DE3715842A1 - Rauchbarer artikel - Google Patents
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- A24D3/06—Use of materials for tobacco smoke filters
- A24D3/08—Use of materials for tobacco smoke filters of organic materials as carrier or major constituent
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen stabförmigen rauchbaren
Artikel.
In der Patentliteratur sind viele Vorschläge für simulierte
rauchbare Artikel beschrieben worden, die aus einer tubus
förmigen Hülle und einem darin befindlichen Körper aus
Trägermaterial bestehen. Entsprechend dieser Vorschläge ist
das Trägermaterial mit einem Mittel behandelt, das sich ver
flüchtigt, wenn Luft durch die Hülle gesaugt wird. Vor
schläge dieser Art sind in der US-PS 27 21 551, US-PS
28 60 638, US-PS 34 04 692, ZA-PS 6 97 737 und in der
GB-PS 20 32 244 beschrieben. Gemäß US-PS 28 60 639,
ZA-PS 6 97 737 und GB-PS 20 32 244 kann das flüchtige Mittel,
mit welchem das Trägermaterial behandelt ist, Nikotin sein
oder ist Nikotin.
Es sind in der Patentliteratur auch Vorschläge für die Ver
besserung des Hauptstromrauch-Nikotinabgabepegels von
Cigaretten beschrieben. Die US-PS 34 22 819 beschreibt die
Behandlung der Papierhülle einer Cigarette mit einem Nikotin
salz, wobei die Cigarette mit einer zweiten, äußeren Hülle
versehen ist, um zu vermeiden, daß die mit dem Nikotinsalz
behandelte Hülle mit den Lippen des Rauchers in Berührung
gelangt. Die GB-PS 10 32 330 lehrt, ein partikelhaftes
Ionenaustauschharz mit Nikotin in Berührung zu bringen und
das sich ergebende Nikotin/Ionenaustauschharz-Komplex in
Cigarettenfilter einzubauen. Gemäß der Offenbarung der
US-PS 35 84 630 wird Nikotin an einem fein verteilten
schwachen Adsorbens adsorbiert, das dann in den Tabak oder
in Tabakrauchfilter eingebaut wird. Bevorzugte Adsorber
materialien sind dabei bestimmte Rußarten.
In der EP-PS 1 74 645 sind simulierte rauchbare Artikel be
schrieben, die aus einem kurzen verbrennbaren, kohlenstoff
haltigen Brennstoffelement und einem eine Aerosol bildende
Substanz tragenden Substrat bestehen, wobei das Brennstoff
element und das Substrat mit Wärmeleiteinrichtungen in Be
rührung sind. Das Substrat kann Nikotin tragen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Cigarette oder dergleichen rauchbaren Artikel anzugeben,
bei der bzw. dem der beim Rauchen gelieferte Rauch einen
höheren Nikotingehalt aufweist, als der Rauch am Ausgang
des stromabwärtigen Endes des Rauchmaterialstabes der
Cigarette.
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
vorteilhaftes Verfahren anzugeben, durch das das Nikotin/
Teer-Verhältnis des Hauptstromrauches eines rauchbaren
Artikels unabhängig vom Nikotingehalt des rauchbaren Mate
rials des rauchbaren Artikels gesteigert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin
dung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das rauchbare Material enthält vorzugsweise oder besteht
aus Tabak, der vorzugsweise in geschnittener Fülltabakform
vorliegt. Der Tabak kann luftgetrocknet, heißluftgetrocknet,
Burley- oder Orient-Tabak sein oder kann ein Verschnitt aus
Tabaken der vorgenannten Art sein. Ein Teil des Tabaks kann
solcher sein, der einem Expandierverfahren unterworfen
worden ist. Es ist auch möglich, daß das rauchbare Material
ein rekonstituiertes Tabakprodukt oder ein Tabakersatz
material enthält. Vorzugsweise enthält das rauchbare Material
eine Nikotinquelle.
Der Stab aus rauchbarem Material kann einen Kanal enthalten,
der sich zum Bereich des stromabwärtigen Ende des Stabes er
streckt, wodurch während des Rauchens des rauchbaren Artikels
heißer Rauch zum stromabwärtigen Ende des Stabes geleitet
wird. Weitere Details rauchbarer Artikel, die einen solchen
Kanal enthalten, sind aus der GB-OS 21 49 287 zu entnehmen.
Das Polymermaterial kann einen faserigen, zellenförmigen
oder partikelhaften Aufbau haben, und der daraus bestehende
Körper hat vorzugsweise zylindrische Gestalt.
Der das Nikotin tragende Körper aus Polymermaterial kann am
stromaufwärtigen und/oder stromabwärtigen Ende an ein
Filter aus beispielsweise Zelluloseacetat anstoßen. Sowohl
stromaufwärtige als auch stromabwärtige Filter werden zweck
mäßigerweise dann verwendet, wenn das Polymermaterial in
partikelhafter Form vorliegt.
Das Polymermaterial des Nikotinträgerkörpers ist vorzugs
weise Polyethylen. Andere geeignete Materialien sind Poly
propylen und Polystyrol. Die Verwendung solcher Materialien
bietet bestimmte Vorteile über die bekannten Vorschläge.
Diese Materialien können sehr gut in Übereinstimmung mit
vorbestimmten physikalischen und chemischen Vorgaben herge
stellt werden. Diese Materialien sind auch sehr geeignet,
in genaue Form gebracht zu werden, beispielsweise durch Ex
trusion, um einen Stab zu bilden, von dem zylindrische
Filter abgeschnitten werden können. Solche Filter sind
selbsttragend, d.h. die Filter benötigen zur Formstabilität
keine Umhüllung. Weiterhin sind diese Materialien billig
und sind bei der Cigarettenherstellung sauber.
Das von dem Körper aus Polymermaterial getragene Nikotin
kann freies Nikotin, ein Nikotinsalz oder ein Nikotinderivat
sein. Zusätzlich zu Nikotin kann an dem Körper aus Polymer
material wenigstens ein flüchtiger Geschmacksstoff ange
bracht sein. Beispielsweise ist Menthol ein solcher Stoff.
Das von dem Trägerkörper getragene Nikotin sollte in direkter
Berührung mit dem Polymermaterial des Körpers sein. Dies
bedeutet, das daß Nikotin aufgeschlossen sein sollte.
Wenn das Nikotin des Nikotinabgabeelements freies Nikotin
ist, dann kann ein weiteres rauchdurchlässiges Element, das
eine Säure trägt, benachbart dem Nikotinabgabeelement ange
ordnet sein. Bei Anwendung einer solchen Anordnung kann bei
geeigneten relativen Nikotin- und Säureladungen während des
Rauchens des rauchbaren Artikels ein Salz gebildet werden,
das einen pH-Wert im Bereich von etwa 5 bis 7 hat. Die sich
ergebende Änderung im pH des Hauptstromrauches, das ansonsten
bei einem Wert von oberhalb 7 liegen kann, dient der Ver
besserung der sensorischen Eigenschaften des Rauches. Ge
eignete Säuren für diese pH-Einstellung sind beispielsweise
Milchsäure und Weinsäure.
Während es möglich ist, auf das Nikotinabgabeelement eine
den pH-Wert einstellende Säure an derselben Stelle wie das
Nikotin aufzugeben, hat sich erwiesen, daß mit einer solchen
Anordnung der Nikotingehalt im Hauptstromrauch nicht sehr
viel höher ist als der im Rauch am Ausgang des stromabwär
tigen Endes des Rauchmaterialstabes. Eine bedeutend wirk
samere Anordnung besteht darin, die Säure auf ein getrenntes
Element aufzubringen, das benachbart dem Nikotinabgabe
element angeordnet ist. Dieses getrennte, Säure tragende
Element ist vorzugsweise auf der Seite des Nikotinabgabe
elementes angeordnet, das vom Rauchmaterialstab entfernt
ist. Bei einer anderen Anordnung sind das Nikotinabgabe
element und das Säure tragende Element in derselben Längs
zone des rauchbaren Artikels angeordnet, wobei die Elemente
jeweils Teile des Querschnitts der Zone einnehmen. Wenn
diese Anordnung gewählt ist, dann ist zwischen den zwei
Elementen vorzugsweise eine Trennwand angeordnet, die aus
einem dampfundurchlässigen Material besteht.
Cigaretten in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung
sind beispielshaft in den Zeichnungen dargestellt.
Die Cigarette nach Fig. 1, die insgesamt mit dem Bezugs
zeichen 1 versehen ist, besteht aus einem 64 mm langen
Cigarettenstab 2, einer Mundstückgruppe 3 und einer Mundstück
umhüllung 4, die dazu dient, den Stab 2 und die Gruppe 3
miteinander zu verbinden. Der Stab 2 enthält als rauchbares
Material einen heißluftgetrockneten, geschnittenen Füll
tabak 5 niedrigen Nikotingehalts und eine Cigarettenpapier
umhüllung 6. Die Mundstückgruppe 3 enthält einen zylindri
schen Filter 7 aus offenzelligem Polyethylen, der mit 3 bis
10 mg freiem Nikotin imprägniert worden ist, und einen
zylindrischen Filter 8 aus Zelluloseazetat. Wie man aus der
Zeichnung erkennt, ist der Filter 7, der ein Nikotinabgabe
element darstellt, zwischen dem Cigarettenstab 2 und dem
Filter 8 angeordnet und stößt an beide an.
Wenn die Cigarette 1 geraucht wird, dann strömt Tabakrauch
aus dem Stab 2 durch den Filter 7 und bewirkt dadurch, daß
das Nikotin im Filter 7 verdampft. Der Nikotindampf und der
Tabakrauch strömen dann durch den Filter 8. Auf diese Weise
wird der Nikotinanteil im Hauptstromrauch gegenüber jenem
verbessert, der sich ergeben würde, wenn die Cigarette
nicht den mit Nikotin beladenen Filter 7 enthalten würde.
Die Mundstückumhüllung 4 kann im Bereich des Filters 7
und/oder des Filters 8 perforiert sein, um den Zutritt von
Ventilationsluft zu ermöglichen. Wenn solche Ventilations
löcher vorhanden sind, dann sollten diese vorzugsweise im
Bereich des Filters 8 liegen.
Die Cigarette 1′ in Fig. 2 hat in Bezug auf übereinstimmende
Teile die gleichen Bezugszeichen wie die Cigarette nach
Fig. 1. Die Cigarette 1′ von Fig. 2 hat denselben Aufbau
wie die Cigarette 1 nach Fig. 1 mit Ausnahme der Munstück
gruppe 3, die anstelle eines Filters 8 aus Zelluloseazetat
einen weiteren zylindrischen Filter 8′ aus offenzelligem
Polyethylen aufweist. Der Filter 8′, der die gleiche Länge
und den gleichen physikalischen Aufbau wie der Filter 7
hat, ist mit Milchsäure imprägniert.
Es hat sich erwiesen, daß, wenn der Filter 7 der Cigarette
nach Fig. 2 mit 10 mg freiem Nikotin imprägniert war und
der Filter 8′ mit 10 mg Milchsäure imprägniert war, der
Nikotingehalt im Hauptstromrauch, der vom Filter 8′ während
des Rauchens abgegeben wurde, gemessen über neun maschinell
gerauchte Züge um etwa 75% gegenüber einer filterlosen
Cigarette verbessert war, die im übrigen den gleichen
Cigarettenstab aufwies, wie die Cigarette nach Fig. 2. Das
Nikotin im Hauptstromrauch hatte einen Prozentsatz an
Korpuskularmaterial (Wasser und freies Nikotin) von 13,
während dieser Prozentsatz bei der filterlosen Vergleichs
cigarette nur 5,8 war.
Eine vergleichbare Verbesserung des Nikotingehalts im Haupt
stromrauch kann erwartet werden, wenn die Cigarette nach
Fig. 1 einen Filter 7 aufweist, das mit 10 mg Nikotin
beladen ist.
In einem weiteren Versuch wurden Nikotinabgaben Zug für Zug
bei Cigaretten gemessen, die jeweils einen Tabakstab einer
britischen Standardcigarette mit mittlerem Teergehalt, ein
10 mm langes, daran anstoßendes Zelluloseazetat-Filterele
ment und ein wiederum an dieses anstoßendes 10 mm langes
Nikotinabgabe-Filterelement enthielten. Das Nikotinabgabe
element bestand aus einem Filter aus Polyethylen, das mit
10,8 mg Nikotin imprägniert war. Die Nikotinabgabewerte
dieser Cigaretten wurden mit jenen von Vergleichscigaretten
verglichen, die Tabakstäbe der oben beschriebenen Standard-
Art und 10 mm lange Zelluloseazetat-Filterelemente, wie
jene bei den Versuchscigaretten, enthielten. Aus diesem Ver
such wurde ermittelt, daß die mittlere Nikotinabgabever
besserung der Versuchscigaretten, die das Nikotinabgabe
element enthielten, gegenüber den Vergleichscigaretten von
0,01 mg bei Zug 1 auf 0,07 mg bei Zug 7, dem letzten Zug,
abnahm.
Claims (10)
1. Rauchbarer Artikel mit einem Stab aus rauchbarem Material,
dadurch gekennzeichnet, daß der Artikel (1, 1′)
ein Nikotinabgabeelement (7) enthält, das am Mundstückende
des genannten Stabes (7) angebracht ist und das einen rauch
durchlässigen Körper aus einem Polymermaterial enthält, das
nur Kohlenstoff- und Wasserstoffatome enthält, daß die Ober
fläche des genannten Materials hydrophob ist und ohne
chemische Funktionalität ist und Nikotin trägt, wodurch
beim Rauchen des rauchbaren Artikels (1, 1′) durch das ge
nannte Element (7) aus dem Stab (2) angesaugter Rauch die
Freigabe von Nikotin aus dem genannten Körper in den Rauch
bewirkt.
2. Rauchbarer Artikel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Polymermaterial aus der Gruppe ausgewählt
ist, die Polyethylen, Polypropylen und Polystyrol enthält.
3. Rauchbarer Artikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Nikotin freies Nikotin ist.
4. Rauchbarer Artikel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das rauchbare Material (5)
wenigstens vorherrschend aus Tabak besteht und beim Rauchen
des genannten Artikels (1, 1′) das in den Hauptstromrauch ge
lieferte Nikotin nicht mehr als 50% größer ist, als das
Nikotin, das beim Rauchen einer filterlosen Vergleichsciga
rette abgegeben wird.
5. Rauchbarer Artikel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Hauptstrom
nikotinabgabe im Bereich von 0,05 mg bis 3,00 mg aufweist.
6. Rauchbarer Artikel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Rauchen desselben
das Verhältnis des im Hauptstromrauch abgegebenen Nikotins
zur Korpuskularmaterie, Wasser und freies Nikotin, das im
Hauptstromrauch abgegeben wird, größer als das genannte
Verhältnis bei einer filterlosen Vergleichscigarette ist.
7. Rauchbarer Artikel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er weiterhin in seinem
Mundstückbereich eine Säure enthält, die mit dem Nikotin
zur Bildung eines Salzes reaktionsfähig ist.
8. Rauchbarer Artikel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Säure an einer anderen Stelle als das genannte
Nikotin angeordnet ist.
9. Rauchbarer Artikel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Artikel eine
Cigarette ist.
10. Rauchbarer Artikel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das rauchbare Material
geschnittenen Tabak enthält.
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