DE3631487C2 - - Google Patents
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- DE3631487C2 DE3631487C2 DE3631487A DE3631487A DE3631487C2 DE 3631487 C2 DE3631487 C2 DE 3631487C2 DE 3631487 A DE3631487 A DE 3631487A DE 3631487 A DE3631487 A DE 3631487A DE 3631487 C2 DE3631487 C2 DE 3631487C2
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- G06F3/01—Input arrangements or combined input and output arrangements for interaction between user and computer
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät, insbesondere
Waage, mit einer Anzeige der Resultate von nacheinander erfolgenden
Funktionsabläufen aus einer Vielzahl vom Gerät voneinander
unabhängig durchführbarer Funktionsabläufe, welches
mit einer zur Ausführung der Funktionen passenden Schaltungsanordnung
ausgerüstet ist sowie mit Funktionswähltasten entsprechend
dem vollen Funktionsumfang des Gerätes.
Die heute auf dem Markt angebotenen elektronischen
Waagen sind üblicherweise mit einer Software ausgerüstet,
welche sich für verschiedene Applikationen eignet. Solche
Waagen sind mit einer Tastatur ausgerüstet, welche ein sogenanntes
Voll-Menü anbietet, aus welchem die Bedienungsperson eine
beliebige Auswahl an Funktionsabläufen nacheinander abrufen
kann. Die Beschriftung der Wähltasten, der sogenannten Softkeys erfolgt
dabei aufgrund eines fixen hierarchischen Menübaumes.
Dabei ist eine große Funktionsvielfalt des Gerätes gewährleistet,
wobei allerdings die Bedienungsperson mit den gestellten
Problemen bestens vertraut sein muß, um die gewünschten
Funktionen in der richtigen Abfolge abzurufen. Da mit derartigen
Geräten sehr oft die gleichen oder ähnliche Applikationen
durchgeführt werden, ist es darüber hinaus der Einfachheit
der Bedienung abträglich, daß in diesem Fall die Bedienungsperson
zu wiederholten Malen immer wieder für den Abruf
der gewünschten Funktionen in der richtigen Abfolge Sorge
tragen muß.
Um die Bedienungsperson der Mühe der Auswahl des für
eine konkrete Applikation erforderlichen Funktionsablaufs aus
dem vollen Funktionsumfang des Gerätes zu entheben, ist bei
einem Gerät der eingangs genannten Art (DE-OS 29 22 875) für
jede bestimmte Applikation ein auswechselbarer Programmspeicher
vorgesehen, welcher gerade den für diese Applikation erforderlichen
Funktionsumfang enthält. Mit dem Programmspeicher
ist ein Beschriftungsfeld körperlich verbunden, das nach
dem Einsetzen des Programmspeichers in das Gerät in der Nähe
der Funktionswähltasten des Gerätes zu liegen kommt und dadurch
die durch den betreffenden Programmspeicher festgelegten
konkreten Funktionen der einzelnen Funktionswähltasten
kenntlich macht. Hiermit ist jedoch der Nachteil verbunden,
daß der volle Funktionsumfang des Gerätes durch die Menge der
auswechselbaren Programmspeicher bestimmt und daher geräteintern
nicht vorhanden ist. Die Bedienungsperson muß deshalb
für jede konkrete Applikation einen der externen Programmspeicher
körperlich aufsuchen und handhaben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Gerät der eingangs genannten Art unter geräteinterner Beibehaltung
des vollen Funktionsumfangs für wiederkehrende
Applikationen die Auswahl der hierfür erforderlichen Funktionsabläufe
zu automatisieren.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Schaltungsanordnung des Gerätes eine Speichermatrix enthält, welche
einen aufgrund früher erfolgter Operationen ermittelten
Ablauf von Funktionen festhält und dem Benützer automatisch
vorschlägt, indem jeweils nur eine dieser ermittelten Folge
entsprechende Funktionswähltaste für den folgenden Schritt
aktiviert bzw. angezeigt wird, und daß eine Steuertaste vorgesehen
ist, um die automatisch vorgeschlagene Folge jederzeit
zu unterbrechen und das Einschalten einer beliebigen
Funktion des vollen Funktionsumfanges zu ermöglichen.
Bei der Erfindung lernt also das Gerät von dem Problem
des Benutzers, indem es einer bestimmten Funktionswähltaste
eine früher gewählte Abfolge von Funktionen zuweist, so daß
der Benutzer durch die Betätigung dieser Funktionswähltaste
diese frühere Abfolge der Funktionen aktivieren kann. Damit
wird bei Beibehaltung seiner gesamten Funktionsvielfalt das
Gerät automatisch an ein spezifisches Problem angepaßt, wodurch
die Bedienung außerordentlich vereinfacht wird. Inbesondere
wirken dabei die betreffenden Funktionswähltasten als
sog. "Softkeys", deren Bedeutung nicht aufgrund eines festgelegten
hierarchischen Menübaums, sondern durch eine früher
gewählte Abfolge von Funktionen bestimmt ist.
Diese einfache Lernfähigkeit läßt sich vorteilhaft
durch eine statistische Auswertung der Vergangenheit realisieren,
indem von einer normierten Erfahrungsmatrix Gebrauch
gemacht wird. Dabei muß nicht zwischen einem Lernmodus und
einem Anwendungsmodus gewechselt werden. Die Erfahrung wird
laufend mit jedem Arbeitsvorgang vergrößert. In der Erfahrungsmatrix
steht, welche Funktion nach welcher Funktion abgerufen
wurde und wie häufig dies geschah. Es ist allerdings
vorteilhaft, in der Matrix gewisse Tests vorzunehmen, um zu
verhindern, daß eine unmögliche Abfolge von Funktionen ausgeführt
wird. Solche Plausibilitätstests können beispielsweise
auch separat in einer Funktionsverknüpfungsmatrix in Form von
heuristischen Regeln gespeichert werden.
Demzufolge ist die in der Schaltungsanordnung vorgesehene
Matrix vorzugsweise eine Erfahrungsmatrix,
welche den bei früheren Operationen meist benützten
Funktionsablauf ermittelt und dem Benützer eine entspre
chende Funktionsfolge automatisch vorschlägt. Um bereits
eingeleitete Funktionen rückgängig zu machen, sind
für sämtliche Funktionen auch deren inverse Funktionen
vorhanden.
Vorzugsweise enthält die Schaltungsanordnung
des Gerätes zusätzlich eine Plausibilitätsmatrix, welche
vor der Ausführung einer Funktion überprüft, ob die
Funktion ausgeführt werden kann.
Vorzugsweise ist zur Auslösung der jeweils
nächstfolgenden Funktion in der ermittelten Funktionsfolge
eine vorbestimmte Funktionswähltaste vorgesehen, welche
jeweils eine vom Funktionsablauf bestimmte, variable
Beschriftung erhält.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen noch
näher erläutert. Als Beispiel eines erfindungsgemäßen
Gerätes wird nachstehend eine Standardwaage beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 den Aufbau einer Erfahrungsmatrix, in
rein schematischer Darstellung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des erfin
dungsgemäßen Grundkonzeptes;
Fig. 3 die für den Benutzer einer erfindungsgemäß
ausgerüsteten Standardwaage im Normalfall sichtbaren
Bedienungselemente;
Fig. 4 die für den Benutzer sichtbaren Bedienungs
elemente der Waage nachdem die besondere Steuertaste
betätigt wurde (Voll-Menü), und
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer
Plausibilitätsmatrix.
Beschrieben wird nachstehend eine sogenannte
kundenspezifische Standardwaage, was im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung bedeutet, daß sich
die Waage automatisch an die spezielle Applikation
des Bedieners mit all ihren Varianten kontinuierlich
anpaßt. Durch die Freiheit der Kombinierbarkeit aller
Funktionen kann eine große Zahl individueller Applika
tionsvarianten mit der der Standardwaage eigenen Software
abgedeckt werden. Dieser Vorgang sei nachstehend als
"weighing by example" bezeichnet, womit gemeint ist,
daß die Bedienung der Waage durch eine vorher erfolgte
praktische Durchführung einer Applikation definiert
wird. Dies wird erreicht, indem beispielsweise die
Beschriftung von Softkeys, d.h. Funktionswähltasten,
nicht aufgrund eines fixen hierarchischen Menübaumes
geschieht, sondern daß die früher gewählte Abfolge
der Funktionen in einem Ablauf die Beschriftung der
Softkeys bestimmt.
Wie bereits erwähnt, wird dies dadurch erreicht,
daß das Gerät vom Problem des Benutzers lernt.
Eine solche einfache Lernfähigkeit wird in
der Praxis durch eine statistische Auswertung der Vergan
genheit realisiert, d.h. unter Benutzung einer normierten
Erfahrungsmatrix. Das Schema einer solchen Erfahrungs
matrix ist in Fig. 1 der Zeichnung dargestellt.
Es ist klar, daß dabei nicht zwischen einem
Lernmodus und einem Anwendungsmodus gewechselt werden
muß. Die Erfahrung wird laufend mit jedem Arbeitsgang
vergrößert. In der Erfahrungsmatrix steht, welche
Funktion nach welcher Funktion aufgerufen wurde und
wie häufig dies geschah.
Es wird weiter unten noch näher auf die Möglich
keit von sogenannten Plausibilitätstests eingetreten,
welche dem Benützer gegebenenfalls anzeigen, daß die
automatisch vorgeschlagene Funktionsfolge nicht möglich
ist. Solche Tests können auch automatisch erfolgen,
wobei der Benutzer beispielsweise eine Mitteilung erhält,
wenn eine Funktion nicht ausgeführt werden darf.
Fig. 2 der Zeichnung zeigt das der Erfindung
entsprechende Software-Konzept in rein schematischer
Darstellung. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß
der Problemdialog eine Teilmenge des Voll-Dialoges
ist, die dem Benutzer die Funktionen offeriert, die
er in einer vergangenen Situation bereits einmal verwen
det hat. Er hat jedoch jederzeit die Möglichkeit, aus
dem Voll-Dialog eine neue, ungewohnte Funktion aufzurufen,
was über eine spezielle Steuertaste, z.B. die "Select"
-Taste erfolgen kann. Ebenso kann der Benutzer selbstver
ständlich jederzeit neue Zahlenwerte eingeben.
Fig. 3 der Zeichnung zeigt, wie in der Praxis
die für den Benutzer sichtbaren Bedienungselemente
aussehen können. Neben dem Anzeigefeld einer erfolgten
Wägung ist rechts ein Tastenfeld zum Eingeben von Zahlen
werten für die nachfolgende Funktion sichtbar, ferner
eine bestimmte Funktionswähltaste T, welche je nach
Funktionsablauf variabel beschriftet wird, eine "Select"-
Taste, um die automatisch vorgeschlagene Folge zu unterbre
chen und eine beliebige Funktion des vollen Funktions
menues einzuschalten, eine weitere Taste, um einen ausge
lösten Vorgang rückgängig zu machen, sowie eine bei
einer Standardwaage übliche Tarataste.
Falls nun ein Benutzer einen bestimmten, vom
Gerät gelernten Funktionsablauf immer wieder durchführen
muß, braucht er jeweils nur die Taste T zu drücken,
sofern der Funktionsablauf nicht geändert werden soll
(gegenüber dem gelernten, d.h. vorangehenden Funktions
ablauf).
Sollte ein solcher Ablauf nicht gewünscht sein,
bzw. der Benutzer die gewünschte Funktion nicht finden,
kann er durch Drücken der "Select"-Taste das Voll-Menü
erhalten und daraus die gewünschte Funktion auswählen.
Dieses Voll-Menü ist im herkömmlichen Stil ein hierar
chischer Entscheidungsbaum.
Fig. 4 der Zeichnung zeigt die sich dem Benützer
nach Drücken der "Select"-Taste anbietenden Bedienungsele
mente.
Auch hier könnten die Anzeigen der obersten
Zeile mit jenen der unteren (dritten) Zeile überlagert
werden, weil sie nicht gleichzeitig gebraucht werden.
Der Einsatz einer vorstehend geschilderten,
adaptiven Tastensequenz ist universell für beliebige,
Menü-basierte Instrumente denkbar. Er eignet sich insbeson
dere für Meßinstrumente, wobei jedoch auch andere
Geräte erfindungsgemäß ausgerüstet werden können,
mit welchen eine bestimmte Funktionsfolge durchzuführen
ist.
Damit in jeder Situation irgendeine Taste,
d.h. irgendeine Funktion aufgerufen werden kann, müssen
selbstverständlich sämtliche Funktionen völlig unabhängig
voneinander sein. Wenn dies der Fall ist, ist es auch
einfach, neue Funktionen dazuzufügen. Die jeweilige
Umkehr-Funktion ermöglicht dem Benutzer, in jeder Situation
einen Schritt rückgängig zu machen. Damit ist, wie
bereits weiter oben erwähnt, eine große Flexibilität
für individuelle Konfigurierbarkeit gegeben.
Es ist z.B. denkbar, daß in einem Industriebetrieb
eine spezifische Applikation durch eine besonders ausge
bildete Person (Einrichter, Vorarbeiter) einmal auf
dem Gerät durchgeführt wird, worauf das Gerät für die
Routine auch von einer nicht besonders geschulten Person
optimal bedienbar ist.
Die Anzeige der jeweiligen Resultate kann auf
einem LCD-Display erfolgen, wie solche bei derartigen
Geräten üblich sind.
Da sämtliche Funktionen, beispielsweise die
Wägeprimitiven, völlig unabhängig voneinander sind,
kann durch Betätigen der entsprechenden Taste das Rück
gängigmachen einer Funktion durch die inverse Funktion
realisiert werden. Dies bedeutet, daß für sämtliche
Funktionen auch deren inverse Funktionen vorhanden
sein sollen. Falls dies der Fall ist, ist es sehr einfach,
über die genannte Taste eine fälschlicherweise ausgelöste
Funktion rückgängig zu machen. Ein solches Rückgängig
machen ist allerdings bei einstufigem Gedächtnis in
der Regel nur einmal korrekt ausführbar.
Fig. 5 der Zeichnung zeigt einen beispielsweisen,
schematischen Aufbau einer Plausibilitätsmatrix. Bevor
eine Funktion ausgeführt wird, wird zuerst in dieser
Plausibilitätsmatrix geschaut, unter welchen Bedingungen
diese Funktion ausgeführt werden darf. Falls die Be
dingungen nicht erfüllt sind, wird eine entsprechende
Mitteilung erfolgen. Aus der dargestellten Matrix ist
ersichtlich, daß die Funktion B nach der Funktion C
nicht möglich ist. Ebenso kann die Funktion C nach
der Funktion B nur erfolgen, wenn die Eingabe zwischen
0 und 200 liegt.
Eine erfindungsgemäß ausgerüstete Waage merkt
sich die Funktionen, die aufeinanderfolgten, während
denen das Wägeresultat stabil blieb. Werden nun "oft"
dieselben Funktionen (z.B. Umrechnen in Gramm, Ausdrucken
des Resultates und Setze-0) hintereinander gebraucht,
ist es für den Benutzer sinnvoll, wenn die Waage vor
schlägt, die drei Tastenkombinationen zu einem Macro
zusammenzufassen. Der Benutzer muß zu diesem Zweck
nicht in einen Macro-Lernmodus gehen. Der Benutzer
muß den drei Tasten lediglich einen Namen (evtl. eine
Zahl, falls keine alphanumerische Eingabe möglich ist)
zuordnen. Die Beschriftung der neuen Funktion (Sequenz
von vorhandenen Funktionen) enthält den Namen oder
die Zahl (vom Benutzer definiert) und eventuell die
Funktionsnamen, aus denen der Macro besteht. Dies verein
facht die Bedienung selbstverständlich noch weiter.
Es stellt sich auch die Frage, was passiert,
wenn sehr oft die selbe Funktion in ganz verschiedenen
Zusammenhängen benutzt wird. Als Beispiel diene eine
Umrechnungsfunktion, die in den verschiedensten Anwen
dungen (Rezeptur, Statistikkontrolle, Stückzählung)
vorkommt. Wurde nach dieser Umrechnungsfunktion immer
wieder eine andere Funktion gebraucht, werden dementspre
chend viele Auswahlmöglichkeiten auf den Funktionstasten
angeboten. Dies ist selbstverständlich nicht erwünscht
und genau das Gegenteil einer Eintastenbedienung. Diesem
Problem kann dadurch begegnet werden, daß für die
diversen Applikationsbereiche auch verschiedene Umrech
nungsfunktionen kreiert werden. Dies wiederum bedingt,
daß im Voll-Dialog auf der obersten Menüstufe die
verschiedenen Applikationsbereiche implementiert werden
müssen. Dies ist ohnehin eine sinnvolle Aufteilung
und somit auch keine Einschränkung.
In einigen Fällen wäre es wünschbar, wenn der
Benutzer wüßte, welche Funktion vorher ausgeführt
wurde. Es könnten dadurch einige unnötige Auswahlmöglich
keiten verschwinden (siehe vorstehend). Man müßte
lediglich eine Liste erstellen und nachführen, in der
die Dreierkombinationen eingetragen werden. Mit dieser
Zusatzinformation auch in der Plausibilitätsmatrix können
Bedingungen realisiert werden wie:
Wenn vorher Funktion A gebraucht wurde, dann
muß die Zahleneingabe in einem anderen Bereich liegen
als wenn vorher Funktion B gebraucht wurde.
Falls mehrere Personen am selben Gerät arbeiten,
oder damit verschiedene Applikationen durchgeführt
werden, ist es am einfachsten, wenn man für jede Person
eine eigene Erfahrungsmatrix benutzt. Der Benutzer
muß sich nach dem Einschalten des Geräts identifizieren.
Es soll auch verhindert werden, daß das Gerät
"falsche" Tastenfolgen lernt. Unter "falsch" sind dabei
neue, ungewollte Tastenabfolgen zu verstehen. Neue
Tastenfolgen können vom Gerät nur gelernt werden, wenn
man mit der "Select"-Taste aus dem Voll-Dialog neue
Funktionen auswählt. Die "Select"-Taste kann jedoch
sehr einfach desaktiviert werden, so daß z.B. nur
speziell bezeichnete Personen neue Tastenabfolgen einführen
können. Im übrigen kann mit der UNDO-Taste eine Fehlmanipu
lation rückgängig gemacht werden.
In der beschriebenen Erfahrungsmatrix steht,
wievielmal eine Funktion nach einer anderen Funktion
gebraucht wurde (alle Arbeitsgänge werden mitgezählt).
Das Gerät kann also aufgrund von bestimmten Bedingungen
Tasten, die selten gebraucht wurden, löschen. Selten
kann z.B. 100 mal weniger als eine andere Funktion
bedeuten. Beispielsweise kann diejenige Taste, die
am häufigsten gebraucht wurde, an die am meisten links
liegende Position gebracht werden. Falls nun zwei Funk
tionen etwa gleich häufig verwendet wurden (nach einer
bestimmten), wechseln die Positionen der Funktionstasten
ständig. Dies kann für den Benutzer sehr verwirrend
sein. Eine Art Hysterese bezüglich der Tastenposition
könnte dem Abhilfe schaffen.
Eine realistische Anzahl verschiedener Wägepri
mitiven ist etwa 30. Nimmt man diese Anzahl, ergibt
dies einen ungefähren Speicherplatzbedarf von 2 KBytes
ohne und 20 KBytes mit Plausibilitätsmatrix.
Die Geschwindigkeit ist vor allem davon abhängig,
wie schnell die beiden Matrizen sortiert und getestet
werden können. Sonst ist die Geschwindigkeit von denselben
Parametern abhängig wie bei der bestehenden Software.
Es wäre denkbar, daß die Funktionstasten und
die Auswahltasten des Voll-Dialoges am selben Ort sind.
Die beiden Anzeigen werden ja nie gleichzeitig gebraucht.
Da das Gerät immer mehr lernt, muß es auch
die Fähigkeit besitzen, die "unwichtigen" Informationen
zu vergessen. Durch eine Normierung der Erfahrungsmatrix
(ab einer gewissen Größe der Integerzahlen) werden
Zahlen, die unter die Rundungsschwelle fallen, automatisch
vergessen.
Durch die saubere Trennung zwischen reiner
Erfahrung (Häufigkeit der Funktionsbenutzung) und der
Plausibilitätsinformation kann man Wissen über die
diversen Applikationen (Wägeprimitiven) in dieser Plausibi
litätsmatrix von dem eigentlichen normalen Programm
trennen. In der Plausibilitätsmatrix finden wir dann
eine echte Applikationswissensbasis. Diese Form der
Programmierung entspricht recht genau derjenigen, die
bei Expertensystemen verwendet wird. In einer solchen
Form wäre ein Applikationsexpertensystem in eine Waage
integriert.
Mit der Erfahrung, die das Gerät während dem
Arbeiten macht, kann es Vorschläge zur Vereinfachung
der Arbeit machen. Nicht nur der Benutzer sammelt Erfah
rungen, sondern auch das Gerät merkt, wie effizienter
gearbeitet werden könnte und schlägt dies dem Benutzer
vor.
Claims (6)
1. Gerät, insbesondere Waage, mit einer Anzeige der
Resultate von nacheinander erfolgenden Funktionsabläufen aus
einer Vielzahl vom Gerät voneinander unabhängig durchführbarer
Funktionsabläufe, welches mit einer zur Ausführung der
Funktionen passenden Schaltungsanordnung ausgerüstet ist
sowie mit Funktionswähltasten entsprechend dem vollen Funktionsumfang
des Gerätes, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltungsanordnung des Gerätes eine Speichermatrix enthält, welche
einen aufgrund früher erfolgter Operationen ermittelten Ablauf
von Funktionen festhält und dem Benützer automatisch
vorschlägt, indem jeweils nur eine dieser ermittelten Folge
entsprechende Funktionswähltaste für den folgenden Schritt
aktiviert bzw. angezeigt wird, und daß eine Steuertaste vorgesehen
ist, um die automatisch vorgeschlagene Folge jederzeit
zu unterbrechen und das Einschalten einer beliebigen
Funktion des vollen Funktionsumfanges zu ermöglichen.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Speichermatrix eine Erfahrungsmatrix ist, welche den bei früheren
Operationen meistbenützten Funktionsablauf ermittelt und dem
Benützer eine entsprechende Funktionsfolge automatisch vorschlägt.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für sämtliche Funktionen auch deren Umkehr-Funktionen
vorhanden sind.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schaltungsanordnung zusätzlich eine
Plausibilitätsmatrix enthält, welche vor der Ausführung einer
Funktion überprüft, ob die Funktion ausgeführt werden kann.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der volle Funktionsumfang durch ein von der
Software des Gerätes angebotenes Menü festgelegt ist.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Auslösung der nächstfolgenden Funktion
in der ermittelten Funktionsfolge eine vorbestimmte Funktionswähltaste
vorgesehen ist, welche jeweils eine vom Funktionsablauf
bestimmte, variable Beschriftung erhält.
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