DE3721788A1 - Luft/kraftstoff-verhaeltnissensor - Google Patents
Luft/kraftstoff-verhaeltnissensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Luft/Kraftstoff- oder Luft
zahl- bzw. Mischungsverhältnissensor zum Messen des Luft/
Kraftstoff-Verhältnisses oder Mischungsverhältnisses eines
einer Verbrennungsvorrichtung, z.B. einer Brennkraft
maschine, zugeführten Luft/Kraftstoffgemisches. Insbe
sondere betrifft die Erfindung einen derartigen Verhält
nissensor unter Verwendung eines Sauerstoffpumpelements
aus einem Sauerstoffionen leitenden Festelektrolyten und
eines Sauerstoffgasmeßelements aus einem elektronenleiten
den Halbleitermetalloxid.
Mit dem Ziel der Verbesserung des Kraftstoffverbrauchs
und der Verringerung des Schadstoffausstoßes bei verbes
serten Betriebseigenschaften wurde bereits vorgeschlagen,
bei Verbrennungsvorrichtungen, wie Brennkraftmaschinen,
eine (Rückkopplungs-) Regelung vorzunehmen, um ein ge
wünschtes Luft/Kraftstoff-Verhältnis (im folgenden als
Mischungsverhältnis bezeichnet) entsprechend spezifischen
Betriebsbedingungen zu erzielen. Für diesen Zweck
sind bereits verschiedene Luft/Kraftstoff- oder Mischungs
verhältnissensoren entwickelt worden.
Beispielsweise sind bei dem in der JP-OS 1 90 652/1984 be
schriebenen System ein elektrochemisches Sauerstoffkon
zentrationszellenelement, das atmosphärische Luft als
Bezugssauerstoffquelle (oder Sauerstoffbezugsquelle)
verwendet, und ein Sauerstoffpump(en)element, das
atmosphärische Luft als Sauerstofflieferant verwendet,
unter Festlegung eines geschlossenen Raums zwischen
sich einander (flächig) gegenüberstehend angeordnet.
Der genannte Raum kommuniziert dabei über einen Diffusions
begrenzungs- oder -drosselteil mit der Umgebungsatmosphäre.
Das Sauerstoffpumpelement ist so ausgelegt, daß der Sauer
stoffpartialdruck im geschlossenen Raum konstant bleibt,
wobei der über das Pumpelement fließende elektrische Strom (Pump
strom) für die Anzeige des Mischungsverhältnisses (in) der
gemessenen Atmosphäre über den gesamten Betriebsbereich
der Verbrennungsvorrichtung, einschließlich sowohl des
(Kraftstoff-)Mager- als auch des Anreicherungsbereichs,
genutzt wird.
Ein anderes Mischungsverhältnissensorsystem ist in der
JP-OS 1 53 155/1983 beschrieben. Dabei sind ein elektro
chemisches Sauerstoffkonzentrationszellenelement, das
an der einen Seite mit der Meßatmosphäre und an der
anderen Seite mit einem geschlossenen Raum in Berührung
bzw. Verbindung steht, und ein Sauerstoffpumpelement, das
ebenfalls an der einen Seite mit der Meßatmosphäre und an
der anderen Seite mit dem geschlossenen Raum in Berührung
bzw. Verbindung steht, einander so (flächig) zugewandt,
daß dazwischen der geschlossene Raum festgelegt ist.
Dieser Raum steht mit der Meßatmosphäre über einen
Diffusionsdrosselteil in Verbindung. Das Sauerstoff
pumpelement wird dabei so (an)gesteuert, daß der Sauer
stoffpartialdruck im geschlossenen Raum konstant bleibt.
Der Pumpstrom wird dabei für die Anzeige des Mischungs
verhältnisses (in) der Meß- oder Umgebungsatmosphäre
über den gesamten Betriebsbereich der Verbrennungsvor
richtung, einschließlich sowohl des (Kraftstoff)-Mager
als auch des Anreicherungsbereichs, genutzt.
Der erstgenannte Mischungsverhältnissensor benötigt
einen Kanal oder Durchgang für die Einführung von
Atmosphärenluft; er kann daher nicht vollständig ab
gedichtet sein, und er wird im Betrieb möglicherweise
durch Fremdstoffe, wie Feuchtigkeit, ungünstig beeinflußt.
Beim zweitgenannten Mischungsverhältnissensor ist zwar
keine Einführung von Atmosphärenluft (Außenluft) erfor
derlich, doch sind seine Ausgangscharakteristika oder
-kennlinien insofern doppeldeutig, als eine Ausgangs
größe zwei verschiedenen Werten des Mischungsverhält
nisses zugeordnet ist, speziell Werten sowohl im Mager-
als auch im Anreicherungsbereich. Für die Gewährleistung
einer nicht doppeldeutigen 1:1-Entsprechung zwischen der
Ausgangsgröße und dem gemessenen Mischungsverhältnis
über den gesamten Betriebsbereich, einschließlich Mager-
und Anreicherungsbereich, ist ein zusätzlicher Sensor
(oder Meßfühler) für die Anzeige erforderlich, ob die
Verbrennungsvorrichtung im (Kraftstoff-)Anreicherungs
bereich (λ<1) oder im Magerbereich (λ<1) arbeitet.
Dieses Problem kann mittels eines Mischungsverhältnis
sensors ausgeschaltet werden, bei dem ein Sauerstoff
gasmeßelement, das ein elektronenleitendes Halbleiter
metalloxid, wie Ti02, verwendet und das keine Bezugs
quelle benötigt, mit einem Sauerstoffpumpelement aus
einem Sauerstoffionen leitenden Festelektrolyten kombi
niert ist. Ein Sauerstoffgasmeßelement aus einem elektro
nenleitenden Halbleitermetalloxid, wie Ti02, und ein
Sauerstoffpumpelement aus einer festen Lösung(sver
bindung) auf Zr02-Basis sind jedoch nach herkömmlicher
Technik schwierig gleichzeitig herzustellen, weil beide
Elemente unterschiedliche Brenntemperaturen und
-atmosphären benötigen. Wenn dagegen die beiden Ele
mente getrennt gebrannt und anschließend miteinander
verbunden werden, erweist es sich als sehr schwierig,
eine einwandfrei zusammengepaßte, einheitliche Anord
nung zu realisieren.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung eines
Luft/Kraftstoff-Verhältnissensors oder Mischungsver
hältnissensors, der sich einfach herstellen lassen und
eine eindeutige Messung über den gesamten Betriebsbe
reich einer Verbrennungsvorrichtung, z.B. einer Brenn
kraftmaschine, hinweg gewährleisten soll.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 ge
kennzeichneten Merkmale gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist ein Luft/Kraftstoff-Ver
hältnissensor, umfassend ein Kastenelement, bei dem
mindestens ein Abschnitt oder Teil seiner Wand aus
einem Sauerstoffionen leitenden (Fest-)Elektrolyten
mit zwei porösen Elektroden auf gegenüberliegenden
Seiten derselben besteht und das zudem einen Diffusions
begrenzungs- oder -drosselteil aufweist, welcher eine
Verbindung zwischen seiner Innen- und Außenseite her
stellt. Ein innerhalb des Kastenelements durch Ein
spritzen und Brennen erzeugtes Sauerstoffgasmeßelement
besitzt einen in Abhängigkeit vom Sauerstoffpartialdruck
der zu messenden Atmosphäre oder Meßatmosphäre variieren
den Widerstand.
Der Sauerstoffionen leitende Festelektrolyt, aus dem das
Kastenelement geformt ist, ist typischerweise eine feste
Lösung(sverbindung) aus Zirkonoxid und Yttriumoxid oder
Kalziumoxid (calcia). Andere geeignete Materialien
sind feste Lösungen aus Cerdioxid, Thoriumdioxid und Haf
niumdioxid, eine feste Lösung eines Oxids des Perovskite-
Typs und eine feste Lösung aus einem dreiwertigen Metall
oxid. Von diesen festen Lösungen werden diejenigen auf
der Basis von Zirkonoxid wegen ihrer leichten Verfüg
barkeit bevorzugt. Die auf dem Festelektrolyten vorge
sehenen porösen Elektroden können nach verschiedenen
Verfahren unter Verwendung von Platin, Gold oder ande
ren, entsprechenden Materialien geformt werden. Gemäß
einem Verfahren wird ein Pulver eines geeigneten Stoffs,
aus den oben genannten Metallen ausgewählt, als Haupt
bestandteil zu einer Paste verarbeitet, die nach Dick
schicht(auftragungs)technik in einem vorbestimmten Muster
auf den Festelektrolyten aufgedruckt wird, worauf der
aufgedruckte Überzug gesintert wird. Gemäß einem ande
ren Verfahren wird ein Pulver des Ausgangsmaterials
nach zweckmäßiger Dünnschichttechnik, wie Flammsprühen,
chemisches Plattieren (Galvanisieren) oder Aufdampfen,
auf den Festelektrolyten aufgebracht.
Der Diffusionsdrosselteil im Kastenelement kann nach ver
schiedenen Verfahren geformt werden, beispielsweise durch
Ausbildung von Bohrungen oder Schlitzen, die eine Ver
bindung zwischen Innen- und Außenseite des Kastenele
ments herstellen, oder Ersetzen eines Teils einer Wand
des Kastenelements durch ein poröses Material. Besonders
bevorzugt werden Bohrungen (oder Öffnungen), weil diese
ein einfaches Einspritzen und Brennen des Materials des
Sauerstoffgasmeßelements ermöglichen.
Das Kastenelement kann als Zylinder mit geschlossenen
Enden oder in Form eines geschlossenen quaderförmigen
(rectilinear) Kastens vorliegen. Im ersteren Fall be
steht das Kastenelement vollständig aus einem Fest
elektrolyten. Im letzteren Fall wird eine rechteckige
Platte aus einem Festelektrolyten, an welcher zwei
Elektroden angeformt sind, nacheinander mit einem Ab
standstück mit einer rechteckigen Öffnung (die später
mit dem Sauerstoffgasmeßelement gefüllt wird) und einer
weiteren rechteckigen Platte belegt, worauf die drei
Bauteile zur Bildung des angestrebten Kastenelements
zusammengepreßt und gebrannt werden.
Das Sauerstoffgasmeßelement kann aus einem Oxid eines
Übergangsmetallelements, ausgewählt aus solchen mit
Atomzahlen von 21 (Sc) bis 30 (Zn), 39 (Y) bis 48 (Cd),
57 (La) bis 80 (Hg) und 89 (Ac) bis 103 (Lr), bestehen.
Oxide dieser Übergangsmetallelemente zeigen eine Tendenz
zur Bildung nicht-stöchiometrischer Verbindungen, bei
denen das Verhältnis von elementarem Metall zu Sauerstoff
eine nicht-integrale Größe ist. Aufgrund dieses
nicht-stöchiometrischen Verhältnisses variiert die
elektrische Leitfähigkeit dieser Oxide erheblich in
Abhängigkeit vom Sauerstoffpartialdruck der Meßatmosphäre.
Ähnliche Wirkungen werden bei Verwendung dieser Oxide
allein oder in Kombination miteinander erzielt. Besonders
bevorzugte Oxide sind SnO₂, TiO₂, Nb₂O₅, V₂O₅, CrO₃,
CoO und NiO, weil ihre elektrische Leitfähigkeit in
hohem Maße von Änderungen des Sauerstoffpartialdrucks
abhängt und weil sie eine große Dauerhaftigkeit oder
Haltbarkeit aufweisen. Eine noch größere Haltbarkeit
kann durch Vermischen solcher Oxide, z. B. CoO, mit
einem Nicht-Übergangsmetalloxide, wie MgO, erzielt werden.
Der erfindungsgemäße Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor
kann in der Weise hergestellt werden, daß eines oder
mehrere der oben angegebenen Oxide in ein vorher ange
fertigtes Kastenelement eingespritzt und in situ (an Ort
und Stelle) gebrannt werden. Insbesondere wird dabei
eine Paste aus den Oxiden unter Druck in das Kasten
element über als Diffusionsdrosselteil dienende Öff
nungen eingespritzt und anschließend gebrannt. Wahl
weise kann die Paste auch durch Öffnungen, die von den
als Diffusionsdrosselteil dienenden Öffnungen verschie
den sind (und die in einer späteren Stufe verschlossen
werden), eingespritzt und dann gebrannt werden. Zur Ge
währleistung höherer Stabilität im Hinblick auf sich
ändernde Temperaturen wird vorzugsweise ein Wärmeerzeu
gungs- oder Heizelement im Kastenelement oder im Sauer
stoffgasmeßelement vorgesehen. Ein Teil des Wärmeerzeu
gungs- oder Heizelements kann mit einer der Elektroden
am Sauerstoffgasmeßelement verbunden sein, so daß der
an das Heizelement angelegte elektrische Strom auch für
den Betrieb des Sauerstoffgasmeßelements benutzt werden
kann. Diese Ausgestaltung bietet den besonderen Vorteil,
daß die Meßschaltung für die Sauerstoffgasmessung ver
einfacht sein kann.
Der vorstehend beschriebene Luft/Kraftstoff-Verhältnis
sensor gemäß der Erfindung arbeitet wie folgt:
Der Festelektrolyt, aus dem das Kastenelement geformt ist
und der die beiden an ihm ausgebildeten Elektroden auf
weist, dient als Sauerstoffpump(en)element, das je nach
der Polarität der zwischen die Elektroden angelegten Span
nung Sauerstoff in den Kastenteil einpumpt oder aus ihm
auspumpt. Das Sauerstoffgasmeßelement ist so ausgelegt,
daß sich sein Widerstand mit dem Sauerstoffpartialdruck
der Meßatmosphäre ändert. Wenn die Meßatmosphäre vom
(Kraftstoff-)Magerbereich auf den Anreicherungsbereich
oder umgekehrt übergeht, ändert sich der Widerstand des
Sauerstoffgasmeßelements am Übergangspunkt vom einen Be
reich zum anderen um etwa drei bis vier Größenordnungen.
Wenn das Luft/Kraftstoffverhältnis (Mischungsverhältnis)
im Magerbereich liegt, wird die Elektrode an der Außen
seite des Sauerstoffpumpelements (d.h. des Kastenele
mens) mit einer positiven Spannung gespeist, während
eine negative Spannung an der Elektrode auf der Innen
seite des Pumpelements anliegt. Infolgedessen wandern
Sauerstoffionen durch den Festelektrolyten im Pumpele
ment von der Innenelektrode zur Außenelektrode, wo
durch Sauerstoff aus dem Inneren des Kastenelements
zur Außenseite des Sauerstoffpumpelements gepumpt wird.
Wenn (gasförmiger) Sauerstoff aus dem Kastenelement aus
gepumpt worden ist, ergibt sich aufgrund der Wirkung des
Diffusionsdrosselteils im Kastenelement eine Differenz
zwischen dem Sauerstoffpartialdruck im Kastenelement und
dem des zu messenden (oder untersuchenden) Gases. Der
Sauerstoffpartialdruck im Kastenelement wird als elek
trischer Widerstand des Sauerstoffgasmeßelements gemes
sen. Wenn die Größe des durch das Pumpelement fließenden
(Pump-)Stroms so eingestellt wird, daß der gemessene
Widerstand auf einer vorbestimmten konstanten Größe
gehalten wird oder bleibt, wird eine im wesentlichen
lineare Beziehung zwischen dem Pumpstrom (der, wie
erwähnt, dem Differenzpartialdruck proportional ist)
und dem Sauerstoffgehalt des untersuchten Gases erzielt
und damit eine Bestimmung des Sauerstoffgehalts dieses
Gases ermöglicht.
Wenn das Mischungsverhältnis im Anreicherungsbereich
liegt, ist der Sauerstoffpartialdruck innerhalb des
Kastenelements auch dann niedrig, wenn das Sauerstoff
pumpelement nicht zur Verringerung des Sauerstoffpartial
drucks betätigt ist. Um den Widerstand des Sauerstoff
gasmeßelements auf einer konstanten Größe zu halten, muß
daher die Richtung des durch das Sauerstoffpumpelement
fließenden Pumpstroms umgekehrt werden. Genauer gesagt:
wenn das Mischungsverhältnis im Anreicherungsbereich
liegt, wird der im Kastenelement vorhandene Sauerstoff
zum Teil durch unverbrannte Kohlenwasserstoffe und Koh
lenmonoxid im Abgas verbraucht, und der Sauerstoff
partialdruck im Kastenelement ist daher ausreichend
niedrig, so daß der Widerstand des Sauerstoffgasmeß
elements unter die vorbestimmte Größe abfällt. Um da
bei den Widerstand dieses Meßelements auf der vorbe
stimmten Größe zu halten, muß daher durch Betätigung
des Sauerstoffpumpelements Sauerstoff in den Gas
diffusions(drossel)teil gepumpt werden. Zu diesem
Zweck wird der Pumpstrom in einer Richtung entgegen
gesetzt zu derjenigen, wenn das Mischungsverhältnis
im Magerbereich liegt, geleitet. Die Größe des erfor
derlichen Pumpstroms ist den Mengen an im Abgas enthalte
nen unverbrannten Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid
proportional.
Da jedoch die Außenelektrode des Sauerstoffpumpelements
der Meßatmosphäre (sensed atmosphere) ausgesetzt ist,
steht dem Pumpelement im Anreicherungsbereich nicht
viel Sauerstoff zur Verfügung, und die lineare Beziehung
zwischen Pumpstrom und Mischungsverhältnis gilt nur für
Mischungsverhältniswerte von bis zu etwa 10. Wenn eine
Mischungsverhältnismessung im Anreicherungsbereich über
diesen Wert hinaus vorgenommen werden soll, wird
Atmosphärenluft in Berührung mit der Außen-Elektrode
des Pumpelements eingeleitet, um sicherzustellen, daß dem
Pumpelement eine ausreichende Sauerstoffmenge für eine
einwandfreie Mischungsverhältnismessung zur Verfügung
steht.
Im Magerbereich oder im Anreicherungsbereich des (Luft/
Kraftstoff-)Mischungsverhältnisses wird daher eine
lineare Beziehung zwischen dem Pumpstrom und dem
Mischungsverhältnis dadurch aufrechterhalten, daß
ersterer so geregelt wird, daß das Ausgangssignal
des Sauerstoffgasmeßelements des Luft/Kraftstoff-
Verhältnissensors auf einer vorbestimmten konstanten
Größe bleibt. Wahlweise kann das Mischungsverhältnis
auch bei konstant gehaltenem Pumpstrom anhand des
Widerstands des Sauerstoffgasmeßelements bestimmt
werden.
Wie erwähnt, besteht der erfindungsgemäße Luft/Kraft
stoff-Verhältnissensor aus einem kastenförmigen Ele
ment oder Kastenelement und einem in diesem durch
Einspritzen und Brennen eines geeigneten Oxidmaterials
geformten Sauerstoffgasmeßelement. Das durch das Kasten
element gebildete Sauerstoffpumpelement und das einge
schlossene Sauerstoffgasmeßelement sind zu einer voll
kommenen einheitlichen Anordnung integriert. Dies be
deutet, daß die Atmosphäre um das Sauerstoffgasmeß
element herum stets dieselbe ist wie die Atmosphäre
um das Sauerstoffpumpelement herum, und daß dabei eine
minimale Verzögerung bei der Mischungsverhältnismessung
vorliegt, auch wenn Schwankungen in der Atmosphäre
innerhalb des Kastenelements auftreten.
Im folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:.
Fig. 1 eine teilweise weggebrochene perspektivische
Darstellung eines Luft/Kraftstoff-Verhältnis
sensors gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine auseinandergezogene perspektivische Dar
stellung des Sensors nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine graphische Darstellung von Betriebskenn
linien des Sensors.
Der Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor gemäß der darge
stellten Ausführungsform umfaßt ein kastenförmiges
Element bzw. Kastenelement 2 und ein Sauerstoffgas
meßelement 6, das dadurch erzeugt ist, daß ein zweck
mäßiges Oxidmaterial in das Kastenelement über Diffu
sionsbegrenzungs- oder -drosselbohrungen 4 eingespritzt
und in situ bzw. in diesem Zustand gebrannt worden ist.
Gemäß Fig. 2 ist das Kastenelement 2 durch stapelför
miges Zusammensetzen eines Kastenbildungsteils, eines
Abstandstücks 12 und einer Festelektrolytplatte 14
gebildet. Der mit zwei Diffusionsdrossel-Bohrungen 4
versehene Kastenbildungsteil 8 ist 38,5 mm lang, 5 mm
breit und 0,7 mm dick. Das Abstandstück 12 ist 38,5 mm
lang 5 mm breit und 80 µm dick und weist eine
Öffnung oder Ausnehmung 10 (2 mm Länge und 5 mm Breite)
auf, die mit dem Sauerstoffgas-Meßelement 6 ausgefüllt
wird oder ist. Die als Sauerstoffpumpelement dienende
Festelektrolytplatte 14 ist 38,5 mm lang, 5 mm breit
und 0,7 mm dick. Sowohl der Kastenbildungsteil 8 als
auch die Festelektrolytplatte 14 bestehen aus einer
festen Lösung aus ZrO₂-Y₂O₃, während das Abstandstück
12 aus Al₂O₃ geformt ist. Der Kastenbildungsteil 8 kann
aber auch aus einem anderen zweckmäßigen, wärmebeständigen
Material, wie Al₂O₃, hergestellt sein. Die
Festelektrolytplatte ist mit zwei Elektroden 16 und 18
sowie einem Wärmeerzeugungs- oder Heizelement 20 versehen.
Der Kastenbildungsteil 8 ist mit einer Elektrode
22 für das Sauerstoffgas-Meßelement 6 versehen. Die
andere Elektrode für das Meßelement 6 liegt in Form
einer Elektrode 18 auf der Festelektrolytplatte 14 vor.
Die Elektrode 18 dient somit nicht nur als die andere
Elektrode des Meßelements 6, sondern auch als eine der
beiden Elektroden des Sauerstoffpumpelements.
Der Elektrode 16 und der Festelektrolytplatte
14 ist eine Isolierschicht 24 aus Al₂O₃ vorgesehen,
während eine andere Isolierschicht 26 aus Al₂O₃ zwischen
der Festelektrolytplatte 14 und der Elektrode 18
vorgesehen ist. Zwischen der Elektrode 18 und dem Heizelement
20 ist eine dritte Isolierschicht 28 aus Al₂O₃ angeordnet.
Weiterhin ist auch eine Isolierschicht 30 aus
Al₂O₃ zwischen der Elektrode 22 und dem Kastenbildungsteil
8 angeordnet. Die Elektrode 16 ist mit Al₂O₃-
Schutzschichten 32 und 34 versehen, während am Kastenbildungsteil
8 eine Al₂O₃-Schutzschicht 36 vorgesehen
ist. An der Unterseite der Festelektrolytplatte 14 ist
eine Befestigungsvorrichtung 38 angeordnet, mit welcher
der Luft/Kraftstoff-Verhältnissenor an einem nicht dar
gestellten Metall-Anbauteil montierbar ist.
Die Elektroden 16, 18 und 22 sowie das Heizelement 20
sind über durchgehende Bohrungen o. dgl. (gestrichelte
Linien in Fig. 2) mit Zuleitungen 40, 42, 44 und 46 ver
bunden. Die Elektrode 18 ist etwa auf halber Länge des
Heizelements 20 über eine durchgehende Bohrung mit dem Heiz
element 20 verbunden, so daß der dem Heizelement 20
zugeführte Strom auch für die Ansteuerung des Sauerstoffgas
-meßelements 6 benutzt werden kann. Wenn an das Heizelement 20, das
mit der Elektrode 18 an dem in Fig. 2 gezeigten Punkt verbunden ist,
eine Spannung von 14 V angelegt wird, wird dem Meßelement 6 eine
Spannung von etwa 1 V zugeführt.
Der beschriebene Luft/Kraftstoff-Sensor kann wie folgt
hergestellt werden:
Zunächst wird ein Gemisch aus 94 Mol% ZrO₂ und 6 Mol%
Y₂O₃ zur Bildung eines gleichmäßigen Gemisches 45 Stunden
lang naßvermahlen. Das Gemisch wird sodann getrocknet
und anschließend zwei Stunden lang bei 1380°C
kalziniert. Das kalzinierte Erzeugnis wird 45 Stunden
lang naßvermahlen, um Teilchen zu bilden, von denen
mindestens 80% eine Größe von etwa 2,5 µm oder weniger
aufweisen.
Die erhaltenen ZrO₂-Y₂O₃-Teilchen werden mit Lösungsmitteln
(z. B. Methylethylketon und Toluol) und Bindemitteln
(z. B. Polyvinylbutyral und Dibutylphthalat)
vermischt. Das Gemisch wird zur Bildung eines Schlamms
oder einer Aufschlämmung im Vakuum entschäumt, und die
Aufschlämmung wird sodann zu ungebrannten oder "grünen"
Lagen bzw. Platten des Kastenbildungsteils 8 und der
Festelektrolytplatte 14 verarbeitet.
Im nächsten Schritt wird ein 2:1-Gemisch aus Platin
schwarz und Platinschwamm mit einem handelsüblichen
Bindemittel (Ethocel) und Lösungsmitteln (Handelsprodukt
Butyl, Carbitol und Xylol) zu einer Platinpaste ver
mischt.
Unter Verwendung dieser Platinpaste werden Elektroden
und ein Heizelement nach Dickschichtdrucktechnik in
vorbestimmten Mustern (vgl. Fig. 2) auf den grünen
Lagen ausgebildet. Gleichzeitig werden ein Abstand
stück 12, Isolierschichten 24, 26, 28, 30 und Schutz
schichten 32, 34, 36 nach Dickschichtdrucktechnik aus
getrennt vorbereiteten Aluminiumoxidpasten mit den in
Fig. 2 gezeigten Mustern erzeugt. Das Abstandsstück 12
wird aus drei Überzügen einer Dicke von 30 µm gebildet,
die nach Dickschichtdrucktechnik aufgetragen werden.
Jede der Isolierschichten 24, 26, 28 und 30 wird aus
zwei nach Dickschichtdrucktechnik aufgebrachten Über
zügen einer Dicke von 15 µm erzeugt. Die Schutzschicht
36 wird durch drei nach Dickschichtdrucktechnik aufge
tragene Überzüge einer Dicke von 15 µm erzeugt. Jede
Schutzschicht 32 und 34 wird durch zwei Überzüge einer
Dicke von 15 µm und einen Überzug einer Dicke von 30 µm
gebildet, die sämtlich ebenfalls nach Dickschichtdruck
technik aufgetragen werden.
Anschließend werden die beiden ungebrannten Lagen zusammengepreßt,
zum Austreiben des Harzbestandteiles 10 Stunden
lang auf 300°C erwärmt und schließlich zur Bildung
eines Kastens oder Kastenelements 2 4 Stunden lang bei
1520°C gebrannt.
Eine TiO₂-Paste, aus welcher das Sauerstoffgas-Meßelement
6 geformt wird, wird auf folgende Weise hergestellt:
Ein TiO₂-Pulver wird mit etwa 7 Mol% Chlorplatinsäure
gemischt. Nach dem Trocknen bei 200°C wird das Gemisch
2 Stunden lang bei 1300°C in einer Stickstoffatmosphäre
kalziniert. Das kalzinierte Produkt wird 40 Stunden lang
in Aceton gemahlen, um Teilchen herzustellen, von denen
mindestens 80% eine Größe von nicht weniger als 2,5 µm
aufweisen. Die Teilchen werden mit 2 Mol% Platinschwarz
40 Gew.-% Methylethylketon und 20 Gew.-% Toluol versetzt,
und die betreffenden Bestandteile werden 8 Stunden lang
miteinander vermischt. Das resultierende Gemisch wird
mit Bindemitteln (2,5% Polyvinylbutyral und 1,5%
Dibutylphthalat) und einem Lösungsmittel (40% des
Handelsprodukts Butyl-Carbitol) versetzt, worauf das
erhaltene Gemisch zu einer Ti02-Paste verarbeitet wird.
Die Ti02-Paste wird unter Druck in eine der beiden
Diffusionsdrossel-Bohrungen 4 im Kastenelement 2 ein
gespritzt, bis sie den Umfangsrand der anderen Bohrung
4 erreicht. Die eingespritzte Paste wird getrocknet
und 1 Stunde lang bei 1200°C in Atmosphärenluft ge
brannt worauf der beschriebene Luft/Kraftstoff-Ver
hältnissensor fertiggestellt ist.
Fig. 3 veranschaulicht die Betriebskennlinien (oder
-eigenschaften) des erfindungsgemäßen Luft/Kraftstoff-
Verhältnissensors. In der graphischen Darstellung von
Fig. 3 steht die ausgezogene Linie für die Kennlinie
des erfindungsgemäß hergestellten Sensors. Die Kenn
linien gemäß Fig. 3 drücken das Verhältnis zwischen
dem (Luft/Kraftstoff-)Mischungsverhältnis der Meß
atmosphäre und dem Pumpstrom I p (dem zwischen den
Zuleitungen 40 und 42 fließenden Strom) für den Fall
aus, daß das Sauerstoffgas-Meßelement 6 zur Lieferung
eines konstanten Ausgangssignals angesteuert wird.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, eignet sich der Luft/Kraft
stoff-Verhältnissensor gemäß der beschriebenen Ausfüh
rungsform für die Mischungsverhältnismessung über einen
breiten Betriebsbereich hinweg, welcher sowohl den
Kraftstoff-Magerbereich als auch den Kraftstoff-Anreiche
rungsbereich einschließt und bis zu atmosphärischer Luft
reicht. Für den Fachmann ist dabei ohne weiteres ersicht
lich, daß sich der Gradient der I p /Mischungsverhältnis-
Kennlinie ändert, wenn der Diffusionsdrosseleffekt der
Bohrungen 4 durch Änderung ihrer Zahl und/oder ihres
Durchmessers verändert wird. Wenn die Diffusionsdrossel
wirkung der Bohrungen 4 vergrößert wird, wird das Gefälle
der genannten Kennlinie weniger steil (wie durch die ge
strichelte Linie angedeutet), während das Gefälle im
anderen Fall steiler wird (wie durch die strichpunktierte
Linie angedeutet).
Das Sauerstoffgas-Meßelement 6 des Luft/Kraftstoff-Ver
hältnissensors gemäß der dargestellten Ausführungsform
wird dadurch ausgebildet, daß eine Ti02-Paste in das
vorher angefertigte Kastenelement 2 eingespritzt und
in situ bzw. an Ort und Stelle gebrannt wird. Das Meß
element 6 ist daher vollständig mit dem einen Teil des
Kastenelements 2 bildenden Sauerstoffpumpelement inte
griert. Der Verhältnissensor besitzt ein sehr gutes
Ansprechverhalten auf Anderungen des Luft/Kraftstoff-
Mischungsverhältnisses, und er vermag eine Mischungs
verhältnismessung wesentlich schneller zu gewährleisten
als bisherige Anordnungen dieser Art. Darüber hinaus
läßt sich der erfindungsgemäße Luft/Kraftstoff-Ver
hältnissensor einfach und mit sehr hohem Ausbringen
herstellen.
Wie beschrieben, besteht der erfindungsgemäße Verhält
nissensor aus einem im voraus angefertigten Kastenele
ment und einem Sauerstoffgas-Meßelement, das durch Ein
spritzen eines zweckmäßigen Oxidmaterials in das Kasten
element und Brennen in situ gebildet ist. Aufgrund die
ser Anordnung bilden das Sauerstoffgas-Meßelement und
das einen Teil des Kastenelements bildende Sauerstoff
pumpelement eine vollkommen vereinheitlichte Anordnung,
die ein hervorragendes Ansprechen auf Anderungen im Luft/
Kraftstoff-Mischungsverhältnis der Meß- oder Unter
suchungsatmosphäre zeigt. Da sich der Verhältnissensor
einfach und mit hohem Ausbringen herstellen läßt, wird
ein entsprechender Beitrag zur Schonung der Rohstoff
quellen gewährleistet.
Mittels des erfindungsgemäßen Luft/Kraftstoff-Verhältnis
sensors kann eine Mischungsverhältnisregelung bei einer
Brennkraftmaschine über einen weiten Betriebsbereich hin
weg, einschließlich sowohl des Mager- als auch des An
reicherungsbereichs, durchgeführt werden. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß der Verhältnissensor keine
Bezugssauerstoffquelle benötigt und mit einer einfachen
Anordnung betrieben werden kann. Aufgrund des Verzichts
auf eine Bezugssauerstoffquelle gewährleistet der Ver
hältnissensor eine zuverlässigere Betriebsleistung, weil
keine Schwankungen aufgrund von Änderungen im Sauerstoff
partialdruck der Bezugssauerstoffquelle auftreten können.
Claims (6)
1. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor, gekennzeichnet durch
ein Kastenelement mit einer Wand, die aus einem
Sauerstoffionen leitenden Festelektrolyten geformt
ist und auf gegenüberliegenden Seiten zwei poröse
Elektroden aufweist, und mit einem eine Verbindung
zwischen Innen- und Außenseite des Kastenelements
herstellenden Diffusionsbegrenzungs- oder -drossel
teil und
ein im Kastenelement durch Einspritzen eines (ein Sauerstoffgas-Meßelement bildenden) Materials in das Kastenelement und anschließendes Brennen dieses Mate rials erzeugtes Sauerstoffgas-Meßelement mit einem Widerstand, der sich in Abhängigkeit von einem Sauer stoffpartialdruck einer Atmosphäre, in welche der Ver hältnissensor eingeführt ist, ändert.
ein im Kastenelement durch Einspritzen eines (ein Sauerstoffgas-Meßelement bildenden) Materials in das Kastenelement und anschließendes Brennen dieses Mate rials erzeugtes Sauerstoffgas-Meßelement mit einem Widerstand, der sich in Abhängigkeit von einem Sauer stoffpartialdruck einer Atmosphäre, in welche der Ver hältnissensor eingeführt ist, ändert.
2. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das das Sauerstoffgas-
Meßelement bildende Material durch den in Form einer
Bohrung vorliegenden Diffusionsdrosselteil hindurch
eingespritzt und anschließend in situ bzw. an Ort und
Stelle gebrannt worden ist.
3. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der
Elektroden des Sauerstoffgas-Meßelements eine an
einer Innenfläche des Festelektrolyten ausgebil
dete innere Elektrode ist.
4. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Wärmeerzeugungs- oder
Heizelement zum Erwärmen des Sauerstoffgas-Meßelements
vorgesehen ist.
5. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Festelektrolyt eine
feste Lösung(sverbindung) auf Zirkonoxidbasis ist.
6. Luft/Kraftstoff-Verhältnissensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das das Sauerstoffgas-
Meßelement bildende Material mindestens eine Verbindung
aus der Gruppe aus SnO₂, TiO₂, Nb₂O₅, V₂O₅,
Cr₂O₃, CoO und NiO ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Ipc: G01N 27/417 |
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D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |