-
Einrichtung zur Fernsteuerung. Gegenstand der vorliegenden Erfindung
.ist eine Einrichtung zur Fernsteuerung von beweglichen Organen durch eine beschränkte
Anzahl von elektrischen Leitungen. Die Einrichtung umfaßt eine Reihe von Ausschaltern,
die in Kaskade angeordnet sind und einzeln durch eine Reihe entsprechender Steuermagnete
betätigt werden, derart, daß auf einen gemeinsamen Empfänger eine gewisse Anzahl
verschiedener Impulse übertragen- werden, je nach der Stellung, welche der betätigte
Ausschalter in der Kaskade einnimmt.
-
Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
des Erfindungsgegenständes in Anwendung auf die Betätigung der Zeigervorrichtung
einer Schieß-
Scheibe, wie sie in der deutschen Patentschrift 335696
Beschrieben ist.
-
Abb. i zeigt ein Schema der elektrischen Verbindungen des dargestellten
Teiles der Anlage.
-
Abb. 2 ist eine Seitenansicht dieses Teiles, und Abb. 3 ist ein Schnitt
nach der Linie 3-3 der Abb. 2.
-
Bei den Zielscheiben der in Frage stehenden Art waren bis heute, um
die Schießscheibe mit der in der Nähe des Schützen aufgestellten "Zeigerscheibe
elektrisch zu verbinden, allgemein eine um i höhere Anzahl Leitungen notwendig,
als der Zahl der Stellungen entspricht, «-elche der Zeiger einnehmen kann. Mit der
1inrichtung gemäß der Erfindung kann man aber mit einem Paar von Leitern für eine
gleiche Steuerung von Bewegungen des Zeigers auskommen. In dieser Weise genügen
im vorliegenden Fall der teilweise dargestellten Anwendung der Erfindung auf eine
Schießscheibe mit vier konzentrischen Abteilen, die in vier Quadranten unterteilt
sind, drei Leitungen, nämlich eine für die radialen Bewegungen des Zeigers, eine
für die Winkelbewegungen dessell:en und eine für die Rückstellung, während bisher
hierfür elf Leitungen erforderlich gewesen sind.
-
In dem dargestellten Beispiel sind B und C die beiden an eine (in
Abb. i angedeutete) Stromquelle Y angeschlossenen Hauptleiter. Mit A', A2, A3 und
A4 sind vier Steuerschalter bezeichnet, die derart betätigt werden, daß jeder einen
Stromkreis schließt, der über einen der Leiter a', a2, a3 oder a4 und einen Elektroinagneten
b', b2, b3 oder b4 geht und dadurch einen dieser Magnete erregt. Der so erregte
Magnet zieht einen Anker c', c2, c3 oder c4 an, der auf einem biegsamen Metallstreifen
cl, cll, c°1 oder clv sitzt, dessen freies Ende alsdann auf den Schwingkontakt
d', d2, d3 oder d4 eines Pendelunterbrechers D', D2, D3 oder D4 (siehe Abb.3)
so wirkt, daß augenblicklich ein Stromkreis ül#er den andern Kontakt dl, d11, d111
oder dlv des Pendelunterbrechers, einen Leiter e', e2, e3 oder e4, den Leiter F',
den Elektromagneten G, welcher den Zeiger der Zeigerscheibe betätigt, den Hauptleiter
C und die Stromquelle X, geschlossen wird.
-
Sobald der 1-etätigte Schwingkontakt d', d2, da oder d4 den entsprechenden
Kontakt dl, 0,
d111 oder dlv berührt hat, fällt er unter der Wirkung seines
Eigengewichtes zurück und überträgt durch den Knopf d einen Impuls auf den Schwingkontakt
hl, h3 oder h4 eines Pendelunterbrechers Hz, H3 oder H4 (Abb. 3), welcher Impuls
zum Schließen dieses Unterbrechers ausreicht. Der feststehende Kontakt hll des Pendelunterbrechers
H2 ist durch einen Leiter i2 mit dem Leiter a' verbunden, und der feste Kontakt
h111 des Unterbrechers 113 durch einen Leiter i.' ein den Leiter a.2 usw. angeschlossen.
-
Die Wirkungsweise dieser vier in Kaskade angeordneten Elemente ist
wie folgt: -Nachdem der Schalter A' eingeschaltet ist, erhält der Elektromagnet
G nur einen Impuls, weil das Element I nicht mit den folgenden Elementen verbunden
ist. Wird indessen der Schalter A2, A3 oder .d4 geschlossen, so erhält der Elektromagnet
G je nachdem zwei, drei oder vier Impulse, weil das Element 1I mit dein Element
I durch das Schließen von Schalter H2 verbunden ist, ebenso wie das Element III
mit dem Element 1I durch das Einschalten von Schalter H3 usw. Selbstv erständlich
ist die Zahl der auf diese Weise anschließbaren Elemente unbeschränkt.
-
Wenn die Einrichtung zur elektrischen Übertragung gemäß der Erfindung
auf eine Schießscheibe angewendet wird, wie sie in der deutschen Patentschrift 335696
beschrieben ist, so werden die Bewegungen des Zeigers der Zeigerscheibe durch zwei
Elektromagnete G gesteuert, von denen jeder an eine Reihe voll vier Elementen, wie
die dargestellten, angeschlossen ist. Einer dieser Flektromagnete steuert die vier
radialen Bewegungen des Zeigers entsprechend den drei konzentrischen Ringen der
Schießscheibe und ihrem 'Mittelkreis, während die vier Winkelbewegungen von 9o°
Abstand, entsprechend den vier Ouadranten der Scheibe, durch den andern Elektromagneten
gesteuert werden.
-
Jeder Unterbrecher .-11, A2, A3 oder :14 der Reihe von vier Elementen,
welche einen der Elektromagnete G steuern, beispielsweise denjenigen, der die Winkelbewegungen
des Zeigers bewirkt, ist mit einem der Ouadranten der Schießscheibe derart verbunden,
daß er beim Aufschlagen einer Kugel auf diesen Ouadranten geschlossen wird. Jeder
Unterbrecher A der nicht dargestellten Reihe, welche die Radialbewegungen des Zeigers
veranlaßt, ist mit einer der vier Kreisteile der Schießscheibe derart verbunden,
daß, wenn eine Kugel auf einen Kreisteil auftrifft, der Schalter geschlossen wird.
-
Auf diese Weise wird, sobald eitle Kugel die Scheibe trifft, ein Unterbrecher
A', :1', A@ oder A4 der dargestellten Reihe und ein Unterbrecher der andern Reihe
geschlossen, so daß den beiden Elektromagneten G die nötige Zahl von Impulsen erteilt
wird, welche die Bewegung des Zeigers der in der Nähe des Schützen aufgestellten
Zeigerscheibe in den beiden Richtungen bewirken, so daß der Zeiger die Stellung
einnimmt, welche der Stelle des Einschlages der Kugel auf der Schießscheibe entspricht.
-
Die Anwendung der Erfindung auf eine
Schießscheike
ist nur beispielsweise gezeigt, und es ist gegeben, daß die Einrichtung für jede
andere elektrische Fernübertragung benutzt werden kann, wo es vorteilhaft erscheint,
die Zahl der benötigten Leiter größtmöglich zu ermäßigen.
-
Statt Pendelunterbrecher können natürlich auch andere Unterbrecher
benutzt werden.
-
Es ist ohne weiteres gegeben, daß Signalanlagen aller Art, einschließlich
Leuchtsignalen sowie Reklameeinrichtungen, so betrieben werden können, daß mittels
der Fernsteuerung beispielsweise eine Radhemmung oder ein anderer Bewegungsmechanismus
gesteuert wird, der (las stufenweise oder gleichzeitige Hervortreten und Verschwinden
von Zahlen und .Buchstaben oder Reihen von solchen und von Signalen bewirkt.
-
Die beschrJe@ene Fernsteuerung läßt sich auch verwenden, um einer
beliebigen Einrichtung in gegebenen zeitlichen Zwischenräumen nach Belieben kombinierte
Bewegungen zu erteilen.
-
In vielen Fällen, in denen heute eine Bewegung durch eine umständliche
mechanische Vorrichtung oder durch einen Elektromotor bewirkt wird, kann zu der
Fernsteuerung gemäß Erfindung gegriffen werden. Wenn dann als Stromquelle eine Elementenreihe
oder eine Sammelbatterie verwendet wird, so verwirklicht man eine erhebliche Betriebskostenersparnis.
Die neue Fernsteuerung kann aber auch an Stelle der üblichen Selektoren in selbsttätigen
Fernsprecheranlagen benutzt werden.
-
Wenn der letzte Unterbrecher einer Reihe mit dem Elektromagnet des
ersten Unterbrechers verbunden wird, so ergibt sich eine ununterbrochene, regelmäßige
und selbsttätige Betätigung der betreffenden Reihe von Unterbrechern. Mit andern
Worten ausgedrückt, die Einrichtung arbeitet, solange sie an eine Stromquelle wie
eine Akkumulatorenbatterie, Elementenreihe oder einen Transformator angeschlossen
,ist, ohne Unterbruch wie ein 1Totor. Hieraus folgt, daß man mit der beschriebenen
Einrichtung auf denselben elektrischen Leiter eine vorausbestimmte oder eine unbegrenzte
Zahl aufeinanderfolgender Impulse übertragen kann, deren Länge und deren Zeitabstand
voneinander gleich oder ungleich gewählt werden kann. Jeder Unterbrecher läßt sich
alsdann mit einer besonderen Leitung verbinden, um abwechselnd verschiedene Empfänger
zu betätigen oder aufeinanderfolgend die verschiedenen Bewegungen ein und desselben
selbsttätigen Apparates zu steuern. Auf diese Weise ersetzt die Einrichtung einen
Elektromo_tor--oder._einen. mechanischen Federmotor, wie er häufig bei Spielzeugen
verwendet wird, um auf einen Empfänger eine bestimmte Zahl von Impulsen für eine
periodisch sich wiederholende selbsttätige Bewegung zu übertragen, und dessen Betriebsdauer
immer eine beschränkte ist.