DE102012206228A1 - Verfahren zur Kollisionsvermeidung eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Verfahren zur Kollisionsvermeidung eines Kraftfahrzeugs Download PDFInfo
- Publication number
- DE102012206228A1 DE102012206228A1 DE201210206228 DE102012206228A DE102012206228A1 DE 102012206228 A1 DE102012206228 A1 DE 102012206228A1 DE 201210206228 DE201210206228 DE 201210206228 DE 102012206228 A DE102012206228 A DE 102012206228A DE 102012206228 A1 DE102012206228 A1 DE 102012206228A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- friction
- coefficient
- driver
- braking
- motor vehicle
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Images
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T8/00—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
- B60T8/17—Using electrical or electronic regulation means to control braking
- B60T8/172—Determining control parameters used in the regulation, e.g. by calculations involving measured or detected parameters
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T7/00—Brake-action initiating means
- B60T7/12—Brake-action initiating means for automatic initiation; for initiation not subject to will of driver or passenger
- B60T7/22—Brake-action initiating means for automatic initiation; for initiation not subject to will of driver or passenger initiated by contact of vehicle, e.g. bumper, with an external object, e.g. another vehicle, or by means of contactless obstacle detectors mounted on the vehicle
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T8/00—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
- B60T8/17—Using electrical or electronic regulation means to control braking
- B60T8/1755—Brake regulation specially adapted to control the stability of the vehicle, e.g. taking into account yaw rate or transverse acceleration in a curve
- B60T8/17558—Brake regulation specially adapted to control the stability of the vehicle, e.g. taking into account yaw rate or transverse acceleration in a curve specially adapted for collision avoidance or collision mitigation
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T2210/00—Detection or estimation of road or environment conditions; Detection or estimation of road shapes
- B60T2210/10—Detection or estimation of road conditions
- B60T2210/12—Friction
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kollisionsvermeidung eines Kraftfahrzeugs, bei dem – eine bevorstehende Kollisionsgefahr für das Kraftfahrzeug detektiert wird, – bei bevorstehender Kollisionsgefahr durch einen fahrerunabhängigen Bremseingriff ein Warnruck erzeugt wird und – bei einem Nichtreagieren des Fahrers auf den Warnruck eine weitere fahrerunabhängige Bremsung durchgeführt wird. Der Kern der Erfindung besteht darin, dass durch eine Auswertung der sich durch den Warnruck einstellenden Fahrdynamik des Kraftfahrzeugs eine Abschätzung über den Reibwert der Fahrbahn erfolgt.
Description
- Stand der Technik
- In Fahrzeugen der neueren Generationen sind Assistenzfunktionen verfügbar, die aufgrund von Umfeldsensorik, z.B. mittels Radar- oder Videosensorik, die Gefahrensituation von Auffahrunfällen einschätzen und aktiv Eingriffe über die Bremsaktuatorik vornehmen, um dadurch Unfälle zu vermeiden oder zumindest die Unfallschwere zu mindern. Diese Assistenzfunktionen werden in Abhängigkeit der Kritikalität, z.B. der Zeit bis zu einer Kollision, und in Abhängigkeit der Fahrerreaktion aktiviert. Beispielsweise kann eine Aktivierungsreihenfolge dieser Funktionen folgendermaßen aussehen:
- 1. Warnruck: Diese Funktion wird nur aktiviert, wenn der Fahrer nicht bremst und eine Kollision ohne Bremsung wahrscheinlich ist. Die Funktion soll den Fahrer rechtzeitig zu einer Bremsung animieren.
- 2. Autonome Teilbremsung: Auch diese Funktion wird nur aktiviert, wenn der Fahrer nicht bremst. Zweck der Funktion ist es, dem Fahrer mehr Zeit zur Reaktion auf den Warnruck zu geben, d.h. eine Reaktionszeitverlängerung.
- 3. Zielbremsung: Diese Funktion erhöht die Bremsleistung, wenn die vom Fahrer angeforderte Bremsleistung nicht ausreichend ist, um eine Kollision zu vermeiden. Ziel der Funktion ist es, die Kollision zu vermeiden
- 4. Notbremsung: Diese Funktion wird aktiv, wenn eine Kollision selbst durch eine Vollverzögerung nicht mehr vermieden werden kann. Sie dient dazu, die Umfallschwere einer Kollision zu vermindern.
- Eine Zielbremsung wird aktiv, wenn der Fahrer bremst und eine Kollision nicht mehr vermieden werden kann. Eine Notbremsung wird unabhängig vom Fahrer aktiv, wenn eine Kollision nicht mehr vermieden werden kann.
- Alle oben aufgeführten Funktionen gehen von einem Reibwert Eins, das entspricht einem sehr hohen Reibwert wie er z.B. bei trockenem Asphalt vorliegt, aus. Dies ist notwendig, da der Reibwert vor den Eingriffen oft nicht sicher geschätzt werden kann und daher die Annahme von trockenem Asphalt die Zahl der unberechtigten Eingriffe reduziert.
- Aus der
DE 199 26 744 A1 ist ein Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug bekannt. Bei der Durchführung einer automatischen Bremsung zur Vermeidung eines Kontakts eines Fahrzeugs soll verhindert werden, dass das Verhalten des Fahrzeugsaufgrund von abnormalen Straßenoberflächenzuständen instabil wird, bei welchen die Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche für die linken und rechten Räder verschieden sind. Ein Objekt, welches in der Fahrtrichtung des Fahrzeugs vor dem Fahrzeug liegt, wird durch eine Radarvorrichtung erfasst, und auf der Grundlage der erfassten Ergebnisse betreibt dann, wenn bestimmt wird, dass die Möglichkeit besteht, dass das Fahrzeug mit dem Objekt in Kontakt kommt, das automatische Bremssystem die Bremsvorrichtung zum Zeitpunkt t0, um eine automatische Bremsung durchzuführen. In einem Ausführungsbeispiel betreibt dann, wenn über ein Bestimmungsmittel bestimmt wird, dass das Fahrzeug mit einem Objekt in Kontakt kommt, ein automatisches Bremsmittel den Hauptzylinder über den elektronisch gesteuerten Vakuumverstärker und führt über einen kurzen Zeitraum eine Testbremsung durch. Die Verzögerung der Testbremsung wird auf einen vergleichbar niedrigen Wert gesetzt und der Fahrer wird einer Erfassung der Körperverzögerung als Warnung ausgesetzt, um zu bewirken, dass der Fahrer aktiv verzögert. Zum selben Zeitpunkt wird während der Testbremsung eine Erfassung eines abnormalen Straßenoberflächenzustands auf der Grundlage der Schlupfrate jedes Rads, des Betriebszustands des Antiblockiersystems, der Gierratenveränderung, der Querbeschleunigungsveränderung usw. durchgeführt. - Aus der
DE 10 2010 031 038 A1 ist ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs bei einem Fahrmanöver bekannt, bei dem die Umgebung des Fahrzeuges erfasst wird und geprüft wird, ob sich mindestens ein Objekt in der Umgebung des Fahrzeuges befindet und anschließend ermittelt wird, ob sich das Fahrzeug dem Objekt nähert und eine Warnung an den Fahrer ausgegeben wird, wenn sich das Fahrzeug dem Objekt bis auf einen kritischen Abstand nähert. Der Fahrer wird durch einen Warnruck gewarnt und nach Durchführung des Warnrucks wird die Geschwindigkeit automatisch reduziert. - Die Merkmale der Oberbegriffe der unabhängigen Ansprüche sind der
DE 10 2010 031 038 A1 entnommen. - Offenbarung der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kollisionsvermeidung eines Kraftfahrzeugs, bei dem
- – eine bevorstehende Kollisionsgefahr für das Kraftfahrzeug detektiert wird,
- – bei bevorstehender Kollisionsgefahr durch einen fahrerunabhängigen Bremseingriff ein Warnruck erzeugt wird und
- – bei einem Nichtreagieren des Fahrers auf den Warnruck eine weitere fahrerunabhängige Bremsung durchgeführt wird.
- Der Kern der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Auswertung der sich während des Warnrucks einstellenden Fahrdynamik des Kraftfahrzeugs eine Abschätzung über den Reibwert der Fahrbahn erfolgt.
- Damit wird der Warnruck neben der Fahrerwarnung auch zur Reibwertschätzung genutzt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die weitere fahrerunabhängige Bremsung abhängig vom durch den Warnruck abgeschätzten Reibwert ist. Dies erlaubt eine Anpassung der fahrerunabhängigen Bremsung an den Untergrund und damit eine Erhöhung der Sicherheit für das Fahrzeug.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Intensität bzw. Stärke der weiteren fahrerunabhängigen Bremsung abhängig vom Reibwert ist. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der zeitliche Abstand zwischen dem Ende des Warnrucks und dem Beginn der weiteren fahrerunabhängigen Bremsung abhängig vom Reibwert ist.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abschätzung des Reibwerts darin besteht, dass der Reibwert entweder als Niedrigreibwert oder als Hochreibwert festgestellt wird. Insbesondere kann damit ein gefährlicher Untergrund von Schnee oder Eis erkannt werden, in welchem ein anderes Bremsverhalten gegenüber einem Hochreibwert wie Asphalt vorteilhaft ist.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Abschätzung das Vorliegen eines Niedrigreibwerts, insbesondere von Schnee oder Eis, ermittelt wird, und sofern dies nicht vorliegt, die Fahrbahn als mit einem Hochreibwert behaftet angenommen wird.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass bei einem detektierten Niedrigreibwert die Intensität der weiteren fahrerunabhängigen Bremsung höher ist als bei einem detektierten Hochreibwert der Fahrbahn. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass bei einem detektierten Niedrigreibwert der Fahrbahn die weitere fahrerunabhängige Bremsung zeitlich früher gestartet wird als bei einem detektierten Hochreibwert.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
- – dass bei Nichtreagieren des Fahrers als erste weitere Bremsung eine vom abgeschätzten Reibwert unabhängige Teilbremsung durchgeführt wird und
- – falls der Fahrer während der Teilbremsung weiterhin nicht bremst oder zu schwach bremst, eine vom abgeschätzten Reibwert abhängige zweite weitere Bremsung durchgeführt wird, deren Intensität höher als die Intensität der Teilbremsung ist, wobei die Intensität der zweiten weiteren Bremsung bei einem als niedrig abgeschätzten Reibwert höher ist als bei einem als hoch abgeschätzten Reibwert.
- Weiter umfasst die Erfindung eine Vorrichtung bzw. ein Steuergerät, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der vorstehend geschilderten Verfahren ausgestaltet sind.
- Die Zeichnung umfasst die
1 und2 . -
1 zeigt den zeitlichen Ablauf der Reibwertschätzung und der im Falle eines Niedrigreibwerts vorgenommenen Funktionsüberplanung bzw. Funktionsmodifizierung. -
2 zeigt den Ablauf einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. - Die Erfindung basiert darauf, dass durch eine entsprechende Auslegung des Warnrucks, insbesondere die Höhe des fahrerunabhängig angelegten Bremsdrucks, das Vorliegen eines Niedrigreibwertes, z.B. Schnee oder Eis, erkannt wird. Diese Reibwertermittlung beruht z.B. auf der Auswertung des Radschlupfes während des Warnrucks oder auf der Detektion des Eingriffes eines Antiblockiersystems. Schon ein Bremseingriff mäßiger Stärke führt bei Vorliegen eines Niedrigreibwertes wie Schnee oder Eis zu einem hohen Bremsschlupf der Räder oder dem Ansprechen eines Antiblockiersystems. Auch eine Reibwertschätzung bei hohem oder mittlerem Reibwert ist möglich, jedoch erfordert dies eine relativ hohe Bremskraft beim Warnruck und wird vom Fahrer deshalb als sehr unkomfortabel empfunden.
- Der Zeitpunkt der Aktivierung des Warnrucks basiert weiterhin auf der Annahme eines Reibwertes von Eins, d.h. μ = 1, um die Robustheit der Funktion in Bezug auf die Fehlauslöserate zu erhalten.
- Bei einem erkannten niedrigen Reibwert kann die Abfolge und die zeitliche Aktivierung der Warn-, Fahrerunterstützungs- und Unfallschwereminderungsfunktionen dem ermittelten Reibwert angepasst werden. Dadurch wird die Kollisionshäufigkeit reduziert oder zumindest die Unfallschwere gemindert und ein Sicherheitsgewinn für das Fahrzeug erreicht.
- Damit hat der Warnruck eine Doppelfunktion: Neben der Hauptzweck der Fahrerwarnung hat der Warnruck die neue Aufgabe, den Reibwert auf Eis oder Schnee zu schätzen.
- Die Wirkungsweise der Erfindung ist in
1 anhand einer Aktivierungsreihenfolge der Funktionen 1) Warnruck, 2) Autonome Teilbremsung, 3) Zielbremsung und 4) Notbremsung dargestellt. - Dabei ist in allen Diagrammen in Abszissenrichtung nach rechts die Zeit t aufgetragen. Im oberen Diagramm ist in Ordinatenrichtung der Bremsdruck p in einem Radbremszylinder aufgetragen. Zum Zeitpunkt t0 wird festgestellt, dass ohne Bremsmaßnahmen seitens des Fahrers eine Kollision möglich wird, deshalb wird fahrerunabhängig eine sich von t0 bis t1 erstreckende Warnbremsung durchgeführt, welche der Fahrer des Fahrzeugs als Warnruck spürt. Wird auf eine Reibwertermittlung durch den Warnruck verzichtet, dann wird von t = t1 bis t = t2a eine fahrerunabhängige autonome Teilbremsung durchgeführt, um die Reaktionszeit für den Fahrer zur Durchführung einer Fahrerbremsung zu verlängern. Bremst der Fahrer nicht oder zu schwach, dann wird von t = t2a bis t = t3a die fahrerunabhängige Bremsstärke erhöht, um eine Kollision zu vermeiden. Zum Zeitpunkt t3a wird eine fahrerunabhängige Notbremsung gestartet, welche zum Zeitpunkt t4a den Maximalwert erreicht. Dieser Verlauf ist als durchgezogene Linie
103 dargestellt, die unterschiedlichen Phasen sind im unteren Diagramm in Blockform in der mit110 markierten Zeile dargestellt. - Der gestrichelte Verlauf
104 zeigt die Funktionsplanung für den Fall eines erkannten Niedrigreibwerts. Durch Auswertung des Verhaltens der Radgrößen während des Warnrucks101 wird das Vorliegen eines Untergrunds mit Niedrigreibwert wie Schnee oder Eis erkannt. Während der der autonomen Teilbremsung wird dem Fahrer wiederum die Gelegenheit zu einem eigenen Bremsmanöver gegeben. Nutzt der Fahrer diese Gelegenheit nicht, dann wird wegen des Niedrigreibwerts zum Zeitpunkt t2a eine Zielbremsung mit erhöhtem Bremsdruck durchgeführt und es wird rascher eine Notbremsung durchgeführt, welche zum Zeitpunkt t2b beginnt. - Der Ablauf einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in
2 dargestellt. Nach dem Start des Verfahrens in Block200 wird in Block201 abgefragt, ob eine Kollisionsgefahr für das Fahrzeug besteht. Ist dies nicht der Fall, dann wird über den Zweig „n“ zu Block200 zurückgegangen. Besteht jedoch eine Kollisionsgefahr, dann wird über den Zweig „y“ in Block202 ein Warnruck erzeugt und zugleich der Reibwert der Fahrbahn abgeschätzt bzw. ermittelt. Anschließend wird in Block203 ermittelt, ob der Fahrer auf den Warnruck reagiert. Wird eine Fahrerreaktion festgestellt, dann wird über Zweig „n“ zu Block200 zurückgegangen. Wird jedoch keine Fahrerreaktion festgestellt, dann erfolgt in Block204 ein fahrerunabhängiger Eingriff in die Fahrdynamik des Kraftfahrzeugs. Beispielsweise kann es sich um einen Bremseingriff handeln. In Block205 endet das Verfahren. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19926744 A1 [0004]
- DE 102010031038 A1 [0005, 0006]
Claims (10)
- Verfahren zur Kollisionsvermeidung eines Kraftfahrzeugs, bei dem – eine bevorstehende Kollisionsgefahr für das Kraftfahrzeug detektiert wird (
201 ), – bei bevorstehender Kollisionsgefahr durch einen fahrerunabhängigen Bremseingriff ein Warnruck erzeugt wird (202 ) und – bei einem Nichtreagieren des Fahrers auf den Warnruck eine weitere fahrerunabhängige Bremsung (204 ) durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, – dass durch eine Auswertung der sich durch den Warnruck (101 ) einstellenden Fahrdynamik des Kraftfahrzeugs eine Abschätzung über den Reibwert der Fahrbahn erfolgt (202 ). - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere fahrerunabhängige Bremsung abhängig vom durch den Warnruck (
101 ) abgeschätzten Reibwert ist. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Intensität der weiteren fahrerunabhängigen Bremsung abhängig vom Reibwert ist.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zeitliche Abstand zwischen dem Ende des Warnrucks (t1) und dem Beginn der weiteren fahrerunabhängigen Bremsung (t2a) abhängig vom Reibwert ist.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschätzung des Reibwerts darin besteht, dass der Reibwert entweder als Niedrigreibwert oder als Hochreibwert festgestellt wird.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem detektierten Niedrigreibwert die Intensität der weiteren fahrerunabhängigen Bremsung höher ist als bei einem detektierten Hochreibwert der Fahrbahn.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem detektierten Niedrigreibwert der Fahrbahn die weitere fahrerunabhängige Bremsung zeitlich früher gestartet wird als bei einem detektierten Hochreibwert.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Abschätzung das Vorliegen eines Niedrigreibwerts, insbesondere von Schnee oder Eis, ermittelt wird, und sofern dies nicht vorliegt, die Fahrbahn als mit einem Hochreibwert behaftet angenommen wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, – dass bei Nichtreagieren des Fahrers als erste weitere Bremsung eine vom abgeschätzten Reibwert unabhängige Teilbremsung durchgeführt wird und – falls der Fahrer während der Teilbremsung weiterhin nicht bremst oder zu schwach bremst, eine vom abgeschätzten Reibwert abhängige zweite weitere Bremsung durchgeführt wird, deren Intensität höher als die Intensität der Teilbremsung ist, wobei die Intensität bei einem als niedrig abgeschätzten Reibwert höher ist als bei einem als hoch abgeschätzten Reibwert.
- Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der vorstehend beanspruchten Verfahren ausgestaltet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201210206228 DE102012206228A1 (de) | 2012-04-16 | 2012-04-16 | Verfahren zur Kollisionsvermeidung eines Kraftfahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201210206228 DE102012206228A1 (de) | 2012-04-16 | 2012-04-16 | Verfahren zur Kollisionsvermeidung eines Kraftfahrzeugs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102012206228A1 true DE102012206228A1 (de) | 2013-10-17 |
Family
ID=49232249
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE201210206228 Withdrawn DE102012206228A1 (de) | 2012-04-16 | 2012-04-16 | Verfahren zur Kollisionsvermeidung eines Kraftfahrzeugs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102012206228A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2015149902A1 (de) * | 2014-03-29 | 2015-10-08 | Daimler Ag | Verfahren und vorrichtung zumindest zur verminderung einer kollisionsschwere eines fahrzeuges und fahrzeug |
DE102014225085A1 (de) * | 2014-12-08 | 2016-06-09 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung des Reibwertes einer Fahrbahnoberfläche |
DE102018200180A1 (de) | 2018-01-08 | 2019-07-11 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren zur Ermittlung des Reibwerts zwischen einem Fahrzeugrad und der Fahrbahn |
DE102018217793A1 (de) * | 2018-10-17 | 2020-05-07 | Zf Friedrichshafen Ag | Verfahren zum Schätzen eines aktuellen Reibwerts |
US11007988B2 (en) | 2015-11-03 | 2021-05-18 | Volvo Truck Corporation | Control system and method for a vehicle comprising an autonomous emergency braking system |
DE102021207646A1 (de) | 2021-07-19 | 2023-01-19 | Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Bremsbereitschaft eines Kraftfahrzeugs |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19926744A1 (de) | 1998-06-11 | 1999-12-23 | Honda Motor Co Ltd | Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug |
DE102010031038A1 (de) | 2010-07-07 | 2012-01-12 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers eines Kraftfahrzeuges |
-
2012
- 2012-04-16 DE DE201210206228 patent/DE102012206228A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19926744A1 (de) | 1998-06-11 | 1999-12-23 | Honda Motor Co Ltd | Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug |
DE102010031038A1 (de) | 2010-07-07 | 2012-01-12 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers eines Kraftfahrzeuges |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2015149902A1 (de) * | 2014-03-29 | 2015-10-08 | Daimler Ag | Verfahren und vorrichtung zumindest zur verminderung einer kollisionsschwere eines fahrzeuges und fahrzeug |
DE102014225085A1 (de) * | 2014-12-08 | 2016-06-09 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung des Reibwertes einer Fahrbahnoberfläche |
US11007988B2 (en) | 2015-11-03 | 2021-05-18 | Volvo Truck Corporation | Control system and method for a vehicle comprising an autonomous emergency braking system |
DE102018200180A1 (de) | 2018-01-08 | 2019-07-11 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren zur Ermittlung des Reibwerts zwischen einem Fahrzeugrad und der Fahrbahn |
US11072337B2 (en) | 2018-01-08 | 2021-07-27 | Robert Bosch Gmbh | Method for ascertaining the coefficient of friction between a vehicle wheel and the roadway |
DE102018217793A1 (de) * | 2018-10-17 | 2020-05-07 | Zf Friedrichshafen Ag | Verfahren zum Schätzen eines aktuellen Reibwerts |
DE102018217793B4 (de) | 2018-10-17 | 2023-11-30 | Zf Friedrichshafen Ag | Verfahren zum Schätzen eines aktuellen Reibwerts |
DE102021207646A1 (de) | 2021-07-19 | 2023-01-19 | Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Bremsbereitschaft eines Kraftfahrzeugs |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1687183B1 (de) | Verfahren und einrichtung zur verringerung von unfallschäden | |
EP2055541B1 (de) | Fahrerassistenzsystem mit Steuerung der Feststellbremse | |
EP2758291B1 (de) | Fahrerassistenzsystem mit autonomer bremsung bis zum stillstand | |
EP2358572B1 (de) | Verfahren zur einstellung eines bremssystems eines fahrzeugs im falle einer kollision | |
DE102012212329A1 (de) | Verfahren zum Sicherstellen einer Bremswirkung | |
DE102012207264B3 (de) | Verfahren zum Betreiben eines Bremsassistenzsystems in einem Fahrzeug | |
DE102005054754A1 (de) | Zeitpunktermittlung zum Einleiten eines notwendigen Bremseingriffs für ein Kraftfahrzeug | |
DE102012206228A1 (de) | Verfahren zur Kollisionsvermeidung eines Kraftfahrzeugs | |
DE102013220582A1 (de) | Verfahren zum Betreiben eines Bremssystems | |
DE102006036218A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Deaktivierung einer Sicherheitsfunktion | |
DE102012202467A1 (de) | Verfahren zur Ansteuerung eines Bremssystems, Bremssystem und Verwendung | |
DE102013021270A1 (de) | Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges | |
DE102013225483A1 (de) | Verfahren zur Detektion und Korrektur einer unbeabsichtigten Pedalbetätigung des Fahrers eines Kraftfahrzeugs | |
DE102008026531A1 (de) | Verfahren zur Regelung des Bremsdruckes in einem elektronisch gesteuerten Bremssystem eines Kraftrades und elektronisches Bremssystem für ein Kraftrad | |
DE102008007714B4 (de) | Verfahren zur Regelung des Druckes in einem elektronisch gesteuerten Bremssystem und elektronisches Bremssystem | |
DE102005027845A1 (de) | Verfahren zur Steuerung der Bremsanlage eines stehenden oder beinahe stehenden Fahrzeugs | |
EP3464004B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur längsdynamikregelung bei einem kraftfahrzeug während eines autonomen fahrvorgangs | |
DE102008042968A1 (de) | Verfahren zur Einstellung eines Bremssystems eines Fahrzeugs | |
EP1932735B1 (de) | Verfahren und Bremssystem zum Vermeiden von Multikollisionsunfällen und Abmildern ihrer Auswirkungen | |
EP2900528B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum betrieb eines fahrzeuges und fahrzeug mit einer solchen vorrichtung | |
EP1167143B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung einer Panikbremsung | |
DE102015217256A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Notbremsvorgangs bei einem einspurigen Kraftfahrzeug | |
DE102010027985A1 (de) | Verfahren zum Bremsen eines Kraftfahrzeugs in kritischen Fahrsituationen | |
DE102006034516A1 (de) | Situationsabhängige Bremsstrategie einer Sicherheitsfunktion | |
WO2013010620A2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur steuerung einer bremse eines fahrzeugs |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R012 | Request for examination validly filed | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |