-
Heftmaschine. Die heute üblichen Heftmaschinen arbeiten in .der Weise,
.daß der von, einer Drahtspule der Maschine zugeführte Draht rechtwinklig zur Mittelachse
abgeschnitten und dann. durch geeignete Elemente zu einer Klammer geformt wird,
so daß die Klammern selbst, sei es, daß sie in der Maschine hergestellt oder als
fertige Klammern der Maschine zugeführt werden, an ihren unteren Enden, welche das
Heftmaterial durchdringen müssen, flache kreisförmige Druckflächen besitzen, die
naturgemäß dem Durchdringen des Materials einen sehr großen Widerstand entgegensetzen.
Es ist in Erkennung dieses Übelstandes schon auf verschiedenste Weise versucht worden,
diesen zu beseitigen, und manhatSchneidevorrichtungen angewendet, welche .die Klammerschenkel
unten entweder einseitig abschrägen oder pfeilförmig zuspitzen. Diese
leiden Ausführungsformen haben aber nicht den Übelstand restlos beseitigen
können, weil in beiden Fällen keine Spitze, sondern eine messerartige Schneidkante
entsteht, die wohl das Durchdringen des Materials etwa um 5o Prozent erleichtert,
aber gleichzeitig den weiteren Übelstand erzeugt, daß sie dem sogenannten Verlaufen
der Klammerschenkel Vorsch.ub leistet.
-
erden also solche einseitig abgeflachte Klatnmerschenkelenden in das
Material eingetrieben, so wirkt natürlich die schrägliegende Ablauffläche als Keil
und treibt, j e nachdem wie die schräge, anspitzende Fläche gelegen ist, die Klammerschenkel
entweder nach außen oder nach innen. Sie können also das Material nie in senkrechter
Richtung durchdringen. Auch die doppelflächig angespitzten Drahtenden le#den unter
demselben Übelstand, weil es selten erreicht werden kann, daß die Schneidefläche
enau mit der Mittelachse der Klammerschenkel' z' in einer Ebene liegt. Es bietet
daher auch heute noch sehr große i Schwierigkeiten, harte Stoffe mittels einer Heftmaschine
in größerer Stärke zu verheften, weil den eindringenden Drahtklammern .das Material
selbst den größten Widerstand entgegensetzt. Der Draht ist nicht stabil genug. besitzt
nicht genügend Steifigkeit, um diesem Gegendruck erfolgreich Widerstand zu leisten,
er verbiegt sich auf der Oberfläche des zu heftenden Materials und man bekommt fast
ausnahmslos in solchen Fällen Klammern. deren Rücken schleifenartig auf dem Heftmaterial
verbogen aufliegt.
-
In Erkennung dieser Übelstände besitzt die in den Anlagen beschriebene
Einrichtung einen Apparat, welcher nicht nur die Drahtenden glatt abschneidet, sondern
die beiden benachbarten, eben getrennten Drahtenden durch einen eigenartig geformten
und zu gleicher Zeit arbeitenden sogenannten Prägeschneideschnitt diese Drahtenden
zugespitzt beschneidet und zur pyramidenförmig geformten Spitze ausprägt. Beim Weiterverarbeiten
in der Maschine entsteht dann eine Drahtklammer, die zwei kegelartig zugespitzte
Enden. besitzt, deren. Spitze genau in !er llfittelachse der beiden Drahtschenkel
liegt und welche ein absolutes senkrechtes Durchdringen des selbst härtesten Heftmaterials
11arantiert. Der Erfindungsgedanke der neuen Einrichtung beruht nun in erster Linie
darin. daß der Abschneidemechanismus der zur Bildung der Drahtklammern nötigen Drahtenden
so ausgestattet ist, daß er erst das erforderliche Drahtstück abschneidet und hierauf
die beiden im Abschneideapparat befindlichen Enden bei abgestuft angeordnetem Stanzapparat
zur Spitze anschneidet und ausprägt.
-
Dargestellt ist die neue Einrichtung unter Fortlassung aller für .die
Erfindung nicht in Frage kommenden Teile auf Ader beiliegenden Zeichnung in. den
Abb. z bis 7, und zwar
stellen die Abb. r und 2 den Heftkopf einer
Drahtheftmaschine in Seiten und Vorderansicht dar. Die Abb. 3 und q. geben speziell
in vergrößertem Maße den Abschneidemechanismus, wieder. Die Abb. 5 und 6 erläutern
insbesondere das Abschneide- und Anspitzverfahren, während die Abb.7 eine fertige
Klammer durch das Heftmaterial d'urchgestochien erläutert.
-
In dem Gestell G einer Heftmaschine befindet sich oben die Hauptwelle
W drehbar gelagert, die .durch geeignete Antriebsmittel dauernd in Drehbewegungen
erhalten wird. Am vorderen Ende dieser Haupt-,velle W sind Kurvenscheiben K1 und
KI befestigt, welche die einzelnen Teile des Heftkopfes, in, auf und nieder gebende
Bewegung überführen. Der Heftkopf selbst wird gebildet aus den sogenannten Biegeschen.Iceln
B1 und B2, die mit einem Treiber T dergestalt zusammenarbeiten, daß, nachdem d!ie
Biegeschenkel B1 und BZ das in den Heftkopf eingeführte Drahtstück zu einer U-förmigen
Klammer gebogen haben, der Treiber T diese Klammer nach unten aus dem Heftkopf _heraus
und in das zu heftende Material hineintreibt. Die Zuführung des zur Herstellung
der Heftklammer verwendeten Drahtes D erfolgt von einer nicht gezeichneten Drahtspule
aus durch die beiden zwangl!äufig angetriebenen. Förderwalzen Ff und FZ. Diese Förderwafzen
P und FZ fördern den Draht durch zwei Drahtführungen. Ü'- und UZ und einen Richtapparat
R hindurch dem. Drahtkopf zu. Auf diesem Wege muß .der Heftdraht eine weitere aber
verstellbare Führung C durchlaufen, die an ihrer dem Heftkopf zu-,geneigten Seite
den Drahtabschneideapparat trägt. Dieser Abschneideapparat wird aus zwei Zangenschenkeln
Zl und ZZ gebildet, welche an ihren oberen Enden durch Scharniere Schl und Sch-1
miteinander verbunden und auf dem Drehzapfen D"- drehbar gelagert sind. Die beiden
Scharniere Sch' und Scla2 sind -,viederum gelenkig mit einem vertikal auf und nieder
bewegbaren Druckstück U verbunden.. Auf dieses Druckstück U
drückt
der einarmige Hebel H, welcher mit seiner Rolle Rl auf dem äußeren Umfang der Kurvenscheibe
K1 läuft. Zu geeigneter Zeit schlägt der Nocken N ,den He',)eli H nach: unten und
schließt unter Vermittlung der eben. beschriebenen Verbindung die Zange Z1 und Z2.
Am unteren Ende der Zange Z' und ZZ sind die Schneide- und Prägeracken P1, P2, P3
und P4 befestigt. Diese Backen schneiden beim Schließen der Zange durch ihre versetzte
Form den Heftdraht auseinander (vgl. Abb. 5 und 6) und spitzen ihn gleichzeitig
unter Abschneiden des überschüssigen Materials und Ausprägen der Spitze zu einer
prismatischen oder kegelförmigen Spitze an, je nachdem ;fiese Backen Pf, P2, P3,
P4 geformt sind. Auf diese Weise wird an den unteren Enden der Heftklammer bei jedem
Arbeitsgang der Heftmaschine, . und! zwar an der Trennungsstelle des, zur Herstellung
der Heftklammer verwendeten, Drahtstückes von dem übrigen Heftdraht nicht nur ein
glattes Abtrennen mit zylindrischem, zur- Längsachse des. Heftdrahtes rechtwinklig
stehenden Trennungsflächen bewirkt, sondern es werden zwei Spitzen hergestellt,
die das Eindringen Bier Heftklammer in das Heftmaterial erheblich erleichtern. Das
Druckstück U steht ferner unter dem Zuge einer Zugfeder F3, die dasselbe dauernd
in seiner gehobenen Stellung zu erhalten sucht und dabei .gleichzeitig ein fortwährendes
Anlaufen der Rolle Rl an dem Umfang der Kurvenscheibe KI herbeiführt.
-
Der Arbeitsvorgang der Einrichtung selbst erfolgt in nachstehender
Weise: Nachdem durch entsprechende Fortschaltung der Förderrollen P und FZ die .gewünschte
Länge Heftdraht in den Heftkopf eingeschoben isst, schlägt die Nocke N den Hebel
H und damit das Druckstück U nach unten, schließt damit die- Schneidezange
Z1 und Z2, wobei durchs das Zusammentreffen der beiden Backen P1 und P4 erstmalig
der Heft-e, abgeschnitten undi dann beim Weiterschließen der Zange Z' und
ZZ durch die schneidende und prägende Form der BackenP2 und P3 zusammen mit P' und
P4 angespitzt wird. Nach diesem Arbeitsvorgang öffnet sich sofort diese eigenartige
Schneidezange, und der Heftdraht kann angespitzt durch die beiden Biegeschenkel)
BI und BZ ordnungsgemäß zur Heftklammer geformt: werden, welche sodann, vermittels
des, Treibers T durch das Heftmaterial' hind rchgestochen wird (vg 1. Abb. 7).