DE3724085A1

DE3724085A1 - Sicherheitseinrichtung mit flexiblem elektrischem kontaktband fuer elektrische fensterheber von kraftfahrzeugen und sonstigen automatisch betaetigten schliesseinrichtungen zur vermeidung von schweren unfaellen durch einklemm- und quetschgefahr beim schliessvorgang

Info

Publication number: DE3724085A1
Application number: DE19873724085
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Sorgatz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1987-07-21
Filing date: 1987-07-21
Publication date: 1987-11-12

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitseinrichtung mit flexiblem elektrischem Kontaktband für alle automatisch betä tigten Schließvorgänge von Fenstern, Türen und dergleichen.

Sie besteht im wesentlichen aus einem flexiblen, z. B. als Gummidichtung für die Fenster oder Türen ausgeführten elektri schen Kontaktband, das als Sicherheitsschalter dient, und einem daran angeschlossenen abfallverzögerten Relais mit zwei Um schaltkontakten.

Befindet sich beim Schließvorgang der Fenster oder Türen noch eine Person, ein Tier oder ein Gegenstand dazwischen und werden diese gegen das Kontaktband gedrückt, wird der durch das Kon taktband gebildete Schalter geschlossen und das mit dem Kon taktband in Reihe geschaltete Relais eingeschaltet. Dadurch wird der über die Wechselkontakte des Relais angeschlossene Antriebsmotor umgeschaltet und das Fenster oder die Tür wieder geöffnet.

Durch Verwendung eines abfallverzögerten Relais wird der An triebsmotor auch bei nur kurzzeitigem Schließen des durch das Kontaktband gebildeten Sicherheitsschalters ca. 4 Sekunden umgeschaltet und dadurch das Fenster oder die Türen soweit geöffnet, daß sich das Eingeklemmte befreien läßt.

Bei bekannten Sicherheitseinrichtungen an Schiebefenstern oder -türen ist beim Einklemmen eines Gegenstandes eine z. T. be trächtliche Gegenkraft erforderlich, um den Schließvorgang umzukehren. Dadurch kommt es immmer wieder zu Unfällen oder schmerzhaften Einquetschungen, besonders von Kindern.

Durch die hier gemachte Erfindung läßt sich auf eine einfache, preiswerte Art eine Sicherheitseinrichtung herstellen, die bei den immer mehr sich verbreitenden elektrisch betätigten Fen sterhebern oder Türschließern solche Unfälle verhindert.

Ebenso läßt sich das als Dichtung einsetzbare Kontaktband auch als unauffälliger Kontaktgeber für Alarmanlagen oder als Siche rungsmelder, ob Fenster oder Türen offen oder geschlossen sind oder sonstige Einrichtungen, einsetzen.

Die Erfindung beruht auf einem flexiblen elektrischen Kontakt band (11-12 in Fig. 4), mit daran angeschlossenen abschalt verzögerten Relais.

Die Sicherheitseinrichtung ist so geschaltet, daß nach Drücken des flexiblen elektrischen Kontaktbandes das Relais anzieht und dadurch die Relaiskontakte von Zuleitung a und b, die mit dem Bedienschalter in Verbindung stehen, abgetrennt und zwangsläu fig auf die Zuleitung + und - geschaltet werden, so daß der Antriebsmotor umgeschaltet wird und öffnet.

In Fig. 2 zeigt Teil 8 einen in Gefahr befindlichen Gegenstand beim Schließen des Fensters 3. Dabei wird der gefährdete Gegen stand 8 an das flexible elektrische Kontaktband 7 gedrückt, so daß eine Verbindung zwischen Teil 7 und 6 (Fig. 1) entsteht, durch die der in Fig. 4 angedeutete Kontakt 11-12 geschlossen wird und das Relais anzieht. Dadurch wird der Antriebsmotor zwangsläufig auf Rücklauf umgeschaltet. Das abfallverzögerte Relais hält sich ca. 4 Sekunden und fällt dann wieder in seine Ruhelage zurück.

Fig. 1 zeigt als Beispiel den Querschnitt des oberen Teils eines PKW-Türfenster-Rahmenprofils 1, die Fensterdichtung 2 und das Fenster 3.

Das flexible elektrische Kontaktband (4 ... 7 in Fig. 1 und Fig. 2) ist an der Innenseite des Türfensterrahmens angebracht. In Fig. 1 ist Teil 4 ein Profilgummi, der je nach Fahrzeugtyp und Fensterrahmenprofil als Anpassungsteil hergestellt werden muß.

Die Teile 5, 6 und 7 des flexiblen elektrischen Kontaktbandes können als Meterware einheitlich hergestellt und dann Teil 5 mit dem Anpassungsprofil Teil 4 verklebt werden.

Teil 5 ist ein Isoliergummiprofil, Teil 6 ein leitfähiges Gummiprofil mit eingebettetem, feindrähtigem nichtrostendem Stahldraht. Teil 7 ist ebenfalls ein leitfähiges u-förmiges Gummiprofil mit eingebettetem, feindrähtigem nichtrostendem Stahldraht. Dieser Teil wird mit dem Minuspol bzw. Masse ver bunden, damit kein Spannungspotential gegen die PKW-Masse be steht.

Fig. 3 zeigt das Endstück des flexiblen elektrischen Kontakt bandes in vergrößerter Darstellung.

Teil 9 ist eine Staubschutzklappe mit Kabelschutztülle, die das Eindringen von Schmutz ins Innere des flexiblen elektrischen Kontaktbandes verhindern soll. Die Staubschutzklappe 9 kann je nach Bedarf, bzw. ob die Anschlüsse seitlich oder gerade herausgeführt werden sollen, in verschiedenen Formen herge stellt werden.

Die Teile 10 sind die Rohrquetsch-Verbindungen der Zuleitungen mit den Kontaktdrähten.

Da die Kontaktflächen des flexiblen elektrischen Kontaktbandes aus elektrisch leitfähigem Gummi bestehen, der jedoch einen relativ hohen Widerstand besitzt, dienen die in die leitfähigen Gummiteile eingebetteten, feindrähtigen nichtrostenden Stahl drähte auch dazu, den Kontaktwiderstand möglichst klein zu halten, um Ströme bei etwa 100 mA schalten zu können, die ausreichen müßten, gängige Relais sicher zu schalten.

Relaisspulen mit höherem Strombedarf müßten über einen Schalt transistor betrieben werden.

Das in der Schaltung nach Fig. 4 vorgesehene abfallverzögerte Relais soll auch bei nur kurzzeitiger Schalterbetätigung ca. 4 Sekunden angezogen bleiben und erst danach wieder abfallen. Solche Abfallverzögerungen werden z. Z. hauptsächlich mit elek tronischen Mitteln oder mechanisch realisiert.

Erfindungsgemäß kann hierfür auch ein Kurzzeit-Remanenz-Relais hergestellt werden, bei dem der Relaiskern aus einer bestimmten Legierung besteht, deren magnetische Eigenschaften durch den Erregerstrom bestimmt werden und die dadurch entstandene Rema nenz nach einer gewissen Zeit - je nach Höhe des Erregerstro mes - wieder verschwindet. Dadurch bliebe das Relais auch nach Abschalten oder nur kurzzeitig eingeschaltetem Erregerstrom noch so lange angezogen, bis der gebildete Magnetismus wieder soweit verschwunden ist, daß er den Relaisanker nicht mehr halten kann und dieser abfällt.

Das hier erwähnte "Kurzzeit-Remanenz-Relais" ist z. Z. nicht bekannt. Ein derartiges Relais wäre aber nach Entwicklung ei ner geeigneten Legierung ebenso preiswert herzustellen wie die bekannten "Dauerremanenz-Relais".

Es könnten mit derartigen "Kurzzeit-Remanenz-Relais" auch sehr einfache, preiswerte und zuverlässige Zeitschalter hergestellt werden, deren Zeitdauer entweder mit einstellbarem Erregerstrom oder mit einer verstellbaren Gegenkraft am Relaisanker, z. B. durch eine einstellbare Federkraft, verändert bzw. genau einge stellt werden könnte.

Liste der Bezugszeichen in den Fig. 1 bis 3 1 Fensterrahmenprofil
2 Fensterdichtung
3 Seitenfenster
4 Anpassungsgummiprofil
5 Isoliertes Gummiprofil des flexiblen elektrischen Kontaktbandes
6 Leitgummieinlage mit eingebettetem Stahldraht, "Pluspol"
7 u-förmiger Leitgummi mit eingebettetem Stahldraht, "Minuspol"
8 gefährdeter Körper
9 Schutzkappe am flexiblen elektrischen Kontaktbandende
10 Quetschrohrverbindungen
11 Litze "Pluspol"
12 Litze "Minuspol"

Claims

1. Sicherheitseinrichtung zur Vermeidung von schweren Unfäl len durch Einklemm- oder Quetschgefahr an elektrisch ange triebenen Fensterhebern von Kraftfahrzeugen und sonstigen elektrisch angetriebenen Schließeinrichtungen von Fenstern und Türen, dadurch gekennzeichnet, daß als Kontaktgeber für ein Umschaltrelais ein flexibles elektrisches Kon taktband mit in weichen leitfähigen Gummi eingelegten Drähten verwendet wird, das gleichzeitig als Dichtung dienen kann.

2. Flexibles elektrisches Kontaktband nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß es gleichzeitig als Dichtung und Kon takt- bzw. Alarmgeber an Fenster und Türen angebracht und so für die verschiedensten Überwachungseinrichtungen ein gesetzt werden kann.

3. Flexibles elektrisches Kontaktband nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß es aus folgenden Teilen aufgebaut ist:

- ein Gummiprofil, in das ein in leitfähigen Gummi einge betteter feindrähtiger, nichtrostender Stahldraht ein vulkanisiert oder eingeklebt ist;
- ein u-förmiges leitfähiges Gummiprofil, in das ebenfalls ein feindrähtiger, nichtrostender Stahldraht eingebettet ist, das mit dem o. g. Teil so verklebt wird, daß zwi schen den Kontaktflächen ein Abstand von etwa 2-3 mm bestehen bleibt;
- das u-förmige Gummiprofilteil kann auch aus nicht-leit fähigem Gummi bestehen, in das der in einen leitfähigen Gummiwulst eingebettete Stahldraht eingeklebt ist.

4. Flexibles elektrisches Kontaktband nach Ansprüchen 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß es auch als Geschmacksmuster nach Anpassung an beliebige Fenster und Türen in jeder erforderlichen Form und Größe als Einheit hergestellt werden kann und die Betätigung des Kontaktbandes von vorn oder seitlich ausgeführt sein kann.

5. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekenn zeichnet, daß an Stelle des flexiblen elektrischen Kon taktbandes auch ein hydraulisches oder pneumatisches Druckband mit daran angeschlossenen hydraulisch oder pneu matisch betätigtem Druckschalter verwendet werden kann.

6. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekenn zeichnet, daß als Umschaltrelais an Stelle eines abfall verzögerten Relais, das meist mit einer elektronischen Abfallverzögerung ausgerüstet ist, ein Kurzzeit-Remanenz- Relais eingesetzt wird, dessen Abfallzeit durch die Größe des Erregerstroms beeinflußt werden kann.

6.1 Daß ein solches Kurzzeit-Remanenz-Relais nach Anspruch 6 auch als Zeitgeberrelais, z. B. für Nachtbeleuchtungen, eingesetzt werden kann, da dies ohne zusätzliche elektro nische Bauteile arbeitet und dadurch preiswert und funkti onssicher hergestellt werden kann.

7. Kurzzeit-Remanenz-Relais dadurch gekennzeichnet, daß für den Relaiskern ein Werkstoff mit Kurzzeit-Remanenz-Magnet- Eigenschaften eingesetzt wird.