-
-
Verfahren zum Herstellen von Formeinsätzen für
-
Pralinenschachteln und durch das Verfahren hergestellte Formeinsätze
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Formeinsätzen für Pralinenschachteln
durch Tiefziehen einer thermoplastischen Folie, ausgehend von einer Bezugsebene,
die die Lage des Randes des Formeinsatzes bestimmt. Derartige Formeinsätze werden
auch kurz als "Pralinen-Einsätze" bezeichnet.
-
Zur klassischen Form der Pralinenverpackung gehören die sooenannten
"Pralinenhütchen" die jede Praline einzeln umgeben.
-
Sie werden hergestellt aus einem meist kreisförmigen Zuschnitt braunen
Pergaminpapiers, dessen Rand durch Fältelung (Plissierung) aufgestellt wird. Diese
Pralinenhütchen dienen zum Schutz beim Transport, stellen aber auch ein wesentliches
Attribut im Hinblick auf das Aussehen der geöffneten Pralinenschachtel dar, wobei
von besonderer Bedeutung ist, daß
vornehmlich bei höherwertigen
Pralinen sowohl die einzelne Praline als auch die Gesamtanordnuna unterschiedlicher
Pralinen - der sogenannte "Pralinen-Spiegel" - in den Rang von "Kunstwerken" erhoben
werden können. Die ästhetische Wirkung der Gesamtanordnung soll dabei auch nach
einem wenig schonenden Transport erhalten bleiben, d.h. der Inhalt der Pralinenschachtel
soll weder verrutschen, noch sollen die einzelnen Pralinen sich mit ihrer Unterseite
nach oben drehen oder gar beschädigt werden.
-
An dem ästhetischem Gesamteindruck haben die "Pralinenhütchen" einen
maßgeblichen Anteil, weswegen in Ermangelung einer technisch besseren, aber optisch
gleichwertigen Lösung teilweise auch heute noch die sogenannten Pralinenhütchen
verwendet werden, insbesondere für die Verpackung hochwertiger Pralinen.
-
Die Pralinenhütchen haben den Nachteil, daß die Pralinen sehr dicht
gepackt werden müssen bzw. bei einem rauhen Transport ein Verrutschen des Packungsinhalts
nicht vollständig verhindert werden kann. Vor allem aber haftet ihnen der Nachteil
an, daß ein maschinelles Verpacken praktisch unmöglich ist, so daß die Füllung der
Packung von Hand erfolgen muß. Hierbei müssen sich die Packerinnen genau an einen
vorgegebenen Legeplan halten, auf dessen Komposition der Confisier großen Wert legt.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Pralinen mit ihren Unterseiten sämtlich
auf gleicher Höhe liegen, so daß die Oberseiten flacherer Pralinen zu tief liegen.
Bestimmte Pralinen wie z.B.
-
Ingwerstäbchen oder Krokantplättchen lassen sich im Hütchen nur schwer
unterbringen.
-
Zur Verringerung der technischen Nachteile sind daher seit geraumer
Zeit Formeinsätze für Pralinenschachteln bekannt, die aus einer durchgehenden thermoplastischen
tiefgezogenen Folie bestehen, in der Näpfe für die Pralinen gebildet sind, die an
den Stellen kleinsten Abstandes zum jeweils benachbarten Napf durch einen Grat miteinander
verbunden sind. Derartige Formeinsätze werden dabei nach einem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art hergestellt, nämlich durch Tiefziehen einer thermoplastischen
Folie, ausgehend von einer Bezugsebene, die die Lage des Randes des Formeinsatzes
bestimmt.
-
Die Wände der einzelnen Näpfe kann man sich dadurch hergestellt denken,
daß man eine Erzeugende auf einer geschlossenen Bahn bewegt, die der Projektion
der betreffenden Praline auf eine Unterlage entspricht. Die einzelnen, unterschiedlichenNäpfe
haben dabei einen sich in Richtung auf den Betrachter zunehmend erweiternden Querschnitt,
d.h.
-
die jeweils gegenüberliegenden Mantellinien der Wände divergieren.
-
Nun ist es aber unmöglich, zwischen allen benachbarten Wandelementen
nebeneinander liegender Näpfe bzw. zwischen den Näpfen und dem Rand den gleichen
Abstand einzuhalten; vielmehr haben an einigen Stellen die am nächsten liegenden
Mantellinien zweier benachbarter Näpfe noch einen Abstand voneinander, der nahezu
dem Durchmesser einer Praline entspricht. Dies würde an sich zwischen den betreffenden
Näpfen zu einer Art "Hochplateau" führen, das dem Aussehen der bekannten Pralinenhütchen
zuwider läuft.
-
Man hat sich daher bei der bekannten Lösung zur Vermeidung dieser
'Hochplateaus" in der Weise beholfen, daß man die
Mantellinien der
Näpfe mehr oder weniger stark gekrümmt hat, um zwischen den einzelnen Näpfen in
jedem Falle gratförmige Verbindungslinien zu erzeugen, um dem Aussehen von Pralinenhütchen
nahezukommen. Dieser Effekt kann jedoch aus folgenden Gründen nicht erreicht werden:
Zunächst einmal wurden bei der bekannten Lösung die Erzeugenden bei unterschiedlicher
Krümmung auf Zick-Zack-Linien bewegt, um eine Art "Fälteluno" zu erzeugen. Eine
echte Fältelung mit in sich gekrümmten Falten ist aber bei den klassischen Hütchen
ausgeschlossen. Die bekannte Folienlösung weist jedoch in einigen Fällen sogar geknickte
Mantellinien auf, d.h. die Fältelung verläuft in ihrem äußeren Bereich unter einem
Winkel von etwa 30 Grad zur Bezugsebene, nur um die Ausbildung eines Grates gegenüber
dem benachbarten Napf zu ermöglichen.
-
Hierdurch wird aber der Unterschied zu den klassischen Hütchen eher
noch deutlicher sichtbar.
-
Man hat daher auch schon versucht, dem Hütchen-Eindruck dadurch nahe
zu kommen, daß man zwischen den einzelnen Näpfen ebene Hochplateaus in Form von
"Zwickeln" zugelassen hat, diese aber durch eine nachträglich aufgebrachte Kontrastfarbe
(z.B. weiß) soweit abgehoben hat, daß die dunklen bzw. braunen Wände der Näpfe stärker
in Erscheinung traten. Auch durch eine solche Maßnahme wird aber der Abstand zu
den klassischen Pralinenhütchen nicht merklich verringert.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
mit dem weitgehend zusammenhängende Formeinsätze herstellbar sind, die aufgrund
einer festen räumlichen Zuordnung
der einzelnen Näpfe eine schnellere
Füllung der Verpackung erlauben, aber dennoch soweit wie nur irgend möglich den
optischen Eindruck der klassischen Hütchen-Verpackung vermitteln.
-
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs beschriebenen
Verfahren erfindungsgemäß dadurch, daß man die Folie b e i d e r s e i t s der Bezugsebene
E-E verformt, wobei unterhalb der Bezugsebene Näpfe für die Pralinen gebildet werden,
die an den Stellen kleinsten Abstandes zum jeweils benachbarten Napf durch einen
unterhalb der Bezugsebene liegenden Grat miteinander verbunden sind, und wobei oberhalb
der Bezugsebene an den Stellen, an denen die Wandelemente benachbarter Näpfe in
der Bezugsebene einen Abstand voneinander aufweisen, Vorsprünge gebildet werden,
und daß man diese Vorsprünge durch einen oberhalb des Randes und im wesentlichen
parallel zu diesem verlaufenden Schneidvorgang abtrennt.
-
Die Ausdrücke "oberhalb" und "unterhalb" der Bezugsebene E-E beziehen
sich auf die Gebrauchslage des Formeinsatzes, in der die Näpfe nach oben offen sind.
Es kann natürlich aus fertigungstechnischen Gründen zweckmäßig sein, den Schneidvorgang
in Oberkopflage desjenigen Rohlings auszufUhren, der später den Formeinsatz bildet.
-
Die Erfindung besteht also - vereinfacht ausgedrückt -darin, die weiter
oben beschriebenen, als Hochplateau ausgebildeten Zwickel nicht innerhalb oder unterhalb
des Randes bzw. der Bezugsebene anzuordnen, sondern die an dieser Stelle liegenden
Folienelemente bewußt merklich über
die Bezugsebene zu verlagern,
wo sie nachfolgend durch den beschriebenen Schneidvorgang abgetrennt werden.
-
Da die abgeschnittenen Vorsprünge nicht mehr Teil der Verpackung sind,
spielt die Ausbildung ihres oberen Endes nur bedingt eine Rolle. Es ist vorrangig
dafür Sorge zu tragen, daß die Wände oder Wandelemente der Näpfe in Richtung der
einzelnen Falten bis zur Schnittebene einen möglichst linearen Verlauf aufweisen.
Unter "Wandelemente" werden dabei kleinere Flächen oder Flächenelemente sowie auch
die einzelnen Falten verstanden, aus denen die Wand - geometrisch gesehen - besteht.
Es handelt sich also nicht um separate Wandteile. Gegenüberliegende Falten verlaufen
auch hierbei leicht divergierend und werden durch den Trennschnitt im wesentlichen
senkrecht erfaßt.
-
Hierdurch entstehen an der Stelle der Zwickel mehr oder weniger unregelmäßig
geformte Uffnungen, deren Querschnitt durch die Form der benachbarten Näpfe bzw.
des benachbarten Randes bestimmt wird.
-
Die Ausbildung der oberen Enden der Vorsprünge spielt insofern eine
Rolle, als sie in einer Ebene E'-E' enden sollten, die von der Bezugsebene E-E einen
merklichen Abstand hat, d.h., der Schneidvorgang muß zwischen E-E und E'-E' verlaufen.
Die Enden können also auch sogenannte Hochplateaus bilden (die allerdings wegen
der divergierenden Falten kleiner sind als die Querschnitte der Vorsprünge in der
Bezugsebene E-E). Dies eröffnet die Möglichkeit, den Rohling beim Schneidvorgang
zwecks besserer Lagefixierung auf den Kopf zu stellen.
-
Es wäre zwar zumindest theoretisch denkbar, die zunächst vorhandenen
Zwickel bzw. Hochplateaus durch einen Stanzvorgang senkrecht zur Bezugsebene herauszustanzen,
jedoch kann hiermit nicht der gleiche Eindruck erweckt werden, weil durch unvermeidbare
Toleranzen, insbesondere aber durch die Flexibilität der Formeinsätze Verschiebungen
möglich sind, die zu einem unschönen Aussehen der gestanzten Löcher führen.
-
Wesentlich ist also der annähernd senkrechte Anschnitt der Wände der
Näpfe, wobei es keine Rolle spielt, ob dieser Anschnitt um ein geringes Maß höher
oder niedriger liegt als vorgesehen. Im Gegenteil, durch Ausführen des erfindungsgemäßen
Schneidvorganges mittels eines Bandmessers läßt sich wegen der unvermeidbaren Flexibilität
des Folienmaterials beim Schneiden kein topfebener Schnitt erzeugen, sondern die
angeschnittenen Ränder der Näpfe werden in ihrer Höhe leicht unregelmäßig, was dem
Eindruck von nebeneinander gesetzten Hütchen sehr entgegen kommt.
-
Der zum herkömmlichen Tiefziehverfahren hinzukommende Schneidvorgang
bedingt aber keineswegs eine negative Beeinflussung der Herstellkosten. Oblicherweise
werden die erfindungsgemäßen Formeinsätze nämlich als Rohlinge mit mehreren Nutzen
hergestellt, die nachfolgend durch einen Stanz- oder Schneidvorgang voneinander
getrennt werden müssen. Ordnet man nun zwischen den einzelnen Nutzen hochgezogene,
horizontale Randwülste oder Falten an, so werden diese von dem Bandmesser im gleichen
Durchgang erfaßt und zerlegen den Rohling in die einzelnen Formeinsätze.
-
Wie bereits weiter oben zum Ausdruck gebracht, sollen die einzelnen
Näpfe natürlich an den vorgegebenen Stellen miteinander in Verbindung stehen, um
eine unverrückbare räumliche Zuordnung der unterschiedlich geformten Näpfe zwecks
schnellerer Beschickung zu ermöglichen. Die Verbindung muß dabei, um optisch möglichst
wenig aufzufallen, an den Stellen kleinsten Abstandes zum benachbarten Napf (bzw.
-
Rand) liegen. Damit an dieser Stelle kein Trennschnitt erfolgt, wird
der dort vorhandene Grat unter die Bezugsebene gelegt, so daß das Schneidmesser
beim Trennvorgang über den Grat hinwegläuft. Hieraus ergibt sich, daß man es durch
den wellenförmigen Verlauf des Grats bzw. der Grate des gesamten Formeinsatzes in
Verbindung mit den Vorsprüngen in der Hand hat, die Lage der verbleibenden Verbindungsstellen
einerseits und der oeffnungen zwischen den Näpfen andererseits gezielt zu beeinflussen,
so daß das angestrebte Aussehen der bekannten Hütchen entsteht.
-
Der Erfindungsgegenstand löst infolgedessen in vollem Umfange die
gestellte Aufgabe und hat zusätzlich noch die Vorteile einer größeren Flexibilität
des Formeinsatzes in einer Richtung quer zur Bezugsebene, so daß eine noch größere
Sicherheit der Verpackung gegen eine Beschädigung der Pralinen gegeben ist, sowie
eine Sicherheit gegen ungewolltes Umdrehen der Pralinen in der Packung.
-
Gegenüber den bekannten Hütchen zeichnet sich der Erfindungsgegenstand
auch noch durch die Möglichkeit aus, den Boden einzelner Näpfe höher anzuordnen,
um beispielsweise Ingwerstäbchen und Krokantplättchen unterzubringen, deren Oberseite
dann im wesentlichen in der gleichen Ebene liegt wie beispielsweise der höchste
Punkt von Nußpralinen und Likörkirschen.
-
Die Erfindung betrifft auch Formeinsätze für Pralinenschachteln, die
aus einer thermoplastischen tiefgezogenen Folie bestehen, in der unterhalb eines
Randes Näpfe für die Pralinen gebildet sind, die an den Stellen kleinsten Abstandes
zum jeweils benachbarten Napf durch einen Grat miteinander verbunden sind.
-
Zur Lösung im wesentlichen der gleichen Aufgabe wird gemäß der weiteren
Erfindung vorgeschlagen, daß das Folienmaterial an Stellen größeren Abstandes zwischen
den Wandelementen der Näpfe unter Bildung von Uffnungen entfernt ist.
-
Wesentlich ist dabei, daß die Wandelemente der Näpfe im Bereich ihrer
geradlinig verlaufenden Mantellinien und im Bereich der Uffnungen im wesentlichen
rechtwinklig angeschnitten sind.
-
Zum Zwecke einer ausreichenden Stabilität des durchbrochenen aber
insgesamt zusammenhängenden Gebildes an Näpfen ist es gemäß der weiteren Erfindung
besonders vorteilhaft, wenn die Näpfe mit jeweils benachbarten Näpfen und/oder mit
dem Rand des Formeinsatzes an mindestens drei Stellen verbunden sind.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen von Verfahren und Verfahrensprodukten
ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen.
-
Das erfindungsgemäße Herstellverfahren sowie AusfUhrungsbeispiele
von Formeinsätzen gemäß dem Stand der Technik und gemäß der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Figuren 1 bis 8 näher erläutert.
-
Es zeigen: Figur 1 einen Querschnitt durch eine geöffnete Pralinenschachtel
mit den klassischen Hütchen, Figur 2 einen Querschnitt durch eine geöffnete Pralinenschachtel
mit einem herkömmlichen Formeinsatz mit tiefgezogenen Näpfen, zwischen denen die
Folie an Stellen größerer Abstände sogenannte Hochplateaus bildet, Figur 3 einen
Querschnitt durch eine gleichfalls geöffnete Pralinenschachtel mit einem Formeinsatz
analog Figur 2, jedoch mit dem Unterschied, daß die Folie zwischen den einzelnen
Näpfen zu einem mehr oder weniger spitzen Grat geformt ist, Figur 4 einen Querschnitt
durch eine geöffnete Pralinenschachtel analog den Figuren 2 und 3, jedoch mit einem
erfindungsgemäßen Formeinsatz, Figur 5 eine Draufsicht auf einen herkömmlichen Formeinsatz
gemäß Figur 3, d.h. mit ununterbrochenen gratförmigen Verbindungen zwischen den
einzelnen Näpfen, Figur 6 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Formeinsatz
gemäß Figur 4 mit unterbrochenen gratförmigen Verbindungen bzw. mit offenen Zwickeln
zwischen den einzelnen Näpfen, und zwar für die gleiche Pralinenanordnung wie in
Figur 5,
Figur 7 einen Querschnitt durch ein Tiefziehwerkzeug mit
aufliegender, tiefgezogener Folie für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
und Figur 8 den von dem Tiefziehwerkzeug abgehobenen Formeinsatz nach Ausführung
des Trennschnitts und dem Einsetzen in das Unterteil einer Pralinenschachtel.
-
In den Figuren 1 bis 4 und 8 ist jeweils ein Unterteil 1 einer herkömmlichen
Pralinenschachtel dargestellt, die beispielsweise durch eine Faltschachtel gebildet
wird.
-
Figur 1 zeigt nun mehrere unterschiedlich geformte Pralinen 2, die
mittels der herkömmlichen Hütchen 3 dicht an dicht in das Unterteil 1 eingesetzt
sind. Es ist ersichtlich, daß die unteren Flächen sämtlicher Pralinen in der gleichen
Ebene liegen, so daß ihre höchsten Punkte wegen der unterschiedlichen Höhenabmessungen
nicht in einer Ebene liegen können, was an sich wünschenswert wäre. Das Verpacken
der Pralinen und die Einhaltung eines bestimmten Verteilungsmusters bzw. einer "Komposition"
ist mühsam und nur von Hand durchführbar. Bei einem rauhen Transport können sich
die einzelnen Pralinen relativ zueinander verschieben oder auch umdrehen, so daß
der Gesamteindruck merklich gestört wird.
-
Figur 2 zeigt ein Unterteil 1 mit einem herkömmlichen Formeinsatz
4, in dem zahlreiche Näpfe 5 durch einen Tiefziehvorgang erzeugt worden sind. Die
zunächst ebene Folie 6 wird dabei an ihrem rechteckig umlaufenden Rand 7 gehalten.
-
Der Rand 7 liegt in einer Ebene E-E, die zur Definition eindeutiger
Verhältnisse als Bezugsebene bezeichnet wird.
-
Das Folienmaterial sämtlicher Näpfe 5 liegt dabei auf der gleichen
Seite, nämlich unterhalb der Bezugsebene E-E.
-
Die einzelnen Näpfe haben, ebenso wie die Pralinen, in ihrer Draufsicht
eine unregelmäßige Form und Lage, sind jedoch bezüglich ihres Umrisses gut abgerundet
und außerdem auf ihrem Umfang mit einer nicht besonders hervorgehobenen feinen Fälteluna
versehen. Durch die unregelmäßige Form und Verteilung haben jeweils benachbarte
Mantellinien verschiedener Näpfe einen außerordentlich unterschiedlichen Abstand
voneinander, so daß das zwischen den einzelnen Näpfen vorhandene Folienmaterial
sogenannte Hochplateaus S bildet, die an einigen Stellen auch sehr schmal ausgebildet
sein können. Wenn man jedoch jeweils drei oder vier mit ihren Mittelpunkten auf
den Ecken eines Dreiecks oder Vierecks liegende Näpfe betrachtet, so hat das Hochplateau
8 an diesen Stellen die Form von Zwickeln mit drei oder vier Ecken bzw. Zipfeln.
Diese Zwickel liegen im allgemeinen gleichfalls in der Bezugsebene E-E; sie können
jedoch auch ohne weiteres tiefer angeordnet sein. In jedem Falle stören sie den
optischen Gesamteindruck beträchtlich.
-
Die Figuren 3 und 5 zeigen nun einen Versuch, die Hochplateaus 8 in
Figur 2 zumindest optisch weitgehend zum Verschwinden zu bringen. Der entsprechend
anders gestaltete Formeinsatz 9 ist zwischen den einzelnen Näpfen 5 nahezu schneidenförmig
ausgebildet, so daß an den höchsten Stellen sogenannte Grate 10 gebildet werden.
Der Uffnungswinkel der
einzelnen Mantellinien der Näpfe ist jedoch
innerhalb der Querschnitte durch die Grate 10 ebenso unterschiedlich wie die Größe
der Hochplateau#8, die bei dem Gegenstand von Figur 2 an den entsprechenden Stellen
angeordnet sind.
-
Außerdem verlaufen die Mantellinien, vor allem bei größeren Pralinenabständen,
deutlich gekrümmt.
-
Der Verlauf der Grate 10 stellt ein in sich geschlossenes Netzwerk
dar, das in Figur 5 durch entsprechende Zick-Zack-Linien dargestellt ist. Diese
Linien sollen auch die Fältelung sichtbar machen. Notwendigerweise besteht das genannte
Netzwerk von Graten aus Polygonen, da der Versuch der Abrundung des einen Napfes
zu einem Zipfel an dem benachbarten Napf führen würde. Sämtliche Falten müssen nun
von dem meist gut abgerundeten bzw. ovalen Boden 5a eines Napfes 5 zu den geraden
Umridlinien der Polygonflächen verlaufen. Diese Verhältnisse sind andeutungsweise
im Zusammenhang mit einem Napf 5 in Figur 5 dargestellt.
-
Dadurch bedingt ist nicht nur eine außerordentlich unterschiedliche
Winkelstellung der Falten zur Bezugsebene E-E, sondern die Falten werden insbesondere
an den Ecken des Polygons in sich gebogen ausgebildet, um an diesen Stellen überhaupt
noch einen Napf, der der Praline in seinem unteren Teil Halt gibt, zu erreichen.
Die oberen Enden der Falten verlaufen bei einem untersuchten Beispiel nur unter
einem sehr flachen Winkel von etwa 30 Grad zur Bezugsebene bzw. zum Schachtelboden,
der zur Bezugsebene parallel verläuft.
-
Dieser Obergang rund-auf-Polygon, der bisher die einzige Möglichkeit
zur Vermeidung der Hochplateaus bzw. Zwickel war, führt zu einem unschönen Gesamteindruck,
der jeden-
falls mit der bekannten Hütchen-Verpackung nicht im
entferntesten vergleichbar ist.
-
Einen Ausweg aus dieser Problematik lehrt nun die Erfindung, deren
Wesen anhand der Figuren 4 und 6 bis 3 näher erläutert werden soll: Die Figuren
4, 6 und 8 zeigen nun einen Formeinsatz 11 mit im wesentlichen gleicher Verteilung
der Näpfe 5 wie in den Figuren 2 und 3. Die in Figur 2 noch vorhandenen Hochplateaus
8 sind jedoch nicht mehr vorhanden, vielmehr befinden sich an den betreffenden Stellen
Oeffnungen 12, die einen Einblick in den Raum unterhalb des Formeinsatzes 11 erlauben.
-
Die Uffnunaen 12 sind in Figur 6 durch schraffierte Flächen kenntlich
gemacht, und es ist zu erkennen, daß der Querschnitt der Uffnungen mehr oder weniger
regelmäßig geformten Vielecken entspricht. Die Anordnung stimmt weitgehend mit derjenigen
überein, wie sie auch bei der bekannten Hütchenverpackung anzutreffen ist. Aufgrund
des Vorhandenseins dieser Uffnungen 12~stellern die Grate 10 auch kein zusammenhängendes
Netzwerk mehr dar, sondern Grate sind nur noch in allernächster Nähe derjenigen
Stellen vorhanden, an denen jeweils benachbarte Näpfe miteinander in Verbindung
stehen.
-
Die betreffenden Grate können dabei derartig scharfkantig gestaltet
werden, daß der Eindruck unmittelbar aneinanderliegender Ränder zweier Hütchen entsteht.
Figur 6 gibt diesen Eindruck ziemlich deutlich wieder.
-
Damit in den Offnungen 12 nicht der helle Boden der Schachtel bzw.
des Bodenpolsters (Figur 8) sichtbar wird, muß entweder auf den Boden eine braune
Pergaminfolie gelegt
werden, oder die Oberseite des Bodenpolsters
muß dunkel eingefärbt sein. Ähnliches gilt für die Seitenwände des Unterteils 1,
die durch Uffnungen im Randbereich des Formeinsatzes sichtbar sind. Es ist aber
ohne weiteres möglich, die betreffenden Innenflächen der Seitenwände des Unterkartons
in einem Arbeitsgang mit dem Bodenaufdruck des Unterkartons dunkel zu bedrucken,
da die Kartonränder üblicherweise nach innen eingeschlagen sind.
-
Das erfindungsgemäße Herstellverfahren des Formeinsatzes wird nun
anhand der Figuren 7 und 8 näher erläutert: In Figur 7 ist ein Formwerkzeug 13 dargestellt,
dessen Oberseite weitgehend dem Höhenprofil des Formeinsatzes 11 entspricht, d.h.
es handelt sich um eine sogenannte Positiv-Form. Das Formwerkzeug enthält komplementäre
Vertiefungen 14 für die Näpfe 5 und besitzt einen umlaufenden Innenrand 15, der
die Lage des Randes 7 des Formeinsatzes 11 und damit die Lage der Bezugsebene E-E
(strichpunktiert) bestimmt. Die Näpfe 5 sind einschließlich der nach dem Schneiden
stehenbleibenden Grate 10 unterhalb der Bezugsebene E-E angeordnet.
-
Zwischen den Vertiefungen 14 befinden sich Stege 16, 16a und 16b von
erheblich unterschiedlicher Höhe, worauf nachfolgend noch näher eingegangen wird.
Diese Stege einschließlich der die Stege an einigen Stellen nach oben hin begrenzenden
Hochplateaus 16d bilden gleichfalls ein in sich geschlossenes Netzwerk, welches
in der Draufsicht in etwa dem Verlauf der Konturen der schraffierten Flächen und
der Grate 10 in Figur 6 entspricht.
-
An den Stellen, an denen später Uffnungen 12 vorhanden sein sollen,
haben die Stege 16 und 16b eine deutlich größere Höhe, d.h. sie ragen über die Bezugsebene
E-E bis zur Ebene E'-E' (durchgezogene Linie) merklich hinaus. Das gleiche gilt
für einen umlaufenden, rechteckigen und in sich geschlossenen Steg 16c, auf dessen
Bedeutung gleichfalls noch näher eingegangen wird.
-
An den Stellen kleinsten Abstandes benachbarter Näpfe zueinander,
an denen die Näpfe durch die genannten Grate 10 miteinander in Verbindung bleiben
sollen, haben die betreffenden Stege 16a eine deutlich geringere Höhe, so daß sie
in oder unterhalb der Bezugsebene E-E enden. Betrachtet man die Gratlinien und Hochplateaus
des Formwerkzeugs 13, so bilden diese gleichfalls ein in sich geschlossenes Netzwerk,
das jedoch dreidimensional verläuft, d.h. die Gratlinien des Formwerkzeugs verlaufen
abwechselnd unterhalb und oberhalb der Bezugsebene E-E, so daß ein dreidimensionales
Netzwerk an Gratlinien mit Hochplateaus entsteht. Der Verlauf der Gratlinien bzw.
die sehr unterschiedliche Breite der Stege 16, 16a und 16b bzw. der Hochplateaus
16d ergibt sich aus dem Verständnis dessen, was hiermit bezweckt werden soll.
-
Verformt man nun mittels einer derartigen Positiv-Form gemäß Figur
7 die thermoplastische Folie 6, die beispielsweise aus Hart-PVC bestehen kann, so
ergibt sich der in Figur 7 gezeigte Rohling lla eines oder vorzugsweise mehrerer
Formeinsätze 11; Dieser Rohling lla besitzt oberhalb der Bezugsebene E-E Vorsprünge
17, die genau dem Verlauf der Stege
und der Hochplateaus 16d entsprechen
und in der Ebene E'-E' enden. Es ist zu erkennen, daß die Wandelemente bzw. Mantellinien
benachbarter Näpfe 5 an ihren Durchdringungsstellen durch die Bezugsebene E-E dort
einen merklichen Abstand voneinander aufweisen, wo die Vorsprünge 17 gebildet werden.
Es ist außerdem zu erkennen, daß die besagten, zu den Falten parallelen Mantellinien
auch noch oberhalb der Bezugsebene E-E den gleichen geradlinigen Verlauf aufweisen,
wie unterhalb dieser Bezugsebene.
-
Wenn der Rohling lla vom Formwerkzeug 13 abgenommen ist, kann er mittels
Bandsäge oder Bandmesser parallel zur Bezugsebene E-E bzw. zum Rand 7 entlang der
gestrichelt dargestellten Trennlinie 18 bearbeitet werden. Dadurch werden sämtliche
oberhalb der Trennlinie 18 liegenden Teile des Rohlings entfernt. Dies gilt für
die Vorsprünge 17 ebenso wie für die den späteren Formeinsatz 11 umgebenden Randwülste
19, die rasterförmig innerhalb eines Nutzens angeordnet sind, der nachfolgend zu
den einzelnen Formeinsätzen 11 zerlegt wird. Dies geschieht durch ein und denselben
Trennschnitt entlang der Trennlinie 18, wie sich unschwer aus Figur 7 ergibt.
-
Es ist Figur 7 weiterhin zu entnehmen, daß an der Stelle des Vorsprungs
la ein Grat 10 bestehen bleibt, der die Verbindung der beiderseits dieses Grats
liegenden Näpfe 5 aufrecht erhält. Der sich durch den Trennschnitt gemäß Figur 7
ergebende Formeinsatz 11 ist in Figur 8 dargestellt. Das Aussehen entspricht in
der Draufsicht weitgehend demjenigen der Figur 6.
-
Um weitere Anhaltspunkte für die Raumform des Formwerkzeugs 13 zu
geben, wird folgende Modellvorstelluno vorgenommen: würde man das Formwerkzeug 13
gemäß Figur 7 durch den gleichen Trennvorgang bearbeiten, so entsprächen die Schnittflächen
des Werkzeugs gleichfalls den schraffierten Flächen in Figur 6. Die Ränder der schraffierten
Bereiche bzw. Uffnungen 12 können als "Isohypsen" aufgefaßt werden, die der Höhenlage
der Bezugsebene bzw. des Trennschnitts entsprechen.
-
In Figur 7 ist mit der senkrechten strichpunktierten Linie 20 die
Grenzlinie zu dem benachbarten Formeinsatz angedeutet.
-
Der fertige Formeinsatz 11 ist gemäß Figur 8 in das Unterteil 1 einer
Pralinenschachtel eingesetzt. Zwischen den Böden 5a der Näpfe 5 und dem Boden la
des Unterteils 1 befindet sich noch ein Bodenpolster 21 herkömmlicher Beschaffenheit.
Es versteht sich, daß die Oberseite 21a des Bodenpolsters 21 bevorzugt ebenso braun
eingefärbt ist wie die Innenseite lb des Unterteils 1.
-
Aus dem vorstehenden Zusammenhang ergibt sich, daß der Tiefziehvorgang
in ein und derselben Richtung durchgeführt wird, und zwar stufenlos. Durch das besondere
Höhenprofil des Formwerkzeugs 13 ergibt sich jedoch im Hinblick auf die durch den
Rand 7 vorgegebene Bezugsebene E-E, daß bei dem fertigen Rohling b e i d e r s e
i t s dieser Bezugsebene Flächenelemente der Folie zu liegen kommen, so daß es möglich
ist, durch den besagten Trennschnitt einen Teil dieser Flächenelemente zu entfernen
und hierdurch ein relativ stark durchbrochenes Gebilde zu erzeugen.
-
Bezüglich des Abstandes der Trennlinie 18 von der Bezugsebene E-E
ist noch auszuführen, daß der Trennschnitt möglichst dicht neben der Bezugsebene
und parallel zu dieser verlaufen sollte. Ein Abstand zwischen Trennlinie 18 und
Bezugsebene E-E von einem oder wenigen Millimetern ist jedoch solange unkritisch,
wie die Vorsprünge 17 bzw. Randwülste 19 etc. eine ausreichende Höhenerstreckung
oberhalb der Bezugsebene E-E haben.
Leerseite