DE3690120C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Extrudieren eines doppelwandigen Kunststoffrohrs.

In vielen Fällen ist es erwünscht, auf einem Rohr die richtige Installierungs-Lage des Rohrs zu kennzeichnen. Eine solche Kennzeichnung kann beispielsweise notwendig sein bei Infiltrierrohren mit asymmetrisch verteilten Schlitzen; sie sind nur in dem Abschnitt der Rohrwandung angeordnet, der nach unten weisen soll, wenn das Rohr im Boden angeordnet ist, d. h. in dem Teil der Rohrwan­ dung, der dann den Bodenbereich des Rohrs bildet. Der­ zeit wird die Kennzeichnung dadurch geschaffen, daß das Rohr mit einem farbigen Längsstreifen versehen wird, der mit Hilfe einer Sprühpistole oder eines Bandes oder durch Extrudieren aus einem separaten Seiten- Extruder erzeugt wird. Im Fall von Kunststoffrohren mit gewellter oder gerippter Außenfläche ist das zuletzt genannte Verfahren das einzige, das angewendet werden kann. Allerdings bedingt dieses Verfahren hohe Investi­ tionskosten für einen zusätzlichen Extruder und veran­ laßt darüber hinaus gewisse Betriebsprobleme, wenn es sich bei dem Rohr um ein doppelwandiges Rohr mit einer gewellten Außenwand und einer glatten Innenwand handelt, da zwei separate Extruder für die zwei Wandungen er­ forderlich sind.

Das erfindungsgemäße Verfahren wurde für derartige Rohre und andere Kunststoffrohre mit zwei Schichten ent­ wickelt, die aus Kunststoff unterschiedlicher Farbe für die Innenschicht und die Außenschicht extrudiert werden, unberücksichtigt, wie die zwei Schichten gebildet werden, damit auf sehr einfache Weise eine Kennzeichnung der korrekten Installationslage mit Hilfe eines Streifens auf der Außenschicht geschaffen wird, der eine von der Farbe des übrigen Teils der Außenschicht abweichende Farbe besitzt.

Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum Extrudieren eines doppelwandigen Kunststoffrohrs nach Patentanspruch 1 geschaffen.

Die Erfindung betrifft außerdem ein Werkzeug zur Durch­ führung des Verfahrens.

Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgen­ den Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Rohr mit einer Lage-Kennzeichnung in Form eines Längs- Farbstreifens,

Fig. 2 eine schematische Axialschnittansicht eines Extrudierwerkzeugs für ein doppel­ wandiges Rohr mit einer gewellten Außen­ wand und einer glatten Innenwand,

Fig. 3 eine Ansicht ähnlich wie Fig. 2, jedoch eines modifizierten Werkzeugs zur Durch­ führung eines modifizierten erfindungs­ gemäßen Verfahrens,

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Ele­ ments, welches in dem Werkzeug anzu­ bringen ist, wenn das Verfahren nach Fig. 3 angewendet wird, um Material zu dem Farbstreifen abzuleiten, und

Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Extruderanordnung, die eine weitere Modifizierung des er­ findungsgemäßen Verfahrens darstellt.

Das in Fig. 1 gezeigte Rohr mit einer gewellten Außen­ fläche 10 besitzt einen farbigen Längsstreifen 11 für die Kennzeichnung der korrekten Installationslage des Rohrs. Wenn man annimmt, daß das Rohr ein doppelwandiges Rohr mit einer eine gewellte Außenwand bildenden Außenschicht und einer eine glatte Innenwand bildenden Innenschicht ist, wobei Außen- und Innenwand gleichzeitig extrudiert und miteinander verbunden werden, und wenn man weiter­ hin annimmt, daß Stoffe unterschiedlicher Farben für die Außen- und Innenschicht verwendet werden, dann läßt sich der Kennzeichnungsstreifen 11 in einfacher Weise ohne große Investitionen dadurch herstellen, daß man das erfindungsgemäße Verfahren anwendet.

Nach Fig. 2 ist ein rohrförmiges Werkzeug 14 an einem teilweise darge­ stellten Extruder 13 angeschlossen. Das Material 15 für die Außenschicht des Rohrs gelangt durch einen Durchgang 16 und wird einer Düsenöffnung 17 zugeführt, während das Mate­ rial 18 für die Innenschicht des Rohrs über einen Durchgang 19 gelangt und aus einer Düsenöffnung 20 ausgetragen wird. Die Außenschicht des Materials wird gewellt. Dies kann in an sich bekannter Weise mit Hilfe von hier nicht gezeigten Ketten von Kokillen­ formen geschehen, und die gewellte Außenschicht wird an den inneren Scheiteln der Rippen mit der glatten Innenschicht verbunden. Dies ist ein bekanntes und bewährtes Verfahren.

Fig. 3 zeigt, wie das Werkzeug nach Fig. 2 zur Durch­ führung des erfindungsgemäßen Verfahrens modifiziert werden kann. Ein Element 21, welches in perspektivi­ scher Ansicht in Fig. 4 näher dargestellt ist, ist lösbar in dem Werkzeug 14 montiert, um den Strom des Materials 15 durch den Durchgang 16 über eine Breite zu sperren, die der Breite des gewünschten Kennzeich­ nungsstreifens der Außenwand gleicht. In dem Element ist ein Durchgang 22 vorgesehen, der es dem Material 18 gestattet, durch den Durchgang 19 zu der Düsenöffnung 20 zu gelangen, und ein Verzweigungsdurchgang 23 er­ streckt sich von dem Durchgang 19, um diesen mit der Düsenöffnung 17 zu verbinden. Auf diese Weise wird Material 18 abgezweigt, um einen Streifen der Außenwand zu bilden, deren Rest von dem Material 15 gebildet wird. Wenn die beiden Materialien 15 und 18 unterschiedliche Farbe haben, erhält man die gewünschte Farbkennzeichnung auf der Außenseite des Rohrs.

In Fig. 3 ersetzt das Material 18 in dem Kennzeichnungs­ streifen vollständig das Material 15, es ist aber auch denkbar, den Materialzufluß über die Breite des Streifens nicht vollständig zu blockieren, sondern statt dessen diesen Materialstrom derart zu drosseln, daß das Material 18 in einer dünnen Schicht über einer dünnen Schicht des Materials 15 liegt. In diesem Fall muß der Verzweigungsdurchgang 23 in anderer als der darge­ stellten Weise derart angeordnet sein, daß das Material 18 nach oben getragen wird und auf der Oberseite des Materials 15 zu liegen kommt.

Bei der Abwandlung von Fig. 5, auf die nun Bezug ge­ nommen wird, wird das Material 15 von einem Extruder 24 zu einem Werkzeug 25 zur Bildung der Außenschicht geführt, und das Material 18 wird von einem Extruder 26 zur Bildung der Innenschicht dem Werkzeug 25 zuge­ führt. Von dem Werkzeug 25 werden zwei Materialien in der zuvor beschriebenen Weise durch das Extrudierwerk­ zeug 14 extrudiert, um das doppelwandige Rohr herzu­ stellen. Dadurch, daß der Strom des Materials 15 über einem Umfangsabschnitt der Außenschicht, welcher der gewünschten Breite des Kennzeichnungsstreifens ent­ spricht blockiert oder gedrosselt wird, und dadurch, daß das Material 18 über eine Nebenschlußleitung 27 von dem Extruder 26 zur Austragöffnung des Materials 15 in dem Umfangsabschnitt des Außenrohrs geleitet wird, in welchem der Strom des Materials 15 blockiert wird, oder dadurch daß zugelassen wird, daß der Druck in der Nebenanschlußleitung 27 größer ist als der Druck im Material 15, wird auf der Außenseite des Rohrs in der zuvor beschriebenen Weise ein Streifen des Materials 18 gebildet.

In einem extremen Anwendungsfall des erfindungsgemäßen Verfahrens erstreckt sich der Streifen über den halben Rohrumfang, so daß eine Rohrhälfte die eine Farbe und die andere Rohrhälfte die andere Farbe hat. Es ist üb­ lich, die Verwendungsart von Rohren dadurch zu kenn­ zeichnen, daß im Erdboden anzuordnenden Rohren unter­ schiedliche Farben gegeben werden, so daß, wenn beim Graben ein Rohr im Boden gefunden wird, die Möglich­ keit besteht, direkt den Typ des gefundenen Rohrs zu erkennen. So ist es üblich, gelbe Farbe an Rohren für elektrische Einrichtungen oder orange Farbe an Rohren für nachrichtentechnische Einrichtungen vorzu­ sehen. Ein Rohr, dessen eine Hälfte die eine Farbe und dessen andere Hälfte die andere Farbe besitzt, kann für jede Art der beiden Typen von Einrichtungen eingesetzt werden, vorausgesetzt, das Rohr wird so im Boden ange­ ordnet, daß die jeweils richtige Farbe nach oben weist.

Claims (8)

1. Verfahren zum Extrudieren eines doppelwandigen Kunststoffrohrs unter Verwendung von Kunststoffen ver­ schiedener Farben für die Innenschicht und die Außen­ schicht, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des für die Innenschicht vorgesehenen Materials abgeleitet wird, um einen Längsstreifen der Außenschicht auf deren Außenseite zu bilden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das ab­ geleitete Material auf der Außenseite des Materials der Außenschicht befindet, welches gedrosselt wird, um unter dem durch das abgeleitete Material gebildeten Längs­ streifen eine dünnere Schicht zu bilden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das abge­ leitete Material in die Außenschicht eingelassen wird, indem das Material für die Außenschicht in demjenigen Bereich abgesperrt wird, der von dem Längsstreifen des Innenschicht-Materials belegt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material für den Längsstreifen aus dem Materialfluß für die Innen­ schicht im Inneren des Extrudierwerkzeugs selbst abge­ leitet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material für den Längsstreifen und das Material für die Innenschicht dem Extrudierwerkzeug von getrennten Vorratsquellen aus zugeführt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Material für den Längsstreifen auf der Außenseite des Außenschicht- Materials angebracht wird, indem es der Außenseite der Außenschicht unter einem Druck zugeführt wird, der größer ist als der Druck des Außenschicht-Materials.

7. Extrudierwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des Werkzeugs (14) ein Element (21) angeordnet ist zum Ableiten von Material aus dem Durchgang (19) für das Innenschicht-Material zu einem Durchgang (16) für das Außenschicht-Material.

8. Extrudierwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (21) lösbar montiert ist.