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Vorrichtung zum Aufreihen von Fischen auf einen Spieß für Räucherzwecke.
Bisher erfolgte das Aufspießen von Fischen auf einen Draht o. dgl. zum Zwecke des
Räucherns oder Trocknens meistens von Hand. Da diese Arbeit sehr zeitraubend war,
geübtes Personal erforderte und häufige Verletzungen verursachte, hat man verschiedene
Vorrichtungen zum Aufreihen von Fischen auf einen Spieß o. dgl. konstruiert, bei
denen das Aufspießen mechanisch geschieht. Bei einigen dieser bekannten Vorrichtungen
fanden eine Anzahl Fische zwischen zwei Schienen Aufnahme, in denen die Köpfe der
Fische gleichzeitig durch seitliche Verschiebung einer Schiene bzw. durch Anschläge
umgebogen werden. Bei anderen Vorrichtungen werden die Fische einzeln durch einen
Schieber auf hin und her bewegte Spieße aufgereiht.
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Abgesehen von anderen Übelständen, die diesen Vorrichtungen anhaften,
werden die Fischköpfe mehr oder weniger stark beschädigt, so daß der Rumpf des Fisches
dann infolge seines Eigengewichts beim Räuchern leicht abreißt. Bei den zuletzt
erwähnten Vorrichtungen kann dies schon während des Aufspießens selbst eintreten,
da jeder Spieß mit den Fischen zwanzig bis dreißigmal hin und her bewegt werden
muß, bis er mit Fischen gefüllt ist. Ferner können bei keiner dieser bekannten Vorrichtungen
die Spieße mit Sicherheit durch Kiemen und Maul der Fische geführt werden, was wegen
des guten natürlichen Aussehens und der damit verbundenen besseren Absatzmöglichkeit
gefordert wird, auch besorgen sie das Aufreihen der Fische noch zu langsam. Diese
Vorrichtungen können daher das Aufspießen mit der Hand nur schwer ersetzen.
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Die vorliegende Erfindung soll diese Übelstände beheben, indem hierbei
bei jedem in Frage kommenden Fisch ohne Beschädigung des Kopfes der Spieß mit Sicherheit
ohne schädlichen Druck durch Kiemen und Maul geführt wird, wobei der Fischkörper
in voller Ruhe bleibt. Dabei ist eine Gefahr für das Bedienungspersonal nicht vorhanden,
die größte Sauberkeit bei der Behandlung der Fische gesichert und die Möglichkeit
gegeben, eine größere Menge Fische in kurzer Zeit mit wenig Personal aufzureihen.
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Dies wird dadurch erreicht, daß die Fische in größerer Menge auf eine
Schüttelvorrichtung b bracht und von hier aus selbsttätig durch Kippräder Auffangelementen
zugeführt werden, die auf periodisch bewegten endlosen Transportketten angeordnet
sind. In den Auffangelementen wird jeder Fisch für sich behandelt, indem der Kopf
desselben durch eine elastische, nachgiebige, fingerartige Druckhebelfederung derart
etwas umgebogen wird, daß ein Kiemendeckel sich öffnet, um dann die Einführungsnadel
sicher durch Kiemen und Maul zu führen, während der Fischrumpf gut gelagert und
in voller Ruhe bleibt. Erst nach dem Passieren der Nadelhalter wird der Fisch von
dem Auffangelement wieder freigegeben und dann durch eine besondere Aufreihtransportvorrichtun.g
selbsttätig auf den Spieß geleitet. Die gefüllten Spieße brauchen nur durch leere
ersetzt zu werden. Diese Arbeitsweise übertrifft auch das Aufspießen mit der Hand
an Güte bei weitem und ermöglicht eine hohe wirtschaftliche Ausnutzung der Vorrichtung.
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In der Zeichnung ist die Vorrichtung in einer Ausführungsform dargestellt,
und zwar zeigen Abb. z einen Schnitt durch die Vorrichtung im Aufriß gesehen, Abb.
2 einen Grundruß zweier nebeneinander angeordneter Aufsteck- und Aufreihstraßen
mit je zwei Spießen (in der unteren Aufsteckstraße sind die Auffanghülsen fortgelassen),
Abb. 3 in etwas größerem Maßstabe ein zweiteiliges Auffangelement mit Transportkette
und -Einführungsnadel im Grundruß, Abb. q. einen Schnitt nach A-A der Abb. 3 im
Aufriß, Abb. 5 einen Schnitt nach B-B der Abb. 3 im Seitenruß,
Abb.
6 in etwas größerem Maßstabe ein Kettenrad mit einem Transportkettenteil der Aufreihvorrichtung
im Grundriß.
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Abb. 7 einen: Schnitt nach C-C der Abb. 6 im Aufriß gesehen, mit den
als Zungen ausgebildeten Verbindungsstegen der Kette, Abb.8 die Nadelhalter in etwas
größerem Maßstabe im Aufriß, Abb. 9 einen Schnitt nach D-D der Ab:b. 8 im Grundriß,
Abb. 1o ein Zubringerkipprad im Schnitt nach E-E der Abb. i i, Abb. i i einen Schnitt
nach F-F der Abb. io, Abb. 12 den Behälter der Schüttelvorrichtung im Grundriß,
Abb. 13 das hohle Ende der Nadel mit dem eingeführten Spießende, Abb. 14 das Antriebsschema
der Vorrichtung im Aufriß.
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Auf den Wellen 22 für eine Aufsteckstraße mit zwei Spießen 3,3 sind
je zwei Kettenräder 2i angeordnet. Die Verbindungsstege 2o der endlosen Kette i9
sind derartig ausgebildet, daß je zwei zweiteilige Fischauffanghülsen 9 nebeneinander
auf zwei hintereinanderlnegenden Verbindungsstegen 2o der Kette i9 seitlich verschiebbar
gelagert sind. Die Öffnungsfedern 15 dienen zum Offenhalten der zweiteiligen; Fischauffanghülsen
9, das Öffnen wird jedoch durch die seitliche feststehende .Führungsbahn 16 verhindert,
in der die Auffanghülsen 9 mit seitlichen Rollen laufen. Die Auffanghülsen 9 besitzen
auf der Grundfläche am geschlossenen Kopfende einen Knick io, so daß dieser Teil
mit dem: offenen Ende einen stumpfen Winkel bildet. Über diesem Knick io ist eine
Druckhebelfederung ii angeordnet, die bei senkrechter Stellung der zweiteiligen
Auffanghülse g durch den festen Anschlag i2 festgehalten wird. Hierdurch wird erreicht,
daß der zugeführte Fisch ungehindert mit dein Kopfe bis auf den Boden der Auffanghülse
9 gelangen kann. Bei der Weiterbewegung der endlosen Kette i9 mit den Auffanghülsen
9 wird die Druckhebelfederung i i von dem festen Anschlag 12 freigegeben, Lind drückt
den Kopf des Fisches derart über den Knick io, daß der obere Fisch-* kiemendeckel
sich so weit öffnet, daß mit Sicherheit die über der Kette in der Ebene der Auffanghülsen
angeordnete Nadel 23 eingeführt werden kann. Zwischen dem Knick io und der
Druckhebelfederung i i sind die Auffanghülsen-9 je zur Hälfte mit Nad:elein- und
-ausführungsöffn.ungen 13 versehen. Außen sind an den Auffanghülsen 9 keilförmige
Nadeln 14 je zur Hälfte angebracht, die zum selbsttätigen Öffnen und Schließen der
Nadelhalter 25 beim Durchführen der Auffanghülsen 9 dienen. Zur Sicherung der Nade123
gegen Verschiebung und Verdrehung sind die Lagerstellen der Nadelhalter 25 mit Stegen
26 und die Nadeln 23 selbst mit entsprechenden Einkerbungen versehen. Die Nadel
23 ist an einem Ende zweckentsprechend zugeschärft, am anderen Ende mit einer hohlen
Öffnung 24 versehen, in die der angespitzte, an einem Ende in einem Lager festgeklemmte
Räucherspieß 33 mit dem anderen Ende geschoben wird. Die z-,veiteiligen Nadelhalter
25 sind seitlich verschiebbar angeordnet und werden durch eine Feder, zusammengehalten.
Über der Nadellagerung sind in den Nadelhaltern 25 keilförmige Öffnungen 27 vorgesehen,
in die sich die keilförmige Nadel 1,4 der Auffanghülse 9 bei ihrer Bewegung einschiebt
und mit der Feder ein leichtes selbsttätiges Öffnen und Schließen der Nadelhalter
25 bewirkt. Die feststehende seitliche Führungsbahn 16 der Auffanghülsen 9 hört
an der Stelle 17 plötzlich ,auf, so daß die Auffanghülsen 9 nach dem Passieren der
Nadelhalter 25 nach beiden Seiten auseinanderschnellen und den eingehülsten, bis
hierher mitgeführten aufgespießten Fisch plötzlich auf der Nadel freigeben. Diese
Lage des Fisches auf der Nade123 ist für eine mechanische Weiterführung und Auf
-reihung ,der Fische auf die Räucherspieße sehr ungünstig, da die hier beginnende
Kreisabwärtsbewegung der endlosen Kette i9 mit den geöffneten Auffanghülsen 9 die
Anbringung einer weiteren Transportvorrichtung zum Aufreihen der Fische auf die
Räucherspieße 33 erschwert. Die Fische müssen daher zunächst aus dem Bereiche dieser
Bewegungsbahn gebracht werden. Zu diesem Zweck ist auf den Verbindungsstegen 2o
der endlosen Kette 19 zwischen den Auffanghülsen 9 eine federnde Zunge 18 befestigt,
die in geschlossenem Zustande der Auffanghülse 9 durch keilförmige Rippen an den
Auffanghülsen festgehalten ist. Erst in geöffnetem Zustande, nach Freigabe des Fisches
schnellt die federnde Zunge 18 mit ihrem gabelförmigen Ende bis an die Nadel 23.
Bei der weiteren Kreisbewegung der geöffneten Auffanghülsen 9 schleift das gabelförmige
Ende an der Nadel 23, schiebt den Fisch auf der Nadel weiter vor sich her
und führt ihn auf den Räucherspieß 33 über. Dieser Teil der Vorrichtung, bildet
eine Aufsteckstraße. Es ist also mit einfachen, zuverlässigen und selbsttätig wirkenden
Mitteln gelungen, die schwierige Aufgabe des mechanischen Aufspießens der Fische
auf die Spieße zu lösen.
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Die durch die federnde Zunge 18 auf die Räucherspieße 33 übergeführten
Fische müßten nun durch die Bedienungsperson von Hand weiter auf die Spieße 33 gezogen
und aufgereiht werden. Diese rein mechanische
Arbeit würde von der
Bedienungsperson, selbst bei größter Fingerfertigkeit nicht schnell und exakt genug
ausgeführt werden können. Außerdem müßte mindestens für jede Aufsteckstraße mit
zwei Spießen eine Bedienungsperson vorgesehen werden. Dies würde den Betrieb aber
wesentlich verteuern. Deshalb ist eine besondere Aufreihvorrichtung vorgesehen,
die zwangläufig durch die Kurbelverbindung 32 mit der Aufsteckstraße verbunden ist
und selbsttätig arbeitet. In der Spießebene läuft horizontal parallel neben den
Spießen 33 eine endlose Kette 29 auf den Kettenrädern und Wellen 28. Die Verbindungsstege
30 sind als Zungen ausgebildet, deren Enden über eden Spieß 33 greifen. Das
Stegauäe ist an beiden Seiten abgesetzt, so daß die senkrechten Flächen ü:Ler:dieVerbind:ungsglied:erder
Kette ragen bzw. mit den Außenkanten abschneiden. Auf diese Weise erreicht man,
:daß die verlängerten Zungen 30 senkrecht zum Spieß 33 bei der Parallelbe«
egung d:er Kette 29 gehalten werden. Die Abstände der Verbit,dungsst:ege 3o der
Kette 29 sind so gehalten, daß sie d2zi beim Räuchern zweckmäßigen Abständen der
Fische auf den Spießen 33 entsprechen. Eine derartige Transportkette 29 ist neben
jedem Spieß 33 angeordnet und durch eine gemeinsame Kegelräderwelle 31 angetrieben.
Die zwangläufige Verbindung mit der Aufsteckstraße ist derart getroffen, daß unmittelbar
hinter jeder federnden Zunge 18 eine Transportzunge 30 sich einschiebt und
den freigelassenen Fisch auf den Spießen 33 weiterbewegt. Hiermit ist eine selbsttätige
mechanische Aufreihung der Fische auf die Räucherspieße erreicht. Die Räucherspieße
33 brauchen jetzt nur noch durch die Bedienungsperson. ausgewechselt zu «-erden.
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Zwecks guter wirtschaftlicher Ausnutzung der Maschine können beliebig
viele solcher Aufsteck- und Aufreihstraßen nebeneinander auf gemeinsamen Wellen
angeordnet werden.
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Zur schnellen Zuführung der Fische in die Auffanghülsen 9 dient eine
besondere Zuführungseinrichtung. Unmittelbar über den Aufsteckstraßen sind so viele
vieleckige Zubringerkippräder 6 auf einer gemeinsamen Welle angeordnet, als Aufsteckstraßen
vorhanden sind. Die Zubringerkippräderseiten 6 sind zwecks Aufnahme eines Fisches
ausgerundet und stehen mit den Auffanghülsen 9 durch die Tülle 8 in Verbindung.
Ungefähr abschneidend mit der oberen Randseite der vieleckigen Kippräder 6 ist wenig
geneigt ein flacher umrandeter Behälter i zur Aufnahme der Fische angeordnet. Das
ebene hintere Ende des Behälters i läuft nach den Zubringerkipprädern 6 zu allmählich
in rillenförmige Vertiefungen 2 über. Entsprechend einer Vieleckseite- der Räder
6 sind direkt über diesem Behälter i Schlitze vorgesehen. Vor diesen Schlitzen sind
auf dem Behälter i Führungsrippen 3 angeordnet, die den Fisch seitlich ablenken.
Die Seiten der Schlitze im Behälter i bilden eine abschüssige Bahn 4, auf der die
Fische auf das Zubringerkipprad 6 abwechselnd von jeder Seite gleiten, je nachdem
die Bahn durch die abwechselnd zur Kreisfläche verlängerten Randseiten 7 der Zubringerkippräder
6 freigegeben wird. Der Behälter i ist vorn drehbar gelagert und wird am hinteren
Ende durch die durch das Antriebsband 4o bewegte Nockenwelle 5 in auf und nieder
gehende Schwingungen versetzt. Zur Begrenzung der Bewegung des Behälters i dient
der Federbolzen 41. Die Fische werden auf dem ebenen hinteren Teil des Behälters
i ausgebreitet. Durch die schüttelnden Schwingungsbewegungen des Behälters i geraten
die Fische in wandernder Bewegung mit dem Kopf voran in die rillenförmigen Vertiefungen
2. Mittels der Führungsrippen 3 werden sie rechts und links abgelenkt und gelangen,
j e nachdem eine abschüssige Bahn 4 durch die verlängerte Randseite 7 freigegeben
wird, selbsttätig auf das Zubringerkipprad 6. Die Bedienungsperson hat hierbei nur
darauf zu achten, daß bei der Wanderung der Fische auf dem Behälter i keine Stockung
eintritt und daß sich alle Fische mit dem Kopf voran bewegen. Die Zubringerkippräder
werden derartig gesteuert, daß sie den Fisch im geeigneten Augenblick durch die
Verbindungstülle 8 den Auffanghülsen 9 zuführen.
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Der Hauptantrieb der Maschine erfolgt durch das Rad 34, das von Hand
oder durch Riemenscheibe und Motor angetrieben werden kann. Auf dem Rad 34 ist der
Steuerungshebel 35 befestigt, der die Steuerungsscheibe 36 mit den vier Anschlägen
betätigt, die mit der Zubringerkippradwelle fest verbunden ist. An dem Rad 34 greift
die Kurbelstange 39 an und überträgt ihre Bewegung auf die Kurbel mit der Klinke
38, die ihrerseits das Klinkenantriebsrad 37 der Aufsteckstraßen in eine ruckweise,
drehende Bewegung - :etwa bei jeder Umdrehung des Rades 34 um i2o° - versetzt. Der
Antrieb der Nockenwelle 5 der Schüttelvorrichtung erfolgt ebenfalls von der Welle
des Rades 34 aus.
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Der Arbeitsgang der Maschine ist nun folgender: Die aufzuspießenden
Fische werden auf den hinteren ebenen Teil des Behälters i geschüttet und ausgebreitet.
Infolge der schwingenden Schüttelbewegung des Behälters i und seiner nach vorn geneigten
Anordnung wandern die Fische in die rillenförmigen Vertiefungen 2 und gelangen,
geführt durch die Rippen 3, über die abschüssige Bahn 4 abwechselnd von rechts
und
links auf das Zubringerkipprad 6, je nachdem durch die Randseiten 7 die Bahn freigegeben
wird. Die Aufsteckstraße wird in regelmäßigen Zeitabständen ruckweise derart weiterbewegt,
daß in den Ruhepausen sich jedesmal eine Fischauffanghülse 9 zur Aufnahme eines
Fisches mit dem offenen Ende senkrecht unter die Verbindungstülle 8 einstellt und
die Druckbebelfed@erung i i durch den festen Anschlag 12 ausgelöst ist. In diesem
Augenblick wird der Fisch durch die Zubringerkippräder 6 zugeführt. Beim nächsten
Ruck wird die Druckhebelfederung i i freigegeben und drückt .den Kopf des Fisches
derart über den Knick io, daß der obere Kieniendeckel des Fisches sich öffnet und
die Nadel 23 durch Kiemen und Maul geführt wird. Bei der Weiterbewegung werden dann
die Nadelhalter 25 nacheinander durch die Auffanghülsen 9 selbsttätig geöffnet und
wieder geschlossen. Nach Passieren der Nadelhalter 25 schnellen die Auffanghülsen
g plötzlich nach beiden Seiten auseinander und geben den aufgespießten Fisch- auf
der Nadel frei. Mittels der federnden Zunge 18 werden sie dann der Aufreihvorrichtung
zugeschoben und von den Zungen 3o der Transportkette 29
auf die Räucherspieße
33 gereiht. Die mit Fischen besetzten Spieße 33 sind jetzt fertig zum Räuchern und
werden durch leere ausgewechselt.