DE3713374A1 - Verfahren zur beschleunigungsschlupfsteuerung fuer ein fahrzeug - Google Patents
Verfahren zur beschleunigungsschlupfsteuerung fuer ein fahrzeugInfo
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- B60T8/17—Using electrical or electronic regulation means to control braking
- B60T8/175—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel spin during vehicle acceleration, e.g. for traction control
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Beschleunigungs-Radschlupf-
Steuersystem, mit dem bei einer Beschleunigung die
Drehung von Antriebsrädern derart gesteuert wird, daß die
Reibungskraft zwischen den Antriebsrädern und der Fahrbahnoberfläche
erhöht wird.
Zum Erzielen der optimalen Bremskraft ohne Blockieren der
Räder bei dem Bremsen wird üblicherweise das sog. Antiblockiersteuersystem
eingesetzt. Mit diesem System wird die
Radgeschwindigkeit (Drehzahl × Radumfang) während des Bremsens
so gesteuert, daß sie etwas niedriger als die Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeugs ist, was die größte Reibungskraft
zwischen dem Reifen und der Fahrbahn ergibt. Die nachstehende
Gleichung zeigt den Zusammenhang zwischen einem
prozentualen Schlupfverhältnis S, der Fahrgeschwindigkeit Vs
und der Radgeschwindigkeit V:
S = [(Vs - V)/Vs] × 100
Wenn gemäß Fig. 6 das Schlupfverhältnis S in der Nähe von 10%
liegt, ist die Reibungskraft M zwischen dem Reifen und der
Fahrbahn am größten, während die Seitenführungskraft F, die
die Widerstandskraft gegen ein seitliches Rutschen ist, nicht
allzu gering ist. Aus diesem Grund werden zum Herabsetzen der
Fahrgeschwindigkeit V auf geeignete Weise die Bremsen wiederholt
abwechselnd betätigt und gelöst, um das Schlupfverhältnis
S um 10% herum zu halten.
Zum Lösen der während einer Beschleunigung auftretenden Probleme
wurde die sog. Anzugskraftsteuerung vorgeschlagen (japanische
Patentanmeldung Sho 59-2 75 532, japanische Patentanmeldung
Sho 60-2 94 439 usw.). Mit dieser Steuerung soll ein
bei der Beschleunigung auftretender Schlupf herabgesetzt
werden, der ein ausreichendes Beschleunigen verhindert und zu
unwirtschaftlichem Brennstoffverbrauch führen kann. Bei
diesem Steuersystem wird eine Rückführungsregelung angewandt,
bei der eine Beschleunigungsschlupfsteuerung eingeleitet
wird, wenn der Antriebsradschlupf einen vorbestimmten Wert
übersteigt. Die Regelung erfolgt durch Steuern der Maschinenausgangsleistung
und/oder der Bremsen in der Weise, daß
ein niedriger Schlupfwert erreicht wird.
Bei dem vorstehend beschriebenen Beschleunigungsschlupf-
Steuersystem werden die Schlupfbedingungen für den Beginn der
Regelung, nämlich die Ansprechbedingungen vorzugsweise so
gewählt, daß sie einem Schlupfverhältnis oder einer Schlupfgeschwindigkeit
über einem Zielwert entsprechen, auf den das
Regelungssystem idealerweise einregeln sollte. Hierdurch wird
eine Überreaktion des Systems auf geringere Rauhigkeit oder
kleine verschmutzte Teile der Fahrbahn verhindert. Dies ist
in der japanischen Patentanmeldung Sho 50-2 75 532 dargelegt.
Wenn bei diesem Regelungssystem der Antriebsradschlupf den
Ansprechwert übersteigt, wird die Steuerung sowohl der Maschinenausgangsleistung
als auch der Bremsen begonnen, um das
Schlupfverhältnis auf einen vorbestimmten Zielwert unterhalb
des Ansprechwerts herabzusetzen. Die Maschinenausgangsleistung
wird mit einer zweiten Drosselklappe gesteuert, die in
Reihe zu einer normalen Haupt-Drosselklappe in dem Ansaugrohr
der Brennkraftmaschine angebracht ist. Die Haupt-Drosselklappe
ist mit dem Fahrpedal gekoppelt, während die zweite
Drosselklappe mit einem Motor verstellt wird, der mit einer
elektronischen Schaltung gesteuert wird. Wenn der Schlupf
höher als der Zielwert ist, wird die Öffnung der zweiten
Drosselklappe verkleinert und/oder die Bremse betätigt, während
die Öffnung der zweiten Drosselklappe vergrößert und/
oder die Bremse gelöst wird, wenn der Schlupf geringer als
der Zielwert ist.
Bei der Beschleunigungsregelung wird die Bremsensteuerung
beendet, wenn die zweite Drosselklappe im wesentlichen die
Stellung für die größte Öffnung erreicht. Eine nächste Regelung
wird begonnen, wenn der Antriebsradschlupf den Ansprechwert
übersteigt, der höher als der Regelzielwert ist.
Bei dieser Bedingung für das Beenden der Regelung besteht
jedoch folgendes Problem: Da die zweite Drosselklappe mit
verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit bewegt wird, entsteht
eine zeitliche Verzögerung von dem Zeitpunkt, an dem
die Beschleunigungsschlupfsteuerung tatsächlich nicht länger
erforderlich ist, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die zweite
Drosselklappe voll geöffnet ist. Das Öffnen oder Schließen
einer Drosselklappe in kleinem Ausmaß hat starke Auswirkungen
auf die Maschinenausgangsleistung. Falls daher die zweite
Drosselklappe sehr schnell geöffnet oder geschlossen wird,
wird die Maschinenausgangsleistung zu stark bzw. zu plötzlich
verändert. Hierdurch wird nicht nur die unerwünschte Wirkung
hervorgerufen, daß die Steuerung des Beschleunigungsschlupfes
ungenau wird, sondern auch das Beschleunigungsvermögen des
Fahrzeugs herabgesetzt. D. h., es entsteht ein Problem insofern,
als dann, wenn das Fahrzeug plötzlich von einer verschmutzten
bzw. rutschigen Fahrbahn auf eine reine bzw.
gleichmäßige Fahrbahnfläche gelangt und der Fahrer sofort
beschleunigen möchte, bis zum vollen Öffnen der zweiten
Drosselklappe und dem Beenden der Regelung kein schnelles
Beschleunigen möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Beschleunigungsschlupf-
Steuerverfahren zu schaffen, bei dem durch
bessere Wahl der Bedingungen für das Beenden der Schlupfsteuerung
diese schnell beendet wird, wenn die Steuerung
unnötig wird, und das ein schnelles Beginnen einer normalen
Beschleunigung ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt folgende Schritte:
Zuerst wird das Antriebsrad-Schlupfverhältnis gemessen und
ermittelt, ob es größer als ein erster festgesetzter Wert
ist. Falls das gemessene Schlupfverhältnis größer als der
erste festgesetzte Wert ist, wird eine Schlupfsteuerung zur
Verringerung des Schlupfverhältnisses begonnen. Die Schlupfsteuerung
umfaßt zumindest das Einleiten einer Steuerung
eines Bremssystems für das Antriebsrad. Dann wird ermittelt,
ob die Bremskraft geringer als ein zweiter festgesetzter Wert
ist und ob das Schlupfverhältnis kleiner als ein dritter
festgesetzter Wert ist. Hierbei ist der dritte festgesetzte
Wert kleiner als der erste festgesetzte Wert. Nach einer
festgesetzten Zeitdauer wird die Schlupfsteuerung beendet,
falls gemäß der Ermittlung die erfaßte Bremskraft geringer
als der zweite festgesetzte Wert ist und das gemessene
Schlupfverhältnis kleiner als der dritte festgesetzte Wert
ist.
Im einzelnen wird während des Fahrens ständig das Schlupfverhältnis
bzw. die Schlupfgeschwindigkeit des Antriebsrads
erfaßt. Das Schlupfverhältnis kann beispielsweise durch Vergleichen
der Drehzahlen des Antriebsrads und eines nicht
angetriebenen bzw. mitlaufenden Rads erfaßt werden. Wenn das
erfaßte Antriebsrad-Schlupfverhältnis einen vorbestimmten
Schwellenwert bzw. Ansprechwert für das Einleiten einer
Schlupfsteuerung übersteigt, wird das Bremsen des Antriebsrads
begonnen, um den Schlupf auf einen vorbestimmten Zielwert
herabzusetzen, der unterhalb des Ansprechwerts liegt.
Als Zielwert wird vorzugsweise der Wert gewählt, bei dem die
Reibungskraft zwischen dem Antriebsrad und der Fahrbahnfläche
am größten ist. Stattdessen kann auch ein Zielbereich um den
Wert für die maximale Reibung herum gewählt werden. Das
erfindungsgemäße Verfahren ist auch bei einem System anwendbar,
bei dem sowohl die Maschinenausgangsleistung als
auch die Bremskraft gesteuert wird. In diesem Fall wird zur
Schlupfsteuerung auch die Steuerung der Maschinenausgangsleistung
begonnen und zugleich mit der Steuerung der Bremskraft
an dem Antriebsrad ausgeführt.
Die Bedingungen für das Beenden der Schlupfsteuerung werden
anhand des kurzen Ablaufdiagramms in Fig. 1 erläutert. Wenn
die Schlupfsteuerung ausgeführt wird (S 1), wird ermittelt, ob
die Bremskraft zu verringern ist (S 2) und ob der Antriebsradschlupf
unter einem festgesetzten Wert liegt (S 3). Wenn diese
beiden Bedingungen über eine festgesetzte Zeitdauer hinweg
erfüllt sind (S 4), wird die Schlupfsteuerung beendet (S 5).
Falls innerhalb der festgesetzten Zeitdauer mindestes eine
dieser Bedingungen nicht erfüllt ist, wird die Schlupfsteuerung
fortgesetzt (S 1).
Diese Abschlußbedingungen werden aus folgenden Gründen gesetzt:
Während der Steuerung des Beschleunigungsschlupfes
tritt gelegentlich der Fall auf, daß infolge der Steuerungsmaßnahmen
das Antriebsrad-Schlupfverhältnis kurzzeitig abfällt.
Diesere kurzzeitige Abfall darf nicht als Bedingung
für das Beenden der Schlupfsteuerung bewertet werden. Die
Beendigung ist dann erforderlich, wenn das Antriebsrad-
Schlupfverhältnis infolge irgendwelcher äußerer Umstände
absinkt, wie beispielsweise dann, wenn die Antriebsräder aus
Morast oder Schlamm heraus auf eine Fahrbahnfläche mit hohem
Reibungskoeffizienten gelangen.
Der Vergleichswert bei dem Schritt S 3 wird so festgesetzt,
daß er niedriger als der vorbestimmte Steuerungszielwert ist.
Die festgesetzte Zeitdauer bei dem Schritt S 4 ist vorzugsweise
kurz, damit der Fahrer schnell wieder nach seinem
Belieben beschleunigen kann, wird aber so gewählt, daß sie
ein wenig länger als eine Zykluszeit von durch die Schlupfsteuerung
verursachten Drehzahlschwankungen des Antriebsrads
ist.
Die vorstehend beschriebene Steuerung ergibt die dargelegten
Vorteile. Nach dem Beenden der Schlupfsteuerung kann der
Fahrer normal ohne Einschränkung durch die Schlupfsteuerung
beschleunigen, da diese nicht wieder aufgenommen wird, bis
das Antriebsrad-Schlupfverhältnis den hohen Ansprechwert
übersteigt.
Wenn das Bremssystem für das Antriebsrad ein hydraulisches
System ist, kann die Verringerung der Bremskraft aus der
Verringerung des hydraulischen Druckes ermittelt werden.
Vorzugsweise wird der Vergleichswert für die Bremskraft hinsichtlich
der Beendigungsbedingung auf im wesentlichen "0"
eingestellt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Ablaufdiagramm, das die Grundzüge des
Steuerverfahrens veranschaulicht.
Fig. 2 ist eine Darstellung eines Beschleunigungsschlupf-
Steuersystems und peripherer Vorrichtungen in einem
Fahrzeug, in dem das Steuerverfahren gemäß einem
Ausführungsbeispiel angewandt wird.
Fig. 3 ist ein Schaltbild einer elektronischen Steuereinheit,
die bei dem Verfahren gemäß dem Ausführungsbeispiel
benutzt wird.
Fig. 4 ist ein Ablaufdiagramm, das den ganzen Ablauf der
bei dem Verfahren gemäß dem Ausführungsbeispiel ausgeführten
Verarbeitung veranschaulicht.
Fig. 5 ist ein Ablaufdiagramm, das einen Teil des Ablaufs
nach Fig. 4 ausführlich zeigt.
Fig. 6 ist eine grafische Darstellung, die die Zusammenhänge
zwischen dem Schlupfverhältnis des Schlupfes
zwischen Reifen und Fahrbahnfläche und der Seitenführungskraft
bzw. Reibungskraft zeigt.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel des an einer Beschleunigungsschlupf-
Steuereinrichtung angewandten Verfahrens
erläutert.
Die Fig. 2 ist eine schematische Ansicht, die die Bereiche
der Maschine und der Räder eines Fahrzeugs zeigt, in dem die
Beschleunigungsschlupf-Steuereinrichtung angebracht ist. Die
Fig. 2 zeigt eine Maschine 1, einen Kolben 2, eine Zündkerze
3, ein Einlaßventil 4, ein Brennstoffeinspritzventil 5, einen
Beruhigungsbehälter 6, einen Luftstrommeßgeber 7 und ein
Luftfilter 8. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist zusätzlich
zu einer vorhandenen ersten Drosselklappe 10 eine zweite
Drosselklappe 14 in dem Einlaß zwischen dem Luftstrommeßgeber
7 und dem Beruhigungsbehälter 6 angebracht. Mit den beiden
Drosselklappen 10 und 14 wird der Lufteinlaß auf unterschiedliche
Weise eingestellt: Die erste Drosselklappe 10 ist mit
einem Gaspedal 9 verbunden, während die zweite Drosselklappe
14 mit einem Gleichstrommotor 12 verstellt wird. An der
ersten Drosselklappe 10 ist ein Öffnungssensor 16 angebracht.
Dieser Sensor gibt ein Öffnungssignal RM ab, das dem Öffnungsausmaß
dieser Drosselklappe entspricht. Gleichermaßen
ist an der zweiten Drosselklappe 14 ein Öffnungssensor 17
angebracht, dessen Ausgangssignal ein Öffnungssignal R2 ist.
Der Zündkerze 3 wird Hochspannung aus einer Zündspule 18
zugeführt.
Ferner zeigt die Fig. 2 ein Bremspedal 21, einen Hauptbremszylinder
22 zum Erzeugen eines der Bremspedalstellung entsprechenden
hydraulischen Bremsdrucks, einen Zusatz- bzw.
Hilfszylinder 23 zum Erzeugen des hydraulischen Bremsdrucks
im Falle eines Beschleunigungsschlupfes, ein linkes und ein
rechtes mitlaufendes Rad 24 bzw. 25, ein linkes und ein
rechtes Antriebsrad 26 bzw. 27 und Bremskraftzylinder bzw.
Radzylinder 28 bis 31, die jeweils an den Rädern 24 bis 27
angebracht sind.
Der Hauptbremszylinder 22 ist ein Doppelzylinder. Von dem
Hauptbremszylinder 22 führen zwei gesonderte Hydraulikdruckleitungen
den hydraulischen Bremsdruck zwei Gruppen von Radzylindern
zu, von denen eine Gruppe aus den Radzylindern 28
und 29 an dem linken bzw. rechten mitlaufenden Rad 24 bzw. 25
besteht, während die andere Gruppe aus den Radzylindern 30
und 31 besteht, die an dem linken bzw. rechten Antriebsrad 26
bzw. 27 angebracht sind. Andererseits dient der in dem Hilfszylinder
23 erzeugte hydraulische Bremsdruck nur zum Bremsen
des linken und rechten Antriebsrads 26 bzw. 27. Da dieser
hydraulische Bremsdruck unabhängig von dem den Radzylindern
30 und 31 zugeführten Bremsdruck aus dem Hauptbremszylinder
22 den Radzylindern 30 und 31 zugeführt werden soll, ist in
dem zu den Radzylindern 30 und 31 führenden hydraulischen
System ein Umschaltventil 32 in der Form eines Wechselventils
angebracht. Die Hydraulikdrücke aus dem Hauptbremszylinder 22
und dem Hilfszylinder 23 gelangen über das Umschaltventil 32,
in welchem der höhere der beiden Drücke gewählt und zu den
Radzylindern 30 und 31 weitergegeben wird.
Innerhalb einer strichpunktierten Linie 40 ist ein Hydrauliksystem
für die Speisung des Hilfszylinders 23 gezeigt, das
Bremsdruck für den Fall des Auftretens eines Schlupfes während
einer Beschleunigung erzeugt. Von einer Pumpe 42 wird
aus einem Vorratsbehälter 41 Öl für das hydraulische System
gepumpt. Ein Rückfluß des gepumpten Öls wird durch Rückschlagventile
43 und 44 verhindert. Ein Druckspeicher 45
sammelt das unter hohem Druck zugeführte Öl, das als Energiequelle
für das Speisen des Hilfszylinders 23 benutzt wird.
Wenn der hydraulische Druck des Öls aus der Pumpe 42 zu dem
Druckspeicher 45 unter einen vorbestimmten Druck abfällt,
wird ein Hydraulikdruckschalter 46 eingeschaltet. Der Hilfszylinder
23 wird über ein Zweiwegeventil 47 dadurch gespeist,
daß dessen Ventilstellung geändert wird und das mit dem
vorbestimmten Druck in dem Druckspeicher 45 gesammelte Öl dem
Hilfszylinder 23 zugeführt wird, falls in nachfolgend beschriebenen
Schritten ein Beschleunigungsschlupf ermittelt
wird. Als Zweiwegeventil 47 wird ein Solenoidventil mit einem
einzigen Solenoid benutzt. Im Normalzustand ist dieses Ventil
durch eine Feder in die in der Fig. 2 gezeigten Stellung
gestellt, während es durch ein Steuersignal an dem Solenoid
in die andere Stellung umgeschaltet wird. In der Fig. 2 ist
mit 48 ein Antriebsrad-Drehzahlmeßgeber bezeichnet, während
mit 49 ein Mitlaufrad-Drehzahlmeßgeber bezeichnet ist. Der
Meßgeber 48 ist an der Ausgangswelle eines (nicht gezeigten)
Getriebes befestigt und erfaßt eine Antriebsräder-Drehzahl
Vr, die ein Mittelwert der Drehzahlen der Antriebsräder 26
und 27 ist. Der Messgeber 49 ergibt einen Mittelwert Vf der
durch Meßgeber an den Rädern 28 und 29 erfaßten beiden Drehzahlen
der mitlaufenden Räder 28
und 29.
In dem Zündsystem der Maschine 1 gibt die Zündspule 18 den
für das Zünden erforderlichen Hochspannungsstrom an einen
Verteiler 50 ab, der den Hochspannungsstrom aus der Zündspule
18 unter Synchronisierung mit dem Umlauf der (nicht gezeigten)
Maschinenkurbelwelle auf die Zündkerzen 3 der jeweiligen
Zylinder verteilt.
In dem Verteiler 50 sind ein Drehwinkelsensor 51 und ein
Zylinderunterscheidungssensor 52 angebracht. Der Drehwinkelsensor
51, der auch als Drehzahlmeßgeber wirkt, gibt bei
jeweils 1/24 Umdrehungen der Verteilernockenwelle, nämlich
bei jeder 30°-Drehung der Maschinenkurbelwelle ein Drehwinkelsignal
ab. Der Zylinderunterscheidungssensor 52 gibt bei
jeder Umdrehung der Verteilernockenwelle, nämlich bei jeweils
zwei Umdrehungen der Kurbelwelle ein Bezugssignal ab.
Die Signale aus den verschiedenen Sensoren und Meßgebern
werden in eine elektronische Steuereinheit 60 eingegeben, die
die Signale zu für die vorangehend genannten Betätigungsglieder
erforderlichen Signalen verarbeitet. Der Aufbau der elektronischen
Steuereinheit und der peripheren Einheiten ist in
Fig. 3 gezeigt. Die Steuereinheit 60 enthält eine Zentraleinheit
(CPU) 62, einen Festspeicher (ROM) 63, einen Arbeitsspeicher
(RAM) 64, eine Eingabeeinheit 65, eine Ausgabeeinheit
66, eine Sammelleitung 67 und eine Stromversorgungsschaltung
68. Die Zentraleinheit 62 nimmt unter Steuerung
durch ein Steuerprogramm aus dem Festspeicher 63 Daten
aus dem Hydraulikdruckschalter 46, dem Antriebsräder-Drehzahlmeßgeber
48, dem Mitlaufräder-Drehzahlmeßgeber 49, dem
ersten Drosselöffnungssensor 16 an der ersten Drosselklappe,
dem zweiten Drosselöffnungssensor 17 an der zweiten Drosselklappe,
dem Luftstrommeßgeber 7, dem Zylinderunterscheidungssensor
52 und dem Drehwinkelsensor 51 auf und verarbeitet
die Daten zur Steuerung der Öldruckpumpe 42, des
Zweiwegeventils 47, der Zündspule 18 und des Gleichstrommotors
12 für die zweite Drosselklappe 14. In dem Festspeicher
63 sind Steuerprogramme und erforderliche Vergleichstabellen
gespeichert. Die Daten aus den Sensoren und die für
die Berechnung und Steuerung erforderlichen Zwischendaten
werden in den Arbeitsspeicher 64 eingeschrieben und aus diesem
ausgelesen. Die Eingabeeinheit 65 ist mit einer Impulsformerschaltung
und einem Multiplexer zur Vorverarbeitung der
Ausgangssignale der jeweiligen Sensoren und Meßgeber und zur
selektiven Abgabe der Ausgangssignale an die Zentraleinheit
62 ausgestattet. Die Ausgabeeinheit 66 enthält eine Treiberschaltung
für die Ansteuerung der Zündspule 18, der Öldruckpumpe
42, des Zweiwegeventils 47 und des Motors 12 entsprechend
Steuersignalen aus der Zentraleinheit 62. Die Sammelleitung
67 verbindet die Zentraleinheit 62, den Festspeicher
63, den Arbeitsspeicher 64, die Eingabeeinheit 65 und die
Ausgabeeinheit 66. Die Stromversorgungsschaltung 68 führt den
verschiedenen Einheiten Strom zu.
Die grundlegende Funktion der Steuereinheit 60 ist folgende:
Die Steuereinheit empfängt Drehzahlsignale aus dem Antriebsräder-
Drehzahlmeßgeber 48 und dem Mitlaufräder-Drehzahlmeßgeber
49. Wenn durch den Vergleich dieser Signale ein Beschleunigungsschlupf
ermittelt wird, wird von der Steuereinheit
60 der hydraulische Bremsdruck und damit die Bremskraft
an den Antriebsräder 26 und 27 erhöht, während durch das
Schließen der zweiten Drosselklappe 14 und das Verzögern des
Zündzeitpunkts die Maschinenausgangsleistung vermindert wird.
Hierin bestehen die nachfolgend ausführlicher erläuterten
Steuerungsvorgänge für das Vermindern des Beschleunigungsschlupfes
an den Antriebsrädern 26 und 27. Von der Steuereinheit
60 wird für die Antriebsräder 26 und 27 außer der
Beschleunigungsschlupfsteuerung auch eine Bremsschlupfsteuerung
ausgeführt. Bei dieser Bremsschlupfsteuerung, die nur
bei der Betätigung des Bremspedals 21 ausgeführt wird und die
sich von der Beschleunigungsschlupfsteuerung darin unterscheidet,
daß letztere nur bei der Betätigung des Fahrpedals
ausgeführt wird, wird bei dem Ermitteln eines Blockierens des
Antriebsrades 26 oder 27 durch Steuern des Zweiwegeventils 47
der hydraulische Bremsdruck erhöht oder vermindert, wodurch
die Wiederherstellung der Bodenhaftung der Antriebsräder 26
und 27 unterstützt wird. Die Steuereinheit 60 steuert auch
den hydraulischen Druck für das Bremssystem. Von der Steuereinheit
wird durch gelegentliches Betreiben der Öldruckpumpe
42 der Öldruck in dem Druckbehälter 45 auf einem festgesetzten
Druck konstant gehalten.
Nachstehend wird die Beschleunigungsschlupfsteuerung erläutert,
die in der vorstehend beschriebenen Steuereinheit 60
ausgeführt wird. Das Ablaufdiagramm in Fig. 4 zeigt, wie das
Steuerprogramm ausgeführt wird.
Wenn das Abarbeiten dieser Routine beginnt, wird bei einem
Schritt 100 eine Anfangseinstellung ausgeführt, wobei in dem
Arbeitsspeicher 64 gesetzte Kennungen und Zähler rückgesetzt
werden.
Bei einem Schritt 110 werden die Antriebsräder-Drehzahl Vr,
die Mitlaufräder-Drehzahl Vf, die zweite Drosselöffnung R 2
und ein geeigneter Zündwinkel ITd eingegeben (welcher als
Kurbelwellenwinkel vor dem oberen Totpunkt des ersten Zylinders
gemessen wird). Der Zündwinkel ITd wird in einem anderen
Programm aus verschiedenen Maschinenbetriebsbedingungen berechnet,
die mit dem Luftstrommeßgeber 7, dem Drehwinkelsensor
51 und anderen Sensoren erfaßt werden.
Nachdem diese Daten eingegeben sind, wird bei einem Schritt
120 eine Ansprechdrehzahl VSB berechnet. Die Ansprechdrehzahl
VSB ist eine Antriebsräder-Drehzahl, bei der eine Beschleunigungsschlupfsteuerung
begonnen werden soll. Diese Schwellen-
bzw. Ansprechdrehzahl VSB wird üblicherweise auf einen
derartigen Wert eingestellt, daß das Schlupfverhältnis der
Antriebsräder ungefähr 30% beträgt, nämlich auf ungefähr 1,3
Vf.
Bei einem Schritt 130 wird ermittelt, ob die Antriebsräder-
Drehzahl Vr die Ansprechdrehzahl VSB übersteigt. Wenn die
Antwort "JA" ist, schreitet das Programm zu einem Schritt 140
weiter, bei dem eine Kennung FTC auf "1" geschaltet wird,
wonach das Programm zu einem Schritt 160 fortschreitet. Die
Kennung FTC "1" bedeutet, daß eine Beschleunigungsschlupfsteuerung
ausgeführt wird. Bei dem Schritt 160 wird eine
nachfolgend erläuterte Ablauffolge zur Schlupfsteuerung ausgeführt.
Falls bei dem Schritt 130 die Antwort "NEIN" ist,
wird bei einem Schritt 150 die Kennung FTC überprüft, um
festzustellen, ob die Schlupfsteuerung schon abläuft oder
nicht. Wenn sich hierbei FTC = 1 ergibt, schreitet das Programm
zu dem Schritt 160 weiter, um die Schlupfsteuerung
fortzusetzen. Dieser Fall tritt ein, wenn während der
Schlupfsteuerung die Antriebsräder-Drehzahl Vr zeitweilig
abgefallen ist. Wenn bei dem Schritt 150 die Antwort "NEIN"
ist, so daß FTC = 0 gilt, bedeutet dies, daß keine Schlupfsteuerung
abläuft und die Drehzahl der Antriebsräder niedrig
ist. In diesem Fall ist keine Schlupfsteuerung erforderlich,
so daß die Routine danach endet.
Nachdem bei dem Schritt 160 die Schlupfsteuerung ausgeführt
ist, wird bei einem Schritt 170 geprüft, ob alle vorbestimmten
Bedingungen für das Beenden der Steuerung erfüllt sind
oder nicht. Wenn die Antwort "JA" ist, schreitet das Programm
zu einem Schritt 180 weiter, bei dem die Kennung FTC auf "0"
rückgesetzt wird, wonach das Programm endet. Falls bei dem
Schritt 170 die Antwort "NEIN" ist, bleibt die Kennung FTC
unverändert, wonach die Routine gleichfalls endet. Da in
letzterem Fall die Kennung FTC "1" bleibt, wird bei dem
nächsten Durchlaufen der Routine weiter der Schritt 160 ausgeführt.
Die Schritte 160, 170 und 180 nach Fig. 4 werden anhand der
Fig. 5 ausführlich erläutert. Bei einem Schritt 220 werden
eine erste Vergleichsdrehzahl VL und eine zweite Vergleichsdrehzahl
VH berechnet. Die erste Vergleichsdrehzahl VL wird
auf einen Wert eingestellt, bei dem das Schlupfverhältnis 15%
beträgt, während die zweite Vergleichsdrehzahl VH auf einen
Wert eingestellt wird, bei dem das Schlupfverhältnis 25%
beträgt. Ferner wird bei dem Schritt 220 eine Abschaltdrehzahl
VLL berechnet, bei der das Schlupfverhältnis 10% beträgt.
Bei einem Schritt 230 wird ermittelt, ob die Antriebsräder-
Drehzahl Vr die erste Vergleichsdrehzahl VL übersteigt. Wenn
dies der Fall ist, schreitet das Programm zu einem Schritt
240 weiter. Andernfalls schreitet das Programm zu einem
Schritt 250 weiter.
Bei dem Schritt 240 oder 250 werden ein Steuerungszielwert R
m
für die Öffnung der zweiten Drosselklappe und ein Steuerungszielwert
IT für den Zündzeitpunkt eingestellt. Bei dem
Schritt 240 werden die Werte R m und IT derart festgelegt, daß
die Maschinenausgangsleistung abfällt. Infolgedessen wird der
Wert R m auf einen Wert eingestellt, der gegenüber dem gerade
bestehenden Drosselöffnungswert R 2 um eine Einstelleinheit
vermindert ist, während der Zündwinkelwert IT so eingestellt
wird, daß er um einen Winkel α größer als der geeignete
Zündwinkel ITd ist, nämlich der Zündzeitpunkt weiter zurückversetzt
ist. Andererseits werden bei dem Schritt 250 die
Werte R m und IT derart festgelegt, daß die Maschinenausgangsleistung
erhöht wird. Daher wird der Öffnungswert R m auf
einen gegenüber dem Öffnungswert R 2 um eine Einheit weiter
geöffneten Wert eingestellt, während der Zündwinkelwert IT
auf den richtigen Zündwinkel ITd eingestellt wird.
Nachdem bei dem Schritt 240 die Werte R m und IT eingestellt
worden sind, wird bei einem Schritt 260 ermittelt, ob die
Antriebsräder-Drehzahl Vr die zweite Vergleichsdrehzahl VH
übersteigt. Wenn dies der Fall ist, schreitet das Programm zu
einem Schritt 270 weiter, während es andernfalls zu einem
Schritt 280 fortschreitet. Wenn die Werte R m und IT bei dem
Schritt 250 eingestellt sind, schreitet das Programm direkt
zu dem Schritt 280 weiter, wie dies bei der Antwort "NEIN"
bei dem Schritt 260 der Fall ist.
Bei dem Schritt 270 wird an das Solenoid des Zweiwegeventils
47 in dem hydraulischen System 40 ein Steuersignal abgegeben.
Da als Zweiwegeventil 47 ein Solenoidventil mit einem einzigen
Solenoid verwendet wird, wird durch das Steuersignal
das Zweiwegeventil 47 in eine Verbindungsstellung gemäß der
Darstellung an der oberen Hälfte des Ventils in Fig. 2 geschaltet,
so daß das Drucköl aus der Öldruckpumpe 42 dem
Hilfszylinder 23 zugeführt wird. Dadurch wird automatisch das
Umschaltventil 32 so betätigt, daß die Hydraulikdruckzufuhr
von dem Hauptbremszylinder 22 auf den Hilfszylinder 23 umgestellt
wird. Durch diese Vorgänge wird der hydraulische Druck
aus dem Hilfszylinder 23 den Radzylindern 30 und 31 zugeführt.
Hierdurch wird der hydraulische Druck in den Radzylindern
30 und 31 und somit die Bremskraft erhöht, wodurch
die Drehzahl der Antriebsräder 26 und 27 gesenkt wird. Bei
dem Schritt 270 wird eine Kennung FB eingeschaltet, die
anzeigt, daß die Antriebsräder 26 und 27 durch das Bremssystem
gesteuert werden. Danach schreitet das Programm zu
einem Schritt 290 weiter.
Andererseits wird bei einem Schritt 280 das Steuersignal für
das Zweiwegeventil 47 abgeschaltet; dadurch kehrt das Zweiwegeventil
47 in seine normale Schließstellung gemäß Fig. 2
zurück, so daß das Bremsöl aus dem Hilfszylinder 23 zu dem
Vorratsbehälter 41 zurückfließt. Infolgedessen wird das Umschaltventil
32 automatisch derart geschaltet, daß die Hydraulikdruckzufuhr
von dem Hilfszylinder 23 auf den Hauptbremszylinder
22 umgestellt wird. Auf diese Weise wird der
hydraulische Bremsdruck an den Radzylindern 30 und 31 und
somit die Bremskraft verringert. Zugleich wird bei diesem
Schritt die Kennung FB auf "0" rückgesetzt. Infolgedessen
kann die Bremskraft aus der Stellung des Zweiwegeventils 47
ermittelt werden. Danach schreitet das Programm zu dem
Schritt 290 weiter. Es ist anzumerken, daß bei einer gegebenen
Ablauffolge Vr anfänglich immer größer als VH ist, da VH
kleiner als die Ansprechdrehzahl VSB ist. Daher wird die
Bremsensteuerung immer eingeleitet, wonach später in der
Steuerungsablauffolge ebenso eine nachfolgende Verringerung
der Bremskraft auf einen niedrigeren (zweiten) Wert eintritt,
sobald Vr unter VH abfällt.
Bei dem Schritt 290 wird der Motor 12 derart angetrieben, daß
die zweite Drosselklappe 14 auf den Öffnungswert R m eingestellt
wird, während der Zündzeitpunkt auf den neuen Zündwinkel
IT eingestellt wird.
Auf diese Weise wird das Programm für die tatsächliche Steuerung
bei einem Beschleunigungsschlupf, nämlich der Schritt
160 nach Fig. 4 ausgeführt. Als nächstes wird bei einem
Schritt 300 und danach, nämlich bei dem Schritt 170 nach Fig.
4 ermittelt, ob die Steuerung zu beenden ist. Falls die
Kennung FB "1" ist, was bedeutet, daß die Antriebsräder mit
dem Bremssystem gesteuert werden, schreitet das Programm zu
einem Schritt 350 weiter. Wenn FB = 0 gilt, was anzeigt, daß
durch die Schlupfsteuerung der Hydraulikdruck in den Antriebsrad-
Zylindern 30 und 31 vermindert worden ist, nämlich
Vr nicht mehr größer als VH ist, schreitet das Programm zu
einem Schritt 310 weiter, bei dem ermittelt wird, ob die
Antriebsräder-Drehzahl Vr geringer als die Abschaltdrehzahl
VLL ist. Wenn die Antwort "NEIN" ist, schreitet das Programm
zu dem Schritt 350 weiter. Wenn Vr ≦ VLL gilt, wird bei einem
Schritt 320 ein Wert in einem Zeitgeber T um eine Einheit dT
erhöht. Danach wird bei einem Schritt 330 geprüft, ob dieser
Zeitgeberwert T größer als ein vorbestimmter Wert TM ist oder
nicht. Der Wert TM entspricht hierbei einer Wartezeit für das
Beurteilen der Erfüllung der Abschlußbedingungen und wird
experimentell auf einen geeigneten Wert festgelegt. Im Normalfall
entspricht der Wert TM 1 bis 3 Sekunden. Dieser Wert
soll jedoch einer Zeit entsprechen, die kürzer als die für
das vollständige Öffnen der zweiten Drosselklappe 14 bei dem
Schritt 250 erforderliche Zeit ist. Falls bei dem Schritt 330
das Ergebnis "JA" ist, schreitet das Programm zu einem
Schritt 340 weiter, bei dem die Schlupfsteuerung beendet
wird. D. h., die Kennung FTC wird auf "0" rückgesetzt, während
die zweite Drosselöffnung R 2 schnell auf den vollen Wert
erhöht wird und der Zündwinkel IT auf den richtigen Zündwinkel
ITd eingestellt wird. Nach diesen Einstellungen kann der
Fahrer sofort nach Belieben beschleunigen. Ferner wird bei
dem Schritt 340 der Zeitgeber T rückgesetzt, wonach die
Routine endet.
Wenn bei dem Schritt 300 oder 310 das Ermittlungsergebnis
"NEIN" ist, wird bei dem Schritt 350 der Zeitgeber T rückgesetzt,
wonach die Routine endet. Wenn bei dem Schritt 330
das Ermittlungsergebnis T ≦ωτ TM ist, wird die Routine direkt
beendet. Da in diesen drei Fällen die Kennung FTC nicht
rückgesetzt wird, werden bei dem nächsten Durchlaufen der
Routine nach Fig. 4 alle Verarbeitungsschritte nach Fig. 5,
nämlich die Schritte 160 bis 180 nach Fig. 4 wiederholt. Wenn
andererseits bei dem Schritt 340 oder 180 die Kennung FTC
rückgesetzt wird, werden bei dem nächsten Durchlaufen der
Routine nach Fig. 4 die Schritte 160 bis 180 bzw. alle Verarbeitungsschritte
nach Fig. 5 für die Beschleunigungsschlupfsteuerung
nicht ausgeführt, falls nicht bei dem
Schritt 130 die Antriebsräder-Drehzahl Vr die hohe Ansprechdrehzahl
VSB übersteigt.
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel wird die
Beschleunigungsschlupfsteuerung nur dann beendet, wenn über
eine vorbestimmte Zeitdauer zwei Bedingungen erfüllt sind.
Die beiden Bedingungen sind: eine Verminderung des hydraulischen
Bremsdrucks infolge der Schlupfsteuerung und ein
Abfallen der Antriebsräder-Drehzahl Vr unter die Abschaltdrehzahl
VLL. Alternativ können die Abschlußbedingungen folgendermaßen
aufgestellt werden: Wenn das Öffnungsausmaß R 2
der zweiten Drosselklappe größer als das Öffnungsausmaß R M
der von dem Fahrer betätigten Hauptdrosselklappe wird, wird
die Schlupfsteuerung beendet, selbst wenn die vorbestimmte
Zeitdauer noch nicht abgelaufen ist. In diesem Fall wird die
Schlupfsteuerung schneller beendet, so daß der Fahrer das
Fahrzeug früher beschleunigen kann.
Es wird ein Beschleunigungsschlupf-Steuerverfahren angegeben,
bei dem eine Schlupfsteuerung schnell beendet wird, wenn sie
nicht mehr erforderlich ist. Als Bedingungen zur schnellen
Beendigung werden eine Verringerung der Bremskraft an den
Antriebsrädern und eine Verringerung des Antriebsräder-
Schlupfverhältnisses über eine festgesetzte Zeitdauer ermittelt.
Die schnelle Beendigung der Schlupfsteuerung ermöglicht
ein sofortiges willkürliches Beschleunigen und ein besseres
Beschleunigungsvermögen des Fahrzeugs.
Claims (8)
1. Verfahren zum Steuern des Schlupfes zwischen einem Antriebsrad
eines Fahrzeugs und der Fahrbahn während der Beschleunigung,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schlupfverhältnis des Antriebsrades erfaßt wird,
daß ermittelt wird, ob das erfaßte Schlupfverhältnis größer als ein erster festgesetzter Wert ist,
daß eine Schlupfsteuerung zum Verringern des Schlupfverhältnisses begonnen wird, wenn das erfaßte Schlupfverhältnis größer als der erste festgesetzte Wert ist, wobei die Schlupfsteuerung zumindest das Betätigen eines Bremssystems des Antriebsrades umfaßt,
daß ermittelt wird, ob die Bremskraft geringer als ein zweiter festgesetzter Wert ist,
daß ermittelt wird, ob das erfaßte Schlupfverhältnis niedriger als ein dritter festgesetzter Wert ist, der kleiner als der erste festgesetzte Wert ist, und
daß die Schlupfsteuerung nach einer festgesetzten Zeitdauer beendet wird, während der die erfaßte Bremskraft geringer als der zweite festgesetzte Wert ist und das erfaßte Schlupfverhältnis niedriger als der dritte festgesetzte Wert ist.
daß ein Schlupfverhältnis des Antriebsrades erfaßt wird,
daß ermittelt wird, ob das erfaßte Schlupfverhältnis größer als ein erster festgesetzter Wert ist,
daß eine Schlupfsteuerung zum Verringern des Schlupfverhältnisses begonnen wird, wenn das erfaßte Schlupfverhältnis größer als der erste festgesetzte Wert ist, wobei die Schlupfsteuerung zumindest das Betätigen eines Bremssystems des Antriebsrades umfaßt,
daß ermittelt wird, ob die Bremskraft geringer als ein zweiter festgesetzter Wert ist,
daß ermittelt wird, ob das erfaßte Schlupfverhältnis niedriger als ein dritter festgesetzter Wert ist, der kleiner als der erste festgesetzte Wert ist, und
daß die Schlupfsteuerung nach einer festgesetzten Zeitdauer beendet wird, während der die erfaßte Bremskraft geringer als der zweite festgesetzte Wert ist und das erfaßte Schlupfverhältnis niedriger als der dritte festgesetzte Wert ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Schlupfsteuerung die Ausgangsleistung der Maschine des
Fahrzeugs verringert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Verringerung der Ausgangsleistung der Maschine eine zweite
Drosselklappe geschlossen wird, die in dem Ansaugrohr der
Maschine in Reihe mit einer Haupt-Drosselklappe angebracht
ist, welche durch Fahrpedalbetätigung einstellbar ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bremssystem des Antriebsrades durch
hydraulischen Druck betätigt wird, dessen Druckquelle gesondert
von dem üblichen, mittels des Bremspedals betätigten
Betriebsbremssystem ist, und daß die Bremskraft durch Ermitteln
des hydraulischen Drucks in dem Bremssystem ermittelt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Wert auf im wesentlichen "0"
festgesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Wert auf einen Wert festgesetzt
wird, bei dem die Gleitreibungskraft zwischen dem Antriebsrad
und der Fahrbahn am größten ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitdauer auf eine Zeit festgesetzt
wird, die etwas länger als eine Zykluszeit von bei der
Schlupfsteuerung entstehenden Drehzahlschwankungen des Antriebsrades
ist.
8. Schlupfsteuereinrichtung zum Steuern des Schlupfes zwischen
einem Antriebsrad eines Fahrzeugs und der Fahrbahn
während der Beschleunigung, gekennzeichnet durch eine Meßvorrichtung
(48, 49) zum Erfassen eines Schlupfverhältnisses
des Antriebsrades (26, 27), eine Vergleichsvorrichtung (60)
zum Ermitteln, ob das erfaßte Schlupfverhältnis größer als
ein Vergleichswert ist, ein Antriebsrad-Bremssystem (23, 30
bis 32), eine Meßvorrichtung (47) zum Erfassen der Bremskraft
an dem Antriebsrad, eine Vergleichsvorrichtung (60) zum Ermitteln,
ob die erfaßte Bremskraft geringer als ein Vergleichswert
ist, und eine Steuereinrichtung (60), die dann,
wenn das erfaßte Schlupfverhältnis größer als ein erster
festgesetzter Wert ist, eine Schlupfsteuerung zum Verringern
des Schlupfverhältnisses einleitet, wobei zumindest das Antriebsrad-
Bremssystem benutzt wird, und die die Schlupfsteuerung
nach einer festgesetzten Zeitdauer beendet, während der
die erfaßte Bremskraft geringer als ein zweiter festgesetzter
Wert ist und das erfaßte Schlupfverhältnis niedriger als ein
dritter festgesetzter Wert ist, der kleiner als der erste
festgesetzte Wert ist.
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