DE19926744A1 - Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug - Google Patents
Bremssteuerungssystem für ein FahrzeugInfo
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Abstract
Bei der Durchführung einer automatischen Bremsung zur Vermeidung eines Kontakts eines Fahrzeugs (V) mit einem Objekt kann verhindert werden, daß das Verhalten des Fahrzeugs (V) aufgrund von abnormalen Straßenoberflächenzuständen instabil wird, bei welchen die Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche für die rechten und linken Räder (W¶FL¶, W¶RL¶, W¶RF¶, W¶RR¶) verschieden sind. Ein Objekt, welches in der Fahrtrichtung des Fahrzeugs (V) vor dem Fahrzeug liegt, wird durch eine Radarvorrichtung (S¶1¶) erfaßt und auf Grundlage der erfaßten Ergebnisse betreibt dann, wenn bestimmt wird, daß die Möglichkeit besteht, daß das Fahrzeug (V) mit dem Objekt in Kontakt kommt, das automatische Bremssystem die Bremsvorrichtung (4) zum Zeitpunkt t¶0¶, um eine automatische Bremsung durchzuführen. Zum Zeitpunkt des Beginns der automatischen Bremsung wird dann, wenn ein abnormaler Straßenoberflächenzustand, bei welchem die Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche für die rechten und linken Räder (W¶FL¶, W¶RL¶, W¶RF¶, W¶RR¶) unterschiedlich sind, auf Grundlage der Differenz der Schlupfrate zwischen den rechten und linken Rädern (W¶FL¶, W¶RL¶, W¶RF¶, W¶RR¶) erfaßt und zum Zeitpunkt t¶1¶ wird der wachsende Gradient der Bremskraft der automatischen Bremsung auf einen niedrigen Wert abgesenkt und dies verhindert, daß das Fahrzeugverhalten aufgrund des Auftretens einer unerwünschten Gierbewegung instabil wird. Die Erfassung eines abnormalen Straßenoberflächenzustands kann ferner auf ...
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bremssteuerungssystem für ein
Fahrzeug, welches auf Grundlage einer Relativposition zwischen dem
Fahrzeug und einem durch eine Objekterfassungsvorrichtung, wie
beispielsweise ein Laserradar, erfassten Objekt automatisch die
Bremsvorrichtung betätigt, um einen Kontakt des Fahrzeugs mit dem Objekt
zu verhindern.
Ein derartiges Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug ist bereits
beispielsweise aus der offengelegten japanischen Patentanmeldung
Nr. 6-298022 bekannt. Dieses System weist eine Anordnung auf, in welcher
dann, wenn eine Berührung des Fahrzeugs mit einem Objekt durch eine
Betätigung der Lenkung alleine vermieden werden kann, das Vermeiden des
Kontakts allein durch Betätigen der Lenkung durchgeführt wird, ohne daß
ein automatisches Bremsen ausgeführt wird, und in einem Notfall, in
welchem eine Berührung des Fahrzeugs mit dem Objekt nicht durch eine
Betätigung der Lenkung allein verhindert werden kann, ein automatisches
Bremsen durchgeführt wird, um den Kontakt zu verhindern.
Wenn das automatische Bremsen ausgeführt wird, um einen Kontakt mit
einem voranfahrenden Fahrzeug zu verhindern, falls beispielsweise die
Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche für die rechten und linken
Räder voneinander unterschiedlich sind, wird eine Gierbewegung verursacht
und das Verhalten des Fahrzeugs wird instabil und somit besteht die
Möglichkeit, daß das Verhindern des Kontakts des Fahrzeugs durch das
automatische Bremsen nicht wirkungsvoll durchgeführt werden kann.
Die vorliegende Erfindung wurde unter Berücksichtigung der vorstehend
beschriebenen Umstände in Betracht gezogen und es ist eine Aufgabe der
Erfindung, zu verhindern, daß das Fahrzeug aufgrund unnormaler
Straßenoberflächenzustände, bei welchen die Reibungskoeffizienten der
Straßenoberfläche für die linken und rechten Räder unterschiedlich sind,
instabil wird, wenn ein automatisches Bremsen durchgeführt wird, um einen
Kontakt mit einem Objekt zu verhindern.
Um die vorstehende Aufgabe zu lösen, stellt die vorliegende Erfindung ein
Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug bereit, umfassend eine
Objekterfassungsvorrichtung zum Erfassen eines in der Fahrtrichtung des
Fahrzeugs befindlichen Objekts, Bremsvorrichtungen zum Bremsen des
Fahrzeugs, ein Bestimmungsmittel, welches mit der
Objekterfassungsvorrichtung gekoppelt ist, um die Möglichkeit eines
Kontakts zwischen dem Fahrzeug und dem Objekt auf Grundlage der
Relativpositionen des Fahrzeugs und des Objekts basierend auf der Ausgabe
der Objekterfassungsvorrichtung zu bestimmen, ein automatisches
Bremsmittel, welches mit dem Bestimmungsmittel gekoppelt ist, um ein
automatisches Bremsen durch Betreiben der Bremsvorrichtungen auf
Grundlage der Ausgabe des Bestimmungsmittels durchzuführen. Das
erfindungsgemäße Bremssteuerungssystem umfaßt ferner ein Abnormaler-
Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel, welches mit dem
automatischen Bremsmittel gekoppelt ist, um einen abnormalen
Straßenoberflächenzustand zu erfassen, in welchem die
Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche für die linken und rechten
Räder voneinander verschieden sind, wobei dann, wenn das Abnormaler-
Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel einen abnormalen
Straßenoberflächenzustand erfasst, das automatische Bremsmittel einen
wachsenden Gradienten für die Bremskraft für das automatische Bremsen
festlegt, welcher kleiner als der wachsende Gradient ist, wenn kein
abnormaler Straßenoberflächenzustand erfasst wird.
Mit der vorstehend beschriebenen Anordnung bestimmt dann, wenn die
Objekterfassungsvorrichtung ein Objekt erfaßt, welch es in der Fahrtrichtung
des Fahrzeugs vor dem Fahrzeug vorhanden ist, auf Grundlage der erfassten
Ergebnisse das Bestimmungsmittel die Möglichkeit des Eintretens eines
Kontakts mit dem Objekt aus den Relativpositionen des Fahrzeugs und des
Objekts und dann, wenn bestimmt wird, daß eine Möglichkeit eines
Kontakts besteht, betreibt das automatische Bremsmittel die
Bremsvorrichtung, um ein automatisches Bremsen durchzuführen, damit ein
Kontakt mit dem Objekt verhindert wird. Wenn das Abnormaler-
Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel einen abnormalen
Straßenoberflächenzustand erfaßt, bei welchem die Reibungskoeffizienten
der Straßenoberfläche für die linken und rechten Räder unterschiedlich sind,
legt das automatische Bremsmittel den wachsenden Bremskraft-Gradienten
des automatischen Bremsens als gering fest und verhindert, daß das
Fahrzeug aufgrund des Auftretens einer unerwünschten Gierbewegung
instabil wird, und somit kann ein Kontakt mit Sicherheit vermieden werden.
Die vorliegende Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Abnormaler-
Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel einen abnormalen
Straßenoberflächenzustand auf Grundlage einer Differenz der Schlupfrate
zwischen den rechten und linken Rädern zum Zeitpunkt des Beginns des
automatischen Bremsens erfasst.
Mit der vorstehend beschriebenen Anordnung kann bei einem abnormalen
Straßenoberflächenzustand, bei welchem die Reibungskoeffizienten der
Straßenoberfläche für die linken und rechten Räder unterschiedlich sind, der
abnormale Straßenoberflächenzustand auf Grundlage der Differenz der
Schlupfrate zwischen den rechten und linken Rädern mit Sicherheit erfaßt
werden, da die Schlupfrate des Rads auf der Straßenoberfläche mit einem
kleineren Reibungskoeffizienten größer als die Schlupfrate des Rads auf der
Straßenoberfläche mit einem größeren Reibungskoeffizienten wird.
Die vorliegende Erfindung ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß das
Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel einen abnormalen
Straßenoberflächenzustand auf Grundlage des Betriebszustands des
Antiblockierbremssystems des Fahrzeugs zum Zeitpunkt des Starts des
automatischen Bremsens erfaßt.
Mit der vorstehend beschriebenen Anordnung kann bei einem abnormalen
Straßenoberflächenzustand, bei welchem die Reibungskoeffizienten der
Straßenoberfläche für die rechten und linken Räder unterschiedlich sind, der
abnormale Straßenoberflächenzustand mit Sicherheit auf Grundlage des
Betriebsstatus des Antiblockierbremssystems erfaßt werden, da das Rad auf
der Straßenoberfläche mit einem kleineren Reibungskoeffizienten übermäßig
stark rutscht (schlüpft) aufgrund des automatischen Bremsens, wodurch der
Betrieb des Antiblockierbremssystems ausgelöst wird. Da ein vorhandenes
Antiblockierbremssystem verwendet wird, kann insbesondere nicht nur der
Berechnungsaufwand für das Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Er
fassungsmittel verringert werden, sondern auch eine Kostenreduzierung
erzielt werden.
Die vorliegende Erfindung ist weiter dadurch gekennzeichnet, daß das
Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel einen abnormalen
Straßenoberflächenzustand auf Grundlage einer Gierrate oder
Querbeschleunigung des Fahrzeugs zum Zeitpunkt des Starts des
automatischen Bremsens erfaßt.
Mit der vorstehend beschriebenen Anordnung kann bei einem abnormalen
Straßenoberflächenzustand, bei welchem die Reibungskoeffizienten der
Straßenoberfläche für die rechten und linken Räder unterschiedlich sind, der
abnormale Straßenoberflächenzustand auf Grundlage der Gierrate oder
Querbeschleunigung bestimmt werden, da das Rad auf der
Straßenoberfläche, welches einen kleineren Reibungskoeffizienten aufweist,
aufgrund des automatischen Bremsens früher rutscht (schlüpft) als das Rad
auf der Straßenoberfläche, welches einen größeren Reibungskoeffizienten
benützt, womit die Gierrate oder Querbeschleunigung verursacht wird.
Die vorliegende Erfindung ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß zu dem
Zeitpunkt des Starts des automatischen Bremsens eine Testbremsung
durchgeführt wird, um einen abnormalen Straßenoberflächenzustand zu
erfassen und daß während dieser Testbremsung das Abnormaler-
Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel die Erfassung eines abnormalen
Straßenoberflächenzustands durchführt.
Mit der vorstehend beschriebenen Anordnung kann die Steuerung zum
Verringern des wachsenden Gradienten der Bremskraft ohne Verzögerung
während eines aktuellen automatischen Bremsens unmittelbar nach der
Testbremsung durchgeführt werden, da der abnormale
Straßenoberflächenzustand durch das Durchführen der Testbremsung zum
Zeitpunkt des Beginns des automatischen Bremsens erfaßt wird, und somit
kann mit Sicherheit verhindert werden, daß das Fahrzeugverhalten instabil
wird. Ferner kann ein aktives Bremsen ausgelöst werden, indem der Körper
des Fahrers einer Verzögerungserfassung unterzogen wird, was als Alarm
zusätzlich zur Testbremsung dient.
Die vorliegende Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß lediglich die
Vorderräder während der Testbremsung abgebremst werden.
Mit der vorstehend beschriebenen Anordnung kann ein abnormaler
Straßenoberflächenzustand mit Sicherheit erfaßt werden, indem eine
ausreichende Bremskraft auf die Vorderräder angelegt wird und gleichzeitig
kann die über den Körper des Fahrers erfaßte Verzögerung aufgrund der
Testbremsung auf einen niedrigen Wert gesenkt werden und somit können
unstimmige Erfassungen eliminiert werden.
Fig. 1 ist eine Gesamtansicht eines Fahrzeugs, in welchem die
Bremssteuerungsvorrichtung gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung installiert wurde.
Fig. 2 ist ein Blockdiagramm des Bremssystems gemäß dem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 ist ein Blockdiagramm, welches die Schaltungsauslegung der
elektronischen Steuereinheit gemäß dem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt.
Fig. 4 ist eine Szenerie, welche ein Beispiel eines abnormalen
Straßenoberflächenzustands zeigt.
Fig. 5 ist ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Wirkung des ersten
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
Fig. 6 ist ein Blockdiagramm des Bremssystems betreffend ein
zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Fig. 7 ist ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Wirkung eines dritten
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, umfaßt ein Vierradfahrzeug V, in welchem
ein Bremssteuerungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung installiert
wurde, ein rechtes und linkes Vorderrad WFR und WFL, welche angetriebene
Räder sind, auf welche die Antriebskraft von einer Maschine E über ein
Getriebe T übertragen wird, und ein rechtes und linkes Hinterrad WRR und
WRL, welche mitlaufende Räder sind. Ein vom Fahrer betätigtes Bremspedal
1 ist mit einem Hauptzylinder 3 über einen elektronisch gesteuerten
Vakuumverstärker 2 verbunden, welcher eine der Komponenten ist, die eine
Bremsvorrichtung der vorliegenden Erfindung bilden. Der elektronisch
gesteuerte Vakuumverstärker betreibt den Hauptzylinder 3 durch
mechanische Verstärkung der auf das Bremspedal 1 ausgeübten Tretkraft
und zum Zeitpunkt der automatischen Bremsung betreibt er den
Hauptzylinder 3 gemäß einem Bremsbefehlsignal von der elektronischen
Steuereinheit U unabhängig von der Betätigung des Bremspedals 1. In dem
Fall, in welchem eine Tretkraft auf das Bremspedal 1 ausgeübt wird und ein
Bremsbefehlsignal von der elektronischen Steuereinheit U eingegeben wird,
gibt der elektronisch gesteuerte Vakuumverstärker 2 einen Hydraulikdruck
nach Maßgabe der größeren der beiden Eingaben aus. Zusätzlich ist eine
Eingangsstange des elektronisch gesteuerten Vakuumverstärkers 2 mit dem
Bremspedal 1 über einen Totgangmechanismus verbunden, so daß selbst
dann, wenn der elektronisch gesteuerte Vakuumverstärker 2 nach Maßgabe
eines Signals von der elektronischen Steuereinheit U betrieben wird und die
Eingabestange sich nach vorwärts verschiebt, das Bremspedal 1 in seiner
anfänglichen Position verbleibt.
Ein Paar von Ausgangsöffnungen 8 und 9 des Hauptzylinders 3 sind mit
Bremssätteln 5 FL, 5 FR, 5 RL und 5 RR verbunden, welche jeweils an den
Vorderrädern WFL und WFR und an den Hinterrädern WRL und WRR über eine
Hydraulikdrucksteuervorrichtung 4 angebracht sind, welche eine der
Komponenten ist, die die Bremsvorrichtung der vorliegenden Erfindung
bilden. Die Hydraulikdrucksteuervorrichtung 4 umfaßt vier Druckregulatoren
6 korrespondierend zu den vier Bremssätteln 5 FL, 5 FR, 5 RL und 5 RR. Jeder
Druckregulator 6 ist mit der elektronischen Steuereinheit U verbunden und
steuert somit individuell den Betrieb der Bremssättel 5 FL, 5 FR, 5 RL und 5 RR,
welche an den Vorderrädern WFL und WFR und an den Hinterrädern WRL und
WRR angebracht sind. Deshalb kann dann, wenn der Hydraulikbremsdruck,
welcher zu jedem der Bremssättel 5 FL, 5 FR, 5 RL und 5 RR übertragen wird,
durch die Druckregulatoren 6 unabhängig gesteuert wird, eine
Antiblockierbremssteuerung durchgeführt werden, um das Blockieren der
Räder während des Bremsens zu unterdrücken.
Eine Radarvorrichtung S1, welche elektromagnetische Wellen, wie
beispielsweise einen Laserstrahl oder Millimeterwellen, in Vorwärtsrichtung
des Fahrzeugs aussendet und den relativen Abstand und die
Relativgeschwindigkeit zwischen einem Gegenstand, wie beispielsweise
einem voranfahrenden Fahrzeug, und dem Fahrzeug aufgrund der
reflektierten Wellen erfaßt, Radgeschwindigkeitssensoren S2, welche die
Drehung der Vorderräder WFL und WFR und der Hinterräder WRL und WRR
erfassen, ein Gierratensensor S3, welcher die Gierrate des Fahrzeugs V
erfaßt und ein Querbeschleunigungssensor S4, welcher die
Querbeschleunigung des Fahrzeugs V erfaßt sind mit der elektronischen
Steuereinheit U verbunden.
Die elektronische Steuereinheit U steuert auf Grundlage eines Signals von
der Radarvorrichtung S1, welche eine Objekterfassungsvorrichtung der
vorliegenden Erfindung bildet, und auf Grundlage von Signalen von jedem
der Sensoren S2 bis S4 den Betrieb des elektronisch gesteuerten
Vakuumverstärkers 2 und der Hydraulikdrucksteuervorrichtung 4 sowie den
Betrieb einer Warnvorrichtung 7 umfassend einen Lautsprecher 7.
Wie in Fig. 3 gezeigt, umfaßt die elektronische Steuereinheit U ein
Bestimmungsmittel M1, ein automatisches Bremsmittel M2 und ein
Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel M3. Das
Bestimmungsmittel M1 bestimmt, ob es erforderlich ist oder nicht, einen
Alarm zu erzeugen oder eine automatische Bremsung durchzuführen, um zu
verhindern, daß das Fahrzeug mit einem Objekt in Kontakt kommt, auf
Grundlage des relativen Abstands und der Relativgeschwindigkeit zwischen
dem Fahrzeug und dem durch die Radarvorrichtung S1 erfaßten Objekt und
auf Grundlage der durch die Radgeschwindigkeitssensoren S2 erfaßten
Fahrzeuggeschwindigkeit und Fahrzeugbeschleunigung. Insbesondere dann,
wenn der relative Abstand zwischen dem Fahrzeug und dem Objekt kleiner
als ein vorbestimmter Schwellenwert ist oder wenn die
Relativgeschwindigkeit, mit welcher sich das Fahrzeug dem Objekt nähert,
größer als ein vorbestimmter Schwellenwert ist, wird bestimmt, daß die
Wahrscheinlichkeit eines Kontakts des Fahrzeugs mit dem Objekt hoch ist.
Dann kann unter Berücksichtigung der Schwierigkeit zur Verhinderung eines
Kontakts durch Ausführen eines Brems- oder Lenkbetriebs bei hoher
Fahrzeuggeschwindigkeit oder positiver Fahrzeugbeschleunigung eine
weitere genauere Bestimmung durchgeführt werden, indem jeder der
Schwellenwerte auf Grundlage der Fahrzeuggeschwindigkeits- und
Fahrzeugbeschleunigungswerte korrigiert wird. Ferner ist es auch möglich,
den Betrag der Überlappung in Querrichtung zwischen dem Fahrzeug und
dem Objekt zu berücksichtigen, welcher durch die Radarvorrichtung S1
erfaßt wird, und den Lenkzustand des Fahrzeugs zu berücksichtigen,
welcher durch den Gierratensensor S3 erfaßt wird.
Wenn das Bestimmungsmittel M1 bestimmt, daß die Möglichkeit besteht,
daß das Fahrzeug mit dem Objekt in Kontakt kommt, wird die
Warnvorrichtung 7 mittels eines Summertons oder einer Stimme in Betrieb
genommen, um den Fahrer dazu zu veranlassen, aktiv zu bremsen, wobei
gleichzeitig das automatische Bremsmittel M2 den elektronisch gesteuerten
Vakuumverstärker 2 betätigt, um einen Hydraulikbremsdruck im
Hauptzylinder 3 zu erzeugen und wobei dieser Hydraulikbremsdruck die
Bremssättel 5 FL, 5 FR, 5 RL und 5 RR betätigt, um eine automatische Bremsung
durchzuführen.
Das Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel M3 erfaßt
abnormale Straßenoberflächenzustände (eine sogenannte geteilte-Φ-Straße),
bei welchen die Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche, auf welcher
das Fahrzeug gegenwärtig fährt, zwischen rechten und linken Rädern
unterschiedlich sind, auf Grundlage der Signale von dem
Radgeschwindigkeitssensor S2 (oder Gierratesensor S3 oder
Querbeschleunigungssensor S4). Insbesondere wird die
Fahrzeuggeschwindigkeit aus einem Durchschnittswert der
Geschwindigkeiten der rechten und linken mitlaufenden Räder erfaßt, d. h.
die Radgeschwindigkeiten des rechten Hinterrads und des linken Hinterrads
WRR und WRL, welche durch die Radgeschwindigkeitssensoren S2 und S2
erfaßt wurden, und die Schlupfrate von jedem Rad des Fahrzeugs wird
durch Vergleichen der Fahrzeuggeschwindigkeit mit der Radgeschwindigkeit
von jedem Rad berechnet, welche von den Radgeschwindigkeitssensoren
S2 erfaßt wurden. Dann, wenn die Differenz der Schlupfrate zwischen dem
rechten Vorderrad und dem linken Vorderrad WFR und WFL größer als ein
spezieller Wert ist oder wenn die Differenz der Schlupfrate zwischen dem
rechten Hinterrad und dem linken Hinterrad WRR und WRL größer als ein
spezieller Wert ist, erfaßt das Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Er
fassungsmittel M3 den abnormalen Straßenoberflächenzustand.
Zusätzlich kann dann, wenn die Berechnungsergebnisse für die Erfassung
eines abnormalen Straßenoberflächenzustands unverändert verwendet
werden, der Berechnungsaufwand in der elektronischen Steuereinheit U
verringert werden, da die Berechnung der Schlupfrate von jedem Rad in
einem Antiblockierbremssystem ausgeführt wird, welches bereits im
Fahrzeug V installiert ist, und somit kann insbesondere der Kostenaufwand
durch die Verwendung des bereits vorhandenen Antiblockierbremssystems
verringert werden.
Fig. 4 zeigt ein Beispiel eines abnormalen Straßenoberflächenzustands, bei
welchem lediglich das linke Vorderrad WFL sich auf einer Straßenoberfläche
mit einem geringen Reibungskoeffizienten befindet, wie beispielsweise auf
einer vereisten Straßenoberfläche. Wenn bei diesem Zustand eine Bremsung
durchgeführt wird, wird ein Giermoment M in Richtung des Uhrzeigersinns
um den Schwerpunkt des Fahrzeugs V erzeugt, da die Bremskraft F' auf das
linke Vorderrad WFL kleiner als die Bremskräfte F auf die anderen drei Räder
WFR, WRL und WRR ist, und somit besteht die Möglichkeit, daß das Verhalten
des Fahrzeugs V instabil werden kann.
Deshalb steuert dann, wenn das Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Er
fassungsmittel M3 einen abnormalen Straßenoberflächenzustand erfaßt,
das automatische Bremsmittel M2 den elektronisch gesteuerten
Vakuumverstärker 2 in einer sich von dem Normalfall unterscheidenden
Betriebsweise und somit wird der wachsende Gradient der
Hydraulikbremsdruckausgabe vom Hauptzylinder 3 derart verkleinert, daß
dieser geringer als der im Normalzustand ist.
Dieser Betrieb wird ferner mit Bezug auf das Zeitdiagramm in Fig. 5
erläutert.
Wenn das Bestimmungsmittel M1 zum Zeitpunkt t0 bestimmt, daß die
Möglichkeit besteht, daß das Fahrzeug mit einem Objekt in Kontakt kommt,
betreibt das automatische Bremsmittel M2 den elektronisch gesteuerten
Vakuumverstärker 2, die hydraulische Bremsdruckausgabe vom
Hauptzylinder 3 steigt an und die Bremssättel 5 FL, 5 FR, 5 RL und 5 RR werden
aufgrund dieses Hydraulikbremsdrucks derart betrieben, daß die
automatische Bremsung beginnt (durch Buchstabe a gezeigt). Wenn sich
beispielsweise zu Beginn der automatischen Bremsung lediglich das linke
Vorderrad WFL auf einer Straßenoberfläche mit niedrigem
Reibungskoeffizient befindet, wie in Fig. 4 gezeigt, neigt das rechte
Vorderrad WFR auf der Straßenoberfläche mit einem hohen
Reibungskoeffizienten nicht zum Blockieren und seine Radgeschwindigkeit
verkleinert sich graduell (durch Buchstabe b gezeigt), wohingegen das linke
Vorderrad WFL auf der Straßenoberfläche mit einem niedrigen
Reibungskoeffizienten zum Blockieren neigt und dessen Radgeschwindigkeit
stark abnimmt (durch Buchstabe c gezeigt). Somit ergibt sich eine Differenz
der Schlupfrate zwischen dem rechten Vorderrad und dem linken Vorderrad
WFR und WFL aufgrund der Differenz der Reibungskoeffizienten der
Straßenoberfläche und dann, wenn zum Zeitpunkt t1 die Differenz der
Schlupfrate größer als ein spezieller Wert (beispielsweise 5%) ist, erfaßt
das Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel M3 den
abnormalen Straßenoberflächenzustand.
Somit kann dann, wenn zum Zeitpunkt t1 ein abnormaler
Straßenoberflächenzustand erfaßt wurde, der wachsende Gradient der
Hydraulikbremsdruckausgabe vom Hauptzylinder 3 auf einen geringen Wert
durch die Befehle des automatischen Bremsmittels M2 verkleinert werden
(durch Buchstabe d gezeigt). Dabei wird die Hydraulikdruckbremsausgabe
vom Hauptzylinder 3 unverändert zu dem Bremszylinder 5 FR des rechten
Vorderrads WFR übertragen, welches nicht zum Blockieren neigt, jedoch in
dem Fall des Bremszylinders 5 FL des linken Vorderrads WFL, welches zum
Blockieren neigt, wird die hydraulische Bremsdruckausgabe vom
Hauptzylinder 3 übertragen, nachdem dieser durch den Druckregulator 6
nach Maßgabe der Antiblockierbremssteuerung gesteuert wurde.
Insbesondere wird der zum Bremszylinder 5 FL des linken Vorderrads WFL
übertragene Hydraulikbremsdruck wiederholt verkleinert, konstant gehalten
und dann vergrößert und deshalb wird die Schlupfrate des linken Vorderrads
WFL auf einen geeigneten Wert gesteuert, um ein Blockieren zu verhindern
(durch Buchstaben f und g gezeigt).
Wenn das linke Vorderrad WFL die Straßenoberfläche mit geringem
Reibungskoeffizienten zum Zeitpunkt t2 passiert hat und die
Radgeschwindigkeiten der linken und rechten Vorderräder WFR und WFL
identisch werden, oder wenn die durch den Gierratensensor S3 erfaßte
Gierrate klein wird, kehrt der wachsende Gradient der
Hydraulikbremsdruckausgabe vom Hauptzylinder 3 auf einen normalen
Zustand unter den Befehlen des automatischen Bremsmittels M2 zurück
(durch Buchstabe h gezeigt); dies wird begleitet von einer Verringerung der
Radgeschwindigkeiten des linken und rechten Vorderrads WFR und WFL
(durch Buchstabe i gezeigt) und somit kann die automatische Bremsung
wirksam durchgeführt werden, um zu verhindern, daß das Fahrzeug mit dem
Objekt in Kontakt kommt.
Somit wird dann, wenn zum Zeitpunkt des Beginns der automatischen
Bremsung ein abnormaler Straßenoberflächenzustand erfaßt wurde, der
wachsende Gradient der Hydraulikdruckausgabe vom elektronisch
gesteuerten Vakuumverstärker 2 auf einen niedrigeren Wert als im
Normalzustand abgesenkt und es kann somit verhindert werden, daß das
Verhalten des Fahrzeugs aufgrund der Wirkung eines großen Giermoments
auf das Fahrzeug instabil wird.
Im vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel wird die Erfassung eines
abnormalen Straßenoberflächenzustands auf Grundlage der Schlupfrate von
jedem der Räder durchgeführt, jedoch kann die Erfassung eines abnormalen
Straßenoberflächenzustands auch auf Grundlage der durch den
Gierratesensor S3 erfaßten Gierrate des Fahrzeugs V durchgeführt werden.
Dies bedeutet beispielsweise in Fig. 5, daß dann, wenn eine automatische
Bremsung zum Zeitpunkt t0 in einem Zustand begonnen wird, in welchem
sich das linke Vorderrad WFL auf einer Straßenoberfläche mit einem
niedrigen Reibungskoeffizienten befindet, das linke Vorderrad WFL rutscht,
was ein Giermoment in Richtung nach rechts bewirkt. Wenn das
Giermoment zum Zeitpunkt t1 einen Schwellenwert überschreitet, kann das
Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel M3 den
abnormalen Straßenoberflächenzustand erfassen.
Somit kann im vorliegenden Ausführungsbeispiel zum Zeitpunkt t1 durch
Verkleinern des wachsenden Gradienten der Hydraulikbremsdruckausgabe
vom Hauptzylinder 3 auf einen niedrigeren Wert die Gierrate, welche durch
eine durchgezogene Linie dargestellt ist, auf einen niedrigeren Wert gedrückt
werden im Vergleich zu dem durch die unterbrochene Linie gezeigten Wert
bei einer herkömmlichen Ausführung und es kann eine Stabilisierung des
Fahrzeugverhaltens bewirkt werden.
Ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird
nachfolgend mit Bezug auf Fig. 6 beschrieben.
Im ersten Ausführungsbeispiel bildet der elektronisch gesteuerte
Vakuumverstärker 2 die Bremsvorrichtung, wohingegen im zweiten
Ausführungsbeispiel der elektronisch gesteuerte Vakuumverstärker 2 und
die Hydraulikdrucksteuervorrichtung 4 die Bremsvorrichtung bilden. Wenn
eine automatische Bremsung gestartet wird, wird der elektronisch
gesteuerte Vakuumverstärker 2 durch die elektronische Steuereinheit U
betrieben, der Hauptzylinder 3 erzeugt den maximalen Hydraulikbremsdruck
und der Hydraulikbremsdruck wird durch die
Hydraulikdrucksteuervorrichtung 4 eingestellt und zu den Bremssätteln 5 FL,
5 FR, 5 RL und 5 RR übertragen.
Der Hauptzylinder 3 umfaßt zwei Ausgangsöffnungen 8 und 9; eine der
Ausgangsöffnungen 8 ist mit den Bremssätteln 5 FR und 5 RL des rechten
Vorderrads WFR und des linken Hinterrads WRL über eine
Hydraulikdrucksteuervorrichtung 4 verbunden und die andere Öffnung 9 ist
mit den Bremssätteln 5 FL und 5 RR des linken Vorderrads WFL und des rechten
Hinterrads WRR über eine Hydraulikdrucksteuervorrichtung 4 verbunden.
Obwohl lediglich eine Hydraulikdrucksteuervorrichtung 4 in Fig. 6 gezeigt
ist, welche die Öffnung 8 mit den Bremssätteln 5 FR und 5 RL des rechten
Vorderrads WFR und des linken Hinterrads WRL verbindet, weist die
Hydraulikdrucksteuervorrichtung 4, welche die andere Ausgangsöffnung 9
mit den Bremssätteln 5 FL und 5 RR des linken Vorderrads WFL und des rechten
Hinterrads WRR verbindet, einen identischen Aufbau auf. Die
Hydraulikdrucksteuervorrichtung 4 für das rechte Vorderrad WFR und das
linke Hinterrad WRL wird nachfolgend als repräsentativer Aufbau erläutert.
Ölwege L2 und L3, welche sich von einem Ölweg L1 abspalten, der sich von
der Ausgangsöffnung 8 des Hauptzylinders 3 aus erstreckt, sind mit den
Bremssätteln 5 FR und 5 RL jeweils über erste Umschaltventile 14 und 15
verbunden, welche Solenoidventile umfassen. Ein Paar von Ölwegen L4 und
L5, welche sich von den Ölwegen L2 und L3 stromabwärts der ersten
Umschaltventile 14 und 15 abspalten, sind mit einem Speicher 18 jeweils
über zweite Umschaltventile 16 und 17 verbunden, welche Solenoidventile
umfassen, und eine Hydraulikdruckpumpe 19 ist mit einem Ölweg L6
verbunden, welcher den Speicher 18 und den Ölweg L1 verbindet. Die
ersten Umschaltventile 14 und 15 und die zweiten Umschaltventile 16 und
17 sind mit der elektronischen Steuereinheit U verbunden und werden von
dieser gesteuert.
Wenn eine Bremsung "manuell" durchgeführt wird, befinden sich die ersten
Umschaltventile 14 und 15 und die zweiten Umschaltventile 16 und 17
allesamt in ihrem nicht aktivierten oder energiefreien Zustand, wie in der
Figur gezeigt, die Ausgangsöffnung 8 des Hauptzylinders ist direkt mit dem
Bremssattel 5 FR des rechten Vorderrads WFR und dem Bremssattel 5 RL des
linken Hinterrads WRL verbunden und der vom Hauptzylinder 3 ausgegebene
Hydraulikdruck, welcher sich aus der Betätigung des Bremspedals 1 ergibt,
wird unverändert zu den Bremssätteln 5 FR und 5 RL übertragen.
Zu dem Zeitpunkt, wenn die automatische Bremsung stattfindet, kann dann,
wenn ein Zustand vorhanden ist, in welchem der elektronisch gesteuerte
Vakuumverstärker 2 über Befehle von der elektronischen Steuereinheit U
arbeitet, so daß der Hauptzylinder 3 den maximalen hydraulischen
Bremsdruck erzeugt, der hydraulische Bremsdruck, welcher zu den
Bremssätteln 5 FR und 5 RL übertragen wird, über den Öffnungsgrad der ersten
Umschaltventile 14 und 15 unter Verwendung von Pulsbreitenmodulation
(PWM) gesteuert werden. Deshalb kann dadurch auf dieselbe Weise wie im
ersten Ausführungsbeispiel der wachsende Gradient des hydraulischen
Bremsdrucks während der automatischen Bremsung derart verkleinert
werden, daß er unter dem bei einer normalen Bremsung liegt, und es kann
verhindert werden, daß große Giermomentwerte auf das Fahrzeug V wirken,
womit das Verhalten des Fahrzeugs stabilisiert werden kann.
Zum Zeitpunkt einer Antiblockierbremssteuerung wird durch Aktivieren oder
Einschalten der zweiten Umschaltventile 16 und 17, derart daß diese unter
Bedingungen öffnen, in welchen die ersten Umschaltventile 14 und 15
aktiviert und geschlossen wurden, der zu den Bremssätteln 5 FR und 5 RL
übertragene hydraulische Bremsdruck zum Speicher 18 abgezweigt, um den
Druck zu verringern und in diesem Zustand wird der zu den Bremssätteln 5 FR
und 5 RL übertragene hydraulische Bremsdruck aufrechterhalten, indem die
zweiten Umschaltventile 16 und 17 in den nicht aktivierten Zustand
gebracht werden sind, so daß diese geschlossen werden. In diesem Zustand
wird der Hauptzylinder 3 mit den Bremssätteln 5 FR und 5 RL verbunden, indem
die ersten Umschaltventile 14 und 15 in den nicht aktivierten Zustand
gebracht werden, so daß diese geöffnet werden, und somit wächst der
hydraulische Bremsdruck. Das im Speicher 18 gesammelte Öl wird zum
Hauptzylinder 3 über die Hydraulikdruckpumpe 19 zurückgeführt.
Wie vorstehend beschrieben können durch Steuern der ersten
Umschaltventile 14 und 15 und der zweiten Umschaltventile 16 und 17 zum
Öffnen und Schließen derselben und somit durch wiederholtes Verringern,
Konstanthalten und Vergrößern des zu den Bremssätteln 5 FR und 5 RL
übertragenen hydraulischen Bremsdrucks die Bremskräfte auf das rechte
Vorderrad WFR und das linke Hinterrad WRL unabhängig auf jeden Wert
gesteuert werden und dadurch wird die Antiblockierbremsfunktion
herbeigeführt. Zusätzlich können in derselben Weise, wie vorstehend
beschrieben, das linke Vorderrad WFL und das rechte Hinterrad WRR
unabhängig auf jeden Bremskraftwert gesteuert werden.
Ein drittes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird im
folgenden mit Bezug auf Fig. 7 erklärt.
Im dritten Ausführungsbeispiel betreibt dann, wenn das Bestimmungsmittel
M1 zum Zeitpunkt t0 bestimmt, daß die Möglichkeit besteht, daß das
Fahrzeug mit einem Objekt in Kontakt kommt, das automatische
Bremsmittel M2 den Hauptzylinder 3 über den elektronisch gesteuerten
Vakuumverstärker 2 und führt über einen kurzen Zeitraum (beispielsweise
0,2 Sekunden) eine Testbremsung aus. Die Verzögerung der Testbremsung
wird auf einen vergleichbar niedrigen Wert (beispielsweise 0,3 G) gesetzt
und der Fahrer wird einer Erfassung der Körperverzögerung als Warnung
ausgesetzt, um zu bewirken, daß der Fahrer aktiv verzögert. Zum selben
Zeitpunkt wird während der Testbremsung eine Erfassung eines abnormalen
Straßenoberflächenzustands auf Grundlage der Schlupfrate jedes Rads, des
Betriebszustands des Antiblockierbremssystems, der Gierratenveränderung,
der Querbeschleunigungsveränderung usw. durchgeführt.
Wenn als Ergebnis kein abnormaler Straßenoberflächenzustand erfaßt wird,
wird die durch die unterbrochene Linie dargestellte aktuelle automatische
Bremsung zum Zeitpunkt t1 begonnen. Wenn jedoch ein abnormaler
Straßenoberflächenzustand erfaßt wird, wird der wachsende Gradient der
Bremskraft der aktuellen automatischen Bremsung auf einen niedrigen Wert
verkleinert, wie durch die durchgezogene Linie dargestellt, und somit kann
verhindert werden, daß das Verhalten des Fahrzeugs instabil wird. Zum
Zeitpunkt t2 nach dem Beginnen der aktuellen automatischen Bremsung wird
die Erfassung eines abnormalen Straßenoberflächenzustands durchgeführt;
wenn kein abnormaler Straßenoberflächenzustand erfaßt wird, d. h. wenn
das Fahrzeug V sich bereits aus dem Bereich des abnormalen
Straßenoberflächenzustands herausbewegt hat, wird zum Zeitpunkt t3 der
wachsende Gradient der Bremskraft der automatischen Bremsung auf einen
normalen Zustand zurückgesetzt (durch strichpunktierte Linie gezeigt).
Deshalb kann der Bremsweg des Fahrzeugs maximal verringert werden und
somit kann die Vermeidung eines Kontakts des Fahrzeugs mit dem Hindernis
verbessert werden. Zusätzlich ist es dann, wenn ein abnormaler
Straßenoberflächenzustand als ein Ergebnis der Testbremsung erfaßt wurde
und die aktuelle automatische Bremsung mit einem niedrigen wachsenden
Gradienten durchgeführt wurde, bevorzugt, die Startzeit der aktuellen
automatischen Bremsung derart festzulegen, daß diese früher als im Falle
von Normalzuständen liegt, um die Verringerung der Bremskraft aufgrund
des niedrigen wachsenden Gradienten zu kompensieren.
Die Testbremsung wird allein durch Bremsen der Vorderräder WFL und WFR
durchgeführt. Der Grund dafür liegt darin, daß die Verzögerung aufgrund der
Testbremsung, welche über den Körper des Fahrers erfaßt wird, vor dem
Hintergrund der Verkaufbarkeit nicht zu groß gemacht werden kann. Wenn
beide Vorderräder WFL und WFR und beide Hinterräder WRL und WRR der
Testbremsung ausgesetzt würden, würde die Bremskraft auf jedes der Räder
klein werden und es bestünde die Möglichkeit, daß die Erfassung eines
abnormalen Straßenoberflächenzustands nicht ausreichend genau
durchgeführt werden könnte. Andererseits kann dann, wenn lediglich die
Vorderräder WFL und WFR gebremst werden, verhindert werden, daß die
anhand des Körpers des Fahrers erfaßte Verzögerung extrem groß wird und
eine unstimmige Erfassung bewirkt, wohingegen sichergestellt ist, daß die
Bremskräfte auf die Vorderräder WFL und WFR ausreichend sind, und die
Erfassung eines abnormalen Straßenoberflächenzustands wird genau
durchgeführt.
Es können auch Variationen im Aufbau der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, beispielsweise kann ein abnormaler
Straßenoberflächenzustand auf Grundlage der - durch den
Querbeschleunigungssensor S4 erfaßten Querbeschleunigung des Fahrzeugs
V erfaßt werden anstelle der Erfassung eines abnormalen
Straßenoberflächenzustands auf Grundlage der Gierrate (durch Fig. 5
gezeigt). Ferner kann der hydraulische Bremsdruck während einer
automatischen Bremsung anstatt durch den Hauptzylinder 3 durch ein
anderes Mittel erzeugt werden, wie beispielsweise durch eine
Hydraulikdruckpumpe.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung bestimmt dann, wenn die
Objekterfassungsvorrichtung ein Objekt erfaßt, welches in der
Fahrzeugfahrtrichtung vor dem Fahrzeug liegt, auf Grundlage der
Erfassungsergebnisse das Bestimmungsmittel die Möglichkeit des
Zustandekommens eines Kontakts mit dem Objekt auf Grundlage der
Relativposition zwischen dem Fahrzeug und dem Objekt und dann, wenn
bestimmt wird, daß die Möglichkeit eines Kontakts mit dem Objekt besteht,
betreibt das automatische Bremsmittel die Bremsvorrichtung, um die
automatische Bremsung durchzuführen, um den Kontakt mit dem Fahrzeug
zu vermeiden. Wenn das Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Er
fassungsmittel einen abnormalen Straßenoberflächenzustand erfasst, bei
welchem die Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche für die rechten
und linken Räder unterschiedlich sind, legt das automatische Bremsmittel
einen niedrigeren wachsenden Gradienten für die Bremskraft der
automatischen Bremsung fest, wodurch verhindert wird, daß das Verhalten
des Fahrzeugs aufgrund des Auftretens einer unerwünschten Gierbewegung
instabil wird und somit kann ein Kontakt vermieden werden.
Ferner kann gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung bei einem abnormalen Straßenoberflächenzustand, bei welchem
die Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche für die rechten und linken
Räder unterschiedlich sind, der abnormale Straßenoberflächenzustand mit
Sicherheit auf Grundlage der Differenz der Schlupfrate zwischen den rechten
und linken Rädern erfaßt werden, da die Schlupfrate der Räder auf der
Straßenoberfläche mit kleinem Reibungskoeffizienten größer als diejenige
der Räder auf der Straßenoberfläche mit großem Reibungskoeffizienten wird.
Ferner kann bei einem abnormalen Straßenoberflächenzustand, bei welchem
die Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche für die rechten und linken
Räder unterschiedlich sind, der abnormale Straßenoberflächenzustand mit
Sicherheit auf Grundlage des Betriebszustands des
Antiblockierbremssystems erfaßt werden, da das Rad auf der
Straßenoberfläche mit kleinem Reibungskoeffizienten aufgrund der
automatischen Bremsung zu einem stärkeren Grad schlüpft, womit der
Betrieb des Antiblockiersystems bewirkt wird. Insbesondere kann aufgrund
der Verwendung eines vorhandenen Antiblockierbremssystems nicht nur der
Berechnungsaufwand des Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Er
fassungsmittels verringert werden, sondern dies kann auch zu einer
Verringerung der Kosten beitragen.
Ferner kann gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung bei einem abnormalen Straßenoberflächenzustand, bei welchem
die Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche für die rechten und linken
Räder unterschiedlich sind, der abnormale Straßenoberflächenzustand auf
Grundlage der Gierrate oder Querbeschleunigung erfaßt werden, da das Rad
auf der Straßenoberfläche mit einem geringen Reibungskoeffizienten,
aufgrund der automatischen Bremsung früher rutscht als das Rad auf der
Straßenoberfläche mit einem großen Reibungskoeffizienten, womit die
Gierrate wächst oder eine Querbeschleunigung verursacht wird.
Ferner kann die Steuerung des wachsenden Gradienten der Bremskraft zur
Verringerung des Gradienten ohne Verzögerung während einer aktuellen
automatischen Bremsung auf die Testbremsung folgend durchgeführt
werden, da der abnormale Straßenoberflächenzustand durch das
Durchführen der Testbremsung zum Zeitpunkt des Beginns der
automatischen Bremsung durchgeführt wird, und somit kann mit Gewißheit
verhindert werden, daß das Verhalten des Fahrzeugs instabil wird. Ferner
hat die Erfassung der Verzögerung anhand des Körpers des Fahrers die
Funktion einer die Testbremsung begleitenden Warnung, um eine aktive
Bremsung herbeizuführen.
Durch Ausüben einer ausreichend großen Bremskraft auf die Vorderräder
kann ein abnormaler Straßenoberflächenzustand mit Gewißheit erfaßt
werden, während gleichzeitig die Verzögerung aufgrund der Testbremsung,
welche anhand des Körpers des Fahrers erfaßt wird, auf einen niedrigen
Wert gedrückt werden kann und somit jede unstimmige Erfassung eliminiert
werden kann.
Die vorliegende Erfindung kann in weiteren speziellen Formen ausgeführt
werden, ohne den Grundgedanken oder wesentliche Eigenschaften
derselben zu verlassen. Die voranstehend offenbarten Ausführungsbeispiele
sind deshalb in allen Belangen als darstellend und nicht beschränkend zu
betrachten, wobei der Rahmen der Erfindung eher durch die beigefügten
Ansprüche und weniger durch die vorangehende Beschreibung festgelegt ist
und wobei alle Veränderungen, welche in den Wortlaut und den
Äquivalenzbereich der Ansprüche fallen, deshalb in diesen eingeschlossen
sind.
Bei der Durchführung einer automatischen Bremsung zur Vermeidung eines
Kontakts eines Fahrzeugs V mit einem Objekt kann verhindert werden, daß
das Verhalten des Fahrzeugs V aufgrund von abnormalen
Straßenoberflächenzuständen instabil wird, bei welchen die
Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche für die rechten und linken
Räder WFL, WRL, WRF, WRR verschieden sind. Ein Objekt, welches in der
Fahrtrichtung des Fahrzeugs V vor dem Fahrzeug liegt, wird durch eine
Radarvorrichtung S1 erfaßt und auf Grundlage der erfaßten Ergebnisse
betreibt dann, wenn bestimmt wird, daß die Möglichkeit besteht, daß das
Fahrzeug V mit dem Objekt in Kontakt kommt, das automatische
Bremssystem die Bremsvorrichtung 4 zum Zeitpunkt t0, um eine
automatische Bremsung durchzuführen. Zum Zeitpunkt des Beginns der
automatischen Bremsung wird dann, wenn ein abnormaler
Straßenoberflächenzustand, bei welch ein die Reibungskoeffizienten der
Straßenoberfläche für die rechten und linken Räder WFL, WRL, WRF, WRR
unterschiedlich sind, auf Grundlage der Differenz der Schlupfrate zwischen
den rechten und linken Rädern WFL, WRL, WRF, WRR erfaßt und zum Zeitpunkt
t1 wird der wachsende Gradient der Bremskraft der automatischen
Bremsung auf einen niedrigen Wert abgesenkt und dies verhindert, daß das
Fahrzeugverhalten aufgrund des Auftretens einer unerwünschten
Gierbewegung instabil wird. Die Erfassung eines abnormalen
Straßenoberflächenzustands kann ferner auf Grundlage des
Betriebszustands des Antiblockierbremssystems, der Gierrate oder der
Querbeschleunigung durchgeführt werden.
Claims (7)
1. Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug (V), umfassend:
- - eine Objekterfassungseinrichtung (S1) zum Erfassen eines in der Fahrzeugfahrtrichtung befindlichen Objekts,
- - Bremsvorrichtungen (4) zum Bremsen des Fahrzeugs (V),
- - ein Bestimmungsmittel (M1), welches mit der Objekterfassungseinrichtung (S1) gekoppelt ist, um die Möglichkeit eines Kontakts zwischen dem Fahrzeug (V) und dem Objekt auf Grundlage der Relativpositionen des Fahrzeugs (V) und des Objekts basierend auf der Ausgabe der Objekterfassungseinrichtung (S1) zu bestimmen,
- - ein automatisches Bremsmittel (M2), welches mit dem Bestimmungsmittel (M1) gekoppelt ist, um eine automatische Bremsung durch den Betrieb der Bremsvorrichtungen (4) auf Grundlage der Ausgabe des Bestimmungsmittels (M1) durchzuführen, und
- - ein Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel (M3), welches mit dem automatischen Bremsmittel (M2) gekoppelt ist, um einen abnormalen Straßenoberflächenzustand zu erfassen, in welchem die Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche für linke und rechte Räder (WFL, WRL, WRF, WRR) des Fahrzeugs unterschiedlich sind,
2. Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel
(M3) einen abnormalen Straßenoberflächenzustand auf Grundlage
einer Differenz einer Schlupfrate zwischen den rechten und linken
Rädern (WFL, WRL, WRF, WRR) zum Zeitpunkt des Beginns der
automatischen Bremsung erfaßt.
3. Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel
(M3) einen abnormalen Straßenoberflächenzustand auf Grundlage des
Betriebszustands eines Antiblockierbremssystems des Fahrzeugs (V)
zum Zeitpunkt des Beginns der automatischen Bremsung erfaßt.
4. Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel
(M3) einen abnormalen Straßenoberflächenzustand auf Grundlage
einer Gierrate des Fahrzeugs (V) zum Zeitpunkt des Beginns der
automatischen Bremsung erfaßt.
5. Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel
(M3) einen abnormalen Straßenoberflächenzustand auf Grundlage
einer Querbeschleunigung des Fahrzeugs (V) zum Zeitpunkt des
Beginns der automatischen Bremsung erfaßt.
6. Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug nach einem der Ansprüche
2 bis 5, umfassend Mittel für eine Testbremsung des Fahrzeugs (V),
um einen abnormalen Straßenoberflächenzustand zu erfassen, wobei
die Testbremsung zum Zeitpunkt des Beginns der automatischen
Bremsung durchgeführt wird, wobei während der Testbremsung das
Abnormaler-Straßenoberflächenzustand-Erfassungsmittel (M3) die
Erfassung eines abnormalen Straßenoberflächenzustands durchführt.
7. Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug nach Anspruch 6, wobei
lediglich die Vorderräder (WFL, WRF) während der Testbremsung
gebremst sind.
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