DE370933C

DE370933C - Verfahren zum elektrischen Schweissen von Naehten nach dem Widerstandsschweissverfahren

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Publication number: DE370933C
Application number: DEM70168D
Authority: DE
Original assignee: MASCHB AKT GES SEEBACH
Current assignee: MASCHB AKT GES SEEBACH
Priority date: 1920-07-20
Filing date: 1920-07-20
Publication date: 1923-03-09

Description

Es tritt häufig der Fall ein, daß an ein und demselben Arbeitsstück mehrere Nähte zu schweißen sind. Beispielsweise werden Konservendosenrümpfe oft mit einer Doppelnaht geschweißt, welche aus zwei parallel verlaufenden Schweißnähten besteht. Vielfach werden nun Schweißnähte derart hergestellt, daß einzelne Schweißpunkte geschweißt werden, die nahe aneinander oder weiter voneinander liegen und somit zusammen eine dichte oder undichte Naht ergeben. Um nun. zwei Schweißnähte auf einmal herzustellen, werden zwei Elektrodenpaare angeordnet, die von ein und demselben Niederspannungstransformator gespeist werden, wobei die Schweißelektroden entweder als Punktelektroden oder als Rollenelektroden ausgebildet sind, indem die Elektroden mit stoßweise zugeführter Energie gespeist werden, so daß zwei Schweißnähte, die jede für sich aus aneinandergereihten Schweißpunkten gebildet sind, entstehen.

In jedem Falle werden nun beiden Elektrodenpaaren zu gleicher Zeit stoßweise Energie zugeführt, indem sie von ein und demselben Niederspannungstransformator bzw. dessen Sekundärspule gespeist werden.

Da die beiden Elektrodenpaare also zu gleicher Zeit einen Schweißpunkt herstellen," so ergibt sich, daß der Niederspannungstransformator während der Schweißung die doppelte Leistung hergeben muß, als sie für einen einzelnen Schweißpunkt benötigt wird, und es treten also entsprechende Belastungsstöße im Netz bzw. an der Stoßquelle auf.

Beispielsweise sollen also in bekannter Weise die Schweißpunkte der einen Naht zeitlich in die Zwischenräume zwischen den Schweißpunkten der anderen Naht hineingelegt werden, so daß zunächst ein Schweißpunkt der einen Naht, dann ein Schweißpunkt der anderen Naht und so weiter geschweißt wird. Hierdurch wird erreicht, daß starke Stromstöße vermieden werden und daß die Stromquelle mit einer kontinuierlichen oder fast kontinuierlichen Stromstärke, welche nur halb so groß ist, als sie bei der gleichzeitigen Schweißung zweier Punkte entsteht, gebildet wird.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß für jedes Elektrodenpaar ein besonderer Niederspannungstransformator angeordnet wird. Die Primärwicklungen dieser Transformatoren werden alsdann erfindungsgemäß, z. B. mittels eines Wechselschalters dergestalt gespeist, daß sie nacheinander, also nicht zu gleicher Zeit, die Stromquelle belasten. Werden nun beispielsweise mit einer solchen Vorrichtung zwei parallel verlaufende, aus einzelnen Punkten bestehende Nähte an einem gemeinsamen Arbeitsstück, z. B. einem Konservendosenrumpf, hergestellt, so sind die einzelnen Schweißpunkte der einen Naht gegenüber der Schweißpunkte der zweiten Naht versetzt, indem die Punkte der einen Naht mit den Zwischenräumen zwischen den Punkten der zweiten Naht zusammenfallen. Selbstverständlich brauchen die Nähte nicht parallel zueinander zu verlaufen, sondern sie können jede beliebige Richtung einnehmen. Die Bewegung des Arbeitsstückes den Schweißelektroden gegenüber kann eine ab-

Claims

solute oder relative sein. Statt nur zwei Transformatoren bzw. Elektrodenpaaren können auch mehrere. solcher angeordnet werden, so daß auch mehr als zwei Nähte auf eintnal hergestellt werden können.

Erfindungsgemäß soll das Verfahren z. B. auch dazu Verwendung finden, Radfelgen in ringsherum laufenden parallelen Nähten zu schweißen, indem die sogenannten Wülste to rohrförmig geschlossen werden müssen. Es ist von Wichtigkeit, daß beide Wülste in einem Arbeitsgang hergestellt werden, um ein Schiefwerden der Radfelge zu vermeiden.

^J5 Patent-Anspruch:

Verfahren zum elektrischen Schweißen von Nähten nach dem Widerstandsschweißverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß an ein und demselben Arbeitsstück zwei oder mehrere Schweißnähte, die aus aneinandergereihten Punkten gebildet werden, von Elektrodenpaaren, von denen ein jedes von einem besonderen Niederspannungstransformator gespeist wird, geschweißt werden, wobei die Primärwicklungen der Niederspannungstransformatoren selbst mittels einer geeigneten Vorrichtung, beispielsweise eines Wechselschalters, wechselweise gespeist werden, so daß die Schweißperiode des einen Elektrodenpaares in die Ruheperiode des anderen Elektrodenpaares hineinfällt und die Einzelschweißungen (Punktschweißungen) zeitlich und körperlich gegeneinander versetzt sind.