verhältnismäßig geringes Restvolumen
zwischen etwa 1 und 5% des Behältersvolumens aus. Die Gesamt
konsistenz der eingefüllten Getränkeflüssigkeit wird durch das
erfindungsgemäße Einfüllverfahren dabei dann nicht wesentlich
verändert.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum Ein
füllen von Flüssigkeit in einen Behälter, insbesondere zur
Durchführung des zuvor erläuterten Verfahrens, bei welcher die
Füllarmatur des Behälters mit einem Füllkopf verbindbar ist,
in welche wenigstens eine Fülleitung mündet. Diese Vorrichtung
zeichnet sich zur Lösung der erwähnten Aufgabe dadurch aus,
daß zunächst eine die Schwebstoffe enthaltende Flüssigkeit
zuführende Fülleitung (erste Fülleitung) und dann eine die
gefilterte Flüssigkeit zuführende Fülleitung (zweite Füllei
tung) an den Füllkopf anschließbar ist. Während die erste
Fülleitung geöffnet ist, ist also die zweite Fülleitung ge
schlossen und umgekehrt. Dadurch wird dem Behälterinnenraum
über das Sitzventil der Füllarmatur zunächst die ungefilterte
Flüssigkeit bis auf ein geringes Restvolumen über die erste
Fülleitung zugeführt. Dann wird die erste Fülleitung ge
schlossen und die zweite Fülleitung geöffnet, um über diese
das Restvolumen mit gefilterter Flüssigkeit aufzufüllen, wo
durch der Ventilsitz des Sitzventils der Füllarmatur des
Behälters sauber gespült wird.
Diese Vorrichtung kann vorzugsweise zwei Fülleitungen aufwei
sen, die je gesondert oder auch, zur weiteren Vereinfachung,
über eine gemeinsame Anschlußleitung in den Füllkopf münden
und je ein Füllventil aufweisen können. Dadurch wird mit
geringem konstruktivem Aufwand der gewünschte Reinigungseffekt
des Ventilsitzes gewährleistet.
Es ist zwar möglich, die zweite Fülleitung an einen Vorrat von
bereits gefilterter Flüssigkeit anzuschließen. Konstruktiv und
verfahrensmäßig einfacher ist es jedoch, wenn gemäß einer
besonderen Ausgestaltung des Erfindungsgedankens in der
zweiten Fülleitung selbst eine Filtereinrichtung angeordnet
ist, so daß dieser nur, wie der ersten Fülleitung, die unge
filterte Flüssigkeit aufgegeben zu werden braucht.
Zur weiteren konstruktiven Vereinfachung der Vorrichtung kann
dabei die zweite Fülleitung von der ersten Fülleitung ab
zweigen und über eine Filtereinrichtung geführt sein.
Für den Fall, daß beide Fülleitungen über eine gemeinsame An
schlußleitung in den Füllkopf münden, mündet die zweite
Fülleitung nach der Filtereinrichtung wieder in die erste
Fülleitung.
Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, daß der Füllkopf
einen Ringventilkanal aufweist, in welchen die erste und/oder
die zweite Fülleitung münden/mündet und von welcher eine ein
Sperrventil aufweisende Kanalisationsleitung abzweigt. Dieser
Ringventilkanal, von welchem auch der in den Behälterinnenraum
führende Kanal abzweigt, kann somit bei Öffnung des Sperrven
tils zur Abführung von Überschuß- und/oder Spülflüssigkeit
dienen.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf die Verwendung einer
Vorrichtung der zuvor geschilderten Art für das Einfüllen von
Flüssigkeiten, die aus zwei Komponenten bestehen und erst beim
Füllvorgang gemischt werden sollen. Diese Verwendung zeichnet
sich dadurch aus, daß man die erste und/oder zweite Fülleitung
gleichzeitig oder nacheinander öffnet. Hierdurch kann bei
einer konstruktiv einfachen Einfüllvorrichtung der gewünschte
Mischeffekt der beiden Flüssigkeitskomponenten erreicht wer
den. Ersichtlich läßt sich dieses Prinzip auch auf mehr als
zwei Komponenten durch mehr als zwei Fülleitungen erstrecken.
Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich darge
stellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller
Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung auch
unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder
deren Rückbeziehung.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine die Erfindung aufweisende Einfüll
vorrichtung mit aufgesetztem Behälter, und
Fig. 2 schematisch eine alternative Ausführungsform einer
solchen Einfüllvorrichtung ohne aufgesetzten Be
hälter.
Die in Fig. 1 dargestellte Einfüllvorrichtung dient dem
Befüllen eines Behälters 1, welcher mit seiner nach unten ge
kehrten Füllarmatur 2 auf einen Füllkopf 3 der Vorrichtung
aufgesetzt ist. Nach dem Aufsetzen wird vom Füllkopf 3 aus ein
in der Füllarmatur 2 enthaltendes Sitzventil geöffnet, so daß
ein äußerer Strömungsweg von einer Anschlußleitung 10 des
Füllkopfes 3 unmittelbar in den Innenraum des Behälters 1 und
ein innerer Strömungsweg von einem Stechdegen der Füllarmatur
2 in eine Entlüftungsleitung 5 geöffnet wird. In die Anschluß
leitung 10 münden zwei Fülleitungen, nämlich eine erste
Fülleitung 8 und eine zweite Fülleitung 9. Die erste Füllei
tung 8 ist für die Zuführung einer ungefilterten Schwebstoffe
enthaltenden Flüssigkeit, wie Fruchtsaft, bestimmt, die zweite
Fülleitung 9 für die Zuführung dieser Flüssigkeit nach Fil
terung. In den Fülleitungen 8 und 9 ist je ein Füllventil 11
und 12 enthalten.
Beim Füllvorgang wird zunächst das Füllventil 11 und ein
Sperrventil 14 in der Entlüftungsleitung 5 geöffnet. Damit
wird die ungefilterte Schwebstoff enthaltende Flüssigkeit in
den Innenraum des Behälters 1 geführt, bis nur noch ein ge
ringes Restvolumen aufzufüllen bleibt. Dann wird das Füll
ventil 11 geschlossen und das Füllventil 12 geöffnet. Dadurch
wird das Restvolumen mit gefilterter Flüssigkeit aufgefüllt
und dabei der Ventilsitz des Sitzventils der Füllarmatur 2 des
Behälters 1 von abgelagerten Schwebstoffen gereinigt. Nach
Auffüllen des Restvolumens werden die Ventile 12 und 14 ge
schlossen und der Behälter 1 von dem Füllkopf 3 abgehoben,
nachdem sich das Sitzventil in der Füllarmatur 2 durch Zurück
ziehen der entsprechenden Betätigungselemente des Füllkopfes 3
selbsttätig geschlossen hat, was ohne Beeinträchtigung von
Schwebstoffablagerungen auf dem Ventilsitz erfolgen kann.
Entsprechend der schematischen Darstellung mündet die An
schlußleitung 10 in einen Ringventilkanal 4, von welchem der
Kanal in das Behälterinnere abzweigt. Von diesem Ringventil
kanal 4 zweigt auch eine ein Sperrventil 13 aufweisende
Kanalisationsleitung 7 ab, in welcher Überschußflüssigkeit
oder Reinigungsflüssigkeit überführt werden kann.
Die in Fig. 2 schematisch veranschaulichte alternative Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Einfüllvorrichtung unter
scheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 lediglich dadurch,
daß die zweite Fülleitung 9 von der ersten Fülleitung 8 ab
zweigt, über eine Filtereinrichtung 6 und das Füllventil 12
geführt ist und nach dem Füllventil 11 wieder in die erste
Fülleitung 8 mündet, um mit dieser gemeinsam in die Anschluß
leitung 10 überzugehen. Beim Füllvorgang sind wiederum zu
nächst die Ventile 11 und 14 geöffnet, wodurch der Innenraum
des Behälters 1 mit ungefilterter Flüssigkeit bis auf ein
Restvolumen gefüllt wird. Dann wird das Ventil 11 geschlossen
und das Ventil 12 geöffnet. Die ungefilterte Flüssigkeit wird
dann über die in der als Beipaßleitung ausgebildete zweite
Fülleitung 9 angeordnete Filtereinrichtung 6 geführt, wodurch
dem Füllkopf 3 und damit auch dem Behälter 1 nur noch gefil
terte Flüssigkeit zugeführt wird, um den Ventilsitz des Sitz
ventils in der Füllarmatur 2 des Behälters 1 abzuspülen. Am
Ende des Füllvorganges werden dann auch die Ventile 12 und 14
geschlossen und der vollständig gefüllte Behälter 1 nach
Schließen des Sitzventils von dem Füllkopf 3 abgehoben, um für
das Befüllen eines neuen Behälters 1 zur Verfügung zu stehen.
Die beiden dargestellten Einfüllvorrichtungen kann man auch
für das Einfüllen von Flüssigkeiten verwenden, die aus zwei
Komponenten bestehen und erst beim Füllvorgang gemischt werden
sollen. Zu diesem Zweck kann man die erste und die zweite
Fülleitung gleichzeitig aber auch nacheinander öffnen, so daß
entweder die Mischung der beiden Flüssigkeitskomponenten im
Innenraum des Behälters 1 stattfindet oder schon während des
Transports der beiden Flüssigkeitskomponenten in den Innenraum
des Behälters 1.
Bezugszeichenliste
1 Behälter (Keg)
2 Füllarmatur (Fitting)
3 Füllkopf
4 Ringventilkanal
5 Entlüftungsleitung
6 Filtereinrichtung
7 Kanalisationsleitung
8 erste Fülleitung
9 zweite Fülleitung
10 Anschlußleitung
11 Füllventil
12 Füllventil
13 Sperrventil
14 Sperrventil
2 Füllarmatur (Fitting)
3 Füllkopf
4 Ringventilkanal
5 Entlüftungsleitung
6 Filtereinrichtung
7 Kanalisationsleitung
8 erste Fülleitung
9 zweite Fülleitung
10 Anschlußleitung
11 Füllventil
12 Füllventil
13 Sperrventil
14 Sperrventil
Claims (9)
1. Verfahren zum Einfüllen einer Schwebstoffe enthaltenden
Flüssigkeit, insbesondere Getränkeflüssigkeit wie Fruchtsaft,
in einen mit einer ein vorzugsweise selbstschließendes Sitz
ventil aufweisenden Füllarmatur (2) ausgestatteten Behälter
(1), z.B. ein Keg, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst
den Behälter (1) bis auf ein geringes Restvolumen mit der
Flüssigkeit füllt und dann das Restvolumen mit der zuvor
gefilterten Flüssigkeit über das Sitzventil auffüllt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Restvolumen zwischen etwa 1 und 5% des Behältervolumens aus
macht.
3. Vorrichtung zum Einfüllen von Flüssigkeit in einen Behälter
(1), insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2, bei welcher die Füllarmatur (2) des Be
hälters (1) mit einem Füllkopf (3) verbindbar ist, in welche
wenigstens eine Fülleitung (8, 9) mündet, dadurch gekennzeich
net, daß zunächst eine die Flüssigkeit zuführende Fülleitung
(8) (erste Fülleitung) und dann eine die gefilterte Flüssig
keit zuführende Fülleitung (9) (zweite Fülleitung) an den
Füllkopf (3) anschließbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Fülleitungen (8, 9) je gesondert oder über eine gemein
same Anschlußleitung (10) in den Füllkopf (3) münden und je
ein Füllventil (11, 12) aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in der zweiten Fülleitung (9) eine Filtereinrichtung (6)
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Fülleitung (9) von der ersten Fülleitung (8) ab
zweigt und über eine Filtereinrichtung (6) geführt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Fülleitung (9) nach der Filtereinrichtung (6)
wieder in die erste Fülleitung (8) mündet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Füllkopf (3) einen Ringventilkanal (4)
aufweist, in welchen die erste und/oder die zweite Fülleitung
(8, 9) münden/mündet und von welcher eine ein Sperrventil (13)
aufweisende Kanalisationsleitung (7) abzweigt.
9. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis
8 für das Einfüllen von Flüssigkeiten, die aus zwei Komponen
ten bestehen und erst beim Füllvorgang gemischt werden, da
durch gekennzeichnet, daß man die erste und die zweite Füll
leitung (8, 9) gleichzeitig oder nacheinander öffnet.
Priority Applications (3)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3724733A1 true DE3724733A1 (de) | 1989-02-02 |
Family
ID=6332388
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873724733 Withdrawn DE3724733A1 (de) | 1987-07-25 | 1987-07-25 | Verfahren zum einfuellen von fluessigkeit in einen behaelter, vorrichtung zum einfuellen von fluessigkeit in einen behaelter sowie verwendung einer solchen vorrichtung |
Country Status (3)
Country | Link |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB8817516D0 (en) | 1988-08-24 |
IT1224925B (it) | 1990-10-29 |
GB2207908B (en) | 1991-01-16 |
IT8804845A0 (it) | 1988-07-25 |
GB2207908A (en) | 1989-02-15 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |