DE366384C - Elektrisches Widerstandsschweissverfahren - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 4. JANUAR 1923

REICHSPATENTAMT

ß 366384 IiLASSE 21h GRUPPE 12

(D ss ο rs VIIIj 21 Ψ)

Maschinenbau Akt.-Ges. Seebach in Seebach b. Zürich.

Elektrisches Widerstandsschweißverfahren. Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Oktober 1918 ab.

Es ist bekannt, Längsnähte an Blechen dadurch herzustellen,, daß mittels eines Elektrodenpaares Schweißpunkt an Schweißpunkt gereiht wird. Es ist ferner bereits bekannt, mehrere elektrische Schweißmaschinen wechselweise zu speisen, so daß sie nicht gleichzeitig die Stromquelle belasten. Die hierfür verwendeten Wechselschalter sind¹ dergestalt eingerichtet, daß auf j edera Stromstoß, den die einzelnen Schweißmaschinen empfangen, eine

stromlose Pause folgt, die erheblich langer dauert als der Stromstoß selbst, mit anderen Worten: es wird hierbei mit verhältnismäßig kurz andauernden Stromstößen gearbeitet, was ja auch notwendig ist, wenn mehr als zwei Schweißmaschinen so gespeist werden sollen, daß sie nicht zu gleicher Zeit die Stromquelle belasten.

Zum gleichzeitigen Schweißen von mehreren ίο Nähten durch Aneinanderreihen von Punkten mittels Rollenelektroden eignet sich dieses Verfahren, in dieser allgemeinen Form nicht; es ist unwirtschaftlich und auch schweißtechnisch unvollkommen, und es ist auch nicht bekannt, daß das Verfahren zu diesem- Zweck verwendet wurde.

- Die Erfindung betrifft nun eine besondere Form eines derartigen Verfahrens-, welches es ermöglicht, eine gute Wirtschaftlichkeit und einwandfreie Nahtschweißimg¹ zu erzielen.

Die Erfindung sieht es vor, zwei Nähte mittels zweier von demselben Leitungsnetz gespeisten, kontinuierlich laufenden Rollenelektrodenpaaren dergestalt punktweise an zwei verschiedenen Arbeitsstücken zu schweißen, daß die Belastungspause zwischen zwei mittels des einen Elektrodenpaares an der einen Naht ausgeführten Scbweißungen bzw. Punktschweißungen durch eine Schweißung bzw. Punktschweißung mittels desi anderen Elektrodenpaares an der anderen Naht ausgefüllt oder annähernd ausgefüllt wird. Die beiden Eketrodenpaare werden also wechselweise mit Stromstößen gespeist, die ebenso lang: oder fast ebenso lang wie die dazwischenliegenden Strompausen sind. Bei diesem Verhältnis zwischen Stromstoß und Strompause ergibt sich, wie die Praxis zeigt, ein Optimum hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit des Betriebes, Güte der Nähte, Schweißgeschwindigkeit und Genauigkeit der Zähleranzeige.

In der Zeichnung ist das; beschriebene Verfahren durch ein einfaches Ausführungsbeispiel einer zur Ausübung des Verfahrens dienenden Vorrichtung erläutert.

α und b sind zwei Rollenelektroden einer Schweißmaschine, zwischen welchen zwei Bleche c und d mittels einer Längsnaht zusammengeschweißt werden sollen. Die obere Elektrodenrolle α ist· wie üblich an einem schwenkbar angeordneten Elektrodenarm e befestigt, um an das Arbeitsstück c-d gedrückt' werden zu können, während die untere Elektrodenrolle b an einem starren Elektrodenarm f angeordnet ist. Eine der Rollenelektroden, z. B. b, ist mit einem mechanischen Antrieb g versehen.

Die beiden anderen Rollenelektroden' h und i, zwischen welchen- die beiden Bleche k und I ebenfalls mittels einer Längsnaht zusammengeschweißt werden sollen, sind in ähnlicher Weise an dem schwenkbaren Elektrodenarm m und dem starren Elektrodenarm η angeordnet, wobei hier ebenfalls die eine Rollenelektrode, z. B. i, mit einem mechanischen Antrieb ο versehen ist.

Werden nun beide Rollenelektrodenpaare in Betrieb gesetzt, so daß die zusammenzuschweißenden. Bleche c und d sowie k und I zwischen den Rollenelektroden hindurchlaufen und alsdann .dergestalt Schweißungen ausgeführt, daß die sich zwischen, zwei an dem einen Blechpaar ausgeführten Schweißungen ergebende Belastungspause durch eine Schweißung an dem zweiten Blechpaar ausgefüllt oder annähernd ausgefüllt wird, so ergibt sich durch diese sich zu einer ununterbrochenen oder fast ununterbrochenen Belastung gegenseitig ergänzenden Schweißungen eine stoßfreie oder annähernd stoßfreie Inanepruchnähme des Leitungsnetzes usw.

Die wechselweise Ein- und Ausschaltung des Primärstromes des Schweißtransformators und mit ihm 'des Sekundärschweißstromes der Rollenelektroden kann in bekannter Weise bewerkstelligt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Elektrisches Widerstandsschweißverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Nähte dergestalt punktweise mittels Rollenelektroden (a, h), die von demselben Leitungsnetz gespeist werden, an zwei verschiedenen Arbeitsstücken geschweißt werden, daß die Belastungspause zwischen zwei an der einen Naht ausgeführten Schweißungen durch eine Schweißung an der anderen Naht" ausgefüllt oder annähernd ausgefüllt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.