DE3713942A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von kaese, insbesondere hartkaese - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen von kaese, insbesondere hartkaeseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Käse, insbesondere Hartkäse, nach dem Oberbegriff des An
spruch 1. Sie betrifft ferner eine Vorrichtung gemäss Ober
begriff des Anspruchs 8 zur Durchführung des erfindungsgemäs
sen Verfahrens.
Beispielsweise bei der Herstellung von Greyerzer-Käse,
aber auch bei anderen Hartkäsen, kam es im Zuge der modernen
Herstellungsverfahren immer wieder zu Schwierigkeiten, insbe
sondere zu unannehmbaren Qualitätseinbussen. Es gelang zwar
mit allerlei Kunstgriffen Abhilfe zu schaffen, aber die Ar
beitsweisen erwiesen sich als in der Produktion nicht wirt
schaftlich praktikabel.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu schaffen, welche es erlauben auf
wirtschaftlich vorteilhafte Weise Käse, insbesondere Hart
käse, hoher Qualität reproduzierbar herzustellen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das im Anspruch 1 defi
nierte Verfahren und die im Anspruch 8 definierte Vorrich
tung zur Durchführung dieses Verfahrens vorgeschlagen.
Dadurch, dass die Einfüllform wenigstens angenähert mol
kedicht in der Pressform bei Umgebungsdruck steht, während
man die Masse in sie füllt und während man wenigstens den
grössten Teil der Molke oberhalb des in der Einfüllform ge
sammelten Käses entfernt (wobei das Entfernen der Molke
passiv durch Ablauffenlassen und/oder aktiv durch Wegfördern
geschehen kann), kann man den Käse bei Umgebungsdruck (nor
malem Raumdruck) sedimentieren, ohne dass er oder der Wand
filter von Molke durchströmt wird.
Man hatte sich im Zuge der Modernisierung der Käseher
stellung naturgemäss immer bemüht, die Ausbeute zu optimie
ren. Dazu wurde auch vorgeschlagen die Masse aus Molke und
Käse aus dem Herstellungsgefäss mittels Unterdruck in ein
Vakuumgefäss über der Pressform und danach unter reichlich
Molke in die Pressform überzuführen. Solche Vakuumförderver
fahren sind beispielsweise in den CH-PS Nr. 4 18 720, Nr. 450
052 und Nr. 4 98 556 beschrieben.
Es wurde dabei vorerst vorgeschlagen, innen am Boden der
Pressform eine dichtende Gummiplatte anzubringen, an welcher
das untere Ende einer Vakuumglocke dichtend angepresst wer
den konnte. Der so im unteren Teil der Vakuumglocke über der
Gummiplatte aufgefangene Käse wurde dann unter reichlich
Molke in die Pressform übergeführt. Man gelangte nicht zu
reproduzierbar guten Ergebnissen. Die Gummiplatte war zudem
beim Pressen unannehmbar. Man musste sie in einem besonderen
Arbeitsgang entfernen, was zu einer heiklen und arbeitsin
tensiven Operation führte. Deshalb verzichtete man dann auf
diese innere Gummiplatte und dichtete ausserhalb der Press
form ab, wobei die Pressform im Vakuumgefäss mit einge
schlossen wurde. Es gab aber weiterhin Schwierigkeiten mit
der Käsequalität.
Ein wesentlicher Unterschied gegenüber diesen Vaakuum
verfahren besteht bei der Erfindung darin, dass das Ueber
führen der Molke-Käse-Masse vom Fertigungsgefäss zur Press
form ohne Unterdruck erfolgt, so dass auch nicht die ganze
übergeführte Molke über dem sedimentierten Käse (im Vakuum)
gehalten werden muss. Die Notwendigkeit der Vakuumglocke an
sich und die Notwendigkeit ihrer Abdichtung am unteren Ende
entfällt bei der Erfindung.
Die im Gummiplatten-Verfahren noch vorhandene vorüberge
hende Abschirmung des Wandfilters der Pressform hatte dort
keine sichere Qualität des Käses erbracht und wurde beim bei
der Verbesserung des Vakuumverfahrens durch das Einschlies
sen der Pressform in der Vakuumglocke gemäss CH-PS 4 98 556
aufgegeben, ohne dass man eine Qualitätsveränderung bemerkt
hätte.
Es ist tatsächlich noch nicht zu erklären, wieso die
bevorzugte Abschirmung des Wandfilters während des Einfül
lens der Molke-Käse-Masse in die Einfüllform und während des
Entfernens wenigstens des grössten Teils der Molke oberhalb
des in der Einfüllform angesammelten Käses im erfindungsge
mässen Verfahren zu einer sicher reproduzierbaren guten Kä
sequalität, z.B. bei Greyerzer-Käse und anderen Hartkäsen,
führt.
Man glaubte zwar, dass es dabei wesentlich darauf an
kommt, praktisch jedes Durchströmen des in der Pressform
aufgefangenen Käses, nicht nur während des Einfüllens der
Masse in die Einfüllform, sondern auch und während des Ent
fernens wenigstens des grössten Teils der Molke sicherzu
stellen.
Bei wenig erfolgreichen Gummiplatten-Vakuumverfahren
hatte man diesen Abschirmeffekt nur beim Einfüllen der Masse
in die quasi als Einfüllform dienende Vakuumglocke, und
höchstens während des Entfernens eines gewissen Anteils der
Molke, denn man war bestrebt, den angesammelten Käse unter
reichlich Molke in die Pressform überzuführen. Ohne Vakuum
förderung hatte man natürlich keinen Anlass die Einfüllform
abzudichten.
Es galt bislang als besonders vorteilhaft, den Käse un
ter reichlich Molke in die Pressform zu verbringen; und zwar
sowohl bei Vakuumförderung als auch bei anderer Förderung
der Masse. Dabei ergab sich erwünschterweise, dass Molke den
in der Pressform befindlichen Käse schon vor dem Pressen
durchströmte.
Es galt sogar als besonders vorteilhaft, die Pressform
in einen Behälter zu stellen und die Molke durch den sich
sammelnden Käse und durch die Filter der Pressform zu füh
ren, und zwar sowohl beim Abfüllen als auch beim Pressen.
Nach der Erfindung wird es entgegen der bisherigen Lehre
bevorzugt, in der noch wenigstens angenähert molkedichten
Einfüllform so viel Molke wie möglich oberhalb des darin an
gesammelten Käses zu entfernen. So kann man, entgegen der
bisherigen Lehre, eine relevante Molkeströmung durch den Kä
se vor dem Pressen vermeiden.
Es wird auch angenommen, dass dadurch viel Käsestaub und
feinkörniger Käse von den Filtern ferngehalten werden kann.
Es mag dabei zwar etwas Käsestaub verlorengehen, dies wird
aber durch die reproduzierbar gute Käsequalität mehr als
aufgewogen wird.
Man nimmt also, wiederum entgegen allen früheren Bestre
bungen einer maximalen Käseausbeute, einen geringen Verlust
an Käse in Kauf, der sich offenbar in der unerwartet guten,
gleichbleibenden Käsequalität äussert.
Vorzugsweise entfernt man die Molke oben am in der noch
wenigstens angenähert molkedichten Einfüllform befindlichen
Käse, wobei man auch Käsestaub-Ablagerungen wenigstens teil
weise entfernen kann.
Besonders dazu ist es von Vorteil, wenn man den abgela
gerten Käse mit einem Deckfilter abdeckt, welcher das Ab
schwemmen von Käse verhindern kann.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann ohne Vakuumtechnik
mit durch Schwerkraft oder Pumpe erfolgendem Einfüllen der
Molke-Käse-Masse in die Pressform durchgeführt werden.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemässen Verfahrens zeichnet sich durch Einfach
heit und vor allem auch dadurch aus, dass sie ohne aufwand
reiche und voluminöse Vakuumtechnik auskommt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der rein schemati
schen Zeichnung beispielsweise besprochen:
Es zeigen:
Fig. 1 ein Schema einer Käseherstellung,
und
Fig. 2 das schematische Zusammenwirken der Pressform und
der Einfüllform.
Gemäss Fig. 1 ist ein Käsefertiger 1 herkömmlicher Bau
art vorgesehen. Wenn der Käsefertiger entsprechend angeord
net wäre, könnte man eine darin gefertigte Molke-Käse-Masse
mittels Schwerkraft in die Einfüllform 2 einfüllen, welche
wenigstens angenähert molkedicht in der Pressform 3 bei Um
gebungsdruck steht. Hier ist eine Bruchpumpe 4 dafür ge
zeichnet.
Es ist zwar eine zylindrische Pressform 3 gezeichnet
worden, sie könnte aber auch prismatisch sein.
Die Pressform 3 hat einen Boden 30, auf welchem ein Bo
denfilter 300 ruht. Ueber dem Boden 30 erhebt sich der Man
tel 31, welcher innen den Wandfilter 310 trägt. Jeder Filter
kann aus einem oder aus mehreren Teilen bestehen.
Die oben ganz offene Einfüllform 2 ist so in die Press
form 3 eingesetzt, dass ihre Abschirmwand 20 knapp innerhalb
des Wandfilters 310 angeordnet ist. Der gezeichnete Abstand
ist übertrieben gross dargestellt. Die Abschirmwand 20
schliesst unten am Bodenfilter 300 wenigstens angenähert
molkedicht an. Zur Erzielung des erforderlichen Pressdrucks
verwendet man (nicht gezeichnete) Pressmittel. Knapp ober
halb des Mantels 31 ist ein Ablasshahn 21 an der Einfüllform
2 vorgesehen, durch welchen Molke abgelassen werden kann. An
sich könnte dieser Ablasshahn 21 tiefer angeordnet sein, da
mit mehr Molke abgelassen werden kann. In der Zeichnung wäre
dies aber missverständlich gewesen.
Der abgelagerte Käse 5 mit oberer Fläche 50 und darauf
liegendem Deckfilter 500 ist in Fig. 2 angedeutet.
Es wird in an sich bekannter Weise eine Molke-Käse-Masse
im Käsefertiger 1 fertiggestellt. Je nach lokalem Gebrauch
nimmt man die Masse wie sie anfällt, oder scheidet einen
Teil der Molke ab. Es wird dann die Bruchpumpe 4 in Betrieb
genommen. Sie fördert die Masse in die Einfüllform 2. Die
Einfüllform 2 ist in der oben beschriebenen Weise in der
Pressform 3 angeordnet und wenigstens angenähert molkedicht.
Dabei wird das Wandfilter 310 von der Abschirmwand (20) von
Molke und Käse abgeschirmt und bleibt "trocken".
Der Käse sedimentiert und sammelt sich zur bei 5 ange
deuteten kompakten Käsemasse auf dem Bodenfilter 300, ohne
dass er von Molke durchströmt wird. Die überschüssige Molke
wird nach Bedarf durch den Ablasshahn 21 abgelassen.
Wenn das Einfüllen beendet ist, erhebt sich der Käse 5
bis zu seiner oberen Fläche 50, die vorteilhaft noch mit
Molke bedeckt sein soll.
Der nun aufgelegte Deckfilter 500 verhindert ein Ab
schwemmen von Käse während der weiteren, oben erfolgenden
Entmolkung. Dabei kann aber oben noch Käsestaub entfernt
werden.
Dann trennt man die Einfüllform 2 von der Pressform 3,
wobei der weitgehend entmolkte Käse 5, leicht expandiert und
seitlich an den Wandfilter 300 gelangt.
Wenn überhaupt, fliesst dann höchstens unwesentlich
Molke ab.
Ein Molkefluss durch den Käse 5 kommt erst beim nachfol
genden Pressen ernsthaft zustande, wobei aber in dem bereits
kompakten Käse 5 kein Ausschwemmen von Käsestaub und anderen
Kleinpartikeln an den Wandfilter mehr eintreten kann.
Das Pressen kann in einer (nicht gezeichneten), an sich
bekannten Presse, in an sich bekannter Weise erfolgen.
Man erhält auf diese Weise einen ausgezeichneten Käse,
z.B. Greyerzer, reproduzierbarer Qualität.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen von Käse, insbesondere Hart
käse, bei welchem man eine aus Milch gefertigte, aus Käse
und Molke bestehende Masse mittels einer bei Umgebungsdruck
gehaltenen Einfüllform bei Umgebungsdruck in eine Pressform
einfüllt, welche Pressform innen auf ihrem Boden einen Bo
denfilter und innen an ihrem Mantel einen Wandfilter auf
weist, wobei man den grössten Teil der Molke vom in der
Pressform verbleibenden Käse trennt, und dann den Käse in
der Pressform presst, dadurch gekennzeichnet, dass man die
Masse in die Einfüllform (2) füllt, während die Einfüllform
(2) wenigstens angenähert molkedicht in der Pressform (3)
bei Umgebungsdruck steht und aus der immer noch wenigstens
angenähert molkedicht in der Pressform (3) bei Umgebungs
druck stehenden Einfüllform (2) wenigstens den grössten Teil
der Molke oberhalb des in der Einfüllform (2) angesammelten
Käses (5) entfernt, wonach man den Käse (5) in der molke
durchlässigen Pressform (3) belässt, während man die Ein
füllform (2) und die Pressform (3) voneinander trennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass vom Wandfilter (310) Molke und Käse ferngehalten wird,
während die Masse eingefüllt und während wenigstens der
grösste Teil der Molke oberhalb des angesammelten Käses (5)
entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass Molke und Käse mittels der in der Pressform (3) gehal
tenen Einfüllform (2) vom Wandfilter (310) ferngehalten
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass von der Oberseite (50) des in der noch
wenigstens angenähert molkedichten Einfüllform (2) angesam
melten Käses (5) Molke entfernt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass auch Käsestaub von der genannten Oberseite (50) des
Käses (5) entfernt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass man aus der noch wenigstens angenähert
molkedichten Einfüllform (2) soviel Molke oberhalb des ange
sammelten Käses (5) entfernt, dass auch in der molkedurch
lässigen Pressform (3) wenigstens angenähert keine Molke
strömung durch den angesammelten Käse (5) und/oder den Wand
filter (310) erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass in der noch wenigstens angenähert mol
kedichten Einfüllform (2) der Käse (5) mit einem Deckfilter
(500) bedeckt wird um Abschwemmen beim Entfernen der Molke
zu vermeiden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 7, mit einer bei Umgebungsdruck zu
belassenden Pressform, welche innen auf ihrem Boden ein Bo
denfilter und innen an ihrem Mantel ein Wandfilter aufweist,
sowie mit einer bei Umgebungsdruck zu belassenden, der
Pressform vorschaltbaren Einfüllform, dadurch gekennzeich
net, dass die Einfüllform (2) eine zur Abschirmung des Wand
filters (310) in die Pressform (3) einführbare Abschirmwand
(20) aufweist, welche wenigstens angenähert molkedicht am
Bodenfilter (300) zur Anlage bringbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einfüllform (2) einen für Molke durchlässigen, ge
gebenenfalls versperrbarer Auslass (31) aufweist, welcher
sich oberhalb eines den angesammelten Käse (5) aufnehmenden
Bereichs der Einfüllform (2) befindet, wenn die Einfüllform
(2) in der Pressform (3) wenigstens angenähert molkedicht
bei Umgebungsdruck steht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Deckfilter (500) vorgesehen ist, welcher
bei wenigstens angenähert molkedicht in der Pressform (3)
bei Umgebungsdruck stehender Einfüllform (2) auf den in
letzterer angesammelten Käse (5) auflegbar ist, bevor alle
Molke oberhalb dieses Käses (5) entfernt ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1935/86A CH667974A5 (de) | 1986-05-13 | 1986-05-13 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von kaese, insbesondere hartkaese. |
Publications (1)
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DE3713942A1 true DE3713942A1 (de) | 1987-11-19 |
Family
ID=4222043
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873713942 Withdrawn DE3713942A1 (de) | 1986-05-13 | 1987-04-25 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von kaese, insbesondere hartkaese |
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CH (1) | CH667974A5 (de) |
DE (1) | DE3713942A1 (de) |
IT (1) | IT1203943B (de) |
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