DE367751C - Wagenkipper - Google Patents

Description

• Wagenkipper. Die bekannten Wagenkipper dienen hauptsächlich dazu, Eisenbahnfahrzeuge, die mit Massengütern beladen sind, in der Weise zu entleeren, daß die Wagen auf die mit Schienen versehenen Kipper auffahren, daß dann die die Schienen enthaltende Plattform mit den daran festgehaltenen Wagen in ihrer Längsrichtung. um eine Querachse geschwenkt und in eine solche geneigte Lage gebracht werden, daß das Ladegut aus den Wagenkasten herausrutscht. Die Wagenkipper sind teils ortsfest, teils fahrbar, und sie gestatten durch das Kippen in ihrer Längsrichtung die Entleerung der Wagen in Richtung der Auffahrtgleise oder, nach Drehen der Plattform um eine Vertikalachse, auch seitlich zur Richtung der Auffahrtgleise. Die Verwendbarkeit dieser Wagenkippeinrichtungen ist an das -Vorhandensein von aufklappbaren Stirnwänden an den Stirnwänden an den Wagenkasten gebunden.
• Neben solchen Kastenwagen mit aufklappbaren Stirnwänden sind sogenannte Selbstentlader, Wagen mit Boden- oder Seitenentleerung oder beiden Entleerungsmöglichkeiten zusammen, in Aufnahme gekommen, die dementsprechend mit aufklapp- oder verstellbaren Boden- und Seitenklappen versehen, aber meist nicht mit Stirnklappen ausgestattet sind. Es ist nicht zu vermeiden, daß solchen Entladestellen, die mit Wagenkippern, ortsfesten oder fahrbaren, ausgerüstet und auf deren Benutzung angewiesen sind, auch solche Selbstentlader zulaufen, die keine Stirnklappen haben und deshalb für den Kipperbetrieb nicht geeignet sind. In Zukunft wird das noch mehr als bisher eintreten.
• Nach der Erfindung werden die Wagenkipper so ausgestaltet, daß aus dem erwähnten Umstand wesentliche Nachteile und eine Behinderung des Kipperbetriebes nicht mehr erwachsen; durch sie werden die Wagenkipper auch zur betriebsmäßigen Entleerung der sogenannten Selbstentlader ohne' Stirnklappen befähigt. Dieser Zweck und Erfolg wird dadurch erreicht, daß über die Länge der Plattform des Wagenkippers sich erstreckende Behälter angeordnet und mit der. Plattform verbunden werden, die das aus den Selbstentladern nach Öffnen der Boden- und Seitenklappen herausfallende Ladegut zunächst aufnehmen und dann nach dem Kippen der Kipperplattform nach der Stelle hin abrutschen lassen, wohin auch sonst der Wagenkipper bei Benutzung von Wagen mit Stirnwänden entleert haben würde.
• Die Behälter werden im wesentlichen aus Blechen melden- oder trogartig gebildet; sie können längs der Schienen zwischen oder außerhalb oder sowohl zwischen wie außerhalb derselben angeordnet sein, somit allen vorkommenden Ausführungsarten von Selbstentladern, solchen mit Entleerung nur nach beiden Wagenseiten wie auch solchen, die vorwiegend oder nebenher in der Mitte und zwischen die Schienen entleeren, angepaßt werden. Um bei Wagen mit Seitenentleerung das in einiger Höhe über der Schienenebene austretende Ladegut vor zu weitem seitlichen Entweichen und Überströmen der Behälter zu bewahren, werden die äußeren senkrecht oder schräg angeordneten Seitenwände der Tröge genügend weit über die Höhenebene der Schienen hinweggeführt.
• Die Stirnseiten der trog- oder muldenförmigen Behälter können durch aufklappbare Wände abgeschlossen sein. Für gewisse Kipperausbildungen genügt ein Verschluß nur an einer Stirnseite, in vielen Fällen sind Stirnwände ganz entbehrlich.
• Die Handhabung der der Erfindung gemäß eingerichteten Wagenkipper kann so erfolgen, daß der auf den Kipper aufgefahrene Wagen in der Wagerechtstellung zunächst in den Behälter entleert, der leere Wagen von der Plattform heruntergefahren und dann erst die Plattform und mit ihr der gefüllte Behälter gekippt und ausgeschüttet wird oder auch so, daß der gefüllte Wagen mit der Plattform gekippt, dann sein Inhalt in den darunter befindlichen Behälter entleert und so das Ladegut auch gleich zum Abrutschen aus diesem infolge des Kippens zur Horizontalen geneigt liegenden Troge gebracht wird. Bei der letzteren Art der Entladung der Wagen wird auf Stirnwände an den Trögen der Regel nach verzichtet werden können, wenn nicht - bei fahrbaren Kippern - noch mit einem nachträglichen Fortbewegen des Kippers mit der Last zu rechnen ist.
• Der Gesamtbehälter oder die ihn bildenden Einzelbehälter können leicht lösbar und abnehmbar mit der Plattform verbunden sein, der Kipper kann dann mit und ohne Einrichtung arbeiten, je nachdem die Betriebsverhältnisse das eine oder das andere zulassen oder erfordern.
• Die Zeichnung erläutert die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel an einem ortsfesten Wagenkipper.
• Abb. i zeigt einen Querschnitt der Ent-Ladevorrichtung mit einem Selbstentlader, der nach beiden Seiten hin entleert. Strichpunktiert ist ein sogenannter Trichterwagen angedeutet, der zwischen die Schienen entleert.
• Abb. 2 gibt die Seitenansicht der Vorrichtung wieder mit darauf befindlichem Wagen in der wagerechten Stellung. Strichpunktiert ist die Kippstellung eingetragen.
• Die Kipperplattform besteht aus den Längsträgern d mit den darüber gelagerten und mit ihnen fest verbundenen Schienen b. Sie wird in bekannter Weise durch den Stützbogen e und das Getriebe f, das im Unterbau ä liegt, um die quer zur Längsrichtung des Kippers angeordnete Achse c geschwenkt. Der längs der Schienen angeordnete Behälter ist mit a bezeichnet. Nach der für das Beispiel angenommenen Ausbildung gliedert er sich in drei Teile, von denen je einer außerhalb und einer innerhalb der Gleisbreite liegt. Sie können, wie oben beschrieben, sämtlich zusammen oder auch einzeln für sich benutzt werden. Die Art der Anwendung und die Wirkung der gezeichneten Kippereinrichtung sind nach den oben gegebenen Erläuterungen ohne weiteres zu erkennen.
• Die Erfindung beschränkt sich natürlich nicht auf Kipperausführungen und Anlagen der gezeichneten Art, sondern umfaßt alle Kipperarten, gleich, ob sie ortsfest oder fahrbar sind.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Wagenkipper, dadurch gekennzeichnet, daß über die Länge der kippbaren Plattform hin sich erstreckende Behälter längs der Schienen mit der Plattform verbunden sind, in die sich die zur Entladung auf den Kipper gefahrenen Wagen entleeren, und aus denen das Ladegut bei der Schrägstellung des Kippers abrutscht.
2. 2. `'Magenkipper nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter zwischen oder außerhalb oder sowohl zwischen wie außerhalb der Schienen angeordnet sind.
3. 3. Wagenkipper nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Seitenwände der äußeren unter der Schienenhöhe liegenden Behälter nach oben darüber hinaus sich erstrecken. Wagenkipper nach Anspruch i bzw. 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter oder einzelne davon mit der Plattform lösbar und abnehmbar verbunden sind.