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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen von eindeutigen Bauelementkennungen von elektronischen Bauelementen in einem Bestückvorgang eines Bestückautomaten sowie einen zum Ausführen des Verfahrens eingerichteten Bestückautomaten.
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Zur Gewährleistung einer Nach- bzw. Rückverfolgbarkeit der elektronischen Bauelemente auf einer Leiterplatte muss im Rahmen eines Bestückvorgangs eines Bestückautomaten gewährleistet werden, dass den auf der Leiterplatte platzierten elektronischen Bauelementen eindeutige Bauelementkennungen zugewiesen werden. Dies erfolgt heutzutage dadurch, dass vor, während oder nach dem Greifen des jeweiligen Bauelements von einem Bauelementhalter, bei SMD-Bauelementen beispielsweise in Form eines Gurtes, ein Barcode auf dem Bauelement selbst oder auf dem Bauelementhalter neben dem Bauelement ausgelesen wird. Dieser Barcode ist bauelementspezifisch und verweist auf eine eindeutige Bauelementkennung des Bauelements. Dadurch ist eine eindeutige Zuordnung der jeweiligen Bauelemente zur Leiterplatte, welche ihrerseits ebenfalls mit einem Barcode versehen sein kann, möglich.
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Für das Lesen der Barcodes wird typischerweise eine Leiterplattenkamera des Bestückautomaten genutzt. Durch das Lesen der Barcodes jedes einzelnen Bauelements wird die Bestückleistung des Bestückautomaten allerdings erheblich reduziert.
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Aus der
DE 10 2009 015 496 A1 ist ein Verfahren zum Erfassen und Verfolgen von zu bestückenden Elementen welche durch einen Bestückvorgang in einer Bestückeinrichtung, insbesondere in so genannten SMD-Bestückautomaten und/oder Bestücklinien, auf ein Substrat aufgebracht werden, bekannt. Das Substrat, wie z. B. eine Leiterplatte oder ein Werkstoffträger, weist dabei üblicherweise eine eindeutige Substrat-Identifikation auf.
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Die
US 2019/0228520 A1 bezieht sich auf ein Komponentenmontagesystem zum Montieren einer Komponente auf einer Platine und ein Ablaufverfolgungsdatenerfassungsverfahren zum Erfassen von Produktionsverlaufsdaten in einem Komponentenmontagesystem.
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Aufgabe der Erfindung ist es entsprechend, ein verbessertes Verfahren zum Erfassen von eindeutigen Bauelementkennungen von elektronischen Bauelementen in einem Bestückvorgang eines Bestückautomaten vorzuschlagen, welches die Nachteile aus dem Stand der Technik zumindest vermindert, insbesondere eine Nachverfolgbarkeit der Bauelemente bei möglichst geringfügiger oder keiner Reduzierung der Bestückleistung gewährleistet.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch die Gegenstände der Patentansprüche gelöst. Insbesondere wird die Aufgabe durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 und den Bestückautomaten gemäß Anspruch 8 gelöst. Weitere Vorteile und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren offenbart sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Bestückautomaten und umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe demnach durch ein Verfahren zum Erfassen von eindeutigen Bauelementkennungen von elektronischen Bauelementen in einem Bestückvorgang eines Bestückautomaten gelöst. Bei dem Verfahren nimmt zumindest ein Bestückkopf die Bauelemente von einem Bauelementhalter auf und bestückt eine Leiterplatte mit den aufgenommenen Bauelementen. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- - Lesen einer eindeutigen ersten physischen Kennung eines ersten Bauelements der Bauelemente auf dem Bauelementhalter, wobei physische Kennungen der Bauelemente auf den Bauelementen und/oder auf dem Bauelementhalter angeordnet sind,
- - Aufnehmen des ersten Bauelements (mit seiner gelesenen ersten physischen Kennung) durch den Bestückkopf in einem ersten Aufnahmevorgang einer Aufnahmesequenz des zumindest einen Bestückkopfs (und, insbesondere, Bestücken der Leiterplatte mit dem ersten Bauelement),
- - Erfassen der Bauelementkennung des ersten Bauelements anhand vorgegebener Zuordnungsdaten, welche den Bauelementkennungen in einer vorgegebenen Reihenfolge die physischen Kennungen zuordnet,
- - Synchronisieren der Aufnahmesequenz mit den Zuordnungsdaten an einer Position des ersten Aufnahmevorgangs in der Aufnahmesequenz und einer Position der ersten physischen Kennung in der vorgegebenen Reihenfolge der Zuordnungsdaten, und
- - Erfassen der Bauelementkennungen der Bauelemente, die von dem Bauelementhalter aufgenommen werden (und, insbesondere, mit denen die Leiterplatte bestückt wird), anhand der miteinander synchronisierten Aufnahmesequenz und Zuordnungsdaten.
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Damit ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren ein Erfassen der eindeutigen Bauelementkennungen der von dem zumindest einen Bestückkopf gegriffenen bzw. aufgenommenen und auf der Leiterplatte platzierten Bauelemente. Durch den Synchronisierungsvorgang der Aufnahmesequenz mit den Zuordnungsdaten wird dabei gewährleistet, dass nach der Erfassung der Bauelementkennung des ersten Bauelements durch Lesen seiner physischen Kennung auch die Bauelementkennungen der weiteren Bauelemente entsprechend der Aufnahmesequenz des zumindest einen Bestückkopfs erfasst werden können. Mit anderen Worten können mittels der miteinander synchronisierten Zuordnungsdaten und vorgegebenen Aufnahme- bzw. Bestückreihenfolgen, die durch die Aufnahmesequenz bestimmt ist, jeweils die Bauelementkennungen der nach dem ersten Bauelement aufgenommenen und auf der Leiterplatte platzierten Bauelemente erfasst werden, ohne dass ein Lesen ihrer zugehörigen physischen Kennungen erforderlich wäre.
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Dies ermöglicht es, dass nicht jede physische Kennung der Bauelemente gelesen werden muss und die Bestückleistung insoweit nicht wegen dem Lesen jeder einzelnen physischen Kennung reduziert wird. Stattdessen kann die Bestückleistung signifikant erhöht werden, weil nur die physische Kennung eines ersten Bauelements gelesen werden muss. Das erste Bauelement kann dabei auch dem innerhalb eines Bauelementhalters enthaltenen ersten Bauelement entsprechen, was aber nicht zwangsläufig der Fall sein muss. Die Bezeichnung des ersten Bauelements als „erstes“ dient lediglich der Unterscheidung von den anderen Bauelementen, da grundsätzlich nur eine Synchronisierung, nämlich an den Positionen des Aufnahmevorgangs des ersten Bauelements in der Aufnahmesequenz und der ersten physischen Kennung des ersten Bauelements in der vorgegebenen Reihenfolge der Zuordnungsdaten, erforderlich ist. Gleichwohl kann eine Resynchronisierung stattfinden, wie sie später näher erläutert wird. Diese kann beispielsweise sporadisch, also etwa alle zehn, zwanzig oder mehr Bauteile erfolgen, oder aber durch ein bestimmtes Ereignis, wie einen Verlust eines Bauelements, ausgelöst werden. Diese und weitere Details von vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden näher erläutert.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Verfahren ferner den Schritt eines erneuten Synchronisierens anhand eines zweiten Bauelements der Bauelemente auf dem Bauelementhalter, dessen physische Kennung gelesen wird, aufweist. Weiter oben wurde dies bereits als Resynchronisierung angesprochen. Dabei muss das zweite Bauelement nicht dem unmittelbar auf das erste Bauelement folgenden Bauelement entsprechend. Stattdessen kann es sich bei dem zweiten Bauelement um ein beliebiges, innerhalb der Aufnahmesequenz für den vorliegenden Bauelementhalter folgendes Bauelement handeln. Wie eingangs erläutert, kann es sich dabei um eine periodisch oder anderweitig vorgesehene Resynchronisierung handeln bzw. kann der Schritt periodisch oder in anderer Weise bestimmt wiederholt bzw. ausgeführt werden, um eine korrekte Synchronisierung, also Zuordnung der Aufnahmesequenz zu den Zuordnungsdaten, sicherzustellen, die es erlaubt, auf weitere Lesungen der physischen Kennungen zu verzichten.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das erneute Synchronisieren nach einem Aufnahmefehler oder Verlust eines vorherigen Bauelements auf dem Bauelementhalter erfolgt. Entsprechend kann mit dem vorgeschlagenen Verfahren auch bei einem derartigen Fehler sichergestellt werden, dass die Nachverfolgbarkeit gewährleistet wird. Auch hierbei ist es nicht notwendig, sämtliche physischen Kennungen der Bauelemente erneut zu erfassen. Stattdessen genügt das bereits erwähnte zweite Bauelement bzw. die Lesung seiner physischen Kennung, da dann anhand der durch die Zuordnungsdaten vorgegebenen Reihenfolge der Bauelementkennungen gegenüber den physischen Kennungen sichergestellt werden kann, dass die weiteren Bauelemente, die entsprechend der Aufnahmesequenz aufgenommen werden, sichergestellt werden kann, dass ein korrektes Erfassen entlang der Aufnahmevorgänge der Aufnahmesequenz erfolgt.
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Auch kann vorgesehen sein, dass das Verfahren ferner den Schritt eines Lesens oder Erfassens einer eindeutigen Bauelementhalterkennung aufweist, wobei der Bauelementhalter ein Gurt mit Fächern ist, in denen die Bauelemente aufgenommen sind, und die Zuordnungsdaten dieser Gurtkennung zugehörig sind. Das Lesen bzw. Erfassen der Bauelementhalterkennung erlaubt es, dass die Bauelemente im Rahmen der Bauelementhalterkennung nachverfolgbar sind. Entsprechend kann beispielsweise eine Nachverfolgungsdatei jeweils für jede der Bauelementhalterkennungen erstellt werden. Möglich ist ferner auch, dass das Verfahren den Schritt eines Lesens oder Erfassens einer eindeutigen Zuführerkennung eines Zuführers des Bauelementhalters aufweist. Der Zuführer kann dabei insbesondere als Gurt(band)förderer (im Englischen auch als sog. Feeder bezeichnet) ausgebildet sein, wenn Bauelementhalter in Form von Gurten bzw. Gurtbändern verwendet werden.
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Vorgesehen sein kann ferner, dass eine Lesen oder Erfassen einer Kennung der Leiterplatte vorgesehen ist. Dadurch ist eine eindeutige Zuordnung der jeweiligen Bauelemente mit ihren erfassten Bauelementkennungen zur Leiterplatte möglich. Die Kennung der Leiterplatte kann beispielsweise ein Barcode sein.
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In an sich bekannter Weise kann es sich bei den Bauelementen dabei um SMD-Bauelemente bzw. SMD-Bauteile (SMD steht im Englischen für surface-mounted device, auf Deutsch auch oberflächenmontiertes Bauelement) handeln, wie sie auf Leiterplatten aufgelötet werden. Die Bauelementhalter können dabei als Gurte bzw. Gurtbänder (im Englischen auch als Tapes bezeichnet) bereitgestellt werden, die ihrerseits Fächer (im Englischen auch als Pockets bezeichnet) bzw. Aussparungen aufweisen, in denen die Bauelemente platziert bzw. aufgenommen sein können. Neben diesen Fächern bzw. Aussparungen können die jeweiligen physischen Kennungen angeordnet sein. Diese können beispielsweise aufgedruckt, aufgeklebt, eingraviert oder anderweitig aufgebracht sein. Die Gurte bzw. Gurtbänder können auf Rollen (im Englischen auch als Reels bezeichnet) bereitgestellt werden.
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Vorgesehen sein kann außerdem, dass die physischen Kennungen Barcodes und/oder Zeichenfolgen sind. Als Zeichenfolgen können beispielsweise Nummern, Buchstaben, sonstige Zeichen oder Kombination der vorgenannten in Frage kommen. Möglich ist beispielsweise eine fortlaufende Nummerierung der physischen Kennungen als 1, 2, 3 usw. für die Bauelemente. Als Barcodes ausgebildet kann es sich bei den physischen Kennungen beispielsweise um Strichcodes oder QR-Codes handeln.
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Schließlich kann vorgesehen sein, dass das Erfassen der Bauelementkennungen der Bauelemente, die von dem Bauelementhalter aufgenommen werden und mit denen die Leiterplatte bestückt wird, durch Anlegen einer Nachverfolgungsdatei erfolgt. Eine derart angelegte Nachverfolgungsdatei ermöglicht bei einer späteren Feststellung eines Defekts eines Bauelements oder dergleichen eine einfache Nachverfolgbarkeit bis zur Leiterplatte und erleichtert dadurch einen möglichen Rückruf der Leiterplatte bzw. der damit ausgestatteten Vorrichtung.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die eingangs erwähnte Aufgabe gelöst durch einen Bestückautomaten mit zumindest einem Bestückkopf, einem Zuführer für einen Bauelementhalter mit elektronischen Bauelementen, einer Leseeinheit zum Lesen von eindeutigen physischen Kennungen der Bauelemente auf den Bauelementen und/oder auf dem Bauelementhalter und einer Erfassungseinheit zum Erfassen von eindeutigen Bauelementkennungen von elektronischen Bauelementen in einem Bestückvorgang des Bestückautomaten, wobei der Bestückautomat zum Durchführen des Verfahrens nach dem ersten Aspekt der Erfindung eingerichtet ist.
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Die Leseeinheit kann dabei aus einer optischen Kameraeinheit, insbesondere Leiterplattenkamera, sowie einer entsprechenden Computereinheit, insbesondere CPU, bestehen, welche die optische Erfassung der physischen Kennungen und anschließende Auswertung bzw. Lesung der physischen Kennung zur weiteren Verarbeitung ermöglichen. Insoweit wird unter Lesen der Prozess des computertechnischen Entschlüsselns bzw. Erkennens einer physischen Kennung verstanden. Diese erfordert zuvor ein Erfassen, insbesondere optisches Erfassen, der physischen Kennung durch eine entsprechende Kameraeinheit. Demgemäß kann das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ferner den Schritt eines optischen Erfassens bzw. Aufnehmens eines Bildes von der physischen Kennung umfassen, bevor das Lesen der physischen Kennung erfolgt.
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Zur Durchführung des Verfahrens nach dem ersten Aspekt der Erfindung kann der Bestückautomat eine entsprechend eingerichtete Steuereinheit aufweisen, die dazu eingerichtet ist, die Schritte des Verfahrens auszuführen bzw. zu steuern.
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Anhand der beigefügten Zeichnung wird die Erfindung gemäß von Ausführungsbeispielen nachfolgend näher erläutert. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Figur hervorgehenden Merkmale, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, können sowohl für sich als auch in den beliebigen verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Bestückautomaten gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem Bauelementhalter;
- 2 eine schematische Darstellung eines Synchronisierungsvorgangs zwischen Zuordnungsdaten des Bauelementhalters aus 1 und einer Aufnahmesequenz eines Bestückkopfs des Bestückautomaten aus 1;
- 3 eine schematische Darstellung umfassend die Darstellung aus 2 und einen Resynchronisierungsvorgang; und
- 4 eine schematische Darstellung des Ablaufs eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis 4 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Bestückautomaten 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Bestückautomat 10 weist einen Bestückkopf 8 mit mehreren Segmenten 9 auf, an denen entsprechende Aufnahmemittel (nicht gezeigt), insbesondere Pipetten, angebracht sein können, um Bauelemente 3 eines Bauelementhalters 1 aufzunehmen und zu einem Bestückbereich zu bringen, in dem eine Leiterplatte 7 angeordnet ist. Im Bestückbereich wird die Leiterplatte 7 mittels des Bestückkopfs 8 mit den Bauelementen 3 bestückt.
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Der Bestückautomat 10 weist ferner einen Zuführer bzw. eine Zuführeinheit (nicht gezeigt) auf, die dazu eingerichtet ist, den Bauelementhalter 1 mit den darauf befindlichen elektronischen Bauelementen 3 zuzuführen. Insbesondere ist der Bauelementhalter 1 dabei als ein Gurt 1 ausgeführt, welcher auf einer Rolle (nicht gezeigt) aufgewickelt bereitgestellt und mittels des Zuführers, der vorliegend als Gurtförderer ausgebildet ist, in einen Aufnahmebereich des Bestückkopfs 8 bewegt wird, an dem der Bestückkopf 8 mit seinen Segmenten 9 bzw. den daran befindlichen Pipetten die Bauelemente 3 aufnehmen kann. Die Bauelemente 3 sind dabei vorliegend als SMD-Bauelemente 3 ausgeführt, die entlang des Gurts 1 voneinander beabstandet in entsprechenden Taschen (nicht gezeigt) des Gurts 1 positioniert sind. Neben den Taschen befinden sich jeweils eindeutige und zwei-dimensionale physische Kennungen 5, die vorliegend beispielhaft in Form von Barcodes, insbesondere QR-Codes, dargestellt sind. Eindeutig meint, dass für jedes Bauelement 3 eine eindeutige bzw. einzigartige physische Kennung 5 existiert, die insoweit auf dieses Bauelement 3 bzw. eine dem Bauelement 3 zugewiesene eindeutige Bauelementkennung 4 schließen lässt. Auch die Bauelementkennungen 4 sind insoweit eindeutig und lassen auf das jeweilige Bauelement 3 in dem Gurt 1 schließen.
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Lediglich zur Vereinfachung der weiteren Erläuterungen des Verfahrens 100 der 4 wird dabei im Folgenden repräsentativ auf die neben den QR-Codes dargestellten und die physischen Kennungen 5 repräsentierenden Kleinbuchstaben anstelle der QR-Codes eingegangen. Anders als die QR-Codes in 1 sind die Kleinbuchstaben nicht wirklich auf dem Gurt 1 bzw. daneben vorhanden, sondern sind hier nur zum Verständnis gezeigt. Außerdem sind auch die eindeutigen Bauelementkennungen 4, die vorliegend rein beispielhaft in Form von Großbuchstaben angegeben sind und selbstverständlich auch durch Zahlen, Buchstaben, Kombination hiervon oder mit weiteren Zeichen oder dergleichen repräsentiert werden können, nur zum Verständnis in 1 eingezeichnet. Die Bauelementkennungen 4 sind anders als die physischen Kennungen 5 nämlich nicht am Gurt 1 und den Bauelementen 3 sichtbar bzw. angebracht. Bei den Bauelementkennungen 4 handelt es sich stattdessen um Daten, die insbesondere als Datensatz in einer Computereinheit (nicht gezeigt) des Bestückautomaten 10 gespeichert werden können.
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Die physischen Kennungen 5 können jeweils mittels einer optischen Kameraeinheit (nicht gezeigt), die beispielsweise an dem Bestückkopf 8 angeordnet sein kann, erfasst werden. Anschließend können die so aufgenommenen Bilder der physischen Kennungen 5 jeweils mittels einer Leseeinheit (nicht gezeigt) des Bestückautomaten 10 gelesen werden.
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Grundsätzlich ist eine Nach- bzw. Rückverfolgbarkeit der Bauelemente 3, mit denen die Leiterplatte 7 bestückt wird, gewünscht. Dabei ist es möglich, mittels der optischen Kameraeinheit jeweils die physische Kennung 5 neben einem Bauelement 3 vor, während oder nach ihrem Aufnehmen mittels des Bestückkopfs 8 zu erfassen und durch eine Computereinheit (nicht gezeigt) des Bestückautomaten 10 zu lesen. Aus der physischen Kennung 5 wird dann die eindeutige Bauelementkennung 4 des Bauelements 3 ermittelt, die nun dem Bauelement 3 zugewiesen werden kann. Hierzu kann eine Nachverfolgungsdatei (nicht gezeigt) erstellt und in der Computereinheit, insbesondere einer Speichereinheit hiervon, abgespeichert werden.
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Problematisch an dieser Vorgehensweise ist, dass für jedes aufgenommene Bauelement 3 die zugehörige bzw. hierneben (alternativ auch auf dem Bauelement 3 selbst angeordnete) angeordnete physische Kennung 5 erfasst und gelesen werden muss. Dies wiederum bewirkt Einbußen bei der Bestückleistung des Bestückautomaten 10, also der Anzahl an Bauelementen 3, mit denen die Leiterplatte 7 in einer definierten Zeit bestückt wird.
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Um eine hohe Bestückleistung zu erhalten und zudem eine Nachverfolgbarkeit zu gewährleisten, wird vorliegend ein anderweitiges Verfahren 100 vorgeschlagen, welches in 4 rein schematisch anhand seiner Verfahrensschritte 101, 102, 103, 104, 105 illustriert ist und im Folgenden anhand der 2 und 3 näher erläutert wird.
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2 zeigt insoweit Zuordnungsdaten 11 des Gurtes 1 der 1. Die Zuordnungsdaten 11 können auch als eine Zuordnungskarte 11 oder eine „Tape-Map“ 11 des Gurtes 1 bezeichnet werden. Der Gurt 1 hat eine Bauelementhalterkennung 2 bzw. Gurtkennung 2. Diese kann ebenfalls auf dem Gurt 1 physisch vorhanden sein und in einem nicht illustrierten Verfahrensschritt des Verfahrens 100 erfasst und gelesen werden. Zugehörig zu dieser Gurtkennung 2 sind die Zuordnungsdaten 11. Die Zuordnungsdaten 11 können sich auf der Computereinheit bzw. Speichereinheit befinden bzw. bei Lesen der Gurtkennung 2 geladen werden.
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Die Zuordnungsdaten 11 ordnen den eindeutigen Bauelementkennungen 4 in einer vorgegebenen Reihenfolge, nämlich in der fortlaufenden Reihenfolge der Bauelemente 3 auf dem Gurt 1, die physischen Kennungen 5 zu. Wie zu sehen ist, sind die Zuordnungsdaten 11 vorliegend in Form einer Zuordnungstabelle 11 organisiert. Dabei wird je einer physischen Kennung 5, beispielsweise „o“ (bzw. dem zugehörigen QR-Code, der hier rein beispielhaft durch den Kleinbuchstaben „o“ repräsentiert wird), eine Bauelementkennung 4, beispielsweise „A“ für „o“, zugeordnet. Dies setzt sich gemäß der vorgegebenen Reihenfolge der Zuordnungsdaten 11 fort. Das erste Bauelement 3 hat damit die physische Kennung 5 „o“, die gemäß den Zuordnungsdaten 11 der Bauelementkennung 4 „A“ zugeordnet werden kann. Wie man der Zuordnungstabelle 11 entnehmen kann, setzt sich diese Zuordnung in der vorgegebenen Reihenfolge, die der Anordnung der Bauelemente 3 auf dem Gurt 1 folgt, fort.
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Der Bestückkopf 8 hat seinerseits eine Aufnahmesequenz 6, in der er die einzelnen Bauelemente 3 zum Bestücken der Leiterplatte 7 aufnimmt. Wie der Aufnahmesequenz 6 entnommen werden kann, ist sie hier beispielhaft durchnummeriert.
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Vorgeschlagen wird nun mit dem Verfahren 100 aus 4, dass in dem ersten Verfahrensschritt 101 ein Lesen der eindeutigen ersten physischen Kennung 5 des ersten Bauelements 3 der Bauelemente 3 auf dem Gurt 1 erfolgt. Dies ist vorliegend das „o“.
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In dem zweiten Verfahrensschritt 102 wird das erste Bauelement 3 dann in einem ersten Aufnahmevorgang „1“ der Aufnahmesequenz 6 aufgenommen und die Leiterplatte 7 wird hiermit bestückt.
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In dem dritten Verfahrensschritt 103 erfolgt vor, während oder nach dem Aufnahmevorgang „1“ das Erfassen der Bauelementkennung 4 „A“ des ersten Bauelements anhand der Zuordnungsdaten 11.
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Nach dem dritten Verfahrensschritt 103 wird aber nicht weiter jede physische Kennung 5 eines jeden weiteren Bauelements 3 gelesen, stattdessen wird in dem vierten Verfahrensschritt 104 die Aufnahmesequenz 6 mit den Zuordnungsdaten 11 an der Position des ersten Aufnahmevorgangs „1“ in der Aufnahmesequenz 6 und der Position der ersten physischen Kennung 5 in der vorgegebenen Reihenfolge der Zuordnungsdaten 11 synchronisiert. Die Synchronisierung wird in der 2 graphisch durch eine Ellipse repräsentiert.
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Durch die Synchronisierung können nun in dem fünften Verfahrensschritt 105 bei den folgenden Aufnahmevorgängen des Bestückkopfs 8 die Aufnahmevorgänge „2“, „3“ usw. den physischen Kennungen 5 und damit den Bauelementkennungen 4 anhand der Zuordnungsdaten 11 zugeordnet werden, ohne die physischen Kennungen 5 jeweils lesen zu müssen. Mit anderen Worten können die Bauelementkennungen 4 der Bauelemente 3 anhand der miteinander synchronisierten Aufnahmesequenz 6 und Zuordnungsdaten 11 erfasst werden.
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3 zeigt die 2 zusammen mit einer weiteren Synchronisierung bzw. Resynchronisierung an der Position des fünften Aufnahmevorgangs „5“ und der physischen Kennung 5 „s“ des zugehörigen Bauelements 3 auf dem Gurt 1. Dies kann beispielsweise dann erfolgen, wenn ein Bauelement 3 zuvor, also bei dem Aufnahmevorgang „4“, verloren gegangen war.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bauelementhalter, Gurt
- 2
- Bauelementhalterkennung, Gurtkennung
- 3
- elektronisches Bauelement
- 4
- eindeutige Bauelementkennung
- 5
- eindeutige physische Kennung
- 6
- Aufnahmesequenz
- 7
- Leiterplatte
- 8
- Bestückkopf
- 9
- Segment
- 10
- Bestückautomat
- 11
- Zuordnungsdaten, Zuordnungstabelle
- 100
- Verfahren
- 101... 105
- Verfahrensschritte