DE3627105A1 - Sicherheitsbehaelter - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sicherheitsbe
hälter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Sicherheitsbehälter, wie sie beispielsweise
aus den US-Patentschriften 35 59 593 und 38 51 602 be
kannt sind, werden seit geraumer Zeit zum Transport von
geheimen Dokumenten oder von Geld eingesetzt. Derartige
Sicherheitsbehälter sind beispielsweise in der Form
eines Aktenkoffers ausgestaltet, dessen Äußeres dem
eines üblichen Kunststoff-Hartschalenkoffers entspricht.
Die in der Regel aus Metall oder Kunststoff bestehende
Wand des Sicherheitsbehälters weist in der Regel eine
Vielzahl von engmaschig in der Wand des Sicherheitsbe
hälters verlegten Leitern auf, die an eine Erfassungs
schaltung angeschlossen sind. Wenn nun eine unbefugte
Person versucht, den Sicherheitsbehälter gewaltsam durch
Zerstörung der Wand des Sicherheitsbehälters zu öffnen,
so durchtrennt sie hierbei entweder einen der Leiter
oder verursacht einen Kurzschluß zwischen benachbarten
Leitern. Dieser vom Normalzustand abweichende Zustand
kann von der Erfassungsschaltung erfaßt werden, die ein
Betätigungssignal auslöst. Das Betätigungssignal wird in
der Regel dazu verwendet, einerseits eine Alarmeinrich
tung zu aktivieren und andererseits die in dem Sicher
heitsbehälter aufbewahrten Dokumente oder Geldscheine
bleibend zu zerstören oder zu markieren. Dies geschieht
üblicherweise dadurch, daß durch das Betätigungssignal
eine Sprengladung gezündet wird, mit der eine Säure oder
eine Markierungsflüssigkeit aus einem Behälter herausge
schleudert wird und über die Dokumente bzw. die Geld
scheine verteilt wird. Auf diese Weise werden bei einem
Einbruchsversuch in den Sicherheitsbehälter die in dem
Sicherheitsbehälter aufbewahrten Geldscheine oder Doku
mente entweder bleibend mit einem Färbemittel markiert
oder aber durch eine Säure vollständig aufgelöst, was
insbesondere bei Geheimdokumenten erwünscht ist.
Ein Großteil der bekannten, auf dem Markt erhältlichen
Sicherheitsbehälter weist eine Kunststoffwand auf, in
der der Leiter, der üblicherweise als Leitergitter aus
geführt ist, eingebettet ist. Bei derartigen Sicher
heitsbehältern kann es jedoch wegen statischer Aufladun
gen der Behälterwand zu einer ungewünschten Aktivierung
der Schaltung kommen, so daß auch bei unbeschädigter
Wand des Sicherheitsbehälters unbeabsichtigt eine Mar
kierung oder Zerstörung der transportierten Geldscheine
oder Dokumente vorgenommen wird. Ebenfalls kann der Fall
auftreten, daß von außen auf den Sicherheitsbehälter
einwirkende Streufelder zu einer Spannungsinduktion in
dem in der Wand liegenden Leiter führen, wodurch eben
falls die Schaltung in fehlerhafter Weise aktiviert wer
den kann.
Ferner gibt es Sicherheitsbehälter, die zur Erhöhung der
Schlagfestigkeit der Sicherheitsbehälterwandung mit einer
aus Metall gefertigten Wandung versehen sind. Bei diesen
Sicherheitsbehältern ist die Masseklemme der
Sicherheitsschaltung mit der Metallbehälterwandung
verbunden. Bei derartigen Behältern tritt wegen der
vollständigen Abschirmung des Leiters, der auf
Unterbrechung bzw. Kurzschluß bei Zerstörung der Wand
anspricht, kein ungewolltes Auslösen aufgrund von äußeren
Streufeldern auf. Es besteht jedoch die Möglichkeit, daß
durch Anlegen von Spannungen an die Metallwand des
Sicherheitsbehälters die Erfassungsschaltung zerstört oder
derartig manipuliert werden kann, daß es bei einer
nachfolgenden Zerstörung der Wand nicht zur Erzeugung
eines Betätigungssignales durch die Schaltung kommt. Die
heute überwiegend verwendeten Sicherheitsbehälter haben
eine nicht abgeschirmte isolierte Kunststoffwand.
Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegen
den Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Sicherheitsbe
hälter der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß
die Zuverlässigkeit der Erfassung einer Zerstörung der
Sicherheitsbehälterwand durch die Schaltung weiter er
höht wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Sicherheitsbehälter der
eingangs genannten Art durch das im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebene Merkmal gelöst.
Erfindungsgemäß weist der Sicherheitsbehälter eine Ab
schirmung auf, die jedoch von der Schaltung galvanisch
getrennt ist. Durch das Fortlassen der in der Schal
tungstechnik allgemein üblichen Verbindung zwischen Ge
häusemasse und Schaltungsmasse ist es möglich geworden,
die Unempfindlichkeit gegenüber Induktionsfeldern, wie
sie Metallsicherheitsbehälter nach dem Stand der Technik
aufweisen, mit der Sicherheit gegen Manipulationen zu
kombinieren, die bislang nur bei Kunststoffsicherheits
behältern mit isolierter Wand erreicht wird. Die er
findungsgemäße Maßnahme ermöglicht eine erhebliche
Steigerung der erzielbaren Sicherheit in der Er
fassung einer Wandzerstörung des Sicherheitsbehälters
ohne jeglichen schaltungstechnischen Mehraufwand.
Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform des er
findungsgegemäßen Sicherheitsbehälters unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm einer Schaltung für
einen Sicherheitsbehälter,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines
geöffneten Sicherheitsbehälters,
Fig. 3 eine Querschnittsdarstellung durch den in
Fig. 2 gezeigten Sicherheitsbehälter in dessen
geschlossenem Zustand,
Fig. 4 eine Längsschnittdarstellung dieses
Sicherheitsbehälters, und
Fig. 5 eine Querschnittsdarstellung eines
Wandabschnittes des Sicherheitsbehälters.
Wie in Fig. 1 dargestellt ist, hat ein erfindungsgemäßer
Sicherheitsbehälter 1 eine Abschirmung 2, die zumindest
diejenigen Wandbereiche des Sicherheitsbehälters um
schließt, in denen Leiter 3, 4 verlaufen, die auf eine
Beschädigung der Wand mit einem Kurzschluß oder einer
Unterbrechung reagieren.
Ein Leiter, der bei einer Beschädigung der Wand mit
Kurzschluß reagiert, ist mit dem Bezugszeichen 3 be
zeichnet und in der Fig. 1 schemenhaft dargestellt. In
der praktischen Realisierung wird dieser Leiter durch
zwei eng aneinander verlaufende Leiterabschnitte gebil
det, die gegeneinander isoliert sind und üblicherweise
gegeneinander verdrillt sind. Ein Beschädigen der Wand
im Bereich dieses Doppelleiters 3 führt zwangsweise zu
einer Verbindung der beiden Leiter.
Ebenfalls kann der Leiter ein auf eine Unterbrechung an
sprechender Leiter sein, wie er mit dem Bezugszeichen 4
bezeichnet ist. Dieser Leiter zeigt eine Beschädigung
der Wand durch eine Unterbrechung zwischen seinen beiden
Anschlußklemmen an. Ferner weist der Sicherheitsbehälter
zumindest einen Schließschalter 6 auf, der ein unbefug
tes Öffnen des Sicherheitsbehälters ohne Zerstörung der
Wand anzeigt.
Die beiden Leiter 3, 4 sowie der Schließschalter 6 sind
an eine Schaltung 5 angeschlossen, die bei Kurzschluß
des Leiters 3 oder Unterbrechung des Leiters 4 oder bei
Betätigung des Schließschalters 6 eine Zündeinrichtung 8
betätigt.
Derartige Erfassungsschaltungen sind an sich im Stand
der Technik bekannt, so daß auf eine genauere Erläute
rung dieser an sich sehr einfachen Schaltungen verzich
tet werden kann. Nur beispielsweise kann auf die genann
ten US-Patentschriften 35 59 593 sowie 38 51 602 verwie
sen werden.
Bei einer gewaltsamen Zerstörung der Wand, die
beispielsweise durch Unterbrechung des Leiters 4 erfaßt
wird, aktiviert die Erfassungschaltung 5 die
Zündeinrichtung 8, durch die in an sich bekannter Weise ein
Flüssigkeitsbehälter mit einer Markierungsfarbe oder einer
Säure von einem Treibmittel oder einer schwachen
Sprengladung beaufschlagt wird, so daß die
Markierungsflüssigkeit bzw. die Säure im Inneren des
Sicherheitsbehälters auf die dort aufbewahrten Dokumente
bzw. Geldscheine verteilt wird.
Die Abschirmung 2 ist galvanisch nicht mit der Masse der
Schaltung 5 verbunden. Zwar bewirkt die Abschirmung 2,
daß unerwünschte Induktionseinflüsse an den Leitern 3, 4
nicht auftreten können, doch wird durch die galvanische
Trennung der Abschirmung 2 von der Masse der Schaltung 5
eine Manipulationsmöglichkeit der Schaltung 5 durch
Spannungsbeaufschlagung der Abschirmung 2 ausgeräumt.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Darstellung des
Sicherheitsbehälters 1, dessen Deckel 9 vom Bodenteil 10
in die geöffnete Lage fortgeschwenkt ist. Am Deckel 9 sind
durch Schlüssel betätigbare Rastteile 11 angeordnet, die
einen sicheren Verschluß des Deckels 9 durch Eingriffnahme
mit Gegenteilen 12 im geschlossenen Zustand des
Sicherheitsbehälters 1 gewährleisten. Im Bodenteil 10 des
Sicherheitsbehälters sind mehrere Schließschalter 6
angeordnet, die deren Ausgangssignale anzeigen, ob der
Deckel 9 geschlossen ist oder nicht. Eine elektrische
Verbindung zwischen dem Deckel 9 und dem Bodenteil 10 für
die in dem Deckel und dem Bodenteil verlaufenden Leiter 3,
4 wird durch ein Flachbandkabel 13 hergestellt. In einer
Seitenausnehmung des Bodenteils 10 liegt die Schaltung 5.
In einer weiteren Ausnehmung ist ein Batteriepack
befestigt. Am Bodenteil 10 ist ferner ein Traggriff 15
angebracht.
Die Erfassungsschaltung 5 kann mit den durch Schlüssel
betätigbaren Rastteilen 11 elektrisch verbunden sein, um
eine Betätigung von Schlössern der Rastteile 11 zu
erfassen. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel hat
die Erfassungsschaltung 5 eine Zeitverzögerungsschaltung
(nicht dargestellt), die durch Betätigen von einem der
beiden Rastteile, also durch Aufschließen des dem Rastteil
zugeordneten Schlosses aktiviert wird. Sofern innerhalb
der durch die Zeitverzögerungsschaltung festgelegten
Zeitdauer das andere Rastteil durch Betätigen des ihm
zugeordneten Schlosses entriegelt wird, wird die
Zeitverzögerungsschaltung zurückgesetzt. Ist dies nicht
der Fall, wird das Betätigungssignal erzeugt, woraufhin
die Zündeinrichtung 8 aktiviert wird.
Ferner kann eine akustische Alarmeinrichtung vorgesehen
sein, die nach Betätigung des dem ersten Rastteil 11
zugeordneten Schlosses ein Signal erzeugt, das der
Bedienungsperson durch die Art des akustischen Signales
mitteilt, ob die Erfassungsschaltung betriebsbereit ist.
Hierdurch werden evtl. Fehlfunktionen ausgeschaltet.
Die in den Längs- und Querschnittsdarstellungen des
Sicherheitsbehälters 1 gemäß den Fig. 3 und 4 und wie
insbesondere in der vergrößerten Schnittdarstellung der
Wandstruktur des Sicherheitsbehälters 1 gemäß Fig. 5 zu
sehen ist, besteht die Wand des Sicherheitsbehälters aus
einer äußeren Schicht 17, die durch ein
Lederimitatmaterial oder ein Kunststoffmaterial mit
lederähnlicher Oberfläche gebildet wird, einer auf diese
Schicht folgenden Abschirmung 2, die aus einer
Aluminiumfolie, aus einer Schicht aus aufgesprühtem
Aluminiumpulver oder einer leitfähigen Farbe bestehen
kann, und einer Schicht aus glasfaserverstärktem
Kunststoff 19, in die die Leiter 3 und/oder 4 eingebettet
sind. Vorzugsweise haben die Leiter 3, 4 die Struktur
eines äußerst dichten Leitergeflechtes, das als
Leitergitter oder in Form einer unregelmäßigen
Leiterschicht ausgebildet sein kann. In Abweichung zu der
in Fig. 5 gezeigten Wandstruktur kann die Abschirmung
zwei auch um ein Vielfaches dünner als die Wandung aus
glasfaserverstärktem Kunststoff 19 ausgeführt sein.
Ebenfalls ist es möglich, die Wandung aus
glasfaserverstärktem Kunststoff 19 zweischalig
auszuführen, wobei der Leiter 3, 4 zwischen den beiden
Schalen aus glasfaserverstärktem Kunststoff 19 zu liegen
kommt.
Wie insbesondere in den Fig. 3 und 4 zu erkennen ist,
sind Randbereiche des Deckels 9 und des Bodenteils 10 mit
Körpern aus Hartschaumkunststoff 18 versteift.
Die Abschirmung 2 steht galvanisch mit dem Griff 15 und
den Fußteilen 16 in Verbindung. Die Abschirmung 2 ist
ebenfalls elektrisch mit Gelenken 21 verbunden, die aus
einem leitfähigen Material, wie beispielsweise Metall,
bestehen. Auch der Griff 15 und die Fußteile 16 sind
vorzugsweise aus Metall gefertigt und stellen leitfähige
Verbindungen dar. Aufgrund dieser Teile ist es möglich,
evtl. Ladungen von der Abschirmung 2 abzuleiten, sobald
der Sicherheitsbehälter 1 entweder auf dem Boden
aufgestellt wird oder von einer Bedienungsperson am Griff
getragen wird.
Die Abschirmung 2 steht galvanisch mit dem Griff 15 und
Fußteilen 16 in Verbindung. Der Griff und die Fußteile
sind vorzugsweise aus Metall gefertigt, stellen also
leitfähige Teile dar. Somit ist es möglich, eventuelle
Ladungen von der Abschirmung 2 abzuleiten, sobald der
Sicherheitsbehälter 1 entweder auf dem Boden abgestellt
wird oder von einer Bedienungsperson am Griff getragen
wird.
Wie in Fig. 3 und auch in der bezüglich Fig. 3 lotrech
ten Schnittdarstellung gemäß Fig. 4 gezeigt ist, liegt
im Inneren des Sicherheitsbehälters die Zündeinrichtung
8, die an die Schaltung 5 angeschlossen ist. Die Zünd
einrichtung beinhaltet einen auf das Betätigungssignal
von der elektrischen Schaltung 5 ansprechenden Treib-
oder Sprengsatz, der eine Markierungsflüssigkeit oder
Säure auf Dokumente verteilt, die in dem Sicherheitsbe
hälter abgelegt sind.
Wiederum bezugnehmend auf Fig. 2 erkennt man skizzenhaft
dargestellte Schlitzdüsen 20 in der Zündeinrichtung 8,
aus denen bei Betätigung die Markierungsflüssigkeit oder
Säure ausgebracht wird.
Vorzugsweise hat der Sicherheitsbehälter 1 die äußere
Form einer üblichen Aktentasche, damit die den Sicher
heitsbehälter 1 tragende Person unerkannt und damit un
gefährdet bleibt.
In Abweichung von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel,
bei dem die Abschirmung 2 durch eine dünne, metallfo
lienartige Abschirmschicht gebildet wird, kann die Ab
schirmung 2 auch durch ein Metallplattengehäuse gebildet
werden.
Claims (4)
1. Sicherheitsbehälter mit einer Wand, in der wenigstens ein
Leiter verläuft, der bei einer Beschädigung der Wand entweder
unterbrochen oder mit einem weiteren Leiter kurzgeschlossen
wird, und mit einer in der Wand liegenden, den vom Leiter
durchsetzten Wandbereich umgebenden Abschirmung, sowie mit
einer auf die Unterbrechung bzw. das Kurzschließen des Leiters
ansprechenden Schaltung zum Erzeugen eines Betätigungssignales
insbesondere für ein Betätigen einer einer Einrichtung zum
Verändern von in dem Sicherheitsbehälter aufbewahrten
Dokumenten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschirmung (2) von der Schaltung (5) galvanisch
getrennt ist.
2. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abschirmung (2) als eine in die Wand
eingebettete Metallfolie ausgebildet ist.
3. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abschirmung (2) als ein in die Wand
eingebettetes Metallgitter ausgebildet ist.
4. Sicherheitsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung (2) mit
elektrisch leitenden Teilen (15, 16), die an der Ober
fläche des Sicherheitsbehälters (1) angeordnet sind,
verbunden ist.
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