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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Wäsche,
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bei welchem der Wäsche unter Wärmezufuhr Feuchtigkeit entzogen wird.
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Bisher wird allgemein so verfahren, daß beim Wäschetrocknen das Vemdunstungsprinzip
angewandt wird, d.h., erwärmte Luft nimmt Feuchtigkeit auf, strömt anschließend
aus dem vorgegebenen Raum in die freie Atmosphäre oder in eine Kondensationseinrichtung.
Bei diesem bekannten Verfahren liegt der Energieverbrauch verhältnismäßig hoch und
beträgt für eine mittlere Waschmaschinenfüllung etwa drei bis vier Kilowattstunden.
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Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchem bei schonender Behandlung Wäsche
mit einem besonders geringen Energieverbrauch getrocknet werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Temperatur
der feuchten Wäsche in einem vorgegebenen Raum mindestens bis auf die Verdampfungstemperatur
des Wassers erhöht wird und daß der Wasserdampf aus dem vorgegebenen Raum abgeführt
wird.
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Dabei kann vorzugsweise vorgesehen sein, daß die Verdampfungstemperatur
durch Verminderung des Druckes in dem vorgegebenen Raum herabgesetzt wird. Vorzugsweise
kann die Verdampfungstemperatur auf etwa 30 bis 60 0C herabgesetzt werden. Dies
wird dadurch ermöglicht, daß der Druck auf etwa 0,04 bis etwa 0,2 Atm vermindert
wird.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, daß der vorgegebene Raum in eine Hauptkammer,
in welcher
sich die Wäsche befindet, und in eine Nebenkammer unterteilt wird, daß in einer
Anfangsphase des Trocknunungs ganges unter Wärmezufuhr in der Hauptkammer sowohl
in der Hauptkammer als auch in der ersten Nebenkammer der Druck vermindert wird,
daß anschließend, sobald in der Hauptkammer praktisch nur noch Wasserdampf vorhanden
ist, weiterhin aus der Hauptkammer Gas abgepumpt und in die erste Nebenkammer geleitet
wird. Dabei kann vorzugsweise derart verfahren werden, daß das in die erste Nebenkammer
geleitete Gas, welches praktisch aus Wasserdampf besteht, komprimiert und kondensiert
wird, wobei dabei entstehende Wärme durch einen Wärmeaustausch-Vorgang an die Hauptkammer
übertragen wird.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeichnet sich dadurch aus, daß oberhalb einer vorgebbaren Grenztemperatur zumindest
ein Teil der Wand der Hauptkammer abgekühlt wird, so daß in diesem abgekühlten Wandbereich
Wasser kondensieren kann, welches abgeführt wird.
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Vorzugsweise ist bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgesehen, daß die Wäsche während des Trocknungsvorganges in Bewegung gehalten
wird.
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Gemäß der Erfindung ist der wesentliche Vorteil erreichbar, daß beim
Wäsche-Trocknen erhebliche Energie eingespart werden kann, während die Wäsche gleichbleibend
schonend und zügig getrocknet wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung, in welcher
in Form eines Blockschaltbildes eine Anfangsphase des Trocknungsvorganges veranschaulicht
ist, und
Fig. 2 eine ähnliche Darstellung wie Fig. 1, in welcher
jedoch eine sich an die Anfangsphase anschließende Endphase veranschaulicht ist.
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Gemäß der Darstellung in der Zeichnung ist innerhalb einer Kammer
10 eine Wäsche-Trommel 14 drehbar gelagert. Die Kammer 10 ist in eine Hauptkammer
11, in welcher die Wäschetrommel 14 angeordnet ist, und eine erste Nebenkammer 12
sowie eine zweite Nebenkammer 13 unterteilt. Die Hauptkammer 11 ist von der ersten
Nebenkammer 12 durch eine Trennwand 17 getrennt, welche als Wärmetauscher ausgebildet
ist. Während die äußere Wand, welche die Kammer 10 nach außen begrenzt, eine gute
Wärmeisolierung gewährleistet, ist die Trennwand 17 derart ausgebildet, daß ein
leichter Wärmeübergang aus der ersten Nebenkammer 12 in die Hauptkammer 11 möglich
ist.
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Während einer Anfangsphase des Trocknungsvorganges, die in der Fig.
1 veranschaulicht ist, wird die Wäsche in der Wäschetrommel 14 mit Hilfe einer Heizspirale
16 erhitzt. Gleichzeitig wird mittels einer Vakuumpumpe 15 sowohl aus der Hauptkammer
11 als auch aus der ersten Nebenkammer 12 Luft bzw. Gas abgesaugt. Es könnte grundsätzlich
der Wäsche in der Wäschetrommel 14 mit Hilfe der Heizspirale 16 so viel Wärme zugeführt
werden, daß eine Temperatur von 100 0C erreicht wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
arbeitet im Prinzip auch dann ordnungsgemäß, wenn der Druck innerhalb der Kammer
10 auf dem atmosphärischen Druck gehalten wird und der beim Erhitzen der Wäsche
entstehende Wasserdampf abgeführt und kondensiert wird.
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Da der Wäsche beim Verdampfen Wärme entzogen wird, muß diese Wärme
zugeführt werden, da andernfalls die Temperatur der zu trocknenden Wäsche absinken
würde.
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Da nicht alle Textilien eine Temperatur von 100 0 vertragen, ist gemäß
der Erfindung vorzugsweise vorgesehen, mit Hilfe der Vakuumpumpe 15 den Druck innerhalb
der Kammer 10 zu reduzieren,-um den Siedepunkt entsprechend abzusenken. Wenn der
Druck innerhalb der Kammer 10 auf etwa 0,2 Atm vermindert wird, liegt der Siedepunkt
bei etwa 60 OC, bei einem Druck von etwa 0,07 Atm beträgt der Siedepunkt etwa 40
00, und für etwa 0,04 Atm ergibt sich ein Siedepunkt von etwa 30 OC.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Wäsche grundsätzlich
dadurch getrocknet werden, daß nach entsprechender Herabsetzung der Verdampfungstemperatur,
d.h. des Siedepunktes des Wassers das in den gasförmigen Zustand übergegangene Wasser,
d.h. der Wasserdampf abgepumpt wird.
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Wenn bei der oben geschilderten Verfahrensweise ein Zustand erreicht
ist, in welchem sowohl in der Hauptkammer 11 als auch in der Nebenkammer 12 praktisch
nur noch Wasserdampf vorhanden ist, kann das Verfahren umgeschaltet werden, und
zwar auf eine Betriebsart, die in der Fig. 2 veranschaulicht ist. Durch entsprechende
Ventilumstellungen arbeitet die Vakuumpumpe nunmehr in der Weise, daß Gas aus der
Hauptkammer 11 ausschließlich in die erste Nebenkammer 12 gepumpt wird. Dadurch
wird der Wasserdampf in der ersten Nebenkammer 12 komprimiert. Sowohl durch die
Kompression als auch durch eine Kondensation, welche an der Trennwand 17 stattfindet,
entsteht grundsätzlich Wärme.
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Diese Wärme wird durch Wärmeaustausch an der Trennwand 17 der Hauptkammer
11 zugeführt. Dort ersetzt diese Wärme zumindest beinteil der durch die Verdampfung
verbrauchten Energie. Der Druck in der ersten Nebenkammer 12 bestimmt die Temperaturerhöhung
des Dampfes und den Kondensationspunkt Je höher der Druck in der ersten Nebenkammer
12 in bezug auf den Druck in der Hauptkammer 11 ist, um so schneller läuft der Trocknungsvorgang
ab, um so höher ist Jedoch auch der Energiebedarf.
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Die Wäsche wird um so schonender getrocknet, je weiter die Verdampfungstemperatur
in der Hauptkammer 11 vermindert wird.
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Von einer vorgebbaren Grenztemperatur ab wird gemäß der Darstellung
in der Fig. 2 in einer zweiten Nebenkammer 13, welche gegen die freie Atmosphäre
durch eine Kaitwand 18 begrenzt ist, Wasser zum Kondensieren gebracht, wie es in
der Fig. 2 schematisch dargestellt ist. Die Kaltwand 18 kann in geeigneter Weise,
beispielsweise von außen, gekühlt werden, und das in der zweiten Nebenkammer 13
gebildete Kondensat kann ebenso wie das Kondensat aus der ersten Nebenkammer 12
durch eine nicht näher dargesellte Einrichtung abgeführt werden.
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Da die zweite Nebenkammer 13 grundsätzlich mit der Hauptkammer 11
in Verbindung steht, herrschen jeweils in der zweiten Nebenkammer 13 praktisch dieselben
Druckverhältnisse wie in der Hauptkammer 11.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß die in der Zeichnung dargestellte gerätetechnische
Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber der oben beschriebenen
und in der Zeichnung schematisch veranschaulichten Weise auch abgewandelt werden
könnte, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, da die jeweils günstigste Konstruktion
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens von den Umständen des Einzelfalles
abhängt und vom Fachmann von Fall zu Fall optimal gewählt werden kann.
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