DE3644077A1 - Verfahren und vorrichtung zum entfeuchten nasser waesche - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum entfeuchten nasser waescheInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfeuchten nasser
Wäsche o. dgl. nach dem Waschvorgang und eine Vorrichtung zum
Durchführen des Verfahrens mit einem die Wäsche aufnehmenden
eine verschließbare Einfüllöffnung aufweisenden Behälter.
Ein bekanntes und allgemein angewandtes Verfahren besteht dar
in, feuchte Wäsche mittels Zufuhr von Heißluft zu trocknen.
Die nach dem Waschvorgang anfallende zu trockende Wäsche mit
einem Restfeuchtegehalt von in der Regel über 50% wird in einem
speziell hierfür vorgesehenen Trockner mit Trockentrommel ein
gegeben, wobei Trockner dieser Art auch in der Waschmaschine
integriert sein können. Die Wäsche wird darin mit Heißluft be
handelt. Dabei strömt die oftmals über 100°C warme Luft über
das Gewebe und erwärmt sowohl dieses wie auch das darin befind
liche Wasser. Der Trocknungseffekt wird dadurch erreicht, daß
das sich durch Konvektion erwärmende Wasser in die warme Luft
mit geringer relativer Luftfeuchtigkeit verdunstet und aus dem
Trockenraum abgeführt wird. Dieses Verfahren weist aber den
gravierenden Nachteil auf, daß das Gewebe überaus großen ther
mischen Belastungen ausgesetzt ist. Solange das Gewebe von Was
ser durchdrungen ist, erwärmt es sich durch die heiße Luft noch
nicht so stark, weil das im Gewebe befindliche Wasser verdun
stet und dabei die Verdampfungsenthalpie an das restliche Was
ser und das Gewebe abgibt. Ist jedoch das Wasser verdampft, so
erwärmt sich das Gewebe sehr stark und es kann dadurch Schaden
erleiden, insbesondere, weil die Erwärmung des Gewebes nicht
kontrollierbar ist.
Ein anderes bekanntes Verfahren (DE-OS 35 19 530) sieht vor,
daß tropfnasse Wäsche in eine Art Presse eingegeben wird und
dort mittels hohem mechanischen Druck behandelt wird, um an das
Gewebe leicht gebundenes Wasser zu entfernen. Gleichzeitig wird
mittels einer dielektrischen Wechselfelderwärmung die im Preß
behälter befindliche feuchte Wäsche erwärmt. Diese Erwärmung
hat den Vorteil, daß im überwiegenden Maße das im Gewebe fest
sitzende Wasser dadurch erwärmt wird, daß die Flüssigkeitsteil
chen in Schwingungen geraten und sich infolge der inneren Rei
bung soweit erwärmen, bis die Flüssigkeit verdunstet. Zwar wird
durch die gezielte Erwärmung der Flüssigkeit das Gewebe nicht
so stark belastet wie bei dem zuvor beschriebenen Verfahren,
doch erfährt es trotzdem indirekt durch das erwärmte Wasser
eine erhebliche thermische Belastung. Diese ist deshalb nicht
unerheblich, weil vor allen Dingen im gepreßten Bereich der
Dampfdruck entsprechend hoch ist und das dort befindliche Was
ser bzw. der Wasserdampf eine dem Dampfdruck entsprechend hohe
Temperatur mit entsprechend einhergehender thermischer Be
lastung des Gewebes für den Prozeß kritisch sein kann. Jedoch
kann das noch feuchte und heiße Gut nach dem Verlassen der
Preßvorrichtung durch die mögliche Nachverdampfung noch nach
trocknen. Unterstützt wird die in der Preßvorrichtung stattfin
dende Entfeuchtung noch durch Anlegen eines Unterdruckes, der
aber durch die gegebene Preßvorrichtung nicht in allen Berei
chen des zu trocknenden Gutes erreicht werden kann, zum Absau
gen der verdampfenden Flüssigkeit. Ein weiterer Nachteil ist
der, daß die warme und noch feuchte Wäsche einen idealen Brut
platz für Bakterien u. dgl. darstellen kann und somit dieses
Verfahren nur dann angewendet werden sollte, wenn dieser Ge
sichtspunkt eine untergeordnete Rolle spielt bzw. die Wäsche
sofort weiterbearbeitet bzw. sterilisiert wird (z. B. durch
Bügeln).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung bereitzustellen, mit dem feuchte Wäsche
unter Einsatz von nahezu minimalem Energieaufwand und geringem
Investitionsaufwand ohne nennenswerte mechanische und ther
mische Belastung entfeuchtet und zudem sterilisiert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren dadurch
gelöst, daß die Wäsche frei von mechanischem Druck einem Unter
druck ausgesetzt wird, der die Siedetemperatur des Wassers auf
die Temperatur des zu verdampfenden Wassers absenkt und einer
Vorrichtung gemäß Anspruch 10.
Die z. B. aus einer Waschmaschine kommende und ggf. geschleu
derte Wäsche wird aufgeschüttelt und lose in eine Vorrichtung
gegeben, in der sie einem Unterdruck ausgesetzt wird. Der Un
terdruck dient dazu, den Siedepunkt des Wassers, der bei Umge
bungsdruck (ca. 1 bar) bei ca. 100°C liegt, auf etwa Raumtem
peratur abzusenken, wozu ein Absolutdruck in der Größenordnung
von 2 · 10-2 bar benötigt wird. Dadurch ergeben sich die wesent
lichen Vorteile, daß die Wäsche keinem mechanischen Druck aus
gesetzt wird und sie locker aufgeschüttelt in der Trockenvor
richtung liegen bleiben kann. Außerdem wird sie thermisch nicht
belastet, da die Trocknung vorzugsweise bei Raumtemperatur er
folgt. Zudem wird die Wäsche sterilisiert, da Lebewesen keinem
so hohem Unterdruck standhalten können.
Ein weiterer Vorteil ist der, daß die gegenüber dem eingangs
erwähnten Verfahren aufzubringende Wärmemenge zum Trocknen der
Wäsche wesentlich geringer ist und das erfindungsgemäße Verfah
ren deshalb eine hohe Wirtschaftlichkeit aufweist.
Dieses Verfahren kann bevorzugt in Kliniken, Krankenhäusern o.
dgl. eingesetzt werden, in denen bevorzugt kontaminierte Wäsche
anfällt und sterile Wäsche benötigt wird. Selbstverständlich
ist das Einsatzgebiet nicht hierauf beschränkt, sondern umfaßt
auch alle Haushalte und Betriebe, in denen Wäsche getrocknet
werden soll.
Vorteilhaft wird die Temperatur der zu trocknenden Wäsche durch
Wärmezufuhr oberhalb des Gefrierpunktes gehalten. Dabei wird
entsprechend der abgeführten Verdampfungsenthalpie des Wassers
dem zu trocknenden Gut Wärme zugeführt. Durch die Wärmezufuhr
wird einer Abkühlung der Wäsche in der Vorrichtung entgegenge
wirkt, so daß mit jeder beliebigen Geschwindigkeit und mit
jedem geeigneten Volumenstrom gearbeitet werden kann. Bei grö
ßeren Pumpen wird der erforderliche Unterdruck schneller er
reicht. Dadurch wird der feuchten Wäsche auch schneller Wärme
(Verdampfungsenthalpie des Wassers) entzogen, die durch Zufuhr
von Wärme ausgeglichen werden muß, um das Unterschreiten der
Gefriertemperatur zu vermeiden.
Vorteilhaft wird das Verfahren so gestaltet, daß ein wirt
schaftliches Optimum zwischen zugeführter Wärme und der zur
Erreichung des Unterdruckes notwendigen mechanischen Pumparbeit
erreicht wird, denn bekanntlich steigt die Siedetemperatur mit
zunehmenden Druck. Für höhere Drücke kann aber eine weniger
leistungsfähige Pumpe eingesetzt werden bzw. ist die Pumparbeit
geringer, weil sich nicht zuletzt in Verbindung mit einer ge
ringeren Trocknungszeit eine geringere aufsummierte Leckage
einstellt. Das Optimum kann dadurch erreicht werden, daß die
eingesparte Energie für die weniger leistungsfähige Pumpe grö
ßer ist, als der Energieaufwand für die zugeführte Wärme. Be
rücksichtigt werden müssen noch die Anschaffungskosten für
Heizeinrichtungen und die Ersparnisse für die kleinere Pumpe.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren sieht vor, daß zur
Wärmezufuhr die Abwärme bzw. ein Teil der Abwärme der zur Er
zeugung des Unterdruckes notwendigen Pumpe eingesetzt wird.
Somit wird die Verdampfungsenthalpie, die beim Verdichten des
aus dem Behälterinneren abgeführten Gases freigesetzt wird,
wieder in das Innere des Behälters zugeführt. Dies kann dadurch
erfolgen, daß entweder die Pumpe selbst im Innenraum angeordnet
ist, oder die Abgasleitung zur Wärmeabgabe innerhalb des Be
hälters verlegt ist.
Es kann der Trocknungsgrad mittels eines Meßaufnehmers über
wacht und so die Trocknung je nach Wunsch zwischen 100% und
nahezu 0% Restfeuchte unterbrochen werden. Daraus ergibt sich
der Vorteil, daß die Wäsche mit einer gewünschten Restfeuchte
der Trocknungsvorrichtung entnommen werden kann, z. B. schrank
trocken oder mit geringerem genau bestimmbaren Feuchtegrad zum
Bügeln oder Mangeln.
Gegegenenfalls kann das dem Behälter entnommene Gas in die
häusliche Abwasserleitung, bevorzugt nach der Geruchssperre,
geführt werden. Das nach oder in der Pumpe kondensierende Was
ser wird somit problemlos aus der näheren Umgebung abgeführt.
Es kann auch vorgesehen werden, das dem Behälter entnommene
Gas ins Freie abzuführen.
Eine Ausführungsform sieht vor, daß die Wäsche während des
Trocknungsvorganges bewegt wird. Dies kann dadurch erfolgen,
daß innerhalb des Behälters eine rotierende und die Wäsche auf
nehmende Trommel angeordnet ist oder innerhalb des Behälters
sich bewegende Einrichtungen vorgesehen sind, die die Wäsche
kontinuierlich oder diskontinuierlich umwälzen. Dadurch wird
ein zu großes Temperaturgefälle in dem zu trocknenden Gut
verhindert und ein Wärmeübergang gefördert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem die Wäsche aufneh
menden Behälter, der eine bei Unterdruck gegenüber der At
mosphäre selbstdichtend ausgebildete Einfüllöffnung hat, weist
eine den Abmessungen der Waschmaschine angepaßte Größe auf, so
daß bei eingefüllter Wäsche ein geringes Totvolumen entsteht.
Eine selbstdichtende Einfüllöffnung hat den Vorteil, daß sehr
geringe Leckagen entstehen, die durch Verkürzung der Dicht
flächenlänge noch weiter reduziert wird.
Vorteilhaft weist der Behälter ausschließlich ruhende Dichtun
gen auf und ist der Behälter ausschließlich an der Einfüllöff
nungen mit Dichtungen versehen. Selbstverständlich können auch
die die Abwärme in den Behälter leitenden Abgasrohre mit ruhen
den Dichtungen mit dem Behälter verbunden sein. Ruhende Dich
tungen unterliegen keinem nennenswerten Verschleiß, sind leicht
zu reinigen und dichten sehr gut ab. Sie selbst können aus ei
nem für Dichtungen geeignetem Material hergestellt werden und
bedürfen gegenüber bewegten Dichtungen keiner Reibverschleiß
festigkeit.
Vorteilhaft weist der Behälter einen auf eine Dichtung, insbe
sondere eine Runddichtung, aufsetzbaren Deckel auf. Bei Anlegen
eines Unterdruckes wird der Deckel sehr stark gegen die Dich
tung gepreßt und dichtet das Behälterinnere gegenüber der At
mosphäre wirkungsvoll ab. Vorteilhaft ist der Deckel als ebener
oder gewölbter runder Körper ausgebildet, was zu symmetrischen
und dadurch hinsichtlich der Abdichtung leicht zu beherrschen
den Verformungen führt. Damit ist dieser auch aus festigkeits
mäßigen Gründen vorteilhaft ausgebildet. Aus den gleichen Grün
den wird auch der Behälter rund ausgeführt.
Bevorzugt wird zum Erzeugen des Unterdruckes eine Verdränger
pumpe vorgesehen. Diese Pumpe ist entweder innerhalb des Be
hälters angeordnet, wobei die Abgasleitung nach außen geführt
wird, oder sie ist einstückig, ggf. unter Zwischenschaltung
einer angeschweißten, angelöteten o. dgl. befestigte Rohrlei
tung mit dem Behälter verbunden. Dabei wird eine für diesen
speziellen Fall geeignete Pumpe eingesetzt, die das geforderte
Druckniveau bei tolerierbarer Leckage erzeugt, die beständig
gegenüber ggf. kondensierendem Wasserdampf mit Luftanteilen
und besonders wartungsfreundlich ist.
Vorteilhaft ist die den Unterdruck erzeugende Pumpe mit in
nerhalb des Behälters verlegten Abgasrohren zum Einbringen der
Abwärme in das Behälterinnere versehen. Dies ermöglicht ein
leichtes Einbringen der beim Verdichten des aus dem Behälter
abgeführten Gasgemisches entstehenden Abwärme zur Kompensation
der Verdampfungsenthalpie. Dadurch können zusätzlich Kosten
für Heizenergie mit den entsprechenden Kosten für die Einrich
tungen vermieden werden.
Gemäß einem bevorzugtem Ausführungsbeispiel sind die Abgasrohre
in Form eines spiral-, mäander- oder wendelförmigen Rostes im
Bereich des Bodens innerhalb des Behälters angeordnet. Auf die
ses Rost kann die Wäsche direkt oder mit einem Innenkorb aufge
legt werden, so daß die Wärme gut zur Wäsche übertragen wird.
Die Wäsche kann auch mit einem gewissen Abstand zu den Abgas
rohren angeordnet sein.
Zur Ermittlung des herrschenden Feuchtegrades wird der Effekt
ausgenutzt, daß das Dielektrikum, hier Wasser, verdunstet und
sich somit der kapazitive Widerstand verändert. Auch ist es
möglich, die Feuchtigkeit mittels eines Wasser aufnehmenden
Körpers, der dadurch seinen ohmschen Widerstand ändert, zu
erfassen. Dieser Widerstand kann mit wenigstens einem Aufneh
mer erfaßt und zur Kontrolle der Verdampfung herangezogen wer
den.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Aus
führungsbeispiele näher beschrieben sind.
Die Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Trockners (1) mit
einem Gehäuse (2), das vorteilhaft eine kreiszylindrische Form
aufweist und von einem aufgesetzten Deckel (3) verschlossen
wird. Das Gehäuse (2) ist als Druckbehälter ausgebildet und
besitzt ggf. nicht dargestellte Verstrebungen bzw. Verstei
fungsvorrichtungen, die die Formstabilität des Trockners (1)
gegenüber der Atmosphäre, die einen um ca. 1 bar größeren Druck
aufweist, gewährleisten. Der Deckel (3) liegt über eine Dich
tung (4) auf der Oberkante (5) des Gehäuses auf, so daß er von
dem den Trockner (1) umgebenden Überdruck dichtend auf das
Gehäuse (2) gepreßt wird. Zur einfachen Bedienung des Dec
kels (3) weist dieser eine Handhabe (6), z. B. einen Griff o.
dgl., auf.
Innerhalb des Gehäuses (2) ist mit Abstand zu dessen Boden (7)
ein Korb (8) angeordnet, der das zu trocknende Gut (15), wie
feuchte Wäsche o. dgl., beinhaltet. Der Korb (8) weist eine
Wandung auf, die mit einer Vielzahl von Durchbrüchen versehen
ist, z. B. aus einem Lochblech besteht, so daß eine ungehinderte
Gasströmung durch den Korb (8) stattfinden kann. Dieser Korb
(8) ist aus dem Gehäuse (2) des Trockners (1) herausnehmbar und
dient gleichzeitig als Transportbehälter für das zu trocknende
bzw. das getrocknete Gut (15).
Weiterhin weist das Gehäuse (2) einen Anschluß (9) für eine
Leitung (10) auf, die mit einer Vakuumpumpe (11) verbunden ist.
Dieser Anschluß (9) kann an einer geeigneten Stelle am Gehäu
se (2) vorgesehen sein und hält die Leitung (10) z. B. über eine
Löt- oder Schweißverbindung. Am Ausgang der Pumpe (11) ist eine
Abgasleitung (12) vorgesehen, die zum Zwecke der Wärmerückge
winnung wieder in das Innere des Gehäuses (2) geführt ist.
Hierfür ist die Abgasleitung (12) zwischen dem Boden des Korbes
(8) und dem Boden (7) des Gehäuses (2) in Form einer Spirale
verlegt und bildet einen Wärmetauscher und Rost (13). Wie in
Fig. 2 dargestellt, ist die äußere Spiralwindung mit einer
Wärmeleit- und Strahlungsfläche (14), vorteilhaft stoffschlüs
sig mittels einer Löt- oder Schweißverbindung, verbunden. Diese
Wärmeleit- und Strahlungsfläche (14) erstreckt sich über die
ganze Höhe des Korbes (8) und ist um dessen Umfang herum an
geordnet. Vorteilhaft weist die Fläche (14) innenseitig, d. h.
in Richtung des Korbes (8), eine wärmetechnisch schwarze und
außenseitig eine weiße Oberfläche auf, so daß das im Korb (8)
befindliche feuchte Gut (15) eine hohe Wärmestrahlung erfährt.
Ebenso kann der Wärmetauscher (13) eine dem Korb (8) zugewandte
schwarze und eine dem Korb (8) abgewandte weiße Oberfläche auf
weisen. Vorteilhaft ist die Fläche (14) deshalb mit der äußeren
Windung des Wärmetauschers (13) verbunden, da diese von einem
Teilstück der Abgasleitung (12) gebildet wird, das das unmit
telbar die Pumpe (11) verlassende Abgas leitet und somit am
wärmsten ist.
Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform
ist ein Trockner (1) gezeigt, dessen Einfüllöffnung seitlich
angeordnet ist, so daß die Wäsche (15) nicht von oben, wie beim
Trockner (1) der Fig. 1 und 2, sonderrn von der Seite einzu
geben ist. Die Wäsche ist ebenfalls in einem Korb (8) gehalten,
wobei der Korb (8) als Drehtrommel (16) mit waagerechter Dreh
achse (17) ausgebildet ist. Diese Drehtrommel (16) ist in Hal
terungen (18) stirn- und bodenseitig gehalten und wird mittels
eines Rundschnurantriebs (19) angetrieben. Hierfür dient ein
Antriebsmotor (20) mit einer Antriebswelle (21), die das Ge
häuse (2) über eine Wellendichtung (22) durchgreift. Auf der
Antriebswelle sind Antriebsräder (23) vorgesehen, über die der
Rundschnurantrieb (19) gelegt ist und nach dem Passieren von
Umlenk- und Spannrollen (24) die Drehtrommel (16) umgreift. Im
Bereich der Trommelmitte ist ein Gegenlager (25) vorgesehen,
das die Trommel (16) zentriert.
Die Wärmeleit- und Strahlungsfläche (14) ist als Doppelwand
zylinder ausgebildet und umgreift die Drehtrommel (16) mit ge
ringem Abstand. Zur Fixierung des Wärmetauschers (14) innerhalb
des Gehäuses (2) dienen Haltestege (26). Der Doppelwandzylinder
kann Leitbleche aufweisen, die die Abgase vom Einlaß über den
Innenraum des Zylinders zum Auslaß lenken.
Die in den Fig. 5 und 6 gezeigte Ausführungsform entspricht
im wesentlichen der der Fig. 3 und 4. Die Wärmerückgewinnung
erfolgt hier jedoch nicht über eine die Drehtrommel (16) umge
bende Wärmeleit- und Strahlungsfläche, sondern über eine nicht
verdampfende Flüssigkeit (27), z. B. Öl o. dgl. Diese Flüssig
keit (27) wird über eine Pumpe (28) gefördert, einen Wärmetau
scher (29), der unmittelbar nach der Vakuumpumpe (11) in der
Abgasleitung (12) liegt, erwärmt und in das Innere des Gehäuses
(2) geleitet. Dort wird die Flüssigkeit (27) über Sprühdüsen
(30) auf die Oberfläche der Trommel (16) verteilt und tropft an
der Unterseite der Trommel (16) in den Sumpf (31). Über einen
Flüssigkeitsablauf (32) wird die Flüssigkeit (27) wieder der
Pumpe (28) zugeführt.
Bei dieser Ausführungsform ist die Drehtrommel (16) derart aus
gebildet, daß das zu trocknende Gut (15) nicht mit der Flüssig
keit (27) in Berührung kommt. Die Trommel (16) weist einen
flüssigkeitsdichten Mantel auf und ist jeweils stirnseitig mit
einem gasdurchlässigen Boden versehen, der z. B. aus einem
Drahtgittereinsatz besteht. Die stirnseitigen Ränder des Man
tels sind mit Ringwülsten versehen, die ein Ablaufen der
Flüssigkeit vom Mantel auf die Stirnseiten verhindern. Die in
den Fig. 3 bis 6 gezeigten Trommeln (16) haben die Aufgabe,
das zu trocknende Gut (15) in Bewegung zu halten, so daß ein
guter Wärmeübergang zum zu trocknenden Gut gewährleistet und
eine Trockenstarre vermieden wird, so daß die Wäsche (15) nach
dem Trocknen flauschig dem Korb (8) entnommen werden kann.
Weiterhin sind die Trockner (1) mit einem Meßfühler (3) ver
sehen, die den Feuchtegrad der Wäsche (15) indizieren. Dieser
Meßfühler (33) kann mit einer Steuerung gekoppelt sein, die den
Trocknungsvorgang bei einem vorbestimmten, vorteilhaft ein
stellbaren Feuchtegrad beendet, welche z. B. schranktrocken,
bügelfeucht o. dgl. sein kann.
Ein Berechnungsbeispiel soll den zu den bisherigen Verfahren
unterschiedlichen Energieaufwand illustrieren:
- 1. Einer Wasserdampftafel kann man entnehmen, daß die pro Kilogramm erforderliche Arbeit, um Wasserdampf von 20 mbar (Siededruck bei 17°C) auf 1 bar zu verdichten, etwa 860 kJ beträgt - das ist die Arbeit, die die Vakuumpumpe aufbringen muß und dieser Vorgang stellt den idealen Vergleichsprozeß für eine derartige Trocknung dar.
- 2. Wird das Wasser bei Umgebungsdruck ausgehend ebenfalls von 17°C konventionell verdampft, so muß es dazu zunächst auf 100°C erwärmt und anschließend verdampft werden.
- erwärmen: (100-17)°C · 4,187 kJ/(kg · °C) = 350 kJ/kg verdampfen:2260 kJ/kg zusammen:2610 kJ/kg
- Dies ist für eine derartige Trocknung die ideale (d. h. mindes tens aufzubringende) Arbeit bzw. Energie - also dreimal so viel wie im 1. Beispiel.
- 3. Wesentlich bei Berechnungsbeispielen sind die zugrundege legten Annahmen, weshalb hierauf kurz eingegangen werden soll:
- Im 1. Beispiel wurde ein konstanter Siededruck von 20 mbar vorausgesetzt. Dieser Annahme liegt entweder eine sehr langsame Trocknung zugrunde, so daß eine Abkühlung durch die herrschende Umgebungstemperatur verhindert wird oder daß durch Rückführung von Wärme (die sowieso zwangsläufig anfällt) ggf. sogar die Temperatur im Innenraum etwas erhöht wird und sich dadurch die erforderliche Verdichtungsarbeit weiter verringern würde. Weiterhin muß in Wirklichkeit der Wirkungsgrad der Vakuumpumpe kleiner als 1 angenommen werden.
- Im 2. Beispiel wurde als erforderlicher Energieaufwand nur die zum Verdampfen des Wassers erforderliche Wärme zugrundege legt. Praktisch erfolgt dies durch Aufheizen eines verhältnis mäßig großen Luftstromes, der durch seine dann geringe relative Luftfeuchtigkeit und durch seine hohe Temperatur Wasser ver dampfen und aufnehmen kann. Betrachtet man nur den aus dem Trockner herauskommenden (im Abgas enthaltenen) Energiestrom, so wird deutlich, daß der Energieaufwand im 2. Beispiel auch praktisch erheblich höher liegt.
Claims (18)
1. Verfahren zum Entfeuchten nasser Wäsche o. dgl. nach dem
Waschvorgang, dadurch gekennzeichnet, daß die Wäsche frei von
mechanischem Druck einem Unterdruck ausgesetzt wird, der die
Siedetemperatur des Wassers auf die Temperatur des zu ver
dampfenden Wassers absenkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur der zu trockenden Wäsche durch Wärmezufuhr oberhalb
des Gefrierpunktes gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch
Wärmezufuhr ein Absinken des Siededruckes behindert bzw. der
Siededruck erhöht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein wirtschaftliches Optimum zwischen zugeführter Wärme und
der zur Erreichung des Unterdruckes notwendigen mechanischen
Pumparbeit angestrebt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Wärmezufuhr die Abwärme einer zum Erzeugen
des Unterdruckes eingesetzten Pump- oder Verdichtereinheit ver
wendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Trocknungsgrad mittels eines Meßgerätes
überwacht wird und der Trocknungsvorgang bei einem Feuchtegrad
von 100% bis nahezu 0% unterbrochen werden kann.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das dem Behälter entnommene Gas in die häusliche
Abwasserleitung, ggf. nach der Geruchssperre, geführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das dem Behälter entnommene Gas ins Freie abge
führt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wäsche im Behälter bewegt wird.
10. Vorrichtung zum Entfeuchten nasser Wäsche gemäß dem Verfah
ren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, mit einem
die Wäsche aufnehmenden und eine verschließbare Einfüllöffnung
aufweisenden Behälter und einer den Unterdruck erzeugenden Pum
pe, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (Gehäuse 2) bei
Unterdruck gegenüber der Atmosphäre selbstdichtend ausgeführt
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter (Gehäuse 2) ausschließlich ruhende Dichtungen (4)
aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, daß der Behälter (Gehäuse 2) nur an der Einfüllöffnung
Dichtungen (4) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Behälter (Gehäuse 2) einen auf eine
Dichtung (4), insbesondere Runddichtung, aufsetzbaren Deckel
(3) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Erzeugen des Unterdruckes eine Ver
drängerpumpe (11) o. dgl. vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pumpe (11) einstückig ggf. unter
Zwischenschaltung angeschweißter, angelöteter o. dgl. befestig
ter Rohrleitungen (10, 12) mit dem Behälter (Gehäuse 2) verbun
den ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pumpe (11) mit wenigstens einem in
nerhalb des Behälters (Gehäuse 2) verlegten Abgasrohr (12) zum
Einbringen der Abwärme in das Behälterinnere versehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abgasrohr (12) in Form eines spiral-, mäander- oder wen
delförmigen Rostes (13) im Bereich des Bodens (7) innerhalb des
Behälters (Gehäuse 2) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Überwachung oder zur Kontrolle der
Verdampfung ein Meßfühler (33), der das Dielektrikum der zu
verdampfenden Flüssigkeit mißt, vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19863644077 DE3644077A1 (de) | 1986-12-23 | 1986-12-23 | Verfahren und vorrichtung zum entfeuchten nasser waesche |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863644077 DE3644077A1 (de) | 1986-12-23 | 1986-12-23 | Verfahren und vorrichtung zum entfeuchten nasser waesche |
Publications (2)
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---|---|
DE3644077A1 true DE3644077A1 (de) | 1988-07-07 |
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ID=6316984
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863644077 Granted DE3644077A1 (de) | 1986-12-23 | 1986-12-23 | Verfahren und vorrichtung zum entfeuchten nasser waesche |
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