DE3541640A1 - Schneidvorrichtung fuer papier o.dgl. - Google Patents
Schneidvorrichtung fuer papier o.dgl.Info
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung für Pa
pier o.dgl., insbesondere als eine von mehreren neben
einanderliegenden Schneideinheiten einer Schneidstation,
mit mindestens einem in einer Schneidbewegung gegenüber
einem Gegenmesser hin- und herbewegbar gelagerten
Schneidmesser, das mit einer Seitenfläche durch wenig
stens ein Spannglied abnehmbar gegen einen Messerträger
gespannt ist, wobei die Vorrichtung den Seitenflächen
des Schneidmessers zugehörige Seiten sowie zu diesen
querliegende Außenseiten aufweist, die durch ihre den
Enden des Schneidmessers zugehörigen Endseiten und die
von der Messerschneide abgekehrte Längsseite gebildet
sind.
Derartige Schneidvorrichtungen werden insbesondere an
Herstellungsstraßen für Schulhefte, Schreibblocks o.dgl.
verwendet, wobei mehrere nebeneinanderliegende, gemein
sam arbeitende Schneidvorrichtungen aus Streifen von
beispielsweise drahtgehefteten, klebegebundenen oder
ähnlichen Blattlagen einzelne Nutzen abschneiden, die
dann das Fertigprodukt bilden. Bei solchen Schneidvor
richtungen sind die Schneidmesser bisher in den als Mes
serträger vorgesehenen Messerschwingen so befestigt, daß
im Messer, mit einer Gesamtlänge von beispielsweise etwa
360 mm, mehrere rechtwinklig zur Schneidebene liegende
Gewindebohrungen vorgesehen sind, durch welche mit
Spannschrauben als Spanngliedern das Schneidmesser gegen
die Messerschwinge gezogen und dadurch festgelegt wird.
Die Spannschrauben greifen dabei durch etwa rechtwinklig
zur Längsrichtung des Schneidmessers liegende Langlöcher
in der Messerschwinge, so daß das Schneidmesser gegen
über der Messerschwinge bzw. dem Gegenmesser in seiner
Lage rechtwinklig zur Schneide justiert werden kann.
Insbesondere bei den relativ häufig vorkommenden, ver
hältnismäßig kleinen Nutzenbreiten, bei welchen die
Schneidvorrichtungen bzw. die Schneidmesser entsprechend
eng nebeneinanderliegen, sind die Spannschrauben nur
äußerst schwer zugänglich, da sie infolge der benachbar
ten Schneidvorrichtung nicht von der der Seitenfläche
des Schneidmessers zugehörigen Seite der Vorrichtung her
erreicht werden können, obwohl ihre der Betätigung die
nenden Schraubenköpfe an den Seitenflächen der Messer
schwinge liegen. Vielmehr können die Köpfe der Spann
schrauben nur durch Eingriff zwischen benachbarte
Schneidvorrichtungen von deren Endseiten her erreicht
werden, was insbesondere für die im Bereich der Mitte
der Länge des Schneidmessers liegenden Spannschrauben
sehr schwierig sein kann. Hierbei ist bereits das Lösen
des Schneidmessers relativ schwierig, das Befestigen
eines frischen, scharfen Schneidmessers aber noch
schwieriger, da infolge der Handhabungsprobleme sowohl
das Spannmoment der Spannschrauben nur schwer gleichmä
ßig eingestellt werden kann, als auch die gleichzeitige
justierung des Schneidmessers quer zur Schneide äußerst
kompliziert ist. Dadurch ergeben sich bei den bisherigen
Schneidvorrichtungen sehr zeitaufwendige Messerwechsel,
die lange Maschinen-Stillstandszeiten mit sich bringen.
Es hat sich z.B. herausgestellt, daß zum Messerwechsel
an sechs Messerschwingen, die zum gleichzeitigen Schnitt
von fünf Nutzen vorgesehen sind, etwa 5 Stunden benötigt
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schneid
vorrichtung dieser Art zu schaffen, bei welcher das
Wechseln des Schneidmessers wesentlich vereinfacht ist
und dadurch die genaue Justierung des Schneidmessers
erleichtert wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Schneidvorrichtung der ein
gangs beschriebenen Art gemäß der Erfindung dadurch ge
löst, daß das Spannglied mit einem bewegbar am Messer
träger gelagerten Betätigungsglied verbunden ist, das im
Bereich einer der Außenseiten der Schneidvorrichtung
liegt. Als Außenseiten sind in diesem Zusammenhang alle
diejenigen Seiten der Schneidvorrichtung zu verstehen,
die nicht die den Seitenflächen des Schneidmessers zu
gehörigen beiden seitlichen Seiten sind, die also auch
bei nebeneinander angeordneten Schneidvorrichtungen
freiliegen bzw. leicht zugänglich sind.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Betätigungsglied
um eine Drehachse drehbar gelagert ist, die von der zur
Schnittebene des Schneidmessers rechtwinkligen Lage ab
weicht, vorzugsweise etwa parallel zur Schnittebene
liegt, so daß für die Lagerung des Betätigungsgliedes
nur sehr wenig Raum beansprucht wird. Statt dessen, ins
besondere aber zusätzlich hierzu, ist auch das Spann
glied um eine entsprechend liegende Drehachse, vorzugs
weise achsgleich zum Betätigungsglied drehbar gelagert,
wodurch sich eine sehr einfache und kompakte Antriebs
verbindung zwischen Betätigungsglied und Spannglied er
gibt.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Erfin
dungsgegenstandes besteht darin, daß alle Spannglieder
für ein Schneidmesser mit einem gemeinsamen Betätigungs
glied verbunden, vorzugsweise auf einer gemeinsamen Be
tätigungswelle angeordnet sind, so daß einerseits alle
Spannglieder mit einem einzigen Betätigungsvorgang ge
löst bzw. gespannt werden können und andererseits das
Spannmoment für alle Spannglieder stets gleich ist. Sind
dabei nicht nur alle Spannglieder, sondern auch das Be
tätigungsglied, an einer gemeinsamen Betätigungswelle
angeordnet, so können die Spannglieder und das Betäti
gungsglied in einfacher Weise entlang der Betätigungs
welle hintereinander raumsparend vorgesehen sein.
Obwohl es denkbar ist, das Betätigungsglied und ggf.
auch das Spannglied um eine zur Längsrichtung des
Schneidmessers etwa rechtwinklige Drehachse so zu la
gern, daß das Betätigungsglied an der von der Schneide
abgekehrten Außenseite der Schneidvorrichtung, die in
der Regel deren Oberseite ist, zugänglich ist bzw.
liegt, ergibt sich eine noch einfacher zu handhabende
Ausbildung, wenn das Betätigungsglied im Bereich einer
Endseite der Vorrichtung, vorzugsweise derjenigen End
seite liegt, an welcher das in seiner Längsrichtung ge
neigte Schneidmesser den größten Abstand vom Gegenmesser
aufweist und die in der Regel in bezug auf die Durch
laufrichtung der Blattlagen die vordere Endseite der
Schneidvorrichtung ist. Die Betätigungswelle kann in
diesem Fall auf dem größten Teil ihrer Länge unmittelbar
benachbart zum Schneidmesser liegen.
Die wiederholbare Genauigkeit der Spannkraft, mit wel
cher das Schneidmesser gegen den Messerträger gespannt
wird, läßt sich noch wesentlich dadurch verbessern, daß
das Spannglied in Spannrichtung federnd an dem Messer
träger gelagert ist, wobei vorzugsweise Lagerkörper für
das Spannglied über mindestens eine Feder an dem Messer
träger befestigt sind. Um bei kompakter Ausbildung hier
bei eine hohe Spannkraft zu erzielen, ist die Feder
durch eine Blattfeder, insbesondere ein Blattfederpaket
gebildet und vorzugsweise in einer zur Schnittebene etwa
parallelen Ebene angeordnet, so daß sie beispielsweise
annähernd in einer zur Schnittebene parallelen Axial
ebene der Drehachse des Spanngliedes bzw. des Betäti
gungsgliedes vorgesehen sein kann.
Gemäß der Erfindung können auch die Betätigungswege, die
zum Lösen bzw. Spannen des Messers erforderlich sind,
gegenüber bekannten Ausbildungen wesentlich verringert
werden. Dies ist insbesondere möglich, wenn das Spann
glied durch einen Exzenter, beispielsweise einen Stirn
exzenter oder einen Umfangsexzenter gebildet ist, so daß
das Spannglied zwischen der Spannstellung und der Löse
stellung höchstens um 360°, vorzugsweise nur etwa um
180° gedreht werden muß. Ist der Exzenter walzenförmig
ausgebildet, so genügen ein oder zwei achsgleiche Spann
glieder, um das Schneidmesser auf dem größten Teil sei
ner Länge gleichmäßig gegen den Messerträger zu spannen.
Bei kurzen Betätigungswegen der Spannvorrichtung und
insbesondere wenn diese nicht hinreichend sicher selbst
hemmend festzusetzen ist, ist es zur Sicherung der
Spannstellung von Vorteil, wenn das Spannglied in der
Spannstellung durch Rastung festsetzbar ist. Um hierbei
eine gesonderte, beispielsweise auf das Betätigungsglied
oder die Betätigungswelle wirkende Rasteinrichtung nicht
zu benötigen, ist die Rastung unmittelbar zwischen dem
Spannglied und dem Schneidmesser vorgesehen, d.h. daß
die miteinander wirkenden Rastglieder durch das Spann
glied und das Schneidmesser selbst gebildet sind. Dies
kann in einfacher Weise dadurch erreicht werden, daß das
Spannglied an seiner Spannfläche ein Rastglied, insbe
sondere eine Abflachung aufweist, mit welcher es in
Spannstellung an der zugehörigen Seitenfläche des
Schneidmessers gesichert anliegt.
Ist das Schneidmesser mit seiner von der Schnittebene
abgekehrten Seitenfläche an dem Messerträger angeschla
gen, so müssen Toleranzen in der Plattendicke des
Schneidmessers in bezug auf das Untermesser bei jedem
Messerwechsel durch Neujustierung der Schneidvorrichtung
gegenüber dem Untermesser mühsam ausgeglichen werden.
Dies kann in einfacher Weise dadurch vermieden werden,
daß das Schneidmesser mit seiner in der Schnittebene
liegenden, vorzugsweise durchgehend planen Seitenfläche
gegen den Messerträger gespannt ist. Zusätzlich hierzu
oder statt dessen ist es dabei auch vorteilhaft, wenn
das Spannglied als Druckglied an der anderen Seitenflä
che anliegt, so daß das Schneidmesser über seine gesamte
Erstreckung keinerlei Durchbrüche braucht und durchge
hend auf beiden Seiten plane Seitenflächen aufweisen
kann.
Aus den dargelegten Gründen ist das Justieren des
Schneidmessers rechtwinklig zur Längsrichtung seiner
Schneide bei den bisherigen Ausbildungen sehr schwierig.
Es wird hierzu eine Einstell-Lehre benötigt, welche die
Schneide des Schneidmessers gegenüber einer neben einer
Seitenfläche des Schneidmessers liegenden Bezugsfläche
der Messerschwinge ausrichtet. Demgegenüber kann beim
Erfindungsgegenstand die Bezugsfläche durch eine Gegen
anschlagfläche am Messerträger für das Schneidmesser
selbst gebildet sein, wobei diese Gegenanschlagfläche
zweckmäßig der von der Messerschneide abgekehrten Kan
tenfläche des Schneidmessers gegenüberliegt bzw. zuge
ordnet ist. Ist das Spannglied dabei so in bezug auf das
Schneidmesser ausgebildet und gelagert, daß es bei sei
ner Betätigung einen Kraft-Vektor auf das Schneidmesser
ausübt, der zu dieser Gegenanschlagfläche gerichtet ist,
so wird ohne besonderen Aufwand erreicht, daß das
Schneidmesser beim Spannen sicher und genau ausgerichtet
an der Gegenanschlagfläche abgestützt bleibt.
Da sich der Abstand zwischen der Anschlagfläche des
Schneidmessers und dessen Schneide bei jedem Nachschär
fen ändert bzw. verringert, ist es vorteilhaft, wenn die
Anschlagfläche des Schneidmessers durch mindestens ein
etwa in Anschlagrichtung verstellbar am Schneidmesser
gelagertes Justierglied gebildet ist, wobei zweckmäßig
zwei Justierglieder über die Länge des Schneidmessers
verteilt an dessen von der Messerschneide abgekehrten
Kantenfläche vorgesehen sind. Diese Justierglieder, die
beispielsweise ebenfalls durch Exzenter oder ähnliches
gebildet sein können, sind bei einer einfachen Ausfüh
rungsform Anschlagschrauben, die durch Selbsthemmung
oder Kontermuttern festsetzbar sind und parallel zur
Anschlagrichtung bzw. rechtwinklig zur Messerschneide
liegen und über die genannte Kantenfläche des Schneid
messers vorstehen. Es ergibt sich dadurch die Möglich
keit, eine Einstell-Lehre vorzusehen, an welcher das
Schneidmesser bzw. dessen Justierglieder vor dem Einbau
des Schneidmessers in den Messerträger genau vorjustiert
werden kann, wobei diese Einstell-Lehre Anlageflächen
für die Messerschneide und die gegen den Messerträger zu
spannende Seitenfläche des Schneidmessers sowie eine der
Anlagefläche für das Schneidmesser gegenüberliegende
Justierfläche zur Einstellung der Justierglieder derart
aufweist, daß diese, wenn sie in Anlage an diese Ju
stierfläche eingestellt worden sind, genau die Justier
lage einnehmen, welche für den Einbau in den Messerträ
ger benötigt wird.
Das Schneidmesser läßt sich noch leichter einbauen, wenn
für eines seiner Enden, insbesondere für das vom Betäti
gungsglied abgekehrte Ende, ein Längsanschlag am Messer
träger vorgesehen ist. Eine weitere wesentliche Erleich
terung beim Messerwechsel kann dadurch erreicht werden,
daß an mindestens einem Ende des Schneidmessers, insbe
sondere an dem beim Betätigungsglied liegenden Ende,
eine Halterung für einen Handgriff, vorzugsweise eine
etwa in Längsrichtung des Schneidmessers liegende Gewin
debohrung vorgesehen ist, so daß das Schneidmesser wäh
rend des Messerwechsels an einem oder beiden Enden je
weils durch einen leicht abnehmbaren Handgriff sehr si
cher zu halten und zu führen ist.
Es hat sich gezeigt, daß durch die erfindungsgemäße Aus
bildung der Messerwechsel von sechs Schneidmessern einer
Schneidstation auf etwa 15 Minuten verringert werden
kann.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildun
gen der Erfindung gehen auch aus der Beschreibung und
den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale
jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von
Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfin
dung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeich
nungen dargestellt und wird im folgenden näher erläu
tert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Schneidvorrichtung
in Ansicht auf eine Seite,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Längsansicht
der Schneidvorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 die Schneidmesser-Spannvorrichtung der
Schneidvorrichtung gemäß Fig. 2 in ver
größerter Darstellung und gespanntem Zu
stand,
Fig. 4 die Spannvorrichtung gemäß Fig. 3 in ge
löstem Zustand,
Fig. 5 eine Lehre zur Voreinstellung der Justier
glieder des Schneidmessers.
Die Schneidvorrichtung 1 gemäß den Fig. 1 und 2 ist da
für vorgesehen, mit gleichen oder gleichartigen Schneid
vorrichtungen in Ansicht gemäß Fig. 2 nebeneinanderlie
gend bzw. in Ansicht gemäß Fig. 1 miteinander fluchtend
an Halterungen einer Schneidstation angeordnet zu wer
den. Jede Schneidvorrichtung 1 weist ein zu den Schneid
messern der übrigen Schneidvorrichtungen paralleles
Schneidmesser 2 an einem Messerträger 3 eines Oberteiles
der Schneidvorrichtung 1 auf, der die vertikale Schneid
bewegung ausführt. Zu diesem Zweck sind alle Oberteile
mit Bohrungen auf zwei gemeinsame Tragstangen 4 aufge
setzt, welche in nicht näher dargestellter Weise in
Richtung der Schnittbewegung bewegbar gelagert und mit
einem Antrieb antriebsverbunden sind. Die Oberteile der
Schneidvorrichtungen können auf diesen Tragstangen
längsverschoben und gegenüber diesen Tragstangen 4 durch
Spannknebel festgesetzt werden, so daß der Abstand zwi
schen benachbarten Schneidvorrichtungen bzw. deren
Schneidmessern 2 beliebig eingestellt werden kann. Auf
einem strichpunktiert in Fig. 1 dargestellten Maschi
nenbett 5 weist jede Schneidvorrichtung einen Unter
teil 6 mit einem als Untermesser vorgesehenen Gegenmes
ser 7 für das zugehörige Schneidmesser 2 auf, wobei die
ses Gegenmesser 7 mit seiner Oberseite in der Ebene
einer Auflagefläche 8 für die zu schneidenden, nur in
Fig. 1 dargestellten Blattlagen 9 liegt. Der Unterteil 6
ist gegenüber dem Maschinenbett in der gleichen Richtung
wie die Oberteile verstellbar und mit Spannpratzen fest
setzbar, so daß jedes Gegenmesser 7 auf das zugehörige
Schneidmesser 2 genau eingestellt werden kann. Die
Blattlagen 9 werden rechtwinklig zu dieser Verstellrich
tung, also in Längsrichtung der Schneidmesser 2 durch
einen nicht näher dargestellten Transporteur gegen einen
absenkbaren Anschlag zugeführt, dann simultan durch alle
Schneidmesser 2 in die vorbestimmten Nutzen geschnitten
und danach in der genannten Papierlaufrichtung nach Ab
senken des Anschlages in Richtung Pfeil 10 aus der
Schneidstation abtransportiert. Während des Schnittes
werden die Blattlagen 9 durch strichpunktiert in den
Fig. 1 und 2 angedeutete Niederhalter 11 unmittelbar
benachbart zum Schneidmesser 2 gegen die Auflagefläche 8
gedrückt, wobei die Niederhalter 11 an derjenigen Seite
des jeweiligen Schneidmessers 2 liegen, die in der
Schnittebene 12 vorgesehen ist. Die platten- bzw. lei
stenförmigen Schneidmesser 2 steigen in Richtung
Pfeil 10 unter wenigen Winkelgraden an, derart, daß bei
Ausgangslage des Schneidmessers 2 dessen Messerschneide
13 in dieser Richtung unter einem spitzen Winkel zum
Gegenmesser 7 liegt.
Das Schneidmesser 2 ist mit seiner in der Schnittebene
12 liegenden, über seine gesamte Flächenerstreckung pla
nen Seitenfläche 14 gegen eine in derselben Ebene lie
gende Spannfläche 15 des durch den Oberteil gebildeten
Messerträgers 3 gespannt und mit seiner von der Messer
schneide 13 abgekehrten, über die Länge des Schneidmes
sers 2 konstanten Abstand von der Messerschneide 13 auf
weisenden Längsseite an einer quer- bzw. rechtwinklig
zur Spannfläche 15 liegenden und an diese anschließenden
Gegenanschlagflächen 16 ausgerichtet. Zu diesem Zweck
kann der Messerträger bzw. der Oberteil durch aneinander
gereihte, abgestufte Höhe aufweisende Platten gebildet
sein, von denen die höchste mit der zugehörigen Seiten
fläche die Spannfläche 15 und die anschließende, mit
ihrer zugehörigen Längskantenfläche die Gegenanschlag
fläche 16 bildet. Alle Platten sind auf den Tragstan
gen 4 geführt. Sowohl die Spannfläche 15 als auch die
Gegenanschlagfläche 16 reicht im wesentlichen über die
gesamte Länge des Schneidmessers 2.
Zur Spannung des Schneidmessers 2 ist eine erfindungsge
mäße Spannvorrichtung 17 vorgesehen, die an einer zur
Spannfläche 15 etwa parallelen, an die Gegenanschlagflä
che 16 anschließenden Fläche des Oberteiles bzw. der
zugehörigen Oberteil-Platte, die die mittlere von drei
Platten sein kann, mit Schrauben 18 o.dgl. befestigt
ist. Mit diesen Schrauben sind die Blattfedern eines
dreilagigen, im entspannten Zustand vorzugsweise planen
Blattfederpaketes befestigt, das eine die Spannkraft der
Spannvorrichtung 17 bestimmende Feder 19 bildet, sich
parallel zur Längsrichtung des Schneidmessers 2 er
streckt und etwa über dessen gesamte Länge reicht. An
der dem Schneidmesser 2 zugekehrten Seite der Feder 19
sind an dieser zwei im Bereich der beiden Enden des
Schneidmessers 2 liegende Lagerkörper 20 in Form von in
Längsansicht mit einer abgesetzten Schulter versehenen
Lagerklötzen mit Schrauben 21 o.dgl. befestigt, die in
die zur Spannfläche 15 etwa parallele abgesetzte Schul
terfläche des jeweiligen Lagerkörpers 20 eingreifen und
die Feder 19 gegen diese Schulterfläche spannen. Die
Lagerkörper 20 liegen unmittelbar benachbart zur Gegen
anschlagfläche 16 sowie zum Schneidmesser 2 und reichen
allenfalls geringfügig tiefer als die Spannfläche 15,
wobei auch der Abstand zwischen den Befestigungsstellen
der Feder 19 einerseits am Messerträger und andererseits
am Lagerkörper 20 sehr gering ist, so daß selbst bei
relativ schwacher Dimensionierung der Feder 19 eine sehr
hohe Federkraft erzielt wird. Gemäß der Darstellung nach
Fig. 2 kann die Feder 19 im Gegensatz zu Fig. 3 auch in
gespanntem Zustand etwa plan sein.
In den beiden Lagerkörpern 20 ist eine Betätigungswelle
22 mit Wälzlagern o.dgl. um eine Drehachse 23 drehbar
gelagert, die parallel zur Schnittebene 12 sowie zur
Längsrichtung des Schneidmessers 2 liegt und die in Sei
tenansicht gemäß Fig. 1 zwischen der Messerschneide 13
und der davon abgekehrten Längskantenfläche 24 des
Schneidmessers 2 bzw. der Gegenanschlagfläche 16 vorge
sehen ist. Auf der Betätigungswelle 22 sind zwischen den
Lagerkörpern 20 zwei im Abstand zueinander liegende,
nach Art von Umfangsnocken ausgebildete, walzenförmige,
gleiche Exzenter 25 angeordnet, deren Abstand voneinan
der kleiner als ihre Länge ist und deren Gesamtlänge
größer als die Hälfte der Länge des Schneidmessers 2
ist. Die beiden Exzenter 25 sind zweckmäßig einteilig
mit der Betätigungswelle 22 ausgebildet. jeder Exzenter
25 weist an seiner durch seine Umfangsfläche gebildeten
Spannfläche 26, und zwar an der Stelle größter Exzentri
zität, ein Rastglied in Form einer angeschliffenen Ab
flachung 27 auf, welche dafür bestimmt ist, in Spann
stellung an der zugehörigen, an die Schneidenschräge 29
anschließenden Seitenfläche 28 des Schneidmessers 2 un
ter der Spannkraft bzw. dem Druck der Feder 19 anzulie
gen. Die Seitenfläche 28 liegt parallel zur Seitenfläche
14. In diesem Spannzustand ist die Feder 19 gemäß Fig. 3
unter wenigen Winkelgraden ausgelenkt, derart, daß die
Lagerkörper 20 geringfügig schräg stehen. Die Lagerkör
per 20 werden also ausschließlich von der Feder 19 ge
tragen. Zwischen den Exzentern 25 kann zur mittleren
Abstützung noch ein beispielsweise winkelförmig an der
Betätigungswelle anliegendes Stützlager vorgesehen sein.
Bei mehreren nebeneinanderliegenden Schneidvorrichtun
gen 1 decken deren einander zugekehrte seitliche Seiten
einander schwer zugänglich ab, so daß diese Seiten also
keine Außenseiten der Schneidvorrichtung bzw. der
Schneidstation bilden. Gut bzw. frei zugängliche Außen
seiten sind lediglich die vordere Außenseite 30, die
hintere Außenseite 31 und die obere Außenseite 32. Die
Betätigungswelle 22 ist im dargestellten Ausführungsbei
spiel über die vordere Außenseite 30 hinaus verlängert
und an ihrem vorstehenden Ende mit einem Betätigungs
glied 33 in Form beispielsweise eines Vierkantes oder
eines ähnlichen Kupplungsgliedes zur Verbindung mit
einer Handkurbel o.dgl. versehen. Das Betätigungsglied
33 könnte auch gegenüber der Außenseite 30 geringfügig
zurückversetzt liegen und trotzdem von dieser Außenseite
30 her gut zugänglich sein. Zum Lösen bzw. Spannen wird
auf das Betätigungsglied 33 eine geeignete Handhabe auf
gesteckt und dadurch verdrehgesichert mit der Betäti
gungswelle 22 gekuppelt. Das Spannen des Schneidmes
sers 2 erfolgt zweckmäßig gemäß den Fig. 2 bis 4 durch
Rechtsdrehen, also Drehen der Spannglieder 25 im Uhr
zeigersinn, so daß durch die Reibkraft zwischen Spann
glied 25 und Schneidmesser 2 auf dieses ein Kraft-Vektor
34 ausgeübt wird, der das Schneidmesser 2, ggf. unter
Gleiten an der Spannfläche 15, zur Gegenanschlagfläche
16 hin belastet und somit eine selbstätige genaue Hö
henausrichtung des Schneidmessers gewährleistet oder
zumindest ein Absenken des Schneidmessers verhindert.
Nach dem Lösen der Spannglieder 25 können die Schneid
messer 2 rechtwinklig zu ihrer Längsrichtung nach unten
aus der Schneidvorrichtung bzw. dem Messerträger 3 her
ausgenommen werden.
Zur ausgerichteten Anlage an der Gegenanschlagfläche 16
weist das Schneidmesser 2 zwei im Abstand zueinanderlie
gende Justierglieder 35 auf, deren Anschlagflächen im
Abstand außerhalb der Kantenfläche 24 liegen. Die Ju
stierglieder 35, die seitlich höchstens bis an die Ebe
nen der Seitenflächen 14, 28 des Schneidmessers 2 rei
chen, sind durch Stiftschrauben gebildet, die jeweils in
eine Gewindebohrung 37 in der Kantenfläche 24 eingesetzt
sind, wobei die Mittelachsen der Justierglieder 35
rechtwinklig zur Längsrichtung der Messerschneide 13
vorgesehen sind. Zur Vorjustierung des Schneidmessers 2
vor dem Einbau in den Messerträger 3 ist eine Einstell-
Lehre 38 gemäß Fig. 5 vorgesehen, die Anlageflächen für
die der Spannfläche 15 zugehörige Seitenfläche 14 des
Schneidmessers 2 und eine rechtwinklig dazu liegende
Anlagefläche für die Messerschneide 13 aufweist. Eine
der zuletzt genannten Anlagefläche gegenüberliegende
Anlagefläche dient als Justierfläche 39, gegen welche
die Justierglieder 35 mit ihren Anschlagflächen 36 ange
legt werden. In dem die Justierfläche 39 aufweisenden
Lehrenteil können Öffnungen bzw. Bohrungen vorgesehen
sein, die achsgleich zu den Justiergliedern 35 liegen
und durch welche diese mit einem geeigneten Werkzeug,
wie einem Schraubenzieher, erreicht werden können. Im
Bereich der Justierfläche 39 ist der Durchmesser dieser
Öffnungen kleiner als der Außendurchmesser der Justier
glieder 35, so daß diese trotz der Öffnungen gegen die
Justierfläche 39 angeschlagen werden können. Der die
Justierfläche 39 aufweisende Lehrenteil kann gegenüber
der übrigen Lehre selbst rechtwinklig zur Justierfläche
39 verstellbar und festsetzbar sein, so daß die Ein
stell-Lehre 39 für unterschiedliche Messerhöhen verwen
det werden kann.
Für die vom Betätigungsglied 33 abgekehrte Endfläche des
Schneidmessers 2 ist am Messerträger 3 etwa in Höhe der
Betätigungswelle 22 ein Längsanschlag 40 vorgesehen, der
in einfacher Weise durch einen über die Spannfläche 15
rechtwinklig vorstehenden Zylinderstifte o.dgl. gebildet
sein kann. Am vorderen Ende des Schneidmessers 2 ist
eine ebenfalls nicht über dessen Seitenflächen vorste
hende Halterung 41 für einen Handgriff o.dgl. vorgese
hen, die durch eine Gewindebohrung in der zugehörigen
Endfläche des Schneidmessers 2 gebildet ist und mit Ab
stand unterhalb der Betätigungswelle 22 liegt. In diese
Halterung 41 kann beispielsweise ein Stockgriff einge
schraubt werden, der an seinem vom Griff abgekehrten
Schaftende einen entsprechenden Gewindezapfen aufweist.
Mit diesem Griff läßt sich das Schneidmesser 2 dann beim
Messerwechsel äußerst einfach halten.
Claims (14)
1. Schneidvorrichtung für Papier o.dgl., insbesondere
als eine von mehreren nebeneinanderliegenden
Schneideinheiten einer Schneidstation, mit minde
stens einem in einer Schneidbewegung gegenüber einem
Gegenmesser (7) hin- und herbewegbar gelagerten
Schneidmesser (2), das mit einer Seitenfläche (14)
durch wenigstens ein Spannglied (25) abnehmbar gegen
einen Messerträger (3) gespannt ist, wobei die Vor
richtung (1) den Seitenflächen (14, 28) des Schneid
messers zugehörige Seiten sowie zu diesen quer lie
gende Außenseiten (30 bis 32) aufweist, die durch
ihre den Enden des Schneidmessers (2) zugehörigen
Endseiten und die von der Messerschneide (13) abge
kehrte Längsseite gebildet sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Spannglied (25) mit einem bewegbar
am Messerträger (3) gelagerten Betätigungsglied (33)
verbunden ist, das im Bereich einer der Außenseiten
(30 bis 32) der Schneidvorrichtung (1) liegt.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Betätigungsglied (33) und/oder das
Spannglied (25) um eine Drehachse (23) drehbar gela
gert ist, die von der zur Schnittebene (12) des
Schneidmessers (2) rechtwinkligen Lage abweicht,
vorzugsweise etwa parallel zur Schnittebene (12)
liegt.
3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Spannglieder (25) für ein
Schneidmesser (2) mit einem gemeinsamen Betätigungs
glied (33) verbunden, vorzugsweise auf einer gemein
samen Betätigungswelle (22) angeordnet sind.
4. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied
(33) und/oder das Spannglied (25) um eine zur Längs
richtung des Schneidmessers (2) etwa parallele Dreh
achse (23) drehbar gelagert ist und daß vorzugsweise
das Betätigungsglied (33) im Bereich einer einem
Ende des Schneidmessers (2) zugehörigen Außenseite
(30) der Schneidvorrichtung (1) liegt.
5. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spannglied (25) in
Spannrichtung federnd an dem Messerträger (3) gela
gert ist, wobei vorzugsweise wenigstens ein Lager
körper (20) für das Spannglied (25) über mindestens
eine Feder (19) an dem Messerträger (30) befestigt
ist.
6. Schneidvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Feder (19) durch eine Blattfeder
bzw. ein Blattfederpaket gebildet und vorzugsweise
in einer zur Schnittebene (12) etwa parallelen Ebene
angeordnet ist.
7. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spannglied (25)
durch einen Exzenter, vorzugsweise einen Umfangsex
zenter, gebildet und insbesondere walzenförmig aus
gebildet ist.
8. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spannglied (25) in
der Spannstellung durch Rastung festgesetzt ist,
wobei es vorzugsweise an seiner Spannfläche (26) ein
Rastglied bildet, insbesondere eine Abflachung (27)
aufweist, mit welcher es in Spannstellung an der
zugehörigen Seitenfläche (28) des Schneidmessers (2)
anliegt.
9. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidmesser (2)
mit seiner etwa in der Schnittebene (12) liegenden
Seitenfläche (14) gegen den Messerträger (3) ge
spannt ist und daß das Spannglied (25) vorzugsweise
als Druckglied an der anderen Seitenfläche (28) an
liegt.
10. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spannglied (25) bei
seiner Betätigung einen Kraft-Vektor (34) auf das
Schneidmesser (2) ausübt, der entgegen dessen
Schneidrichtung zu einer Anschlagstellung gerichtet
ist.
11. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Messer
schneide (13) abgekehrte, für die Anlage am Messer
träger (3) vorgesehene Anschlagfläche (36) des
Schneidmessers (2) durch mindestens ein etwa in An
schlagrichtung verstellbar am Schneidmesser (2) ge
lagertes justierglied (35) gebildet ist und daß vor
zugsweise die Spannbewegung des Spanngliedes (25) in
Anschlagrichtung gerichtet ist.
12. Schneidvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Justierglied (35) durch eine, ins
besondere mittels einer Einstell-Lehre (38) vorein
stellbare Anschlagschraube o.dgl. gebildet ist, die
vorzugsweise etwa rechtwinklig zur Messerschneide
(13) über die von dieser abgekehrte Kantenfläche
(24) des Schneidmessers (2) vorsteht.
13. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß für ein Ende des
Schneidmessers (2), insbesondere für das vom Betäti
gungsglied (33) abgekehrte Ende ein Längsanschlag
(40) am Messerträger (3) vorgesehen ist.
14. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Ende des
Schneidmessers (2), insbesondere an dem beim Betä
tigungsglied (33) liegenden Ende, eine Halterung
(41) für einen Handgriff, vorzugsweise eine etwa in
Längsrichtung des Schneidmessers (2) liegende Gewin
debohrung, vorgesehen ist.
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