DE3645048C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Tintenbehälter gemäß dem Ober­ begriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Be­ füllen des Tintenbehälters und eine Tintenfüllstation gemäß den Oberbergriffen der Patentansprüche 3 und 4.

Bei einem Mehrfarben-Tintenstrahldrucker oder dgl. kommen mehrere Arten von Tintenbehältern (Patronen), die mit Tin­ ten unterschiedlicher Farben gefüllt sind, zur Anwendung. Diese Behälter müssen, wenn die darin enthaltene Tinte ver­ braucht ist, durch neue ersetzt werden und sind daher am Drucker ausbaubar angebracht. Jedem Tintenbehälter, der Tinte einer bestimmten Farbe enthält, ist eine bestimmte Montageposition im Druckergehäuse zugeordnet. Wenn der Tintenbehälter an einer anderen Position angebaut wird, so kann ein Mischen der Tinten eintreten. Es wurde vorgeschla­ gen, im vorderen Stirnteil einer Tintenpatrone an ver­ schiedenen, den Tintenfarben entsprechenden Stellen Aus­ schnitte auszubilden, während auf seiten des Geräts Vor­ sprünge vorgesehen wurden, die den jeweiligen Ausschnitten entsprechen, so daß die Tintenpatrone nicht montiert werden kann, wenn die Vorsprünge nicht mit den Ausschnitten über­ einstimmen.

Die Anwendung einer solchen Konstruktion verhindert zwar eine falsche Montage der Tintenpatrone, sie hat jedoch auch einige Nachteile.

Das erste Problem liegt auf der Seite der für die Herstel­ lung des Tintenbehälters benötigten Metallform. Um Behälter mit Ausschnitten an verschiedenen Stellen zu formen, müssen eine Anzahl von entsprechenden Formen vorhanden sein, was hohe Investitions- und Lagerkosten bedeutet. Es gibt zwar ein Verfahren, bei dem nicht verschiedene Metallformen verwendet werden müssen, sondern lediglich ein Wechsel der Formkerne und Formeinsätze, während die Grundform für alle Behältertypen verwendbar ist. Derartige Formen sind jedoch sehr teuer in der Herstellung.

Ein weiteres Problem liegt in der Verwahrung und Handhabung der Behälter, die sich nur in den Stellen und Ausbildungen der Ausschnitte unterscheiden, ansonsten jedoch die gleiche Gestalt aufweisen, weshalb durch eine Bedienperson leicht eine falsche Auswahl getroffen werden kann und somit eine Gefahr des versehentlichen Mischens der Tintensorten be­ steht.

Aus der DE-OS 34 05 164 ist ein Gehäuse für mehrere Tinten­ behälter eines Mehrfarbendruckers bekannt, das sich nur in einer vorbestimmten Orientierung ins Druckergehäuse ein­ schieben läßt. Dazu sind am Druckergehäuse Führungen vorge­ sehen, die mit Vorsprüngen des Gehäuses für die Tintenbe­ hälter derart zusammenwirken, daß sie nur in bestimmten Re­ lativpositionen einschiebbar sind. Auch zur Herstellung ei­ nes derartigen Gehäuses sind hohe Investitionskosten erfor­ derlich. Aus der nachveröffentlichten DE-OS 34 05 164 ist ein Tintenbehälter bekannt, an dessen Gehäuse abbrechbare Zungen ausgebildet sind, die entsprechend der verwendeten Tintenfarbe entfernt werden. Die nachveröffentlichten Druck­ schrift enthält jedoch keinerlei Hinweis darauf, wann und auf welche Weise die abbrechbaren Zungen entfernt werden.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Tintenbehälter, eine Tintenfüllstation zur Befüllung des Tintenbehälters und ein Verfahren zum Befüllen des Tin­ tenbehälters zu schaffen, mittels denen die Kodierung des Tintenbehälters in Abhängigkeit von der Tintenart verein­ facht ist.

Diese Aufgabe ist gelöst hinsichtlich des Tintenbehälters durch die Merkmale des Patentanspruchs 1, hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Patentanspruchs 3 und hinsichtlich der Tintenfüllstation durch die Merkmale des Patentanspruchs 4.

Durch das erfindungsgemäße System, d. h. den Tintenbehälter, die Tintenfüllstation und das neue Verfahren zum Befüllen des Tintenbehälters ist eine Verwechslung der Tintenbehäl­ ter beim Befüllen ausgeschlossen. Es wird somit ein wesent­ licher Fortschritt in der Betriebssicherheit beim Befüllen der Tintenbehälter erzielt. Des weiteren läßt sich zur Her­ stellung des Tintenbehälters eine einzige Grundform benut­ zen, so daß sich die Produktions- und Herstellungskosten gegenüber herkömmlichen Systemen wesentlich verringern las­ sen.

Eine vorteilhafte Weiterbildung des Tintenbehälters ist Ge­ genstand des Unteranspruchs 2.

Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Er­ findung anhand der schematischen Zeichnungen näher erläu­ tert. Es zeigen

Fig. 1 bis 3 einen erfindungsgemäßen Tintenbehälter;

Fig. 4 (A) bis 4 (D) schematische, abgebrochene Darstellungen von erfindungsgemäßen Tintenbehältern.

Der erfindungsgemäße auswechselbare Tintenbehälter wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Fig. 1-4 erläutert.

Der Tintenbehälter 1501 ist im Beispiel als eine Tinten­ patrone ausgebildet, die von einem länglichen, flachen Hohlbehälter gebildet ist. An einer Stirnseite in der Längsrichtung des Tintenbehälters 1501 ist ein Handgriff 1502 zur Verwendung bei der Montage und Demontage ange­ bracht, wobei an der dem Griff gegenüberliegenden Seite mit dem Behälter einstückig eine Umfangswand 1503 ausgebil­ det ist, die die benachbarte Stirnwand mit einer vorge­ gebenen Länge überragt. Von der Umfangswand wird ein Füll- und Auslaßventil 1504 umschlossen.

Einige Teile der Umfangswand 1503 werden dazu verwendet, die in Fig. 1 gezeigten Ausschnitte zu bilden. Ein Aus­ schnitt 1505 ist in der Mitte der Umfangswand 1503 an der oberen oder unteren Fläche des Behälters 1501 ausgestaltet. Dieser Ausschnitt 1505 hat einen erweiterten Eintritt, er wird dann enger und erweitert sich anschließend wieder. Eine Behälterfixiernase 1506, die auf der Seite des Geräts angebracht ist, wird in diesen Ausschnitt 1505 eingeführt.

Die Fixiernase 1506 ist im wesentlichen zylindrisch und ihr Durchmesser ist größer als der mittige, verengte Teil des Ausschnitts 1505, so daß die in den Ausschnitt 1505 eingesetzte Fixiernase 1506 den Tintenbehälter 1501 fest­ hält, der nur unter Anwendung einer großen Kraft herausge­ zogen werden kann.

An den beiden Seiten des Ausschnitts 1505 sind jeweils zwei Viereckausschnitte 1507, 1508 und 1509, 1510 symme­ trisch in der Umfangswand 1503 ausgebildet. In Übereinstim­ mung mit den Ausschnitten 1507-1510 sind von diesen aus an nach innen gerichteten Stellen Öffnungen 1511-1514 in der Umfangswand 1503 ausgebildet. Zwischen diesen Öff­ nungen 1511-1514 und den Ausschnitten 1507-1510 sind heraustrennbare Teile 1515-1518 ausgebildet.

Der Gebrauch des gemäß der Erfindung ausgebildeten Tinten­ behälters wird im folgenden erläutert.

Die Tintenbehälter 1501 für verschiedene Farben werden unter Verwendung der gleichen Metallform unter Ausbildung der Ausschnitte 1507-1510 und der Öffnungen 1511-1514 in einigen Bereichen der Um­ fangswand 1503 geformt. Im ausgeformten Zustand der Tinten­ behälter bleiben alle heraustrennbaren Teile 1515-1518 erhalten, wie in Fig. 2 schematisch dargestellt ist. Dem­ zufolge sind alle Tintenbehälter einander identisch und die Bedienungsperson braucht sich keine Mühe zu machen, um sie voneinander zu unterscheiden. Wenn der Tintenbehäl­ ter mit Tinte gefüllt wird, so word er an einer Füllsta­ tion angebracht, an der zwei Messer 1519 vorhanden sind, die einem der heraustrennbaren Teile 1515-1518 entspre­ chen, und zwar in Übereinstimmung mit der jeweiligen Farbe der Tinte. Diese Messer 1519 sind mit der Breite der her­ austrennbaren Teile 1507-1510 entsprechendem Abstand an­ geordnet. Insofern wird ein bestimmtes heraustrennbares Teil lediglich durch Anbringen des Tintenbehälters 1501 an der Tintenfüllstation ausgeschnitten. Gleichzeitig mit diesem Ausschneidevorgang wird an der Tintenfüllstation die Tinte durch das Ventil 1504 in den Behälter eingefüllt. Das bedeutet, daß das Ausschneiden eines die Farbe der je­ weiligen Tinte kennzeichnenden Teils und das Einfüllen der Tinte mit dieser speziellen Farbe gleichzeitig geschehen, so daß eine weitere Unterscheidung der Behälter nicht vor­ genommen zu werden braucht.

Andererseits ist am Tintenschreibgerät ein dem ausgeschnittenen Teil des Behälters entsprechender Vorsprung 1520 vorgesehen. Wenn dieser Vorsprung 1520 und der die Farbe bestimmende Ausschnitt nicht miteinander übereinstimmen, dann kann der Tintenbehälkter 1501 nicht völlig eingesetzt werden, da das Einsetzen durch ein erhalten gebliebenes heraustrennbares Teil 1515-1518 behindert wird.

Auf diese Weise kann ein Behälter geschaffen werden, der nicht irrtümlich eingesetzt und fälschlich während der Vorgänge der Behälterstellung , der Tintenfüllung und der Handhabung auf seiten des Benutzers verwendet werden kann.

Die Fig. 4 (A) bis (D) zeigen Beispiele für die Ausbildung der den Farben gelb, magenta, zyan und schwarz entsprechen­ den Ausschnittteile.

Bei dem beschriebenen Beispiel sind die Ausschnitte und heraustrennbaren Teile nur auf einer Seite der Umfangswand des Behälters ausgebildet, jedoch können diese Ausschnitte und Teile alternativ in der oberen und unteren Fläche des Behälters oder in einer oder beiden Seitenflächen ausgebil­ det sein. Wenn die Ausschnitte und heraustrennbaren Teile in der oberen und unteren Fläche oder in der rechten und linken Seitenfläche des Behälters vorhanden sind, dann ist es nicht wotwendig, die Richtung, in der der Behälter zu befestigen ist, zu beachten, so daß eine fälschliche Mon­ tage nicht auftreten kann.

Wenn mehrere Farben verwendet werden, dann wird sich ein Unterschied in der Menge an erforderlichen Patronen für die Tinte, die stärker verbraucht wird, und die Tinte, die weniger verbraucht wird, ergeben; wird jedoch die oben be­ schriebene Ausbildung verwendet, dann kann das Füllen mit Tinte durch die Verwendung des gleichen Behälters in Über­ einstimmung mit der Menge an erforderlichen Patronen bewirkt werden, weshalb der ungünstige Fall nicht eintreten kann, daß eine mit einer bestimmten Farbe gefüllte Tintenpatrone unbenutzt bleibt.

Wenngleich sich die Beschreibung auf Tintenpatronen bezieht, so ist die den Behälter füllende Substanz nicht auf Tinte begrenzt, sondern es kann sich hier um unterschiedliche Ar­ ten von Substanzen, wie andere Flüssigkeiten und pulverför­ mige Materialien, handeln.

Gemäß der Erfindung kann eine Anzahl von zueinander unter­ schiedenen Tintenbehältern unter Verwendung einer geringen Anzahl von Metallformen - nämlich nur einer Art einer Me­ tallform beispielsweise - geformt werden, um damit eine Kostenreduzierung zu erlangen. Auch wird ein Tintenbehälter geschaffen, bei dem, wenn ein heraustrennbares Teil, das an einer besimmten Stelle liegt, bei dem Einfüllen einer bestimmten Tintenfarbe herausgetrennt wird, das herausge­ trennte Teil zu einem einer bestimmten Farbe entsprechenden Ausschnitt wird, so daß jeder Fehler, wie z. B. eine falsche Wahl von Behältern, restlos verhindert werden kann.

Claims (4)

1. Auswechselbarer Tintenbehälter für eine Mehrfarben- Tintenschreibeinrichtung mit Kodierungs-Erkennungseinrich­ tungen für die Farb-Kodierung des zu montierenden Tintenbe­ hälter, dadurch gekennzeichnet, daß am Endabschnitt zumin­ dest einer Umfangswand (1503) des Tintenbehälters (1501) in vorbestimmtem Abstand zueinander stehende Kodierungs-Aus­ schnitte (1507 bis 1510; 1511 bis 1514) mit einem heraustrennbaren Abschnitt (1515 bis 1518) ausgebildet sind, der beim Füllen des Tintenbehälters (1501) zur Bildung der Kodierung in Abhängigkeit von der Tintenfarbe durch eine Schneideinrichtung (1519) einer Tintenfüll­ station abtrennbar ist.

2. Auswechselbarer Tintenbehälter nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Tintenbehälter (1501) ein Positionierungsausschnitt (1505) ausgebildet ist, in den ein Eingriffsvorsprung (1506) zum Zwecke der Lagepositio­ nierung und der Fixierung des Tintenbehälters (1501) ein­ greifen kann.

3. Verfahren zum Befüllen eines Tintenbehälters nach Pa­ tentanspruch 1, wobei der Tintenbehälter (1501) eine Viel­ zahl von Tintenarten für einen Mehrfarbendrucker aufnehmen kann, und ein Abschnitt seiner Umfangswand (1503) mit einer Vielzahl von heraustrennbaren Abschnitten versehen ist, da­ durch gekennzeichnet, daß beim Befüllen des Tintenbehälters (1501) in einer Tintenfüllstation durch eine Schneidein­ richtung (1519) derjenige heraustrennbare Abschnitt (1511 bis 1518) herausgetrennt wird, der der eingefüllten Tinten­ art zugeordnet ist.

4. Tintenfüllstation zur Verwendung in einem Verfahren nach Anspruch 3, mit einem Tintenfüllabschnitt zur Füllung des Tintenbehälters mit Tinte, gekennzeichnet durch eine Schneideinrichtung (1519), mit der ein heraustrennbarer Ab­ schnitt (1515 bis 1518) des Tintenbehälters (1501) bei des­ sen Montage in der Tintenfüllstation abtrennbar ist.