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Fahrzeug zur Beförderung von Gütern unterschiedlicher Art.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Fahrzeug zur Beförderung von Gütern
und Lasten unterschiedlicher Art. Dabei kann es sich sowohl um ein Straßenfahrzeug,
also z.B. ein Lastauto, als um ein schienengebundenes Fahrzeug handeln. Für den
Transport von Gütern bestimmter Art, wie Flüssigkeiten oder fließfähigen, pulverförmigen
oder körnigen Gütern, z.B. Zement, Granulate oder dergl., fi-nden in der Begel den
jeweiligen Gütern angepasste Spezialfahrzeuga Anwendung, wie Tankwagen oder Kesselwagen,
Wagen mit siloartigen Aufbauten usw. Zin großer wirtschaftlicher Nachteil. solcher
Fahrzeuge besteht darin, daß sie praktisch zu 50% leer fahren müssen da sie nicht
geeignet sind, auf der Rückfahrt nach der Entleerung des flüssigen oder ähnlichen
Gutes mit anderen Gütern beladen zu werden.
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Um diesen Nachteil zu beseitigen, sind Vorschläge gemacht worden,
derartige Güter in einem flexiblen, zusammenlegbaren Silo zu transportieren. Ein
solcher Silo kann auf einem normalen Lastenfahrzeug angeordnet werden, er kann nach
Entleerung zusammengelegt und von der Ladefläche entfernt werden sodaß die Ladefläche
des Fahrzeuges für die Beladung mit anderen Gütern zur Verfügung steht.
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Die hierfür bekannt gewordenen und zum Teil auch praktisch erpro-bten
Silos sind jedoch einerseits in ihrem konstruktiven Aufbau kompliziert und teuer,
wobei sich auch ergeben hat, daß selbst bei Verwendung der besten derzeit von der
Kunststoffindustrie lieferbaren Werkstoffe für die Silowandungen und trotz Anwendung
der odernsten Verarbeitungsmethoden infolge der hohen Beanspruchung dieser Werkstoffe,
insbesondere der aufgrund der für die Füllung und Entleerung erforderlichen Unterdrucksetzung
des Innenraumesi die im Vergleich zu den hohen Herstellungskosten erwünschte Lebensdauer
nicht erzielt werden kann. Andererseits ist die Handhabung derartiger zusa lenlegharer
behälters das Zusammenlegen und die
Vorbereitung für eine neue Füllung
umständlich und zeitraubend.
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Als spezifische Beispiele für derartige Silos seien hier die in der
DT-PS 1.556 685 und der US-PS 2.968 425 beschriebenen Silos genannt wobei zu letzterer
bererkt sei, daß die beschriebenen Mittel zur Förderung einer einwandfreien entleerung
von pulverförmigen Gut auf falschen Voraussetzungen beruhen und die erstrebte Wirkungsweise
nicht erzielen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lastenfahrzeug zu schaffen,
das sowohl feste als auch fließfähige, insbesondere pulverfermige Güter zu transportieren
vermag, ohne daß es bei Übergang von der einen Art des zu befördernden Gutes auf
die andere art. die einen fltLsSeits-. und druckdichten Behälter erfordert, einer
umständlichen und zeitraubenden Umrüstung des Fahrzeuges bedarf. Eine weitere wesentliche
Aufgabe der Erfindung besteht dabei darin, für den Behälter für die Aufnahme des
pulverförmigen oder flüssigen Gutes einen einfacheren Aufbau zu erzielen unter Aufrechterhaltung
der erforderlichen Maßnahmen für eine einwandfreie Entleerung und auch für seine
Zusammenlegbarkeit.
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Dies Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Fahrzeug
einen doppelten Boden besitzt, von denen der obere sich auf den unteren abstützt
und eine ebene Ladefläche für Güter fester Raumform bildet, daß ferner Mittel vorgesehen
sind die den oberen Boden vom unteren Boden abzuheben gestatten, wobei zwischen
beiden Böden mit deren Rändern druck- und flüssigkeitsdicht verbundene Seitenwände
angeordnet sind, die aus flexiblen, ebenfalls druc und flüssigkeitsdichten Werkstoffen,
insbesondere aus kunststoffbeschichteten Geweben bestehen und zusammen mit den Böden
bei angehobenem oberen Boden einen Hohlraum für die Aufnahme von flüssigen oder
pulverfOrmigen Gütern bilden.
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Das Anheben des oberen Bodens erfolgt zweckmäßig hydraulisch oder
pneu-atisch, es können aber hierfür auch ohne weiteres rein mechanische Mittel verwendet
werden Durch die Erfindung wird. ein Fahrzeug zur Beförderung von Lasten, z;B. ein
Lastauto oder ein Güterwagen, geschaffen, der einen Siloraus.für den Transport von
fließfähigen Gütern der eingangs bereits genannten Art aufweist und der nach Entleerung
dieser Art von Gütern
mit seiner vollen Ladefläche für den Transport
beliebiger Güter fester llaumform verwendbar ist, sodaß die bei den derzeit benutzten
Spezialfahrzeugen unvermeidlichen Leerfahrten wegfallen. Dabei dient der obere Bonden,
der die Decke des Silos bildet zugleich als Ladefläche für die Güter fester raumform.
Bei leerem Silo berinden sich die flexiblen Seitenwände zusammengefaltet zwischen
den Böden in dort aus konstruktiven Gründen an sich vorhandenen Hohlräumen, wie
weiter unten noch näher erläutert werden soll. Damit ist der weitere Vorteil erzielt
daß zur Beförderung von Gütern der einen oder der anderen Art keine ins Gewicht
fallenden Umrüstungen des Fahrzeuges erforderlich sind, da zur Verwendung des Fahrzeuges
für den Transport von Gütern fester Raumform der Behälter für die fließfähigen Güter
nicht weggeräumt zu werden braucht, sondern nur der obere Boden abzusenken ist.
Dadurch wird eine erhebliche Zeitersparnis im Ladegeschäft erbracht.Außerdem ist
der konstruktive Aufbau des Silos wesentlich einfacher als bei ausschließlich aus
nicht formhaltendem Werkstoff hergestellten Silos der Art, wie sie in den oben genannten
Patentschriften beschrieben sind, und auch die Beanspruchung der Seitenwände ist
geringer Der gemäß der Erfindung ausgebildete Siloraum ist selbstverstä ndlich mit
Füll- und Entleerungsöffnungen versehen und der Siloboden ist dabei allseitig gegen
die Entleerungsöffnung geneigt..
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Außerdem ist er mit Mitteln zur Zuführung von Druckluft zwecks Auflocerung
des Füllgutes während der Entleerung usgerüstetv Durch. den abfallenden Boden wird
der bei den bekannten Kunststfsilos notwendige zu einem trichterförmigen Gebilde.
aufblasbare Zwischenboden entbehrlich, was eine weitere Vereinfachung des Siloaufbaus
bedeutet~ Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
der Erfindung, dem ein Lastkraftwagen üblicher Bauart, z.B. auch ein Sattelschlepper,
zugrunde gelegt ist, Die Abbildungen stellen dar: Fig-1 einen Querschnitt durch
den Wagenaufbau, Fig.2 einen Längsschnitt durch denselben und Fig,.3 eine Draufsicht
aud den oberen Boden des Laderaumes in verkleinertem Maßstab,
wobei
in allen Figuren die Darstellung des Fahrgestells als für die Erfindung bedeutungslos
weggelassen ist.
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Die Figuren 1 und 2 zeigen das Fahrzeug in dem Zustand, in dem es
zur Beförderung von flüssigem oder pulverförmigem Gut dient.
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Auf dem von Winkeleisen 1 gebildeten Tragrahmen des Fahrzeuges sind
Quertraversen 2 angeordnet, deren Oberseite abgeschrägt ist derart, daß ein auf
ihnen ruhender Boden 3 allseitig gegen eine vorzugsweise in seiner Mitte angeordnete
Öffnung 4 geneigt ist.
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Dieser Boden 3 stellt bei Benutzung des Fahrzeuges für den Transport
der genannten fließfähigen Güter den Boden eines geschlossenen' Siloraumes 5 dar.
Die zentrale Öffnung 4 ist trichterförmig und dient der Entleerung des Füllgutes.
Sie ist über einen Kanal 6 mit einem.Anschlußstutzen 7 verbunden. Zweckmäßig ist
im Bereich dieser Auslauföffnung auch eine nicht dargestellte Einrichtung zur Zuführung
von Druckluft in den Siloraum angeordnet. Solche Einrichtungen sind an sich bekannt
und nicht Gegenstand der Erfindung.
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Auf dem unteren Boden 3 ruht normalerweise, d.ho bei leerem Silo und
Verwendung des Fahrzeuges für den Transport von Gütern fester Raumform, ein zweiter
oberer Boden 8, der vorteilhaft aus Leichtmetall besteht und auf seiner Unterseite
Versteifungsrippen 9 besitzt, die entsprechend der Neigung des unteren Bodens 3
abgeschrägt sind, sodaß sich der abgesenkte obere Boden 8 bei Belastung mit Gütern
auf dem unteren Boden 3 abstützt und sich nicht durchbiegt. Dieser obere Boden ist,
wie bereits gesagt, in vertikaler Richtung bewegbar und in den Figuren in angehobener
Lage dargestellt, Beide Böden sind an ihren Rändern allseitig durch Seitenwände
10 miteinander verbunden, die aus einem flexiblen Werkstoff bestehen. Solche Werkstoffe
sind in Gestalt von kunststoffbeschichteten Geweben, z.B. auf Polyamidbasis, bereits
auf dem Markte Diese Seitenwände sind mit den Rändern der beiden Böden durch geeignete
Klemmverbindungen 11 druck- und flüssigkeitsdicht verbunden. Die. flexiblen Werkstoffe
selbst sind ebenfalls druck- und flu8rigkeitsdicht, In angehobenem Zustand des oberen
Bodens 8 ist somit ein vollkommen abgeschlossener Siloraum 5 für die Aufnahme der
genannten fließfähigen Güter geschaffen.
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In dem oberen Boden 8 sind zweckmäßig noch ein oder mehrere Mannlöcher
14 angeordnet. Der obere Boden ist auf seiner Oberseite eben und bildet die Ladefläche
des Fahrzeuges bei Benutzung für den Transport fester Güter. Da diese Ladefläche
auch bei Benutzung des Siloraumes 5 frei zur Verfügung steht kann sie, soweit es
die Tragfähigkeit des Fahrzeuges erlaubt, sogar zur Ablage zusätzlicher Güter verwendet
werden.
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Da für die Ausbildung der Hubeinrichtungen dem Fachmann die verschiedensten
Lösungsmöglichkeiten an die Hand gegeben sind1 sollen hier nur die wesentlichen
Merkmale und Erfordernisse einer solchen Einrichtung dargelegt werden. Dabei ist
angenommen, daß eine hydraulische Hubeinrichtung benutzt wird.
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Um den oberen Boden anzuheben sind zumindest an den Ecken des Fahrgestells
Hydraulikzylinder 12 angeordnet, mit denen Hubstangen 13 gekoppelt sind die ihrerseits
mit den Ecken des oberen Bodens 8 fest verbunden sind. Diese Hubstangen 13 sind
zweckmäßig in vertikalen ohren geführt, wobei die Verbindungen mit den Zylindern
einerseits und dem Boden 8 andererseits mittels Längsschlitze in diesen Rohren durchsetzender
Verbinduegsglieder bei wirkt werden können, Da es sich hierbei um Maßnakiien handelt
die fachmännischer Natur sind und je nach Bauform des Fahrzeuges inverschiedenster
Weise durchgeführt werden müssen bezw. können, sind sie in ihren Einzelheiten1 auch
aus Gründen der Übersichtlichkeit in den Abbildungen nicht dargestellt. Bei langgestreckten
Ladeflächen können außer an den Ecken noch weitere Hubvorrichtungen an den Längsseiten
vorgesehen werden Lastwagen haben in der Regel zur Begrenzung der Ladefläche abklappbare
Bordwände, die mittels Scharnieren am Bodenrand angelenkt sind. Nach oben geklappt
sind sie miteinander verriegelt~ Solche Bordwände sind auch bei dem Fahrzeug gemäß
der Erfindung vorhanden. Sie sind mit 15 bezeichnet und mittels der genannten Scharniere
16 am oberen Boden 8 befestigt. ei angehobenem Boden 8 hängen sie senkrecht nach
unten parallel zu den flexiblen Seitenwänden 10. Sie sind in dieser Lage auch unten
mit dem Rahmen 1 oder dem unteren Boden 3 in irgend einer Weise verriegelt und dienen
in dieser Lage nicht nur als äußerer Schutz für die flexiblen Wände sondern auch
zur Abstützung und Entlastung derselben, wenn der Siloraum unter Druck steht.
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Bei Absenkung des oberen Bodens 8 auf den unteren 3 werden die flexiblen
Seitenwände 10 zusammengefaltet. Gleitrollen, die am oberen Boden angebracht sind,
arbeiten dabei und ebenso beim Hochfahren dieses Bodens mit außen an den Bordwänden
angeord-.
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neten Verstärkungsrungen 18 zusammen, die dabei den oberen Boden in
Führung halten und auXerdes.dazu dienen, bei abgesenktem Boden 8 und hochgeklappten
Bordwänden 10 diese außen abzusteifen.
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Das Zusammenfalten der Seitenwände 10 kanngegebenenfalls noch unterstützt
werden indem man über den Umfang der Seitenwände verteilt eine Anzahl außen an ihnen
anliegende Abstützungen in Gestalt von aus zwei gelenkig miteinander verbunden Teilen
bestehenden Stäben vorsieht, die beim Absenlren des Bodens 8. nach innen knicken
und dabei die Seitenwände zwingen, sich ebenfalls nach innen zu falten 10 Patentansprüche