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Verfahren zur Herstellung von Eierpackungen. Es ist vorgeschlagen
worden, Eierpackungen aus einer Pappetafel mittels einer Presse herzustellen, deren
im Querschnitt ungefähr eiförmig oder ähnlich gestaltete Preßformen am Kopfe mit
spitzen Dornen versehen sind, wodurch in der Pappetafel zur Aufnahme der Eier dienende
Öffnungen hergestellt werden, die von aus der Ebene der Pappetafel heraustretenden
seitlichen Lappen begrenzt sind. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Lappen verhältnismäßig
niedrig ausfallen und auch nicht höher hergestellt werden können, weil ihre Höhe
von der Größe der Preßformen abhängt, diese aber wieder an die Durchschnittsgröße
eines Eies gebunden ist und daher nicht beliebig vergrößert werden kann. Aus diesem
Grunde muß man daher auch beim Verpacken der Eier in Kisten und ähnliche Behälter
zwischen j e zwei übereinanderliegende derartige gepreßte Platten eine verhältnismäßig
dicke Schicht von -Stroh, Holzwolle o. dgl. legen oder unmittelbar mit jeder einzelnen
gepreßten Platte eine. solche Schicht z. B. durch Annähen oder Einpressen verbinden,
da andernfalls die übereinander sich befindenden Lagen von Eiern sich gegenseitig
berühren würden. Die Anwendung der Zwischenschicht von Stroh o. dgl. macht aber
die Eierpackung teuer und ihre Herstellung umständlich.
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Gemäß der Erfindung wird der erwähnte Übelstand in folgender Weise
beseitigt. Es wird zunächst ein Bogen Papier in der vorbeschriebenen Weise gepreßt.
Sodann wird auf den Preßling ein zweiter Bogen aufgepreßt, nachher erforderlichenfalls
ein dritter usw., bis die in der Höhenrichtung stufenweise verschobenen Lappen der
aufeinanderfolgenden Papierbogen sich zu einer genügend hohen durchlaufenden Seitenwand
für die in die Öffnung einzulegenden Eier ergänzen. Auf diese Weise wird die erwähnte
Zwischenschicht von Stroh, Holzwolle o. dgl. beim Verpacken der Eier entbehrlich
und reicht es aus, wenn an Stelle dieser Schicht zwei übereinanderliegende Eierpackungen
lediglich durch eine einfache Lage Wellpappe o. dgl. getrennt werden, was das Verpacken
der Eier bzw. die Herstellung der Eierpackung verbilligt und erleichtert. Werden
beim Verpacken der Eier in die Kiste die Eierpackungen derart zueinander angeordnet,
daß die in der einen Eierpackung liegenden Eier gegenüber denjenigen in der @darüber-oder
Barunterliegenden Eierpackung entsprechend versetzt sind, dann wird unter Umständen
selbst eine Zwischenlage von Wellpappe entbehrlich.
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Auf der Zeichnung stellen dar: Abb. i einen schematisch ausgeführten
Längsschnitt durch die zur Herstellung der Eierpackung dienende Presse, Abb.2 ein
Schaubild der Matrize, Abb.3 ein vergrößertes Schaubild einer einzelnen Preßform
und Abb. 4 die Oberansicht einer fertigen Eierpackung. Die Abb. 5 bis 7 sollen zur
näheren Erläuterung des Herstellungsverfahrens der Packung dienen.
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Die Presse zur Herstellung der Eierpackung hat folgende bekannte Bauart.
Auf einer Tragplatte a (Abb. i) sitzen innerhalb eines Rahmens 3 in Längsreihen
die einzelnen Preßformen b, welche (s. auch Abb.3) im Querschnitt ungefähr die Form
eines Eies, z. B. diejenige eines Rhomboids mit abgerundeten Ecken, besitzen. Von
dem Kopf der Preßformen gehen eine Anzahl zugespitzte Dornen 6, 7 aus, von denen
der mittlere 6 am kräftigsten ist und am weitesten nach oben vcrspringt.
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In dem Rahmen 3 der Tragplatte a paßt ein Einsatz E (Abb. i), bestehend
aus einem oben offenen Kasten, dessen Bodenplatte 9 mit den Preßformen b entsprechenden
öffnungen versehen ist. Die Tragplatte a der Preßformen b wird an geeigneter Stelle
von Stempeln io durchsetzt, welche zum Ausstoßen des in den Rahmen 3 eingesetzten
Einsatzes E nach oben dienen und zu diesem Zwecke auf und ab beweglich .sind.
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Von der Tragplatte a gehen Stangen i i aus, auf welchen die Matrize
M auf und ab verschiebbar geführt ist. Diese besteht (s. Abb, i und z) aus einer
Kopfplatte 12, Seitenwänden 13, 1..1. und Längs- und Querwänden 15, 16. Die durchlaufenden
Längswände 15, wie auch die Querwände 16, von welchen die letzteren den schrägen
Seiten der Preßform b entsprechend geneigt sind, sind so, angeordnet, daß sie zwischen
die Preßformen b passen.
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ivlit der Matrize M, die vor dem Pressen durch geeignete Mittel in
der in Abb. i gezeichneten Hochlage festgehalten wird, muß man sich geeignete Vorrichtungen
verbunden denken, welche gestatten, die Festhaltemittel
auszulösen,
so daß die Matrize niederbewegt werden kann.
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Zur Herstellung der Eierpackung werden zunächst die Ränder eines Papierbogens,
nachdem in ihm vom Rande ausgehende, in das Innere gerichtete kurze Einschnitte
hergestellt wurden, mehrere Male, gegebenenfalls unter Einlage von etwas Holzwolle,
Stroh o. dgl. zusammengerollt und sodann, um nicht wieder aufzugehen, an einigen
Stellen durchgenäht oder mit Draht umwickelt. Dann wird der Papierbogen einseitig
mit Klebmasse versehen, sodann zur Verhinderung des Anklebens an die Matrize ein
ganz dünner Papierbogen daraufgelegt und darauf der Papierbogen in den Einsatz E
eingelegt, worauf dieser bei niedergelassenen Stempeln io in den Rahmen 3 der Tragplatte
a - eingesetzt wird. Sodann wird die Matrize .H von der in Abb. i gezeichneten Hochstellung
aus auf die Tragplatte ca und die Preßformen b, gegebenenfalls einige Male
hintereinander, herunterbewegt. Hierdurch stechen die Dornen 6 und 7 der Preßformen
b in den Papierbogen ein und reißen ihn an den Eindringungsstellen zu unregelmäßigen
Lappen auseinander, worauf die nachdringenden unteren Teile der Preßformen die Eindringungsstellen
zu den Preßformen entsprechenden Öffnungen erweitern und zugleich die die Öffnungen
begrenzenden seitlichen Lappen hochdrücken. Nun wird die Matrize M wieder in die
in Abb. i gezeichnete Hochlage angehoben. Der Preßling P, sieht nun im Längsschnitt
so wie in Abb. 5 gezeichnet aus. Die Öffnungen desselben sind mit q und de diese
Öffnungen begrenzenden aufwärts gerichteten Lappen mit r, bezeichnet.
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Nun wird auf den im Einsatz E verbliebenen Preßling P, ein zweiter,
ebenfalls einseitig mit Klebmasse versehener Papierbogen flach aufgelegt (die mit
Klebstoff versehene Seite nach unten gerichtet) und sodann die Matrize 11i1 neuerdings,
jedoch nicht so tief wie beim Pressen des ersten Preßlings, @herunterbewegt. Hierdurch
wird auf dem ersten Preßling P, ein zweiter Preßling P, gebildet, dessen seitliche
Lappen r. (s. Abb. 6) in bezug auf diejenigen r, des ersten Preßlings P, in der
Höhenrichtung verschoben sind. Erforderlichenfalls wird nun auf dem Doppelpreßling
P" P, durch nochmaliges Aufpressen eines dritten Papierbogens ein dritter Pxeßling
P3 hergestellt, dessen Lappen r. wieder gegen diejenigen r" r2 des Doppelpreßlings
in der Höhenrichtung verschoben sind. In gleicher Weise kann dann noch mit einem
vierten und weiteren Papierbogen verfahren werden. Sind sämtliche Pressungen beendet,
dann wird durch Aufwärtsbewogen der Stempel io, der Einsatz E mit dem Preßling P"
P" P#_ usw., dessen Längsschnitt jetzt der Abb. 7 entspricht, aus dem Rahmen 3 ausgestoßen.
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Es wird also auf diese Weise, wie leicht verständlich, die Höhe der
Seitenwände der in der fertigen Eierpackung vorhandenen Öffnungen q künstlich vergrößert.
Entsprach diese Höhe z. B. beim ersten Preßling P, der Strecke h, (Abb. 6), so ist
sie nach zwei Pressungen h., nach drei Pressungen h.. usw. Da ferner auch die Lappen
r1, s:" r3 usw. der Preßlinge eine vollständig regellose Gestalt haben, so überdeckt
(Abb.7) zumeist ein Lappen (z. B. _a;) des einen Preßlings (z. B. P.) den Einschnitt
(z. B. y) zwischen zwei Lappen des benachbarten Preßlings (z. B. P,), und sind daher
die Öffnungen in der fertigen Eierpackung nicht nur von hohen, sondern auch von
überall durchlaufenden Seitenwänden umgeben, welche den in die Öffnungen eingelegten
Eiern in jeder Beziehung einen vollkommenen Schutz sichern.
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Nach dem Fertigpressen der Eierpackung werden die vorstehenden Lappen
r " r@, r3 usw., um ein Einknicken derselben zu verhindern, zweckmäßig noch durch
Eintauchen in eine Wasserglaslösung versteift. In getrocknetem Zustande ist die
Packung sodann g ebrauchsf ertig.
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Um, falls -erforderlich, die Elastizität der Seitenwände der in der
-fertigen Eierpackung gebildeten Öffnungen noch zu erhöhen, kann man zwischen die
einz°lnen Preßlinge noch eine dünne Schicht von Stroh, Holzwolle o. dgl. einpressen.