DE3642378A1 - System zur uebertragung von informationen mit ersatzschalteinrichtungen - Google Patents
System zur uebertragung von informationen mit ersatzschalteinrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein System zur Übertragung von
Informationen auf elektischem Wege mit hoher Sicherheit, ins
besondere über ein digitales Richtfunksystem, mit zwei senden
den und zwei empfangenden Endstellen und wenigstens einer zwi
schen diesen angeordneten Zwischenstelle, bei dem mehrere Über
tragungskanäle (Betriebskanäle) vorgesehen sind, denen wenig
stens ein Ersatzübertragungskanal zum Austausch zugeordnet ist,
und bei dem weiterhin Überwachungs-, Umschalt- und Steuerungs
einrichtungen vorgesehen sind, die bei Erkennen einer Störung
den Ersatz des gestörten Übertragungskanals durch einen Ersatz
übertragungskanal veranlassen. Ein solches System ist beispiels
weise aus der DE-PS 21 52 721 bekannt.
Ferner werden in dem Aufsatz "Ersatzschalteinrichtungen für
Digital-Richtfunkverbindungen" von Hermann Barth, Manfred
Molin, Anton Schröcker und Hans-Otto Simon, erschienen in
telcom report 9 (1986) Sonderheft "Nachrichtenübertragung auf
Funkwegen", Seiten 181 bis 186 Realisierung und Aufbau von
(N + 1)- und (1 + 1)-Ersatzschalteinrichtungen beschrieben, mit
denen ein schlupffreies Umschalten möglich ist.
Bei allen diesen Übertragungseinrichtungen wird üblicherweise
für N bidirektionale Betriebskanäle ein bidirektionaler Ersatz
kanal bereitgestellt. Bidirektional heißt, daß eine Nachrich
tenverbindung zweiseitig gerichtet ist, also aus einem Hin-
und einem Rückkanal besteht. Jedem der beiden Betriebskanäle
wird dabei ein Ersatzkanal zugeordnet, wobei beide Ersatzka
näle zusammen ebenfalls bidirektional wirken. Bei einem Fehler,
z. B. im Betriebskanal der Richtung A-B, wird entweder nur
dieser ersatzgeschaltet oder auch der zugehörige Betriebskanal
der Richtung B-A. Fig. 1 zeigt ein 1 + 1-Schutzschaltsystem mit
bidirektionalen Ersatzkanal.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein System der
eingangs beschriebenen Art ein Schutzschaltsystem mit verein
fachtem Aufbu zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in der Weise gelöst, daß
in den Zwischenstellen lediglich ein Ersatzkanalgerät mit Emp
fänger, Demodulator, Modulator und Sender vorgesehen ist, das
durch Schaltmittel (z. B. elektronische Schalter, schaltbare Zir
kulatoren) und Steuerungseinrichtungen in seiner Übertragungs
richtung wendbar ausgebildet ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein bekanntes Schutzschaltsystem mit bidirektionalem
Erstzkanal (N = 1),
Fig. 2 ein Schutzschaltsystem mit unidirektionalem Ersatzka
nal (N = 1) und
Fig. 3 ein Schutzschaltsystem N < 1 mit unidirektionalem Er
satzkanal.
Fig. 1 zeigt ein (1 + 1)-Schutzschaltsystem (Ersatzschaltein
richtung) bekannter Art mit den Endstellen A und B und der
Zwischenstelle ZS. Der Betriebskanal BK und der Ersatzkanal EK
sind jeweils bidirektional ausgebildet. In den Endstellen A,
B sind die Sendezweige mit einem Modulator M und einem Sender T
am Signaleingang für das Basisband-Digitalsignal DS über einen
Signalverzweiger SV parallel geschaltet und ausgangsseitig über
Kanalweichenfilter KW und einen Zirkulator Z an die Antenne
angeschlossen. Im Empfangszweig sind der Betriebskanal BK und
der Ersatzkanal EK mit dem Empfänger R und dem Demodulator D
eingangsseitig über Kanalweichenfilter KW und den Zirkulator Z
mit der Antenne verbunden und ausgangsseitig an die Anschlüsse
eines Umschalters US geführt. In der Zwischenstelle ist für
jede Übertragungsrichtung jeweils ein Betriebskanal BK und ein
Ersatzkanal EK mit einem Empfänger R, einem Zwischenstellenmo
dem MD und einem Sender T vorgesehen, die eingangs- und ausgangs
seitig über Kanalweichenfilter KW und einen Zirkulator Z an die
Antennen angeschlossen sind.
Beim erfindungsgemäßen Schutzschaltsystem (Ersatzschalteinrich
tung) nach Fig. 2 ist der Betriebskanal bidirektional, der Er
satzkanal jedoch unidirektional ausgebildet. Man bezeichnet
dieses als (1 + 1/2)-Schutzschaltsystem, da in Anlehnung an die
Zählweise bei Fig. 1 jetzt einem Betriebskanal ein halber Er
satzkanal zugeordnet ist. Die Endstellen A und B entsprechen in
ihrem Aufbau denen des vorstehend beschriebenen Systems nach
Fig. 1. Unterschiedlich ist die Ausbildung der insbesondere im
Low-Power-Verfahren betriebenen Zwischenstelle ZS, in der ledig
lich ein Ersatzkanalgerät mit einem Empfänger R, einem Zwischen
stellenmodem MD und einem Sender T vorgesehen ist, dem ein Um
schalter US 1 vor und ein weiterer Umschalter US 2 nachgeschaltet
ist. Die Umschalter US 1 und US 2 sind dabei so angeordnet, daß
sie in den beiden Schaltstellungen mit dem eingangs- und aus
gangsseitigen Kanalweichenfilter KW der einen Übertragungsrich
tung (A-B) bzw. den entsprechenden Kanalweichenfiltern KW der
anderen Übertragungsrichtung (B-A) verbunden sind. Im dargestell
ten Ausführungsbeispiel sind die Schalter in der Stellung ge
zeichnet, daß der Ersatzkanal in der Übertragungsrichtung A-B
vorbereitet ist. Es ist auch denkbar, andere Schaltmittel, z. B.
schaltbare Zirkulatoren einzusetzen bzw. die Kanalweichenfilter
den EK-Geräten zugeordnet nur einmal vorzusehen. Die detaillier
te Ausführungsform (Art und Anzahl der kaskadierten Schalter)
hängt unter anderem von deren Entkopplung ab.
Fig. 3 zeigt den Aufbau einer Ersatzschalteinrichtung N + 1/2
mit unidirektionalem Ersatzkanal. Der grundsätzliche Aufbau
dieses Schutzschaltsystems entspricht dem vorstehend beschrie
benen (1 + 1/2)-Schutzschaltsystem nach Fig. 2. Die einander
entsprechenden Bauelemente und Teile der Schaltung sind mit
gleichen Bezugszeichen versehen. Der grundsätzliche Aufbau
einer solchen Einrichtung - jedoch mit dem üblichen bidirek
tionalen Ersatzkanal - ist auch in der eingangs zitierten
Literaturstelle "telcom report" beschrieben.
In den Endstellen A, B ist jedem Betriebskanal- (BK-) Eingang
eine aktive Signalverzweigung SVB zugeordnet. Ein Ausgangssi
gnal der Verzweigung wird dem Endstellenmodulator M des Betriebs
kanals BK zugeführt, das andere einem Signalwähler SW, der ein
BK-Signal auswählt und an den Endstellenmodulator M des Ersatz
kanals EK weiterleitet. Eine Schalterstellung ist für die EK-
Durchschaltung vorgesehen. Kontrolliert wird der Schalter SW
von einem Steuereinsatz (N + 1-Steuerung) der jeweiligen End
stelle. In den Endstellen ist ferner jeweils ein DK-Gerät zur
Einspeisung von Dienstkanälen vorgesehen.
Im Empfangsteil der Endstellen A, B werden die BK-Signale über
die Empfänger R und Demodulatoren D direkt ihren elektronischen
Umschaltern US zugeführt. Das EK-Signal gelangt nach dem Empfän
ger und Demodulator über eine Mehrfachsignalverzweigung SVE an
die zweiten Eingänge der Umschalter US; ein schaltbarer Verzwei
gungsweg bildet den EK-Durchschalteweg. Die Signalverteiler SVB
sind innerhalb einer (N + 1)-Umschalteinrichtung angeordnet,
die von der (N + 1)-Steuerung der Endstellen angesteuert wird
und deren Anschlüssen für den Sendeteil das jeweilige Basisband-
Digitalsignal DS zugeführt und für den Empfangsteil das jewei
lige Basisband-Digitalsignal DS entnommen wird.
In der Zwischenstelle ZS sind entsprechend der Anzahl der Be
triebskanäle BK-Geräte für jeweils beide Übertragungsrichtungen
vorgesehen. Für den Ersatzkanal EK ist nur ein Gerät mit einem
Empfänger R, einem Zwischenstellenmodem MD und einem Sender T
vorgesehen, das durch einen vorgeschalteten Umschalter US 1 und
einen nachgeschalteten Umschalter US 2 in seiner Übertragungs
richtung wendbar ausgebildet ist (vgl. auch Fig. 2). Die Um
schalter US 1 und US 2 werden von einem DK- und Steuer-Einsatz DKS
der Zwischenstelle ZS angesteuert, der zugleich mit den Zwischen
stellenmodems MD der einzelnen Kanäle verbunden ist und von de
ren Demodulatoren Informationen über Fehlerimpulse und Unter
brechungskriterien erhält. Über die Demodulatoren erfolgt zu
gleich die Auskopplung der Dienstkanäle.
Der DK- und Steuereinsatz DKS der Zwischenstelle ZS wertet die
von der (N + 1)-Steuerung empfangenden Endstelle aufgrund
der von den Endstellendemodulatoren D gelieferten Kriterien
(Fehlerimpuls FI, Unterbrechungskriterium ML) über die in einem
Dienstkanal der Richtfunkverbindung gesendeten Telegramme aus
und veranlaßt eventuelle Umschaltungen zur Herstellung der ge
wünschten Übertragungsrichtung im Ersatzkanal.
Auf den Endstellen A, B ist ein vom Ersatzkanal-Sender bereit
zustellendes Ersatzsignal vorgesehen, das den gerade nicht ak
tiv benötigten örtlichen Ersatzkanal-Empfänger mit einem formal
einwandfreien Signal versorgt. Dies ermöglicht eine Überwachung
der gerade nicht benötigten Ersatzkanal-Geräte der Endstellen.
Auf der sendenden Endstelle resultiert aus der Auswertung des
gleichen Telegramms durch die dortige (N + 1)-Steuerung eine
Abschaltung des vom örtlichen Ersatzkanal-Sender gelieferten
Ersatzsignals und das Parallelschalten des Ersatzkanales zum
gestörten Betriebskanal. Mit Hilfe der DK-Geräte auf den End
stellen ist die Nutzung von eventuell vorhandenen Digital-
Dienstkanälen von Endstelle zu Endstelle möglich. Der im Zwi
schenstellenmodem MD jeweils ausgekoppelte analoge Dienstkanal
wird im Sender wieder eingekoppelt. Dies gilt gleichermaßen für
Telegramme und Sprachsignale, mit denen über den DK- und Steu
ereinsatz auch von Zwischenstellen aus eine Dienstleitung zur
Verfügung steht.
Die Wahl der Frequenzen für beide Übertragungsrichtungen bzw.
für Betriebskanal BK und Ersatzkanal EK erfolgt unter dem Ge
sichtspunkt maximalen Diversityabstandes.
Wegen des fehlenden zweiten Telegrammkanales zur Sendeseite wird
bei einer (1 + 1/2)-Ersatzschalteinrichtung jeweils der letzten
Ersatzschaltungsanforderung nachgekommen und eine eventuell be
reits bestehende Ersatzschaltung aufgelöst. Dies ist bei glei
cher Priorität für beide Übertragungsrichtungen zulässig und
sinnvoll und verhindert das eventuelle Nichtauflösen einer nicht
mehr benötigten Ersatzschaltung. Bei einer (N + 1/2)-Ersatz
schalteinrichtung ist dies nicht nötig, da die Telegammübertra
gung auf jeweils zwei Betriebskanälen in beiden Richtungen er
folgen kann.
Claims (5)
1. System zur Übertragung von Informationen auf elektrischem
Wege mit hoher Sicherheit, insbesondere über ein digitales
Richtfunksystem, mit zwei sendenden und zwei empfangenden End
stellen und wenigstens einer zwischen diesen angeordneten Zwi
schenstelle, bei dem mehrere Übertragungskanäle (Betriebska
näle) vorgesehen sind, denen wenigstens ein Ersatzübertragungs
kanal zum Austausch zugeordnet ist, und bei dem weiterhin Über
wachungs-, Umschalt- und Steuerungseinrichtungen vorgesehen sind,
die bei Erkennen einer Störung den Ersatz des gestörten Übertra
gungskanals durch eien Ersatzübertragungskanal veranlassen,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Zwi
schenstellen lediglich ein Ersatzkanalgerät aus Empfänger, De
modulator, Modulator und Sender vorgesehen ist, das durch
Schaltmittel (z. B. elektronische Schalter, schaltbare Zirkula
toren) und Steuerungseinrichtungen in seiner Übertragungsrich
tung wenbar ausgebildet ist.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schalt
mittel aus je einem dem Ersatzkanalgerät vor- und nachgeschal
teten elektronischen Umschalter bestehen, die in den beiden
Schaltstellungen mit einem eingangs- und ausgangsseitigen Ka
nalweichenfilter der einen Übertragungsrichtung (A-B) bzw.
einem entsprechenden Kanalweichenfilter der anderen Übertra
gungsrichtung (B-A) verbunden sind.
3. System nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steue
rungseinrichtung Teil eines in der Zwischenstelle vorhandenen
Dienstkanal- und Steuereinsatzes ist.
4. System nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwische
stelle im Low Power-Verfahren betrieben wird.
5. System nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
(1 + 1/2)-System der jeweils letzten Ersatzschaltanforderung ent
sprochen und eine eventuell bereits bestehende Ersatzschaltung
aufgelöst wird.
Priority Applications (2)
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ID=6315996
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