DE1076732B

DE1076732B - Anordnung fuer Fernschreibmaschinen mit wahlweise einschaltbarem Verschluesselungszusatz

Info

Publication number: DE1076732B
Application number: DET15050A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Kuno Radius
Original assignee: Telefunken AG
Current assignee: Telefunken AG
Priority date: 1958-04-24
Filing date: 1958-04-24
Publication date: 1960-03-03

Description

DEUTSCHES

Beim Betrieb von Fernschreibverbindungen mit Verschlüsselungszusätzen wird üblicherweise die Betriebsaufnahme mit Klartext begonnen. Erst auf das Kommando der Sendestelle hin wird nach einem verabredeten Zeichen die Einschaltung der Verschlüsselungszusätze an der Sende- und an der Empfangsstelle gleichzeitig vorgenommen. Daher ist im allgemeinen stets auch an der Empfangsstelle Bedienungspersonal erforderlich, um die Ein- bzw. Ausschaltung vorzunehmen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Ein- bzw. Ausschalten der Verschlüsselungszusätze vollselbsttätig zu bewirken, so daß an der Empfangsstelle die Anwesenheit von Bedienungspersonal entbehrlich wird.

Gemäß der Erfindung ist unmittelbar an die den Klartext führenden Fernschreibmaschinen sowohl an der Sende- als auch an der Empfangsstelle je eine in an sich bekannter Weise auf bestimmte, in gewöhnlichen Klartexten nicht vorkommende Folgen von Zeichenkombinationen ansprechende Schaltvorrichtung (St bzw. Sf) angeschlossen, und diese Schaltvorrichtungen schalten beim Auftreten jeweils einer von mehreren festgelegten derartigen Folgen sowohl an der Sende- wie an der Empfangsstelle gleichzeitig zwischen der Übermittlung zweier unmittelbar aufeinanderfolgender Zeichen den zugeordneten Ver- bzw. Entschlüsselungszusatz vollselbsttätig ein, um oder aus.

An Hand der Abbildung wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Die Zeichnung zeigt die Sende- und die Empfangsstelle, die völlig gleichartig aufgebaut und über eine Leitung L miteinander verbunden sind. Dabei kann selbstverständlich an Stelle der Leitung L auch irgendeine andere Art der Verbindung, z. B. eine Funkverbindung, verwendet werden. Die einzelnen Geräte an der Sende- und Empfangsstelle sind mit gleichen Bezugsbuchstaben bezeichnet, wobei an der für die Beschreibung angenommenen Empfangsstelle die betreffenden Buchstaben mit einem Strich versehen sind. Durch den gleichartigen Aufbau ist es wie beim gewöhnlichen Fernschreibbetrieb jederzeit möglich, die Betriebsrichtung umzukehren, so daß die bisherige Sendestelle Empfangsstelle wird und umgekehrt.

An der Fernschreibmaschine FS der Sendestelle wird der zu übermittelnde Klartext in üblicher Weise mit der Hand oder durch einen Lochstreifen eingetastet. Über Umschalter S₁ und5"₂, die vorzugsweise als elektronische Schalter ausgebildet sind, können die Zeichen entweder unmittelbar zur Klartextübertragung der Leitung L zugeführt werden oder zur Geheimübertragung einem Verschlüsselungszusatz G zugeführt werden, welcher vorzugsweise als elektronisches Schlüsselgerät aufgebaut ist und z. B. einen Anordnung für Fernschreibmaschinen

mit wahlweise einschaltbarem

Verschlüsselungszusatz

Anmelder:

Telefunken G.m.b.H.,
Berlin NW 87, Sickingenstr. 71

Dr.-Ing. Kuno Radius, Backnang,
ist als Erfinder genannt worden

Schlüsselzeichenerzeuger enthält, der eine möglichst willkürliche statische Folge von Schlüsselzeichen (Binärzahlen) erzeugt, die zu den ebenfalls als Binärzahlen aufzufassenden Zeichen des Klartextes hinzuaddiert werden bzw. mit diesen z. B. zeichenelementweise gemischt werden.

Weiterhin ist an der Sendestelle eine Schaltvorrichtung in Form eines Steuergerätes St vorgesehen, dem der Klartext ebenfalls zugeführt wird. Dieses Steuergerät ist so eingerichtet, daß es auf bestimmte, im gewöhnlichen Klartext nicht vorkommende Folgen von Zeichenkombinationen anspricht und einen Steuerimpuls zur Umschaltung der Umschalter S₁ und S₂ erzeugt. Ein solcher Steuerimpuls kann z. B. durch viermaliges Drücken der Taste für den Buchstaben G (geheim) erzeugt werden und veranlaßt, daß die Umschalter S₁ und S₂ ihre obere Stellung einnehmen, so daß der Verschlüsselungszusatz G in die Leitung eingeschaltet wird. Durch viermaliges Drücken der Taste K (Klartext) der Fernschreibmaschine wird ein anderer Steuerimpuls erzeugt, welcher die Umschalter

5₁ und .S₂ veranlaßt, ihre untere Stellung einzunehmen, so daß nunmehr der Klartext unter Umgehung des Verschlüsselungszusatzes unmittelbar der Leitung L zugeführt wird. Selbstverständlich können auch irgendwelche anderen Zeichenkombinationen gewählt werden, um die Umschaltung der Umschalter S₁ und

5₂ zu bewirken.

Die entsprechenden Umschaltungen werden vollselbsttätig auch an der Empfangsstelle durchgeführt.

Bei Verwendung rein elektronischer Verschlüsselungszusätze, bei denen nicht nur die Verknüpfung von Klartext mit den Schlüsselzeichen, also die Verschlüsselung zum Geheimtext und umgekehrt, sondern auch die Schlüsselzeichenerzeugung selbst elektronisch erfolgen, ist es ohne großen Zusatzaufwand möglich,

909 758/202

jede beliebige, vorher festgesetzte Schlüsselanfangsstellung durch einen einzelnen Steuerimpuls einzustellen. Der von dem Steuergerät St erzeugte Steuerimpuls zur Umschaltung auf Geheimübertragung kann daher auch gleichzeitig, wie durch die nach G führende Steuerleitung angedeutet ist, dazu verwendet werden, die Schlüsselzeichenerzeuger an der Sende- und Empfangsstelle auf eine vereinbarte Schlüsselanfangsstellung einzustellen, und es kann weiterhin eine bestimmte Folge von Anfangsstellungen vereinbart werden, wenn nur die beiden Fernschreibmaschinen FS und FS' an dem Betrieb beteiligt sind. Wenn jedoch wahlweise Verbindungen mit verschiedenen Empfangsstellen vorgesehen sind, wird man stets von derselben Anfangsstellung des Schlüsselzeichenerzeugers aus arbeiten und nur in bekannter Weise Änderungen der Schlüsselanfangsstellungen oder des Schlüssels selbst zu bestimmten, vorher vereinbarten Zeiten vornehmen.

Die Prüfung auf richtig vollzogene Umschaltung der Umschalter S₁ und S₂ bzw. S₁' und S% und auf gleiche Einstellung der Verschlüsselungszusätze G und G' kann in üblicher Weise durch Anfordern des Namengebers vollzogen werden. Besteht die Gefahr, daß bei schlechten Übertragungsbedingungen die Verschlüsselungszusätze der Empfangsstelle und der Sendestelle außer Tritt fallen, so ist es zweckmäßig, in kleineren Zeitabständen eine solche Prüfung durch Anfordern des automatischen Namengebers vorzunehmen. Weiterhin ist es vorteilhaft, Mittel vorzusehen, die bewirken, daß jedesmal bei Betriebsende auf Klartext umgeschaltet wird.

Claims

Patentanspruch:

Anordnung für Fernschreibmaschinen mit wahlweise einschaltbarem Verschlüsselungszusatz, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar an die den Klartext führenden Fernschreibmaschinen sowohl an der Sende- als auch an der Empfangsstelle je eine in an sich bekannter Weise auf bestimmte, in gewöhnlichen Klartexten nicht vorkommende Folgen von Zeichenkombinationen ansprechende Schaltvorrichtung (St bzw. St') angeschlossen ist und daß diese Schaltvorrichtungen beim Auftreten jeweils einer von mehreren festgelegten derartigen Folgen sowohl an der Sende-wie an der Empfangsstelle gleichzeitig zwischen der Übermittlung zweier unmittelbar aufeinanderfolgender Zeichen den zugeordneten Ver- bzw. Entschlüsselungszusatz vollselbsttätig ein-, um- oder ausschalten.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 024 559;
Britische Patentschrift Nr. 722 777.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 909 758/202 2.60