DE3703951C2 - Wendevorrichtung für Papierstapel oder dergl. - Google Patents
Wendevorrichtung für Papierstapel oder dergl.Info
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wendevorrichtung für Papier
stapel oder dergl., die zwischen einem Zuförderer und
einem Abförderer einer Förderstrecke angeordnet ist.
In der papierverarbeitenden Industrie müssen Papierblatt
lagen, -stapel, -blöcke und dergl. während des Bearbei
tungs- und Verarbeitungsprozesses aus den unterschiedlich
sten Gründen gewendet werden.
Bei der Herstellung von Klebezettelblöcken beispielsweise
wird die Papierbahn auf deren Oberseite mit den ent
sprechenden Leimspuren versehen, und das aus dieser Papier
bahn hergestellte Großlagenpaket muß demzufolge auch von
oben mit dem Bodenblatt versehen werden. Um diese Komplett
lage nun sauber und formatgerecht schneiden zu können,
macht sich aber deren Wendung um 180° erforderlich, so
daß das Bodenblatt unten liegt.
Entsprechende Wendevorrichtungen sind bereits in verschie
denen Ausführungen allgemein bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wendevor
richtung für Papierstapel und dergl. weiter zu verbessern.
Erfindungsgemäß ist eine Wendevorrichtung dadurch gekenn
zeichnet, daß sie Mittel zum Halten des zu wendenden Gutes
aufweist, welche nach jeder Wendung selbsttätig auf das
Förderniveau des Zu- und Abförderers einstellbar sind.
Dabei besteht ein Merkmal der Erfindung darin, daß die
Haltemittel aus zwei Preßbacken bestehen, die schwimmend
gelagert sind und denen je ein Anschlag so zugeordnet
ist, daß die jeweils unten liegende Preßbacke mit ihrer
Preßfläche auf dem Förderniveau des Zu- und Abförderers
liegt.
Des weiteren besteht die Erfindung auch darin, daß Betäti
gungsmittel vorgesehen sind zum Öffnen und Schließen der
Preßbacken. Hierbei ist vorgesehen, daß die Betätigungs
mittel ausschließlich einerseits an der einen Preßbacke
und andererseits an der anderen Preßbacke befestigt und
somit in das schwimmende Preßbackensystem integriert sind.
Das bedeutet, daß die beiden Preßbacken mit den Betätigungs
mitteln und dem zwischen den Preßbacken gehaltenen zu
wendenden Gut, beispielsweise einem Papierstapel, eine
schwimmend gelagerte Einheit bilden.
Eine bevorzugte Ausbildung ist darin zu sehen, daß die
Betätigungsmittel aus Pneumatikzylindern mit einstell
barem Preßbackendruck bestehen. Ein einstellbarer Preß
backendruck ist nämlich insbesondere dann von Vorteil,
wenn es sich bei dem zu wendenden Gut um die eingangs
bereits genannten Klebezettelblöcke handelt. Der Preß
backendruck kann dabei der jeweiligen Blockdicke so ange
paßt werden, daß die Klebezettelblöcke in jedem Falle
nach dem Wenden den erforderlichen Zusammenhalt haben.
Die sogenannte "schwimmende" Lagerung der Preßbacken läßt
sich erfindungsgemäß dadurch erreichen, daß die Preßbacken
auf Führungen frei verschiebbar gelagert sind. Weiterhin
besteht die Erfindung darin, daß die Preßbackenführungen
an drehbaren Wendescheiben fest angeordnet sind. Diese
Wendescheiben werden also mit allen an ihnen angeordneten
Wendemitteln einschließlich dem Wendegut bei einer Wendung
um 180° gedreht. Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die Wendescheiben am Umfang einen Zahnkranz aufweisen,
welcher mit einem Antriebsritzel eines Wendeantriebes
korrespondiert.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Wendevorrich
tung besteht darin, daß ein Wenden von beispielsweise
Blöcken unterschiedlicher Dicke möglich ist, ohne
Umstellungen an der Wendeeinheit vornehmen zu müssen.
Die entsprechende Preßbacke stellt sich in jedem Falle
unabhängig von der Blockdicke auf das Förderniveau ein.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungs
beispieles näher erläutert werden. In den Zeichnungen
zeigen:
Fig. 1 die Wendevorrichtung in der Draufsicht,
Fig. 2 den Längsschnitt II-II nach Fig. 1.
Eine Wendevorrichtung 1 (Fig. 1 und 2) ist in einer
Förderstrecke zwischen einem Zuförderer 2 und einem
Abförderer 3 angeordnet. Ein zu wendender Papierstapel 4
wird durch den Zuförderer 2 in Richtung des Pfeiles 6
der Wendevorrichtung 1 zugeführt und nach einer 180°-
Wendung durch den Abförderer 3 aus dieser abgefördert.
Der Zuförderer 2 ist im hier dargestellten Beispiel als
Tisch 7 mit Führungsschlitzen 8 ausgeführt, in denen den
Papierstapel 4 vorschiebende Mitnehmer 9 laufen. Die
Mitnehmer 9 können in an sich bekannter und hier nicht
näher dargestellter Weise an umlaufenden Ketten angeord
net sein.
Der Abförderer 3 besteht ebenfalls aus einem Tisch 11
mit Führungsschlitzen 12, wobei jedoch in letzteren den
Papierstapel 4 erfassende und wegziehende Zangen 13
laufen. Sowohl der Zuförderer 2 als auch der Abförderer 3
sind mit seitlichen Führungsleisten 14 bzw. 16 für den
Papierstapel 4 versehen.
Die Wendevorrichtung 1 besteht aus zwei Wendescheiben
17, 18, die in je einer Rahmenwange 19, 21 in Lagern 22,
23 drehbar gelagert sind. Zwischen den beiden Wendescheiben
17, 18 sind Haltemittel 24 für den zu wendenden Papier
stapel 4 in Form zweier parallel zueinander liegender
Preßbacken 24a, 24b angeordnet. Die Preßbacken 24a, 24b
bilden im geöffneten Zustand eine nach beiden Seiten,
also zum Zuförderer 2 und zum Abförderer 3, offene
Tasche 26 zur Aufnahme des Papierstapels 4. Die beiden
Preßbacken 24a, 24b sind mittels Gleitlagerbuchsen 27
auf Führungsstangen 28 frei verschiebbar gelagert, welche
jeweils an ihren beiden Enden an Halterungen 29 mittels
Schraubenmuttern 31 fest verschraubt sind. Die Halterungen
29 sind über in den Zeichnungen nur angedeutete Schraub
verbindungen 32 fest mit den Wendescheiben 17 , 18
verbunden. Zum Öffnen und Schließen der Preßbacken 24a,
24b sind Betätigungsmittel 33 in Form von Pneumatikzylin
dern 33a, 33b vorgesehen. Die Pneumatikzylinder 33a, 33b
sind ausschließlich an den Preßbacken 24a, 24b befestigt,
also an keinen anderen Fixpunkten. Dabei sind der Zylinder
körper 34 mittels einer Verschraubung 36 mit der einen
Preßbacke 24b und der Kolbenstangenkopf 37 mittels einer
Verschraubung 38 mit der anderen Preßbacke 24a verbunden.
Die Preßbacken 24a, 24b bilden somit zusammen mit den
Pneumatikzylindern 33a, 33b ein auf den Führungsstangen 28
schwimmend gelagertes System. Jeder Preßbacke 24a, 24b
sind definierte Anschlagmittel 39 zugeordnet, so daß die
jeweils unten liegende Preßbacke (gemäß des in der Fig. 2
dargestellten Zustandes ist dies die Preßbacke 24b) mit
ihrer Preßfläche 40 auf dem Förderniveau des Zu- und
Abförderers 2, 3 liegt. In der Fig. 2 ist die Wendevor
richtung 1 im geöffneten Zustand gezeigt, d.h. sowohl
die obere Preßbacke 24a als auch die untere Preßbacke 24b
liegen jeweils an den ihnen zugeordneten Anschlägen 39 an.
Ein eingeschobener Papierstapel 4 nimmt die strichpunk
tiert angedeutete Lage zwischen den Preßbacken 24a, 24b
ein. Vor dem Wendevorgang werden die Preßbacken 24a, 24b
natürlich mittels der Pneumatikzylinder 33a, 33b gegen
den Papierstapel 4 verspannt. Das bedeutet, die untere
Preßbacke 24b bleibt dabei infolge ihres Eigengewichtes
in der in Fig. 2 gezeigten Stellung liegen, und die obere
Preßbacke 24a wird gegen die Stapeloberseite gezogen.
Beim Wenden, also bereits wenn 90° des Wendeweges über
schritten werden, gleitet das gesamte verspannte System,
bestehend aus den Preßbacken 24a, 24b, dem zwischen diesen
eingespannten Papierstapel 4 und den Pneumatikzylindern
33a, 33b aufgrund der beschriebenen schwimmenden Lagerung
auf den Führungsstangen 28 nach unten. Die vor dem Wenden
oben liegende Preßbacke 24a nimmt dann nach dem Wenden
auf ihren Anschlägen 39 die untere Stellung ein, die
vordem die untere Preßbacke 24b einnahm. Unabhängig von
der Dicke des zu wendenden Papierstapels 4 nimmt also
nach jeder Wendung die jeweils unten liegende Preßbacke
24a bzw. 24b immer eine auf dem Förderniveau des Zu- und
Abförderers 2, 3 liegende Position ein. Der Verschiebeweg
des genannten Systems hängt dabei von der Stapeldicke
ab, und er ist größer bei dünnen und kleiner bei dicken
Papierstapeln 4.
Die Wendebewegung wird erzeugt durch in einen Zahnkranz 41,
42 am Umfang der Wendescheiben 17, 18 eingreifende
Antriebsritzel 43, von denen nur eines in Fig. 2 ersicht
lich ist.
Obwohl hier die Bewegung der Wendevorrichtung 1 gemäß
dem diese symbolisierenden Doppelpfeil 44 (Fig. 2) ab
wechselnd jeweils 180° in die eine und 180° in die andere Richtung
erfolgt, ist es auch möglich, die Wendevorrichtung 1 fort
laufend um jeweils 180°-Wendeschritte in einer Richtung
zu drehen.
Wie eingangs bereits erwähnt wurde, soll der Abtransport
der gewendeten Papierstapel 4 durch auf dem Abförderer 3
angeordnete Zangen 13 erfolgen. Damit diese Zangen 13
den Papierstapel 4 sicher fassen und aus der Wendevor
richtung 1 herausziehen können, sind die Preßbacken 24a,
24b mit Ausnehmungen 46 (Fig. 1) versehen, in welche die
Zangen 13 einfahren können. Die Zangen 13 nehmen dann
die in Fig. 2 strichpunktiert dargestellte Lage ein.
Für den Zuförderer 2 und den Abförderer 3 sind auch andere
Ausführungsformen möglich als die hier beschriebenen,
ohne dabei das Wirkprinzip der beschriebenen Wendevor
richtung 1 zu verlassen.
Claims (8)
1. Wendevorrichtung für Papierstapel oder dergl., die
zwischen einem Zuförderer und einem Abförderer einer
Förderstrecke angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
sie Mittel (24) zum Halten des zu wendenden Gutes (4)
aufweist, welche nach jeder Wendung selbsttätig auf das
Förderniveau des Zu- und Abförderers (2, 3) einstellbar
sind.
2. Wendevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Haltemittel (24) aus zwei Preßbacken (24a,
24b) bestehen, die schwimmend gelagert sind und denen je
ein Anschlag (39) so zugeordnet ist, daß die jeweils unten
liegende Preßbacke (24a bzw. 24b) mit ihrer Preßfläche (40)
auf dem Förderniveau des Zu- und Abförderers (2, 3) liegt.
3. Wendevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß Betätigungsmittel (33) vorgesehen sind zum
Öffnen und Schließen der Preßbacken (24a, 24b).
4. Wendevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Betätigungsmittel (33) ausschließlich
einerseits an der einen Preßbacke (24a) und andererseits
an der anderen Preßbacke (24b) befestigt und somit in
das schwimmende Preßbackensystem integriert sind.
5. Wendevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet,daß die Betätigungsmittel (33) aus Pneumatik
zylindern (33a, 33b) mit einstellbarem Preßbackendruck
bestehen.
6. Wendevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Preßbacken (24a, 24b) auf Führungen (28)
frei verschiebbar gelagert sind.
7. Wendevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Preßbackenführungen (28) an drehbaren
Wendescheiben (17, 18) fest angeordnet sind.
8. Wendevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wendescheiben (17, 18) am Umfang einen
Zahnkranz (21, 42) aufweisen, welcher mit einem Antriebs
ritzel (43) eines Wendeantriebes korrespondiert.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE3703951A DE3703951C2 (de) | 1987-02-09 | 1987-02-09 | Wendevorrichtung für Papierstapel oder dergl. |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3703951A1 DE3703951A1 (de) | 1988-08-18 |
DE3703951C2 true DE3703951C2 (de) | 1994-11-24 |
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Family Applications (1)
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DE3703951A Expired - Fee Related DE3703951C2 (de) | 1987-02-09 | 1987-02-09 | Wendevorrichtung für Papierstapel oder dergl. |
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Families Citing this family (3)
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---|---|---|---|---|
DE19606887C2 (de) * | 1996-02-23 | 2000-10-26 | Boewe Systec Ag | Wendevorrichtung |
DE10246077A1 (de) * | 2002-10-02 | 2004-04-15 | Heidelberger Druckmaschinen Ag | Vorrichtung zum Fixieren von Stapeln blattförmiger Bedruckstoffe während einer rotativen Bewegung |
US7257937B2 (en) | 2003-02-27 | 2007-08-21 | Fujifilm Corporation | Sheet-processing apparatus |
-
1987
- 1987-02-09 DE DE3703951A patent/DE3703951C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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