DE3637722A1 - Antiblockier-bremsvorrichtung fuer fahrzeuge mit vierradantrieb und zugehoeriges betriebsverfahren - Google Patents
Antiblockier-bremsvorrichtung fuer fahrzeuge mit vierradantrieb und zugehoeriges betriebsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit Vierradantrieb und
Antiblockier-Bremsvorrichtung, bei welchem eine Antriebseinheit
entweder mit der Vorderachse oder der Hinterachse
verbunden ist, wobei die andere Achse mit der einen Achse
in gegenseitiger Kopplungsbeziehung in der Weise verbunden
ist, daß die Achsen beim Antrieb einander beeinflussen, und
einer Antiblockier-Steuereinheit zur Steuerung des hydraulischen
Bremsdrucks, um den Druck zu vermindern, wenn ein
Rad im Begriff steht, blockiert zu werden, wobei die Antiblockier-
Steuereinheit mit einem hydraulischen Bremssystem
verknüpft ist, um den hydraulischen Druck der an den jeweiligen
Achsen angebrachten Bremsen zu steuern.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren für den Betrieb
der Antiblockier-Bremsvorrichtung.
Es ist zu beachten, daß in der gesamtem Spezifikation, wenn
von der gegenseitigen Beeinflussung der Achsen die Rede ist,
dies bedeutet, daß die Achsen sich im Vierradantriebszustand
befinden mit einer im wesentlichen starren Verbindung untereinander
und die Anwendung der Bremsen an den Rädern einer
Achse eine Wirkung auf den Antrieb der Räder der anderen
Achse hat.
Bei dem herkömmlichen Fahrzeug mit Vierradantrieb werden
Verbesserungen der Betriebs- und Fahreigenschaften auf
Straßenflächen mit niedrigem Reibungskoeffizient gesucht,
und es sind Versuche unternommen worden, eine Antiblockier-
Bremsvorrichtung an dem Vierradantrieb-Fahrzeug anzuwenden.
Wenn aber eine Antiblockier-Bremssteuervorrichtung, wie sie
in dem herkömmlichen Fahrzeug mit Zweiradantrieb angewandt
wird, in einem Fahrzeug mit Vierradantrieb verwendet wird,
entsteht der Nachteil, daß in dem Fahrzeug mit Vierradantrieb
die Vorder- und Hinterräder einander beeinflussen und folglich
eine zufriedenstellende Antiblockierwirkung nicht zu
erzielen ist.
Ziel der Erfindung ist die Beseitigung des beschriebenen
Nachteils und die Schaffung eines Vierradantrieb-Fahrzeugs
mit einer Antiblockier-Bremsvorrichtung, bei welcher die
Antiblockiersteuerung der Vorderräder und Hinterräder
effizient und wirksam erzielt wird.
Erfindungsgemäß wird eine Antiblockier-Steuereinrichtung
geschaffen, welche einen Vorderrad-Steuerabschnitt zur
Steuerung der Bremsen für die Vorderräder und einen Hinterrad-
Steuerabschnitt zur Steuerung der Bremsen für die Hinterräder
umfaßt, und der Vorderrad- und der Hinterrad-Steuerabschnitt
sind so konstruiert, daß der hydraulische Bremsdruck
der hinteren Bremse bis zur Beendigung des Bremsvorgangs
auf vermindertem Druck gehalten wird, wenn eines der Räder
im Begriff steht, blockiert zu werden.
Während der Antiblockier-Steuerung wird der hydraulische
Bremsdruck der hinteren Bremse vermindert, und daher kann die
Antiblockier-Steuerung der Hinterräder sichergestellt werden,
indem die Antiblockier-Steuerung der Vorderräder bewirkt
wird, womit eine zufriedenstellende Antiblockierwirkung geschaffen
wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein Schemabild eines Vierradantriebs-Systems;
Fig. 2 ein Schemabild eines Bremssystems für das Antriebssystem
in Fig. 1;
Fig. 3 einen schematischen Schaltplan eines Vorderrad-
Steuerabschnitts des Bremssystems in Fig. 2;
Fig. 4 einen schematischen Schaltplan eines Hinterrad-
Steuerabschnitts des Bremssystems in Fig. 2;
Fig. 5 ein schematisches Schaltbild eines Hinterrad-
Steuerabschnitts gemäß einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 5A ein Diagramm der Charakteristik einer Verzögerungsschaltung
in dem Schaltbild in Fig. 5; und
Fig. 6 ein schematisches Schaltbild eines Hinterrad-Steuerabschnitts
gemäß einer dritten Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform. Ein linkes und ein
rechtes Vorderrad Wfl, Wfr sowie ein linkes und ein rechtes
Hinterrad Wrl, Wrr sind an den vorderen bzw. hinteren Abschnitt
eines (nicht gezeigten) Fahrzeugkörpers angebracht.
Zwei Vorderachsen Afl, Afr, welche mit dem linken bzw. rechten
Vorderrad Wfl bzw. Wfr verbunden sind, sind untereinander
verbunden über ein vorderes Differential Df, und zwei Hinterachsen
Arl und Arr, welche mit dem linken bzw. rechten
Hinterrad Wrl bzw. Wrr verbunden sind, sind untereinander
verbunden durch ein hinteres Differential Dr. Der Eingang
des vorderen Differential Df ist mit der Antriebseinheit P
verbunden. Der Eingang des hinteren Differential Dr ist mit
einer hinteren Antriebswelle Dr verbunden, welche mit einer
vorderen Antriebswelle Pf koaxial verbunden ist über eine
Flüssigkeitskupplung 1, die als Momentübertragungsmechanismus
dient, und die Antriebskraft von der Antriebseinheit P wird
auf die vordere Antriebswelle Pf übertragen.
Die Flüssigkeitskupplung 1 umfaßt eine geschlossene Ölkammer
4, die innere und äußere Kupplungselemente 2 und enthält,
welche relativ zueinander drehbar sind. Ein hochviskoses Öl
mit einer kleinen Menge Luft zur Ermöglichung der Wärmeexpansion
des hochviskosen Öls ist in der geschlossenen Ölkammer
4 abgedichtet. Die Flüssigkeitskupplung 1 umfaßt auch
eine Mehrzahl äußerer Kupplungsplatten 5, die in Schiebekeilverbindung
mit dem äußeren Kupplungselement 2 stehen, und
eine Mehrzahl innerer Kupplungsplatten 6, die in Schiebekeilverbindung
mit dem inneren Kupplungselement 3 stehen,
wobei die inneren und äußeren Kupplungsplatten zwischeneinander
liegen. Jede der Platten 5 und 6 ist mit einer (nicht
gezeigten) Öffnung oder Nut versehen, welche den Durchlauf
des Öls gestattet. Das äußere Kupplungselement 2 ist einteilig
mit der vorderen Antriebswelle Pf, und das innere
Kupplungselement 3 ist einteilig mit der hinteren Antriebswelle
Pr verbunden.
Wenn in der Flüssigkeitskupplung 1 eine relative Drehung
zwischen dem äußeren Kupplungselement 2 und dem inneren
Kupplungselement 3 auftritt, drehen sich die Kupplungsplatten
5 und 6 relativ zueinander, wobei sie das hochviskose
Öl durchscheren, so daß eine viskoe Momentübertragung zwischen
den Kupplungsplatten 5 und 6 erhalten wird. Wenn die
Geschwindigkeit der Relativdrehung weiter vergrößert wird,
wird aufgrund des Anstiegs der Öltemperatur ein komplexer
Temperaturgradient in beiden Kupplungsplatten 5 und 6 erzeugt,
was einen synergistischen Effekt einer Belastung, die
diesem Temperaturgradienten zuzuschreiben ist, mit einem
Druckanstieg innerhalb der Ölkammer 4 bewirkt, um einen
Reibungskontaktabschnitt oder einen Abschnitt mit extrem
kleinem Spalt zwischen benachbarten Kupplungsplatten 5 und 6
zu bilden. Folglich wird die Reibungstransmission des Moments
zwischen dem äußeren Kupplungselement 2 und dem inneren
Kupplungselement 3 sichergestellt.
Bei dieser Flüssigkeitskupplung 1 befinden sich die vordere
Antriebswelle Pf und die hintere Antriebswelle Pr und folglich
die Vorderachsen Afl, Afr und die Hinterachsen Arl, Arr
immer in einem im wesentlichen starr verbundenen Zustand,
so daß die Vorderräder Wfl, Wfr und die Hinterräder Wrl, Wrr
einander beeinflussen.
Jeweilige Bremsen Bfl, Bfr sind an den Vorderrädern Wfl, Wfr
und jeweilige Bremsen Brl, Brr sind an den Hinterrädern Wrl,
Wrr angebracht.
Wie in Fig. 2 gezeigt, umfaßt ein hydraulisches Bremsdrucksystem
zur Steuerung des hydraulischen Drucks jeder der
Bremsen Bfl, Bfr, Brl und Brr einen Tandemhauptzylinder 8
mit einem Paar Auslaßöffnungen 8 a und 8 b, ferner Modulatoren
Mfl und Mrr zur Regelung des von der Auslaßöffnung 8 zugeführten
hydraulischen Drucks und Übertragung des Drucks auf
die linke Vorderradbremse Bfl und die rechte Hinterradbremse
Brr und Modulatoren Mfr und Mrl zur Regelung des von der
Auslaßöffnung 8 b zugeführten hydraulischen Drucks und Übertragung
des Drucks auf die rechte Vorderradbremse Bfr und
die linke Hinterradbremse Wrl. Das hydraulische Bremsdrucksystem
7 ist mit einer Antiblockier-Steuereinrichtung 9 zur
Steuerung des Betriebs der Modulatoren Mfl, Mfr, Mrl und Mrr
verbunden, um die Räder daran zu hindern, in einen blockierten
Zustand überzugehen.
Die Antiblockier-Steuereinrichtung 9 umfaßt einen Vorderrad-
Steuerabschnitt 9 a zur Einzelsteuerung der Modulatoren Mfl
und Mfr der Vorderräder Wfl und Wfr, und einen Hinterrad-
Steuerabschnitt 9 b zur gleichzeitigen Steuerung der Modulatoren
Mrl und Mrr der Hinterräder Wrl und Wrr, so daß Signale
von Detektoren 10 l und 10 r zur Ermittlung der Geschwindigkeiten
der Vorderräder Wfl und Wfr dem Vorderrad-Steuerabschnitt
9 a zugeführt werden und Signale von Detektoren 11 l
und 11 r zur Ermittlung der Geschwindigkeiten der Hinterräder
Wrl und Wrr dem Hinterrad-Steuerabschnitt 9 b zugeführt werden.
Nachfolgend wird der Vorderrad-Steuerabschnitt 9 a beschrieben;
da der Abschnitt, der dem Modulator Mfl entspricht,
grundsätzlich den gleichen Aufbau hat wie der Abschnitt,
der dem anderen Modulator Mfr entspricht, sind die zu dem
Modulator Mfl gehörigen Teile durch Zufügung des Kennbuchstabens l
bezeichnet und werden nachfolgend beschrieben.
Dagegen sind die zu dem Modulator Mfr gehörigen Teile durch
Zufügung des Kennbuchstabens r gekennzeichnet, und ihre
Beschreibung wird übergangen.
Um zu bestimmen, ob das Rad bereit ist, in den blockierten
Zustand überzugehen, wird ein Signal, das die in dem Detektor
10 l ermittelte Radgeschwindigkeit Vw wiedergibt, dem Umkehreingang
eines ersten Komparators 13 l und einer Operatorschaltung
12 l zugeführt, in welcher ein Signal, das die
Radbeschleunigung w wiedergibt, erzeugt wird und dem
Umkehreingang eines zweiten Komparators 14 l und dem nicht
umgekehrten Eingang eines dritten Komparators 15 l zugeführt
wird. In dem ersten Komparator 13 l wird die Radgeschwindigkeit
Vw verglichen mit einer Bezugsradgeschwindigkeit Vr,
die in seinem nichtumgekehrten Eingang gespeichert ist, und
wenn Vr ≦λτ Vw, wird ein Signal λ zur Mäßigung des hydraulischen
Bremsdrucks von dem ersten Komparator 13 l abgegeben.
In dem zweiten Komparator 14 l wird die Radbeschleunigung
V mit einer Bezugsradverzögerung -w 0 verglichen, die in
seinem nichtumgekehrten Eingang gespeichert ist, und wenn
-w 0 ≦λτ w, wird ein Signal β zur Minderung des hydraulischen
Drucks von dem zweiten Komparator 14 l abgegeben.
Ferner wird in dem dritten Komparator 15 l die Radbeschleunigung
w verglichen mit einer Bezugsradbeschleunigung +w 0,
die in dem Umkehreingang gespeichert ist, und wenn w ≦λτ +w 0,
wird ein Signal α von dem dritten Komparator 15 l abgegeben.
Das Signal α dient der Überprüfung, ob die Radgeschwindigkeit
Vw zunimmt, so daß die Zeitspanne, über welche die
Minderung des hydraulischen Bremsdrucks fortgesetzt wird,
durch das Signal α bestimmt wird.
Die Ausgangsklemme des ersten Komparators 13 l ist verbunden
mit der Eingangsklemme eines UND-Gatters 16 l und mit der
Eingangsklemme eine ODER-Gatters 17 l. Die Ausgangsklemme
des zweiten Komparators 14 l ist verbunden mit den Eingangsklemmen
des UND-Gatters 16 l und dem ODER-Gatter 17 l. Ferner
ist die Ausgangsklemme des dritten Komparators 15 l verbunden
mit der Eingangsklemme des ODER-Gatters 17 l.
Die Ausgangsklemme des UND-Gatters 16 l ist invertiert verbunden
mit den Eingangsklemmen von UND-Gattern 18 l und 19 l
und mit einer Ausgangsklemme 20 l. Die Ausgangsklemme des
ODER-Gatters 17 l ist mit der Eingangsklemme des UND-Gatters
18 l verbunden, deren Ausgangsklemme mit einer Ausgangsklemme
22 l und invertiert mit der Eingangsklemme des UND-Gatters
19 l verbunden ist. Ferner ist die Ausgangsklemme des UND-
Gatters 19 l verbunden mit einer Ausgangsklemme 21 l.
In dem Vorderrad-Steuerabschnitt 9 a wird ein Signal zur Verminderung
des Bremsdrucks von den Ausgangsklemmen 20 l und
20 r abgegeben, und ein Signal zur Erhöhung des Bremsdrucks
wird von den Ausgangsklemmen 21 l und 21 r abgegeben; ferner
wird ein Signal zum Konstanthalten des Bremsdrucks und den
Ausgangsklemmen 22 l und 22 r abgegeben. Der Modulator Mfl
wird betätigt in Reaktion auf die Signale von den Ausgangsklemmen
20 l, 21 l und 22 l, und der Modulator Mfr wird betätigt
in Reaktion auf die Signale von den Ausgangsklemmen 20 r, 21 r
und 22 r, wodurch die Antiblockier-Steuertätigkeiten für die
beiden Bremsen Bfl und Bfr einzeln durchgeführt werden.
Nachfolgend wird die Anordnung des Hinterrad-Steuerabschnitts
9 b anhand von Fig. 4 beschrieben. Die Anordnung des Hinterrad-
Steuerabschnitts 9 b ist ähnlich der des Vorderrad-
Steuerabschnitts 9 a, und daher sind die den Teilen des
Vorderrad-Steuerabschnitts 9 a entsprechenden Teile durch
gleiche Bezugszeichen ohne Zufügung der Buchstaben l oder r
bezeichnet.
In dem Hinterrad-Steuerabschnitt 9 b werden Signale, welche
die in den Detektoren 11 l und 11 r ermittelten Radgeschwindigkeiten
wiedergegeben, einer Niedriggeschwindigkeit-Wählschaltung
23 zugeführt, und die darin gewählte niedrigere
Radgeschwindigkeit wird dem ersten Komparator 13 und der
Operatorschaltung 12 zugeführt. Mehr im einzelnen wird die
Antiblockiersteuerung durchgeführt in Koordinierung mit demjenigen
Hinterrad Wrl und Wrl, welches leichter blockiert
wird, das heißt dem Rad mit der niedrigeren Geschwindigkeit,
und die Aktivierung beider Modulatoren Mrl und Mrr wird
gleichzeitig gesteuert durch Steuersignale, die von den
Ausgangsklemmen 20, 21 und 22 abgeleitet werden.
Ferner ist in dem Hinterrad-Steuerabschnitt 9 b ein Flip-Flop
24 zwischen das UND-Gatter und die UND-Gatter 18, 19 sowie
die Ausgangsklemme 20 zwischengeschaltet. Mehr im einzelnen
ist die Ausgangsklemme des UND-Gatters 16 verbunden mit
einem Setzeingang S des Flip-Flop 24, dessen Setzausgang Q
mit der Ausgangsklemme 20 verbunden ist und mit den UND-
Gattern 18 und 19 invertiert verbunden ist. Ferner ist ein
Bremsbetätigungsdetektor 26, welcher bei Ermittlung des
Bremsvorgangs durch ein Bremspedal 25 (siehe Fig. 2) ein
Hochpegelsignal abgibt, invertiert mit einer Rückstelleingangsklemme
R des Flip-Flop 24 verbunden.
Wenn bei dem so angeordneten Hinterrad-Steuerabschnitt 9 b
ermittelt wird, daß eins der Hinterräder Wrl und Wrr im
Begriff steht, blockiert zu werden, und zwar durch Erzeugung
von Hochpegelsignalen λ und β von dem ersten und dem
zweiten Komparator 13 und 14, so daß der Ausgang des UND-
Gatters 16 sich auf hohem Pegel befindet, befindet sich der
Setzausgang des Flip-Flop 24 auf hohem Pegel, bis das Ausgangssignal
des Bremsbetätigungsdetektors 26 bei Beendigung
des Bremsvorgangs einen niedrigen Pegel annimmt, das heißt
bis der Setzeingang des Flip-Flop 24 auf niedrigem Pegel ist.
Wenn die Hinterräder Wrl und Wrr im Begriff stehen, blockiert
zu werden, ist folglich der Ausgang der Ausgangsklemme 20
auf hohem Pegel, bis der Bremsvorgang beendet ist, und der
hydraulische Bremsdruck der Hinterradbremsen Wrl und Wrr
wird auf vermindertem Niveau gehalten.
Diese Ausführungsform arbeitet folgendermaßen. Wenn die
Hinterräder Wrl und Wrr bei Bremsung während der Fahrt des
Fahrzeugs im Begriff stehen, blockiert zu werden, geht der
Ausgang des Flip-Flop 24 in den Hochpegelzustand gemäß dem
Übergang des Ausgangs des UND-Gatters 16 in den Hochpegelzustand,
so daß der hydraulische Bremsdruck beider Hinterradbremsen
Brl und Brr durch das Hochpegelsignal an der Ausgangsklemme
20 im wesentlichen auf das Niveau des Umgebungsdrucks
vermindert wird. Darüberhinaus wird dieser Zustand
fortgesetzt bis zur Beendigung des Bremsvorgangs.
Während dieser Zeitdauer sprechen die Hinterräder Wrl und Wrr
auf die Drehung der Vorderräder Wfl und Wfr an, und der
hydraulische Bremsdruck der Vorderradbremsen Bfl und Bfr
wird in dem Vorderrad-Steuerabschnitt 9 a gesteuert, wodurch
die Drehung der Hinterräder Wrl und Wrr gesteuert werden
kann, womit eine zufriedenstellende Antiblockierwirkung geschaffen
wird.
Die obige Ausführungsform ist beschrieben worden in ihrer
Anwendung auf ein Vierradantrieb-Fahrzeug, in welchem die
Vorderachsen Afl und Afr mit den Hinterachsen Arl und Arr
über die Flüssigkeitskupplung 1 verbunden sind, aber die
Erfindung ist auch anwendbar auf ein Vierradantrieb-Fahrzeug
des Teilzeittyps, bei welchem Achsen Afl, Afr und Arl, Arr
über eine Kupplung untereinander verbunden sind, die zum
manuellen Umschalten zwischen eingekuppeltem und ausgekuppeltem
Zustand ausgelegt ist, wenn die Kupplung sich in
dem eingekuppelten Zustand befindet, sowie auf ein Vierradantrieb-
Fahrzeug mit Achsen Afl, Afr und Arl, Arr, die durch
ein Differential mit einem Verriegelungsmechanismus untereinander
verbunden sind, wenn das Differential sich in verriegeltem
Zustand befindet.
Es folgt die Beschreibung von Ausführungsformen in Anwendung
auf solche Fahrzeuge mit Vierradantrieb.
Fig. 5 zeigt einen Hinterrad-Steuerabschnitt gemäß einer
zweiten Ausführungsform, in welcher die den Teilen der
ersten Ausführungsform entsprechenden Teile durch die gleichen
Bezugszeichen bezeichnet sind.
Die Ausgangsklemme des UND-Gatters 16 ist verbunden mit
einer der Eingangsklemmen des ODER-Gatters 27, dessen Ausgangsklemme
verbunden ist mit der Ausgangsklemme 20 und
invertiert verbunden ist mit den Eingangsklemmen der UND-
Gatter 18 und 19. Die Ausgangsklemme des ODER-Gatters 17
ist mit der Eingangsklemme des ODER-Gatters 28 verbunden,
dessen Ausgangsklemme mit der Eingangsklemme des UND-Gatters
18 verbunden ist.
Die Ausgangsklemme des UND-Gatters 16 ist außerdem mit der
Eingangsklemme eines ODER-Gatters 29 verbunden, dessen andere
Eingangsklemmen auch mit den Ausgangsklemmen 20 l und 20 r
in dem Vorderrad-Steuerabschnitt 9 a verbunden sind. Die
Ausgangsklemme des ODER-Gatters 29 ist mit einer der Eingangsklemmen
eines UND-Gatters 30 verbunden. Ein Vierradantrieb-
Zustandsdetektor 33 ist mit der anderen Eingangsklemme des
UND-Gatters 30 verbunden. Der Zustandsdetektor 33 ermittelt
das Einkuppeln einer Kupplung oder den verriegelten Zustand
eines Differentials zur Erzeugung eines Hochpegelsignals.
Also geht der Ausgang des UND-Gatters 30 in den Hochpegelzustand,
wenn der hydraulische Bremsdruck beim Rutschen entweder
der Vorderräder Wfl, Wfr oder der Hinterräder Wrl, Wrr
vermindert werden soll.
Die Ausgangsklemme des UND-Gatters 30 ist mit einer
Verzögerungsschaltung 31 verbunden. Wenn ein Signal, wie in
Fig. 5A (a) gezeigt, der Verzögerungsschaltung 31 zugeführt
wird, steigt deren Ausgangssignal in Koordinierung mit dem
Anstieg des Eingangssignals an und fällt nach dem Verstreichen
einer gegebenen Zeitspanne T nach dem Abfall des Eingangssignals
ab, wie in Fig. 5A (b) gezeigt.
Die Ausgangsklemme der Verzögerungsschaltung 31 ist verbunden
mit einem ODER-Gatter 27 und ferner mit dem Setzeingang
S eines Flip-Flop 32. Ein Bremsbetätigungsdetektor 26
ist invertiert verbunden mit dem Rückstelleingang R des
Flip-Flop 32, dessen Setzausgang Q mit einem ODER-Gatter 28
verbunden ist.
Wenn bei Betrieb der zweiten Ausführungsform die Hinterräder
Wrl und Wrr während eines Bremsvorgangs in Begriff stehen,
blockiert zu werden, geht das Ausgangssignal von der Ausgangsklemme
20 in den Hochpegelzustand, wenn das Ausgangssignal
des UND-Gatters 16 in den Hochpegelzustand geht.
Selbst nachdem der Zustand der Hinterräder, in welchem sie
in Begriff stehen, blockiert zu werden, freigegeben wird,
befindet sich der Ausgang des ODER-Gatter 27 auf hohem Pegel
bis zu dem Verstreichen der gegebenen Zeitspanne T, und daher
bleibt während dieser Zeitspanne T das Signal der Ausgangsklemme
20 auf hohem Pegel. Dies bewirkt, daß der hydraulische
Bremsdruck der Hinterradbremsen Brl und Brr beachtlich vermindert
wird. Nach dem Verstreichen der genannten Zeitspanne
T nimmt das Signal der Ausgangsklemme 22 hohen Pegel an,
wenn das Ausgangssignal des UND-Gatters 18 auf den hohen
Pegel geht. Dieser Zustand wird aufrechterhalten bis zur
Beendigung des Bremsvorgangs.
Auch wenn eines der Vorderräder Wfl und Wfr im Begriff steht,
blockiert zu werden, geht der Ausgang des ODER-Gatters 27
auf hohen Pegel auf die gleiche Art wie oben beschrieben,
und nach dem Verstreichen der gegebenen Zeitspanne T nimmt
das Ausgangssignal des UND-Gatters 18 den hohen Pegel an.
Wenn also eines der Räder Wfl, Wfr, Wrl und Wrr im Begriff
steht, blockiert zu werden, wird der hydraulische Bremsdruck
der Hinterradbremsen Brl und Brr vermindert, und dieser Zustand
wird aufrechterhalten bis zur Beendigung des Bremsvorgangs
und folglich wird eine zufriedenstellende Antiblockierwirkung
wie bei der ersten Ausführungsform geschaffen.
Fig. 6 zeigt eine dritte Ausführungsform, bei welcher die
den Elementen der zweiten Ausführungsform entsprechenden
Elemente durch die gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind.
In dieser dritten Ausführungsform sind das ODER-Gatter 28 und
die Verzögerungsschaltung 31 der zweiten Ausführungsform
weggelassen, und die Ausgangsklemme des ODER-Gatters 17 ist
mit der Eingangsklemme des UND-Gatters 18 verbunden. Die
Ausgangsklemme des UND-Gatters 30 ist verbunden mit dem
Setzeingang S des Flip-Flop 32, dessen Setzausgang Q mit der
Eingangsklemme des ODER-Gatters 27 verbunden ist.
Wenn bei dieser dritten Ausführungsform eines der Räder Wfl,
Wfr, Wrl und Wrr im Begriff steht, zu blockieren, ist das
Ausgangssignal von dem ODER-Gatter 27, das heißt, ein Signal,
das von der Ausgangsklemme 20 abgeleitet wird, im Hochpegelzustand
bis zur Beendigung des Bremsvorgangs, und der hydraulische
Bremsdruck der Hinterradbremsen Brl und Brr wird
weiterhin vermindert.
Wie aus der Beschreibung ersichtlich, bleibt erfindungsgemäß
der hydraulische Bremsdruck in den Hinterradbremsen vermindert
bis zur Beendigung des Bremsvorgangs, wenn eines der
Räder im Begriff steht, blockiert zu werden. Daher kann
die Fahrstabilität aufrechterhalten werden, und eine Antiblockiersteuerung
für die Vorderräder kann ohne jegliche
Beeinflussung durch die Hinterräder bewirkt werden, was zu
einer wirksamen Antiblockiersteuerung für sämtliche Räder
führt.
Obzwar die Erfindung anhand besonderer Ausführungsformen
beschrieben worden ist, leuchtet es dem Fachmann ein, daß
zahlreiche Abwandlungen und Veränderungen daran vorgenommen
werden können, ohne von dem Rahmen und Gedanken der Erfindung
abzuweichen.
Claims (18)
1. Antiblockier-Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug mit Vierradantrieb,
welches eine Vorderachse und eine Hinterachse aufweist,
ferner ein linkes und ein rechtes Rad auf jeder Achse
mit den Rädern zugeordneten Bremsen, eine Antriebseinheit,
die antriebsmäßig mit einer der Achsen verbunden ist, wobei
die andere Achse zum gemeinsamen Antrieb mit der einen Achse
gekoppelt ist, ein hydraulisches Bremssystem zur Steuerung
des auf die Bremsen ausgeübten hydraulischen Drucks sowie eine
mit dem Bremssystem verbundene Antiblockier-Steuereinrichtung
zur Steuerung des hydraulischen Bremsdrucks, um den Druck zu
vermindern, wenn ein Rad im Begriff steht, blockiert zu werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antiblockier-Steuereinrichtung
(9) einen Vorderrad-Steuerabschnitt (9 a) zur Steuerung der
Bremsen (Bfr, Bfl) der Vorderräder (Wfr, Wfl) und einen
Hinterrad-Steuerabschnitt (9 b) zur Steuerung der Bremsen (Brr,
Brl) der Hinterräder (Wrr, Wrl) umfaßt, und daß der Vorderrad-
und der Hinterrad-Steuerabschnitt (9 a, 9 b) Einrichtungen
enthalten, um den hydraulischen Bremsdruck bis zur Beendigung
eines Bremsvorgangs vermindert zu halten, wenn eines der Räder
(Wfr, Wfl, Wrr, Wrl) im Begriff steht, blockiert zu werden.
2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß entweder der Vorderrad- oder der Hinterrad-Steuerabschnitt
(9 a, 9 b) eine Einrichtung enthält zur Verminderung des
Bremsdrucks in den Bremsen (Bfr, Bfl; Brr Brl) der Räder
(Wfr, Wfl; Wrr, Wrl) der diesem einen Steuerabschnitt (9 a;
9 b) zugeordneten Achse (Afr, Afl; Arr, Arl) und zur Aufrechterhaltung
des verminderten Drucks während eines Bremsvorgangs,
wenn eines der Räder (Wfr, Wfl; Wrr, Wrl) im Begriff
steht, blockiert zu werden.
3. Bremsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Steuerabschnitt der Hinterrad-Steuerabschnitt
(9 b) ist.
4. Bremsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Verminderung des Bremsdrucks ein
logisches Element umfaßt, welches in einem Zustand zur Verminderung
des Bremsdrucks bleibt, wenn das Rad (Wrr, Wrl) im
Begriff steht, blockiert zu werden, bis der Bremsvorgang
endet.
5. Bremsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das logische Element einen Flip-Flop (24) umfaßt.
6. Bremsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Verminderung des Bremsdrucks Elemente
umfaßt, die ein Signal an den Flip-Flop (24) liefern, um ihn
in einen Zustand zu versetzen, in welchem er während des
Bremsvorgangs ein Ausgangssignal erzeugt, wenn ein Rad (Wrr,
Wrl) im Begriff steht, blockiert zu werden.
7. Bremsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente eine Verzögerungsschaltung 31 umfassen.
8. Bremsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrzeug wahlweise in Vierradantrieb angeschlossen ist
und die Elemente eine Einrichtung (23) zur Ermittlung des
Vierradantriebanschlusses aufweisen.
9. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung, welche die Vorder- und Hinterachsen (Afl, Afr,
Arr, Arl) antriebsmäßig mit der Antriebseinheit (P) verbindet.
10. Bremsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung eine Fluidmomenttransmission (1) umfaßt.
11. Verfahren zur Steuerung eines hydraulischen Bremsdrucks,
der Bremsen eines Fahrzeugs mit Vierradantrieb zugeführt wird,
welches linke und rechte Räder an Vorder- und Hinterachsen
aufweist, die von einer Antriebseinheit angetrieben werden,
dadurch gekennzeichnet, daß während des Bremsens an jedem
Rad Zustände abgetastet werden, um zu ermitteln, wann eines
der Räder im Begriff steht, blockiert zu werden, daß der
Bremsdruck auf beide Bremsen an einer der Achsen vermindert
wird in Reaktion auf die Ermittlung, daß eines der Räder im
Begriff steht, blockiert zu werden, und daß die Verminderung
des Bremsdrucks auf beide Bremsen an der einen Achse während
der gesamten Bremszeitspanne aufrechterhalten wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die eine Achse die Hinterachse ist.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ermittlung, welches Rad im Begriff steht, blockiert zu
werden, das Ermitteln der Geschwindigkeit beider Räder auf
der einen Achse umfaßt sowie das Bestimmen auf der Grundlage
des langsameren Rades, welches dieser Räder im Begriff steht,
blockiert zu werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Räder auf der anderen Achse einzeln abgetastet und ausgewertet
werden, um zu bestimmen, ob sie im Begriff stehen,
blockiert zu werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die eine Achse die Hinterachse ist.
16. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vierradantrieb des Fahrzeugs wahlweise erzielbar ist und
die Steuerung des Bremsdrucks während des Vierradantriebs
bewirkt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zustände an den Rädern auf der anderen Achse abgetastet
werden, während der Bremsdruck der Bremsen an den Rädern auf
der einen Achse vermindert wird, und daß der Bremsdruck auf
die Bremsen an den Rädern auf der anderen Achse nur gesteuert
wird auf der Grundlage der Abtastung der Blockierung der
Räder auf der anderen Achse.
18. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zustände an den Rädern auf der Vorderachse abgetastet
werden, während der Bremsdruck der Bremsen an den Rädern auf
der Hinterachse vermindert wird, und daß der Bremsdruck auf
die Bremsen der Räder auf der Vorderachse gesteuert wird
auf der Grundlage der Abtastung der Blockierung der Räder
auf der Vorderachse unabhängig von dem verminderten Bremsdruck
auf die Bremsen der Räder auf der Hinterachse.
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