DE3644906A1 - Geschuetzsysteme - Google Patents
GeschuetzsystemeInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A27/00—Gun mountings permitting traversing or elevating movement, e.g. gun carriages
- F41A27/06—Mechanical systems
- F41A27/24—Elevating gear
Description
Die Erfindung betrifft Geschützsysteme, insbesondere
gezogene Haubitzensysteme.
Das als britisches Leichtgeschütz L118 (nachstehend
als "Leichtgeschütz" bezeichnet) bekannte Artillerie
geschützsystem ist ein weithin bekanntes Artilleriegeschütz
system, das von der vorliegenden Anmelderin gefertigt und
verkauft wird. Die Konstruktion dieses Systems weist ein
Rohr auf, das in einer Rohrwiege auf einer Lafette gelagert
ist, die eine auf einem kurzen Zapfen montierte Oberlafette
aufweist, wobei das Rohr mit Bezug auf den Zapfen durch
eine Holmanordnung gewichtsmäßig ausgeglichen ist, die
rohrförmige Holme aufweist, die hinter dem Rohr zum Boden
verlaufen. Der Zapfen ist auf einer Unterlafette befestigt,
an welcher auch die Holme befestigt sind, und die Unter
lafette ist auf Achsen abgestützt, die Räder tragen, welche
bei Bedarf ein Ziehen des Systems ermöglichen.
Das Leichtgeschütz hat eine sehr zweckmäßige leichte
Konstruktion, die ein Ziehen des Systems durch ein Land
fahrzeug oder den Transport durch Hubschrauber ermöglicht.
Jedoch ist es für den Einsatz in gewissen Anwendungs
fällen wünschenswert, eine neue Geschützsystemkonstruktion
zu schaffen, die, bezogen auf die Größe des Geschützes,
im Vergleich zu bekannten Systemkonstruktionen wie beispiels
weise derjenigen des Leichtgeschützes weitere Gewichtsein
sparungen bietet.
Gemäß der vorliegenden Erfindung weist ein Geschütz
system ein auf einer Lafette montiertes Rohr, Mittel zum
Verändern und Einstellen des Erhöhungswinkels des Rohres
mit Bezug auf die Lafette, Mittel zum Abstützen des hinteren
Endes des Rohres und Mittel zum Verändern und Einstellen
der Höhe des hinteren Rohrendes mit Bezug auf die Lafette
auf, die mindestens einen Schwenkarm aufweisen, der an
einem Ende mit einer Stelle der Lafette verbunden und mit
dem anderen Ende mit dem hinteren Rohrende verbunden ist.
Wünschenswerter Weise kann die Höhe des hinteren Rohr
endes durch die genannten Mittel angehoben werden, wenn
der Erhöhungswinkel vergrößert wird, obwohl die Höhe bei
Erhöhungswinkeln unterhalb eines vorgegebenen Minimums von
beispielsweise 30° mit Bezug auf die Horizontalebene nicht
angehoben zu werden braucht.
Der Erhöhungswinkel und die Höhe des hinteren Rohrendes
können unabhängig voneinander verändert werden, obwohl sie
vorzugsweise gemeinsam in einem einzigen Vorgang durch
einen gemeinsamen Mechanismus verändert werden können.
Die Mittel zum Verändern und Einstellen des Winkels der
Rohrerhöhung kann Erhöhungsarme aufweisen, die längenausfahr
bar, auf die erforderliche Länge einstellbar und zwischen
der Lafette und dem Rohr oder dessen Schlitten mittels Lagern
angelenkt sind, die ein Schwenken der Arme und folglich des
Rohres ermöglichen. Die Arme können eine Gewindespindel auf
weisen, die in eine Innengewindehülse eingreift.
Die Mittel zum Verändern und Einstellen des Winkels der
Rohrerhöhung können eine Hubwinde aufweisen, die mit einem
Ende mit der Lafette und mit dem anderen Ende mit einer
Stelle entlang der Länge eines der Erhöhungsarme verbunden
sein kann, vorzugsweise an dem von der Lafette entfernten
Ende.
Bei einem Ausführungsbeispiel kann das hintere Rohr
ende von Schwenkarmen gestützt und angehoben werden, die
eine feste Länge haben und an der Lafette befestigt sowie
an ihren Enden in Lagern drehbar sein können.
Bei diesem Ausführungsbeispiel können die Schwenkarme
gelenkig mit einem Schlitten verbunden sein, der nahe seinem
hinteren Ende eine Rohrwiegenanordnung aufweist, und mit
ihrem anderen Ende schwenkbar am hinteren Rohrende montiert
sein.
Die Mittel zum Schwenken des Schwenkarms um die schwenk
bare Anlenkung kann eine Hubwinde aufweisen, die mit einem
Ende mit der Lafette und mit dem anderen Ende mit einer
Stelle entlang der Länge des Schwenkarms verbunden ist,
vorzugsweise an dessen von der Lafette entferntem Ende.
Die Lafette kann einen Sockel, der drehbar sein kann,
und eine Holmanordnung aufweisen, beispielsweise Holme,
um das Rohr über dem Sockel gewichtsmäßig auszugleichen.
Das Rohr kann bei dem System nach der vorliegenden
Erfindung mit geringer Höhe über dem Boden angeordnet sein,
insbesondere bei geringen Rohrerhöhungswinkeln. Dies ver
bessert die Stabilität des Rohres durch Verringerung des
endstabilisierenden Moments, das beim Abfeuern des Rohres
ein Maximum erreicht; dieses Moment, welches das Rohr nach
vorne zu neigen sucht, ist proportional zur Höhe des Rohres
über dem Boden.
Die verbesserte Stabilität läßt ein leichteres Gewicht
der Systemkomponenten als bei denen bekannter Systeme zu,
weil die Stabilität nicht so vom Gewicht der Komponenten
abhängig ist wie bei bekannten Systemen. Bei größeren Rohr
erhöhungswinkeln (mit Bezug auf den Boden) stellt die
Stabilität des Rohres jedoch kein so ernsthaftes Problem
dar, und diese Tatsache nutzen wir aus. Durch Zulassen
eines Anhebens des hinteren Rohrendes bei Rohrerhöhungs
winkeln von mehr als etwa 30° sind wir in der Lage, das vor
teilhafte Ergebnis eines ausreichenden Bodenabstands zur
Ermöglichung des Rohrrücklaufs sowie auch des Zugangs der
Bedienungsmanschaft zum Abfeuern des Rohres zu erhalten.
Infolgedessen kann das Geschützsystem nach der vorliegenden
Erfindung eine einzigartige Kombination aus Leichtigkeit,
Rohrstabilität und ausreichender Zugänglichkeit zur Bedie
nung darstellen.
Als Beispiel des Einsatzes gewichtsmäßig leichter
Komponenten kann die Lafette bei dem System nach der vor
liegenden Erfindung mindestens einen Teil aufweisen, der
aus einem leichten Kompositwerkstoff hergestellt ist, bei
spielsweise aus einem faserverstärkten Kunststoff.
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel der
Erfindung können die Schwenkarme bei höheren Rohrerhöhungs
winkeln, beispielsweise von mehr als 30°, mittels Hub
winden arretiert werden, aber bei kleineren Rohrerhöhungs
winkeln kann dieses Ausführungsbeispiel der Erfindung so
ausgelegt werden, daß die Schwenkarme beim Rohrrücklauf
nach oben schwenken können, wie in einer ebenfalls anhängi
gen Anmeldung vom gleichen Datum beschrieben ist. Diese
Vertikalbewegung verbessert die Stabilität des Rohres
weiter durch Erzeugung einer Kraft, die dem entstabilisie
renden Gewicht des Rohres entgegenwirkt.
Wenn die Holme mindestens einen Teil aufweisen, der
aus einem Kompositwerkstoff hergestellt ist, kann dieser
Teil der Holme aus irgendeinem bekannten hochfesten Komposit
werkstoff gebildet sein. Beispielsweise kann er irgendwelche
bekannten Verstärkungsfasern enthalten, beispielsweise aus
einem oder mehreren der Materialien Kohlenstoff, Glas,
Aramid, Metall, Polyamid oder Polyolefin, die in einem
polymeren Matrixmaterial eingebettet sind, das ein aushärt
barer, beispielsweise wärmeaushärtender Kunststoff, oder
ein thermoplastischer Werkstoff sein kann, wie dem Fachmann
in der Kompositwerkstofftechnik allgemein bekannt ist.
Die Verstärkungsfasern können verwoben oder unverwoben
sein und ihre Richtung kann so gewählt sein, daß eine an die
aufzunehmenden Belastungen angepaßte richtungsabhängige
Festigkeit erreicht wird.
Faserverstärke Kunststoffschichten können zusammen mit
anderen Schichten, beispielsweise anderen faserverstärkten
Kunststoffen mit anderen Verstärkungsfasern oder mit anders
orientierten Fasern, nicht verstärkten Kunststoffen oder
Metallschichten, beispielsweise aus Aluminium oder Titan,
zu einer bekannten Schichtkonstruktion verbunden werden.
Die Holme, wenn sie einen aus einem der obigen Komposit
werkstoffe gebildeten Teil aufweisen, sind vorzugsweise
rohrförmig mit etwa quadratischem, rechteckigem, kreisrundem
oder irgendeinem anderen zweckmäßigen Querschnitt. Die von
der Rohrform umschlossene Querschnittsfläche kann sich
entlang der Holmlänge verringern. Die Holme können insgesamt
eine gerade oder gekrümmte Form haben.
Die beim Abfeuern des Rohres erzeugten Rohrrücklaufkräfte
können durch einen bekannten Dämpfer gedämpft werden, der
zwischen der Rohrwiege und dem Rohr angeordnet ist, und das
Rohr kann durch einen bekannten Vorholer wieder vorgeholt
werden. Das Geschützsystem kann bekannte Ausgleicher und ein
bekanntes Seitenrichtwerk aufweisen.
Das Geschützsystem nach der Erfindung kann eine leichte
gezogene Haubitze großen Kalibers sein, beispielsweise von
155 mm. Ein Ziehen ist mit Hilfe von während des Einsatzes
des Systems verstaubaren Rädern möglich. Das System kann
außerdem mit Befestigungen zum Lufttransport, beispielsweise
durch Hubschrauber, versehen sein, der wegen des durch die
neue Konstruktion erreichten geringen Gewichts möglich ist.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend
unter Bezug auf die anliegende Zeichnung beispielsweise
beschrieben, in welcher zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines alternativen
neuen Geschützsystems.
In Fig. 1 kann ein in einer Rohrwiege 43 gelagertes
Rohr 44 durch zwei Erhöhungsarme 45 (in Fig. 1 nur einer
dargestellt) und zwei Erhöhungsarme 47 (in Fig. 1 nur einer
dargestellt) erhöht werden. Die Arme 45 und 47 sind mittels
Lagern 49 und 51 an der Rohrwiege 43 und mittels Lagern 53
und 55 an einer drehbaren Lafette 57 auf einem Sockel 59
befestigt. Holme 61 (in Fig. 1 nur einer dargestellt) dienen
zum Gewichtsausgleich des Rohres 41 über dem Sockel 59. Die
Holme 61 haben Erdsporne 63, um sie im Boden zu verankern.
Der Sockel 59 kann ebenfalls im Boden verankert werden.
Die an der Rohrwiege 43 nahe ihrem hinteren Ende
befestigten Arme 45 haben eine feste Länge, wohingegen die
an der Rohrwiege 43 nahe ihrem vorderen Ende befestigten
Arme durch ein Getriebe 65 längenveränderlich sind. Die
Lager 49 und 51 ermöglichen ein Schwenken der Arme 45
relativ zur Lafette 57, und die Lager 53 und 55 ermöglichen
ein Schwenken der Arme 47 relativ zur Lafette 57.
Der Erhöhungswinkel des Rohres 51 und der Rohrwiege 43
wird folglich durch Veränderung der Länge der Arme 47 ver
ändert und, wenn dieser Winkel verändert wird, bedingt eine
Schwenkung der Arme 45 eine Aufwärtsschwenkung des hinteren
Endes der Rohrwiege 43 und des Rohres 41 und ergibt den
gewünschten Abstand vom Boden G. Diese Position ist in Fig. 1
mit den mit E bezeichneten strichpunktierten Linien ange
deutet. Die Arme 45 können durch einen bekannten Arretier
mechanismus (in Fig. 1 nicht dargestellt) arretiert werden,
um die Rohrwiege 43 und das Rohr 41 in dieser Position zu
halten.
Die Arme 45 können um das Lager 53 mittels Hubwinden
(nicht dargestellt) geschwenkt werden, die mit einem Ende
mittels zwischen den Lagern 53 und 55 gelegenen Lagern
gelenkig mit der Lafette 57 verbunden und mit dem anderen
Ende mit dem von der Lafette 57 entfernten Ende der Arme 45
am Lager 49 verbunden sind. Die Hubwinden können den
Arretiermechanismus enthalten.
Wie bei herkömmlichen Geschützsystemen können die
Holme 10 mittels Erdspornen 14 im Boden verankert werden,
und der Sockel 6 kann ebenfalls mit ähnlichen Verankerungs
mitteln (nicht dargestellt) für zusätzliche Stabilität ver
sehen sein.
Die Holme 61 können aus einem leichten Kompositwerkstoff
hergestellt sein, beispielsweise aus einem gemischten glas/
kohlenstoffaserverstärkten Epoxyharz in Form einer hohlen,
beispielsweisen (im Querschnitt) etwa kastenförmigen Kon
struktion.
Das Geschützsystem kann bekannte Komponenten (nicht
dargestellt) wie beispielsweise Ausgleicher zum Ausbalan
cieren des Systems bei zunehmendem Erhöhungswinkel des
Rohres 41, in eine Stauposition klappbare Räder, eine Mün
dungsbremse zur Verringerung der Rückstoßkräfte, und eine
Rück- und Vorlaufeinrichtung zwischen dem Rohr 1 und der Rohr
wiege 43 aufweisen, welche die Rückstoßkräfte dämpft und das
Rohr 1 nach dem Rücklauf wieder in die Schießposition vorholt.
Bei kleinen Erhöhungswinkeln des Rohres 41, beispiels
weise unterhalb 30° mit Bezug auf den Boden G kann ein Auf
wärtsschwenken des Rohres 1 und der Rohrwiege 43 ermöglicht
werden, wie es in einer ebenfalls anhängigen Anmeldung vom
gleichen Tag beschrieben ist, wodurch die Stabilisierung die
ser Komponenten unterstützt wird. Zwischen den Armen 45 und
47 und der Lafette 57 können Steuerfedern oder Rückholer
(nicht dargestellt) angeordnet sein, um das Rohr 41 und die
Rohrwiege 43 in ihren ursprünglichen Erhöhungswinkel zurück
zubringen.
Claims (11)
1. Geschützsystem mit einem auf einer Lafette montierten
Rohr, Mitteln zum Verändern und Einstellen des Rohrerhöhungs
winkels mit Bezug auf die Lafette, Mitteln zum Abstützen
des hinteren Rohrendes und Mitteln zum Verändern und Ein
stellen der Höhe des hinteren Rohrendes mit Bezug auf die
Lafette, die mindestens einen Schwenkarm aufweisen, der
mit einem Ende an einer Stelle der Lafette und mit dem
anderen Ende am hinteren Rohrende angelenkt ist.
2. Geschützsystem nach Anspruch 1, wobei der Erhöhungs
winkel und die Höhe des hinteren Rohrendes gemeinsam in
einem einzigen Vorgang durch einen gemeinsamen Mechanismus
verändert werden können.
3. Geschützsystem nach Anspruch 1, wobei Mittel zum
Verändern und Einstellen des Rohrerhöhungswinkels Erhöhungs
arme aufweisen, die längenausfahrbar, auf die gewünschte
Länge einstellbar und mit der Lafette und mit dem Rohr oder
dessen Schlitten mittels Lagern verbunden sind, die ein
Schwenken der Arme und folglich des Rohres ermöglichen.
4. Geschützsystem nach Anspruch 3, wobei die genannten
Arme eine Gewindespindel aufweisen, die in eine Innen
gewindehülse eingreift.
5. Geschützsystem nach Anspruch 3, wobei die Mittel
zum Verändern und Einstellen des Rohrerhöhungswinkels eine
Hubwinde aufweisen, die mit einem Ende mit der Lafette und
mit dem anderen Ende mit einer Stelle entlang der Länge
eines der Erhöhungsarme verbunden ist.
6. Geschützsystem nach Anspruch 5, wobei die Hubwinde
mit einem Ende gelenkig mit der Lafette und mit dem anderen
Ende gelenkig mit dem von der Lafette entfernten Ende eines
Erhöhungsarms verbunden ist.
7. Geschützsystem nach Anspruch 1, wobei der Schwenk
arm eine feste Länge hat und mit einem Ende schwenkbar an
der Lafette und mit dem anderen Ende am hinteren Rohrende
montiert ist.
8. Geschützsystem nach Anspruch 1, wobei der Schwenk
arm an einem Ende eine Gelenkverbindung mit der Lafette
hat und Mittel zum Schwenken des Schwenkarms um die Gelenk
verbindung in Form einer Hubwinde aufweist, die mit einem
Ende mit der Lafette und mit dem anderen Ende mit einer
Stelle entlang der Schwenkarmlänge verbunden ist.
9. Geschützsystem nach Anspruch 8, wobei das andere
Ende der Hubwinde mit dem von der Lafette entfernten Schwenk
armende verbunden ist.
10. Geschützsystem nach Anspruch 1, wobei die Lafette
einen Sockel, der drehbar ist, und eine Holmanordnung zum
Gewichtsausgleich des Rohres über dem Sockel aufweist.
11. Geschützsystem nach Anspruch 1, im wesentlichen wie
vorstehend mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen
beschrieben.
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