DE2424666A1 - Schweissverfahren, insbesondere zum schutzgas-lichtbogenschweissen mit sich nicht verbrauchender elektrode und zum elektronenstrahlschweissen, sowie vorrichtung zu dessen ausfuehrung - Google Patents
Schweissverfahren, insbesondere zum schutzgas-lichtbogenschweissen mit sich nicht verbrauchender elektrode und zum elektronenstrahlschweissen, sowie vorrichtung zu dessen ausfuehrungInfo
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Description
Dipl. ing. E. HOIiZEB
AUGSBUKG
1*
R, 884
Augsburg, den l6. Mai 1974
Rolls-Royce (1971) Limited, 14/15 Conduit Street, London W,l, England,
Schweißverfahren, insbesondere zum Schutzgas-Lichtbogenschweißen mit sich nicht verbrauchender Elektrode und zum
Elektronenstrahlschweißen, sowie Vorrichtung zu dessen
Aus führung
Die Erfindung betrifft ein Schweißverfahren, insbesondere zum Schutzgas-Lichtbogenschweißen mit sich nicht verbrauchender
Elektrode und zum Elektronenstrahlschweißen, wobei ein Zusatzdraht in das Schweißbad zugeführt wird, und eine
Vorrichtung zu dessen Ausführung.
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Bei einem üblichen Schutzgas-Lichtbogenschweißverfahren mit einer sich nicht verbrauchenden Elektrode wird
der Zusatzdraht kontinuierlich mit vorgebbarer konstanter Vorschubgeschwindigkeit der Schweißnaht eines Werkstückes
zugeführt· Die Drahtzuführgeschwindigkeit muß im wesentlichen mit der Drahtabschmelzgeschwindigkeit bei einem
gegebenen Schweißstrom übereinstimmen, da anderenfalls die Drahtabschmelzung unregelmäßig abläuft, was zu sowohl
hinsichtlich des Profils als auch hinsichtlich der Aufschmelzung unregelmäßigen Schweißnähten führt.
Der Schweißstrom wird so eingestellt, daß eine zur Erzielung der richtigen Aufschmelzung der Schweißstellen
ausreichende Wärmemenge zugeführt wird, und diese Wärmemenge hängt von der durch die Schweißgeschwindigkeit
bewirkten Wärmeaufnahme, der Dicke der Schweißverbindung
und dem Werkstoff des Werkstückes, der Masse der Aufspannvorrichtung, der Auflösung des Zusatzdrahtes im Schwe^ßbad
und Verlusten an die Umgebungsluft ab. Die Draht- . zuführgeschwindigkeit ist also auf einen Wert beschränkt,
der durch den verwendeten Schweißstrom bestimmt wird, und kann nicht wesentlich verändert werden, was beispielsweise
zur Erzielung von Änderungen der Schweißgeometrie vorteilhaft wäre, dth. zur Erzielung von Änderungen der
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Querschnittsform der Schweißraupen während eines Durchgangs,
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schweißverfahren
der eingangs dargelegten allgemeinen Art im Sinne einer Verbesserung der Schweißnaht, einer Vergrößerung
der Schweißgeschwindigkeit und einer Verminderung des benötigten Zusatzdrahtes zu verbessern·
Im Sinne der Lösung dieser Aufgabe ist ein solches Schweißverfahren gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß der Schweißdraht mit ungleichförmiger, sich nach einem bestimmten Gesetz verändernder Vorschubgeschwindigkeit
zugeführt wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt die Zuführung des Zusatzdrahtes in Form jeweils gesonderter Bewegungsimpulse,
Eine Drahtzuführvorrxchtung zur Ausführung des erfindungs·
gemäßen Verfahrens ist durch eine Einrichtung zum Steuern der Zuführung des Zusatzdrahtes mit ungleichförmiger, sich
nach einem bestimmten Gesetz ändernder Vorschubgeschwindigkeit gekennzeichnet.
Beim Schutzgas-Lichtbogenschweißen.nach dem erfindungs-
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gemäßen Verfahren sind die beim oben erwähnten üblichen Verfahren gegebenen Wärmeaufnahmefaktoren dahingehend
geändert, daß während jeder Verharrperiode, d„h, während den Zeitintervallen zwischen den einzelnen Bewegungsimpulsen, wenn kein Drahtvorschub stattfindet, keine
Wärmeaufnahme durch das Auflösen des Zusatzdrahtes entsteht und folglich ein größerer Anteil der Gesamtwärme zum
Aufschmelzen des Schweißgutes zur Verfügung steht.
Der Ausdruck "Lichtbogenschweißen" umfaßt auch das Wolfram-Inertgas-Schweißen (als WIG-Verfahren bekannt)
und das Plasmaschweißen.
Es hat sich herausgestellt, daß beim Wolfram-Inertgas-Schweißen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber
dem obenerwähnten, bei den gleichen Schweißaufgaben verwendeten herkömmlichen Verfahren folgende Vorteile
erzielt werden können:
1, Eine Verminderung der Größe der Schweißraupe. Sowohl die Oberraupe, die Unterraupe als auch die
Querschnittsfläche der Schweißnaht sind kleiner,
2, Die Verringerung der Größe der Schweißnaht
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bedeutet geringeren Zusatzdrahtbedarf und kleineren Gesamtwärmebedarf für den Schweißvorgang,
3, Die geringere Gesamtwärmezufuhr bedeutet geringeren
Verzug im Werkstück,
k. Geringere Porosität der sich ergebenden Schweißnaht,
5. Steigerung der Schweißgeschwindigkeit,
6, Wesentliche Verminderung der Schweißfehlerhäufigkeit,
Es hat sich herausgestellt, daß bei Anwendung des -erfindungsgemäßen Verfahrens beim Wolfram-Inertgas-Schweißen
tiefer eingeschmolzene Schweißnähte bei größeren Materialdicken entstehen, was bei der Herstellung von
Schweißnähten mit Zusatzwerkstoff besonders vorteilhaft
ist. Bei der herkömmlichen kontinuierlichen Zusatzdrahtzuführung ist die Drahtzuführgeschwindigkeit auf einen
Wert beschränkt, der durch die konstanten Faktoren Werkstoff, Werkstückdicke und Masse der Einspannvorrichtung
und die variablen Faktoren Schweißgeschwindigkeit,
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Zusatzdrahtauflösung und Schweißstrom bestimmt ist. Die
drei variablen Faktoren sind voneinander abhängig und eine Änderung jeweils eines dieser Paktoren erfordert auch eine
Änderung der beiden anderen Paktoren, so daß die Bestimmung der für einen Schweißvorgang erforderlichen Zusatzwerkstoffmenge
äußerst schwierig iste Wenn die. Zufuhr des Zusatzdrahtes
gemäß der Erfindung in Form einzelner Bewegungsimpulse erfolgt, ändert sich die gegenseitige Abhängigkeit
der Bedingungen, und die Drahtzuführgeschwindigkeit ist nicht mehr vom Schweißstrom abhängig und kann genau auf .
den Wert eingestellt werden, der dem zur Herstellung der Schweißnaht erforderlichen zusätzlichen Volumen entspricht.
Damit die Ablagerung des Zusatzwerkstoffs genau steuerbar ist, werden bei der erfindungsgemäßen pulsierenden Zuführmethode
die Zuführperioden und die Verharrperioden unabhängig voneinander genau zeitgesteuert.
Die Zusammenhänge zwischen den konstanten und den variablen Paktoren sind in den anliegenden Tafeln 1 und
dargestellt, welche die Bestimmungsfaktorkette für die
Parameterwahl für das herkömmliche Verfahren mit kontinuierlichem Zusatzdrahtvorschub (Tafel 1) und für das
erfindungsgemäße Verfahren mit pulsierendem Zusatzdrahtvorschub (Tafel 2) zeigen,
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Eine bevorzugte Ausfuhrungsform der Erfindung wird
nachstehend mit Bezug auf die anliegende Zeichnung beispielsweise beschrieben, welche schematisch eine
übliche Vorrichtung für das Schutzgas-Lichtbogenschweißen mit einer Einrichtung zur pulsierenden Zuführung des
Zusatzdrahtes zeigt.
Im Betrieb der in der Zeichnung dargestellten Lichtbogenschweißvorrichtung 11 wird der Zusatzdraht 12
von einer drehbaren Rolle I3 mit Hilfe von Vorschubrollen
abgezogen und zu einer Schweißstelle I5 zwischen zwei
Werkstücken 16 hinführt. Die zum Abschmelzen des Zusatzdrahtes 12 und zum Zusammenschweißen der beiden Werkstücke
erforderliche Wärme wird mittels einer Elektrode 17 eines
Schweißbrenners 18 zugeführt, welche mit einer Schweißstromquelle 19 verbunden ist. Von einer Gasquelle 28 wird
Schutzgas durch den Schweißbrenner 18 und eine die Elektrode 17 umgebende ringförmige Abschirmung 27 zugeführt
und strömt über die Schweißstelle 15 und das Ende des Zusatzdrahtes, wodurch die Luft verdrängt wird. Die
Strömung des Inertgases aus der Abschirmung 27 ist durch gestrichelte Linien 30 angedeutet.
Die Vorschubrollen 14 sind über Wellen 21 und 22
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rait einem Antriebsmotor 20 gekuppelt. Dem Motor 20 ist
eine Steuereinheit 23 zur Steuerung der Motordrehzahl zugeordnet. Die Drehzahl der Vorschubrollen 14 und die
Zufuhrgeschwindigkeit des Zusatzdrahtes ist also durch Einstellung an der Motorsteuereinheit 23 festlegbar.
Die miteinander zu verschweißenden Werkstücke 16 werden auf einem Drehtisch oder einem verschiebbaren Tisch (nicht
dargestellt) so aufgespannt, daß ihre miteinander zu verbindenden Ränder unter dem elektrischen Lichtbogen
des Schweißbrenners mit gesteuerter Geschwindigkeit hindurchlaufent
Zwischen die Abtriebswelle 22 des Motors 20 und die, die Vorschubrollen 14 treibende Welle 21 ist eine elektrisch
betätigte Kupplung 25 geschaltet, welche aufgrund elektrischer
Impulse aus einem Impulsgeber 26 aufeinanderfolgend einkuppelt und auskuppelt. Durch das Einkuppeln und Auskuppeln
der Kupplung 25 werden die Zuführperioden und Verharrperioden des Zusatzdrahtes hergestellt.
Die Zeitdauer des Einkuppeins und des Auskuppeins der Kupplung 25 wird jeweils am Impulsgeber 26 eingestellt,
so daß der Zusatzdraht mittels der Vorschubrollen in
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einzelnen Bewegungsimpulsen zur Schweißstelle zugeführt
wird.
Der Impulsgeber 26 kann in irgendeiner geeigneten Weise aufgebaut sein, welche die Steuerung der Zuführ-
und Verharrperioden des Zusatzdrahtes gestattet.
Anstelle der Verwendung der elektrisch betätigten Kupplung 25 ist die Erzeugung einer pulsierenden Drahtzufuhr
auch dadurch möglich, daß als Antriebsmotor 20 ein Motor mit variabler Drehzahl verwendet und die Spannung
an der Motorsteuereinheit 23 im Sinne der Erzeugung aufeinanderfolgender Ein/Aus-Perioden gesteuert wird.
Die nachstehende Tafel 3 zeigt einige Ergebnisse eines Vergleichs zwischen dem üblichen Verfahren mit kontinuierlicher
Drahtzuführung und dem erfindungsgemäßen Verfahren mit pulsierender Drahtzuführung. In beiden Fällen
wurde eine zufriedenstellende Schweißnaht erzeugt.
Die Versuchswerkstücke bestanden aus einer Nickelbasislegierung Ni75 und hatten eine Dicke von 1,6 mm.
Der Zusatzdraht hatte einen Durchmesser von 0,85 mm.
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Tafel 3
Schweißgeschwindigkeit 100 mm/min
Sehweißstrom 56 A
Drahtzuführgeschwindigkeit 275 mm/min
Drahtabschmelzung 65 mm/mm
GesamtdrahtabSchmelzung 65O mm
Gesamtsehweißzeit 141 s
Gesamte Wärmezufuhr 7896 As
Schweißraupenbreite 5 mm
Aufschmelzungsbreite 3,3 mm
Dicke der Schweißnaht 2,4 mm
Schweißgeschwindigkeit 158 mm/min
Schweißstrom 56 A
Drahtzuführgeschwindigkeit 730 mm/min
Zuführperiodendauer 0,08 s
Verharrperiodendauer 0,76 s
Drahtabschmelzung 25 mm/mm
Drahtzufuhr pro Impuls 2,5 mm
Impulsfolge 10 Impulse/25 mm
Gesamtdrahtabschmelzung 245 mm
Gesamtsehweißzeit 89 s
Gesamtwärmezufuhr 5162 As
Schweißraupenbreite 3,9 mm
Aufschmelzungsbreite 2,18 mm
Dicke der Schweißnaht 2,16 mm
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nach der Erfindung_
Gesamtwärmezufuhr 3*1,6 %
Zusatzwerkstoffmenge 62 %
Schweißzeit 36,9 %
Schweißraupenbreite 22 %
Aufschmelzungsbreite 3^ %
Nahtdicke 9 %
Drahtabschmelzung 60 %
Diese Ergebnisse zeigen, daß die Schweißgeschwindigkeit bei pulsierender Drahtzufuhr gegenüber dem herkömmlichen
Verfahren mit kontinuierlicher Drahtzufuhr bei gleichem
Schweißstrom wesentlich gesteigert ist, und zwar beträgt die Steigerung etwa 65 %, Die Drahtzuführgeschwindigkeit
während der Zuführperioden ist um I6O % größer als die
Drahtzuführgeschwindigkeit bei der herkömmlichen kontinuierlichen Drahtzuführung,
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Claims (2)
- Patentansprüche,/Schweißverfahren, insbesondere zum Schutzgas-Lichtbogenschweißen mit sich nicht verbrauchender Elektrode und zum Elektronenstrahlschweißen, wobei ein Zusatzdraht in das Schweißbad zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzdraht mit ungleichförmiger, sich nach einem bestimmten Gesetz ändernder Vorschubgeschwindigkeit zugeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschub des Zusatzdrahtes jeweils in gesonderten Bewegungsimpulsen erfolgt,3β Drahtzuführvorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (25, 26) zum Steuern der Zuführung des Zusatzdrahtes (12) mit ungleichförmiger, sich nach einem bestimmten Gesetz ändernder Vorschubgeschwindigkeit.- 12 -409850/1075
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