DE3718776C1 - Rotations-Gleichlaufquerschneider - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Rotations-Gleichlaufquerschnei­ der gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein derartiger Gleichlaufquerschneider ist beispielsweise aus der DE-PS 8 14 236 bekannt. Er erlaubt es, einen saube­ ren, scherenden Schnitt zu erzielen, ohne dabei eine am Messeranfang bei größerer Materialbahnbreite konstruktiv unerwünscht große Messerüberdeckung in Kauf nehmen zu müs­ sen. Dagegen ist eine Anpassung an unterschiedliche Format­ längen in diesem Fall nur mittels eines verhältnismäßig aufwendigen steuerbaren Ungleichförmigkeitsgetriebes mög­ lich, wie es etwa in der DE-PS 9 33 010 angesprochen ist.

Bei Rotations-Gleichlaufquerschneidern mit geradlinigen Messerleisten, die freilich eine mit dem Schnitt zunehmende Messerüberdeckung aufweisen und damit hinsichtlich der zu schneidenden Materialbahnbreite beschränkt sind, ist es andererseits aus der DE-PS 22 44 747 bekannt, zur Anpas­ sung an verschiedene Formatlängen den Radius der Messerlei­ sten in bezug auf die jeweilige Schneidrotorachse zusammen mit dem Abstand der Schneidrotorachsen von der Material­ bahn zu verändern.

Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese verhältnismäßig einfache Maßnahme auf einen Gleichlaufquer­ schneider gemäß Gattungsbegriff zu übertragen. Dazu ist freilich das Problem zu überwinden, daß bei schraubenlinien­ förmig gewundenen Messerleisten deren radiale Krümmung dem jeweiligen Radius angepaßt werden muß.

Die genannte Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die kennzeich­ nenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Die betreffende punktförmige Abstützung der in sich flexi­ blen Messerleistenträger ermöglicht es bei Veränderung ihres Radius, d.h. Abstandes von der jeweiligen Schneidrotor­ achse, den Messerleisten eine in axialer Projektion der Krümmung der jeweiligen zylindrischen Hüllfläche angepaßte Krümmung zu vermitteln.

Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungsmöglich­ keiten der Erfindung an, die für sich betrachtet freilich teilweise auch bereits aus der genannten DE-PS 22 44 747 bekannt sind (paarweise einander gegenüberliegend angeordne­ te Messerleisten und Messerleistenträger, hydraulische oder pneumatische Klemmung, separate Verstellbarkeit über ankuppelbaren Antrieb).

Nachfolgend werden zwei entsprechende Ausführungsbeispiele anhand der Figuren im einzelnen beschrieben. Dabei zeigt, jeweils in schematischer Form,

Fig. 1 eine Ansicht eines Querschneiders nach Anspruch 1 in Achsrichtung der betreffenden Schneidrotoren,

Fig. 2 eine Ansicht eines solchen Querschneiders in Lauf­ richtung der zu schneidenden Materialbahn,

Fig. 3 eine Stirnansicht der beiden Schneidrotoren eines solchen Querschneiders in einer ersten Ausführungs­ form, teilweise geschnitten,

Fig. 4 eine vergrößerte Stirnansicht eines der Schneidro­ toren nach Fig. 3, teilweise geschnitten in einer anderen Ebene, und

Fig. 5 eine ähnliche Stirnansicht eines Schneidrotors in einer zweiten Ausführungsform, teilweise geschnitten, wobei allerdings, der Übersichtlichkeit halber, die zweite Messerleiste samt den sie tragenden Teilen weggelassen erscheint.

Der in Fig. 1 gezeigte Gleichlaufquerschneider weist ein Gestell 2 mit vier paarweise beiderseits der horizontal hindurchlaufenden zu schneidenden Materialbahn 4 angeordne­ ten Säulen 6 auf, auf denen mittels gleichlaufend motorisch angetriebener Gewindespindeln 8 mit jeweils zwei gegenläufi­ gen Gewinden 10 bzw. 12 auf jeder Seite zwei übereinanderlie­ gende Lagerblöcke 14 und 16 vertikal und gegenläufig ver­ stellbar sind. In den beiderseitigen Lagerblöcken 14 und 16 sind die beiden Schneidrotoren 18 und 20 gelagert (in Fig. 1 nur schematisch angedeutet), die in dem Fachmann geläufiger Weise mit einem hier nicht im einzelnen gezeig­ ten gemeinsamen Antrieb 21 (Fig. 2) in Verbindung stehen.

Der betreffende Querschneider ist gegenüber der Laufrichtung der Materialbahn 4, wie sie mit dem Pfeil 22 bezeichnet ist, so angeordnet, daß die Achsen der beiden Schneidrotoren 18 und 20 in der Ebene der Materialbahn 4 entsprechend der Neigung der schraubenlinienförmig gewundenen Messerlei­ sten 24 der beiden Schneidrotoren (wovon noch die Rede sein wird) einen von einem rechten Winkel etwas abweichenden Winkel einnehmen, während sie untereinander stets parallel verlaufen.

Wie aus den Fig. 2 bis 5 ersichtlich, weist jeder der beiden Schneidrotoren 18 und 20 einen zentralen balkenarti­ gen Nabenkörper 30 auf, an dessen beiden Enden die für Lagerung und Antrieb der Schneidrotoren erforderlichen Achsstummel 32 vorgesehen sind. In dem Nabenkörper 30 ist eine Folge von querverlaufenden Stützbolzen 34 im wesent­ lichen radial zu der Rotorachse 36 gelagert, die seitlich durch Klemmbacken 38 belastbar sind. Die Klemmbacken 38 stehen unter der Einwirkung von Tellerfedern 40 in Sack­ löchern 42 des Nabenkörpers 30, durch die sie normalerweise an die Stützbolzen 34 angepreßt werden. Um jedoch diese Anpressung aufzuheben und die Stützbolzen freizugeben, sind die Klemmbacken 38 über Stangen 44 und Hebel 45 mit einer an dem Nabenkörper 30 entlanglaufenden Platte 46 verbunden. Zwischen Nabenkörper 30 und Platte 46 ist ein an seinem einen Ende verschlossener Schlauch 50 angeordnet, der von seinem anderen Ende her aus einer axialen Bohrung 52 (Fig. 2) eines der Achsstummel 32 mit Druckluft zu füllen ist. Geschieht dies, so drückt der sich aufblähende Schlauch 50 die Platte 46 von dem Nabenkörper 30 weg, wodurch die Klemm­ backen 38 unter Überwindung der Kraft der Tellerfedern 40 von den Stützbolzen 34 abgehoben werden.

Zwischen den Stützbolzen 34 sind in dem Nabenkörper 30 Schraubspindeln 54 gelagert (Fig. 2, 3 und 5), die in ihrem Gewindebereich von in dem Nabenkörper drehbar jedoch in ihrer Achsrichtung unverschiebbar gelagerten Muttern 56 (Fig. 5) umgeben sind. Die Hälfte der Muttern 56 trägt auf ihrem Umfang einen Zahnkranz 58, der mit einer von zwei durch den Nabenkörper 30 längs hindurchlaufenden Schnecken­ spindeln 60 kämmt. Ebenso kämmt ein solcher Zahnkranz 58 der anderen Hälfte der Muttern 56 mit der zweiten Schnecken­ spindel 60. Die Schneckenspindeln 60 tragen an ihrem einen Ende Klauenkupplungsstücke 62 (Fig. 2), durch die sie bei stillstehendem Schneidrotor mit korrespondierenden Kupplungs­ stücken 63 eines Stellantriebs 64 kuppelbar sind. Wie er­ sichtlich, können durch Drehung der Schneckenspindeln 60 die jeweiligen Schraubspindeln 54 gemeinsam quer zum Nabenkörper 30 verstellt werden. Um dabei ihre Verstellbewegung indi­ viduell den jeweiligen Erfordernissen anzupassen - wovon noch die Rede sein wird -, besitzen die Schraubspindeln 54 samt den betreffenden Muttern 56 unterschiedliche Gewinde­ steigungen.

Wie ersichtlich, sind die Stützbolzen 34 und Schraubspindeln 54 nach zwei in bezug auf die Rotorachse 36 diametral einan­ der gegenüberliegenden Seiten hin symmetrisch angeordnet. Die Stützbolzen 34 einer jeden Seite tragen an ihrem freien Ende einen flachen, selbst leistenförmigen Messerleisten­ träger 66. Jeder Messerleistenträger 66 enthält auf seiner Außenseite eine in bezug auf die Rotorachse 36 in geringem Maße schraubenlinienförmig gewundene Nut 68, in der mit­ tels einer Keilleiste 70 eine Messerleiste 24 festgeklemmt ist. Die Schneidkanten 72 der beiden Messerleisten 24 liegen in einer zylindrischen Hüllfläche 74, deren mehrere in den Fig. 3 bis 5 gestrichelt angedeutet sind. Um dies unab­ hängig vom Radius zu ermöglichen, können die Messerleisten­ träger 66 durch die Schraubspindeln 54, genauer gesagt durch die unterschiedliche Gewindesteigung derselben, neben ihrer radialen Einstellung eine geringfügige Durchbiegung erfah­ ren (wie dies in Fig. 4 und 5 zu erkennen ist), um in dieser Lage mittels der durch die Klemmbacken 38 festgelegten Stützbolzen 34 festgehalten zu werden.

Die beiden Ausführungen nach den Fig. 3 und 4 einerseits sowie 5 andererseits unterscheiden sich dadurch, daß die Stützbolzen 34 und Schraubspindeln 54 im einen Fall parallel zueinander in einer gemeinsamen, in bezug auf die Rotorachse 36 radialen Ebene angeordnet sind, wie sie in Fig. 3 und 4 gestrichelt angedeutet und mit 80 bezeichnet ist, während sie im anderen Fall in bezug auf die Rotorachse 36 im wesent­ lichen radialverlaufend in fächerartig gewendelter Anordnung auftreten. Dementsprechend erfährt der Messerleistenträger 66 nach den Fig. 3 und 4 bei seiner radialen Verstellung, abgesehen von der vorerwähnten geringfügigen Durchbiegung, lediglich eine translatorische Verlagerung, während er nach Fig. 5 mit der radialen Verstellung auch eine Schwenkung um eine zu der Rotorachse 36 lotrechte Achse 82 erfährt in der Weise, daß er mit zunehmendem Radius in bezug auf die Rotor­ achse mehr und mehr geschränkt verläuft. In jedem Fall wird damit, wie gesagt, erreicht, daß die Schneidkante 26 der Messerleisten 24 innerhalb der jeweiligen zylindrischen Hüllfläche wie z.B. 74 verbleibt.

In bekannter Weise kann für größere Formatlängen jeweils eine der beiden Messerleisten 24 eines jeden Rotors 18 bzw. 20 dadurch stillgelegt werden, daß einfach der betreffende Messerleistenträger 66 vermittels der ihm zugeordneten Schraubspindeln 54 etwas zurückgezogen wird. Zweckmäßiger­ weise schließen die damit erzielbaren Formatlängen im we­ sentlichen lückenlos an die mit jeweils zwei im Einsatz befindlichen Messerleisten erzielbaren Formatlängen an. D.h. der kleinste mögliche Hüllzylinderradius soll etwa die Hälfte des größten betragen. Es versteht sich, daß sich mit jeder Änderung des Hüllzylinderradius auch, vermittels der Gewindespindeln 8, die Rotorachsabstände von der Ebene der Materialbahn 4 ändern müssen.

Claims (15)

1. Rotations-Gleichlaufquerschneider mit zwei gegenläufig angetriebenen, parallelachsigen Schneidrotoren, die von einem Ende zum anderen fortschreitend zur Überdeckung kommen­ de, schraubenlinienförmig gewundene Messerleisten mit in einer zylindrischen Hüllfläche liegender Schneidkante tragen und deren Achsen zur Vorschubrichtung der dazwischen hin­ durchlaufenden zu schneidenden Materialbahn entsprechend der Schraubenlinienneigung geneigt verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anpassung an verschie­ dene Formatlängen der Achsabstand der Schneidrotoren (18, 20) von der zu schneidenden Materialbahn (4) veränderbar ist und die Messerleisten (24) jeweils auf einem flachen, im Rotorquerschnitt im wesentlichen tangential verlaufenden, geringfügig flexiblen Messerleistenträger (66) montiert sind, der, durch eine Folge einzeln verstellbarer Stütz­ elemente (34) abgestützt, mit einer radialen Verstellung eine geringfügige Biegung erfahren kann, durch die die Lage der Schneidkante (72) der betreffenden Messerleiste (24) in einer zylindrischen Hüllfläche (74) gewahrt bleibt.

2. Gleichlaufquerschneider nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Stützelemente aus in einem balkenartigen Nabenkörper (30) des jeweiligen Schneid­ rotors (18, 20) klemmbar gelagerten Stützbolzen (34) be­ stehen.

3. Gleichlaufquerschneider nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Stützbolzen (34) an dem Messerleistenträger (66) seitlich unverschiebbar verankert sind.

4. Gleichlaufquerschneider nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützbolzen (34) zueinander parallellaufend in einer gemeinsamen, in bezug auf die Rotorachse (36) radialen Ebene (80) angeordnet sind und der Messerleistenträger (66) zu der Rotorachse (36) parallellaufend geführt ist.

5. Gleichlaufquerschneider nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Messerleisten­ träger (66) entsprechend geführt ist, um mit seiner radialen Verstellung eine Schwenkung zu erfahren in der Weise, daß er mit zunehmendem Radius in bezug auf die Rotorachse (36) zunehmend geschränkt verläuft.

6. Gleichlaufquerschneider nach den Ansprüchen 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützbolzen (34), in bezug auf die Rotorachse (36) im wesentlichen radial verlaufend, in fächerartig gewendelter Anordnung auftreten.

7. Gleichlaufquerschneider nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmung der Stützbolzen (34) gemeinsam, vorzugsweise auf hydrauli­ schem oder pneumatischem Weg, herbeiführbar und lösbar ist.

8. Gleichlaufquerschneider nach Anspruch 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Klemmung der Stützbolzen (34) durch Federkraft erfolgt, die durch eine hydraulisch oder pneumatisch aufbringbare Gegenkraft überwindbar ist.

9. Gleichlaufquerschneider nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützbolzen (34) mit Verstellorganen (54) für die Einstellung der Posi­ tion des jeweiligen Abschnitts des Messerleistenträgers (66) abwechseln.

10. Gleichlaufquerschneider nach Anspruch 9, dadurch ge­ gekennzeichnet, daß die Verstellorgane im wesentlichen aus Schraubspindeln (54) bestehen.

11. Gleichlaufquerschneider nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubspindeln (54) gemeinsam verstellbar sind und entsprechend ihren unter­ schiedlichen erforderlichen Hüben unterschiedliche Gewinde­ steigungen aufweisen.

12. Gleichlaufquerschneider nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubspindeln (54) von in dem Nabenkörper (30) drehbar jedoch unverschiebbar gelagerten Muttern (56) umgeben sind, die auf ihrem Umfang einen mit einer gemeinsamen Schneckenspindel (60) kämmenden Zahnkranz (58) aufweisen.

13. Gleichlaufquerschneider nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneckenspindel (60) im Stillstand des betreffenden Schneidrotors (18, 20) mit einem außenliegenden Stellantrieb (64) kuppelbar ist.

14. Gleichlaufquerschneider nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerleistenträger (66) zur formschlüssigen Aufnahme der jeweiligen Messerleiste (24) eine schraubenlinienförmige Nut (68) aufweisen, während die Messerleisten selbst von Haus aus geradlinig sind.

15. Gleichlaufquerschneider nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schneidrotor (18, 20) zwei diametral einander gegenüber­ stehende, vorzugsweise jeweils für sich verstellbare Messer­ leistenträger (66) mit Messerleiste (24) aufweist.