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Vorrichtung zum selbsttätigen Aussichten der das Glättwerk verlassenden
Pappenbogen nach Dicke. Zum Sichten von Lederstücken ist bereits eine selbsttätige
Sichtvorrichtung vorgeschlagen worden, bei der ein über den Sammelfächern schwingender
trichterförmiger Leitkanal durch die Bewegung einer Dickenfühlwalze eingestellt
wird. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird der schwingende Verteiler im Augenblick
seines größten Ausschlages festgestellt, so daß nur dann ein einwandfreies Aussichten
möglich ist, wenn jedes der auszusichtenden verschieden dicken Stücke überall von
gleichmäßiger Stärke ist. Handelt es sich jedoch um die Sichtung von ungleichmäßig
starken tafelförmigen Arbeitsstücken, unter denen sich also auch solche befinden,
deren beide Schmalseiten verschieden dick sind, so kann die bekannte Einrichtung
deshalb nicht richtig arbeiten, weil derartige ungleichmäßig starke Stücke infolge
der Feststellung der Verteilerschwinge im Augenblick ihres größten Ausschlags stets
nur in das Sammelfach eingeführt werden könnten, das für gleichmäßig starke Arbeitsstücke
von derjenigen Dicke bestimmt ist, welche an der den größten Verteilerschwingenausschlag
verursachenden Stelle des Arbeitsstücks vorhanden ist. Würde also z. B. ein ungleich
starkes Arbeitsstück mit seiner dickeren Kante voran sich unter die Meßwalze einschieben,
so würde die Verteilerschwinge über dem der dickeren Vorderkante entsprechenden
Sammelfach festgestellt werden und das Arbeitsstück in dieses befördern, obwohl
es wesentlich weniger wiegt, als die wirklich in dieses Fach gehörenden Stücke von
durchweg gleicher Dicke.
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Unter den das Glättwerk verlassenden Pappenbogen befindet sich stets
eine größere Zahl von ungleichmäßig starken Stücken. Da aber sowohl diese wie die
gleichmäßig starken Pappen durchweg nach ihrem Gewicht, nicht nach ihrer etwa zufällig
an einer Stelle vorhandenen größten Dicke gesichtet werden sollen, so ist die bekannte
Einrichtung für den Zweck des Aussichtens von Pappenbogen nicht brauchbar.
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Die Erfindung bezweckt, auch das selbsttätige einwandfreie Aussichten
von das Glättwerk verlassenden, mit ungleichmäßig starken Stücken vermischten Pappenbogen
mittels eines von einer beweglichen Meßwalze zu beeinflussenden, über den Sammelfächern
schwingenden Verteilers zu ermöglichen, und besteht darin, daß die Pappen von dem
schwingenden Verteiler in demjenigen Augenblick in die Sammelfächer eingeführt werden,
in dem sie durch die von ihnen angetriebenen Meßwalzen etwa in der Mitte gemessen
werden.
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Dadurch wird eine fehlerhafte Sichtung unter allen Umständen vermieden,
denn sowohl durchweg gleich dicke Pappen als auch solche, die an ihren gegenüberliegenden
Schmalseiten verschieden stark sind, zeigen, wenn sie ungefähr gleiches Gewicht
haben, in ihrer Mitte alle ungefähr die gleiche Dicke, so daß nunmehr alle gleich
schweren Pappenbogen auch wirklich in ein und dasselbe Sammelfach gelangen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
schematisch veranschaulicht.
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Abb. i und a zeigen die erste Ausführungsform von der Seite bzw. von
unten gesehen, während Abb.3 die zweite Ausführungsform von der Seite erkennen läßt.
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Die von den Glättwalzen a, b kommenden Pappenbogen werden auf einer
Bahn c' zwischen die ortsfeste Walze d und die Meßwalze f eingeführt, welche der
Dicke des Bogens entsprechend bewegt wird und die Schwingbewegung des bei K ortsfest
unterhalb der Walzen d, f angelenkten Verteilertrichters G beeinflußt, der
zwei Führungsplatten H hat, zwischen denen die Pappenbogen den darunter angeordneten
Sammelfächern J, J' . . . zugeleitet werden.
Die Lagerung der Walzen
d, f in einer wagerechten oder etwas geneigten Ebene bietet den Vorteil,
daß die Pappenbogen auf ihrem aufsteigenden Weg auf der Bahn c', auf der sie durch
erforderlichenfalls angetriebene Rollen i, i' in die doppelwandige Rundführung 2
eingeschoben werden, von der Bedienungsperson leicht übersehen yverden können, so
daß diese etwa unterlaufende Ausschußbogen rechtzeitig in besondere, neben den Hauptfächern
T, T' . . . vorgesehene Ausschußfächer 3 überführen kann. Zu diesem Zweck sind oben
an die die Haupt- und Ausschußfächer trennenden Scheidewände q. Klappen 5 angelegt,
welche für gewöhnlich unter der Wirkung äußerer Federn 6 die Ausschußfächer abschließen,
aber mittels eines Kabelzugs 7 zwecks Offnens sämtlicher Ausschußfächer 3 und Schließens
sämtlicher Sammelfächer T, T' ... auf diese umgelegt werden können. Beim
Nachlassen des Kabelzugs gehen die sämtlichen Klappen 5 unter der Wirkung der Federn
6 in ihre Anfangslage zurück. Kommt also. eine Ausschußpappe durch die Walzen
d, f, so genügt es, den Kabelzug 7 in Tätigkeit zu setzen zu ihrer Einführung
in das ihrer mittleren Dicke entsprechende Ausschußfach 3.
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Soweit stimmen die beiden Ausführungsformen im wesentlichen überein.
Verschieden sind nur die Mittel zur Übertragung der Bewegung der Meßwalze f auf
den schwingenden Verteiler G, H.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i und 2 ist hierzu ein Hebelwerk
vorgesehen, das seinen Antrieb durch einen vorteilhaft federnd auf die Meßwalze
gedrückten Knopfstangenfühler 8 erhält, der bei seiner Auswärtsbewegung einen bei
9 (Abb. 2) ortsfest angelenkten Hebel io auswärts schwingt. Der Hebel io umfaßt
einen bei i i ortsfest angelenkten Hebel i2, an dessen freies Ende 13 eine bei 14
an die Schwinge 15 angelenkte Stange 16 angelenkt ist. Die bei 17 ortsfest gelagerte
Schwinge 15 umfaßt mit einer Schleife 18 einen Seitenzapfen i9 des bei K ortsfest
angelenkten Auffang- und Verteilungstrichters G, H. Die Lagerung des Verteilungstrichters
und dessen Länge sind so gewählt, daß der Pappenbogen das Meßwalzenpaar etwa zur
Hälfte durchlaufen hat, wenn seine Vorderkante aus den Verteilerarmen H aus- und
in eines der mit ihren Öffnungen ungefähr konzentrisch -zum Verteilermittel angeordneten
Fächer eintritt.. Beim Eintritt in sein Fach wird der Bogen also gerade in seiner
Mitte gemessen und demnach in ein seiner mittleren Dicke entsprechendes Fach geleitet,
was durch Wahl der Heb elüber= setzungen leicht erreichbar ist. Letztere sind so
gewählt, daß der Verteiler bei Leerlauf links von den am weitesten links liegenden
Fach für die dünnsten Pappen sich befindet und mit seiner Mündung über dieses geschwenkt
wird, wenn der dünnste Bogen das Meßwalzenpaar zur Hälfte durchlaufen hat. Entsprechend
wird der Verteiler von selbst auf das am weitesten rechts liegende Fach für die
dicksten Pappen eingestellt (strichpunktierte Stellung), wenn der in seiner Mitte
der größten gleichmäßigen Pappendicke entsprechende Bogen bis zu seiner halben Länge
durch die Meßwalzen gegangen ist. Die richtige Einstellung des Verteilers erfolgt
dabei unabhängig davon, ob der Bogen an seinen Schmalkanten verschieden dick ist.
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Mit der Ausführungsform nach Abb.3 wird das gleiche mit einfacheren
Mitteln erreicht. Dort liegen die Achsen 2o, 2i beim Leerlauf auf einer Wagerechten.
Die Achse 21 der Meßwalze f ist nicht wie nach Abb. i in einer Schlitzführung des
Maschinenrahmens verschiebbar, sondern mit dem unteren Arm 22 eines bei 23 zweckmäßig
innerhalb 21 ortsfest angelenkten zweiarmigen Hebels schwenkbar, dessen oberer Zapfen.24
außerhalb 23 ebenso wie die Achse 21 eine Scheibe 25 .mit beliebigem, endlosem Antrieb,
Kette, Riemen o. dgl. 26 trägt. Mit der oberen, getriebenen Scheibe 25 ist eine
Reibscheibe f' fest verbunden. Die Walze f wird durch das Kippmoment der Scheiben
25, f' stets an die ortsfeste Walze d gepreßt.
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An einem Bock 27 ist bei p ein Arm o' angelenkt, den seine Belastung
und eine Feder s mittels einer Anschlagnase 28 ständig in der gezeichneten Stellung
zu halten sucht. Am freien Ende dieses Armes ist bei W eine Exzenterscheibe
L samt einem -Übersetzungsrad 51 lose drehbar. Letzteres kämmt mit einem auf der
Achse p sitzenden Übersetzungsrad 52, von dem aus die Bewegung mittels eines offenen
Ketten- o. dgl. Triebes 29, 30, 31 auf den Verteilertrichter K, H übertragen wird
und diesen aussch-,vingt. Der Umfang der Exzenterscheibe L ist in Stufen 32 bis
42 eingeteilt, welche dem Scheibenmittel zi von rechts nach links um gleiche radiale
Strecken näher gerückt sind. Die Stufen 37 und 38 bilden aus einem später ersichtlichen
Grund zusammen eine Doppelstufe von der Breite zweier gewöhnlicher Stufen.
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Diese Einrichtung gewährleistet nun das angestrebte richtige Aussichten
gleich schwerer Pappenbogen unabhängig davon, ob sie durchgehend von gleichmäßiger
Dicke oder an der einen Schmalseite stärker sind wie an der anderen, in folgender
Weise: Läuft die Maschine leer, so steht der Trichter H links von dem Fach T für
die dünnsten Pappen. Läuft ein Bogen der dünnsten Pappensorte durch, so wird die
Meßwalze
f -nach rechts geschwungen und die Reibscheibe f' nach
links an die erste Stufe 32 herangeschwenkt und an diese angepreßt. Die Exzenterstufenscheibe
L wird also durch die mittels des Bogens gedrehte Walze f, durch den Kettentrieb
25, 26 und die sich links drehende Reibscheibe f' nach rechts gedreht, bis die erste
Stufenkante 32' die Reibscheibe erreicht hat. Da die Reibscheibe, solange keine
dickere Stelle des Pappenbogens durchläuft, nicht weiter gegen die Achsen' zu geschwenkt
wird, hört die Drehung der Exzenterscheibe auf, sobald die Kante 32' die gerade
Verbindungslinie zwischen den Zapfen n' und 24 zu überschreiten sucht. Bei dieser
Drehung der Scheibe L wird durch den Trieb 51, 52, 29, 30, 31 die Mündung des Trichters
H vor das erste Fach J geschwenkt und der Bogen in dieses eingeleitet, nachdem er
mit etwa seiner halben Länge durch die Walzend, f hindurchgegangen ist. Ist
einer der leichtesten Bogen mit einer dickeren Schmalkante voran durch die Walzen
gelaufen, so hat diese die Reibscheibe mittelbar zuerst zwar weiter nach links geschwenkt,
z. B. so weit, daß sie nach der ersten Stufe 32 auch noch die zweite (33) bis zu
deren Kante 33' antreibt. Die Trichtermündung wurde dann zuerst bis vor das zweite
Sortierfach J' geschwenkt, aber während die Vorderkante des Bogens dieses noch nicht
erreicht hat. Bis die Vorderkante so weit ist, wird die Meßwalze von dem mittleren
Bogenteil beeinflußt, dessen Dicke erfahrungsgemäß derjenigen eines durchweg gleich
dicken Bogens vom gleichen Gewicht entspricht, der also dünner ist als die augenblicklich
vorausgegangene Vorderkante. Die Walze f hat sich folglich während des Durchlaufens
der Bogenmitte der Walze d wieder genähert, die Reibscheibe f' hat sich wieder,
z. B. um eine Stufe, von der Scheibe L entfernt, und diese hat sich unter dem Einfluß
der Anordnung ihres Schwerpunktes tief unter ihrem Drehzapfen ii nach links zurückgedreht,
bis die Kante 32
wieder mit der Reibscheibe in Berührung gekommen ist. Bis
zur Einführung der dickeren Vorderkante in ein Fach ist demnach auch die Trichtermündung
bis zu dem Fach zurückgeschwenkt worden, das der mittleren oder Durchschnittsdicke
des Bogens und dessen wirklichem Gewicht entspricht.
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Das mittlere, senkrechte Fach J. soll leer bleiben, weil seine Innenwandungen
dem senkrecht eingeführten Bogen keine Auflage bieten und die Bogen zwischen ihnen
sich ausbauchen und den folgenden Bogen den Weg versperren würden. Zur überspringung
des Mittelfachs J. ist die obenerwähnte Doppelstufe 37, 38 vorgesehen. Denkt man
sich das Fach für die dünnsten Deckel am weitesten nach rechts verlegt, so ist der
Antrieb 29, 3o, 31 nicht offen, wie beim dargestellten Ausführungsbeispiel, sondern
geschränkt änzuordnen.