DE3707344A1 - Verfahren zur stueck- und/oder partieidentifizierung und -lokalisierung sowie datentraeger und datenerfassungseinrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur stueck- und/oder partieidentifizierung und -lokalisierung sowie datentraeger und datenerfassungseinrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stück-
und/oder Partieidentifizierung und -lokalisierung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie einen Datenträger
und eine Datenerfassungseinrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Um in der Textilindustrie, wie beispielsweise in der Weberei,
Strickerei oder Textilveredelung, eine Identifizierung von
Einzelstücken oder eine Identifizierung von aus mehreren
Einzelstücken bestehenden Partien vornehmen zu können, ist
es bekannt, die Einzelstücke mit betriebsspezifischen Nummern
mit Hilfe von geeigneten Schreibpasten relativ großflächig
manuell zu beschriften. Im Anschluß an die Herstellung werden
die so betriebsspezifisch beispielsweise in der Weberei oder
Strickerei bezeichneten Stücke oder in seltenen Fällen
auch aus mehreren Stücken bestehende Partien in das Rohwaren
lager überführt. Abhängig von der jeweiligen Auftragslage er
folgt dann eine weitere Einteilung der Rohware in Veredelungs
partien, wobei diese Partien sowohl aus einem einzelnen Stück
als auch aus mehreren Stücken, beispielsweise aus 2 bis
etwa 20 Stücken, bestehen können. Hierzu werden die einzel
nen Stücke der Partien im Rohwarenlager erneut mit einer
für den jeweiligen Veredelungsauftrag spezifischen zusätz
lichen Veredelungsnummer manuell beschriftet und aneinander
genäht, wobei in der Regel zur Vermeidung von Verwirrungen
die in der Herstellungsstufe auf den Stücken angebrachte
Beschriftung abgeschnitten wird. Darüber hinaus werden die
dem Rohwarenlager entnommenen Stücke manuell aufgelistet,
so daß anschließend auf Basis der Auflistung Partiebegleit
karten manuell erstellt werden können, die eine Zuordnung
der ursprünglich aus der Herstellung stammenden Stückbe
schriftung oder neugeschaffenen Beschriftung in der
Veredelung ermöglichen. Eine Zuordnung ist für die spätere
Ablieferung der Fertigware und für die betriebsinterne
oder betriebsexterne Abrechnung unbedingt erforderlich.
Um nunmehr eine Kontrolle des für die jeweilige Partie vor
gegebenen Terminablaufs der in einer Vielzahl von Stufen
bearbeiteten Partie zu ermöglichen, werden in der Regel
an ausgewählten Maschinen über die jeweils dort bearbei
teten Partien manuell Listen erstellt, die schichtweise
oder tagesweise ausgewertet werden. Dies wiederum führt
dazu, daß der Terminkontrolle keine akuten Daten über den
jeweiligen Bearbeitungszustand der Partie zur Verfügung
stehen. Im günstigsten Fall sind diese Daten im Vergleich
zum tatsächlichen Bearbeitungsstand der jeweiligen Partie
zwischen 8 Stunden und 24 Stunden überaltert, so daß es
zur Feststellung des akuten Bearbeitungszustandes der
Partie erforderlich ist, daß ausgehend von der letzten
gemeldeten Bearbeitungsstufe die entsprechende Partie im
Betrieb gesucht werden muß. Dies wiederum stellt einen
enormen Aufwand dar und bewirkt darüber hinaus, daß Maschi
nenkapazitäten nicht optimal planbar sind und somit auch
die Auslastung der jeweiligen Maschine und die Gesamt
steuerung des Betriebes leidet. Auch wird die Abrechnung
der Fertigware erschwert, da hierfür der Vergleich zwischen
der ursprünglichen Herstellungsnummer und der für die Ver
edelung vergebenen Betriebsnummer erforderlich ist. Dies
wiederum beinhaltet einen enormen manuellen Schreibauf
wand. Darüber hinaus kommt es vor, daß Partien oder Stücke
im Rohwarenlager, während der Bearbeitung im Betrieb oder
im Fertigwarenlager aufgrund von Schreibfehlern für eine
gewisse Zeit verloren gehen oder vergessen werden und erst
bei der jährlichen Inventur aufgefunden werden, was zu entsprechenden
Verärgerungen und Kosten führt. Weiterhin wird vermieden, daß es im
Fertigwarenlager zu Fehllieferungen an die Kunden kommt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
angegebenen Art zur Verfügung zu stellen, das eine besonders
schnelle und sichere Stück- bzw. Partieidentifizierung und
-lokalisierung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, die Stücke und/oder
Partien nicht, wie beim vorstehend aufgeführten Stand der
Technik, manuell zu beschriften und in den einzelnen Be
arbeitungsstufen über manuell erstellte Listen zu erfassen,
sondern statt dessen einen Datenträger an den Stücken bzw.
Partien zu befestigen, der automatisch von entsprechenden
Datenerfassungseinrichtungen gelesen wird. Hierbei sind diese
Datenerfassungseinrichtungen an jeder Maschine oder an einer
bestimmten Anzahl von ausgewählten Maschinen angeordnet und
mit einer zentralen Datenverarbeitungsvorrichtung ver
bunden, so daß beim
Bearbeiten der Stücke bzw. Partien auf den Maschinen die
Datenerfassungseinrichtung den Datenträger liest und die
abgelesenen Daten der zentralen Datenverarbeitungsvor
richtung übermittelt.
Im einfachsten Fall wird bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren nach der Herstellung der Stücke an jedem Stück ein
entsprechender Datenträger angeordnet, der mit den für die
Herstellung notwendigen Daten, wie beispielsweise Her
stellernummer, Artikelnummer und Produktionsnummer, ver
sehen ist. Bei der anschließenden Ablage im Rohwarenlager
werden die auf dem Datenträger gespeicherten Daten des
jeweiligen Stücks über die Datenerfassungseinrichtung der
zentralen Datenverarbeitung mit dem jeweiligen Ablageort
übermittelt, so daß bei einer späteren Einteilung der
Partie, die aus einem Stück oder aus mehreren Stücken be
stehen kann, der jeweilige Lagerort des Stückes bzw. die
Lagerorte der Stücke aus der zentralen Datenverarbeitung
abgerufen werden kann bzw. können. Gleichzeitig können
über die zentrale Datenverarbeitung die notwendigen Be
triebsunterlagen, wie beispielsweise Auflistung der Stücke
einer Partie, automatisch erstellt werden. Hierbei ist es
nicht unbedingt erforderlich, daß die jeweilige Partie mit
einer separaten Veredelungsnummer versehen wird, da in den
folgenden Bearbeitungsstufen die einzelnen Stücke der
Partie wiederum automatisch über den an den Stücken ange
brachten Datenträgern und der Datenerfassungseinrichtung
erfaßt und in der zentralen Datenverarbeitungsvorrichtung
gespeichert werden. Ein derartiges Einzelerfassen ist bei
dem bekannten Verfahren wegen der Vielzahl der unterschied
lichen Stücknummern einer jeden Partie manuell nicht möglich,
da es hierfür erforderlich wäre, nach jedem Stück die in der
Bearbeitungsstufe verwendete Maschine anzuhalten und die
teilweise sechs- bis achtstellige Beschriftung in ent
sprechende manuell zu erstellende Listen einzutragen. Auf
ein derartiges Stoppen der Maschine während der Bearbeitung
kann jedoch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wegen des
automatischen Ablesens des Datenträgers bei laufender Wa
renbahn verzichtet werden.
Selbstverständlich besteht bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren auch die Möglichkeit, anstelle des ursprünglichen
Datenträgers oder zusätzlich zu dem ursprünglichen Daten
träger, den der Hersteller an dem Stück anbringt, einen für
die Textilveredelung relevanten Datenträger vorzusehen, der
entsprechende automatisch lesbare Informationen, wie z. B.
Kundennummer, Auftragsnummer, Artikelnummer, Partienummer
und Arbeitsablauf, aufweist. Dies bietet sich insbe
sondere für solche Fälle an, bei denen auf dem Datenträ
ger die von der Partie zu durchlaufenden Bearbeitungsstu
fen vorgesehen sind, so daß bei einer Bearbeitung auf den
falschen Maschinen ein entsprechendes Warnsignal von der
zentralen Datenverarbeitungsvorrichtung oder insbesondere
von der örtlich an der Maschine angeordneten Datener
fassungseinrichtung erzeugt wird, so daß die Möglichkeit
zum sofortigen Eingreifen durch das entsprechende Maschi
nenpersonal oder eine übergeordnete Leitstelle gegeben ist
und somit ein größerer Schaden vermieden wird. Selbstver
ständlich kann auch dieser Vorgang noch automatisiert wer
den, so daß die entsprechende Maschine nur dann betrieben
werden kann, wenn auf dem Datenträger ein entsprechender
Maschinencode vorgesehen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine Reihe von Vor
teilen. So ist es beispielsweise hierdurch möglich, über die
in der zentralen Datenvorrichtung gespeicherten Daten, die
auf einem automatischen Ablesen der an jedem Stück angeordne
ten Datenträger durch die an den Maschinen vorgesehenen Daten
erfassungseinrichtungen beruhen, den Bearbeitungsablauf ei
nes jeden Stückes individuell zu verfolgen. Hieraus kann bei
maschinenbedingten Fehlern sehr schnell auf die jeweils den
Fehler verursachende Maschine geschlossen werden, so daß bei
spielsweise schadhafte Walzen, die zu beträchtlichen Fehl
produktionen führen, sehr schnell identifiziert und dement
sprechend ausgetauscht werden können. Auch läßt sich jeder
zeit der akute Bearbeitungszustand einer jeden Partie fest
stellen, da zwischen dem Bearbeiten der Partie auf der ent
sprechenden Maschine und der Bearbeitungsrückmeldung allen
falls eine Zeitspanne im Sekundenbereich besteht. Dies wie
derum führt zu einer sehr schnellen Lokalisierung der ge
suchten Partie im Betrieb, so daß ohne aufwendiges Suchen
jederzeit Auskunft über den Bearbeitungszustand einer Partie
gegeben werden kann. Auch die Abschreibung und Abrechnung von
Rohwarenbeständen und Fertigwarenbeständen werden erheblich
vereinfacht, da aufgrund der automatisch erfaßten Daten ent
sprechende Rohwaren- und Fertigwarenlisten durch die zentrale
Datenverarbeitungsvorrichtung erstellt und entsprechend aus
gedruckt werden können. Ferner erlaubt das erfindungsgemäße
Verfahren eine exakte Nachkalkulation der Kosten, da die
Bearbeitungszeiten auf den jeweiligen Maschinen aufgrund der
automatischen Datenerfassung über die an den Stücken ange
ordneten Datenträger exakt über die zentrale Datenverar
beitungsvorrichtung festgehalten werden. Werden zudem noch
die an den Stücken der Partie angebrachten Datenträger mit
den variabel einstellbaren Maschinenparametern derart ver
sehen, daß beim Durchlaufen der Stücke durch die jeweilige
Maschine aufgrund der vom Datenträger abgelesenen Daten
die notwendige Einstellung der Maschinenparameter zwangs
läufig erfolgt, so führt dies zu einer erheblichen Qua
litätsverbesserung und -vergleichsmäßigung, da ein in
dividuelles Eingreifen oder eine unkontrollierte Ver
änderung der Maschinenparameter verhindert wird. Auch
wird durch das erfindungsgemäße Verfahren die Verplanung
der Maschinen in den einzelnen Bearbeitungsstufen ver
bessert, da, wie bereits vorstehend dargelegt, nur eine
sehr kurze Zeitspanne zwischen der Bearbeitung der Partie
und der Rückmeldung besteht und somit jederzeit aufgrund
der Rückmeldung von vorgelagerten Maschinen bzw. Maschi
nengruppen Kapazitätsengpässe der nachgelagerten Maschine
bzw. Maschinengruppe erkennbar sind. Dies wiederum führt
zu einer Produktivitätserhöhung und besseren Auslastung
des Betriebes. Darüber hinaus können keine Partien ver
gessen werden oder verloren gehen, da Fehlinformationen
aufgrund von falschem, manuellen Auflisten von Partienummern,
wie dies bei bekannten Verfahren vorkommen kann, bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren wegen der automatischen Er
fassung dieser Daten nicht auftreten.
Bezüglich der Stelle, an der der Datenträger an dem Stück
bzw. an den Stücken einer Partie befestigt wird, ist allge
mein festzuhalten, daß grundsätzlich jede Stelle geeignet
ist. Vorzugsweise jedoch wird der Datenträger unmittelbar
an der Kante eines jeden Stückes oder benachbart zu einer
Kante eines jeden Stückes angeordnet, da in vielen Ma
schinen der Kantenbereich der Stücke beispielsweise durch
spezielle Breithalteeinrichtungen oder Kanten für Ein
richtungen geführt wird. Hierbei bietet es sich an, die
für das erfindungsgemäße Verfahren notwendige Datener
fassungseinrichtung den Breithalteeinrichtungen oder Kanten
für Einrichtungen zuzuordnen, so daß sichergestellt ist,
daß beim Passieren des Stückes der jeweils an der Kante oder
benachbart zur Kante angebrachte Datenträger auch sicher
durch die Datenerfassungseinrichtung gelesen wird. Darüber
hinaus ist insbesondere bei Webwaren die Stückkante durch
die Webkante verstärkt, so daß hier eine besonders halt
bare Anbringung des Datenträgers gewährleistet ist. Um ein
unerwünschtes Zerstören des Datenträgers, beispielsweise
durch die Nadelleisten eines Spannrahmens, zu verhindern,
kann zweckmäßigerweise der Datenträger relativ zur Stück
kante zwischen etwa 2 cm und etwa 15 cm zur Stückmitte hin
versetzt angebracht werden. Eine derartige, versetzte An
ordnung des Datenträgers bietet sich auch für Maschenwaren,
insbesondere Single Jersey, an, da einerseits eine solche
Maschenware während der Veredelung in der Regel an der Kante
mehrfach abgeschnitten wird und andererseits häufig die
Kante einrollt, was dann dazu führen würde, daß ein un
mittelbar an der Kante angebrachter Datenträger abgeschnit
ten oder von der einrollenden Kante abgedeckt werden würde.
Hingegen bei Webware, die ausschließlich auf mit Kluppen
versehenen Spannrahmen bearbeitet wird, kann vorzugsweise
der Datenträger unmittelbar an der Kante der Webware be
festigt werden, da eine Beschädigung des Datenträgers durch
die Kluppen des Spannrahmens nahezu auszuschließen ist.
Um zu verhindern, daß während der Bearbeitung der Partie
größere Warenmengen unerwünscht entnommen werden, empfiehlt
es sich, den Datenträger benachbart, d. h. in einem Abstand
zwischen etwa 10 cm und etwa 30 cm, zum Stückende bzw.
Stückanfang anzubringen. Eine derartige Befestigung des
Datenträgers ist insbesondere für Waren geeignet, die be
züglich der Kosten der Rohware relativ teuer sind, wie dies
beispielsweise auf Rohseide zutrifft.
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren auch
für einzelne Teilbereiche der Textilindustrie verwendet wer
den. Werden beispielsweise die Datenträger nicht schon
während der Herstellung der Ware angebracht, d. h. die Stück
identifizierung wird in dieser Stufe nach dem bekannten Ver
fahren durch manuelles Einschreiben einer Identifizierungs
nummer vorgenommen, so kann dennoch bei der darauf folgenden
Textilveredelung das erfindungsgemäße Verfahren angewendet
werden. Hierbei erhält dann jedes Stück der Partie und/oder
der Partieanfang und/der das Partieende einen für die Textil
veredelung relevanten Datenträger, der, wie vorstehend be
schrieben, an der Ware befestigt wird und mit den gewünschten,
veredelungsspezifischen Informationen, wie beispielsweise
Kundennummer, Artikelnummer, Veredelungsnummer, Abfolge der
hintereinander zu durchlaufenden Maschinen bzw. Maschinen
gruppen und/oder variabel einstellbaren Maschinenparametern,
kodiert ist.
Entscheidend für die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist, daß der Datenträger dauerhaft, d. h. zumindestens
über den Zeitraum der Herstellung und Weiterverarbeitung der
Stücke, an der Ware befestigt wird. Dies kann durch verschie
dene Maßnahmen erreicht werden, wobei die Art der ausgewählten
Befestigung einerseits von der Art der weiteren Bearbeitung
der Stücke und andererseits von den bei der Weiterbearbeitung
der Stücke auftretenden Veränderungen abhängt. Werden die
Partien beispielsweise in der Veredelung überwiegend nur
Trockenbehandlungen, wie z. B. Spannrahmenpassagen zum Richten
der Ware, unterzogen, was insbesondere für buntgewebte Waren
zutrifft, so können vorzugsweise im einfachsten Fall die Daten
träger auf die Stücke aufgeklebt werden. Im einfachsten Fall
weist dabei der Datenträger eine Schicht eines Haftmittel
klebers auf, die von einer leicht entfernbaren Trennmittel
schicht abgedeckt ist, so daß nach Entfernen der Trenn
mittelschicht der Datenträger einfach auf das Stück auf
geklebt wird. Ebenso ist eine Befestigung des Datenträ
gers über Kontaktklebung oder Reaktionsklebung denkbar.
Durchläuft die Ware während der Veredelung eine Reihe von
Naßbehandlungsstufen, so reicht die vorstehend beschrie
bene Befestigung des Datenträgers an der Ware in der Re
gel nicht aus. Statt dessen bietet es sich an, den Daten
träger auf das Stück aufzunähen, aufzuheften und/oder
an dem Stück anzuklemmen und/oder über H-förmige Clips zu
befestigen. Ebenso ist es denkbar, bei Verwendung eines
thermoplastischen Datenträgers und einer thermoplastischen
Ware durch Anschmelzen des Datenträgers und der Ware diese
miteinander haltbar zu verbinden.
Bei Waren, die sich im Laufe ihrer Bearbeitung relativ
stark in ihrer Dimension verändern, was beispielsweise
durch Schrumpfen geschieht, besteht die Gefahr, daß ent
weder die Dimensionsänderung der Ware druch einen relativ
starren Datenträger im Bereich des Datenträgers behindert
wird, was beispielsweise zu einem entsprechenden uner
wünschten Boldern der Ware in diesem Bereich führt, oder daß
der Datenträger infolge der Dimensionsänderung der Ware
aufgewölbt oder gestaucht und verknittert wird, so daß
die darauf gespeicherten Informationen durch die Daten
erfassungseinrichtungen nicht mehr ablesbar sind. Um dies
zu verhindern, bestehen zwei Möglichkeiten.
So sieht die erste Möglichkeit vor, einen Datenträger
zu verwenden, der während der Bearbeitung der Partie die
gleiche oder annähernd gleiche Dimensionsänderung erfährt,
wie dies für die Ware der Partie zutrifft.
Darüber hinaus besteht noch die Möglichkeit, den Datenträ
ger derart an dem Stück bzw. der Partie zu befestigen, daß
in dem Befestigungsbereich die bei der Bearbeitung der Ware
auftretende Dimensionsänderung nicht beeinflußt wird. Dies
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß man den
Datenträger nicht starr mit der Ware verbindet, sondern daß
stattdessen der Datenträger relativ zur Ware bzw. die Ware
relativ zum Datenträger innerhalb eines gewissen Bereiches
bewegbar ist. Werden beispielsweise zur Befestigung des
Datenträgers auf der Ware H-förmige Clips verwendet, so
kann sich die Dimension der Ware verändern, ohne daß dies
eine Auswirkung auf den Datenträger besitzt, wie dies nach
folgend noch bei den Ausführungsbeispielen dargelegt wird.
Gleiches gilt für speziell ausgebildete Datenträger, bei
denen ein Lagerabschnitt mit einer Trägerschicht oder ei
ner magnetisierbaren bzw. bedruckbaren Schicht über Be
festigungselemente auf spezielle Art verbunden sind, wie
dies ebenfalls anhand eines nachfolgenden Ausführungsbei
spiels noch näher erläutert wird.
Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, einen
Datenträger zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens zur Verfügung zu stellen, der besonders einfach
mit einer entsprechenden Markierung versehbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Datenträger
mit dem kennzeichnenden Merkmal des Patentanspruchs 7 ge
löst.
Erfindungsgemäß wird somit ein Datenträger vorgeschlagen,
der mindestens eine Schicht aufweist, auf die durch Magne
tisierung oder Bedrucken eine Lackierung bzw. entsprechende
Informationen permanent aufbringbar sind.
Im einfachsten Fall besteht somit der Datenträger nur aus
der Schicht, auf die durch Magnetisierung oder durch Be
drucken die stückrelevanten Daten, wie z. B. Kundennummer,
Stücknummer, Artikelnummer, Herstellungsnummer der jewei
ligen Maschine, Auftragsnummer, Veredelungsnummer, Maschi
nennummern der Verarbeitungsmaschinen, Maschineneinstell
parameter, Abrechnungsschlüssel o. dgl., aufbringbar sind.
Hierbei kann der Datenträger beispielsweise aus einer
magnetisierbaren Metall- oder Metalloxidfolie oder einer
beispielsweise mit einem Strichcode (Barcode) bedruckba
ren Metall- oder Kunststoffolie bestehen. Der Code kann auch
direkt auf die Gewebekante aufgespritzt oder
aufgedruckt werden. Um eine be
sonders hohe chemische und mechanische Resistenz gegen
über den bei der Bearbeitung der Ware auftretenden me
chanischen, thermischen und chemischen Beanspruchungen
zu erreichen, bietet sich beispielsweise im Falle der Me
tallfolie an, hierfür eine entsprechende Edelmetallfolie,
wie beispielsweise eine Gold- oder Silberfolie, zu ver
wenden. Als Kunststoffolien bieten sich insbesondere solche
Folien an, die aus einem chemisch, thermisch und mechanisch
resistenten Material bestehen, was beispielsweise auf PTFE-
Kunststoffe oder aromatische Polyamide, wie z. B. die
Aramid-speziell Nomex-Typen, zutrifft. Hierbei können diese
Kunststoff- bzw. Metallfolien sowohl relativ dünn aus
gebildet sein und somit eine relativ hohe Flexibilität auf
weisen als auch eine Dicke zwischen etwa 0,05 mm und etwa
3 mm, insbesondere zwischen 0,5 mm und 1,5 mm, besitzen,
wobei die zuletzt genannten Folien relativ starr sind.
Auch kann die magnetisierbare bzw. bedruckbare Schicht des
Datenträgers auf einer Trägerschicht angeordnet sein, wo
bei die Trägerschicht die notwendige mechanische Stabili
tät sicherstellt und zusätzlich noch ggf. die Befestigung
des Datenträgers an der Ware erleichtert.
Um die erforderliche mechanische, chemische und thermische
Beständigkeit des Datenträgers sicherzustellen, besteht fer
ner die Möglichkeit, die magnetisierbare bzw. bedruckbare
Schicht mit einer Schutzschicht zu versehen. Wird bei
spielsweise anstelle der vorstehend beschriebenen Edel
metallfolie ein Datenträger aus einer Metallfolie herge
stellt, die gegenüber einer chemischen Beanspruchung nicht
resistent ist, so kann die erforderliche Beständigkeit da
durch erreicht werden, daß man eine derartige Metallschicht
mit einer Edelmetallschicht vergütet, was beispielsweise
durch Bedampfen oder elektrochemisches Beschichten mit ei
nem entsprechenden Edelmetall, wie z. B. Gold, Silber, Chrom,
Platin o. dgl., geschieht. Auch kann die Schutzschicht aus
einem geeigneten, resistenten Kunststofflack bzw. einer
Kunststoffolie bestehen, wobei hierfür insbesondere ent
sprechende Polyacrylsäure-Copolymerisate oder Polymethacryl
säure-Copolymerisate geeignet sind. Wichtig ist in diesem
Zusammenhang, daß insbesondere bei einem Datenträger, dessen
Schicht mit einem Strichcode (Barcode) bedruckt ist, sich
diese Schicht bzw. eine ggf. darüber angeordnete Schutzschicht
nicht anfärben darf, da sonst Probleme beim automatischen
Ablesen des Datenträgers auftreten können. Hierbei muß das
Material der Schicht bzw. der Schutzschicht auf die für die
jeweilige Ware verwendete Farbstoffklasse abgestimmt werden,
was jedoch dem Fachmann keine Schwierigkeiten bereitet. Uni
versell einsetzbar sind Datenträger, deren Schicht aus PTFE-
Kunststoffen und Derivaten davon bestehen, da sich derartige
Kunststoffe mit keinem Farbstoff unter den in der Textil
veredelung üblichen Färbebedingungen anfärben.
Eine besonders geeignete Ausführungsform des erfindungs
gemäß ausgebildeten Datenträgers sieht vor, daß die Schicht
magnetisierbare Metalloxide, insbesondere Chrom- oder Eisen
oxide, aufweist. Hierbei besitzt beispielsweise die Schicht
einen mit den bekannten Tonträgern, wie z. B., Tonbändern,
vergleichbaren Aufbau, wobei durch elektrische Magnetisierung
über entsprechend ausgebildete Tonköpfe die Schicht mit den
entsprechenden Daten bzw. Informationen versehbar ist. Der
art codierte Schichten können dann in den verschiedenen Be
arbeitungsstufen über entsprechend ausgebildete Datener
fassungseinrichtungen, die ebenfalls die notwendigen Ton
köpfe aufweisen, abgefragt bzw. gelesen werden. Ein derarti
ger Datenträger weist den Vorteil auf, daß hieran nicht
notwendigerweise die Forderung des Nichtanfärbens zu stellen
ist, da dabei kein optisches Ablesen der Schicht erfolgt.
Eine ebenfalls sehr gut geeignete Ausführungsform des Da
tenträgers sieht vor, daß seine Schicht mit einem an sich
bekannten Strichcode (Barcode) bedruckt ist. Hierbei kann
die Schicht beispielsweise aus den zuvor beschriebenen Me
tall- oder Kunststoffolien bestehen. Ebenfalls ist es mög
lich, daß die Schicht aus einer Papierschicht, die ent
sprechend leicht bedruckbar ist, besteht, die auf einer Trä
gerschicht, wie beispielsweise einer relativ dünnen, flexib
len oder aber auch dickeren Metall- oder Kunststoffolie der
eingangs aufgeführten Art befestigt und mit einer der zuvor
genannten Schutzschicht bedeckt ist. Ferner kann ein mit
einem Strichcode versehenen Datenträger auch dadurch er
zeugt werden, daß der Barcode in eine Metall- bzw. Kunst
stoffolie eingestanzt oder aus diesen Folien ausgestanzt
ist, so daß beim Lesen des Datenträgers der hierfür ver
wendete Meßkopf, der in der Regel einen Laser aufweist, die
entsprechenden strichförmigen Erhöhungen bzw. Vertiefungen
oder im Falle des Ausstanzens die Ausnehmungen und stehen
gebliebenen Bereiche des Datenträgers erfaßt.
Wie bereits vorstehend bei dem Verfahren ausgeführt, empfiehlt
es sich, daß der Datenträger in seiner Flexibilität an die
Flexibilität des Textilmaterials des Stückes bzw. der Stücke
angepaßt ist, so daß beispielsweise beim Abquetschen oder
Kalandern keine Beschädigungen der hierfür verwendeten Wal
zen auftreten.
Soll der Datenträger fest mit dem Stück verbunden werden, was
beispielsweise durch Verkleben, Annähen oder Verschmelzen
mit dem Textilgut geschieht, so ist vorteilhafterweise darauf
zu achten, daß das Material des Datenträgers in seinem
Schrumpfverhalten an das Schrumpfverhalten des Textilma
terials, an dem es angebracht ist, angepaßt ist.
Wird der Datenträger über zwei am Datenträger vorgesehene
Befestigungselemente an dem Stück bzw. der Partie angeord
net, so ist es hierbei nicht unbedingt erforderlich, daß
das Schrumpfverhalten des Datenträgers an das Schrumpfver
halten des Textilgutes angepaßt ist. Dies trifft insbesondere
dann zu, wenn die Befestigungselemente derart ausgebildet
sind, daß sie eine Relativbewegung in einem bestimmten Be
reich des Datenträgers zum Textilgut erlauben.
So sieht eine erste Ausführungsform des Datenträgers vor,
daß dieser einen Lagerabschnitt aufweist, der mit zwei stift
förmigen Befestigungselementen versehen ist. Hierbei die
nen der Lagerabschnitt und die stiftförmige Befestigungs
elemente zur Anbringung der Trägerschicht oder der magne
tisierbaren bzw. bedruckbaren Schicht an dem Textilgut, wo
bei hierfür in dem Textilgut zuvor zwei Löcher vorgesehen
werden, durch die die stiftförmigen Befestigungselemente
vor der Anbringung der Trägerschicht bzw. der magnetisier
baren bzw. bedruckbaren Schicht an den Befestigungselemen
ten gesteckt werden. Vorzugsweise werden die Löcher wesent
lich größer als die Durchmesser der Befestigungselemente
ausgebildet, so daß sich das Textilgut in seiner Dimension
verändern kann, ohne daß es dabei durch den Datenträger
behindert wird. Die Befestigung der Trägerschicht bzw. der
magnetisierbaren bzw. bedruckbaren Schicht kann durch
Klemmeingriff von in der Schicht bzw. Trägerschicht angeord
neten ersten Ausnehmungen mit den Befestigungselementen
erfolgen.
Die stiftförmigen Befestigungselemente können in beliebi
ger Weise an dem Lagerabschnitt befestigt sein. So ist es
beispielsweise möglich, daß sie einstückig mit dem Lager
abschnitt ausgebildet sind. Ebenfalls können in dem Lager
abschnitt entsprechende Ausnehmungen angeordnet sein, durch
die sich die Befestigungselemente erstrecken und die die
Befestigungselemente durch Klemmeingriff haltern. Ferner
ist es möglich, daß die stiftförmigen Befestigungselemente
jeweils einen verdrahteten Kopfendabschnitt aufweisen, so
daß ihr Durchrutschen durch die im Lagerabschnitt vorge
sehenen Ausnehmungen verhindert wird. Werden die in dem La
gerabschnitt vorgesehenen Ausnehmungen und die in der Träger
schicht bzw. der Schicht angeordneten ersten Ausnehmungen
wesentlich größer als der Durchmesser der stiftförmigen Be
festigungselemente ausgebildet, so können die in das Textil
gut zur Befestigung des Datenträgers zu stanzenden Löcher
den Durchmessern der stiftförmigen Befestigungselemente
entsprechen, da bedingt durch die freie Beweglichkeit der
stiftförmigen Befestigungselemente mit den Ausnehmungen
des Lagerabschnitts und der Trägerschicht bzw. Schicht
eine von den Datenträgern ungehinderte Dimensionsänderung
des Textilgutes gewährleistet ist. Um in einem derartigen
Fall die Trägerschicht bzw. die magnetisierbare oder
bedruckbare Schicht an den sich durch das Textilgut und
den ersten Ausnehmungen in der Trägerschicht bzw. Schicht
erstreckenden Befestigungselementen zu befestigen, ge
langen Befestigungselemente zur Anwendung, deren
Kopfendabschnitt entgegengesetzte obere Abschnitte
leicht schmelzbar sind, so daß sie beim Aufschmelzen und
Druckbeaufschlagung unter Ausbildung eines oberen, ver
breiterten Endabschnitts ein Herausrutschen der Befestigungs
elemente aus den ersten Ausnehmungen verhindern und somit
den Datenträger sicher an dem Textilgut haltern.
Des weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Datenerfassungseinrichtung zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens zur Verfügung zu stellen, die
ein fehlerfreies automatisches Ablesen des an dem Stück
und/oder der Partie angeordneten Datenträgers bzw. der
an den Stücken befestigten Datenträger ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Datener
fassungseinrichtung mit dem kennzeichnenden Merkmal des
Patentanspruchs 19 gelöst.
Erfindungsgemäß wird somit eine Datenerfassungseinrichtung
vorgeschlagen, die als Kantenbreithalteeinrichtung aus
gebildet ist und einen Magnetimpuls oder optische
Markierungen erfassenden Meßkopf aufweist. Hierbei er
streckt sich dieser Meßkopf nahezu über die gesamte
Kantenführungszone. Ferner umfaßt die erfindungsgemäße
Datenerfassungseinrichtung eine Auswerteschaltung, die
die erfaßten magnetischen Impulse und/oder optischen Mar
kierungen in elektrische Signale oder Funksignale um
wandelt, die einer zentralen Datenverarbeitungsvorrichtung
zugeführt werden. In dieser zentralen Datenverarbeitungs
vorrichtung werden die zugeführten Daten entsprechend den
betriebserforderlichen Bedingungen gespeichert und ver
arbeitet, so daß jederzeit die notwendigen Daten, wie
beispielsweise Auslastung von einzelnen Maschinen, Loka
lisierung der jeweiligen Partie im Betrieb, kunden
spezifische Standortnamen über Rohwaren- und Fertigwaren
bestände, Engpässe an bestimmten Maschinen, Terminplanungs
listen, durchlaufende Bearbeitungsstufen von bestimmten
Partien o. dgl., abgerufen und, falls erforderlich, in
Form von Listen automatisch ausgedruckt werden können.
Abhängig von dem jeweilig verwendeten Datenträger weist
der Meßkopf entweder einen Laser und/oder einen Tonkopf
auf. Wird beispielsweise der Datenträger mit einem Bar
code versehen, so liest der am Meßkopf angeordnete Laser
den jeweils an dem Meßkopf vorbeigeführten Datenträger
berührungslos, während in der Regel bei Verwendung von
mit magnetischen Impulsen codierten Datenträgern
Kontakt zwischen dem in dem Meßkopf angeordneten Tonkopf
und dem Datenträger erforderlich ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens sowie des erfindungsgemäßen Datenträgers und der
erfindungsgemäßen Datenerfassungseinrichtung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten
Ausführungsform eines Datenträgers;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Aus
führungsform des Datenträgers;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer dritten
Ausführungsform des Datenträgers;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer vierten
Ausführungsform des Datenträgers; und
Fig. 5 eine schematische perspektivische Ansicht
einer ersten Ausführungsform einer Datener
fassungseinrichtung.
In Fig. 1 ist ein insgesamt mit 1 bezeichneter Datenträ
ger dargestellt, der eine Schicht 2 aufweist, auf der eine
optisch ablesbare Markierung 3, bei der es sich im vor
liegenden Fall um einen Strichcode (Barcode) handelt angeordnet ist.
Die Schicht 2 ist auf der zum Strichcode 3 gegenüberliegenden
Seite mit einer Klebemittelschicht 4 versehen, die eine
ausgezeichnete Haftung zu textilen Substraten besitzt. Die
Klebemittelschicht 4 ist mit einer leicht entfernbaren Lage 5
abgedeckt. Zur Benutzung wird die Lage 5, bei der es sich
beispielsweise um ein silikonisiertes Papier handelt, ab
gezogen und der Datenträger 1 auf die ausgewählte Stelle
des Stückes bzw. der Partie aufgelegt und dort angedrückt,
so daß ein Verkleben des Datenträgers 1 mit dem Textilgut
stattfindet. Ein derartiger Datenträger 1 wird vorzugsweise
für solche Waren angewendet, die lediglich Trockenver
edelungspassagen durchlaufen, da hierbei üblicherweise die
mechanische Beanspruchung relativ gering ist. Besonders ge
eignet kann der in Fig. 1 abgebildete Datenträger zur
Markierung und Beschriftung in den der Veredelung vorge
lagerten Herstellungsstufen dienen, da ein derartiger Da
tenträger 1 relativ leicht von der Ware entfernbar ist und
somit vor der Veredelung abgezogen werden kann, so daß,
falls gewünscht, eine für den jeweiligen Veredelungsbetrieb
individuelle Codierung der Ware vorgenommen werden kann.
In Fig. 2 ist ein weiterer Datenträger 6 abgebildet. Hier
bei weist der Datenträger 6 eine magnetisierbare Zone 7
auf, die auf einer Trägerschicht 8 angeordnet ist. Die
magnetisierbare Zone 7 besteht aus einem Polyvinylchlorid-
Band, das als magnetisch wirksames Material Chromdioxid
enthält. Um die Zone 7 vor chemischen und mechanischen Ein
flüssen, die während der Textilveredelung des Stückes auf
treten, zu schützen, ist sie in das Trägermaterial einge
lassen und auf ihrer Oberseite mit einer Schutzschicht 9
versehen, bei der es sich um ein Polymethacrylat-Copolyme
risat handelt. Zur Befestigung der Trägerschicht 8 an dem
Textilgut 10 dienen zwei H-förmige Clips 11, die sich
durch zwei in der Trägerschicht 8 vorgesehene Ausnehmungen
12 sowie das Textilgut 10 erstrecken.
Bedingt durch die in Fig. 2 gezeigte spezielle Art der Be
festigung des Datenträgers auf dem Textilgut 10 ist dieser
wegen der relativ langen Clipsabschnitte 11 a relativ zum Textil
gut 10 innerhalb eines Bereiches, der durch die Länge des
Clipsabschnitts 11 a vorgegeben ist, beweglich, so daß durch den
Datenträger eine Dimensionsänderung des Textilguts 10 nicht
beeinträchtigt wird. Auf der anderen Seite sind die Clipsab
schnitte 11 a so auf die Dimension des Datenträgers abgepaßt,
daß ein Umklappen des Datenträgers und somit ein Verdicken
der Zone 7 nicht stattfinden kann. Hierdurch wird sicherge
stellt, daß der Datenträger in jeder Bearbeitungsstufe
reproduzierbar abgelesen werden kann.
Die Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform eines insgesamt
mit 12 bezeichneten Datenträgers, der insbesondere zur An
bringung an der Kante eines Stückes geeignet ist. Hierbei
weist dieser Datenträger 12 einen Lagerabschnitt 13 auf,
der mit zwei stiftförmigen Befestigungselementen 14 ver
sehen ist. Die Befestigungselemente sind einstückig mit dem
Lagerabschnitt 13 ausgebildet. Innerhalb einer Aussparung
15, die in einer Trägerschicht 16 vorgesehen ist, ist die
magnetsierbare Zone 7 angeordnet, die von beiden Seiten mit
einer Schutzschicht bedeckt ist, wie dies bei der zuvor be
schriebenen Figur bereits näher erläutert wurde. Die Träger
schicht 16 ist an einer Seite mit dem Lagerabschnitt 13 ver
bunden. Zusätzlich weist die Trägerschicht 16 zwei erste
Ausnehmungen 17 auf, die gegenüberliegend von den stiftför
migen Befestigungselementen 14 angeordnet sind. Die stift
förmigen Befestigungselemente 14 sind konisch ausgebildet, so
daß sie leicht in die ersten Ausnehmungen 17 einführbar sind.
Zur Anbringung der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform des
Datenträgers 12 wird das Textilgut zwischen der Trägerschicht
16 und dem Lagerabschnitt 13 eingelegt und anschließend der
Lagerabschnitt 13 in Pfeilrichtung 18 verschwenkt, wobei
die stiftförmigen, konisch ausgebildeten Befestigungselemente
das Textilgut durchstoßen und anschließend in die ersten Aus
nehmungen 17 eindringen, wo sie durch Klemmeingriff gehaltert
werden.
Die zuvor beschriebene Ausführungsform des Datenträgers 16
ist insbesondere für solche Waren geeignet, die während der
Verarbeitung nur geringfügig ihre Dimension ändern, da nach
Anbringung des Datenträgers 12 am Textilgut der Datenträger
relativ zum Textilgut nicht bewegbar ist. Ist hingegen eine
freie Bewegung des Textilgutes relativ zum Datenträger 12
erwünscht, so bietet es sich an, in das Textilgut zuvor
entsprechend große Löcher im Abstand der beiden Befestigungs
elemente 14 zu stanzen, so daß sich die Befestigungsele
mente 14 durch diese Löcher erstrecken. Werden die Durch
messer der Löcher relativ zum Durchmesser der Befestigungs
elemente größer ausgebildet, so bewirkt dies, daß das
Textilgut auch im Bereich des Datenträgers seine Dimension,
beispielsweise durch Schrumpfen, ungehindert verändern kann.
In Fig. 4 ist eine vierte Ausführungsform des Datenträgers
dargestellt. Hierbei weist der insgesamt mit 20 bezeichnete
Datenträger einen Lagerabschnitt 21 und eine Trägerschicht
22 auf, innerhalb der eine in Fig. 1 beschriebene bedruckbare
Zone oder eine in Fig. 2 und 3 beschriebene magnetisierbare
Zone 23 angeordnet ist, wie dies schematisch dargestellt ist.
Der Lagerabschnitt 21 weist zwei zweite Ausnehmungen 24 auf,
die in ihrer Anordnung und Größe den zwei Ausnehmungen 25
entsprechen, die in der Trägerschicht 22 vorgesehen sind.
Zur Anbringung des Datenträgers 20 an dem Textilgut dient
ein insgesamt mit 26 bezeichnetes stiftförmiges Befestigungs
element, das in Fig. 4 in Längsschnitt abgebildet ist. Hierbei
weist das stiftförmige Befestigungselement einen Kopfab
schnitt 27 auf, dessen Durchmesser größer ist als der
Durchmesser der in dem Lagerabschnitt 21 angeordneten
zweiten Ausnehmung 24, so daß ein Durchrutschen des stift
förmigen Befestigungselementes 26 durch die Ausnehmung
verhindert wird. An seinem hierzu entgegengesetzten Ab
schnitt weist das stiftförmige Befestigungselement einen
schmelzbaren Abschnitt 28 auf. Zur Anbringung der in Fig.
4 gezeigten Ausführungsform wird das Textilgut zwischen
dem Lagerabschnitt 21 und der Trägerschicht 22 angeord
net. Anschließend wird das stiftförmige Befestigungsele
ment 26 mit seinem Abschnitt 28 durch die Ausnehmung 24
und das Textilgut in die Ausnehmung 25 eingeführt, wobei
es nach vollständigem Einführen mit dem Abschnitt 28 über
die Trägerschicht 22 ragt. Anschließend wird der schmelz
bare Abschnitt 28 in einen plastischen Zustand überführt
und mit einem Druck beaufschlagt, so daß eine Verformung
stattfindet. Der verformte obere Abschnitt haltert dann
das stiftförmige Befestigungselement in der Ausnehmung
25. Bedingt dadurch, daß der Durchmesser des stiftförmi
gen Befestigungselements wesentlich kleiner ist als der
Durchmesser der Ausnehmung 24 kann das Textilgut auch
im Bereich des Datenträgers seine Dimension ungehindert
verändern. Da vielfach das Textilgut eine Dimensions
änderung in Längsrichtung, bei der es sich in der Regel
um ein Schrumpfen handelt, erfährt, kann man auch deie Aus
nehmungen 24 und 25 schlitzförmig ausbilden. Dies wiederum
bewirkt, daß das Textilgut in Längsrichtung ungehindert
von dem Datenträger schrumpfen kann bzw. gelängt werden kann.
Um das Durchstoßen des Textilgutes mit dem Befestigungsele
ment 26 zu erleichtern, kann der obere Abschnitt auch als
Spitze ausgeführt sein.
In Fig. 5 ist eine Ausführungsform einer Datenerfassungs
einrichtung 30 dargestellt, die als geschnittener Dreifinger
breithalter ausgebildet ist. Hierbei wird das Textilgut
zwischen den vorderen Fingerbreithaltern 31 und 32 und dem
hinteren Fingerbreithalter 33 an der Kante geführt. Unter
halb des Fingerbreithalters 31 ist ein Meßkopf 34 angeordnet,
der einen aus der Tonaufzeichnung bekannten Hörkopf und/
oder einen Laser aufweist, um den auf dem Datenträger ange
brachten magnetischen oder optischen Code zu lesen. Dem Meß
kopf ist eine übliche Auswerteschaltung zugeordnet, die die
erfaßten optischen Markierungen oder magnetischen Impulse
in entsprechende elektrische Signale oder Funksignale um
wandelt, die einer zentralen, nicht gezeigten Datenver
arbeitungsvorrichtung zugeführt werden. Da im Bereich des
Kantenbreithalters die Warenbahn geführt wird, ist sicher
gestellt, daß ein an dem Meßkopf 34 vorbeigeführter
Datenträger einwandfrei abgelesen werden kann. Um zu ver
hindern, daß bei einem Laufrichtungswechsel der Warenbahn
falschen Richtung gelesen wird, ist zusätzlich auf dem Daten
träger ein Code angeordnet, der der zentralen Datenver
arbeitungsvorrichtung anzeigt, in welcher Reihenfolge der
Code zu lesen ist.
Claims (22)
1. Verfahren zur Stück- und/oder Partieidentifizierung und
-lokalisierung in der Textilindustrie, insbesondere
Textilveredelungsindustrie, bei dem gezeichnete Stücke
und/oder Partien eine Vielzahl von Bearbeitungsstufen,
die in einer Reihe von Maschinen durchgeführt werden,
durchlaufen, dadurch gekennzeichnet,
daß man an den Maschinen oder an einer ausgewählten An
zahl von Maschinen jeweils eine Datenerfassungseinrichtung
anordnet und diese mit einer zentralen Datenverarbeitungs
vorrichtung verbindet und daß man an den zu bearbeitenden
Stücken und/oder Partien mindestens einen von der Daten
erfassungseinrichtung automatisch lesbaren Datenträger der
art befestigt, daß beim Bearbeiten der Stücke bzw. Partien
auf den Maschinen die Datenerfassungseinrichtung den Daten
träger liest und die abgelesenen Daten der zentralen Da
tenverarbeitungsvorrichtung übermittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß man einen mit magnetischen Impulsen
und/oder optischen Markierungen versehenen Datenträger ver
wendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß man einen Datenträger unmittel
bar an einer Kante oder benachbart zu der Kante des Stückes
bzw. der Stücke am Partieende befestigt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man einen zweiten Datenträger, der
identisch mit dem Datenträger am Partieende ist, am Partie
anfang befestigt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man an jedem Stück der Par
tie mindestens einen Datenträger anordnet.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Datenträger durch
Nähen, Clippen oder Kleben befestigt.
7. Datenträger zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß er mindestens eine Schicht (3, 7) aufweist, auf
die durch Magnetisierung und/oder Bedrucken eine Markierung
permanent aufbringbar ist.
8. Datenträger nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schicht (3, 7) auf einer Träger
schicht (8, 16, 22) angeordnet ist.
9. Datenträger nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schicht (3, 7) von einer
Schutzschicht (9) bedeckt ist.
10. Datenträger nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht (7) magne
tisierbare Metalloxide, insbesondere Chrom- oder Eisen
oxide, aufweist.
11. Datenträger nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht (3) mit ei
nem Strichcode bedruckbar ist.
12. Datenträger nach einem der Ansprüche 7-11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Datenträger (1, 12)
in seiner Flexibilität an die Flexibilität des Textil
materials angepaßt ist.
13. Datenträger nach einem der Ansprüche 7-12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Datenträger (1, 12)
in seinem Schrumpfverhalten an das Schrumpfverhalten des
Textilmaterials angepaßt ist.
14. Datenträger nach einem der Ansprüche 7-13, dadurch
gekennzeichnet, daß er mindestens zwei Befestigungsele
mente (11, 14, 26) zur Anbringung an dem Textilmaterial
aufweist.
15. Datenträger nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß stiftförmige Befestigungselemente
(14) einstückig mit einem Lagerabschnitt (13) ausgebil
det sind und daß die Trägerschicht (16) oder die magne
tisierbare bzw. bedruckbare Schicht (3, 7) erste Aus
nehmungen (17) aufweist, die beim Anbringen des Daten
trägers (12) an dem Textilmaterial die Befestigungselemente
(14) durch Klemmeingriff haltern.
16. Datenträger nach Anspruch 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trägerschicht (16)
oder die magnetisierbare bzw. bedruckbare Schicht
(3, 7) mit dem Lagerabschnitt (13) an einer Seite
verbunden ist.
17. Datenträger nach einem der Ansprüche 7 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die
Trägerschicht (22) oder die magnetisierbare bzw.
bedruckbare Schicht (3, 7) erste Ausnehmungen (25)
aufweist, daß der Lagerabschnitt (21) mit zwei auf
die ersten Ausnehmungen (25) angepaßten zweiten Aus
nehmungen (24) versehen ist und daß Lagerab
schnitt (21) und Trägerschicht (22) bzw. die magne
tisierbare und/oder bedruckbare Schicht (3, 7)
über stiftförmige Befestigungselemente (26) verbind
bar sind, die jeweils einen verbreiterten Kopfend
abschnitt (27) sowie einen oberen schmelzbaren Ab
schnitt (28) besitzen.
18. Datenträger nach Anspruch 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Durchmesser der
Ausnehmungen (24, 25) wesentlich größer ist als der
Durchmesser des Befestigungselementes (26).
19. Datenerfassungseinrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß sie
als Kantenbreithalteeinrichtung (30) ausgebildet ist
und einen magnetische Impulse oder optische Mar
kierungen erfassenden Meßkopf (34) aufweist, der
sich nahezu über die gesamte Kantenführungszone
erstreckt, und daß dem Meßkopf (34) eine Auswerte
schaltung zugeordnet ist, die die erfaßten magnetischen
Impulse oder optischen Markierungen in elektrische
Signale oder Funksignale umwandelt, die der zentralen
Datenverarbeitungsvorrichtung zugeführt werden.
20. Datenerfassungseinrichtung nach Anspruch 19, da
durch gekennzeichnet, daß der Meß
kopf (34) einen Laser aufweist, der die an dem Meß
kopf (34) vorbeigeführten Datenträger optisch und
berührungsfrei abtastet.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, da
durch gekennzeichnet, daß man
einen Strichcode direkt auf die zu bearbeitenden
Stücke und/oder Partien aufspritzt oder aufdruckt.
22. Datenerfassungseinrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Datenlese
einrichtung ausgebildet ist, die von der Textilbahn
durchlaufen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707344 DE3707344A1 (de) | 1987-03-07 | 1987-03-07 | Verfahren zur stueck- und/oder partieidentifizierung und -lokalisierung sowie datentraeger und datenerfassungseinrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707344 DE3707344A1 (de) | 1987-03-07 | 1987-03-07 | Verfahren zur stueck- und/oder partieidentifizierung und -lokalisierung sowie datentraeger und datenerfassungseinrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3707344A1 true DE3707344A1 (de) | 1988-09-15 |
Family
ID=6322493
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873707344 Ceased DE3707344A1 (de) | 1987-03-07 | 1987-03-07 | Verfahren zur stueck- und/oder partieidentifizierung und -lokalisierung sowie datentraeger und datenerfassungseinrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3707344A1 (de) |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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