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Transportable Ziegeleianlage. Die Erfindung bezieht sich auf eine
transportable, zusammensetzbare und auseinandernehmbare Ziegeleianlage, zum Brennen
und Trocknen von Formlingen.
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Die Trockenanlage ist in Tannelform über dem Ofen angeordnet, und
die ganze Anlage besteht aus einzelnen zusammensetzbaren Teilen, deren Größe und
Gewicht den Transport auf Eisenbahnen, Schiffen u..dgl. zuläßt. Dadurch, daß die
ganze Anlage aus zusammensetzbaren und wieder auseinandernebnibaren Teilen besteht,
kann der Aufstellungsort der Anlage gewechselt werden, wenn beispielsweise der Rohstoff
erschöpft ist. - Infolge 2
der durch die Anordnung erreichten, vollkommenen
Wärmeausnutzung und des geringen Kraftbedarfes für den Transport der Formlinge können
Baustoff e wie Ziegel, Dachsteine und Lochsteine, Drainröhren u. dgl. selbst bei
vorübergehendem Bedarf wesentlich billiger hergestellt werden als mit den bekannten
Anlagen.
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Nun sind zwar schon transportable Ziegelöfen bekannt, welche zu einem
Schiff oder Eisenbahnwagen ausgebildet und als Ganzes fahrbar sind. Es sind auch
bereits Öfen bekannt, die eine bewegliche Decke und bewegliche Umfassungswände haben,
tun die Kamniergröße zu verändern.
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Gegenüber diesen bekannten Einrichtungen besteht die Erfindung in
einer transportablen, zusammensetzbaren und auseinandernehmbaren Ziegeleianlage
zum Trocknen und Brennen von Zie-eln, öderen Wesen dar-in besteht, -laß zwischen
dem Brennkanal und einem oder mehreren über ihm liegenden, von ihm abgeschlossenen
Trockenkanälen ein Warmluftsammler angeordnet ist, der die durch den Ofen erzeugteWarmluft
regelbar denTrockenkanalen zuführt.
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Auf Üer Zeichnung ist die transportable Ziegeleianlage in einer beispielsweisen
Ausführung schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Längenschnitt durch
die Anlage nach a-a der Abb. 5,
Abb. 2, einen Grundriß der
Trockenanlage nach d-d der Abb. i, Abb. 3 einen Grundriß des Ofens nach b-b
der Abb. i, Abb. 4 einen Grundriß des unteren Tunnels nach c-c,der -,'£bl). i, Abb.
5 einen Querschnitt nach e-e der Abb. i in etwas größerer Darstellung.
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Die ganze Anlage ist in einem Gebäude untergebracht, dessen Gerüst
die Binder i und die Querverbindungen 2 (Abb. i und 5) bilden, die aus Eisen,
Holz, Eisenbeton o.,dgl. so konstruiert sind, daß sie sich leicht zusammensetzen
und auseinandernehmen lassen. Zu beiden Seitender Binder i sind innen un#d außen
Wellblechtafeln bündig angeordnet; der Zwischenraum wird mit einem Wärmeschutzstoff
wie Torf, Stroh, Waldstreu, Schilf, Lehm, Sand e. dgl. ausgefüllt und bildet so
die Seitenwände. Der untere Kanal A, der ,gewöhnlich in das Erdreich
eingelassen wird, dient vorzugsweise für den Rücklauf der leeren Ofenwagen
3 auf einem in der Richtun,g des Pfeiles 4 geneigten Schienenstrang. Der
Brennkanal B mit einer Neigung in der Richtung des Pfeiles 5 ist mit einer
Urnmauerung aus Ziegeln, Charnottesteinen o. dgl. versehen, die auf Längsträgern
6 aus, Eisen, Eisenbeton o.,dgl. ruht, zwischen welchen ein Gleis für Ofenwagen
angeordnet ist. Bei einer Verlegung der ganzen, Anlage an einen anderen Ort bleibt
nur das Binderfundament und die Ofenummauerung liegen ', die nach längerem Betrieb
sowieso als unbrauchbar ausgewechselt werden muß. Über der Ofendecke ist ein Warmluftsammler
C vorgesehen. Die in, ihm angesammelte warme Luft wird mittels Exhaustoren
o. dgl. nach dem Trockenkanal D
gepreßt, der in dem nächst höheren Stockwerk
vorgesehen ist und eine Neigung in der «Richtung des Pfeiles 4 aufweist. Nachdem
die Warmluft den Trockenkanal D der Längr nach durchstrichen hat, wird sie
durch den höher gelegenen, in Richtung des Pfeiles 5
geneigten Trockenkanal
E und sodann nach außen. -eleitet. In dem Trockenkanal D
und
E sind oben zu beiden Seiten Schienen i-1 angeordnet, auf welchen die Hängerahrnen
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bewegt werden. Über dem Kanal E ist eine Decke aus gewölbtem
Wellblech in zwei Lagen vorgesehen, zwischen welchen entsprechender Wärmeschutzstoff
eingebracht wird. In der Decke können auch Abzugsschlote vorgesehen werden.
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Der ununterbrochene Betrieb in einer Zie-CY.el b ei dieser Anordnun-
vollzieht sich in nachstehender Weise: Das Rohgut wird in das Förderwerk
8 eingebracht und von diesem der Ziegelpresse o. dgl-, 9, zugeführt.
Die aus der Presse kommenden Formlinge werden auf Trockenbrettern der Hängerahmen
7 aufgestellt, die mittels eines Aufzuges io nach dem obersten Stockwerk
und dort in den. Trockenkanal E
gebracht werden. Diesen durchlaufen die aneinander
gereihten Rahmen, 7 in langsamerBewegung in der Richtung der Neigung und
werden an dem anderen Ende mittels des Aufzuges ii herabgelassen, um dort den zweiten.
Trockenkanal D in derselben Weise in umgekehrter Richtung (Pfeil 4) zu durchlaufen.
Hierauf wird der Rahmen 7, der die inzwischen getrockneten Formlinge trägt,
mittels des Aufzuges 12 nach, dem Ofengeschoß 15 gesenkt. Dort werden die getrockneten
Forinlinge aus den, TrockengerÜsten 7 genommen urid auf den Ofenwagen
3 aufgestellt, während die leeren Gerüste nach der Ziegelpresse
9 auf Schienen 16 geleitet werden, uni dort von neuem mit Formlingen beladen
zu werden. Die Ofenwagen 3
mit den getrockneten Formlingen werden nacheinander
in den Brennkanal B geschoben, in welchem das Brennen der Ziegeln erfolgt. Am Ende
des Kanals -werden die Wagen 3
mit den fertiggebrannten Ziegeln mit Hilfe
des Aufzuges, 13 gesenkt und, nach dem Aufzug 17 zurückbefördert und durch diesen
nach dem Ofenkanal B gehoben, um von neuem mit Formlingen beladen zu werden.
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Auf diese Weise wird ein ununterbrochener Betrieb ermöglicht und die
Transportzeit für ,das Trocknen und Brennen ausgenutzt, wobei der Transport selbst
infolge der Anordnung entsprechender Neigungen verhältnismäßig wenig Kraft beansprucht.
Die Möglichkeit des Verlegens der ganzen Anlage und des Gebäudes an einen anderen
Ort und die vollkommene Wärmeausnutzung setzen die Gestehungskosten bedeutend herab
und schließen Wertverluste fast gänzlich aus.