DE3702710C2 - Fremdkraftbetätigte Türschließanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine fremdkraftbetätigte Türschließanlage, insbesondere in Fahrzeugen des öffent­ lichen Personennahverkehrs, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Derartige Türschließanlagen bzw. Türsteuerungen sind z. B. aus der DE 32 05 091 A1 bekannt und werden haupt­ sächlich in Straßenbahnen und Omnibussen verwendet.

Die Steuerungen werden meist pneumatisch oder elektro­ pneumatisch betätigt, d. h. der Fahrer löst zum Öffnen oder zum Schließen der Tür einen pneumatischen oder elektrischen Impuls aus, welcher über ein als Steuerven­ til ausgebildetes Türventil einen als Türzylinder ausge­ bildeten Türantrieb mit Druckluft beaufschlagt, wobei die Hubbewegungen des Türzylinderkolbens die Öffnungs- und Schließbewegungen der Tür auslösen.

Es sind aber auch Türschließanlagen mit elektromotorisch angetriebenen Türen bekannt.

Da mit den verschiedensten Betriebsbedingungen, insbeson­ dere auch mit Fehlbedienungen durch die Fahrgäste, gerechnet werden muß, hat die Türsteuerung eine Reihe von Randbedingungen zu erfüllen. So wird z. B. allgemein verlangt, daß die Schließbewegung einer Fahrzeugtür automatisch in eine Öffnungsbewegung umschaltet, wenn Personen oder Gegenstände von einer sich schließenden Tür eingeklemmt werden (Reversierung).

Da auch bei der Öffnungsbewegung die Gefahr besteht, daß Personen oder Gegenstände eingeklemmt werden können, ist es weiter üblich, eine derartige Einrichtung auch für die sich öffnende Tür vorzusehen. Dabei bringt eine z. B. elektropneumatische Schalteinrichtung die Tür lediglich durch Entlüften der Anlage zum Stillstand, da hier die Umkehrung der Türbewegung eine Gefahr für die nachfolgend durch die Tür tretenden Personen bedeuten würde.

Eine Antriebslosigkeit der Türanlage wird auch dann bewirkt, wenn durch einen Fahrgast eine Notbetätigung erfolgt ist. Dabei kann die gefährliche Situation entste­ hen, daß die Tür antriebslos, aber geschlossen ist. Wenn ein anderer Fahrgast, dem dieser Zustand nicht bewußt ist, sich jetzt gegen die Tür lehnt, kann diese nachgeben und der Fahrgast hinausfallen.

Aus diesem Grund besteht das Bedürfnis, eine Antriebslo­ sigkeit der Türanlage, die durch eine Notbetätigung verursacht worden ist, den Fahrgästen und/oder dem Fahrer deutlich anzuzeigen.

Die Notbetätigung ist bei pneumatisch betriebenen Türan­ lagen als Nothahn ausgebildet, mit dem die Anlage druck­ los geschaltet werden kann. Bei elektrisch betriebenen Türanlagen wird meist eine im Antriebsstrang liegende Kupplung aufgetrennt.

Naheliegend wäre, hierzu einen elektrischen Schalter an der Notbetätigung anzuordnen, mit dem eine Notbetätigung dem Fahrer gemeldet und/oder den Fahrgästen akustisch angezeigt wird. Dies würde jedoch einen zusätzlichen Aufwand bedeuten.

Eine elektrische Steuereinrichtung für Drehfalttüren mit einem Nothahn, von welchem bei seiner Betätigung direkt ein Warnsignal abgeleitet wird, ist aus der DD 2 09 672 bekannt.

Weiter ist aus der DE 31 24 398 A1 eine elektropneumatische Türsteuerung bekannt, deren pneumatische Türzylinder mittels sogenannter Reversierschalter abgefühlt wer­ den. Diese erkennen Druckunterschiede zwischen den beiden Kammern der jeweiligen Türzylinder. Eine drucklose Tür kann von der bekannten Anordnung nicht gemeldet werden. Die Anlage enthält deshalb auch keine Einrichtung zur Erzeugung eines Warnsignals bei entlüfteter Anlage.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Notbe­ tätigung mit minimalem zusätzlichem Aufwand zu melden. Insbesondere sollen keine zusätzlichen Signalgeber nötig sein.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angege­ bene Merkmale gelöst. Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung.

Die Türschließanlage gemäß der Erfindung gestattet es, mit minimalem Aufwand, nämlich im wesentlichen nur durch eine Erweiterung des Programms der Elektronik, aber ohne zusätzliche Bauteile, eine Warnung bei einer durch eine Notbetätigung antriebslosen Tür abzugeben. Als Signalge­ ber kann vorteilhaft eine bereits vorhandene akustische Türschließwarnanlage mitbenutzt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt schematisch ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Türschließanlage. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine pneumatisch betriebene Anlage dargestellt.

Die Flügel der zu betätigenden Tür sind an zwei Tür­ zylinder (3, 4) angelenkt. Die Stellung der Türzylinder (3, 4) wird von zwei Weggebern (12, 13) erfaßt und an eine Elektronik (1) gemeldet.

Zum Antrieb der Tür dient Druckluft aus einem Vorratsbe­ hälter (7). Diese wird über einen Nothahn (8) und ein Türventil (2) zu den Türzylindern (3, 4) geleitet. Bei Betätigung des Nothahnes (8) wird die Türanlage entlüf­ tet, d. h. drucklos. In diesem Zustand lassen sich die Türflügel von Hand bewegen.

Das Türventil (2) wird von der Elektronik (1) angesteuert und dient zum wechselseitigen Belüften bzw. Entlüften der zu den Türzylindern (3, 4) führenden Druckleitungen (9, 10).

Zum Umsteuern der Tür betätigt der Fahrer einen Taster (14). Die jeweilige Stellung der Tür (auf oder zu) wird dem Fahrer durch eine Anzeigelampe (15) mitgeteilt. Über die Anzeigelampe (15) kann auch die Antriebslosig­ keit (Drucklosigkeit) dem Fahrer signalisiert werden.

An die beiden Druckleitungen (9, 10) sind Druckschalter (5, 6) angeschlossen. Über zugehörige Kontakte melden die Druckschalter (5, 6) der Elektronik (1) den Druckzustand der Türanlage.

Für den Fall, daß beide Druckleitungen (9, 10) als drucklos erkannt werden, steuert die Elektronik (1) einen akustischen Signalgeber (11) an. Durch den Warnton erkennen die Fahrgäste und der Fahrer, daß die Tür drucklos ist und daher leicht aufgestoßen werden kann. Auf diese Weise wird eine Nothahnbetätigung durch einen Fahrgast deutlich angezeigt.

In manchen Fällen ist es auch erwünscht, den Signalgeber (11) auch beim Einleiten einer Tür-Schließbewegung anzusteuern. Dazu kann die Elektronik (1) so ausgebildet sein, daß sie durch Abfragen ihrer Anschlüsse erkennt, ob im obenge­ nannten Fall der Signalgeber (11) zusätzlich angesteuert werden soll. Eine Elektronik mit derartiger Abfrage-Mög­ lichkeit ist aus der DE 32 23 383 A1 bekannt.

Claims (5)

1. Fremdkraftbetätigte Türschließanlage, insbesondere in Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs, mit einer Notbetätigung (Nothahn (8)) zum Unwirksammachen des Türantriebs (Türzylinder (3, 4)) durch die Fahrgäste in Notfällen und mit einer Elektronik (1) zur Steuerung der Türfunktionen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

• a) es sind ein oder mehrere Sensoren (5, 6) zum Erkennen des mechanischen oder pneumatischen Zustandes der Energieleitungen (9, 10) des Türantriebs (3, 4) vorgesehen;
• b) die Ausgänge der Sensoren (5, 6) sind an die Elektronik (1) ange­ schlossen;
• c) die Elektronik (1) enthält eine Programmerweiterung zur Auswertung der Signale der Sensoren (5, 6) und zur Ansteuerung eines Signal­ gebers (11) bei erkannter Antriebslosigkeit der Türen.

2. Türschließanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Signalgeber (11) eine akustische und/oder optische Türschließwarnanlage verwendet wird.

3. Türschließanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Signalgeber (11) eine beim Fahrer angeordnete Hupe oder Lampe verwendet wird.

4. Türschließanlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronik (1) derart ausgebildet ist, daß sie durch Abfragen ihrer Anschlüsse erkennt, ob zusätzlich auch beim Einlei­ ten einer Tür-Schließbewegung der Signalgeber (11) angesteuert werden soll.

5. Türschließanlage nach Anspruch 1 bis 4 für eine pneumatisch angetriebene Tür, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

• a) an die zu Türzylindern (3, 4) führenden Druck­ mittelleitungen (9, 10) ist als Sensor je ein Druckschalter (5, 6) angeschlossen;
• b) die Kontakte der Druckschalter (5, 6) sind an die Elektronik (1) angeschlossen;
• c) die Elektronik (1) steuert bei gleichzeitiger Drucklosigkeit beider Druckmittelleitungen (9, 10) den Signalgeber (11) an.