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Fahrzeug mit verstellbarem Wagenkastenbüden Die Erfindung bezieht
sich auf ein Fahrzeug mit verstellbarem Wagenkastenboden zur Güterbeförderung und
vorzugsweise zum Ausnutzen des höchstzulässigen Fahrzeugprofils. Dieses Problem
tritt insbesondere dann auf; wenn leichte, sperrige Güter wie auch. Umhüllungen
aller Art (Fässer, Flaschen, Ballons, Kannen usw.) befördert werden müssen oder
wenn Sonderfahrzeuge und deren Laderäume oder Ladebehälter (Tank- oder Kesselwagen,
Kühlbehälter, Kühlwagen, vor allem für Seefische) nicht beladen zurückgeführt werden
können und daher zu 50 °/o leer fahren müssen. Es ist in jedem Fall unwirtschaftlich
und bedeutet eine erhebliche Treibstoffverschwendung, wenn z. B. auf einem 8-t-Anhänger
nur 45 t leere Fässer befördert werden können oder wenn ein Milchtankwagen oder
Treibstoffkesselwagen leer fahren muB. Die Ausnutzung der FaBhohlräume oder der
Tankinnenräume ist nicht immer möglich. Im Fahrzeugprofil ist jedoch, namentlich
bei
Straßenfahrzeugen, an sich noch genügend Raum, um dort Nutzgut
unterbringen zu können. Abgesehen dav an, daß auf leere Fässer oder sonstiges Leergut
und auch auf Kesselaufbauten üblicher Art schwereres Gut kaum verladen werden kann,
würde eine derartige Maßnahme auch eine sehr ungünstige Höherverlegung des Schwerpunktes
mit sich bringen.
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Nach der Erfindung wird jedoch die Ausnutzung der Fahrzeuge unter
Verminderung der vorerwähnten Schwierigkeiten dadurch erreicht, daß zwei ineinandergeschachtelte
Laderäume angeordnet sind, von denen der eine höher gestellt werden kann, so daß
dann zwei Laderäume unabhängig voneinander benutzbar werden. Dadurch kann der leere
Laderaum bzw. der Leergutraum, also der leichte Laderaum in den oberen Teil des
Fahrzeugprofils verlegt werden. Besonders vorteilhaft wird die Anwendung dieser
Einrichtung im Zusammenhang mit einachsigen Fahrzeugen, bei welchen eine Ladefläche
zwischen den Rädern liegt; hier kann der Tiefladeraum einen Teil des äußeren bzw.
unteren Laderaumes bilden, so daß auch beiden auseinandergezogenen Laderäumen jeweils
größere und gut ausnutzbare Räume zur Verfügung stehen. Außerdem ist auch noch die
Möglichkeit gegeben, die Veränderung der Laderäume so vorzunehmen, daß ein Schrägbodenentlader
entsteht bzw. aus einem Schrägbodenentlader ein Fahrzeug mit zwei Laderäumen gebildet
werden kann.
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Es ist bekannt, Güterwagen mit Zwischenböden zu versehen, um so eine
bessere Ausnutzung des Laderaumes zu erreichen. Da es sich hierbei jedoch um feste
Zwischenböden handelt, ist diese Einrichtung nur bei wenigen Gütern wirtschaftlich
ausnutzbar. Außerdem kann durch diese Zwischenböden das Problem der Ausnutzung leerfahrender
Kesselwagen und anderer Spezialfahrzeuge nicht gelöst werden. Es sind auch Einrichtungen
bekannt, um Schrägbodenselbstentlader in Flachbodenfahrzeuge und umgekehrt umzuwandeln.
Durch diese bekannten Einrichtungen wird jedoch das Problem, durch verstellbare
Ladeflächen oder verschiebbare Laderaumteile den benutzbaren Gesamtladeraum innerhalb
des zulässigen Fahrzeugprofils so zu verändern, daß auch bei Leergut oder leeren
Teilräumen das Fahrzeug gut ausgenutzt werden kann, nicht gelöst. Beim Erfindungsgegenstand
hingegen wird durch die Verschachtelung der Laderäume nicht nur die Forderung nach
Ausnutzung der Fahrzeuge bei Leergut oder mitzuführenden Leerräumen erfüllt, sondern
es können die beiden Räume auch unabhängig voneinander benutzt werden, und es ist
außerdem eine Veränderung des äußeren Fahrzeugprofils möglich, so daß auch der Luftwiderstand
durch das Ineinanderschachteln herabgesetzt werden kann. Ebenso wird durch diese
Einrichtung die jeweils günstigste Schwerpunktlage erzielt.
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Die Erfindung ist in einigen Ausführungsformen in der Zeichnung dargestellt,
wobei die Laderäume A und B verschieden schraffiert, die ineinandergeschachtelten
Laderäume C doppelt schraffiert hervorgehoben sind. Es zeigt Abb. i die Verladung
von zwei Fässern auf der üblichen Ladefläche bei einem als Tieflader ausgebildeten
Fahrzeug, Abb.2 bis 5 Stirnansichten bei abgenommenen Stirnwänden, wobei die Abb.
2 und a für Fahrzeuge ohne und die Abb. 3 und 5 füt Fahrzeuge mit Tiefladeraum gelten
und die Abb. 2 und 3 die Laderäume ineinandergeschachtelt, die Abb. 3 und d. die
auseinandergezogenen, unabhängig voneinander benutzbaren Laderäume veranschaulichen,
während Abb. 5 die hochgestellte Plattform mit Seitenwänden, gebildet aus Aufsatzbrettern
der normalen Bordwände, darstellt, Abb. 6 bis 8 ein Kesselwagenfahrzeug, und zwar
die Abb. 6 und 7 den leeren Tank hochgestellt, wodurch darunter ein größerer ausnutzbarer
Laderaum entsteht, und Abb. 8 den Tank in Tiefstellung (in gefülltem Zustand), also
bei ineinandergeschachtelten Laderäumen, Abb. 9 bis 13 die Umwandlung des Fahrzeuges
für Schüttguttransporte, und zwar die Abb. 9 und io im Längsschnitt, die Abb. i
i und 12 Stirnansichten (Stirnwände abgenommen), wobei die Abb. 9 und i r die getrennten
Laderäume und die Abb. io und 12 die ineinandergeschachtelten Laderäume bei Bildung
des Schrägbodenentladers zeigen und Abb. 13 das Entladen des Schüttgutes in eine
Kellerluke darstellt.
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Werden schwerere Güter befördert, dann wird bisher, j e nach der Einrichtung
der Fahrzeuge, der tatsächliche Laderaum der Fahrzeuge mehr oder weniger ausgenutzt,
insbesondere bei den üblichen offenen `Vagen. hingegen bleibt das zulässige Fahrzeugprofil
i und das sogenannte Lademaß bei der Schiene urausgenutzt. Dieser verlorene Profilraum
wird nun durch das Auseinanderziehen der verschachtelten Laderäume C, wobei unabhängig
voneinander benutzbare Laderäume .4 und B gebildet werden, verwertet. Praktisch
kann das Auseinanderziehen der Laderäume durch Verstellen einer Zwischenladefläche
2 erfolgen. Das Auseinanderziehen der verschachtelten Laderäume A, B erfolgt vorzugsweise
zum Verladen von Leergut.
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Befindet sich die Plattform 2 in Höhe der üblichen Fahrzeugladefläche,
so kann mit dem darauf verladenen Gut, z. B. volle Fässer 3,
die
Ladefähigkeit des Fahrzeuges meist ausgenutzt werden. Um nun die leeren Fässer q.
wirtschaftlich befördern zu können, wird der hierfür erforderliche Laderaum A erfindungsgemäß
in den oberen Teil des Fahrzeugprofils i verlegt, indem die Plattform 2 in eine
höhere Lage --'gebracht wird. Die Plattform 2' kann hierbei durch einsteckbare
Stützen 5 gehalten werden, die gegebenenfalls rungenartige Verlängerungen 6 aufweisen.
Für verschiedene Güter erhält die erhöhte Plattform Bordwände 8', die aus Aufsteckbrettern
8 gebildet werden, die sonst zur Erhöhung der normalen Bordwände 7 dienen. Die hochgestellte
Plattform 2' kann außerdem in den Stirnwänden 9 und zur Fahrzeugversteifung an den
Seitenwänden 7 durch Abstützstreben io befestigt werden.
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Wird der Leergutladeraum nur von der üblichen Ladefläche 2 aus hochverlegt,
so läßt sich für Nutzgut nur ein verhältnismäßig kleiner Laderaum gewinnen; für
schwerere Güter dürfte dieser zur Ausnutzung des Fahrzeuges ausreichen. Um jedoch
diese Fahrzeuge auch für leichte Güter ausnutzen zu können, werden sie auch noch
mit einer tiefliegenden Ladefläche ii ausgebildet. Für den Straßenverkehr - sind
diese Fahrzeuge als Einachser gebaut, so daß zwischen den Rädern 12 noch ein tiefliegender
Laderaum 13 zur Verfügung steht. Wird nun jedoch das Fahrzeug mit hochgestellter
Ladefläche 2' eingesetzt, dann vereinigen sich der zwischen der Ladefläche 2 und
der hochgestellten Ladefläche 2' liegende Laderaum 14 und der Tiefladeraum 13 zu
einem größeren Laderaum B, der es im allgemeinen erlaubt, das Fahrzeug trotz des
auf der Ladefläche 2' beförderten Gutes auch mit Durchschnittsgut ausreichend auszunutzen.
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Besondere Bedeutung hat die Verstellung der Laderäume bei Fahrzeugen
mit Kessel-oder Tankaufbauten. Hierbei wird der volle Tank 15 in Tieflage, also
bei Verschachtelung der Laderäume, der leere Tank 16 als Laderaum A in Hochlage
befördert. Bei der Hochlage besteht dann über der unteren Ladefläche ii eingrößerer,
gut ausnutzbarerLaderaumB. Bei diesen Kesseln wird das Verstellen zweckmäßig durch
eingebaute Zahnstangenwinden oder hydraulische Teleskopheber 17 bewirkt, wofür am
Fahrzeug Führungen i8 vorgesehen sind. Zur Versteifung des Fahrzeuges können Querstreben
i9, die auch als Rahmen ausgebildet sein können, angeordnet werden. Aufhängung und
Führung des Tanks sind so ausgebildet, daß die Verbindung zwischen Tank 15, 16 und
Fahrzeug gelöst und der Tank vom Fahrzeug abgenommen werden kann. Hierzu kann ein
Kran verwendet werden. Dadurch, daß der Tank abnehmbar eingerichtet ist, ist es
möglich, ihn auch auf andere Verkehrsmittel (Schiff, Eisenbahn) überzuladen oder
das Fahrzeug für andere Zwecke zeitweise frei zu machen.
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Auch für die Verstellung der Ladefläche kann eine Einrichtung mit
eingebauten Hebern oder Zahnstangenwinden 17 vorgesehen werden. Bei verstellbarer
Ladefläche 2 kann es jedoch in Einzelfällen erwünscht sein, nur auf der unteren.
Ladefläche i i zu laden und die Plattform 2 abnehmbar auszubilden. Zur einfacheren
Handhabung der Plattform ist diese dann geteilt, so daß die einzelnen Teile auch
von Hand aus oder mit den vorhandenen üblichen Wagenwinden bewegt werden können.
Die Plattformteile können dann auch ohne eingebaute Winden oder Heber auf die Stützen
5 und Verstrebungen io sowie die entsprechenden Befestigungstellen der Stirnwände
9 aufgelegt und befestigt werden.
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Werden schwerere Güter befördert, so wird hierfür nicht der gesamte
Laderaum ausgenutzt. Dieser Umstand wird so ausgewertet, daß bei Schüttgütern der
frei bleibende Laderaum 2o durch geneigte Ladeflächen (Eselsrücken) begrenzt wird.
Der verschachtelte Laderaum C liegt dann also unter der normalen Ladefläche 2 innerhalb
des Tiefladeraumes 13. Um die Laderäume in dieser Form zu verschachteln, werden
die Teile der Ladefläche 2 als Neigungsflächen 21 eingesetzt und zwischen einer
einsetzbaren Querverstrebung 22 mit Auflagemöglichkeiten für die Lade flächenteile
und mit Abstützwinkeln 23 befestigt. Bei Fahrzeugen mit gewöhnlicher Plattform können
auch die Aufsatzbretter und Bordwanderhöhungen 8 über die ausladenden Eckräume 2:1.
in der Lage 8" befestigt werden, so daß in diesem Winkel beim Entleeren kein Schüttgut
liegenbleibt.
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Zur Entleerung des Fahrzeuges sind die unteren Teile der Stirnwände
25 um obere Gelenke klappbar, so daß beim Öffnen dieser Klappen das Gut entleert
wird. Die Entleerung wird verbessert, wenn das Fahrzeug durch eine Stütze 26 geneigt
wird. über die Kupplung kann hierbei ein .dachförmiges Schutzblech 27 gelegt werden.
Auf diese Weise läßt sich das Abladen des Gutes, vor allem in tiefgelegene Räume,
wie Heizkeller u. dgl., leicht durchführen. Der bei der Entleerung nach einer Seite
zunächst verbleibende Güterrest 28 kann nach Drehung des Fahrzeuges dann durch Wiederholung
des gleichen Vorganges entladen werden. Soll das Gut auf die Fahrbahnebene abgeladen
werden, dann reicht das Öffnen der Klappe allein hierzu nicht aus; der Wagen braucht
dann jedoch nur etwas weitergezogen zu werden, um die Entleerung herbeizuführen.
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In der gleichen Weise können die Teile der Ladefläche 2 jedoch auch
gegen die Mitte nach
unten zu geneigt eingesetzt werden, so daß
ein Bodenentleerer entsteht. Es muß dann nur die untere Ladefläche i i in der Mitte
mit einer Bodenklappe ausgebildet sein. Sofern das Gut nicht flach auf die Fahrbahn
verteilt werden soll oder keine vorbereiteten Tiefbunker vorhanden sind, muß der
Anhänger auf zwei je für die einzelnen Räder passende Rampen hinaufgezogen werden,
was mit Hilfe eines Zugseiles vom Motorwagen leicht durchgeführt werden kann. Derartige
einfache Rampen (von etwa i m Höhe) können auf Entladeplätzeti leicht vorgehalten
werden. Bei Verwendung solcher Entladerampen ist die in der Zeichnung in den Abb.
9 bis 13 gezeigte Ausbildungsform sehr zweckmäßig zu verwenden, da dann beide
Seiten gleichzeitig entladen werden können und zur Entleerung etwaiger Restmengen
das Fahrzeug dann noch nach beiden Seiten hin etwas geneigt werden kann.