DE3721048A1 - Herbizide mittel mit einem gehalt an nitrilderivaten als antidotum - Google Patents
Herbizide mittel mit einem gehalt an nitrilderivaten als antidotumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft herbizide Mittel,
die als herbiziden Wirkstoff Harnstoffderivate der
allgemeinen Formel (II)
und/oder Thiolcarbamatderivate der allgemeinen Formel (III)
und/oder Chloracetanilidderivate der allgemeinen Formel (IV)
und als die Phytotoxicität der Wirkstoffe verringerndes
Antidotum Nitrilderivate und/oder Pyridincarbonitrilderivate
und/oder durch Halogen oder Alkoxy mit 1-3
Kohlenstoffatomen einfach oder mehrfach substituierte
Benzonitrilderivate der allgemeinen Formel (I)
enthalten.
In der allgemeinen Formel (I) sind
R1 und R2 gleich oder verschiedenen und stehen für Wasserstoff, Halogen, Methyl-, Äthyl-, Allyl-, Vinyl-, Phenyl- oder Benzolgruppe oder R1 und R2 bilden zusammen eine Benzylidengruppe, während
R3 für Chlor, Methyl-, Phenyl-, Chlorphenyl-, Alkoxyphenyl-, Chlorphenylamino-, Anilino-, Anilinomethylen-, N-Alkyl-anilinomethylen-, N,N-Dialkylanilinomethylen-, Alkoxyanilinomethylen-, Benzylaminomethylen-, Cyclohexylaminomethylen-, N-Alkylcyclohexylaminomethylen-, Hexamethyleniminomethylen-, Phthalimidomethylen-, Nitrophthalimidomethylen-, Morpholinomethylen-, Piperidinomethylen-, Allylaminomethylengruppe oder in jeder Alkylgruppe 1-3 Kohlenstoffatome enthaltende Alkylaminomethylen- oder Dialkylaminomethylengruppe steht.
R1 und R2 gleich oder verschiedenen und stehen für Wasserstoff, Halogen, Methyl-, Äthyl-, Allyl-, Vinyl-, Phenyl- oder Benzolgruppe oder R1 und R2 bilden zusammen eine Benzylidengruppe, während
R3 für Chlor, Methyl-, Phenyl-, Chlorphenyl-, Alkoxyphenyl-, Chlorphenylamino-, Anilino-, Anilinomethylen-, N-Alkyl-anilinomethylen-, N,N-Dialkylanilinomethylen-, Alkoxyanilinomethylen-, Benzylaminomethylen-, Cyclohexylaminomethylen-, N-Alkylcyclohexylaminomethylen-, Hexamethyleniminomethylen-, Phthalimidomethylen-, Nitrophthalimidomethylen-, Morpholinomethylen-, Piperidinomethylen-, Allylaminomethylengruppe oder in jeder Alkylgruppe 1-3 Kohlenstoffatome enthaltende Alkylaminomethylen- oder Dialkylaminomethylengruppe steht.
In der allgemeinen Formel (II) können
R4 und R5 gleich oder verschieden sein und stehen für Methyl- oder Methoxygruppe, und
R6 und R7 stehen unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, Alkylgruppe mit 1-3 Kohlenstoffatomen oder Methoxygruppe.
R4 und R5 gleich oder verschieden sein und stehen für Methyl- oder Methoxygruppe, und
R6 und R7 stehen unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, Alkylgruppe mit 1-3 Kohlenstoffatomen oder Methoxygruppe.
In der allgemeinen Formel (III) sind
R8 und R9 gleich oder verschieden; sie können für Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Cyclohexylgruppe stehen oder zusammen eine Hexamethylengruppe bilden, während
R10 für Äthyl-, Propyl-, Benzyl-, Chlorbenzyl-, 2,3-Dichlorbenzyl- oder 2,3-Dichlorallylgruppe steht.
R8 und R9 gleich oder verschieden; sie können für Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Cyclohexylgruppe stehen oder zusammen eine Hexamethylengruppe bilden, während
R10 für Äthyl-, Propyl-, Benzyl-, Chlorbenzyl-, 2,3-Dichlorbenzyl- oder 2,3-Dichlorallylgruppe steht.
In der allgemeinen Formel (IV) steht
R11 für eine insgesamt 2-5 Kohlenstoffatome enthaltende Alkoxyalkylgruppe, und
R12 und R13 stehen unabhängig voneinander für Methyl- oder Äthylgruppe.
R11 für eine insgesamt 2-5 Kohlenstoffatome enthaltende Alkoxyalkylgruppe, und
R12 und R13 stehen unabhängig voneinander für Methyl- oder Äthylgruppe.
Die Harnstoffderivate der allgemeinen Formel (II),
die Thiolcarbamatderivate der allgemeinen Formel (III)
und die Chloracetanilidderivate der allgemeinen
Formel (IV) sind als herbizide Wirkstoffe schon lange
bekannt und werden im Pflanzenschutz verbreitet eingesetzt.
Es ist jedoch bekannt, dass diese Wirkstoffe
in der zur Unkrautbekämpfung wirksamen Dosis auch die
Kulturpflanzen mehr oder weniger stark schädigen. Hoffmann
erkannte in den Fünfziger Jahren, dass es Verbindungen
gibt, nämlich die 1,8-Naphthalsäure und ihre
Salze, die zur Verringerung der Phytotoxizität der
genannten Herbizide geeignet sind (US-PS 31 31 509
und 37 02 759). Seitdem sind auf dem Gebiet der Erforschung
von Verbindungen mit einer derartigen Antidotumwirkung
grosse Fortschritte gemacht wurden. Als Ergebnis
der von der Stauffer Chemical Company vorgenommenen
Forschungen wurde ein neuer Typ der Antidote bekannt:
die N,N-disubstituierten Dichloracetamide (DE-PS 22 18 097
und 23 50 800). Seitdem sind mehrere Gruppen derartiger
Verbindungen entwickelt wurden, die - wenn auch in
unterschiedlichem Masse - zur Verringerung der Phytotoxizität
geeignet sind. Die Antidotumwirkung einer
weiteren Verbindungsgruppe, der Dicarbonsäurederivate
(Ester, Amide), ist in der ungarischen Patentschrift
Nr. 1 76 669 beschrieben.
Da die Wirkungsmechanismen der Phytotoxizität
der bereits erwähnten herbiziden Wirkstoffe unterschiedlich
und umstritten sind und auch die Wirkung der bisher
entwickelten Antidota veränderlich ist, wird auf diesem
Gebiet weiter intensiv geforscht. Unter den Dicarbonsäurederivaten
mit Antidotumwirkung werden in der ungarischen
Patentschrift Nr. 1 76 669 auch die Dinitrilderivate
(zum Beispiel Phthalsäuredinitril, Terephthalsäuredinitril)
erwähnt. Auch die US-PS 42 60 555 und die
sowjetische Patentschrift Nr. 8 80 242 betreffen die
antidotierende Wirkung von Dinitrilderivaten. Die Struktur
dieser Verbindungen ist jedoch recht kompliziert,
was die Herstellung teuer und schwierig macht.
In eigenen Versuchen wurde nun gefunden,
dass die Verbindungen der allgemeinen Formel (I), d. h.
die unter die allgemeine Formel (I) fallenden Nitrilderivate,
Pyridincarbonitrilderivate und durch Halogen
oder Alkoxy ein- oder mehrfach substituierten Benzonitrilderivate,
die Phytotoxizität der Harnstoffderivate (II),
der Thiolcarbamate (III) und der Chloracetanilide (IV)
wirksam senken, ohne dabei die unkrautvernichtende
Wirkung der Herbizide zu verringern. In der allgemeinen
Formel (I) ist die Bedeutung von R1, R2 und R3 die
gleiche wie oben angegeben.
Die wichtigsten der Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) sind mit Angabe ihrer Substituenten
und ihrer zur Identifizierung geeigneten physikalischen
Konstanten (Schmelzpunkt, Brechnungsindex) in der Tabelle 1
zusammengefasst.
Zur Herstellung der Nitrilderivate der allgemeinen
Formel (I) sind aus der Fachliteratur mehrere
Verfahren bekannt. So kann zum Beispiel das in der
Tabelle mit der Nr. 1 bezeichnete einfachste Derivat,
das Pivalonitril, durch Umsetzen von Pivalinsäure und
Ammoniak unter Wasserentzug hergestellt werden (DE-PS
32 16 382). Das Pivalonitril (Trimethylacetonitril)
kann jedoch auch durch Umsetzen von Isobutylen und
Cyanwasserstoff bei hohen Temperaturen hergestellt
werden (US-PS 24 55 995). Nach Rokrig et al. ist
das 4-Äthoxyphenyl-acetonitril durch Umsetzen von
4-Äthoxybenzylchlorid und Natriumcyanid erhältlich
(Org. Synth. Coll. Vol. IV, S. 576).
Lora et al. setzten die Pivalinsäure in einem
ersten Schritt mit Thionylchlorid zum Säurechlorid um,
aus dem sie durch Reaktion mit Ammoniak das Pivaloylamid
erhielten. Dieses wurde in einem Lösungsmittelmedium
mit Phosphorpentoxyd zu Pivalonitril umgesetzt (Anales
real. soc. espan. 48B, S. 415-20).
Von den Harnstoffderivaten der allgemeinen
Formel (II), deren Phytotoxizität von den Nitrilderivaten
der allgemeinen Formel (I) verringert wird, sind
folgende gut bekannt: 3-(4′-Chlorphenyl)-1,1-dimethyl-
harnstoff (Monuron), 3-(3′,4′-Dichlorphenyl)-1,1-
dimethyl-harnstoff (Diuron), 3-(3′-Chlor-4′-methoxyphenyl)-
1,1-dimethyl-harnstoff (Methoxuron), 3-(3′-
Chlor-4′-methylphenyl)-1,1-dimethyl-harnstoff (Chlortoluron),
3-(4′-Chlorphenyl)-1-methoxy-1-methyl-harnstoff
(Monoliruron), 3-(3′,4′-Dichlorphenyl)-1-methoxy-1-
methyl-harnstoff (Linuron), 3-(4′-Bromphenyl)-1-
methoxy-1-methyl-harnstoff (Metobromuron), 3-(3′-
Chlor-4′-brom-phenyl)-1-methoxy-1-methyl-harnstoff
(Chlorbromuron), 3-[3′-(Trifluormethyl)-phenyl]-1,1-
dimethyl-harnstoff (Fluormeturon), 3-Phenyl-1,1-dimethyl-
harnstoff (Fenuron) und 3-(4′-Izopropyl-phenyl)-1,1-
dimethyl-harnstoff (Isoproturon).
Von den Thiolcarbamatderivaten der allgemeinen
Formel (III), die mit den Nitrilderivaten der allgemeinen
Formel (I) ebenfalls antidotiert werden können,
werden in der Praxis hauptsächlich die folgenden angewendet:
S-Äthyl-N,N-diizobutyl-thiolcarbamat (Butilat),
S-Äthyl-N,N-di-n-propyl-thiolcarbamat (EPTC), S-Äthyl-
N,N-hexamethylen-thiolcarbamat (Molinat), S-Äthyl-
N-cyclohexyl-N-äthyl-thiolcarbamat (Cycloat), S-Propyl-
N,N-di-n-propyl-thiolcarbamat (Vernolat) und S-(2,3-
Dichlorallyl)-N,N-diisopropyl-thiolcarbamat (Di-
allat) sowie S-(4-Chlorbenzyl)-N,N-diäthyl-thiolcarbamat
(Tiobencarb) und S-Benzyl-N,N-di-sec.-butyl-thiolcarbamat.
Von den Chloracetanilidderivaten der allgemeinen
Formel (IV), deren Phytotoxizität durch die
Nitrilderivate der allgemeinen Formel (I) vermindert
werden kann, sind folgende am bekanntesten:
2-Chlor-2′,6′-diäthyl-N-(methoxymethyl)-acetanilid (Alachlor),
2-Chlor-2′-äthyl-6′-methyl-N-(äthoxymethyl)-acetanilid (Acetochlor),
2-Chlor-2′-äthyl-6′-methyl-N-(1-methyl-2-methoxyäthyl)- acetanilid (Metolachlor) und
2-Chlor-2′,6′-diäthyl-N-(butoxymethyl)-acetanilid (Butachlor).
2-Chlor-2′,6′-diäthyl-N-(methoxymethyl)-acetanilid (Alachlor),
2-Chlor-2′-äthyl-6′-methyl-N-(äthoxymethyl)-acetanilid (Acetochlor),
2-Chlor-2′-äthyl-6′-methyl-N-(1-methyl-2-methoxyäthyl)- acetanilid (Metolachlor) und
2-Chlor-2′,6′-diäthyl-N-(butoxymethyl)-acetanilid (Butachlor).
Die Nitrilderivate der allgemeinen Formel (I)
liegen, wie die Tabelle 1 zeigt, zum Teil in fester
kristalliner Form, zum Teil als Flüssigkeiten vor.
Die festen Verbindungen können mit den im Pflanzenschutz
üblichen Zusätzen (Trägerstoffe, oberflächenaktive
Mittel) zum Beispiel zu Spritzpulvern (WP) formuliert
werden. Das Spritzpulver kann dann zusammen mit ähnlich
formulierten Herbiziden in Form von Tankmischungen
ausgebracht werden. Aus den flüssigen, aber auch aus
den festen Derivaten kann unter Verwendung eines geeigneten
Lösungsmittels und eines Emulgeators zum
Beispiel ein stabiles Emulsionskonzentrat hergestellt
werden. Das Emulsionskonzentrat kann mit den die herbiziden Wirkstoffe
enthaltenden Emulsionskonzentraten vermischt und in Form einer Tankmischung verwendet werden.
Die Nitrilderivate der allgemeinen Formel (I)
können jedoch auch mit den herbiziden Wirkstoffen
(Harnstoffderivaten, Thiolcarbamaten, Chloracetaniliden)
zusammen formuliert werden. Die Zusammensetzung und
Herstellung der nur die Nitrile beziehungsweise der
herbiziden Wirkstoff und Nitrilantidotum enthaltenden
Präparate wird in den folgenden Beispielen erläutert.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Beispiele beschränkt.
Masse %
2,3-Diphenylacrylnitril10
Emulgeator Atlox 4857B10
Xylol80
Masse %
Trichloracetonitril20
Emulsogen IP 40010
Xylol70
Masse %
2-Benzyl-2-phenylbutyronitril30
Emulgator Atlox 4857B10
Xylol60
In ähnlicher Zusammensetzung können auch mit
den Verbindungen 4′-Chlorphenylacetonitril (Verbindung
Nr. 18), 2-(4′-Chlorphenyl)-2-methyl-propionitril
(Verbindung Nr. 15) und 2-(4′-Äthoxyphenyl)-butyronitril
(Verbindung Nr. 4) Emulsionskonzentrate hergestellt
werden.
Masse %
Pivalonitril50
Emulgator Emulsogen IP 40010
Xylol40
Masse %
2-Pyridincarbonitril50
Emulgator Emulsogen IP 40010
Xylol40
Masse %
2-Phenyl-2-methyl-propionitril20
Arkopon T 5
Dispergiermittel SI 5
Zeolith 424 als Trägerstoff70
Masse%
(4′-Äthoxyphenyl)-acetonitril40
Arkopon T 5
Dispergiermittel SI 5
Zeolith 424 als Trägerstoff 50
Masse %
3-Pyridincarbonitril70
Arkopon T 5
Dispergiermittel SI 5
Zeolex 424 als Trägerstoff20
Masse %
Pivalonitril90
Emulgator Emulsogen IP 40010
Masse %
4-Pyridincarbonitril10
Emulgator Atlox 4857B10
Chlorbenzol80
Masse %
2-(4′-Äthoxyphenyl)-2-methyl-propionitril40
Emulgator Atlox 4857 B15
Xylol45
Die Nitrilderivate der allgemeinen Formel (I)
sind auch zusammen mit den Harnstoffderivaten der
allgemeinen Formel (II) und/oder den Thiolcarbamaten
der allgemeinen Formel (III) und/oder den Chloracetaniliden
der allgemeinen Formel (IV) gut formulierbar.
Die folgenden Beispiele betreffen derartige Formulierungen.
Masse %
N-(3,4-Dichlorphenyl)-N′-methoxy-N′-
methylharnstoff50
Trichloracetonitril (Verbindung Nr. 2)25
Amorf-Kieselsäure Trägerstoff20
Fettalkoholsulfonat 2,5
Natriumligninsulfonat 2,5
Die genannten Wirkstoffe werden in einem
Pulvermischer homogenisiert und dann in einer Laboratoriumsmühle
(Typ Alpine 100 LU) fein vermahlen. Die
Schwebefähigkeit des Präparates beträgt 88%.
Masse %
N,N-Di-n-propyl-S-äthyl-thiolcarbamat64,8
2-Äthyl-2-phenyl-butyronitril (Verbindung Nr. 13)10,0
Emulgator Atlox 4857B 4,3
Emulgator Atlox 3400B 2,9
Kerosin18,0
Masse %
N,N-Di-n-propyl-S-propyl-thiolcarbamat67,5
Trichloracetonitril (Verbindung Nr. 2)10,0
Emulgator Tensiofix AS 4,3
Emulgator Tensiofix IS 2,9
Kerosin15,3
Masse %
3-Phenyl-1,1-dimethylharnstoff50
3-Pyridincarbonitril (Verbindung Nr. 11)10
Zeolith 424 als Trägerstoff15
Kieselerde als Trägerstoff15
Netzer IS 2
Dispergiermittel 3
Sulfitlaugenpulver 5
Die genannten Stoffe werden in einem Pulvermischer
homogenisiert und in einer Labormühle (Typ
Alpine 100 LU) fein vermahlen. Die Schwebefähigkeit
des Spritzpulvers beträgt 88%.
Masse %
3-(3′,4′-Dichlorphenyl)-1,1-dimethylharnstoff40
2,3-Diphenylacrylnitril (Verbindung Nr. 9)40
Zeolith 424 als Trägerstoff12
Netzer IS 1,5
Dispergiermittel 2,5
Sulfitlaugenpulver 4,0
Die aufgeführten Stoffe werden auf die im
Beispiel 15 beschriebene Weise formuliert. Das Spritzpulver
hat eine Schwebefähigkeit von 82,5%.
Masse %
3-[3′-(Trifluormethyl)-phenyl]-1,1-
dimethylharnstoff50
4-Pyridincarbonitril (Verbindung Nr. 12)25
Zeolith 424 als Trägerstoff15
Netzer IS 2
Dispergiermittel 3
Sulfitlaugenpulver 5
Die Komponenten werden auf die im Beispiel 15
beschriebene Weise formuliert. Die Schwebefähigkeit
des Spritzpulvers beträgt 86,4%.
Masse %
3-(3′-4′-Dichlorphenyl)-1-methoxy-1-
methylharnstoff48
Premix, enthaltend Pivalonitril (Verbindung
Nr. 1)20
Diatomenerde als Trägerstoff22
Netzer IS 2
Dispergiermittel 3
Sulfitlaugenpulver 5
Die Komponenten werden auf die im Beispiel 15
beschriebene Weise formuliert. Das Spritzpulver
hat eine Schwebefähigkeit von 76%. Der Premix wird
auf folgende Weise hergestellt: 2 Masseteile Pivalonitril
(Verbindung Nr. 1) werden in 5 Masseteilen Dichlormethan
gelöst, und die Lösung wird unter Rühren auf
18 Masseteile Sipernat 50 (synthetischer Silikatträger)
aufgesprüht. Dann wird das Lösungsmittel bei 50°C
verdampft.
Masse %
3-(3′-Chlor-4′-bromphenyl)-1-methoxy-1-
methyl-harnstoff50
Premix, enthaltend 2-Benzyl-2-phenyl-
butyronitril25
Diatomenerde als Träger15
Netzer IS 2
Dispergiermittel 3
Sulfitlaugenpulver 5
Die Komponenten werden auf die im Beispiel 15
beschriebene Weise formuliert. Das Spritzpulver hat
eine Schwebefähigkeit von 78,4%. Der Premix wird
auf folgende Weise hergestellt: 5 Masseteile 2-Benzyl-
2-phenyl-butyronitril (Verbindung Nr. 7) werden in
5 Masseteilen Dichlormethan gelöst, und die Lösung
wird auf 20 Masseteile Sipernat 50 (synthetischer
Silikatträger) aufgesprüht. Das Lösungsmittel wird
bei 50°C verdampft.
Masse %
3-Phenyl1,1-dimethylharnstoff18
Pivalonitril (Verbindung Nr. 1) 2
Emulsogen IP-400 6,4
Emulsogen EL-400 1,6
Ein im Verhältnis 1 : 1 bereiteten Gemisch
aus Xylol und Dichlormethan72
aus Xylol und Dichlormethan72
Masse %
3-(3′-Chlor-4′-bromphenyl)-1-methoxy-1-
methyl-harnstoff35
(4′-Äthoxyphenyl)-acetonitril (Verbindung
Nr. 3) 5
Emulsogen IP-400 7,2
Emulsogen EL-400 0,8
Lösungsmittelgemisch aus Xylol, Dichlormethan
und Dimethylformamid im Verhältnis 2 : 2 : 152,0
und Dimethylformamid im Verhältnis 2 : 2 : 152,0
Masse %
3-(4′-Bromphenyl)-1-methoxy-1-methylharnstoff24
2-Äthyl-2-(4′-chlorphenyl)-butyronitril
(Verbindung Nr. 14) 3
Emulsogen IP-400 6,4
Emulsogen EL-400 1,6
Lösungsmittelgemisch wie in Beispiel 2162,0
Masse %
3-(3′-Trifluormethyl-phenyl)-1,1-dimethyl-
harnstoff23
3-Pyridincarbonitril (Verbindung Nr. 11) 2
Emulsogen IP-400 6,4
Emulsogen EL-400 1,6
Lösungsmittelgemisch aus Xylol und Dimethylformamid
im Verhältnis 1 : 167,0
im Verhältnis 1 : 167,0
Masse %
2-Chlor-2′,6′-diäthyl-N-(methoxymethyl)-
acetanilid35
2-Äthyl-2-(4′-chlorphenyl)-butyronitril
(Verbindung Nr. 14) 5
Emulsogen IP-400 6,4
Emulsogen EL-400 1,6
Lösungsmittelgemisch aus Aromatol und Dimethylformamid
im Verhältnis 3 : 152,0
im Verhältnis 3 : 152,0
Masse %
2-Chlor-2′,6′-diäthyl-N-(methoxymethyl)-
acetanilid32
3-(4-Bromphenyl)-1-methoxy-1-methylharnstoff15
Pivalonitril (Verbindung Nr. 1) 3
Emulsogen IP-400 7,2
Emulsogen EL-400 0,8
Lösungsmittelgemisch wie in Beispiel 21.42
Masse %
2-Chlor-2′,6′-diäthyl-N-(methoxymethyl)-
acetanilid31
3-(3-Chlor-4-bromphenyl)-1-methoxy-1-
methyl-harnstoff15
3-Pyridincarbonitril (Verbindung Nr. 11) 2
Emulsogen IP-400 7,2
Emulsogen EL-400 0,8
Lösungsmittelgemisch aus Cyclohexanon und
Aromatol
im Verhältnis 1 : 444
im Verhältnis 1 : 444
Masse %
S-Äthyl-N,N-diisobutylthiolcarbamat 90,0
2-(4′-Äthoxyphenyl)-butyronitril
(Verbindung Nr. 4) 1,0 Emulgator Atlox 3400 B 2,0 Emulgator Atlox 4857 B 4,0 Kerosin 3,0
(Verbindung Nr. 4) 1,0 Emulgator Atlox 3400 B 2,0 Emulgator Atlox 4857 B 4,0 Kerosin 3,0
Masse %
S-Äthyl-N,N-hexamethylen-thiolcarbamat 5
3-Cyclohexylamino-propionitril (Verbindung
Nr. 25) 3
Kalziniertes Kieselerdegranulat als
Trägerstoff92
Der Wirkstoff und das Antidotum werden in
10 Masse% Dichlormethan gelöst. Die Lösung wird in
einem Drehtrommelgranulator auf den Trägerstoff aufgesprüht
und dann das Lösungsmittel bei 50°C verdampft.
Das erhaltene Granulat hat eine Teilchengrösse von
0,2-1,0 mm.
Masse %
S-Äthyl-N-cyclohexyl-N-äthyl-thiolcarbamat40
3-(3′,4′-Dichlorphenyl)-1,1-dimethylharnstoff40
Emulgator Atlox 4896 B 5
Emulgator Atlox 4857 B 2
Eine 2 masse%ige wässrige Polysaccharidlösung
als Verdickungsmittel 7
als Verdickungsmittel 7
Das Thiolcarbamat wird mit den Emulgatoren
homogenisiert. In der erhaltenen Masse werden das
Harnstoffderivat und das Antidotum suspendiert. Die
grobdisperse Suspension wird in einer laboratoriumsmässigen
Perlmühle fein vermahlen und dann mit dem
Verdickungsmittel vermischt. Das Suspensionskonzentrat
hat eine Schwebefähigkeit von 88,2%, 92% seiner
Teilchen sind kleiner als 10 Mikron.
Masse %
S-(2,3-Dichlorallyl)-N,N-diisopropyl-thiolcarbamat40,0
(4′-Methoxyphenyl)-acetonitril (Verbindung
Nr. 40) 4,0
Emulgator Atlox 3400 B 2,2
Emulgator Atlox 4857 B 3,8
Ein Gemisch aus Xylol und Isophoron im
Verhältnis 4 : 150,0
Masse %
S-(4-Chlorbenzyl)-N,N-diäthyl-thiolcarbamat75
2-Chlor-2′-äthyl-6′-methyl-N-(äthoxymethyl)-
acetanilid 5,0
3-Cyclohexalamino-2-methyl-propionitril
(Verbindung Nr. 49) 2,0
Emulgator Tensiofix AS 2,5
Emulgator Tensiofix IS 5,5
Xylol10,0
Masse %
3-(3′,4′-Dichlorphenyl)-1,1-dimethylharnstoff80
4′-Chlorphenyl-acetonitril (Verbindung Nr. 18) 2
Netzer IS als Netzmittel 2
Dispergiermittel 1494 4
Wessalon S als Trägerstoff12
Die Komponenten werden auf die im Beispiel 15
beschriebene Weise formuliert. Das Spritzpulver
hat eine Schwebefähigkeit von 86,4%.
Masse %
2-Chlor-2′-äthyl-6′-methyl-N-(1-methyl-2-
methoxyäthyl)-acetanilid60,0
3-(3′-Chlor-4′-methoxyphenyl)-1,1-dimethyl-
harnstoff 5,0
3-N-Isopropyl-anilino-2-methyl-propionitril
(Verbindung Nr. 51) 5,0
Emulgator Tensiofix AS 6,5
Emulgator Tensiofix IS 1,5
Lösungsmittelgemisch aus Cyclohexanon und Xylol
im Verhältnis 1 : 122,0
Masse %
3-(3′-Chlor-4′-methylphenyl)-1,1-dimethylharnstoff46
2-Chlorbenzonitril (Verbindung Nr. 52) 4
Emulgator Atlox 4853 B 5
Emulgator Atlox 4896 B 3
Wasser35
Eine 2 masse%ige wässrige Polysaccharidlösung
als Verdickungsmittel 7
als Verdickungsmittel 7
Die Emulgatoren werden im Wasser gelöst
und in der Lösung Wirkstoff und Antidotum suspendiert.
Die grobdisperse Suspension wird in einer Perlmühle
fein vermahlen und dann mit dem Verdickungsmittel
homogenisiert. Das erhaltene wässrige Suspensionskonzentrat
weist eine Schwebefähigkeit von 91,4% auf. 93,6%
seiner Teilchen sind kleiner als 10 Mikron.
Masse %
3-(4′-Isopropylphenyl)-1,1-dimethylharnstoff72,0
2,4,6-Trimethoxybenzonitril (Verbindung
Nr. 53) 8,0
Netzer IS als Netzmittel 2,5
Dispergiermittel 1494 3,5
Ultrasil VN 3 als Trägerstoff14,0
Die Komponenten werden auf die im Beispiel 15
beschriebene Weise formuliert. Das Spritzpulver
hat eine Schwebefähigkeit von 87,2%.
Masse %
3-(4′-Chlorphenyl)-1,1-dimethylharnstoff76
2-(4′-Chlorphenyl)-amino-acetonitril (Verbindung
Nr. 37) 4
Netzer IS als Netzmittel 2
Dispergiermittel 1494 4
Ultrasil VN 3 als Trägerstoff14
Das Spritzpulver wird gemäss Beispiel 15 hergestellt.
Seine Schwebefähigkeit beträgt 85,9%.
Masse %
2-Chlor-2′,6′-diäthyl-N-(butoxymethyl)-acetanilid78,0
2-Phenyl-2-methyl-propionitril (Verbindung
Nr. 5) 2,0
Emulgator Tensiofix AS 3,6
Emulgator Tensiofix IS 2,4
Lösungsmittelgemisch aus Xylol und Dimethylformamid
im Verhältnis 1 : 114,0
im Verhältnis 1 : 114,0
EmulsogenGemisch aus dem Calciumsalz der
Dodecylbenzolsulfonsäure und Fettsäurepolyglycolester
(Hoechst AG)
NetzerAlkylsulfonsäure-Na (Hoechst AG)
Arkopon TNatriumoleylmethyltaurid (Hoechst AG)
DispergiermittelKresol-Formaldehyd-Vorkondensat
(Hoechst AG)
AtloxGemisch aus dem Calciumsalz der
Dodecylbenzolsulfonsäure und Poly-
(oxyäthylen)-alkylphenolen (Atlas
Chemie)
TensiofixOctylphenolpolyglycoläther beziehungsweise
Nonylphenolpolyglycoläther
(Tensia)
Zeolexsynthetisches Silikat (Zeofinn
Org. Hamine)
Wessalon Ssynthetisches Silikat (Degussa)
Ultrasil VN 3synthetisches Silikat (Degussa)
Aromatol98% aromatische Verbindungen enthaltendes
Lösungsmittelgemisch
mit einem Siedebereich von 145-190°C
(Dunai kóolajipari Vállalat,
Ungarn)
Die die Phytotoxizität verringernde Wirkung
der Nitrilverbindungen der allgemeinen Formel (I)
wurde in Gewächshausversuchen und in Freilandversuchen
untersucht. Ausgewertet wurde die Keimfähigkeit der
Kulturpflanzen (in Prozent), die an den Kulturpflanzen
wahrnehmbare schädigende Wirkung und die unkrautvernichtende
Wirkung. Zur Auswertung wurden die international
anerkannten EWRC-Werte herangezogen (s. Tabelle 2).
Die Versuche wurden in vierfacher Wiederholung
durchgeführt. Blumentöpfe eines Durchmessers von 14 cm
wurden mit Erde gefüllt, in jeden Topf wurden 10 Maiskörner
gesät, und diese wurden mit einer 4 cm dicken
Erdschicht bedeckt. Danach erfolgte die Behandlung mit
einem Unkrautvernichtungsmittel vom Harnstofftyp und
der entsprechenden Menge formulierter Antidotumverbindung.
Die Pflanzen wurden im Gewächshaus gehalten
und nach Bedarf gegossen. Die Bonitierung erfolgte
4 Wochen nach der Aussaat. Bestimmt wurden die prozentuale
Keimung und die EWRC-Wertzahl der Maispflanzen.
Das als Vergleichssubstanz dienende, mit
dem Code CGA 43,089 bezeichnete Antidotum ist das
Cyanomethoxyiminophenyl-acetonitril. Wie die Daten
der Tabelle 3 zeigen, wird die Toxizität der Herbizide
Fenuron und Linuron durch die erfindungsgemäss verwendbaren
Nitrilderivate verringert, die prozentuale Keimung
wird verbessert.
Die Versuche wurden in Blumentöpfen von
14 cm Durchmesser, in fünffacher Wiederholung vorgenommen.
Die Töpfe wurden zu 2/3 mit sandigem Lehmboden
gefüllt, darauf wurden je 10 Körner Saatgutmais gelegt
und die Körner dann mit behandelter beziehungsweise
unbehandelter Erde bedeckt. Zur Bodenbehandlung wurden
die für die gegebene Fläche vorgesehene Menge Herbizid
und Antidotumpräparat mit einer Wassermenge verdünnt,
die einem Aufwand von 400 l/ha entspricht. Diese Verdünnung
wurde in einem kleinen Betonmischer durch
Aufsprühen mit dem Boden vermischt. Neben den nur
mit Herbizid beziehungsweise mit Herbizid und Antidotum
behandelten Töpfen wurden auch unbehandelte Kontrollen
mitgeführt.
Die Pflanzen wurden im Gewächshaus gehalten
und nach Bedarf gegossen. Die Bonitierung erfolgte
4 Wochen nach der Aussaat. Bestimmt wurden die Keimung
in Prozent, die EWRC-Wertzahlen und das Grüngewicht
der aufgelaufenen Pflanzen, letzteres wurde in Prozent
der Kontrolle ausgedrückt. Die Ergebnisse sind in
der Tabelle 4 enthalten.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass bei der
Verwendung der erfindungsgemässen Nitril Antidoten
prozentuale Keimung und Grüngewicht günstiger sind
als im Falle des allgemein bekannten Antidotums R 25788
(N,N-Diallyl-dichlor-acetamid).
Die Versuche wurden in Blumentöpfen von
14 cm Durchmesser, in vierfacher Wiederholung vorgenommen.
Die Töpfe wurden zu 2/3 mit Erde gefüllt,
in jeden Topf wurden 10 Zuckerrübenkörner gesät und
dann mit einer 4 cm dicken Erdschicht bedeckt. Anschliessend
wurde die Behandlung vorgenommen, wobei das Antidotum
und das Herbizid vom Chloracetanilid-Typ in Form einer
Tankmischung verwendet wurden. Die Pflanzen wurden
im Gewächshaus gehalten und nach Bedarf gegossen.
Die Versuche wurden nach Aussaat ausgewertet. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 5 zusammengestellt.
Die Tabelle zeigt, dass die mit dem 50% Acetochlor
[2-Chlor-2′-äthyl-6′-methyl-N-(äthoxymethyl)-acetanilid]
enthaltenden Acenit 50 EC behandelte Zuckerrübensaat
entweder gar nicht oder in nur sehr geringem
Masse auflief (10%). Auch bei Verwendung des bekannten
Antidotums N,N-Diallyl-dichlor-acetamid (R 25788)
beziehungsweise des bekannten Antidotums Cyanomethoxy-
iminophenyl-acetonitril (CGA 43.089) keimten nur
wenige Samen, während die erfindungsgemäss zu verwendenden
Nitrilderivate die phytotoxische Wirkung des
Acetochlors bedeutend verminderten.
Zu den Untersuchungen wurden Kunststoffkulturgefässe
verwendet, die mit Kunststoffolie ausgekleidet
waren und jeweils 800 g Boden aufnehmen konnten. In
diese Gefässe wurden je 400 g lufttrockene Erde eingefüllt
(pH 4,67; Gebundenheit nach Arany: 46; Gehalt an organischen
Verbindungen:1,97%). In die Gefässe wurden
10 Körner Mais der Sorte Pi-3707 beziehungsweise 5
Sojasamen beziehungsweise 20 Weizenkörner gesät. Die
Saat wurde mit je 100 g Erde bedeckt und dann in vier
Wiederholungen behandelt. Die Pflanzen wurden täglich
16 Stunden lang beleuchtet, die Temperatur betrug 28 ± 4°C.
Gegossen wurde täglich bis zur vollen Wasserkapazität.
Die Bonitierung erfolgte 12 Tage nach der Aussaat,
d. h. 8 Tage nach dem Auflaufen. Gemessen wurde
beim Mais die Trieblänge, bei Soja und Weizen das
Grüngewicht. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 6,
7 und 8 zusammengestellt.
Wie die Tabelle 6 zeigt, schützen die erfindungsgemässen
Antidota dem Mais vor der schädigenden
Wirkung der unterschiedlichen Herbizide vom Harnstoff-
Typ.
Wie die Tabelle 7 zeigt, schützen die erfindungsgemässen
Antidota den Weizen effektiv vor der
schädigenden Wirkung der unterschiedlichen Harnstoffderivate,
zum Beispiel Isoproturon, Diuron und Chlorbromuron.
Wie die Tabelle 8 zeigt, schützen die erfindungsgemässen
Antidota die Sojapflanzen wirkungsvoll
gegen die schädigende Wirkung unterschiedlicher Herbizide
vom Harnstofftyp, wie zum Beispiel Isoproturon, Diuron
und Chlorbromuron.
Für die in fünf Wiederholungen durchgeführten
Versuche wurden Blumentöpfe mit einem Durchmesser von
14 cm verwendet. Die Töpfe werden zu 2/3 mit sandigem
Lehmboden gefüllt, in jeden Topf 10 Maiskörner (Sorten:
ETA-TC, Pi-3901, Pi-3965 und Pi-3839) gesät und mit
einer 5 cm dicken Schicht aus behandelter beziehungsweise
nicht behandelter Erde bedeckt. Als Herbizid
fand Linuron in einer Dosis von 6 kg/ha Verwendung,
die Antidota waren unterschiedlich und wurden in verschiedenen
Dosen erprobt. Gemessen wurde die Trieblänge
der Maispflanzen. In der Tabelle 9 sind die Messwerte
auf die unbehandelte Kontrolle bezogen angegeben.
Aus den Daten der Tabelle 9 ist ersichtlich,
dass sich die Schutzwirkung der Verbindungen auf Maissorten
unterschiedlicher Empfindlichkeit erstreckt.
Im Anschluss an die gewächshausversuche wurde
die Phytotoxizität vermindernde Wirkung der Nitrilderivate
der allgemeinen Formel (I) auch in Freilandversuchen
untersucht. In den Kleinparzellenversuchen wurden
die Herbizide und Antidota zum Teil in Form von Tankmischungen,
zum Teil gemeinsam formuliert verwendet.
Die Bewertung erfolgte über die gesamte Vegetationsperiode.
Zuerst wurde die Keimung in Prozent
bestimmt, die durch die Herbizide verursachten Schäden
wurden laufend bonitiert, die Menge des Ernteertrages
wurde bestimmt und auch die unkrautvernichtende Wirkung
aufgezeichnet. Unter wirtschaftlichem Aspekt ist der
Wassergehalt des geernteten Produktes sehr wichtig,
und Literaturangaben weisen ebenso wie eigene Versuche
darauf hin, dass der Wassergehalt bei der Anwendung
von Herbiziden steigt. Bei der Auswertung der Freilandversuche
wurde demnach die Verringerung des Wassergehaltes
als echte Antidotumwirkung gewertet.
In Freilandversuchen wurde die phytotoxizitätssenkende
Wirkung der Verbindung Nr. 1 (Pivalonitril)
auf Harnstoffherbizide untersucht. Linuron und das
Antidotum wurden in vier verschiedenen Verhältnissen
zusammen formuliert und in Form des (ähnlich wie in
Beispiel 15 beschrieben hergestellten) Spritzpulvers
mit Wasser verdünnt und als Spritzbrühe ausgebracht.
Die Versuche verliefen auf Parzellen der
Grösse von 20 m2 in vierfacher Wiederholung. Die Testpflanze
war Mais der Sorte Pioner-3950, der lehmige
Boden enthielt 1,46% organische Bestandteile. In der
Tabelle 10 sind die Ergebnisse zusammengestellt: die
Anzahl der Pflanzen pro Parzelle, die Höhe der Pflanzen,
die Länge des von Körnern bedeckten Teiles des Maiskolbens,
die pro Parzelle geerntete Körnermenge und der
Wassergehalt des Erntegutes.
Gleichzeitig wurde auf den Parzellen das
Vorkommen von sieben Unkrautpflanzen verfolgt. Das
Mass der Unkrautvernichtung wurde in EWRC-Wertzahlen
ausgedrückt und ist in der Tabelle 11 angegeben. Folgende
Unkräuter wurden getestet:
1:Echinochloa grus galli
2:Amaranthus chlorostachis
3:Chenopodium album
4:Polygonum lopathiofolium
5:Equisetum arvense
6:Chenopodium hybridum
7:Setaria glauca
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass das
Antidotum die unkrautvernichtende Wirkung des Linurons
nicht verringert, dessen phytotoxische Wirkung auf
den Mais jedoch beseitigt.
Ähnlich wie in Beispiel 43 wurde in auf Kleinparzellen
vorgenommenen Freilandversuchen die Wirkung
der Nitrile der allgemeinen Formel (I) auf die Phytotoxizität
des allgemein bekannten Thiolcarbamats (EPTC)
und auf die unkrautvernichtende Wirkung getestet. Die
Versuchsparzellen hatten eine Grösse von 20 m2. In
vier Wiederholungen wurde Mais der Sorte NK-PI-20 getestet.
Als Antidota wurden die Verbindungen Nr. 1
und 11 verwendet, nachdem sie gemäss den Beispielen 13
und 14 zu Emulsionskonzentraten formuliert und mit
Wasser verdünnt worden waren. Die Spritzbrühe wurde
vor dem Auflaufen auf den Boden versprüht. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 12 enthalten.
Auch die unkrautvernichtende Wirkung wurde
untersucht und in EWRC-Werten ausgedrückt in der Tabelle 13
angegeben.
Die antidotierende Wirkung auf das Herbizid
Chlortoluron wurde auf Parzellen der Grösse von 20 m2
in vierfacher Wiederholung an der Weizensorte Rana 2
untersucht. Der Boden war locker und sandig. Die Behandlung
wurde mitte März vorgenommen, indem Antidotum
und Herbizid in Form einer Tankmischung versprüht wurden.
Die Auswertung erfolgte an Hand der EWRC-Skala
zweimal in der Vegetationsperiode. Die für die durch
das Herbizid verursachten Schäden und für die unkrautvernichtende
Wirkung gefundenen Werte sind in der Tabelle 14
zusammengestellt.
Aus den Daten der Tabelle ist ersichtlich,
dass die erfindungsgemäss verwendbaren Antidote die
schädlichen Wirkungen des Herbizids Chlortoluron besser
abschwächen beziehungsweise beseitigen als das bekannte
Antidotum Cyanomethoxyiminophenyl-acetonitril (CGA 43.089).
Die Antidotumwirkung wurde auf Parzellen
der Grösse von 20 m2, auf lockerem Sandboden, in vierfacher
Wiederholung an Kartoffeln der Sorte Desiree
untersucht. Die Behandlung wurde post emergence vorgenommen,
nachdem um die Pflanzen Erde aufgehäuft worden
war. Die Auswertung erfolgte auf Grund der EWRC-Skala
innerhalb der Vegetationsperiode zweimal. Ausgewertet
wurden die Schädigung durch das Herbizid und die unkrautvernichtende
Wirkung. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 15
zusammengefasst.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass in
der Verminderung der schädlichen Wirkung des Herbizids
Metobromuron die erfindungsgemäss verwendbaren Nitrile
eine bessere Wirkung zeigen als das bekannte Antidotum
Cyanomethoxyiminophenylacetonitril (CGA 43.089).
Die Untersuchungen wurden auf schwach humushaltigem
Sandboden an Sonnenblumen der Sorte NSA-26,
auf Parzellen der Grösse von 20 m2 in vier Wiederholungen
vorgenommen. Die Behandlung wurde pre emergence
vorgenommen, wobei Antidotum und Herbizid in Form einer
Tankmischung eingesetzt wurden. Auf dem Versuchsgelände
wuchs kein Unkraut, so dass sich die Auswertung auf
die Untersuchung der Phytotoxischen Schäden beschränkte.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 16 enthalten.
Die Tabelle zeigt, dass die erfindungsgemäss
verwendbaren Antidota eine bessere Schutzwirkung ausüben
als das bekannte Antidotum Cyanomethoxyiminophenyl-
acetonitril (CGA 43.089).
Claims (7)
1. Durch Nitrilderivate antidotierte herbizide
Präparate, dadurch gekennzeichnet, dass
sie als herbizide Wirkstoffe Harnstoffderivate der
allgemeinen Formel (II)
und/oder Thiolcarbamate der allgemeinen Formel (III)
und/oder Chloracetanilide der allgemeinen Formel (IV)
und als Antidotum Nitrilderivate und/oder Pyridincarbonitrilderivate
und/oder durch Halogen oder Alkoxy mit
1-3 Kohlenstoffatomen ein- oder mehrfach substituierte
Benzonitrilderivate der allgemeinen Formel (I)
enthalten, wobei in den allgemeinen Formeln (I), (II), (III)
und (IV) sind
R1 und R2 gleich oder verschiedenen und stehen für Wasserstoff, Halogen, Methyl-, Äthyl-, Allyl-, Vinyl-, Phenyl- oder Benzylgruppe oder R1 und R2 bilden zusammen eine Benzylidengruppe, während
R3 für Chlor, Methyl-, Phenyl-, Chlorphenyl-, Alkoxyphenyl-, Chlorphenylamino-, Anilino-, Anilinomethylen-, N-Alkyl-anilinomethylen-, N,N-Dialkylanilinomethylen-, Alkoxyanilinomethylen-, Benzylaminomethylen-, Cyclohexylaminomethylen-, N-Alkylcyclohexylaminomethylen-, Hexamethyleniminomethylen-, Phthalimidomethylen-, Nitrophthalimidomethylen-, Morpholinomethylen-, Piperidinomethylen-, Allylaminomethylengruppe oder in jeder Alkylgruppe 1-3 Kohlenstoffatome enthaltende Alkylaminomethylen- oder Dialkylaminomethylengruppe steht,
R4 und R5 sind gleich oder verschieden und stehen für Methyl- oder Methoxygruppe, und
R6 und R7 stehen unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, Alkylgruppe mit 1-3 Kohlenstoffatomen oder Methoxygruppe.
R8 und R9 sind gleich oder verschieden und stehen für Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Cyclohexylgruppe oder bilden zusammen eine Hexamethylengruppe, während
R10 für Äthyl-, Propyl-, Benzyl-, Chlorbenzyl-, 2,3-Dichlorbenzyl- oder 2,3-Dichlorallylgruppe steht,
R11 für eine insgesamt 2-5 Kohlenstoffatome enthaltende Alkoxyalkylgruppe steht, und
R12 und R13 unabhängig voneinander Methyl- oder Äthylgruppe bedeuten -,
wobei das Masseverhältnis zwischen herbiziden Wirkstoff und dem Nitrilderivat zwischen 40 : 1 und 1 : 1 liegt.
R1 und R2 gleich oder verschiedenen und stehen für Wasserstoff, Halogen, Methyl-, Äthyl-, Allyl-, Vinyl-, Phenyl- oder Benzylgruppe oder R1 und R2 bilden zusammen eine Benzylidengruppe, während
R3 für Chlor, Methyl-, Phenyl-, Chlorphenyl-, Alkoxyphenyl-, Chlorphenylamino-, Anilino-, Anilinomethylen-, N-Alkyl-anilinomethylen-, N,N-Dialkylanilinomethylen-, Alkoxyanilinomethylen-, Benzylaminomethylen-, Cyclohexylaminomethylen-, N-Alkylcyclohexylaminomethylen-, Hexamethyleniminomethylen-, Phthalimidomethylen-, Nitrophthalimidomethylen-, Morpholinomethylen-, Piperidinomethylen-, Allylaminomethylengruppe oder in jeder Alkylgruppe 1-3 Kohlenstoffatome enthaltende Alkylaminomethylen- oder Dialkylaminomethylengruppe steht,
R4 und R5 sind gleich oder verschieden und stehen für Methyl- oder Methoxygruppe, und
R6 und R7 stehen unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, Alkylgruppe mit 1-3 Kohlenstoffatomen oder Methoxygruppe.
R8 und R9 sind gleich oder verschieden und stehen für Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Cyclohexylgruppe oder bilden zusammen eine Hexamethylengruppe, während
R10 für Äthyl-, Propyl-, Benzyl-, Chlorbenzyl-, 2,3-Dichlorbenzyl- oder 2,3-Dichlorallylgruppe steht,
R11 für eine insgesamt 2-5 Kohlenstoffatome enthaltende Alkoxyalkylgruppe steht, und
R12 und R13 unabhängig voneinander Methyl- oder Äthylgruppe bedeuten -,
wobei das Masseverhältnis zwischen herbiziden Wirkstoff und dem Nitrilderivat zwischen 40 : 1 und 1 : 1 liegt.
2. Durch Nitrilderivate antidotierte herbizide
Präparate, dadurch gekennzeichnet, dass
sie als herbizide Wirkstoffe Harnstoffderivate der
allgemeinen Formel (II) und/oder Thiolcarbamate der
allgemeinen Formel (III) und/oder Chloracetanilide
der allgemeinen Formel (IV) und als Antidotum ein Nitrilderivate
der allgemeinen Formel (I) enthalten, worin
R1 und R2 gleich oder verschiedenen sind und für Wasserstoff, Halogen, Methyl-, Äthyl-, Allyl-, Vinyl-, Phenyl-, Benzolgruppe oder Benzyliden stehen oder R1 und R2 zusammen eine Benzylidengruppe oder eine Pyridinylgruppe bilden, während,
R3 für Chlor, Methyl-, Phenyl-, Chlorphenyl-, Alkoxyphenyl-, Chlorphenylamino-, Anilino-, Anilinomethylen-, N-Alkyl-anilinomethylen-, N,N-Dialkylanilinomethylen-, Alkoxyanilinomethylen-, Benzylaminomethylen-, Cyclohexylaminomethylen-, N-Alkylcyclohexylaminomethylen-, Hexamethyleniminomethylen-, Phthalimidomethylen-, Nitrophthalimidomethylen-, Morpholinomethylen-, Piperidinomethylen-, Methylaminomethylen- oder Diethylaminomethylengruppe steht, und das Masseverhältnis zwischen dem herbiziden Wirkstoff und dem Nitrilderivat zwischen 10 : 1 und 1 : 1 liegt.
R1 und R2 gleich oder verschiedenen sind und für Wasserstoff, Halogen, Methyl-, Äthyl-, Allyl-, Vinyl-, Phenyl-, Benzolgruppe oder Benzyliden stehen oder R1 und R2 zusammen eine Benzylidengruppe oder eine Pyridinylgruppe bilden, während,
R3 für Chlor, Methyl-, Phenyl-, Chlorphenyl-, Alkoxyphenyl-, Chlorphenylamino-, Anilino-, Anilinomethylen-, N-Alkyl-anilinomethylen-, N,N-Dialkylanilinomethylen-, Alkoxyanilinomethylen-, Benzylaminomethylen-, Cyclohexylaminomethylen-, N-Alkylcyclohexylaminomethylen-, Hexamethyleniminomethylen-, Phthalimidomethylen-, Nitrophthalimidomethylen-, Morpholinomethylen-, Piperidinomethylen-, Methylaminomethylen- oder Diethylaminomethylengruppe steht, und das Masseverhältnis zwischen dem herbiziden Wirkstoff und dem Nitrilderivat zwischen 10 : 1 und 1 : 1 liegt.
3. Präparat gemäss Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass es neben dem Nitrilderivate
als Wirkstoff ein Harnstoffderivat der allgemeinen
Formel (II) enthält, worin R4 und R5 gleich oder verschieden
sind und Methyl- oder Methoxygruppe bedeuten,
während R6 und R7 unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Halogen, Alkylgruppe mit 1-3 Kohlenstoffatomen
oder Methoxygruppe stehen.
4. Präparat gemäss Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass es neben dem Nitrilderivate
als Wirkstoff ein Harnstoffderivat der allgemeinen
Formel (II) enthält, worin R4 und R5 gleich oder verschieden
sind und für Methyl- oder Methoxygruppe stehen,
während R6 und R7 unabhängig voneinander Wasserstoff,
Halogen, Methyl- oder Methoxygruppe bedeuten.
5. Präparat gemäss Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass es neben dem Nitrilderivate
als Wirkstoff ein Thiolcarbamat der allgemeinen Formel (III)
enthält, worin R8 und R9 unabhängig voneinander
Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen, Cyclohexylgruppe
oder zusammen eine Hexamethylengruppe bedeuten, während
R10 für Äthyl-, Propyl-, Benzyl-, Chlorbenzyl-, Dichlorbenzyl-
oder Allylgruppe steht.
6. Präparat gemäss Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass es neben dem Nitrilderivate
als herbiziden Wirkstoff ein Chloracetanilid der allgemeinen
Formel (IV) enthält, worin R11 für Alkoxygruppe
mit 2-5 Kohlenstoffatomen steht, während R12 und R13
unabhängig voneinander Methyl- oder Äthylgruppe bedeuten.
7. Verwendung der Präparate gemäß Ansprüchen 1
bis 6 als Herbizide.
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