DE3626355C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine fluorhaltige
Elastomer-Zubereitung, insbesondere eine fluorhaltige
Elastomer-Zubereitung mit ausgezeichneter Stabilität
und entsprechenden Vulkanisationseigenschaften als
grüne Elastomer-
Zubereitung, welche den vulkanisierten
Produkten ausgezeichnete physikalische Eigenschaften
verleiht.
Aufgrund der nützlichen Eigenschaften bei erhöhten
Temperaturen, wie z. B. gute Wärmebeständigkeit, gute
chemische Beständigkeit, gute Ölbeständigkeit, gute
Witterungsresistenz, besteht ein drastisch zunehmender
Bedarf nach vulkanisierten Produkten fluorhaltiger
Elastomere in Form von Dichtungsmaterialien, wie
Dichtungsmanschetten, O-Ringe, Abdichtungsmaterial etc.,
Schläuche, Folien etc., in der Automobilindustrie,
der Öl-hydraulischen Industrie, der allgemeinen
Maschinenindustrie, der Luftfahrt etc. In anderen
Worten kann gesagt werden, daß die Nachfrage nach
vulkanisierten Produkten fluorhaltiger Elastomere
vielseitig und dringend ist, wobei zusätzlich der
Wunsch nach effizienteren Form- und Verarbeitungsverfahren
besteht.
Die Vulkanisierung des fluorhaltigen Elastomers wurde
ursprünglich mit Derivaten auf Polyamin-Basis durchgeführt,
z. B. mit Hexamethylendiamincarbonat und
Methylenbis(cyclohexyl)-amincarbonat, doch ergaben
diese Vulkanisationssysteme eine schlechte Scorch-Resistenz,
wie z. B. eine schlechte Verarbeitungssicherheit und eine
schlechte Lagerbeständigkeit, oder die vulkanisierten
Produkte wiesen eine schlechte permanente Druckbelastung
auf. Daraufhin wurde ein Verfahren zum Vernetzen des
fluorhaltigen Elastomers mit einer Polyhydroxy-aromatischen
Verbindung in Gegenwart eines Vulkanisationsbeschleunigers
und eines Säureakzeptors als weiteres Vulkanisierungssystem
vorgeschlagen, welches in der Lage war, die vorstehend
genannten Nachteile zu überwinden; dieses Verfahren hat
man praktisch bis heute angewendet.
Die bisher vorgeschlagenen Vulkanisationsbeschleuniger
für Vulkanisationssysteme sind quaternäre
Phosphoniumsalz-Verbindungen (japanische Patentanmeldung
Kokai (offengelegt) Nr. 47-191), quaternäre
Ammoniumsalz-Verbindungen (japanische Patentschrift
Nr. 52-38 072 und japanische Patentanmeldung Kokai
(offengelegt) Nr. 47-3 831), quaternäre
Ammoniumsalz-Verbindungen von 8-Alkyl (oder Aralkyl)-
1,8-diazabicyclo(5,4,0)-undec-7-en (japanische
Patentschrift Nr. 42-8 863 und japanische Patentanmeldung
Kokai (offengelegt) Nr. 48-55 231) oder Kombinationen
derselben mit 1,8-Diazabicyclo(5,4,0)undec-7-en in einer
Menge, um im wesentlichen das fluorhaltige Elastomer
nicht zu vulkanisieren (japanische Patentschrift Nr.
57-20 333), etc.
Aber selbst vulkanisierte Produkte, die bei diesem
Vulkanisationssystem erhalten werden, weisen kein
befriedigendes Niveau der permanenten Druckbeanspruchung
auf, insbesondere bei erhöhter Temperatur; außerdem
weisen sie eine geringe mechanische Festigkeit auf.
Ein Vulkanisationssystem, das als Vulkanisationsbeschleuniger
die quaternäre Ammoniumsalz-Verbindung enthielt, zeigte
zusätzlich zu den vorstehend genannten Nachteilen eine
nennenswerte Empfindlichkeit gegenüber
Feuchtigkeitsabsorption sowie ein Zerfließen beim
Lagern, was bedeutet, daß den gelagerten Produkten
besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muß. Damit
ergaben sich Schwierigkeiten nicht nur bei der Handhabung,
sondern es kam oft zu weniger guten Vulkanisierungseigenschaften
sowie verminderter physikalischer Charakteristiken der
vulkanisierten Produkte.
Die Anmelderin hat bisher ausgedehnte Untersuchungen
zur Beschleunigung der Vulkanisationsgeschwindigkeit,
ohne daß dabei eine Verschlechterung der Scorching-Resistenz
und der permanenten Druckbelastung der vulkanisierten
Produkte auftrat, durchgeführt und hat sich auch um
die Lösung von Problemen, die bei den bisher bekannten
Vulkanisationssystemen auftraten, bemüht. Sie hat gefunden,
daß in einem Vulkanisationssystem unter Verwendung einer
Polyhydroxy-aromatischen Verbindung als Vernetzungsagens
in Gegenwart eines Säureakzeptors nicht nur eine gute
Lagerstabilität, eine entsprechende Verarbeitungssicherheit
und besonders gute Vulkanisationseigenschaften
(Vulkanisations-Fließfähigkeit, Vulkanisationsgeschwindigkeit
etc.) der grünen Elastomer-Zubereitung erhalten werden,
sondern auch eine deutlich verbesserte mechanische
Festigkeit und permanente Druckbeanspruchbarkeit des
vulkanisierten Produktes. Diese stellten die Probleme
dar, die es bei den bisher bekannten Vulkanisationssystemen
zu verbessern galt, und konnten unter Verwendung einer
spezifischen quaternären Ammoniumsalz-Verbindung und
gleichzeitig einer N-Alkyl-substituierten Amid-Verbindung
als Vulkanisationsbeschleunigerkomponenten überwunden
werden oder indem im weiteren 1,8-Diazabicyclo[5,4,0]-
undec-7-en, 1,5-Diazabicyclo[4,3,0]non-5-en oder
ein 4-Dialkylaminopyridin, dessen Alkylgruppe 1 bis 4
Kohlenstoffatome aufweist, in einer Menge verwendet wird,
daß im wesentlichen ein Vulkanisieren des fluorhaltigen
Elastomers zusammen mit den zwei genannten
Vulkanisationsbeschleunigerkomponenten im wesentlichen
unterbleibt. Sie haben ein Vulkanisationssystem
vorgeschlagen, das auf diesen Befunden beruht
(japanische Patentanmeldung Nr. 59-46 986). Es hat sich
gezeigt, daß das Vulkanisierungssystem geeignet ist,
die Dispergierbarkeit des Systems beim Kneten und
die Formbarkeit beim Vulkanisationsformen zu verbessern.
In dem genannten Vulkanisationssystem wurde eine quaternäre
Ammoniumsalz-Verbindung entsprechend der
folgenden allgemeinen Formel (II) verwendet:
worin R1 eine Aralkylgruppe mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen
darstellt, R2 ein Wasserstoffatom oder eine
Dialkylaminogruppe bedeutet, deren Alkylgruppe 1 bis
4 Kohlenstoffatome aufweist, und X- ein Anion darstellt; diese
Verbindung wurde als die genannte spezifische
Ammoniumsalz-Verbindung verwendet. Eine fluorhaltige
Elastomer-Zubereitung, welche die quaternäre
Ammoniumsalz-Verbindung und die N-Alkyl-substituierte
Amid-Verbindung enthält, zeigte überhaupt keine
Nachteile durch Feuchtigkeitsabsorption sowie kein
Zerfließen während der Lagerung. Darüber hinaus wies
die fluorhaltige Elastomer-Zubereitung
Lagerstabilität, Verarbeitungssicherheit und
Vulkanisierungscharakteristiken auf, wobei eine deutlich
verbesserte Formbarkeit beim Vulkanisierungsformen,
mechanische Festigkeit und permanente Druckbeanspruchung
den vulkanisierten Produkten verliehen wurden; diese
wiesen auch eine höhere Vulkanisierungsgeschwindigkeit
auf, ohne daß sich eine Verschlechterung der
Scorch-Resistenz ergab.
Bei weiteren Untersuchungen zu dem genannten
Vulkanisationssystem hat die Anmelderin nun gefunden,
daß
ein Vulkanisationssystem erhalten werden kann,
das keine Feuchtigkeitsabsorption und kein Zerfließen
während der Lagerung zeigt und sämtliche anderen
bevorzugten Charakteristiken des vorstehend genannten
Vulkanisationssystems besitzt, indem man mindestens
einen Kohlenwasserstoff-Bestandteil dem
1-Aralkyl-pyridiniumsalz inkorporiert, das durch die
vorstehende allgemeine Formel (II) wiedergegeben ist,
ohne daß gleichzeitig die N-Alkyl-substituierte
Amid-Verbindung verwendet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine fluorhaltige
Elastomer-Zubereitung zur Verfügung zu stellen, die
während der Lagerung der grünen Elastomer-Zubereitung
keine Feuchtigkeitsabsorption und kein Verflüssigen zeigt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt in der
Zurverfügungstellung einer fluorhaltigen
Elastomer-Zubereitung, die in der Lage ist, die
mechanische Festigkeit und die permanente Druckbelastung
vulkanisierter Produkte deutlich zu verbessern und
die Vulkanisationsgeschwindigkeit zu beschleunigen,
ohne daß dabei die Scorch-Resistenz verschlechtert wird.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein
Vulkanisationssystem für ein fluorhaltiges Elastomer
zur Verfügung zu stellen, das auf einer quaternären
Ammoniumsalz-Verbindung basiert, ohne daß eine
N-Alkyl-substituierte Amid-Verbindung erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine
fluorhaltige Elastomer-Zubereitung gelöst, welche
die folgenden Komponenten (a) bis (d) oder (a) bis (e)
umfaßt. Dies bedeutet, die erfindungsgemäße fluorhaltige
Elastomer-Zubereitung umfaßt: (a) ein fluorhaltiges
Elastomer, (b) mindestens ein Oxid und/oder Hydroxid
eines divalenten Metalls, (c) eine Polyhydroxy-aromatische
Verbindung, und (d) eine quaternäre Ammoniumsalz-Verbindung,
entsprechend der folgenden allgemeinen Formel (I)
worin R eine Aralkylgruppe mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen
darstellt, R′ eine Alkylgruppe mit 1 bis 24
Kohlenstoffatomen, eine Arylgruppe mit 6 bis 24
Kohlenstoffatomen oder eine Aralkylgruppe mit 7 bis 20
Kohlenstoffatomen bedeutet, X- ein Anion darstellt und
n eine ganze Zahl von 1 bis 5 bedeutet, oder im weiteren
(e) 1,8-Diazabicyclo[5,4,0]-undec-7-en,
1,5-Diazabicyclo[4,3,0]-non-5-en oder 4-Dialkyl-aminopyridin,
dessen Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist,
in einer Menge, daß ein Vulkanisieren des fluorhaltigen
Elastomers im wesentlichen unterbunden ist.
Das zu vulkanisierende fluorhaltige Elastomer umfaßt
hochfluorierte Copolymere in einem elastomeren Zustand,
z.B. Copolymere von Vinylidenfluorid mit anderen
Fluorolefinen, insbesondere Copolymere von
Vinylidenfluorid mit mindestens einer Verbindung aus
der Gruppe Hexafluoropropen, Pentafluoropropen,
Trifluoroethylen, Trifluorochlorethylen,
Tetrafluoroethylen, Vinylfluorid, Perfluoracetatester,
Perfluoralkylacylat, Perfluormethylvinylether,
Perfluorpropylvinylether, etc., und vorzugsweise das
Copolymer von Vinylidenfluorid-Hexafluoropropen und
das Terpolymer von Vinylidenfluorid-Tetrafluorethylen-
Hexafluorpropen. Es ist bevorzugt, daß das Copolymer
ca. 40 bis ca. 90 Mol.% Vinylidenfluorid enthält.
Als Oxid und Hydroxid werden, als Säureakzeptor, gemäß
der Erfindung im allgemeinen ca. 1 bis ca. 40 Gew.-Teile,
vorzugsweise ca. 3 bis ca. 15 Gew.-Teile mindestens
eines Oxids und/oder Hydroxids eines divalenten Metalls
verwendet, wie z. B. von Magnesium, Calcium, Barium,
Blei, Zink, etc., pro 100 Gew.-Teile des fluorhaltigen
Elastomers gemäß der Erfindung.
Die gemäß der Erfindung als Vernetzungsagens verwendete
Polyhydroxy-aromatische Verbindung umfaßt:
2,2-bis(4-Hydroxyphenyl)propan (Bisphenol A),
2,2-bis(4-Hydroxyphenyl)perfluoropropan (Bisphenol AF),
Hydrochinon, Katechol, Resorcin, 4,4′-Dihydroxydiphenyl,
4,4′-Dihydroxydiphenylmethan, 4,4′-Dihydroxydiphenylsulfon,
2,2-bis(4-Hydroxyphenyl)-butan etc., vorzugsweise
Bisphenol A, Bisphenol AF, Hydrochinon etc. Diese können
in Form eines Alkalimetallsalzes oder
Erdalkalimetallsalzes vorliegen. Das Vernetzungsmittel
wird in einer Menge von ca. 0,5 bis ca. 10 Gew.-Teilen,
vorzugsweise ca. 0,5 bis ca. 6 Gew.-Teilen pro 100
Gew.-Teilen des fluorhaltigen Elastomers verwendet.
Unterhalb ca. 0,5 Gew.-Teilen ist die Vernetzungsdichte
zu gering, wohingegen bei über ca. 10 Gew.-Teilen die
Vernetzungsdichte zu hoch wird, mit dem Ergebnis, daß
die gummiähnliche Stoßelastizität verloren geht.
Die quaternäre Ammoniumsalzverbindung entsprechend
Formel (I) umfaßt z. B.
1-Benzyl-3,5-dimethyl-pyridiniumchlorid,
1-Benzyl-4-phenylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-3,5-dimethylpyridinium-stearat,
1,4-Dibenzylpyridiniumchlorid, 1-Benzyl-4-phenylpyridiniumstearat,
1-Benzyl-4-ethylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-4-methylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-3-ethyl-4-methylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-4-n-propylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-4-tert-butylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-2,4,6-trimethylpyridiniumchlorid, etc. Einige Anionen sind vorstehend als Beispiele angegeben, doch umfassen die Anionen Halogenid, Hydroxylat, Alkoxylat, Carboxylat, Phenoxid, Sulfonat, Sulfat, Sulfit, Carbonat, Nitrat, etc.
1-Benzyl-3,5-dimethyl-pyridiniumchlorid,
1-Benzyl-4-phenylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-3,5-dimethylpyridinium-stearat,
1,4-Dibenzylpyridiniumchlorid, 1-Benzyl-4-phenylpyridiniumstearat,
1-Benzyl-4-ethylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-4-methylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-3-ethyl-4-methylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-4-n-propylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-4-tert-butylpyridiniumchlorid,
1-Benzyl-2,4,6-trimethylpyridiniumchlorid, etc. Einige Anionen sind vorstehend als Beispiele angegeben, doch umfassen die Anionen Halogenid, Hydroxylat, Alkoxylat, Carboxylat, Phenoxid, Sulfonat, Sulfat, Sulfit, Carbonat, Nitrat, etc.
Etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-Teile, vorzugsweise ca.
0,1 bis ca. 2 Gew.-Teile von mindestens einer der
quaternären Ammoniumsalz-Verbindungen wird pro 100
Gew.-Teilen des fluorhaltigen Elastomers verwendet.
Unterhalb ca. 0,1 Gew.-Teilen ist die Vernetzbarkeit
nicht zufriedenstellend, wohingegen bei über 10 Gew.-Teilen
verschiedene Eigenschaften der vulkanisierten Produkte
in beachtlichem Maße nachteilig beeinflußt werden.
Mindestens eine Verbindung aus der Gruppe
1,8-Diazabicyclo[5,4,0]-undec-7-en und
1,5-Diazabicyclo[4,3,0]-non-5-en, sofern sie als zusätzliche
Komponente in der Zubereitung enthalten ist, wirkt sich
in nennenswertem Maße auf die Verbesserung der
permanenten Druckverformung der vulkanisierten Produkte
aus. Außerdem bewirkt 4-Dialkylaminopyridin, dessen
Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist, wie
4-Dimethyl-aminopyridin, 4-Diethylenaminopyridin,
4-Di-(n-butyl)-aminopyridin etc., sofern eine dieser
Verbindungen zusätzlich in der Zubereitung enthalten
ist, eine nennenswerte Beschleunigung der
Vernetzungsreaktion, und kann auf diese Weise dazu beitragen,
die Menge der quaternären Ammoniumverbindung, die in
der Zubereitung vorliegt, zu reduzieren. Dies führt
schließlich zu einer wirksamen Verbesserung der
permanenten Druckbelastung. Mindestens eine dieser
zusätzlichen Komponenten ist im allgemeinen in einer
Menge enthalten, daß die Vulkanisierung des fluorhaltigen
Elastomers im wesentlichen unterbunden ist. Vorzugsweise
liegt diese Komponente in einer Menge von nicht mehr
als ca. 0,1 Gew.-Teil pro 100 Gew.-Teilen der fluorhaltigen
Elastomere vor; besonders bevorzugt liegt sie in einem
Verhältnis von nicht mehr als 10 Gew.% derselben zur
quaternären Ammoniumsalz-Verbindung vor. Über der
Obergrenze wirkt sie sich nachteilig auf die
Scorch-Resistenz der grünen Elastomer-Zubereitung aus;
außerdem wird eine zu hohe Vernetzungsdichte des
vulkanisierten Produktes erhalten, wodurch sich eine
Abnahme der Dehnung bzw. Streckung ergibt.
Außerdem ist es möglich, ca. 0,1 bis ca. 5 Gew.%,
vorzugsweise nicht mehr als ca. 3 Gew.% einer
N-Alkyl-substituierten Amid-Verbindung zuzugeben, z. B.
N-Alkyl-substituiertes Carbonsäureamid, wie
Dimethylformamid und Dimethylacetamid; ein
N-Alkyl-substituiertes heterocyclisches Amid, wie
N-Methyl-pyrrolidon; und ein N-Alkyl-substituiertes
Phosphorsäureamid, wie Hexamethylphosphoramid; wobei
sich die vorstehend angegebenen Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile
des fluorhaltigen Elastomers beziehen. Die Zugabe der
N-Alkyl-substituierten Amid-Verbindung zu der vorliegenden
Zubereitung kann im weiteren die Vulkanisationseigenschaften
verbessern.
Diese Komponenten für das Vulkanisationssystem können
miteinander vermischt und als solche miteinander
verknetet werden, oder sie können mit Ruß,
Siliciumdioxid-Pulver, Ton, Talk, Diatomeenerde, Bariumsulfat,
etc. verdünnt oder in denselben dispergiert werden, oder
sie können als Master-Batch-Dispersion mit dem fluorhaltigen
Elastomer verwendet werden. Außerdem können bekannte
Füllstoffe, Verstärkungsmittel, Plastifizierungsmittel,
Schmiermittel, Verarbeitungshilfsmittel, Pigmente, etc.
- sofern diese gewünscht wird - zu der vorliegenden
Zubereitung neben den vorstehend genannten Komponenten
zugegeben werden.
Die Vulkanisierung erfolgt durch Erwärmen, nachdem die
genannten Komponenten des Vulkanisationssystems sowie
die verschiedenen Hilfsstoffe zu dem fluorhaltigen
Elastomer zugegeben und miteinander nach üblichen
Mischverfahren, z. B. durch Walzmischer, Knetmischer,
Banburry-Mischer oder durch Lösungsmischen, etc. miteinander
vermischt worden sind. Im allgemeinen wird die
Primärvulkanisation durch Erwärmen auf eine Temperatur
von ca. 140 bis ca. 200°C für ca. 2 bis ca. 120 Minuten,
und die Sekundärvulkanisation durch Erwärmen auf ca.
150 bis ca. 250°C für bis zu 30 Stunden durchgeführt.
Die vorliegende fluorhaltige Elastomer-Zubereitung
zeigt weder eine Feuchtigkeitsabsorption noch ein
Zerfließen der grünen Elastomer-Zubereitung während der
Lagerung; sie weist nicht nur eine gute Lagerbeständigkeit
sowie eine gute Verarbeitungssicherheit auf, sondern
verleiht auch den vulkanisierten Produkten besonders
gute physikalische Eigenschaften, insbesondere eine
hohe Dehnungsfestigkeit sowie eine deutliche Verbesserung
der permanenten Druckbelastung.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand von
Beispielen und Vergleichsbeispielen näher erläutert.
Ein Copolymer, das erhalten wurde durch Copolymerisation
von Vinylidenfluorid mit Hexafluoropropen in Gegenwart
von Ammoniumpersulfat als Polymerisationsinitiator in
einem wäßrigen Medium, unter Verwendung von Aceton
als Kettentransferagens [molares Verhältnis der
C-monomere = 78 : 22 (Vinylidenfluorid:Hexafluoropropen),
Lösungsviskosität Eta sp/c = 98 (35°C in Aceton, c = 1,0),
Mooney-Viskosität des Copolymeren ML1+10 53 (121°C);
fluorhaltiges Elastomer A] wurde mit den in der folgenden
Tabelle 1 aufgezeigten Komponenten in den aufgeführten
Anteilen mittels 20 cm (8 inch)-Mischwalzen vermischt,
um die fluorhaltige Elastomer-Zubereitung herzustellen.
Die Formulierungen der Zubereitungen sind in Tabelle 1
in Gew.-Teilen angegeben.
Die auf diese Weise erhaltenen fluorhaltigen
Elastomer-Zubereitungen wurden einer Untersuchung der
Feuchtigkeitsabsorption sowie des Zerfließens der
grünen Elastomer-Zubereitung (Bahnen bzw. Folien der
grünen Elastomer-Zubereitungen, 100 × 100 × 2 mm im
Ausmaß, erhalten durch Zugabe von 100 Gew.-Teilen von
je einer Vulkanisationsbeschleunigungskomponente zu
100 Gew.-Teilen fluorhaltigem Elastomer wurden in eine
Niedrigtemperaturkammer mit konstanter Feuchtigkeit
und Wärme, wie sie von Hashimoto Seisakusho K. K., Japan
hergestellt wird, gegeben und der Oberflächenzustand
der Folien nach Einwirkung einer Temperatur von 25°C
und einer Feuchtigkeit von 70% für 24 Stunden untersucht,
wobei der nicht-nasse Zustand mit "keine" und der
nasse Zustand mit "ja", der Zustand mit niedergeschlagenen
Wassertröpfchen als "merklich" bezeichnet wurde;
Mooney-Viskosität und Scorch-Zeit (erforderliche Zeit
bis die Mooney-Viskosität einen Minimumwert von +5
annimmt; dies dient als Index für die Lagerstabilität
und die Verarbeitungssicherheit, gemessen bei einer
Temperatur von 121°C) und der Vulkanisationseigenschaften
mit Hilfe eines oszillierenden Scheibenrheometers (ODR)
von Toyo Seiki K.K., Japan, unterworfen.
Außerdem wurden die Elastomer-Zubereitungen durch
5minütiges Komprimieren bei 180°C vulkanisiert und
dann einer Sekundärvulkanisation für 22 Stunden in einem
Ofen von 230°C unterworfen, und im folgenden verschiedene
physikalische Eigenschaften der vulkanisierten Produkte
gemäß JIS K-6301 bestimmt. Die permanente Druckbelastung
wurde bestimmt, indem O-Ringe von P-24 mittels Vulkanisieren
unter den gleichen Bedingungen, wie vorstehend
beschrieben, hergestellt und bei 25% Kompression
vermessen wurden.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in der nachfolgenden
Tabelle 2 zusammengefaßt.
Ein Terpolymer aus Vinylidenfluorid-Tetrafluorethylen-
Hexafluoropropen (molares Verhältnis 4 : 41 : 18) (Terpolymer
Mooney-Viskosität ML1+10 96 (121°C); fluorhaltiges
Elastomer B) wurde mit den Komponenten, wie sie in der
nachfolgenden Tabelle 3 aufgeführt sind, gemäß der
Zubereitungsformulierung, die ebenfalls in Tabelle 3
angegeben ist, mittels 20 cm (8 inch)-Mischwalzen vermischt,
um fluorhaltige Elastomer-Zubereitungen herzustellen.
Die auf diese Weise erhaltene fluorhaltige
Elastomer-Zubereitung wurde den gleichen Bestimmungen
unterworfen wie in den Beispielen 1 bis 4. Die Ergebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle 3 aufgeführt.
Claims (17)
1. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung,
gekennzeichnet durch:
- (a) 100 Gew.-Teile eines fluorhaltigen Elastomers,
- (b) 1 bis 40 Gew.-Teile von mindestens einem Oxid und Hydroxid eines zweiwertigen Metalls,
- (c) 0,5 bis 10 Gew.-Teile einer Polyhydroxy-aromatischen Verbindung, und
- (d) 0,1 bis 10 Gew.-Teile einer quaternären
Ammoniumsalz-Verbindung, entsprechend der folgenden
allgemeinen Formel
worin R eine Aralkylgruppe mit 7 bis 20
Kohlenstoffatomen darstellt, R′ eine Alkylgruppe
mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen, eine Arylgruppe
mit 6 bis 24 Kohlenstoffatomen oder eine Aralkylgruppe
mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen bedeutet, X- ein Anion darstellt und n eine ganze Zahl von 1 bis 5 bedeutet.
2. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
fluorhaltige Elastomer ein Copolymer von
Vinylidenfluorid mit einem anderen Fluorolefin
darstellt.
3. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Vinylidenfluorid-Copolymer ein Copolymer von
Vinylidenfluorid-Hexafluoropropen darstellt.
4. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Vinylidenfluorid-Copolymer ein Terpolymer von
Vinylidenfluorid-Tetrafluorethylen-Hexafluoropropen
darstellt.
5. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Polyhydroxy-aromatische Verbindung Bisphenol A
darstellt.
6. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Polyhydroxy-aromatische Verbindung Bisphenol AF
darstellt.
7. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Polyhydroxy-aromatische Verbindung Hydrochinon
darstellt.
8. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
quaternäre Ammoniumsalz-Verbindung eine
1-Benzyl-pyridiniumsalz-Verbindung, welche mit
einer R′n-Gruppe substituiert ist, darstellt.
9. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung,
gekennzeichnet durch
- (a) 100 Gew.-Teile eines fluorhaltigen Elastomers,
- (b) 1 bis 40 Gew.-Teile von mindestens einem Oxid und Hydroxid eines zweiwertigen Metalls,
- (c) 0,5 bis 10 Gew.-Teile einer Polyhydroxy-aromatischen Verbindung,
- (d) 0,1 bis 10 Gew.-Teile einer quaternären Ammoniumsalz-Verbindung entsprechend der allgemeinen Formel (I) und
- (e) mindestens eine der Verbindungen 1,8-Diazabicyclo[5,4,0]-undec-7-en, 1,5-Diazabicyclo- [4,3,0]-non-5-en und 4-Dialkylaminopyridin, dessen Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist, in einer Menge, daß ein Vulkanisieren des fluoridhaltigen Elastomers im wesentlichen nicht erfolgt.
10. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das
fluorhaltige Elastomer ein Copolymer von
Vinylidenfluorid mit Fluorolefin darstellt.
11. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Vinylidenfluorid-Copolymer ein Copolymer von
Vinylidenfluorid-Hexafluoropropen darstellt.
12. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Vinylidenfluorid-Copolymer ein Terpolymer von
Vinylidenfluorid-Tetrafluoroethylen-Hexafluoropropen
darstellt.
13. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Polyhydroxy-aromatische Verbindung Bisphenol A
darstellt.
14. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Polyhydroxy-aromatische Verbindung Bisphenol AF
darstellt.
15. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Polyhydroxy-aromatische Verbindung Hydrochinon
darstellt.
16. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
quaternäre Ammoniumsalz-Verbindung eine
1-Benzylpyridiniumsalz-Verbindung darstellt,
welche mit einer R′n-Gruppe substituiert ist.
17. Fluorhaltige Elastomer-Zubereitung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente (e) in einer Menge von nicht mehr als
0,1 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile des fluorhaltigen
Elastomers und in einem Verhältnis von nicht mehr
als 10 Gew.% desselben zur quaternären
Ammoniumsalz-Verbindung verwendet wird.
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