DE3634073A1 - Aerosolbehaelter zum aufbewahren und mischen zweier substanzen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Aerosolbehälter zum Auf­ bewahren und Mischen zweier Substanzen, vorzugsweise Flüssigkeiten, mit einem kippbaren Ventil und einer Vorrichtung zum Zusammenführen der Substanzen durch Kippen des Ventils.

Für Flüssigkeiten, welche aus zwei verschiedenen Kom­ ponenten bestehen, die erst kurz vor der Anwendung der Flüssigkeit gemischt werden dürfen, sind Behäl­ ter bekannt, bei denen zur Aufbewahrung einer der Flüssigkeiten innerhalb des Behälters eine Ampulle vorgesehen ist. Eines der Anwendungsgebiete derarti­ ger Behälter ist die Aufbewahrung und Mischung von flüssigen Haarfarben.

So ist es beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchs­ muster G 81 34 396 bekannt, bei einem Aerosolbehäl­ ter durch Kippen des Ventils eine im Aerosolbehälter befindliche Ampulle aufzubrechen. Bei den bekannten Aerosolbehältern kann es jedoch vorkommen, daß die Ampulle durch absichtliches oder unabsichtliches Kippen des Ventils aufgebrochen wird, obwohl ein Verbrauch der Mischung noch nicht vorgesehen ist. Bis zum tatsächlichen Verbrauch kann die Mischung dann verderben. Dem solchermaßen wertlos gewordenen Aerosolbehälter sieht man dieses jedoch nicht an.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Aerosolbehälter mit einem kippbaren Ventil, mit dessen Hilfe ein Zusammenführen zweier Substanzen im Aerosolbehälter erfolgt, eine Möglichkeit anzugeben, zu erkennen, ob das Zusammenführen der Substanzen bereits erfolgt ist.

Der erfindungsgemäße Aerosolbehälter ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Kippvorrichtung vorgesehen ist, welche durch Drehen das Ventil kippt.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Kippvorrichtung aus einer am Kopfteil des Aero­ solbehälters angeordneten Schräge und einem am Ven­ til angeordneten Arm besteht.

Durch diese Weiterbildung kann eine vorteilhafte Verringerung des zum Aufbrechen der Ampulle erforder­ lichen Kraftaufwandes erreicht werden.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung dieser Weiterbildung besteht darin, daß die Schräge kreisbogenförmig parallel zur Verlängerung der Mantelfläche des Aero­ solbehälters verläuft. Hierdurch wird ein ausreichen­ der Hebelarm zum Kippen des Ventils verwirklicht.

Um nach einer Drehung des Ventils, bei welcher der Arm über die Schräge läuft und somit die Ampulle auf­ gebrochen wird, ein Zurückdrehen zu verhindern, ist gemäß einer anderen Weiterbildung vorgesehen, daß sich an das Ende der Schräge, bei welchem das Ventil gekippt ist, eine Rastnut für den Arm anschließt.

Dabei kann das Kippen des Ventils zum Zwecke der Ent­ nahme der fertigen Mischung in besonders günstiger Weise dadurch ermöglicht werden, daß die Rastnut tie­ fer als die Höhendifferenz der Schräge ist.

Ein Weiterdrehen nach dem Aufbrechen der Ampulle wird gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung dadurch verhindert, daß ferner am Kopfteil Anschläge für den Arm vorgesehen sind, die eine Bewegung des Arms aus der Raststellung und aus einer Stellung am Anfang der Schräge verhindern.

Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Aero­ solbehälters ist dadurch gekennzeichnet, daß eine drehbare Schutzkappe auf das Kopfteil aufsetzbar ist, welche innen einen mit dem Arm in Wirkverbin­ dung stehenden Mitnehmer aufweist, daß im Randbe­ reich der Schutzkappe nach innen weisende Rastnasen angeordnet sind und daß an der Mantelfläche des Kopf­ teils zwischen einer umlaufenden Nut und dem Rand des Kopfteils Führungsnuten derart angebracht sind, daß die Schutzkappe nur abnehmbar ist, wenn sich der Arm in der Raststellung befindet.

Hierdurch wird außer einer einfachen Handhabung sichergestellt, daß ein Aerosolbehälter mit einmal aufgebrochener Ampulle als solcher erkennbar ist. Ferner erleichtert diese Weiterbildung das Drehen des Ventils bzw. des Armes. Schließlich wird durch diese Weiterbildung ein Benutzer dazu gezwungen, die Ampulle aufzubrechen, die Substanzen also zu mischen, bevor er dem Behälter Flüssigkeit entnimmt. Dadurch wird verhindert, daß der Benutzer lediglich die im Behälter selbst vorhandene Flüssigkeit be­ nutzt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Weiterbildungen bestehen darin, daß die Bereiche der Mantelfläche des Kopfteils, die zwischen den Führungsnuten lie­ gen, am Rand des Kopfteils mindestens teilweise konisch verlaufen, und daß ein Kipphebel mit dem Arm, vorzugsweise über ein Filmscharnier, verbunden ist.

Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Aero­ solbehälters ist dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Kopfteil des Aerosolbehälters eine Schutzkappe drehbar angeordnet ist, an deren Innenseite eine über etwa 90° bis 180° verlaufende Schräge vorgese­ hen ist, welche mit einer zum Kippen des Ventils vor­ gesehenen Druckfläche in Wirkverbindung steht.

Eine preiswert herzustellende vorteilhafte Ausgestal­ tung dieser Weiterbildung sieht vor, daß das Ventil mit dem Kopfteil einstückig hergestellt ist und durch Bereiche mit äußerst geringer Wandstärke ge­ trennt ist, welche beim Kippen des Ventils getrennt werden. Bei dieser Ausgestaltung ist nachträglich leicht festzustellen, ob ein Kippen und damit ein Aufbrechen der Ampulle bereits erfolgt ist.

Bei einer anderen Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Schutzkappe nur in einer Richtung drehbar ist. Diese Weiterbildung trägt ebenfalls dazu bei, daß ein erfolgtes Aufbrechen der Ampulle am Aerosolbehäl­ ter äußerlich sichtbar ist. Schließlich ist gemäß einer anderen Weiterbildung auf der Austrittsöffnung des Ventils eine Schraubkappe vorgesehen. Hierdurch wird verhindert, daß beim Kippen des Ventils zum Aufbrechen der Ampulle bereits Flüssigkeit aus dem Aerosolbehälter entweicht.

Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zwei davon sind schematisch in der Zeichnung an Hand mehrerer Figuren dargestellt und nachfolgend be­ schrieben. Es zeigt:

Fig. 1 drei Ansichten eines ersten Ausführungsbei­ spiels,

Fig. 2 eine Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels mit herausgeklappten Kipphebel und

Fig. 3 eine Schnittdarstellung eines zweiten Aus­ führungsbeispiels.

Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Fig. 1a) zeigt den oberen Teil eines Aerosolbehäl­ ters 1, der mit einem Kopfteil 2 versehen ist. Das Kopfteil und die aufgesetzte drehbare Schutzkappe 3 sind geschnitten dargestellt. Bei der in Fig. 1c) dargestellten Ansicht von oben ist lediglich die Schutzkappe 3 geschnitten. Fig. 1b) zeigt eine Sei­ tenansicht des Aerosolbehälters 1 mit dem Kopfteil 2 ohne die Schutzkappe 3 und das Ventil 4. Das kipp­ bare Ventil 4 weist einen Arm 5 auf, an dem über ein Filmscharnier 6 einstückig ein Dosierhebel 7 ange­ bracht ist. Die Öffnung des kippbaren Ventils kann mit einer Schraubkappe 8 verschlossen werden. Das Kopfteil 2 trägt eine Schräge 9, welche kreisbogen­ förmig gestaltet ist.

Die Kappe 3 weist einen Mitnehmer 10 auf, der den Arm bei einer Rechtsdrehung der Schutzkappe 3 über die Schräge 9 gleiten läßt. Damit wird das Ventil gekippt und die nicht dargestellte Ampulle aufgebro­ chen. Am Ende der Schräge 9 kippt das Ventil wieder in seine senkrechte Position. Die Schutzkappe 3 kann abgezogen und der Dosierhebel 7 ausgeklappt werden, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Damit das Ventil durch Druck auf den Dosierhebel 7 gekippt werden kann, ist in dem Kopfteil 2 eine Vertiefung 11 (Fig. 1c) vorgesehen. Eine kreisbogenförmige Erhebung 20 bildet Anschläge für den Arm 5, welche eine Drehung des Armes 5, ohne über die Schräge zu laufen, verhin­ dern. Das Ende der Schräge 9 und die Erhebung 20 bilden eine Raste, in welcher der Arm 5 nach dem Aufbrechen der Ampulle arretiert wird.

Das Kopfteil 2 ist mit einer umlaufenden Nut 12 ver­ sehen, in welche an der Schutzkappe 3 angeordnete Nasen 13 eingreifen. Die Nasen 13 verhindern ein Abziehen der Schutzkappe, sofern diese nicht in die zum Öffnen vorgesehene Stellung gedreht ist. Ist letzteres der Fall, so können die Nasen 13 der Schutzkappe 3 durch mehrere am Umfang des Kopfteils 2 angeordnete Führungsnuten 14, 15 nach oben geführt werden. Eine schematisch angedeutete Verzahnung 16 verhindert das Drehen der Schutzkappe 3 in der nicht vorgesehenen Richtung.

Um das Aufsetzen der Schutzkappe 3 nach dem Befüllen des Aerosolbehälters 1 zu ermöglichen, sind die zwischen den Führungsnuten 14, 15 liegenden Teile 17, 18, 19 der Mantelfläche des Kopfteils 2 leicht konisch geformt.

Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schräge 21 Teil der drehbaren Schutzkappe 22. Die Schräge 21 wirkt zusammen mit der Druck­ fläche 23, welche in an sich bekannter Weise zum Kippen des Ventils 24 vorgesehen ist. Auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist in nicht näher dargestellter Weise vorgesehen, daß die Schutzkappe nur in einer Richtung gedreht werden kann und auch nur dann abgezogen werden kann, wenn die Schräge 21 einmal über die Druckfläche 23 hinweggeglitten ist, wenn also die Ampulle aufgebrochen ist. Demgegenüber ist jedoch bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 eine weitere Sicherung vorgesehen, welche darin be­ steht, daß das Ventil 24 mit dem Kopfteil 25 einstüc­ kig hergestellt ist und durch Bereiche 26 äußerst geringer Wandstärke von dem Kopfteil 25 getrennt ist. Beim erstmaligen Kippen des Ventils 24 werden die Bereiche 26 durchgeschert, so daß daran zu erken­ nen ist, ob die Ampulle bereits aufgebrochen wurde.

Claims (13)

1. Aerosolbehälter zum Aufbewahren und Mischen zweier Substanzen, vorzugsweise Flüssigkei­ ten, mit einem kippbaren Ventil und einer Vorrich­ tung zum Zusammenführen der Substanzen durch Kippen des Ventils, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kippvorrichtung (5, 9; 21, 23) vorgesehen ist, welche durch Drehen das Ventil (4, 24) kippt.

2. Aerosolbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippvorrichtung aus einer am Kopfteil (2) des Aerosolbehälters (1) angeordneten Schräge (9) und einem am Ventil (4) angeordneten Arm (5) be­ steht.

3. Aerosolbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schräge (9) kreisbogenförmig parallel zur Verlängerung der Mantelfläche des Aerosolbehälters (1) verläuft.

4. Aerosolbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich an das Ende der Schräge (9), bei welchem das Ventil (4) gekippt ist, eine Rastnut für den Arm anschließt.

5. Aerosolbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastnut tiefer als die Höhendifferenz der Schräge (9) ist.

6. Aerosolbehälter nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ferner am Kopfteil (2) Anschläge (20) für den Arm (5) vorgesehen sind, die eine Bewegung des Arms (5) aus der Raststellung und aus einer Stellung am Anfang der Schräge (9) verhindern.

7. Aerosolbehälter nach einem der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine drehbare Schutzkappe (3) auf das Kopfteil (2) aufsetzbar ist, welche innen einen mit dem Arm (5) in Wirkverbindung stehenden Mitnehmer (10) auf­ weist,
daß im Randbereich der Schutzkappe (3) nach innen weisende Rastnasen (13) angeordnet sind und
daß an der Mantelfläche des Kopfteils zwischen einer umlaufenden Nut (12) und dem Rand des Kopfteils (2) Führungsnuten (14, 15) derart angebracht sind, daß die Schutzkappe (3) nur abnehmbar ist, wenn sich der Arm (5) in der Raststellung befindet.

8. Aerosolbehälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche der Mantelfläche des Kopfteils (2), die zwischen den Führungsnuten (14, 15) liegen, am Rand des Kopfteils (2) mindestens teilweise konisch verlaufen.

9. Aerosolbehälter nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kipphebel (7) mit dem Arm (5), vorzugsweise über ein Filmscharnier (6) verbunden ist.

10. Aerosolbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Kopfteil (25) des Aerosolbehälters (1) eine Schutzkappe (22) drehbar angeordnet ist, an deren Innenseite eine über etwa 90° bis 180° verlau­ fende Schräge (21) vorgesehen ist, welche mit einer zum Kippen des Ventils (24) vorgesehenen Druckfläche (23) in Wirkverbindung steht.

11. Aerosolbehälter nach Anspruch 10, da­ durch gekennzeichnet, daß das Ventil (24) mit dem Kopfteil (25) einstückig hergestellt ist und durch Bereiche (26) mit äußerst geringer Wandstärke getrennt ist, welche beim Kippen des Ventils (24) getrennt werden.

12. Aerosolbehälter nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzkappe (3, 22) nur in einer Richtung drehbar ist.

13. Aerosolbehälter nach einem der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Austrittsöffnung des Ventils (4, 24) eine Schraubkappe (8) vorgesehen ist.