DE3634920A1 - Reinluftschrank fuer sterilgut zur lagerung und als schleuse - Google Patents

Description

Es ist bekannt, daß in den Leistungsstellen und Pflegebereichen der Krankenhäuser Schränke vor­ handen sind, in denen bestimmte Medikamente, In­ fusionen, Instrumente und thermolabiles Gut mit hohem Hygieneanspruch gelagert werden müssen.

Beim Öffnen der Schranktüren werden zwangsläufig die in den Schränken lagernden Materialien durch Keime der Raum-Außenluft kontaminiert.

Um dieses zu verhindern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, eine Zwangsbelüftung in diesen Schränken einzubauen, die mit einem keimdichten, vorzugsweise bakteriziden und fungiziden Filter versehen sind.

Vorzugsweise wird an einen Chemisorptionsfilter gedacht, der eine Überwachung durch optische Anzeige besitzt.

In der beiliegenden Zeichnung ist dargestellt:
mit 1 der Schrank
mit 2 mehrere , z. B. 4 Türen und entsprechend voneinander getrennten Fächern
mit 3 herausziehbare Sets aus Edelstahl oder Kunststoffgeflecht.
mit 4 eine mittlere Trennwand mit Zuluft- und Abluft­ schächten, durch die zum Zwecke der Reinigung heraus­ nehmbare Schläuche oder Kanäle geführt werden
mit 5 ein keimdichter, vorzugsweise bakterizider und fungizider Chemisorptionsfilter.

Das Belüftungssystem verfügt über eine automatische Erhöhung des Reinluftstromes beim Öffnen einer Tür, so daß das herausziehbare Set mit Reinluft überströmt und die kontaminierte Außenluft verdrängt wird.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vor­ stehend im einzelnen beschriebenen und dargestellten erfindungsgemäßen Ausbildungsformen beschränkt, sondern es sind zahlreiche Abänderungen möglich, ohne jedoch vom Grundgedanken abzuweichen, daß strömungstechnisch Reinluft so in die einzelnen Schrankfächer geführt wird, daß das jeweils geöffnete Fach mit höherer Luftgeschwindigkeit beströmt wird. Das Sterilgut auf den Sets wird staub- und damit kontaminierungsfrei gelagert. Beim Herausziehen des Sets erfolgt eine Überströmung mit reiner Luft, wodurch kontaminierte Außenluft verdrängt wird.

Weiterhin wird erfindungsgemäß der Chemisorptionsfilter so gestaltet, daß er im geschlossenen Schranksystem etwa nur eine vorzugebende geringe Luftmenge (mit Umluftprinzip) führt, die ausreicht, den allgemeinen Türundichtigkeiten entgegenzuwirken und somit das Eindringen von kontaminierter Raum-Außenluft verhindert.

Sobald der Schrank geöffnet wird, wird über einen Schalt­ kontakt die volle Ventilatorenleistung wirksam und in dem Fach, dem ein Set entnommen wird, eine Menge von z. B. 100 m³ und mehr in diesen Bereich austreten, so daß eine Kontaminierung durch Raum-Außenluft vermieden wird.

Claims (3)

1. Verfahren zur Lagerung von Sterilgut mit hohem Hygiene­ anspruch in Schränken, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch einen keimdichten, vorzugsweise Chemisorptionsfilter erzeugte Reinluft über einen Ventilator den Schrank unter Überdruck hält.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Schrankabteilungen relativ klein gehalten werden und mit einzelnen zur Desinfektion herausnehmbaren Schläuchen oder Kanälen beströmt werden, so daß beim Öffnen des Schrankes immer nur die Luft des jeweils geöffneten Fachs entweicht und alle anderen Schrankabteilungen nach wie vor unter Überdruck gehalten werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Schrank grundsätzlich nur seinen Undichtigkeiten entsprechend mit der niedrigsten Ventilatorstufe durch den Chemisorptionsfilter mit reiner Luft beschickt wird und im Falle des Öffnens die volle Ventilatorleistung wirksam wird; z.B. über einen Druckkontakt am Türanschlag.