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Stapelanlage für Schaufelgut auf Güterbahnhöfen. Die Ent- und Beladung
der Eißenbahngüterwagen mit Schaufelgut auf den Güterbahnhöfen spielt sich in der
Weise ab, daß das Gut aus den Güterwagen unmittelbar in andere Fahrzeuge bzw. aus
anderen Fahrzeugen unmittelbar in die Güterwagen geschafft wird. Diese Arbeitsweise
bedingt einen sehr langen Aufenthalt der Güterwagen auf den Bahnhöfen. Denn dem
Empfänger oder Verfrachter des Gutes muß jedesmal erst mitgeteilt werden, daß Güterwagen
für ihn bereitstehen, und es muß ihm genügend Zeit gegeben werden, die Zu- oder
Abfuhrmittel zur Verfügung zu stellen. Der Nachteil des langen Wagenaufenthaltes
auf den Bahnhöfen wird auch dann nicht vermieden, wenn der Empfänger oder Verfrachter
einen Gleisanschluß besitzt und Ent- bzw. Beladung auf seinem Grundstück unmittelbar
an seinen Stapelanlagen vornimmt. Auch die Zustellung und Abholung der Güterwagen
vom Anschlußgleis bedingt großen Zeitverlust und vermehrte Verschiebeaxbeit.
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Die zur besseren Ausnutzung der Güterwagen unbedingt nötige Verkürzung
des Aufenthaltes der Wagen während der Umladung läßt sich nur erreichen, wenn Be-
und Entladung auf dem Bahnhof, und zwar vollkommen unabhängig von der Zu- bzw. Abfuhr
des Gutes erfolgt.
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Die bekannten Hochbunkeranlagen kommen für Güterbahnhöfe nicht in
Betracht, da sie zu viel Raum beanspruchen und zu hohe Anlage-und Betriebskosten
verursachen. Bei ihnen muß das Ladegleis über die hochliegenden Bunker hinweggeführt
werden. Zur Überwindung des beträchtlichen Höhenunterschiedes sind sehr ` lange
Auf- und Abfahrtrampen erforderlich. f Auch ist das Heraufdrücken der Eisenbahnwagen
umständlich und kostspielig.
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Die Erfindung versucht die Aufgäbe zu lösen, eine besonders für Bahnhöfe
geeignete Stapelanlage für Schaufelgut zu schaffen, welche diese Nachteile nicht
besitzt. Diese Anlage soll gestatten, das entladene oder für die Beladung bereitgestellte
Gut in solcher Höhe zu lagern, daß die Entnahme vom Lager durch einfache verschließbare
Ausläufe möglich ist, ohne daß das Ladegleis über die Bunker hinweggeführt zu werden
braucht. Sie löst die Aufgabe durch Verwendung einer Reihe von selbsttätig entleerbaren
Behältern, die etwa den Inhalt-eines Eisenbahnwagens aufnehmen können, und die auf
einem neben dem Ladegleis angeordneten entsprechend hohen Gerüst stehen. Die Behälter
werden zu ihrer Füllung aus Eisenbahnwagen mittels eines Krans o. dgl. entsprechend
tief gesenkt und nach erfolgter Füllung von dem Kran gehoben, verfahren und auf
dem Gerüst wieder abgesetzt.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. x einen Querschnitt, Fig. 2 einen Längsschnitt und Fig. 3 den
Grundriß der Anlage.
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Bei dieser Ausführungsform ist angenommen, daß die Entladung der Güterwagen
durch einen Kipper erfolgen soll. Die Kipperplattform = ist auf einer Drehscheibe
2 angeordnet, die in das zu ebener Erde befindliche Ladegleis 3 eingebaut ist. Neben
diesem Gleis 3 und parallel zu ihm ist das Gerüst q. vorgesehen, auf dem ein Bockkran
5 bekannter Art hin und her fahren kann. Das Gerüst 4 besitzt an seinem oberen Rande
geeignete
Aufnahmeflächen für Behälter 6, die mittels des Kranes 5 gehoben, gesenkt und veF-fahren
werden können. Die Behälter 6 haben an ihren unteren Enden verschließbare Ausläufe.
In der Mitte des Gerüstes ist eine Grube 7 angelegt, in welche-die Behälter 6 mittels
des Kranes 5 so tief herabgelassen werden können, daß ihre Oberkanten etwas unterhalb
der Ladegleis- oder Ladestraßenhöhe liegen. Die Grube kann gleichzeitig vier Behälter
aufnehmen und ist so gestaltet, daß die beiden dem Ladegleis zugewendeten Behälter
mit ihrer Vorderkante tangential zur Drehscheibe 2 stehen.
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Die Arbeitsweise der Anlage ist folgende -Die auf dem Ladegleis 3
ankommenden Güterwagen werden mittels des Kippers in einen der vor dem Kipper stehenden
Behälter 6 entleert. Der gefüllte Behälter wird vom Kran 5 gehoben, soweit wie erforderlich
verfahren und oben in eine freie Öffnung des Gerüstes q. gesetzt, worauf der Kran
einen leeren Behälter ergreift und ihn wieder der Füllstelle zuführt. Das Kranspiel
nimmt nicht mehr Zeit in Anspruch als das Kipperspiel, so daß ein vollkommen stetiger
Arbeitsgang erreicht wird.
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Die Anlage kann aber nicht nur für die Entladung, sondern auch für
die Beladung von Güterwagen benutzt werden. In diesem Falle wird der im Querschnitt
(Fig. z) links liegende Teil der Grube zum Füllen benutzt. Um die Güterwagen aus
den Behältern 6 beladen zu können, muß natürlich in dem Raum unterhalb des Gerüstes
ein Gleis gelegt sein, das jedoch so eingepflastert werden kann, daß es den Verkehr
von Straßenfuhrwerken nicht beeinträchtigt.
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Die Wirkung einer solchen Anlage auf die Ausnutzung der Güterwagen
ist ohne weiteres klar. Die ankommenden Wagen können ohne Rücksicht auf den Empfänger
entladen und die abfahrenden Wagen ohne Rücksicht auf den Absender beladen werden.
Dabei entstehen dem Absender bzw. Empfänger des Gutes selbst fast keine Umladekosten.
Der Empfänger fährt mit seinem Fuhrwerk - wie Fig. 2 zeigt -lediglich unter den
ihm vorher bezeichneten Behälter und öffnet den Ausläufverschluß. Der Absender fährt
das Gut zum Bahnhof und stürzt es an der Füllstelle einfach ab.
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Die besonderen Mittel zum Beladen und Entladen der Eisenbahnwagen
und Straßenfuhrwerke sind für die Erreichung des Erfindungszweckes nicht wesentlich.