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Verfahren zur Herstellung von Eierpackungen. Es ist vorgeschlagen
worden, Eierpackungen aus Stroh, Holzwolle o. dgl., insbesondere als Einsatz für
Kisten und ähnliche Behälter, in der Weise herzustellen, daß das Stroh, die Holzwolle
o. dgl. in aufgeschüttetem Zustande mit einem weitmaschigen Drahtnetz lose umwickelt
wird und hierauf in dem Wickel durch Pressen o. dgl. Nester zur Aufnahme der einzelnen
Eier gebildet werden. Die metallische Verstärkung der Eierpackung durch das Drahtnetz
dient hierbei dem Zwecke, die Nestränder zu versteifen und den Boden des Nestes
tragfähig zu machen. Da dieser Zweck nicht vollkommen erreicht wurde, ist ferner
vorgeschlagen worden, von der Rückseite der Packung her in die zwischen den einzelnen
Nestern gebildeten Vertiefungen Papier einzupressen und die Patrizen der hierzu
dienenden Presse mit spitzen Dornen zu versehen, welche einerseits das einzulegende
Papier in der Nestmitte durchstechen und so schwächen sollen, daß es über der Nestmitte
reißt und sich leicht in die Wände einpressen läßt, während sie anderseits die einzelnen
Drähte des Drahtnetzes beim Pressen der Packung führen sollen. Derartige Eierpackungen
entsprechen auch allen Anforderungen.
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Es hat sich nun herausgestellt, daß man, was zu einer ganz erheblichen
Verbilligung der Packung führt, das Drahtnetz bei der Herstellung der Packung ganz
fortlassen kann, wenn das Stroh, die Holzwolle o. dgl. in aufgeschüttetem Zustande
zwischen eine obere und eine untere Lage Papier eingebracht oder mit Papier umwickelt
und das Ganze sodann in einer Presse mit Patrizen gepreßt wird, deren Köpfe in der
besprochenen Weise mit spitzen Dornen versehen sind. Diese Dorne wirken nämlich
dann in der früher erwähnten Weise nicht nur auf die untere, sondern auch auf die
obere Papierlage ein, so daß beide Papierlagen durchschnitten und nach den Nesträndern
hin gedrängt werden, wobei die Ränder der Schnittstellen sich untereinander und
mit der dazwischen eingebetteten Schicht von Stroh, Holzwolle o. dgl. so fest verankern,
daß die Nestränder gewissermaßen ein elastisches Papierpolster mit einer Füllung
aus Stroh, Holzwolle o. dgl. bilden.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der zur Herstellung der Eierpackung
dienenden Presse in Abb. i schematisch in einem Längsschnitt, während Abb. 2 eine
Draufsicht auf' die Tragplatte der Preßformen, Abb. 3 ein Schaubild der Matrize
und Abb. 4 eine einzelne Preßform in erheblich vergrößertem Maßsabe als Schaubild
darstellt. Die Abb. 5 bis 8 sollen das Herstellungsverfahren der Packung und Abb.
9 deren Verwendung erläutern, während Abb. io die Oberansicht eines Teiles einer
zum Gebrauch fertigen Packung zeigt.
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Die Presse zur Herstellung der Eierpackung besitzt im wesentlichen
die nachstehend beschriebene Bauart.
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Auf einer Tragplatte a (Abb. i und 2) sitzen innerhalb eines Rahmens
3 in Längsreihen die einzelnen Preßformen b, welche (s. auch Abb. 4) im Querschnitt
die Form eines Rhomboids mit abgerundeten Ecken besitzen. Von dem Kopf der Preßformen
gehen eine Anzahl zugespitzte Dornen 6, 7 aus, von denen der mittelste 6 am kräftigsten
ist und am weitesten nach oben vorspringt.
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In den Rahmen 3 der Tragplatte a. paßt ein Einsatz E (Abb. i), bestehend
aus einem oben offenen Kasten, dessen Bodenplatte 9 mit den den Preßformen b entsprechenden
öffnungen versehen ist. DieTragplattea derPreßformenb wird an geeigneter Stelle
von Stempeln io durchsetzt, welche zum Ausstoßen des in den Rahmen 3 eingesetzten
Einsatzes E nach oben dienen und zu diesem Zweck auf und ab beweglich sind.
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Von der Tragplatte a gehen Stangen i i aus, auf welchen die Matrize
'VI geführt ist. Diese besteht (s. Abb. i und 3) aus einer Kopfplatte 12, Seitenwänden
13, 14 und Längs- und Querwänden 15, 16. Die durchlaufenden Längswände 15 wie auch
die Querwände 16, von welchen die letzteren den schrägen Seiten der Preßform b entsprechend
geneigt sind, sind so angeordnet, daß sie zwischen die Preßformen b passen.
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Mit der Matrize 17, die vor dem Pressen durch geeignete Mittel in
der in Ab. i gezeichneten Hochlage festgehalten wird, muß man sich geeignete Vorrichtungen
verbunden denken, welche gestatten, die Festhaltemittel auszulösen, so daß die Matrize
niederbewegt werden kann.
Zur Herstellung einer Eierpackung wird
(Abb. 5) auf einen angefeuchteten und mit Klebstoff versehenen Bogen Papier p Holzwolle
g lose aufgeschüttet, worauf die Ränder des Papierbogens zur Bildung des Randes
der Eierpackung in der in Abb.5 gezeichneten Weise mehrmals zusammengewickelt und
sodann, um nicht wieder aufzugehen, durchgenäht werden. Die so vorbereitete Schicht
wird in den Einsatz E eingelegt, worauf dieser bei niedergelassenen Stempeln io
in den Rahmen 3 der Tragplatte a eingesetzt wird. Soclann wird die Matrize M von
der in Abb. i gezeichneten Hochstellung aus auf die Tragplatte a bzw. die Preßformen
b, gegebenenfalls einige Male hintereinander, herunterbewegt, wodurch in der in
dem Einsatz E sich befindenden, aus dem Papierbogen p und der Holzwolle g bestehenden
Schicht Nester gebildet werden (Abb. 6). Beim Pressen dringen die Dorne 6 und 7
der Preßformen b in den Nestmitten in das Papier ein, das hierbei dort durchschnitten
und nach den Nesträndern hin gedrängt wird.
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Auf die Rückseite der so bearbeiteten Schicht von Papier p und Holzwolle
g wird nun ein zweiter, ebenfalls angefeuchteter und mit Klebstoff versehener Papierbogen
p1 aufgelegt (Abb.7), worauf das Ganze in der früher beschriebenen Weise einer nochmaligen
Pressung unterworfen wird. Bei dieser zweiten Pressung durchschneiden die Dorne
6 und 7 den oberen Papierbogen p, und drängen dessen Schnittstellen ebenfalls nach
den Nesträndern hin, so daß diese eine Art Polster, bestellend aus einer oberen
und unteren Schicht Papier mit dazwischen eingebetteter Füllung aus Stroh, Holzwolle
o. dgl., bilden, während die Nestmitten von Papier frei sind. Nun ist die Packung
fertig (Abb. 8), Die Matrize M wird wieder in die in Abb. i gezeichnete Hochlage
angehoben, worauf durch Aufwärtsbewegen der Stempel io der Einsatz E mit der fertigen
Packung aus dem Rahmen ausgestoßen wird.
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Auf die Unterseite der Packung (entsprechend der Oberseite der Abb.
8) kann nun, um erforderlichenfalls die Nestmitten tragfähiger zu machen, noch eine
lose aufgeschüttete Schicht von Stroh, Holzwolle o. dgl. aufgebracht werden, die
mit der Packung in beliebiger Weise, beispielsweise durch Einpressen, verbunden
werden kann.
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Es ist bisher noch nicht hervorgehoben worden, daß die Ränder der
Packung und demgemäß auch diejenigen des Rahmens 3, des Einsatzes E und der Matrize
M nicht überall gleich breit sind. Wird nämlich z. B. die Diagonale des Rahmens
3 mit d-d (Abb. a) bezeichnet, so sind die auf der einen Seite der Diagonale sich
befindenden Ränder R1, R2 des Rahmens (und daher auch der Packung) breiter als diejenigen
r, r, auf der anderen Seite, und zwar um so viel breiter, daß, wenn man mehrere
Packungen aufeinanderlegt und hierbei jede folgende gegen die vorhergehende um iSo°
in ihrer Ebene dreht, die Nester jeder Packung gegen diejenigen der benachbarten
Packung der Länge und Breite nach versetzt sind; hierdurch wird die beim Gebrauch
der Packung an sich schon geringe Bruchgefahr der Eier beim Transport noch weiter
herabgemindert, da die in die eine Pakkung eingelegten Eier nicht lotrecht ober-bzw.
unterhalb der- Eier in der Nachbarpackung liegen.
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Wie Versuche zeigten, kann die Bruchgefahr weiter noch dadurch wesentlich
vermindert bzw. vollständig ausgeschlossen werden, daß man unter Verwendung von
zwei Pressen zwei Arten von Eierpackungen mit ungleich breiten Rändern herstellt,
von denen die eine das Spiegelbild der anderen bildet, so daß die Nester der einen
Packung nach rechts und diejenigen der anderen Packung nach links gerichtet sind.
Wenn man diese Eierpackungen, in der besprochenen Weise um i8o° gedreht, aufeinanderlegt,
so wird jedes Ei e (Abb. 9) der einen Eierpackung von vier Eiern (e., e2, e3, e4)
der darunterliegenden Eierpackung, welche gewissermaßen zwischen sich eine Bucht
bilden, mitgetragen.
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Abb. io zeigt die Oberansicht der zum Gebrauch fertigen Eierpackung.
Falls erforderlich, können, um den in die Nester einzubringenden Eiern einen größeren
Halt zu geben, in die in der Längsrichtung und gegebenenfalls auch in der Ouerrichtung
aufeinanderfolgenden Nester entsprechend vorgefaltete Papierstreifen k eingelegt
werden, die man, um gegebenenfalls die Luftdurchlässigkeit der Packung nicht zu
beeinträchtigen, auch lochen kann.