DE2922164C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Querschneider zum Schneiden von Bögen aus Papier, Karton oder dergl., mit zwei Mes­ sertrommeln, deren Messer bei jedem Umlauf der Messertrom­ meln paarweise in Schnitteingriff geraten.

Bei einem derartigen als Gleichlauf-Querschneider arbei­ tenden Querschneider der eingangs bezeichneten Gattung sind die Messer in den Messertrommeln wendelförmig ange­ ordnet, um einen scherenschnittartigen Schneidablauf beim Durchtrennen der Bahn zu erzielen.

Um einwandfrei schneiden zu können, müssen die Messer spielfrei aneinander vorbeigleiten. Dies wird üblicher­ weise dadurch erreicht, daß eines der Messer nachstellbar angeordnet ist.

Die DE-AS 10 66 860 offenbart eine Vorrichtung der ein­ gangs bezeichneten Gattung, deren Messerwalzen mit engen Schlitzen zur Aufnahme der Messer versehen sind, die durch einreihig bzw. zweireihig gegenüberliegend angeordnete, relativ weit beabstandete Klemmkeile eingespannt bzw. re­ lativ zueinander angestellt sind. Die Messer liegen je­ weils über ihre ganze Flankenhöhe an den gegenüberliegen­ den Keilflächen bzw. an der angrenzenden Klemmfläche der Walze an, so daß nach der Einspannung die Justierfreiheit bzw. Nachstellmöglichkeit stark eingeschränkt ist, wobei infolge punktueller Keileinwirkung die Gefahr einer uner­ wünschten wellenförmigen Verformung längs der Messer­ schneide besteht.

Mit der GB-3 71 399 ist eine gattungsfremde Vorrichtung zum Falten und Abtrennen von Papierservietten bekanntge­ worden, wobei die mit einer Walze rotierenden Messer mit einem feststehenden Gegenmesser zusammenwirken und fest in Ausnehmungen der Walze verkeilt sind, wobei eine sepa­ rate seitliche Anstellmöglichkeit bzw. Verformung der Mes­ serschneide bzw. der die Einspannstelle überragenden Mes­ serflanken nicht vorgesehen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Stellmittel zu schaffen, welche über die Breite der Trommel bzw. über die gesamte Länge des Messers dessen gleichmäßige und fein­ fühlige Einstellung ermöglichen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Querschneider dadurch gelöst, daß jeweils wenigstens eines der paarweise zusammenwirkenden Messer an seinem einen Ende mit Klemmkeilen und Klemm­ bolzen in der Messertrommel eingespeist ist und an seinem die Einspannstelle freiliegend überragenden Schneidende durch eine Vielzahl von über die Breite des Messers bzw. der Messertrommel dicht aneinandergereihten Ziehkeilen gegenüber dem anderen Messer anstellbar ist.

Zweckmäßigerweise ist die eine seitliche Anstellfläche des freiliegenden Schneidendes durch in die Messertrommel eingelassene bzw. im wesentlichen radial einziehbare Zieh­ keile beaufschlagbar.

Um dem Messer im Schneidbereich eine bestimmte Elastizität zu geben, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Anstell­ fläche des Messers in ihrem mittleren Bereich an sich über die Breite der benachbarten Keilflächen der Ziehkeile erstreckenden, vorspringenden Drucknasen anliegt.

Eine feinfühlige einstellbare und leicht lösbare Anordnung der Ziehkeile ist gemäß einer Ausgestaltung dadurch ge­ währleistet, daß die Ziehkeile gegen Federkraft durch Stell­ bolzen in eine Keilnut der Messertrommel hineinbewegbar sind.

Eine bevorzugte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Grundfläche der Keilnut und der unmittel­ bar benachbarten Innenfläche der Ziehkeile Tellerfedern angeordnet sind.

Zum bequemen Einstellen der Ziehkeile ist es vorteilhaft, wenn die Stellbolzen mit einem Innensechskant versehen sind.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß im Gegensatz zu einer rein punktförmigen Belastung des Messers durch die Ziehkeile linienförmig berührt bzw. be­ aufschlagt wird, so daß keine unerwünschte wellenförmige, sondern eine geradlinige bzw. wendelförmige Anstellung des Messers erfolgt. Dies gewährleistet einen gleichmäßig sauberen Schnitt und eine gleichmäßige Abnutzung der Mes­ ser. Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, daß sich durch die Anordnung der Ziehkeile die Außenkontur der Messer­ trommel strömungsmäßig günstig, d. h. relativ glatt und gleichförmig, ausführen läßt, wodurch Luftwirbel und Hoch­ flattern von Papierbögen nach dem Schneiden verhindert werden.

In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und in der folgenden Beschreibung näher erläutert. Hierbei zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Gleichlauf-Quer­ schneiders in vereinfachter schematischer Darstellung,

Fig. 2 einen Teilquerschnitt durch die beiden Messer­ trommeln im Schneidbereich und

Fig. 3 eine Draufsicht auf die obere Messertrommel nach der Linie III-III gemäß Fig. 2.

In Fig. 1 ist ein sogenannter Formatschneider der papier­ verarbeitenden Industrie zum Schneiden von Papierformaten dargestellt, welcher eingangsseitig mehrere Umlenkwalzen 1 zum Umlenken und Zusammenführen mehrerer von nicht darge­ stellten Vorratsbobinen abgezogenen Papierbahnen 2 aufweist. Als weitere Aggregate weist der Formatschneider eine Längs­ schneidestation 3 auf, in welcher die Papierbahnen 2 in Streifen geschnitten werden, worauf ein sogenannter Gleich­ lauf-Querschneider 4 folgt, welcher einzelne Papierbogen von den Papierbahnen quer abschneidet.

Der Gleichlauf-Querschneider 4 weist eine obere Messertrommel 6 und eine untere Messertrommel 7 auf, welche jeweils mit zwei Messern 8, 9 bzw. 11, 12 besetzt sind, die bei jedem Umlauf der beiden Messertrommeln 6 und 7 einmal paarweise in Schnitt­ eingriff geraten. Die Umfangsgeschwindigkeit der Messertrommeln 6, 7 bzw. der Schnittkanten der Messer 8, 9, 11, 12 und die Bahn­ geschwindigkeit der Papierbahnen 2 sind zumindest in der Schneidzone gleich.

In den Fig. 2 und 3 ist die Anordnung der Messer innerhalb der Messertrommeln 6 bzw. 7 anhand der beiden gerade in Schnitteingriff befindlichen Messer 9 und 11 im einzelnen dar­ gestellt. Das untere Messer 11 der unteren Messertrommel 7 ist mit Hilfe von in eine Nut 13 in der Messertrommel 7 eingelasse­ nen Klemmkeilen 14 sowie Klemmbolzen 16 beaufschlagt. Das Messer 9 in der oberen Messertrommel 6 ist ebenfalls durch Klemmkeile 17 und Klemmbolzen 18 fest eingesetzt, und zwar nur an einem Ende, so daß der größte Teil des Messers 9 sich frei bzw. elastisch bis in die Schneidzone hinein erstreckt. Eine der freiliegenden Seitenflächen des Messers 9 dient als Anstell­ fläche 19 zur genauen spielfreien Ausrichtung bzw. Anstellung des oberen Messers 9 gegenüber dem unteren Messer 11. Hierzu sind mehrere in eine Keilnut 21 der Messertrommel 6 eingelasse­ ne, über die Breite des Messers 9 bzw. der Messertrommel 6 dicht nebeneinanderliegende Ziehkeile 22 vorgesehen, die mit einer die Anstellfläche 19 des Messers 9 etwa in ihrem mittle­ ren Bereich beaufschlagenden, vorspringenden Drucknasen 23 ver­ sehen sind. Gemäß Fig. 3 liegen die Ziehkeile mit geringen, aus Toleranzgründen erforderlichen Abständen nebeneinander. Die Ziehkeile 22 werden gegen die Kraft von in den freien Raum zwischen der Grundfläche der Keilnut 21 und der benachbarten Innenfläche der Ziehkeile 22 eingelegten Teller­ federn 24 durch Stellbolzen 26 etwa radial in die Messertrommel 6 hineingezogen. Die Stellbolzen 26 sind zu diesem Zweck mit einem Innensechskant 27 versehen.

Die durch die Messer 9 und 11 von den in Richtung des Pfeils 28 herangeförderten Papierbahnen 2 abgetrennten Papierbogen werden anschließend über eine Bogenweiche 29 gemäß Fig. 1 hinweg­ gefördert, an der schadhafte Bogen oder Bogen zur Probenent­ nahme in einen Auffangbehälter 31 angelenkt werden. Die weiter­ laufenden Papierbogen werden anschließend in einer Überlappungs­ zone 32 überlappt und in einem Sammelbehälter 33 abgelegt bzw. aufgestapelt. Die so gebildeten Papierbogenstapel werden an­ schließend von Fingern 34 einer Ausschubvorrichtung 36 erfaßt und quer abgefördert.

Claims (6)

1. Querschneider zum Schneiden von Bögen aus Papier, Kar­ ton oder dergl., mit zwei Messertrommeln, deren Messer bei jedem Umlauf der Messertrommeln paarweise in Schnittein­ griff geraten, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils wenig­ stens eines (9) der paarweise zusammenwirkenden Messer (9, 11) an seinem einen Ende mit Klemmkeilen (17) und Klemmbolzen (18) in der Messertrommel (6) eingespannt ist und an sei­ nem die Einspannstelle freiliegend überragenden Schneid­ ende durch eine Vielzahl von über die Breite des Messers (9) bzw. der Messertrommel (6) dicht aneinandergereihten Ziehkei­ len (22) gegenüber dem anderen Messer (11) anstellbar ist.

2. Querschneider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine seitliche Anstellfläche (19) des freiliegenden Schneidendes durch in die Messertrommel (6) eingelassene bzw. im wesentlichen radial einziehbare Ziehkeile (22) beaufschlagbar ist.

3. Querschneider nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß die Anstellfläche (19) des Mes­ sers (9) in ihrem mittleren Bereich an sich über die Breite der benachbarten Keilflächen der Ziehkeile (22) erstrecken­ den, vorspringenden Drucknasen (23) anliegt.

4. Querschneider nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Ziehkeile (22) gegen Feder­ kraft durch Stellbolzen (26) in eine Keilnut (21) der Mes­ sertrommel (6) hineinbewegbar sind.

5. Querschneider nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß zwischen der Grundfläche der Keilnut (21) und der unmittelbar benachbarten Innenfläche der Ziehkeile (22) Tellerfedern (24) angeordnet sind.

6. Querschneider nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß die Stellbolzen (26) mit einem Innensechskant (27) versehen sind.