DE3708506A1 - Verfahren zur fehlerlokalisierung in digitalen schaltungen mit busstruktur - Google Patents
Verfahren zur fehlerlokalisierung in digitalen schaltungen mit busstrukturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE-PS 29 03 383) wer
den die logischen Zustände an den Schaltungspunkten über eine
Tastspitze einem Testgerät zugeführt. Zum Testen der Schaltung
unter betriebsmäßigen Bedingungen werden über Triggersignale
bestimmte zu überprüfende Adressen herausgefiltert.
Besondere Probleme treten bei der Fehlerortbestimmung nach der
Pfadverfolgungsmethode mit einer Tastspitze bei bidirektionalen
und gemultiplexen Signalleitungen (Bussen) auf. Bei dieser
Leitungsgruppe ist eine Benennung der Eingangssignale, die zu
dem gestörten Signal geführt haben, nicht eindeutig möglich.
Besonders bei bidirektionalen Leitungen ist die Trennung zwi
schen Ursache und Wirkung durch die nicht bekannte Datenfluß
richtung unmöglich.
Bekannte Pfadverfolgungsmethoden ermitteln in der Regel den
Zeitpunkt der Störung. Hierzu kann dann der treibende Baustein
ermittelt werden (Datenflußrichtung), und die Eingangssignale
dieses Bausteines sind die möglichen Ursachen für die gestörte
Leitung. Durch die Zulassung nur einer Datenflußrichtung inner
halb eines Aufnahmebereiches kann zwar die Bestimmung der Ein
gangssignalleitungen durchgeführt werden, jedoch ist hier keine
Ausnutzung der bidirektionalen Leitungseigenschaften möglich. Die
zweite Datenflußrichtung kann in einem anderen Zeitbereich ge
testet werden, was z. B. einen Wechsel zwischen Aufnahmeberei
chen mit den notwendigen Übergaben von Parametern etc. erfor
dert.
Bei gemultiplexen Leitungen ist eine Überlagerung der Ein
gangssignalleitungen vorhanden, was eine Erhöhung der Anzahl
der zu testenden Leitungen zur Folge hat, weil keine Trennung
zwischen den Eingangssignalen der beiden Funktionen vorgenommen
werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren
zur Fehlerlokalisierung in digitalen Schaltungen eine Fehler
pfadverfolgung bei bidirektionalen und/oder gemultiplexen
Leitungen auf einfache Weise zu ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden bei einem Verfahren der ein
gangs genannten Art die Merkmale des Kennzeichens des An
spruchs 1 angewandt.
In vorteilhafter Weise wird für die Fehlerpfadverfolgung gemäß
der Erfindung der physikalische Knoten in mehrere logische
Knoten unterteilt, wobei für jede verwendete Funktion in einem
Aufnahmezeitbereich ein logischer Knoten vorhanden ist. Zu die
sem Knoten können die zugehörigen Eingangssignalleitungen be
nannt werden. Der Datenstrom, der sich zusammensetzt aus den
Datenströmen der einzelnen Funktionen, wird durch die Verwen
dung von verschiedenen Taktsignalen für das verwendete Daten
kompressionsverfahren in seine einzelnen, den Funktionen zuge
hörigen Datenströme unterteilt. Jeder Datenstrom ist somit ei
nem logischen Knoten zugeordnet, und durch die Taktauswahl wird
jeweils ein Teildatenstrom betrachtet und beurteilt. Zur Rich
tungsbestimmung ist der Zeitpunkt der Störung innerhalb des
Teildatenstromes nun nicht mehr notwendig.
Die Erfindung wird anhand der Figuren erläutert, wobei
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer beispielhaften zu testenden
digitalen Schaltung mit einem Mikroprozessor,
Fig. 2 eine tabellarische Auflistung von logischen Knoten,
Fig. 3 ein Zeitdiagramm der in der Mikroprozessorumgebung
auftretenden Funktionen und
Fig. 4 ein Beispiel für einen Fehlerbaum bei der Anwendung
des Verfahrens auf das Ausführungsbeispiel darstellt.
Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel einer
zu testenden digitalen Schaltung mit einem Mikroprozessor µP
sind die Verbindungen zwischen dem Mikroprozessor µP und weite
ren Bauelementen als Busleitungen mit logischen Knotenbezeich
nungen angegeben. Beim Bus 1 handelt es sich um eine gemulti
plexte, bidirektionale Mikroprozessordaten-Adreßbusleitung, die
über eine Schnittstelle DATA mit einer bidirektionalen Daten
busleitung 2 und über eine Schnittstelle ADDR mit einer Adreß
busleitung 3 verbunden ist. Vom Steuerbus 4 sind Steuerleitun
gen SL 1 und SL 2 auf die Schnittstellen DATA und ADDR geführt.
Die Busleitungen 2 und 3 sind auf einen Schreib-/Lesespeicher
RAM geführt. Der Schreib-/Lesespeicher RAM ist weiterhin über
eine Steuerbusleitung 4 und eine weitere Mikroprozessor-Steuer
busleitung 5 mit dem Mikroprozessor µP verbunden. In der Daten-
bzw. Adreßbusleitung 1 sowie den Busleitungen 2 und 3 sind die
logischen Knotenbezeichnungen 1.1, 1.2, 1.3 bzw. 2.2, 2.3 und
3.4 angegeben, wobei die Ziffern nach dem Punkt folgende Bedeu
tung haben: .1 bedeutet Adresse setzen, .2 bedeutet Daten
schreiben, .3 bedeutet Daten lesen, und .4 kennzeichnet die
Gruppe der nichtgemultiplexten, undirektionalen (der klassi
schen) Signalleitungen. Die Knotenbezeichnungen bei der Daten
busleitung 2 entsprechen den beim Bus 1 angegebenen Bedeutungen.
In der Fig. 2 ist zur besseren Übersicht eine tabellarische
Auflistung der gebildeten logischen Knoten gezeigt, aus der
die Verknüpfung zwischen den physikalischen Knotengruppen 1
bis 5 und den von den Taktsignalen hervorgerufenen Funktionen
.1 bis .4 ersichtlich ist.
Beim in der Fig. 3 gezeigten Diagramm ist eine Zerlegung des
Datenstromes in der Mikroprozessorumgebung in die mikroprozes
sorspezifischen Funktionen dargestellt. Bei einer gemultiplex
ten Daten-/Adreßleitung ist der Datenstrom hier in die Funk
tionen "Adresse setzen" (= .1), "Daten schreiben" (= .2) und
"Daten lesen" (= .3) zerlegt.
Erfordert die Lokalisierung eines Fehlers gemäß des hier auf
geführten Beispiels eine Signaturaufnahme an einem Datenbus, so
ergibt sich durch die unterschiedlichen Richtungen eine nicht
eindeutige Kontaktierungsreihenfolge. Abhilfe wird durch die
vorgeschlagene Aufsplittung des Knotens in zwei logische Knoten
(einer für die Schreibdaten, einer für die Lesedaten) geschaf
fen. Eine Aufsplittung des verwendeten Taktsignales ist durch
Qualifizierung (Schreib-/Leseunterscheidung) oder Verwendung
von unterschiedlichen Takten möglich. Bei gemultiplexten Knoten
(z. B. gemultiplexten Daten-/Adreßleitung des Prozessors) ent
steht durch eine Trennung der Adreßdaten mit einem entsprechen
den Taktsignal ein weiterer logischer Knoten. Durch diese Auf
teilung ist die Kontaktierungsreihenfolge durch die Knoten
abhängigkeit definiert. Der Datenstrom jeder einzelnen Funktion
des Knotens (Adresse setzen, Daten schreiben und Daten lesen)
wird mit einem entsprechenden Taktsignal beurteilt. Eine fehler
hafte Signatur des Adreßbusses erfordert den Test der Adreßdaten
des Prozessorbusses, fehlerhafte Lesedaten eines RAM-Bausteins
die Kontrolle der Schreibdaten auf dem Prozessorbus und eine
fehlerhafte Checksumme eines PROM's den Test der Lesedaten des
physikalisch gleichen Knotens. Zur Eindeutigkeit des Datenstro
mes muß jede ausgelesene RAM-Zeile vorher beschrieben werden.
Ein möglicher Fehlerbaum, wie er beim Test der dargestellten
digitalen Schaltung (Fig. 1) ermittelt werden kann, ist anhand
der Fig. 4 dargestellt. Ist ein Fehlverhalten eines Prüflings
aufgetreten (fehlerhafte Lesedaten an der Mikroprozessor-
Schnittstelle), findet eine Datenstrombeurteilung des Knotens
1.3 (siehe Fig. 4) statt. Hiernach werden die Schaltungsknoten
untersucht, die auf den fehlerhaften Knoten wirken. Ermittelt
die Datenstrombeurteilung einen fehlerhaften Datenstrom, so
werden die auf den neuen Knoten wirkenden Knoten überprüft.
Irgendwann wird kein neuer fehlerhafter Knoten gefunden, der
auf den zuletzt gefundenen fehlerhaften wirkt. Damit ist der
gesuchte Schaltungsknoten ermittelt. Durch den Vergleich mit
Referenzwerten kann zusätzlich noch angezeigt werden, ob sich
der Logikpegel am gefundenen Knoten innerhalb des Abschnittes
für die Datenstrombeurteilung überhaupt bewegt hat.
Beim Fehlerbaum anhand der Fig. 4 handelt es sich um einen
RAM-Test (vergleiche Fig. 1). Ein Fehler zeigt sich durch
fehlerhafte Lesedaten. Im Feld 1.3 werden diese Daten über
prüft. Durch den Test der entsprechenden Eingangssignale kön
nen folgende Fehler detektiert werden:
- 1. Fehler im Steuerbus (Datenrichtung (Feld 4.4)),
- 2. Fehler im Datenbus (RAM-Lesedaten (Feld 2.3)).
Letzteres kann im Fehlerfall durch einen
fehlerhaften Schreibvorgang (Feld 2.2), durch eine fehlerhafte
Ansteuerung (Feld 3.4, Feld 4.4) oder durch ein defektes RAM
verursacht werden usw. Am Ende des Fehlerbaums ist ein Feld auf
geführt, das die Übergabe der Steuerdaten an der Prozessor-
Schnittstelle kennzeichnen soll.
Claims (4)
1. Verfahren zur Fehlerlokalisierung in digitalen Schaltungen
mit Busstruktur,
- - bei dem die Signalzustände an einzelnen Schaltungspunkten detektiert und ausgewertet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß bei digita
len Schaltungen mit bidirektionalen und/oder gemultiplexten
Leitungen
- - für die Fehlerpfadverfolgung verschiedene Aufnahmezeitbereiche definiert sind, denen jeweils eigene Taktsignale zugeordnet werden,
- - die physikalischen Knoten in den Datenströmen in logische Knoten unterteilt sind, wobei die logischen Knoten bestimmten Funktionen (.1, .2, .3, .4) zugeordnet sind, die über die Leitungen abgewickelt werden, und daß
- - die Fehlerortbestimmung aus der Abhängigkeit der logischen Knoten (.1, .2, .3, .4) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - zur Aufnahme der Datenströme ein Datenstromkompressionsverfah ren, z. B. das Signaturanalyseverfahren, angewendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - die Funktion (.1, .2, .3, .4), der die logischen Knoten zu geordnet sind, aus "Adressen setzen", "Daten schreiben", "Daten lesen" und "Steuerung" besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873708506 DE3708506A1 (de) | 1987-03-16 | 1987-03-16 | Verfahren zur fehlerlokalisierung in digitalen schaltungen mit busstruktur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873708506 DE3708506A1 (de) | 1987-03-16 | 1987-03-16 | Verfahren zur fehlerlokalisierung in digitalen schaltungen mit busstruktur |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3708506A1 true DE3708506A1 (de) | 1988-09-29 |
DE3708506C2 DE3708506C2 (de) | 1990-09-27 |
Family
ID=6323198
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873708506 Granted DE3708506A1 (de) | 1987-03-16 | 1987-03-16 | Verfahren zur fehlerlokalisierung in digitalen schaltungen mit busstruktur |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3708506A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2653245A1 (fr) * | 1989-10-13 | 1991-04-19 | Gen Electric Cgr | Procede de test du fonctionnement d'un systeme informatique. |
Families Citing this family (1)
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DE4429556C2 (de) * | 1994-08-19 | 1999-10-14 | Siemens Ag | Verfahren zur Ermittlung fehlerbehafteter Schaltungsknoten einer elektronischen Schaltung |
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DE2903383C2 (de) * | 1979-01-30 | 1982-12-30 | Hewlett-Packard GmbH, 7030 Böblingen | Separates Testgerät für adressierbare Schaltungen |
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- 1987-03-16 DE DE19873708506 patent/DE3708506A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3708506C2 (de) | 1990-09-27 |
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