DE37054C - Feuerungsanlage - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 24: Feuerungsanlagen.

Die Erfindung betrifft folgende Abänderungen an dem Gegenstand des Patentes No. 35498:

Um die Intensität der Heizwirkung des Feuerraumes auf die Darrkammer zu steigern, wird die Sohle derselben nach Fig. 1 und 2 aus zwei dachförmig zusammengestellten Eisenplatten P gebildet, auf welchen die im Haupt-Patent erwähnten Querwände b befestigt werden. Unterhalb dieser eisernen Sohle werden über dem Feuerraum in der Längsrichtung des Rostes Bogen d gespannt, deren Zwischenräume entweder offen bleiben oder zum Theil mit feuerfestem Material gefüllt werden, so dafs sie sich auf Kanäle α¹, Fig. 6, reduciren.

Es findet hiernach die Heizwirkung des Rostfeuers auf , die Darrkammersohle in zweifacher Weise statt: einmal durch die strahlende Wärme der bis zum Glühen erhitzten Bogen d und dann durch die zwischen diesen aufsteigenden Feuergase. Diese Heizwirkung wird sich in einem nach dem Verhältnifs der Leitungsfähigkeit des Eisens zu der von Mauerwerk (Sohle des Haupt-Patentes) gesteigerten Mafse auf die Beschickung der Darrkammer übertragen; zugleich wird durch die Anordnung der Bogen d, welche die directe Einwirkung der Flamme auf die Sohle P verhindert, eine Sicherheit vor baldiger Zerstörung der letzteren durch Verbrennen gegeben.

Da die Weite der Kanäle α^λ leicht geändert werden kann, so läfst sich die Intensität der Heizwirkung auf die Darrkammer auch nach erfolgter Herrichtung der Feuerungsanlage noch regeln.

Die Bewegungsrichtung des in der Entgasung begriffenen Brennstoffes hat gegenüber dem Haupt-Patent darin eine Aenderung erhalten/ dafs dieselbe nicht wie dort von vorn nach hinten, sondern von der Mitte nach den Seiten auf den steilen Dachflächen der Sohle und den stark geneigten Seitenwänden der Darrkammer nach den Durchfallöffnungen hinabgleiten; die Selbstthätigkeit dieses Vorganges bleibt erhalten (s. Fig. 2).

Will man den Entgasungsprocefs in der Darrkammer ganz besonders steigern, so dafs die aus derselben in den Feuerraum selbstthätig niedersinkenden Massen in glühendem, der Vergasung sich näherndem Zustande auf die den Feuerraum vorn flankirenden Etagenroste treffen, so kann man die Querwände b nach Fig. 9 bis in die Durchfallöffhungen e hinein erstrecken und die Verbrennung des passirenden glühenden Materials durch Zuführung von Verbrennungsluft einleiten, für welchen Zweck oberhalb des seitlichen Kanals ru tin mit Schlitzen c¹ versehener Formstein c" gelagert wird. Man wird dann sicher sein, dafs auf dem Planrost nur Koks zur Verbrennung gelangt.

Die Abänderungen bezwecken ferner, die Feuerungsanlage für die Verwendung bei Dampfkesseln geeigneter zu gestalten. In dieser

Absicht ist oberhalb des hinteren Theiles des Rostes und vor der Stirnwand des Kessels eine besondere Feuerkammer α angeordnet, welche mit dem Feuerraum durch Kanäle ο communicirt (s. Fig. i, 3, 4 und 6). Es ,wird hierdurch zu erreichen gesucht, dafs erstens vor dem Eintritt der Flamme in den Kessel eine innigere Mischung etwa noch vorhandenen freien Sauerstoffes mit den Verbrennungsproducten stattfindet, damit der Verbrennungsprocefs mit der vollständigen Oxydirung derselben seinen Abschlufs findet, und dafs zweitens die Blechwand des Kessels nicht unmittelbar von der Stichflamme des Rostfeuers getroffen wird.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: An der durch Patent No. 35498 geschützten Feuerungsanlage folgende Abänderungen:

1. Die Herstellung der Sohle der mit eisernen Querwänden versehenen Darrkammer aus dachförmig zusammengestellten Eisenplatten P und die Anordnung von Mauerbögen d mit Zwischenräumen bezw. Kanälen a¹ zwischen Darrkammersohle und Vordertheil des Feuerraumes.

2. In Verbindung mit den unter 1. aufgeführten Einrichtungen die Anordnung einer besonderen, mit dem hinteren Theil des Feuerraumes durch Kanäle 0 in Verbindung stehenden Feuerkammer a.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.