DE2042300A1 - Halogencarbonsäureanilide, ihre Herstellung und Verwendung als Herbizide - Google Patents
Halogencarbonsäureanilide, ihre Herstellung und Verwendung als HerbizideInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind substituierte Halogencarbonsäureanilide
der allgemeinen Formel A
worin X, und X2 Chlor, Fluor oder Brom und X3 Wasserstoff, Chlor,
Fluor, Brom oder die CHClg-Gruppe bedeuten; Z für NO3 oder CF3
steht; Y- für gleiche oder verschiedene Halogenatome, vorzugsweise
Cl, Br, F und Et1 für 0,1,2 oder 3 steht; Y2 für CN und n„
für 0,1 oder 2 steht; Y3 für CF3 und ng für O, 1 oder 2 steht und
n^ + n2 + n3 =1,2,3 oder 4 ist.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
der Halogencarbonsäureanilide der allgemeinen Formel Ar
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in an sich bekannter Weise vorzugsweise in einem inerten Lösungsmittel, entsprechend
substituierte Aniline entweder mit den entsprechenden Halogencarbonsäurehalogeniden
in Anwesenheit einer tertiären Base oder mit den entsprechenden Halogencarbonsäureanhydriden in Anwesenheit
von konzentrierter Schwefelsäure oder der jeweiligen Halogencarbonsäure umsetzt.
Gegebenenfalls kann das so erhaltene Produkt in Schwefelsäure mit Kaliumnitrat oder Salpetersäure nitriert werden«
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Unter den erfindungsgemäßen Verbindungen sind bevorzugt solche, die eine Nitrogruppe am Phenylkern - neben weiteren Substituenten
gemäß obiger Definition - sowie eine Trifluormethyl-, Trichlormethyl-
oder Dichlordifluoräthylgruppe im Säurereat aufweisen, d.h. eine CCl3, CF3 oder CFgCHClg-Gruppe für den Rest
der allgemeinen Formel A.
Die als Ausgangsmaterial verwendeten Aniline sind nach Litera turmethoden allgemein zugängliche Substanzen.
Als Aniline können somit z.B. die folgenden verwendet werden.
" 2,5-Di-(trifluormethyl)-4-nitroanilin
3,5-Di-(trifluormethyl)-2-nitroanilin
3,5-Di- (tr if luormethyl) »aniniLin
3,5-Di-(trifluormethyl)-4-nitroanilin
2,6-Dichlor-4-nitroanilin 2-Fluor-5-chlor-4-nitroani1i η
2,4,6-Trichlor-3-nitroanilin
3,4,5-Trichlor-2-nitroanilin
2,3,6-Trichlor-4-nitroanilin 3.4,6-Trichlor-anilin
2,3,6-Trifluor-4-nitroanilin 2,3,6-Trifluor-3-nitroanilin
w 2,4,6-Tribrom-3-nitroanilin
4-Cyan-2-nitroanilin
2-Cyan-4-nitroanilin
2-Cyan-4-nitroanilin
2,4-Dicyan-5-trifluormethylanilin 2,6-Dichlor-4-trifluormethylanilin
2,3,6-Trichlor-5-trifluormethylanilin
2,6-Dichloranilin
3,4,5-Trichloranilin
2y 4,C-Trichloranilin
+)3,4,6-TrIChIOr^ -nitro-anilin
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2QA2300
2,4,5-Trifluoranilin
3,5-Dicyananilin
Bei Verwendung der zuletzt genannten Aniline, die keine NO«-
Gruppe aufweisen, erfolgt gegebenenfalls eine nachträgliche Nitrierung eines acylierten Anilins.
Als Halogencarbonsäurehalogenidc, vorzugsweise Halogencarbonsäurechloride
oder -fluoride bzw. Halogericarbonsäureanhydride werden solche eingesetzt, deren
- Gruppe z.B., CF3, CCl3, CBr3, CClF3, CClBr3, CHCl2,
3 CHBr2, CHF2, CF2CHCl2, CFCl2, CFBr3 u.a.
ist, vorzugsweise CF3, CCl3 oder CF2CHCl2
Die Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel A kann in inerten Lösungsmitteln erfolgen, z.B. in Benzol, Toluol,
Xylol, Chlorbenzol, Petrοlather vom Sdp. etwa 80 - 110°C, oder
Tetrachlorkohlenstoff unter Anwesenheit etwa der molaren Menge
einer tertiären Base, z.B. Pyridin oder Triäthylamin, durch Zugabe des entsprechenden Halogencarbonsäurehalogenids in etwa
molarer Menge bezogen auf das eingesetzte Anilin. Die Reaktionsmischung erwärmt sich bei Zugabe des Säurehalogenids, so daß
eine Kühlung vorteilhaft sein kann. Die Umsetzung wird im allgemeinen bei Temperaturen zwischen 20 und 120 C, vorzugsweise
zwischen 40 und 8O0C, durchgeführt. Nach der Zugabe des Säurehalogenids
wird noch etwa 3 bis 5 Stunden bei Temperaturen zwischen SO und 11O°C nachgerührt.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann auch in
den oben erwähnten inerten Lösungsmitteln bei Anwesenheit katalytischer Mengen konzentrierter Schwefelsäure oder der entsprechenden
Halogencarbonsäure, z.B. 0,01 - 0,1 mol pro Mol eingesetztes Anilin, iuit den jeweiligen Halogencarbonsäureanhydriden
durchgeführt werden. Die Reaktionstemperatur soll hierbei
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80 bis 140°C, vorzugsweise 110 bis 140°C, betragen.
Gegenstand der Erfindung sind weiterhin herbizide Mittel, die
durch den Gehalt an Halogencarbonsäureaniliden der allgemeinen
Formel A gekennzeichnet sind.
Es ist bekannt, daß Anilide herbizide Eigenschaften aufweisen können. So ist zum Beispiel Propanil (3,4-Dichlor-propion-anilid)
(DBP 1 039 779, GB 903 766), ein im Handel eingeführtes Herbizid. Propanil wurde u.a. als Vergleichsmittel für die
weiter unten genannten erfindungsgcniäßen HaXogencarboD.«äurek
anilide verwendet.
Es zeigte sich, daß die erfindungsgemäßen Substanzen eine für
die Wirkstoffklasse der Anilide überraschend gute Vorauflaufwirkung
gegen Unkräuter haben, die z.B. bedeutend besser als die von Propanil ist.
Eine besonders gute herbizide Wirkung der erfindungsgemäßen Substanzen zeigt sich in der Nachauflaufwirkung; auch hier sind
die neuen Produkte eindeutig dem Vergleichsraittel Propanil und ferner dem Dinoseb-Acetat überlegen. Eine eingehende Beschreibung
der biologischen Wirkung der erfindungsgemäßen Substanzen findet
sich weiter unten.
P Die erfindungsgemäßen Mittel können als benetzbare Pulver,
emulgierbareKonzentrate, versprühbare Lösungen, Stäubemittel oder Granulate angewendet werden.
Benetzbare Pulver sind in Wasser gleichmäßig dispergierbare Präparate, die neben dem Wirkstoff außer einem Verdünnungsoder Inertstoff noch Netzmittel, z.B. polyoxäthylierte Alkylphenole,
polyoxäthylierte Oleyl- oder Stearylamine, Alkyl-
oder Alkyl-phenyl-sulfonate und Dispergiermittel, z.B. ligninsulfonsaures
Natrium, 2,2'-Dinaphthylmethan-6,6'-disulfonsaures
Natrium, dibutylnaphthalinsulfonsaures Natrium oder auch oleylmethyltaurinsaures
Natrium enthalten.
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ßAD ORIGINAL
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Als Mahlhilfsmittel können geeignete anorganische oder organische
Salze v^ie Natriumsulfat, Ammonsulfat, Kn.triireciu-bons.t,
Natriurabicarbonat, Natriurcthiosuliät, Natriurr-ε fcearat oder
Nati-iuniftceta/t verwendet werden,
Emulgierbare Konzentrate werden dux*ch Auflösen dec Wirkstoffes
in einem organischen Lösungsmittel, z<B. Butanol, Cyclohexanon,
Dimethylformamid, Xylol oder auch höhersieder/den Aromaten
erhalten, Um in Wasser gute Suspensionen oder Emulsionen zu
erreichen, werden weiterhin Netzmittel aus der obengenannten Reihe zugesetzt.
Stäubemittel erhält man durch Vermählen des Wirkstoffes mit fein
verteilten, festen Stoffen, z.B. Talkum, natürlicher: Tonen, wie Kaolin, Bentonit, Pyrophillit oder Diatomeenerde.
Versprühbare Lösungen, wie sie vielfach in Sprühdosen gehandelt werden, enthalten den Wirkstoff in einem organischen Lösungsmittel
gelöst, daneben befindet sich z.B. als Treibmittel ein Gemisch von Fluorkohlenwasserstoffen.
Granulate können entweder durch Verdüsen des Wirkstoffes auf adsorptionsfähiges, granuliertes Inertmaterial hergestellt
werden oder durch Aufbringen von Wirkstoffkonzentraten mittels Klebemitteln, z.B. Polyvinylalkohol, polyacrylsaurem Natrium
oder auch Mineralölen auf der Oberfläche von Trägerstoffen, wie Sand, Kaolinite oder von granuliertem Inertmaterial.
Auch können geeignete Wirkstoffe in der für die Herstellung von Düngemittelgranalien üblichen Weise - gewünschtenfalIs in
Mischung mit Düngemitteln - hergestellt werden.
Bei herbiziden Mitteln können die Konzentrationen der Wirkstoffe
in den handelsüblichen Formulierungen verschieden sein. In benetzbaren Pulvern variiert die Wirkstoffkonzentration z.B.
zwischen etwa 10 % und 95 %, der Rest besteht aus den oben angegebenen
Formulierungszusätzeß. Bei emulgierbaren Konzentraten
ist die Yf irkst off konzentrat ion etwa 10 % bis 80 %. Staubförmige
Formulierungen enthalten meistens 5 - 20 % an Wirkstoff, ver-
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sprühbare Lösungen etwa 2 - 20 %. Bei Granulaten hängt der
Wirkstoff gehalt z.T. davon ab» ob die wirksame» Verbindung
flüssig oder fest vorliegt und welche Granulierhilfcnittel,
Füllstoffe usw. verwendet werden.
Zur Anwendung werden die handelsüblichen Konzentrate gegebenenfalls
in üblicher Weist verdünnt, z.B. bei benetzbaren Pulveri)
und emulgierbaren Konzentraten mittels i.'acsor. Staubförmig© und
granxilierte Zubereitungen sowie versprühbare Lösungen werden
vor der Anwendung nicht in ohr mit weiteren inerten Stoffen verdünnt.
Mit den äußeren Bedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit
k u.a. variiert die erforderliche Aufv/andKiengo. Sie beträgt im
allgemeinen etwa 0.015 - 0.25 g/qm, vorzugsweise etwa 0.03 bis 0.12 g Wirkstoff pro qrc.
Der erfindungsgemäße Wirkstoff kann mit anderen Herbiziden und
Bodeniiisektiziden kombiniert werden.
Als bekannte Herbizide, die sich für eine Kombination mit dem beanspruchten neuen Produkt eignen, kommen z.B. in Frage:
Harnstoffderivate Linuron, Chloroxuron, MonoIinuron,
Fluometuron, Diuron;
Triazin-Derivate Simazin, Atrazin, Ametryn, Prometryn,
" Desmetryn, Methoprotryn;
Urazll-Derivate Lenacil, Bromacil;
Pyrazon-Derivate l-Phenyl-4-amino-5-chlorpyridazon-(6);
WuchsstoffPräparate 2,4-Dichlor~phenoxy-essigsäure,
4-Chlor~2-methylphenoxy-essigsäure,
2,4,5-Trichlorphenoxy-essigsäure, 4-Chlor~2-niethylphenoxy-buttersäure,
2,3,6~Trichlorbenzoesäure;
Carbaminsäurederivate Barban, Phenmedipham, Triallat, Diallat,
Varnolate und 2-Chlorallyl-N,K-Diäthyld
i t h i oc ar basna t, Sw ep;
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— ν «·
Dinitrophenol-Derivate Dinitro-o-kresoi, Dinoseb, Dinoseb-
Acetat;
Chlorierte aliphatische Natriumtrichloracetat, Dalapon;
Säuren
Amide Diphenaraid, Ν,Ν-Diallyl-chlor-
acetaraid;
Dipyridilium-Verbindungen Paraquat, Diquat, Horfamquat;
Anilide N- (3,4-Diclilorphcnyl)-methacrylamid,
Propanil, Solan, Monalide, 2-Chlor-2
*, 6 '-diäthy 1-N- (methoxyiaethyl) -acetanilid,
Propachlor;
Nitrile Dichlobenxl, ϊoxynil;
andere Präparate Flurenol, 3, 4~Dichlorproi>ionanilid,
Trifluralin, Bensulide, Mouonatriummethylarsonat,
4-Trifluormethyl-2,4 '-dinitrodiphenylather.
Eine andere Anwendungsform des vorliegenden Wirkstoffes besteht in seiner Mischung mit Düngemitteln, wodurch düngende und
zugleich herbizide Mittel erhalten werden.
Herbizide Formulierungen können z.B. folgende Zusammensetzungen haben:
Ein in Wasser leicht dispergierbares benetzbares Pulver wird erhalten, indem man
25 Gewichtsteile eines der erfindungsgemäßen Wirkstoffe, 64 Gewichtsteile kaolinhaltigen Quarz als Inertstoff,
10 Gewichtsteile linginsulfonsaures Kalium und
1 Gewichtsteil oleylmethyltaurinsaures Natrium als Netz- und Dispergiermittel mischt und in einer Stiftmühle mahlt.
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INSPECTED
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Ein Stäubemittel, das sich zur Anwendung als Unkrautvertilgungsmittel
gut eignet, wird erhalten, indem man
10 Gewichtsteile eines der erfindungsgemäßen Wirkstoffe und
90 Gewichtsteile Talkum als Inertstoff mischt und in einer Schlagmühle zerkleinert.
Ein emulgierbares Konzentrat besteht z.B. aus
15 Gewichtsteilen eines der erfindungsgemäßen Wirkstoffe
75 Gewichtsteilen Cyclohexanon als Lösungsmittel und
10 Gewichtsteilen oxäthyliertes Nonylphenol (10 AeO) als
Emulgator.
Wie die Beispiele zeigen, kann die Acylierung der Anilinderivate entweder unter Anwesenheit einer tertiären Base mit Halogencarbonsäurechlorid
oder unter Anwesenheit von konzentrierter Schwefelsäure oder der entsprechenden Halogencarbonsäure mit
Halogencarbonsäureanhydrid durchgeführt werden; es wird auch gezeigt, daß die nachträgliche Nitrierung eines bereits acylierten
Anilins erfolgen kann.
2,5-Di- (trif luormethyl) -4-nitro- (o^oi-dif luor-ß, ß-dichlor) propionanilid
NH-CO-CF2-CHCl2
877 g (3,2 Mol) 2~Nitro-5-amino-hexafluor-p-xylol ' werden in
6,4 1 getrocknetem Toluol gelöst und mit 467 ml (3,36 Mol) Triäthylamin
versetzt. Anschließend erhitzt man auf 800C, entfernt
nach Erreichen dieser Temperatur das Heizbad und gibt tropfenweise unter Rühren 664 g (3,36 Mol) οί,α-Difluor-ß,ß-dichlorpropionsäurechlorid
zu. Man erhitzt dann 4 Stunden auf 1OO°C, "titriert nach dem Erkalten vom gebildeten Hydrochlorid ab,
engt das Filtrat ein und destilliert den Rückstand im Hochvakuum
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ohne Kolonne.
Ausbeute: 1170 g (84 % d.Th.) Kpn -: 136-140°C
Ausbeute: 1170 g (84 % d.Th.) Kpn -: 136-140°C
Die Substanz wird nach der Destillation fest und kann aus
η-Hexan umkristallisiert werden. Fp,: 49-5O°C
Analyse: C11H4Cl2F8N3O3 (435,0)
ber.: 30,4 % C 0,92 % H 6,44 % N gef.: 31,0 % C 0,9 % H 6,4 % N
* Herstellung: 2-Chlor-p-xylol wird in der Seitenkette
chloriert, anschließend fluoriert, dann nitriert und schließlich wird das Ring-Chloratom gegen die Aminogruppe
ausgetauscht.
2^ G. Troilo u. G. Gambaretto, Ann.Chim. 58 (1968) No. 1,
Beispiel 2
2,5-Di-(trifluormethyl)-4-nitro-trifluoracetanilid
2,5-Di-(trifluormethyl)-4-nitro-trifluoracetanilid
NH-CO-CF3
27,4 g (0,1 Mol) 2-Nitro-5-amino-hexafluor-p-xylol werden in
200 ml getrocknetem Toluol mit 2 ml Trifluoressigsäure versetzt,
sowie tropfenweise unter Rühren mit 15,4 ml (0,11 Mol) Trifluoressigsäureanhydrid.
Danach wird 4 Stdn. zum Rückfluß erhitzt. Man engt dann ein und kristallisiert den Rückstand aus Petroläther
80 - 1100C um.
Ausbeute: 22,3 g (60 % d.Th.) Fp.: 71-73°C
Ausbeute: 22,3 g (60 % d.Th.) Fp.: 71-73°C
Analyse: ci0 H3P9N2°3 (370)
Ber.: 32,42 % C 0,81 % H 7,56 % N Gef.: 32,8 % C 1,0 % H 7,2 % N
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2-Nitro-3,4,5-trichlor-(^,ci— difluor-ß,ß-dichlor)-propionanilid
KH-Ci)-CF2-CHCl2
482,0 g (1,35 Mol) 3.4.5-Trichlor-(^,α-difluor-ß,ß-dichlor)-propionanilid,
(hergestellt analog Beispiel 1), werden in 14 000 ml konzentrierte Schwefelsäure eingetragen und danach
während 6 Stunden portionsweise mit 136,1 g (1,35 Mol) Kaliumnitrat versetzt. Dabei steigt die Temperatur im Reakticnsgefäß
auf 32°C. Danach wird 9 Stunden gerührt und 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen. Anschließend rührt man in
ein Eis-Wasser-Gemisch ein, saugt den Festkörper ab, wäscht mit Wasser neutral und trocknet.
Ausbeute: 500 g (92 % d.Th.) Fp.: 96 - 98°C
Analyse: C9H3Cl5F2N2O3 (402,5)
Ber.: 26,8 % C 0,75 % H 6,96% N Gef.: 27,3 % C 0,6 %H 6,7 % N
In der folgenden Tabelle A sind die analog zu den Beispielen 1, 2 und 3 hergestellten Verbindungen aufgeführt.
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Beispiele 4-24
ro ο to
Beisp. | Chemische Bezeichnung | Herst.-Methode (Beispiel) Ausbeute % |
Fp. 0C | Summenformel (Mol.-Gew.) Analysenwerte in % |
4 | 2,5-Di-trifluormethyl- 4-nitro-trichloracet- anilid IV |
2 73 |
KP0,5: 136-139 |
0IoV1S1W3 (419'5> ber.: 28,62 C 0,71 H 6,68 N gef.: 28,4 C 0,8 H 6,8 N |
5 | 2,5-Di-trifluormethy1- 4-nitro-dibroraacet- anilid V |
2
70 |
131-133 | 0IO1^53VWs ( 473'8> ber.: 25,4 C 0,84 H 5,92 N gef.: 25,1 C 0,91 H 6,01 N |
6 | 2-Nitro-3,4,5-trichlor- trifluoracetanilid VI |
2 und 3 70 |
142-143 | C8H2C13F3N2°3 (337'5> ber.: 28,5 C 0,59 H 8,31 N Λ gef.: 28,8 C 0,3 H 8,6 N ·* |
7 | 2-Nitro-3,4,5-trichlor- trichlor-acetanilid VII |
2 und 3 82 |
112 | C8H2CIgN2O3 (387) ber.: 24,8 C 0,52 H 7,24 N gef.: 25,2 C 0,8 H 7,2 N |
8 | 2-Nitro-3,4,6-trichlor- trifluoracetanilid VIII |
2 und 3 69 |
127-128 | C8H2C13F3N2°3 (337'5> ber.: 28,5 C 0,59 H 8,31 N gef.: 28,6 C 0,7 H 8,0 N , |
9 | 2-Nitro-3,4,6-trichlor- trichlor-acetanilid IX |
2 und 3 89 |
105 | C3H2Cl5N2O3 (387) ber.: 24,8 C 0,52 H 7,24 N gef.: 24,8 C 0,8 H 7,3 N ■ \ |
ΙΌ O CO 00
Beisp. | Chemische Bezeichnung | Herst.-Methode (Beispiel) Ausbeute % |
Fp. °C | Susrmenformel (Mol. -Gew. ) Analysenwerte in % |
10 | 2~Cyano-4-nitro-(o£,a- difluor-ß,ß-dichlor)- propionanilid X |
1 93 |
130-131 | C1OH5C12F2N3°3 (324'°> ber.: 37,0 C 1,54 H 12,95 N gef.: 37,5 C 1,6 H 13,1 N |
11 | 2-Cyano-4-nitro~trifluor- acetanilid , XI |
2 62 |
122-124 | C9H4N3O3F3 (259) ber.: 41,7 C 1,54 H 16,2 N gef.: 41,7 C 1,5 H 16,1 N |
12 | 2-Cyano-4-nitro-trichlor- acetanilid XII |
2 54 |
128-130 | C9H4C13N3°3 (308'5) * ber.: 35,0 C 1,29 H 13,6 N («-> gef.: 35,2 C 1,2 H 13,7 N |
13 | 2-Fluor-4-nitro-5-chlor- (<*,a-difluor-ß,ß-dichlor)- propionanilid X) XIII |
1 und 3 63 |
87-88 ■ |
C9H4Cl3F3N2O3 (351,3) ber.: 30,7 C 1,13 H 8,0 N gef.: 30,4 C 1,2 H 8,1 N |
1) Herstellung das Anilins: | G.C. Finger, C. G.C. Finger u.a |
f. Kruse, | 7. A. C. S., 78. 6034 (1955) J. A. C. S,, 81 \ 94-101 (1359) * < |
|
14 | 2-Fluor~4-nitro-?-cfcior- trifluoracetanilid XIV |
2 und 3 50 |
89 | C8H3ClF4N2O3 (286,5) j| ber.: 33,48 C 1,05 H 9,78 N < gef.: 33,8 C 1,1 H 9,7 N < < |
CD OCt
Beisp. | Chemische Bezeichnung | Herst.-Methode (Beispiel) Ausbeute % |
Fp. 0C | Summelformel (Mol.-Gew.) Analysenwerte in % |
15 | 2-Fluor-4-nitro-5-chlor- trichloracetanilid XV |
2 und 3 50 |
CgHgCl4FN2O3 (336.0) ber.: 28,6 C 0,89 H 8,34 N gef.: 28,45 C 0,87 H 8,39 N |
|
16 | 2-Nitro-3,5-di-trifluor- methy1- (cc, ^-d±fl\xoT-&,&- dichlor)-propionanilid XVI |
1 62 |
66-68 | CiA0VA0S (435) ber.: 30,3 C 0,92 H 6,45 N gef.: 30,6 C 1,5 H 6,8 N |
17 | 2-Nitro-3,5-di-trifluormethy trifluoracetanilid XVII |
2 81 |
142-144 | C10H3F9N2°3 <37O) ber.: 32,45 C 0,81 H 7,56 N .- gef.: 32,2 C 1,3 H 7,4 N 1^ |
18 | 2-Nitro-3,5-di-trifluor methy 1- trichloracetanilid XVIII |
1 63 |
64-66 | Cl0H3C13F6N2°3 (419'5) ber.: 28,6 C 0,71 H 6,68 N gef.: 28,4 C 0,9 H 6,7 N |
19 | 2,3,6-Trichlor-5-tri£luor methy 1-trichloracetanilid XIX |
2 63 |
119-120 | C9H2CIgN 0 (410) bßr.: 26,3 C 0,48 H 3,4 N 52,0 Cl gef.: 26,4 C 0,5 H 3,3 N 52,4 Cl |
20 | 2,4,6-Trichlor~3-nitro trichloracetanilid XX |
2 und 3 | 139-140 | C8H2C16N2°3 (387>
N> ber.: 24,8 C 0,52 H 7,24 N <j? gef.: 24,7 C 0,7 H 7,2 N *J |
Beisp. | Chemische Bezeichnung | Herst. Methode (Beispiel) Ausbeute % |
1 61 |
Fp. °C | Summenformel (Mol.-Gew.) Analysenwerte in % |
21 | 2,4,6-Trichlor-3-nitro- (ot,öi.-difluor-ß,ß~dichlor)~ propionanilid XXI |
1 und 2 89 |
1 11,3 |
140-141 | C9H3Cl5F2N2O3 (402,5) ber.: 26,8 C 0,75 H 6,96 N gef,: 27,2 C 0,9 H 7,0 N |
22 | 2,3,6-Trichlor-4-nitro- trichloracet -anilid XXII |
2 64 |
1 und 3
75 |
130-131 | C8H2C16N2°3 (387) ber.: 24,8 C 0,52 H 7,27 N gef.: 25,2 C 0,6 H 7,2 N |
23 | 2-Nitro-4-cyano- (et, oUdifluor -ß,ß-dichlor)-propionanilid XXIII |
1 55 |
72-74 | C10H5C12F2N3°3
<324> ber.: 37,0 C 1,54 H 12,95N^ gef.: 37,5 C 1,6 H 13,3 N |
|
24 | 2,4,6-Tr ibrom-3-nitro- («,<*- difluor-ß,ß-dichlor)-pro- pionanilid XXIV |
177 | C9H2Br3Cl2F2N2O3 (534,7) ber.: 20,2 C 0,37 H 5,23 N gef.: 21,1 C 0,6 H 5,4 N |
||
25 | 2-Ni tro-3,4,6-trichlor- (<*, Λ -difluor-ß,ß-dichlorpro- pionanilid XXV |
110 | C9H3CL5F2N2°3 (402,5) ber.: 26,8 C 0,75 H 6,96 N gef.: 27,4 C 0,8 H 7,3 N |
||
26 | 3,5-Di- (trif luormethyl) - 4-nitro-(οί,ίΐ-dif luor-ß, ß- dichlorpropionanilid XXVI |
126-127 | C11H4C12F8N2°3 (435,0) ber.: 30,3 C 0,92 H 6,44 N gef.: 30,3 C 1,0 H 5,9 N |
INJ CJ O O
Samen verschiedener Unkräuter und Kulturpflanzen wurden in
mit Lehmerde gefüllten Töpfen ausgesät und mit einer etwa 1 cm dicken Erdschicht abgedeckt. Am selben Tage wurden in Wasser
suspendierte benetzbare Pulver der Präparate I und X (vgl. Beispiel 1 und 10) auf die Bodenoberfläche gespritzt. Die Formulierung
ergibt sich aus der Beschreibung vor Beispiel 1.
Diese Methode nennt man Vorauflauf- oder Preemergence-Verfahren^
Die Flüssigkeitsmenge betrug umgerechnet GOO 1 Je ha. Die Töpfe
wurden im Gewächshaus aufgestellt. Vier Wochen später wurde das Ergebnis festgestellt, das in der folgenden Tabelle als "Schädigungsgrad
in Prozent" angegeben ist, es entspricht also 100 ■=■ völlige Abtötung; 0 - kein Schaden.
Der Vermerk "Schäden" in einigen der folgenden Tabellen bedeutet, daß das entsprechende Mittel bei der betreffenden Kulturpflanze
zu so starker Schädigung führtt daß eine Anwendung des Mittels
in dieser Kultur nicht zu einem Erfolg führt.
Als Vergleichsmittel diente das in der Praxis bekannte, chemisch nahe verwandte Produkt 3,4-Dichlorpropionanilid («OPropanil), das
von vielen Kulturpflanzen gut vertragen wird.
Wirkung gegen Unkräuter und Kulturpflanzen im Vorauflaufverfahren;
Dosierung 0,12 g Wirkstoff pro qm Bodenoberfläche.
Pflanzenart | Propanil | Wirkstoff | X |
I | |||
Unkräuter | 95 | ||
Sinapis arvensis | 30 | 100 | 95 |
Ipomoea purpurea | 0 | 100 | 100 |
Echinochloa crus-galli | 0 | 95 | 90 |
Poa annua | 0 | 100 | 95 |
Anthemis arvensis | 40 | 95 | 100 |
Stellaria media | 25 | 95 |
209813/1777
Pflanzenart | Propanil | Wirkstoff | 95 | X |
I | 100 | 100 | ||
Amaranthus retroflexus | 45 | 95 | 95 | |
Eleusine indica | O | 95 | ||
Leptochloa dubia | O | 0 | ||
Kulturpflanzen | 10 | O | ||
Gossyplum hlrsutum (Baumwolle) |
O | 10 | (Schäden) | |
Helianthus annuus (Sonnenblume) |
O | 0 | 10 | |
Lycopersicum esculentum (Tomate, gepflanzt) |
O | (Schäden) | 10 | |
Brassica oleracea (Kohl gepflanzt) |
O | (Schäden) | 0 | |
Pisum sativum (Erbse) |
O | (Schäden) | 10 | |
Vicia faba (Ackerbohne) |
O | (Schäden) | 10 | |
Phaseoulus vulgaris (Buschbohne) |
O | (Schäden) | 0 | |
Zea mays (Mais) |
O | (Schäden) | 15 | |
Sorghum vulgäre (Hirse) |
O | (Schäden) | 0 | |
Arachis hypogaea (Erdnuß) |
O | (Schäden) | 0 | |
Nicotiana tabacum (Tabak, gepflanzt) |
O | 0 | ||
Apium graveolens (Sellerie, gepflanzt) |
O |
Die Tabelle zeigt, daß das Vergleichsmittel Propanil in einer
Dosierung von 0,12 g Wirkstoff pro qm Bodenoberfläche praktisch keine Wirkung auf Unkräuter hatte. Die beiden erfindungsgemäßen
Produkte dagegen zeigten überraschenderweise eine sehr breite
Wirkung gegen Unkräuter, sowohl gegen dikotyle wie Sinapis, Ipomoea,
Anthemis, Stellaria oder Amaranthus, wie auch gegen monokotyle wie Poa, Echinochloa, Eleusine und Leptochloa.
209813/1777
Diese breite Unkrautwirkung ist insofern von Vorteil, als in der
Praxis durch häufige Verwendung von Präparaten des gleichen Typs die natürlich vorkommende Unkrautflora aehr einseitig geschädigt
wurde; so wurden z.B. durch Anwendung von Triazin-Derivaton
einseitig breitblättrige (dikotyle) Unkräuter vernichtet, bestimmte
grasartige Unkräuter wie Echinochloa, Leptochloa oder Eleusine dagegen überlebten und konnten sich ausbreiten; andererseits
wurden durch Präparate auf der Basis von Nitro-Anilinen
(z.B. 2,6-Dinitro-4-trifluormethyl-N,N-dipropylanilin - Trifluralin)
zwar grasartige Unkräuter besonders gut bekämpft, dikotyle Unkräuter wie Ipomoea aber praktisch nicht.
Die vorliegenden neuen Verbindungen greifen dagegen beide Gruppen von Unkräutern gleich gut an; die Reaktionen der betroffenen
Pflanzen zeigte sich bereits im Stadium der Keimung, d.h. die Pflanzen starben schon ab, bevor sie die Bodenoberfläche durchstoßen
hatten.
Eine dieser beiden Verbindungen, (I), ließ dagegen die Kulturpflanzen
Baumwolle, Sonnenblume, Tomate und Kohl, die andere ließ Baumwolle, Tomate, Kohl, Erbse, Ackerbohne, Buschbohne, Mais,
Hirse, Erdnuß, Tabak und Sellerie unbeschädigt bzw. nur geringfügig beeinflußt.
In der gleichen Weise wurden die Präparate XVI und XXV analog Beispiel27 mit dem erwähnten Propanil verglichen; auch hier wurde
in Form von wäßrigen Suspensionen benetzbarer Pulver die Auswertung nach 4 Wochen vorgenommen. Das Ergebnis zeigt Tabelle B.
Wirkung gegen Unkräuter und Kulturpflanzen im Vorauflaufverfahren;
0,25 g Wirkstoff pro qm Bodenoberfläche.
209813/1777
Pflanzenarten | Propanil | XVI | XXV |
Unkräuter | |||
Echinochloa crus-galli | 0 | 95 | 85 |
Poa annua | 0 | 95 | 95 |
Eleusine indica | 10 | 100 | 100 |
Leptochloa dubia | 0 | 100 | 100 |
Alopecurus rayosuroides | 20 | 90 | 75 |
Amaranthus retroflexus | 50 | 90 | 100 |
Stellaria media | 35 | 100 | 100 |
Chenopodium album | 25 | 100 | 95 |
Kulturpflanze | |||
Zea mays (Mais) |
0 | 0 | 0 |
Dieses Resultat zeigt, daß auch bei den hier genannten Präpa raten die Vorauflaufwirkung eintrittj auch hler zeigte sich
die große Wirkungsbreite, da sowohl grasartige (Echinochloa, Poa, Eleusine, Leptochloa und Alopecurus) als auch breitblättrige
Unkräuter (Amaranthus, Stellaria und Chenopodium) angegriffen und sehr stark geschädigt oder völlig vernichtet wurden. Gleich»
zeitig vertrug der Mais die Behandlung ohne Schaden.
Das Vergleichsmittel Propanil blieb wiederum praktisch ohne Wirkung auf die Unkräuter.
Ein besonderes Problem ist in vielen Ländern die Verbreitung der Art Cyperus rotundus, eines ausdauernden Unkrautes, das im
Boden ein verzweigtes System von Wurzeln und Ausläufern bildet und dabei in bestimmten Zeiten Knollen bildet, die sich lange
im Boden halten können. Selbst wenn die Wurzeln der Pflanze bereits lange abgestorben sind, können diese Knollen wieder aus
treiben. Zwei der in den vorhergehenden Beispielen genannten
209813/1777
Verbindungen zeigten hier einen guten Effekt« indem sie die
Keimung der Knollen verhinderten (vgl. Tabelle C).
Wirkung gegen Cyperus rotundus im Vorauflaufverfahren. Anwendung
in Form von wäßrigen Suspensionen benetzbarer Pulver analog Beispiel 27.
Propanll 1,0 g/qm |
1,0 | XVI g/qm |
0,5 | g/qm | 1,0 | g/qm | I | 0,5 | g/qm |
0 | 100 | 90 | 100 | 90 |
Eine Reihe von Unkräutern wurde, wie in Beispiel 27 beschrieben, ausgesät und ins Gewächshaus gestellt, 2-3 Wochen nach der
Aussaat wurden die inzwischen aufgelaufenen Pflanzen mit in Wasser suspendierten Spritjspulvern der Präparate X, XIIl, I und
III bis zum beginnenden Abtropfen besprüht. Als Vergleichsmittel diente wiederum Propanil. Die Auswertung erfolgte 2 Wochen
nach der Behandlung und brachte folgendes Resultat:
209813/1777
Pflanzenarten
Propanil 0,06 0,12
0,C6 0,12
XIII
0,OS 0,12
0,OS 0,12
0,06 0,12
III 0,06 0,12
Unkräuter
Sinapis arvensis
Iρonoca purρurea
Galiuia aparine
Poa annua
Anthemis arvensis
Viola tricolor
Portuiaca oleracea
Chenopodiun album
Chrysanthemum segetum
Iρonoca purρurea
Galiuia aparine
Poa annua
Anthemis arvensis
Viola tricolor
Portuiaca oleracea
Chenopodiun album
Chrysanthemum segetum
Durchschnittliche
Unkrautwirkung
Unkrautwirkung
Triticum aestivum
(Weizen)
(Weizen)
Korceum distichum
(Gerste
(Gerste
Avena sativa
(Hafer)
(Hafer)
Zea says (Mais)
80 50 40 30 10 25 65 90 40
47,8
100
75 100
20 | 30 |
15 | 20 |
15 | 30 |
30 | Schäden |
95 | 100 |
70 | 80 |
30 | 50 |
80 | 90 |
95 | 100 |
85 | 95 |
80 | 90 |
80 | 95 |
100 | 100 |
79,4
10
ο
0
0
88,9
20 20
10 5
86,1
100
95
100
100
80
ICO
ICO
90
100
100
100
100
100
100
96,1
0
10
10
10
10
10
100
50
55
50 100
90 100 100
90
81,7
0 0 0
100
75
75
60 100 100 100 100
95
89,4
20 15
10
Schäden
ICO 75 85 60
100 90 100 100 100
88,9
0 0 0
100 85 9O
70 λ»
100°
95 100
100 100
93,3
10
10
15
Schäden
Pflanzenarten | Propanil | X | XIII | 0,12 | I | III | ro |
■—— - - -■-.....-. | 0,06 0,12 | O,06 0,12 | 0,06 | 0 | 0,06 0,12 | 0,06 0,12 | 142300 |
Sorghum vulgäre
(Hirse) |
20 Schäden | 0 15 | 0 | 0 | Schäden | Schäden | |
Oryza sativa
(Heis) |
0 0 | 0 10 | 0 | 15 | 0 15 | 10 15 | |
Arachis hypogaea
(Erdnuß) |
10 30 | 10 10 | 0 | 15 | Schäden | Schäden | |
Medicago sativa (Lucerne) |
Schäden | 10 15 | 0 | 15 | Schäden | Schäden JU | |
Pisum sativum (Erbse) |
Schäden | 0 0 | 10 | 10 | Schäden | Schäden | |
Glycine soja
(Sojabohne) |
j Schäden | Schaden | 0 | 10 | Schäden | Schäden | |
Phaseolus vulgaris
(Buschbohne) |
I 30 Schäden |
Schäden | 0 | 0 | Schäden | Schäden | |
Gossypium hirsutum
(Baumwolle) |
Schäden | 0 10 | 0 | 10 | Schäden | Schaden | |
Allium cepa
(Zwiebel) |
Schäden | Schäden | 0 | 15 | Schäden | Schaden | |
Nicotiana tabacum
(Tabak) |
20 Schäden | 1 Schäden | 10 | 10 | 0 IO | Schäden | |
Daucus carota
(Möhre) |
Schäden | Schäden | 0 | 10 20 | Schäden | ||
Es zeigte sich, daß die herbizide Wirkung der erfindungsßoiiiäßen
Verbindungen deutlich besser war als die von Propanil; das ist
aus den angegebenen Durchschnittswerten zu ergehen. Im einzelnen
bieten die neuen Verbindungen generell den Vorteil, daß sie Anthemis arvensis und Viola tricolor gut oder sehr gut bekämpfen,
während Propanil hier praktisch wirkungslos ist.
Ein ähnlicher Unterschied zeigte sich zugunsten der neuen Produkte
gegen Chrysanthemum segetuin und Portulaca oleracea, die
vom Propanil nicht ausreichend erfaßt werden. Gegenüber anderen schwierig bekämpfbaren Unkrautarten wie Galium oder Iporaoea
zeigt vor allem das Präparat XIII Vorteile. Gleichzeitig ließen * die erfindungsgemäßen Präparate die Getreidearten Gerste, Hafer
und Weizen mehr oder weniger ungeschädigt.
Propanil als Vergleichsmittel schädigte die genannten Getreidearten zwar auch nur wenig, verursachte aber immer etwas deutlichere Verbrennungen als die beanspruchten neuen Verbindungen.
Die Substanz ließ sich außerdem in einer größeren Zahl von Kulturen einsetzen, nämlich in Mais, Hirse, Reis, Erdnuß, Luzerne,
Erbse, Sojabohne, Buschbohne, Baumwolle, Zwiebel, Tabak und Möhre; die anderen 3 Substanzen waren ebenfalls in mehreren
Kulturen selektiv. In den geprüften Aufwandmengen richtete das |- Vergleichsmittel Propanil in einigen Kulturen zwar auch keinen
oder nur geringen Schaden an, hier war aber, wie erwähnt, die Unkrautwirkung zu gering.
Der hier beschriebene Versuch zeigt somit, daß die vier genannten erfindungsgemäßen Verbindungen wesentlich wirksamer als
,Propanil sind und daß sie sich vielseitiger einsetzen lassen.
209813/1777
ORiGlMAL INSPECTED
20Λ2300
Nach au f1au f-Verfahr en
In analoger Weise wie im vorigen Eeispiel wurde die ebenfalls
bereits erwähnte Substanz XXV in einer größeren Anzahl von Kulturen mit Propanil verglichen. Zum Vergleich ist hier außerdem
auch das in Getreide- und Leguminosen-Kulturen eingeführte Präparat Dinoseb-Aeetat (-!Essigsäureester des; 2,4-Dinitro~6~
see. btityl phenoln) mitgeprüft worden.
Wirkung gegen Unkräuter und Kulturpflanzen im Nacbauflauf-Verfahren
mit 0,25 g Wirkstoff pro qin Bodenoberfläche.
Pflanzenarten | Dinoseb- | Propanil | XXV | ί |
Aeetat | ||||
Unkräuter | ||||
Anthemis arvensis | 100 | 20 | 90 | |
Bidens pilosa | 90 | 100 | 100 | |
Chrysanthemum segetum | 95 | 60 | 100 | |
Daturastramonium | 95 | 85 | 100 | |
Mercurialis annua | 100 | 100 | ' 95 | |
Portulaca oleracea | 85 | 85 | 95 | |
Sinapis arvensis | 100 | 95 | 95 | |
Stellaria media | 100 | 100 | 100 | |
Viola tricolor | 20 | 60 | 100 | |
Dnrchschn. Unkrautw. 87,2 78,3 97,2
Sorghum vulgäre
(Hirse) 25
Triticum aestivum
(Weizen) 45
Hordeum distichum
(Gerste) 40
Phaseolus vulgaris
(Bohne) 45
Pisum sativum
(Erbse) 20
Vicia faba 0
(Ackerbohne) 209813/1777
75 | 0 |
65 | 0 |
60 | 0 |
65 | 10 |
55 | 20 |
80 | 0 |
Hier fällt wiederum auf, daß die erfiiulungsgeiiiäßc- Substanz
gegen Aiithemis, Chrysanthemum und Viola eindeutig besser wirkte
als Propanil, und daß sie Getreide- und Leguminosen-Kulturen ungeschädigt ließ; im Vergleich zum Dinoseb-Acetat war bei der
Masse der Unkräuter kein großer Unterschied festzustellen, gegen Viola tricolor aber war die erfindungsgemäßo Verbindung
voll wirksam, das Vergleichsmittel dagegen nicht. Außerdem waren bei Anwendung von Dinoseb-Acetat bei einer Reihe von Kulturen
deutliche Verbrennungen an Blättern erkennbar, so daß sich für die neue Verbindung XXV im Vergleich dazu Selektivitätsvorteile bei Hirse, Weizen, Gerste und Bohne ergeben. Hierzu ist
noch folgendes ergänzend zu bemerken:
Erfahrungsgemäß schädigen in Gewächshausversuchen viele Unkrautbekämpfungsmittel
in herbizid ausreichenden Dosierungen bestimmte Kulturpflanzen recht deutlich, obwohl diese Präparate in der
Praxis in diesen Kulturen gut verwendet werden können. Das
deutet aber darauf hin, daß bei Überdosierungen, wie sie in der Praxis häufig vorkommen, das betreffende Präparat Schäden verursachen
kann. Produkte dagegen, die im Gewächshaus in herbizid -ausreichenden Dosierungen Kulturpflanzen völlig ungeschädigt
lassen, sind in der praktischen Anwendung auch unter ungünstigen Bedingungen meistens sicherer. Diese Erfahrungen erlauben die
Schlußfolgerung, daß die Verbindung XXV in manchen Kulturen sicherer in der Anwendung ist als das vielfach verwendete Dinoseb-Acetat.
In analoger Weise wie in Beispiel 30 wurden im Freiland Gerste, Hafer und Weizen nebeneinander ausgesät und nach dem Auflaufen,
sobald die Getreidepflanzen 3 bis 4 Blätter entwickelt hatten, in verschiedenen Dosierungen mit den einzelnen Präparaten behandelt.
3 Wochen nach der Behandlung ergab sich folgendes Bild:
209813/1777
Wirkung gegen Unkräuter und Kulturpflanzen im Nachauflauf-Verfahren im Freiland:
Pflanzenarten | o, | I | 5 kg/ha | Wirkstoff | Propanil | XXV | 1,0 kg/ha Wirkstoff | Dinoseb- Ac et at |
Propanil |
XIII | Dinoseb- Acetat |
X | |||||||
Unkräuter | 100 | 95 | 100 | 100 | 97,5 | ||||
Sinapis arvensis | 100 | 100 | 1OO | 95 | 100 | 100 | 100 | 97,5 | |
Thlaspi arvense | 97,5 | 100 | 100 | 75 | 100 | 100 | 95 | 85 ^ | |
Polygonuxa persicaria | 85 | 97,5 | 75 | 32,5 | 75 | 95 | 65 | 65 «Λ | |
Polygonum aviculare | 1 loo | 95 | 32,5 | 0 | 95 | 75 | 95 | 0 | |
Agrostemma githago | 100 | 100 | 90 | 95 | 95 | 95 | S 85 | 90 | |
Veronica sp. | 95 | 100 | 80 | 32,5 | 95 | 97,5 | 85 | 65 | |
Katricaria chaaomilla | 95 | 75 | 95 | ||||||
Kulturpflanzen
Triticum aestivum )
Hordeum distichum I
Avena sativa )
leichte Anfangsdepressionen, die sich schnell auswachsen;
nach 3 Wochen keine sichtbaren Schäden.
CD
K) CO O CD
- 26 -
Die Resultate zeigen, drJ3 die erfindungsgemäßen Substanzen im
Freiland vorzüglich vvxrlten und gegen manche schwierig zu
bekämpfende Unkrautarten besser wirksam c'ind als die Vergleichsmittel, Hier sind vo1" .lleai die Arten Polygonum persicaria,
Polygonum aviculare, VexvaJ.oa sp., Matricaria chamomilla und
Agrostemma githago zu iH.iinen,
Nachauflauf-Verfahren
Ein weiterer Versuch, des: nach dem gleiche λ Schema wie in den
Beispielen 30 und 31 mit den Präparaten XIX, IX, VI, XX und VIII angelegt wurde, ergab folgendes Resultat:
209813/1777
Wirkung gegen Unkräuter und Kulturpflanzen im Nachauflauf-Verfahren mit 0,25 g Wirkstoff pro qm.
Pflanzenarten
Dinoseb-Ac et at
Propan!1
XIX
VI
XX
VIII
Unkräuter
Chenopodium album £? Raphanus raphanistrum
*o Sinapis arvensis
~» Stellaria media
^ Mercurialis annua -* Viola tricolor
100 | 95 | 100 | 100 | 75 | 80 | 100 |
100 | 100 | 90 | 100 | 100 | 95 | 100 |
100 | 95 | 90 | 100 | ICO | 100 | 100 |
100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
100 | 100 | 100 | 95 | 90 | 90 | ICO |
20 | 60 | 100 | 85 | 75 | 85 | 7ii |
Durchschnittliche Unkrautw.
86,7
91,7
S6,7
9S,7
90,0 91,7
91,2
Triticum aestivum (Weizen) Hordeum distichum (Gerste)
Medlcago sativa (Luzerne) Glycine max (Sojabohne)
40 | 60 | 0 | 0 | 0 | 0 | 10 | CD |
30 | 60 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -C- |
60 | 60 | 0 | - | 0 | 0 | 20 | K) |
40 | 95 | - | - | 0 | 0 | 0 | CO |
O | |||||||
O | |||||||
Die angeführten Zahlen zeigen, daß einmal alle neuen Präparate
in ihrer Wirkung gegen Viola tricolor eindeutig den beiden Vergleichsraitteln
überlegen sind, und daß zweitens auch hier Gerste und Weizen von allen sowie Luzerne und Sojabohne von fast
allen erfindungsgemäßen Präparaten besser geschont werden als von den Vergleichsraitteln.
Nach der gleichen Methode wie in Beispiel27 wurde die Verbindung
XIX mit dem in der Pj axis bekannten Präparat N-Isopropyl-1'-chloracetanilid
(Propachlor) verglichen. Dieses Präparat ist bekannt für seine spezifische Wirkung gegen Gräser. In diesem
Versuch zeigte sich aber, daß es gegen das Grasunkraut Alopecurus
nur unvollkommen wirkt, ebenso gegen eine Anzahl breitblättriger Unkräuter; Weizen wurde zu stark geschädigt.
Wirkung gegen Unkräuter und Kulturpflanzen im Vorauflauf-Verfahren
mit 0,25 g Wirkstoff pro qm.
Pflanzenarten | XIX | Propachlor |
Unkräuter | ||
Sinapis arvensis | 100 | 60 |
Anthemis arvensis | 100 | 75 |
Stellaria media | 100 | 80 |
Chenopodium album | 100 | 30 |
Datura stramonium | 100 | 20 |
Alopecurus myosuroides | 95 | 70 |
Kulturpflanzen | ||
Triticura aestivum (Weizen) | O | 50 |
Die erfindungsgemäße Substanz dagegen vernichtete praktisch
ohne Unterschied alle Unkräuter, ohne den Weizen zu schädigen.
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Eine dem Vorauflauf-Verfahren verwandte Methode ist das Vorsaat-Einarbeitungsverfahren
(Presowing oder preplant incorporation) . Hier wurde diese Methode so angewendet, daß die Samen
von Kulturpflanze und Unkräutern wie üblich im Topf ausgelegt wurden; anschließend wurde die vorgesehene Präparatmenge mit
einem kleineren Erdvolumen vermischt, danach wurden die noch offen liegenden Samen mit dieser Erde überdeckt, so daß die Samen
vom Augenblick der Keimung an den Wirkstoff aus dieser Abdeckschicht aufnehmen konnten.Der Versuch wurde wie üblich nach
4 Wochen ausgewertet. Das Ergebnis ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.
Wirkung gegen Unkräuter und Kulturpflanzen im Vorsaat-Einarbeitungsverfahren
mit O,5 g Wirkstoff pro qm - (preplant incorporation) -.
Pflanzenarten | Propanil | XXII | XXIII |
Unkräuter | |||
LoIium nmltiflorum Alopecurus myosuroides Sinapis arvensis Stellaria media |
10 20 60 50 |
95 100 90 95 |
90 100 95 100 |
Kulturpflanze | |||
* Triticum aestivum (Weizen) |
0 | 0 | 0 |
Hier zeigte sich wiederum, daß das den neuen Substanzen chemisch verwandte Produkt Propanil bei Bodenbehandlung ungenügend wirkt,
die erfindungsgemäßen Substanzen dagegen voll gegen Unkräuter wirksam waren und die Kulturpflanze Weizen nicht schädigten.
Eine der beiden Substanzen, das Präparat XXIII hatte darüber hinaus auch eine beachtliche Wirkung bei Blattbehandlung (Nachauf
lauf-Verfahren, vgl. Beispiel 30), vor allem gegen Arten
209813/1777
wie Sinapis, Stellaria, Chenopodium, Ipomoea, Amaranthus u.a.,
die zur ausreichenden Bekämpfung erforderliche Dosierung lag bei 0,12 g Wirkstoff pro qm Bodenoberfläche.
209813/1777
Claims (4)
- worin X1 und X2 Chlor, Fluor oder Brom und X3 Wasserstoff, Chlor, Fluor, Brom oder die CHClg-Gruppe bedeuten, Z für NO« oder CF3 steht, Y- für gleiche oder verschiedene Halogenatome, vorzugsweise Cl, Br, F und n- lür 0, 1, 2 oder 3 steht, Y2 für CN und n2 für 0, 1 oder 2 steht, Y3 für CF3 und n« für 0, 1 oder 2 steht und α, + n„ + n« = 1, 2, 3 oder 4 ist.
- 2. Verfahren zur Herstellung von Halogencarbonsäureaniliden der allgemeinen Formel A, dadurch gekennzeichnet, daß man entsprechend substituierte Aniline entweder mit den entsprechenden Halogencarbonsäurehalogenxden in Anwesenheit einer tertiären Base oder mit den entsprechenden Halogencarbonsäureanhydriden in Anwesenheit von konzentrierter Schwefelsäure oder der zugehörigen Halogencarbonsäure umsetzt,
- 3. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man nachträglich den Phenylkern einer Nitrierung unterwirft,
- 4. Herbizide Mittel, gekennzeichnet durch den Gehalt an Halogencarbonsäureaniliden der allgemeinen Formel A, in der X-, X2, X3, (Y1)H1, (Y2)Q2, (γο)ηο und z die ira Patentanspruch 1 genannte Bedeutung haben.209813/1777
Priority Applications (14)
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DE19702042300 DE2042300A1 (de) | 1970-08-26 | 1970-08-26 | Halogencarbonsäureanilide, ihre Herstellung und Verwendung als Herbizide |
CS5765A CS162629B2 (de) | 1970-08-26 | 1971-08-09 | |
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AT738171A AT315565B (de) | 1970-08-26 | 1971-08-24 | Herbizide Mittel |
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ZA715674A ZA715674B (en) | 1970-08-26 | 1971-08-24 | Halocarboxylic acid anilides,their preparation and their use as herbicides |
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