DE3624669A1 - Hitzebestaendiger 9%-chromstahl hervorragender zaehigkeit, hoher rissbestaendigkeit und hoher dauerstandfestigkeit bei schweissverbindungen - Google Patents
Hitzebestaendiger 9%-chromstahl hervorragender zaehigkeit, hoher rissbestaendigkeit und hoher dauerstandfestigkeit bei schweissverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen hitzebeständigen 9%-Chromstahl
hervorragender Zähigkeit, hoher Rißbeständigkeit
und hoher Dauerstandfestigkeit bei Schweißverbindungen.
Mit zunehmendem Bedarf an elektrischer Energie werden
immer mehr Kernkraftanlagen gebaut. Die meisten Kernreaktoren
von in Betrieb befindlichen Kernkraftanlagen
sind Leichtwasserreaktoren, die als Brennelemente Uran-235,
das in Natururan in einer Menge von lediglich 0,7 Gew.-%
enthalten ist, benutzen. Die Menge an Natururanlagerstätten
wird für die ganze Welt auf lediglich etwa
5 Millionen Tonnen geschätzt. Es besteht folglich ein
erheblicher Bedarf an funktionsfähigen Kernkraftanlagen
auf der Basis eines "schnellen Brüters", der eine wirksame
Ausnutzung von hinsichtlich seines Vorkommens in
der geschilderten Weise begrenzten Natururan gestattet.
Ein schneller Brüter benutzt als Brennelemente Plutonium-239
und Uran-238, die in Natururan in großen Mengen enthalten
sind. Die Kernspaltung von Plutonium-239 wird
durch schnelle Neutronen in Gang gesetzt, wobei diese
unklare Spaltung thermische Energie liefert. Ein Bruchteil
von durch Kernspaltung entstandenen schnellen
Neutronen wird von Uran-238 absorbiert und wandelt das
Uran-238 in Plutonium-239 um. Dies führt dazu, daß in
einem schnellen Brüter mehr (umgewandeltes) Plutonium-239
entsteht als durch Kernspaltung verbraucht wird. In einem
schnellen Brüter kann man folglich durch Kernspaltung
von Plutonium-239 ohne Ersatz der Brennelemente über
längere Zeit hinweg Wärmeenergie produzieren.
Die Baukosten für Kernkraftanlagen mit einem schnellen
Brüter sind mehr als doppelt so hoch wie für Kernkraftanlagen
mit Leichtwasserreaktoren. Um nun Kernkraftanlagen
mit schnellen Brütern in größerem Umfange einführen
und ausnutzen zu können, müssen deren Baukosten
erheblich reduziert werden.
Eine Kernkraftanlage mit einem schnellen Brüter enthält
den Brutreaktor, einen Dampfgenerator und einen Stromgenerator.
Die bei der Kernspaltung von Plutonium-239
in dem Brutreaktor entstandene Wärmeenergie erwärmt das
als Kühlmittel durch den Brutreaktor strömende flüssige
Natrium auf eine hohe Temperatur. Das auf hohe Temperatur
erhitzte flüssige Natrium wird in den Dampfgenerator mit
einem Überhitzer und einem Verdampfer eingeleitet und
erwärmt das unter hohem Druck durch den Überhitzer und
den Verdampfer strömende Wasser durch Wärmeaustausch,
wobei das unter hohen Druck durch den Überhitzer und
den Verdampfer strömende Wasser zu überhitztem Dampf
wird. Der gebildete überhitzte Dampf wird dann einer
Turbine des Stromgenerators zugeführt, um diese anzutreiben.
Beim Antrieb der Turbine erfolgt die Erzeugung
von elektrischem Strom.
Der Überhitzer besteht aus einem Kessel und in dem
Kessel vorgesehenen Wärmetauscherrohren und Rohrwänden.
Die Temperatur des Überhitzers erhöht sich durch den
durch die Wärmetauscherrohre strömenden überhitzten
Dampfs auf etwa 550°C. Folglich werden als Werkstoff
für den Kessel der Überhitzters üblicherweise gemäß den
Japanischen Industriestandard-Vorschriften definierter
SUS304 austenitischer rostfreier Stahl und als Werkstoff
für die Wärmetauscherrohre und die Rohrwände des Wärmetauschers
gemäß diesen Japanischen Industriestandard-
Vorschriften definierter SUS321 austenitischer rostfreier
Stahl verwendet.
Der Verdampfer besteht ebenfalls aus einem Kessel und
in dem Kessel vorgesehenen Wärmetauscherrohren und
Rohrwänden. Die Temperatur des Verdampfers liegt unter
derjenigen des Überhitzers. Üblicherweise wird folglich
als Werkstoff für den Kessel, die Wärmetauscherrohre
und die Rohrwände des Verdampfers 2¼Cr-1Mo-Stahl verwendet.
Die übliche Verwendung von kostspieligem, austenitischem
rostfreiem Stahl als Werkstoff für den Überhitzer ist
für die hohen Baukosten einer Kernkraftanlage verantwortlich.
Darüber hinaus unterscheidet sich der Werkstoff
für den Überhitzer vom Werkstoff für den Verdampfer.
Wenn der Überhitzer mit dem Verdampfer zusammengeschweißt
wird, tritt in der Schweißverbindung das
folgende Problem auf: Der Kohlenstoffgehalt des austenitischen
rostfreien Stahls, der den Werkstoff für den
Überhitzer bildet, liegt unter dem Kohlenstoffgehalt
des 2¼Cr-1Mo-Stahls, der den Werkstoff für den Verdampfer
bildet. Die Kohlenstoffaktivität des austenitischen
rostfreien Stahls in dem durch den Überhitzer
und den Verdampfer strömenden flüssigen Natrium unterscheidet
sich von der Kohlenstoffaktivität des 2¼Cr-1Mo-
Stahls. Folglich kommt es während des Betriebs auf der
2¼Cr-1Mo-Stahlseite in der Schweißverbindung zu einer
Entcarbonisierung und zu einer Aufkohlung, d. h. Carburierung
auf der der austenitischen rostfreien Stahlseite in der
Schweißverbindung. Die Folge davon ist eine Zerstörung
der Schweißverbindung.
Im Hinblick darauf benötigt man als Werkstoff für den
Überhitzer und den Verdampfer einen preisgünstigen
hitzebeständigen Stahl einer Dauerstandfestigkeit, die
mit der Dauerstandfestigkeit des genannten austenitischen
rostfreien Stahls vergleichbar ist. Als diesen Erfordernissen
genügender hitzebeständiger rostfreier Stahl
kommt ein gemäß den ASTM-Standards spezifizierter
A213-T91-hitzebeständiger 9%-Chromstahl der in der
folgenden Tabelle I angegebenen Zusammensetzung in
Frage:
Nachteilig an dem A213-T91-hitzebeständigen 9%-Chromstahl
der in Tabelle I angegebenen Zusammensetzung ist
jedoch, daß infolge des hohen Kohlenstoffgehalts von
0,10 Gew.-% die Tieftemperatur-Rißbeständigkeit in der
Schweißverbindung gering ist und die Bildung einer α+γ-
Phase bei der Verfestigung des erschmolzenen Metalls
während des Schweißvorgangs zu einer niedrigen Hochtemperatur-
Rißbeständigkeit in der Schweißverbindung
führt.
Da darüber hinaus die Dauerstandfestigkeit des
Grundmetalls übermäßig hoch ist, ist auch der Unterschied
in der Dauerstandfestigkeit zwischen der erweichten
Zone der Schweißverbindung und dem Grundmetall
groß, was zu einer Beschädigung der Schweißverbindung
führt.
Als preisgünstigen hitzebeständigen Stahl einer Dauerstandfestigkeit,
die mit der Dauerstandfestigkeit des
genannten austenitischen rostfreien Stahls vergleichbar
ist, spezifiziert die Japanische Industriestandard-
Vorschrift einen STBA-27-hitzebeständigen 9%-Chromstahl
der in Tabelle II angegebenen chemischen Zusammensetzung
(diese Stahlsorte ist noch nicht offiziell
eingeführt):
Nachteilig an dem STBA-27-hitzebeständigen 9%-Chromstahl
der in Tabelle II angegebenen Zusammensetzung
ist, daß sich infolge des hohen Molybdängehalts von
2,00 Gew.-% die Ferritmenge im Stahl erhöht, was eine
geringe Zähigkeit zur Folge hat. Wenn ein solcher
Stahl darüber hinaus während des Betriebs längere
Zeit erhitzt wird, führt eine Ausfällung einer Laves-
Phase (Fe2Mo) zu einer weiteren Beeinträchtigung der
Zähigkeit.
Wie bereits erwähnt, sind die Baukosten von Kernanlagen
mit schnellen Brütern hoch. Um nun den hohen Baukosten
zu begegnen und die Kosten für die elektrische Stromerzeugung
auf einen Wert unter dem Kostenfaktor von
kohle-, erdöl- oder flüssiggasbefeuerten Kraftwerken
zu senken, muß man die unfallfreie Betriebsstundenzahl
der Anlage erhöhen.
Unter diesen Umständen besteht ein erheblicher Bedarf
an einem preisgünstigen hitzebeständigen 9%-Chromstahl
hervorragender Zähigkeit, hoher Rißbeständigkeit und
hoher Dauerstandfestigkeit bei Schweißverbindungen, der
sich insbesondere als Werkstoff für Dampfgeneratoren
von Kernkraftanlagen mit schnellen Brütern eignet.
Einen derartigen hitzebeständigen Stahl gibt es bislang
nicht.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen eine
hervorragende Zähigkeit, hohe Rißbeständigkeit und
hohe Dauerstandfestigkeit bei Schweißverbindungen aufweisenden,
hitzebeständigen 9%-Chromstahl anzugeben,
der sich besonders gut als Werkstoff für Dampfgeneratoren
von Kernanlagen mit schnellen Brütern eignet.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein hitzebeständiger
9%-Chromstahl hervorragender Zähigkeit, hoher Rißbeständigkeit
und hoher Dauerstandfestigkeit bei Schweißverbindungen,
welcher im wesentlichen aus:
0,04 -0,09 Gew.-% Kohlenstoff;
0,01 -0,50 Gew.-% Silizium;
0,25 -1,50 Gew.-% Mangan;
7,0 -9,2 Gew.-% Chrom;
0,50 -1,50 Gew.-% Molybdän;
0,005-0,060 Gew.-% löslichen Aluminiums;
0,001-0,060 Gew.-% Stickstoff,
wobei die Gesamtmenge an Stickstoff und Kohlenstoff bis zu 0,13 Gew.-% beträgt;
0,01 -0,30 Gew.-% Vanadium und/oder
0,005-0,200 Gew.-% Niob,
wobei die Gesamtmenge an Vanadium und dem 1,5-fachen an Niob bis zu 0,30 Gew.-% beträgt, und zum Rest Eisen oder unvermeidlichen Verunreinigungen besteht und bei dem die Menge an Ferrit (δF) in dem hitzebeständigen 9%-Chromstahl bis zu -5 Gew.-%, berechnet aus der Gleichung:
0,04 -0,09 Gew.-% Kohlenstoff;
0,01 -0,50 Gew.-% Silizium;
0,25 -1,50 Gew.-% Mangan;
7,0 -9,2 Gew.-% Chrom;
0,50 -1,50 Gew.-% Molybdän;
0,005-0,060 Gew.-% löslichen Aluminiums;
0,001-0,060 Gew.-% Stickstoff,
wobei die Gesamtmenge an Stickstoff und Kohlenstoff bis zu 0,13 Gew.-% beträgt;
0,01 -0,30 Gew.-% Vanadium und/oder
0,005-0,200 Gew.-% Niob,
wobei die Gesamtmenge an Vanadium und dem 1,5-fachen an Niob bis zu 0,30 Gew.-% beträgt, und zum Rest Eisen oder unvermeidlichen Verunreinigungen besteht und bei dem die Menge an Ferrit (δF) in dem hitzebeständigen 9%-Chromstahl bis zu -5 Gew.-%, berechnet aus der Gleichung:
δF (Gew.-%) = -104 -555 (C + ⁶/₇N) + 32,9Si -49,5Mn
+ 12,1Cr + 39,1Mo + 46,1V + 83,5Nb
beträgt.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung des Einflusses des
Chromgehalts auf die Hochtemperatur-Rißbeständigkeit
bei einer Schweißverbindung;
Fig. 2 eine graphische Darstellung des Einflusses der
Vanadium- und Niobgehalte auf die Hochtemperatur-
Rißbeständigkeit bei einer Schweißverbindung;
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Dauerstandfestigkeit
bei einer Schweißverbindung eines
erfindungsgemäßen Stahlprüflings und
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Dauerstandfestigkeit
bei einer Schweißverbindung eines
außerhalb der Erfindung liegenden Stahlprüflings.
Bei den der Erfindung zugrundeliegenden Entwicklungsarbeiten
hat es sich gezeigt, daß man
1. die Zähigkeit verbessern und die Dauerstandfestigkeit
bei einer Schweißverbindung ohne Beeinträchtigung der
Rißbeständigkeit in einer Schweißverbindung erhöhen
kann, wenn man den Kohlenstoffgehalt im Bereich von
0,04-0,09 Gew.-% hält;
2. die Dauerstandfestigkeit bei der Schweißverbindung
ohne Verminderung der Zähigkeit verbessern kann,
wenn man den Molybdängehalt im Bereich von 0,50-1,50
Gew.-% hält;
3. die Dauerstandfestigkeit bei der Schweißverbindung
ohne Beeinträchtigung der Hochtemperatur-Rißbeständigkeit
verbessern kann, wenn man 0,01-0,30
Gew.-% Vanadium und/oder 0,005-0,200 Gew.-% Niob
zulegiert und dabei die Gesamtmenge an Vanadium und
dem 1,5fachen Niobgehalt auf einem Wert bis zu
0,30 Gew.-% hält, und
4. eine Beeinträchtigung der Zähigkeit verhindern kann,
indem man die Ferritmenge (δF) in einem hitzebeständigen
9%-Chromstahl auf einem Wert bis zu -5 Gew.-%,
errechnet aus folgender Gleichung:
δF (Gew.-%) = -104 -555 (C + ⁶/₇N) + 32,9Si -49,5Mn
+ 12,1Cr + 39,1Mo + 46,1V + 83,5Nb
hält.
Im folgenden wird detailliert dargelegt, warum die
Mengen der verschiedenen Legierungsbestandteile und
die Ferritmenge (δF) in dem erfindungsgemäßen hitzebeständigen
9%-Chromstahl auf die angegebenen Bereiche
beschränkt sind:
1. Kohlenstoff:
Kohlenstoff dient einer Verbesserung der Dauerstandfestigkeit
durch Bildung von Carbiden in Kombination
mit Chrom, Molybdän, Vanadium und Niob und verbessert
die Zähigkeit durch Verminderung der Ferritmenge im
Stahl. Bei einem Kohlenstoffgehalt von unter 0,04 Gew.-%
stellt sich die gewünschte Wirkung nicht ein. Bei einem
Kohlenstoffgehalt von über 0,09 Gew.-% werden andererseits
die Tieftemperatur-Rißbeständigkeit und die
Hochtemperatur-Rißbeständigkeit bei der Schweißverbindung
beeinträchtigt. Folglich muß der Kohlenstoffgehalt
auf einen Bereich von 0,04-0,09 Gew.-% beschränkt
sein.
2. Silizium:
Silizium besitzt eine desoxidierende Wirkung und verbessert
die Härtbarkeit. Bei einem Siliziumgehalt von
unter 0,01 Gew.-% stellt sich die gewünschte Wirkung
nicht ein. Bei einem Siliziumgehalt von über 0,50 Gew.-%
erhöht sich andererseits die Ferritmenge im Stahl, was
zu einer Verschlechterung der Zähigkeit führt. Folglich
muß der Siliziumgehalt auf einen Bereich von
0,01-0,50 Gew.-% beschränkt werden.
3. Mangan:
Mangan besitzt eine desoxidierende Wirkung und verbessert
die Härtbarkeit und Festigkeit. Bei einem
Mangangehalt von unter 0,25 Gew.-% stellt sich die
gewünschte Wirkung nicht ein. Bei einem Mangangehalt
über 1,50 Gew.-% wird andererseits der Stahl übermäßig
hart, gleichzeitig wird die Tieftemperatur-
Rißbeständigkeit in der Schweißverbindung beeinträchtigt.
Folglich muß der Mangangehalt auf einen
Bereich von 0,25-1,50 Gew.-% beschränkt werden.
4. Chrom:
Chrom verbessert die Oxidationsbeständigkeit. Bei
einem Chromgehalt von unter 7,0 Gew.-% stellt sich
die gewünschte Wirkung nicht ein. Bei einem Chromgehalt
von über 9,2 Gew.-% geht andererseits die Hochtemperatur-
Rißbeständigkeit bei der Schweißverbindung
verloren. Gleichzeitig erhöht sich die Ferritmenge
im Stahl, was zu einer verschlechterten Zähigkeit
führt.
Der Einfluß des Chromgehalts auf die Hochtemperatur-
Rißbeständigkeit bei der Schweißverbindung wird wie
folgt getestet: Die Oberflächen von Prüflingen einer
vorgegebenen Dicke werden teilweise verschweißt. Die
Schweißverbindungen der Prüflinge während des
Schweißens werden unter einer 1% verstärkten Spannung
zwangsweise gebogen, worauf die Gesamtlänge
an in den einzelnen Schweißverbindungen entstandenen
Hochtemperatur-Rißlängen gemessen werden. Die Ergebnisse
dieses Tests sind in Fig. 1 graphisch dargestellt
In Fig. 1 stehen die Zeichen "○" für die
Gesamtlänge an Hochtemperatur-Rißlängen der Chromstahlprüflinge
mit voneinander verschiedenen Chromgehalten
und 0,24 Gew.-% Vanadium und 0,11 Gew.-%
Niob und die Zeichen "⚫" für die Gesamtlänge an Hochtemperatur-
Rißlängen der Chromstahlprüflinge mit
voneinander verschiedenen Chromgehalten und 0,17 Gew.-%
Vanadium und 0,22 Gew.-% Niob. Aus Fig. 1 geht hervor,
daß ein Chromgehalt über 9,2 Gew.-% zu einer größeren
Gesamtlänge an Hochtemperatur-Rißlängen und einer geringeren
Hochtemperatur-Rißbeständigkeit bei der
Schweißverbindung führt. Folglich muß der Chromgehalt
auf einen Bereich von 7,0-9,2 Gew.-% beschränkt
werden.
5. Molybdän:
Molybdän dient zu einer Steigerung der Dauerstandfestigkeit
bei der Schweißverbindung. Bei einem
Molybdängehalt unter 0,50 Gew.-% stellt sich die gewünschte
Wirkung nicht ein. Bei einem Molybdängehalt
von über 1,50 Gew.-% führt andererseits die erhöhte
Ferritmenge des Stahls zu einer Verschlechterung der
Zähigkeit. Bei längerdauerndem Erhitzen während des
Betriebs verschlechtert darüber hinaus auch noch eine
Ausfällung einer Laves-Phase (Fe2Mo) die Zähigkeit.
Folglich muß der Molybdängehalt auf 0,50-1,50 Gew.-%
beschränkt werden.
6. Lösliches Aluminium:
Lösliches Aluminium dient einer Verbesserung der
Zähigkeit, indem eine Vergröberung austenitischer
Körner verhindert wird. Wird auch noch Bor zulegiert,
verstärkt das lösliche Aluminium die härtbarkeitsverbessernde
Wirkung des Bors. Bei einem Gehalt an löslichem
Aluminium unter 0,005 Gew.-% stellt sich die
gewünschte Wirkung nicht ein. Bei einem Gehalt an
löslichem Aluminium über 0,060 Gew.-% kommt es andererseits
infolge der erhöhten Ferritmenge im Stahl zu
einer Beeinträchtigung der Zähigkeit. Folglich muß
der Gehalt an löslichem Aluminium auf einen Bereich
von 0,005-0,060 Gew.-% beschränkt werden.
7. Stickstoff:
Stickstoff vermindert die Ferritmenge im Stahl und
verbessert folglich die Zähigkeit. Bei einem Stickstoffgehalt
unter 0,001 Gew.-% stellt sich die gewünschte
Wirkung nicht ein. Bei einem Stickstoffgehalt über
0,060 Gew.-% kommt es andererseits zu einer übermäßigen
Erhöhung der Härtbarkeit. Folglich muß der Stickstoffgehalt
auf einen Bereich von 0,001-0,060 Gew.-% beschränkt
werden. Bei einer Gesamtmenge Stickstoff plus Kohlenstoff
von über 0,13 Gew.-% werden die Tieftemperatur-
Rißbeständigkeit und die Hochtemperatur-Rißbeständigkeit
bei der Schweißverbindung beeinträchtigt. Folglich muß
die Gesamtmenge an Stickstoff plus Kohlenstoff auf bis
zu 0,13 Gew.-% beschränkt werden.
8. Vanadium:
Vanadium liefert in Kombination mit Kohlenstoff ein
Carbid und verbessert folglich die Dauerstandfestigkeit.
Bei einem Vanadiumgehalt von unter 0,01 Gew.-% stellt
sich die gewünschte Wirkung nicht ein. Bei einem Vanadiumgehalt
von über 0,30 Gew.-% muß man andererseits
die Wärmebehandlungstemperatur bei der Wärmebehandlung
zur Auflösung des in Kombination mit Kohlenstoff gebildeten
Carbids erhöhen. Darüber hinaus beeinträchtigt
die erhöhte Ferritmenge des Stahls nicht nur dessen
Zähigkeit, sondern auch die Hochtemperatur-Rißbeständigkeit
bei der Schweißverbindung. Folglich muß der Vanadiumgehalt
auf einen Bereich von 0,01-0,30 Gew.-% beschränkt
werden.
9. Niob:
Niob bildet ähnlich wie Vanadium in Kombination mit
Kohlenstoff ein Carbid und verbessert dadurch die
Dauerstandfestigkeit. Aus denselben Gründen, die auch
für Vanadium genannt wurden, sollte der Niobgehalt auf
einen Bereich von 0,005-0,200 Gew.-% beschränkt werden.
Vanadium und Niob dienen, wie bereits erwähnt, einer
Erhöhung der Dauerstandfestigkeit. Bei gleichzeitigem
Zulegieren von Vanadium und Niob kommt diese Wirkung
noch deutlicher zum Ausdruck.
Das Vorhandensein von Vanadium und/oder Niob beeinträchtigt
die Hochtemperatur-Rißbeständigkeit bei der
Schweißverbindung. Folglich wurden Untersuchungen bezüglich
des Einflusses der Mengen an Vanadium und Niob
auf die Hochtemperatur-Rißbeständigkeit bei der
Schweißverbindung durchgeführt. Diese Untersuchungen
erfolgten nach dem trans-varestraint-Test. Die Oberflächen
der Chromstahlprüflinge jeweils einer gegebenen
Dicke mit unterschiedlichen Gehalten an
Vanadium und Niob und 0,05 Gew.-% Kohlenstoff, 9 Gew.-%
Chrom und 1 Gew.-% Molybdän werden teilweise verschweißt.
Die Schweißverbindungen der Prüflinge werden
während des Schweißvorgangs unter einer 1% vermehrten
Belastung zwangsweise gebogen, worauf bei
sämtlichen Schweißverbindungen die Gesamtlänge an
Hochtemperatur-Rißlängen gemessen wird. Das Ergebnis
dieses Tests ist in Fig. 2 dargestellt. In Fig. 2
stehen die Zeichen "" für einen Fall, in dem die
Gesamtlänge an Hochtemperatur-Rißlängen unter 0,5 mm
liegt. Das Zeichen "" steht für einen Fall, in dem
die Gesamtlänge an Hochtemperatur-Rißlängen zwischen
0,5 mm und unter 1,0 mm liegt. Das Zeichen "" steht
für einen Fall, in dem die Gesamtlänge an Hochtemperatur-
Rißlängen mindestens 1,0 mm beträgt. In Fig. 2 entspricht
der durch eine schräglaufende Linie festgelegte
Bereich (I) einem Bereich, in dem die Gesamtlänge
an Hochtemperatur-Rißlängen unter 0,5 mm liegt, der
durch zwei schräglaufende Linien festgelegte Bereich
(II) einem Bereich, in dem die Gesamtlänge an Hochtemperatur-
Rißlängen zwischen 0,5 mm und unter 1,0 mm
liegt und der restliche Bereich (III) einem Bereich,
in dem die Gesamtlänge an Hochtemperatur-Rißlängen
mindestens 1,0 mm beträgt. Der Bereich (I) umfaßt auch
die Gesamtlänge an Hochtemperatur-Rißlängen unter
0,5 mm des in den Japanischen Industriestandard-Vorschriften
spezifizierten SUS 304 austenitischen rostfreien
Stahls, der bei der Schweißverbindung keine
Probleme hinsichtlich der Hochtemperatur-Rißbeständigkeit
aufweist. Zur Erfüllung der Bedingungen des Bereichs
(I) sollte die Gesamtmenge an Vanadium und der
1,5fachen Niobmenge bis zu 0,30 Gew.-% ausmachen. Folglich
ist also die Gesamtmenge an Vanadium und der 1,5
fachen Niobmenge auf bis zu 0,30 Gew.-% begrenzt.
10. Kupfer:
Kupfer verbessert die Festigkeit. Folglich kann einem
erfindungsgemäßen Chromstahl zusätzlich Kupfer zulegiert
werden. Bei einem Kupfergehalt unter 0,01 Gew.-%
stellt sich die gewünschte Wirkung nicht ein. Bei einem
Kupfergehalt über 0,50 Gew.-% wird andererseits die
Be- bzw. Verarbeitbarkeit beeinträchtigt, und gleichzeitig
sinkt die Hochtemperatur-Rißbeständigkeit bei
Schweißverbindungen. Folglich sollte der Kupfergehalt
auf einen Bereich von 0,01-0,50 Gew.-% begrenzt werden.
11. Nickel:
Nickel dient einer Verbesserung der Härtbarkeit und
einer Verminderung der Ferritmenge des Stahls, wodurch
die Zähigkeit verbessert wird. Aus diesem Grunde kann
einem erfindungsgemäßen Chromstahl gegebenenfalls zusätzlich
Nickel zulegiert werden. Bei einem Nickelgehalt
unter 0,01 Gew.-% stellt sich die gewünschte
Wirkung nicht ein. Bei einem Nickelgehalt über 0,50
Gew.-% steigt andererseits die Härte der durch die
Erwärmung beeinflußten Zone nahe der Schweißverbindung
übermäßig stark an, was zu einer geringeren Tieftemperatur-
Rißbeständigkeit bei der Schweißverbindung
führt. Folglich sollte der Nickelgehalt auf einen Bereich
von 0,01-0,50 Gew.-% beschränkt werden.
12. Bor:
Bor dient einer Verbesserung der Härtbarkeit. Folglich
kann einem erfindungsgemäßen Chromstahl gegebenenfalls
zusätzlich Bor zulegiert werden. Bei einem Borgehalt
unter 0,0003 Gew.-% stellt sich die gewünschte Wirkung
nicht ein. Bei einem Borgehalt über 0,0030 Gew.-% sinkt
andererseits die Hochtemperatur-Rißbeständigkeit bei
der Schweißverbindung. Folglich sollte der Borgehalt
auf einen Bereich von 0,0003-0,0030 Gew.-% beschränkt
werden.
13. Titan.
Titan bildet zusammen mit Kohlenstoff ein Carbid, was
zur Verbesserung der Dauerstandfestigkeit führt. Wird
zusätzlich Bor zulegiert, erhöht das Titan die härtbarkeitsverbessernde
Wirkung von Bor. Folglich kann einem
erfindungsgemäßen Stahl gegebenenfalls zusätzlich Titan
zulegiert werden. Bei einem Titangehalt von unter
0,005 Gew.-% stellt sich die gewünschte Wirkung nicht
ein. Bei einem Titangehalt von über 0,030 Gew.-% wird
andererseits durch die erhöhte Ferritmenge des Stahls
dessen Zähigkeit beeinträchtigt. Folglich sollte der
Titangehalt auf einen Bereich von 0,005-0,030 Gew.-%
beschränkt werden.
14. Ferritmenge (δF) des Stahls:
In dem grobkörnigen Bereich der durch die Erwärmung
beeinflußten Zone nahe der Schweißverbindung existiert
Ferrit in größerer Menge als in dem Grundmetall, da
Ferrit bei hohen Temperaturen während des Schweißens
gebildet wird. Wenn darüber hinaus ein Chromstahlblech
einer Stärke von beispielsweise 300 mm einer Normalglühung
unterworfen wird, wird das auf eine Temperatur
von etwa 800°C erwärmte Chromstahlblech anschließend
mit langsamer Abkühlungsgeschwindigkeit von etwa 2°C/min
auf eine Temperatur von etwa 500°C abgekühlt. Dieses
Normalglühen bedingt eine Ar3-Umwandlung und führt somit
zur Bildung von Ferrit im Stahl. Ferrit seinerseits
beeinträchtigt die Zähigkeit. Folglich sollte die aus
folgenden Gleichungen A oder B errechnete Ferritmenge
(δF) des Stahls auf bis zu -5 Gew.-% begrenzt werden:
A. Der Stahl enthält weder Nickel noch Bor als zusätzliche
Legierungsbestandteile:
δF (Gew.-%) = -104 -555 (C + ⁶/₇N) + 32,9Si - 49,5Mn
+ 12,1Cr + 39,1Mo + 46,1V + 83,5Nb.
B. Der Stahl enthält Nickel und/oder Bor als zusätzliche
Legierungsbestandteile:
δF (Gew.-%) = -104 -555 (C + ⁶/₇N) + 32,9Si - 49,5Mn
-28,7Ni + 12,1Cr + 39,1Mo + 46,1V
+ 83,5Nb-697B.
+ 83,5Nb-697B.
Das folgende Beispiel soll die Erfindung näher veranschaulichen,
wobei insbesondere erfindungsgemäße Stähle
mit außerhalb der Erfindung liegenden Stählen verglichen
werden.
Prüflinge aus erfindungsgemäßen Stählen Nr. 1-9 einer
chemischen Zusammensetzung und einer Ferritmenge (δF)
innerhalb der erfindungsgemäßen und in Tabelle III angegebenen
Bereiche werden mit Vergleichsprüflingen Nr. 1-4
einer chemischen Zusammensetzung und einer Ferritmenge
(δF) von denen mindestens eine außerhalb der erfindungsgemäß
einzuhaltenden Bereiche liegt, verglichen. Die
Vergleichsprüflinge Nr. 1 und 2 besitzen eine chemische
Zusammensetzung und einen Ferritgehalt (δF), die beide
außerhalb der erfindungsgemäß einzuhaltenden Bereiche
liegen. Die Vergleichsprüflinge Nr. 3 und 4 besitzen
eine chemische Zusammensetzung außerhalb des erfindungsgemäß
einzuhaltenden Bereichs, jedoch einen
Ferritgehalt innerhalb des erfindungsgemäß einzuhaltenden
Bereichs. Die chemische Zusammensetzung des durch
die Japanischen Industriestandard-Vorschriften spezifizierten
SUS304 austenitischen rostfreien Stahls sind
ebenfalls in Tabelle III angegeben.
Von den erfindungsgemäßen Prüflingen Nr. 1-9 und den
Vergleichsprüflingen Nr. 1-4 werden im Rahmen der
verschiedenen noch beschriebenen Tests die Tieftemperatur-
Rißbeständigkeit in der Schweißverbindung (Hv10max
und yTstop vergleiche Japanische Industriestandard-
Vorschriften), die Hochtemperatur-Rißbeständigkeit in
der Schweißverbindung und die Zähigkeit im Grundmetall
und in der Schweißverbindung bestimmt. Die Ergebnisse
dieser Tests finden sich in Tabelle IV.
1. Tieftemperatur-Rißbeständigkeit (Hv10max):
Die Temperatur-Rißbeständigkeit (HV10max) in der
Schweißverbindung wird mit Hilfe des in der Japanischen
Industriestandard-Vorschrift Z3101 erläuterten Tests auf
die maximale Härte bestimmt. Hierbei erfolgt eine teilweise
Verschweißung der Oberfläche eines Prüflings unter
gegebenen Bedingungen, worauf der maximale Härtewert
in der durch die Schweißwärme beeinflußten Zone nach
dem Vickers-Härtetest unter einer Belastung von 10 kg
ermittelt wird.
2. Niedrigtemperatur-Rißbeständigkeit (yTstop):
Die Niedrigtemperatur-Rißbeständigkeit (yTstop) der
Schweißverbindung wird mit Hilfe des in der Japanischen
Industriestandard-Vorschrift Z 3158 spezifizierten
y-Schlitzrißtests bestimmt. Hierbei wird in einem
Prüfling eine diagonale y-förmige Einkerbung gebildet,
worauf der in der geschilderten Weise eingekerbte
Prüfling auf verschiedene Temperaturen vorgewärmt, dann
die Einkerbung unter gegebenen Bedingungen geschweißt
und schließlich diejenige Vorwärmtemperatur, bei der
keine Rißbildung am Grund der Einkerbung erfolgt,
bestimmt. Bei diesem Test werden als erfindungsgemäße
Prüflinge Nr. 4, 5, 6 und 9 jeweils 50 mm dicke Prüflinge
verwendet.
3. Hochtemperatur-Rißbeständigkeit:
Die Hochtemperatur-Rißbeständigkeit in der Schweißverbindung
wird nach einem modifizierten Test gemäß Savage
in "Welding Journal" Bd. 44, Seiten 433-442 (1965),
bestimmt. Bei diesem modifizierten Test erfolgen ein
teilweises Schweißen der Oberfläche eines 8 mm dicken
Prüflings, eine Zwangsbiegung der Schweißverbindung des
Prüflings parallel zur Schweißnaht unter um 1% vermehrter
Spannung und Messung der Gesamtlänge der in dieser Schweißverbindung
entstandenen Hochtemperatur-Rißlängen.
Schweißverfahren: Gas/Wolfram-Lichtbogenschweißen
(GTAW)
Schweißstrom: 150 A
Bogenspannung: 15 V
Schweißgeschwindigkeit: 7 cm/min.
Schweißverfahren: Gas/Wolfram-Lichtbogenschweißen
(GTAW)
Schweißstrom: 150 A
Bogenspannung: 15 V
Schweißgeschwindigkeit: 7 cm/min.
4. Zähigkeit (vEo):
Die Zähigkeit des Grundmetalls und der Schweißverbindung
wird im Rahmen eines Schlagzähigkeitstests bestimmt.
Bei diesem Test wird die Oberfläche eines Prüflings
unter folgenden Bedingungen:
Ausbilden einer V-förmigen Kerbe im Grundmetall und in der durch die Schweißwärme beeinflußten Zone 2 mm von der Schweißnahtverbindung entfernt und
Messen eines Schlagwerts bei 0°C für das Grundmetall und die durch die Schweißwärme beeinflußte Zone 2 mm von der Schweißnaht entfernt,
teilweise geschweißt.
Schweißverfahren: Gas/Wolfram-Lichtbogenschweißen (GTAW)
Schweißdraht: Er besitzt dieselbe chemische Zusammensetzung wie das Grundmetall
Vorwärmtemperatur und Zwischenlauftemperatur des Prüflings: 150°C
Schweißwärmezufuhr: 14,4 kJ/cm
Wärmebehandlungstemperatur nach dem Schweißen: 710°C
Wärmebehandlungsdauer nach dem Schweißen: 8,5 h.
Ausbilden einer V-förmigen Kerbe im Grundmetall und in der durch die Schweißwärme beeinflußten Zone 2 mm von der Schweißnahtverbindung entfernt und
Messen eines Schlagwerts bei 0°C für das Grundmetall und die durch die Schweißwärme beeinflußte Zone 2 mm von der Schweißnaht entfernt,
teilweise geschweißt.
Schweißverfahren: Gas/Wolfram-Lichtbogenschweißen (GTAW)
Schweißdraht: Er besitzt dieselbe chemische Zusammensetzung wie das Grundmetall
Vorwärmtemperatur und Zwischenlauftemperatur des Prüflings: 150°C
Schweißwärmezufuhr: 14,4 kJ/cm
Wärmebehandlungstemperatur nach dem Schweißen: 710°C
Wärmebehandlungsdauer nach dem Schweißen: 8,5 h.
Wie aus Tabellen III und IV hervorgeht, zeigt der Vergleichsprüfling
1 eines (hohen) Molybdängehalts außerhalb
der Erfindung ohne Vanadium oder Niob und einer
(großen) Ferritmenge (δF) im Stahl außerhalb der Erfindung
eine schlechte Zähigkeit in der Schweißverbindung.
Der Vergleichsprüfling 2 eines hohen Chromgehalts, einer
großen Gesamtmenge an Vanadium und der 1,5fachen Niobmenge
und einer großen Ferritmenge (δF) im Stahl, die
sämtlich außerhalb der Erfindung liegen, eine niedrige
Hochtemperatur-Rißbeständigkeit und eine niedrige Zähigkeit
bei der Schweißverbindung.
Der Vergleichsprüfling 3 hohen Kohlenstoffgehalts und
einer großen Gesamtmenge an Vanadium und der 1,5fachen
Niobmenge, die außerhalb der Erfindung liegen, zeigt
eine niedrige Tieftemperatur-Rißbeständigkeit (Hv10max)
und eine niedrige Hochtemperatur-Rißbeständigkeit bei
der Schweißverbindung. Der Vergleichsprüfling 4 eines
(hohen) Kohlenstoffgehalts außerhalb der Erfindung und
ohne Vanadium und/oder Niob zeigt eine niedrige Tieftemperatur-
Rißbeständigkeit (Hv10max) und eine geringe
Hochtemperatur-Rißbeständigkeit bei der Schweißverbindung.
Sämtliche erfindungsgemäßen Prüflinge 1 bis 9 zeigen
dagegen eine hohe Tieftemperatur-Rißbeständigkeit
(Hv10max und yTstop), eine hohe Hochtemperatur-Rißbeständigkeit
und eine Zähigkeit in der Schweißverbindung.
Danach wird bei den erfindungsgemäßen Prüflingen und
Vergleichsprüflingen die Dauerstandfestigkeit in der
Schweißverbindung bestimmt.
Fig. 3 veranschaulicht in graphischer Form Dauerstandfestigkeitswerte
in der Schweißverbindung bei den erfindungsgemäßen
Prüflingen 1, 3 und 4. In Fig. 3 stehen
die dreieckigen Zeichen für Dauerstandfestigkeitswerte
in der Schweißverbindung für erfindungsgemäße Prüflinge,
die durch Gas/Metall-Lichtbogenschweißung (GMAW) geschweißt
wurden, und die kreisförmigen Zeichen für Dauerstandfestigkeitswerte
in den Schweißverbindungen für erfindungsgemäße
Prüflinge, die durch Gas/Wolfram-Lichtbogenschweißung
(GTAW) geschweißt wurden. In Fig. 3 veranschaulichen
in Zeichen "∆" und "○" den Fall der
Durchführung des Dauerstandversuchs bei einer Temperatur
von 500°C, die Zeichen "" und "" die Durchführung
des Dauerstandtests bei einer Temperatur von 550°C, die
Zeichen "" und "" die Durchführung des Dauerstandtests
bei einer Temperatur von 600°C und die Zeichen
"▲" und "⚫" die Durchführung des Dauerstandtests bei
einer Temperatur von 650°C. In Fig. 3 entspricht der
durch die beiden durchgezogenen Linien festgelegte Bereich
Dauerstandfestigkeitswerten in dem Grundmetall der
erfindungsgemäßen Prüflinge, der durch die beiden gestrichelten
Linien festgelegte Bereich Dauerstandfestigkeitswerten
in der Schweißverbindung bei erfindungsgemäßen
Prüflingen.
Fig. 4 zeigt in graphischer Form Dauerstandfestigkeitswerte
in der Schweißverbindung des Vergleichsprüflings 1.
In Fig. 4 stehen die dreickigen Zeichen für Dauerstandfestigkeitswerte
in der Schweißverbindung von Vergleichsprüflingen,
die durch Gas/Wolfram-Lichtbogenschweißung
(GTAW) geschweißt wurden, und die kreisförmigen Zeichen für
Dauerstandfestigkeitswerte in der Schweißverbindung
von Vergleichsprüflingen, die durch Lichtbogenschweißung
unter Schutzgas (SMAW) geschweißt wurden. In Fig. 4 entsprechen
das Zeichen "○" einem Fall, in dem der Dauerstandversuch
bei einer Temperatur von 550°C durchgeführt
wird, die Zeichen "" und "" einer Dauerstandversuchstemperatur
von 600°C, das Zeichen "" einer Dauerstandversuchstemperatur
von 650°C und das Zeichen "⚫" einer
Dauerstandversuchstemperatur von 700°C. In Fig. 4 entspricht
der durch die beiden durchgezogenen Linien festgelegte
Bereich Dauerstandfestigkeitswerten im Grundmetall
der Vergleichsprüflinge, der durch die beiden gestrichelten
Linien festgelegte Bereich Dauerstandfestigkeitswerten
in der Schweißverbindung der Vergleichsprüflings.
In den Fig. 3 und 4 ist auf der Abszisse ein Parameter
aufgetragen, der zusammenfassend über die Formel
[T × (30 + log tr) × 10-3] die Dauerstandversuchstemperatur
(T) und die Zeitstanddauer (tr) zum Ausdruck
bringt. Auf der Ordinate sind Werte für die
Dauerstandfestigkeit aufgetragen. Der rautenförmige
Rahmen in den Fig. 3 und 4 dient zur graphischen Ermittlung
des beschriebenen Parameters aus der Dauerstandversuchstemperatur
und der Dauerstandzeit.
Aus Fig. 3 geht hervor, daß nahezu sämtliche Dauerstandfestigkeitswerte
in der Schweißverbindung der erfindungsgemäßen
Prüflinge 1, 3 und 4 in dem durch die beiden
durchgezogenen Linien festgelegten Bereich, der für
Dauerstandfestigkeitswerte im Grundmetall steht, liegen,
d. h. sich auf demselben Niveau befinden, wie diejenigen
im Grundmetall. Obwohl in Fig. 3 nicht dargestellt, zeigen
die anderen erfindungsgemäßen Prüflinge 2 und 5 bis 9
ähnliche Tendenzen wie die erfindungsgemäßen Prüflinge
1, 3 und 4.
Aus Fig. 4 geht dagegen hevor, daß nahezu sämtliche
Dauerstandfestigkeitswerte in der Schweißverbindung des
Vergleichsprüflings 1 an oder unter der Untergrenze des
durch die beiden durchgezogenen Linien festgelegten
Bereichs der Dauerstandfestigkeitswerten im Grundmetall
liegen, d. h. die betreffenden Werte sind
niedriger als die entsprechenden Werte im Grundmetall.
Darüber hinaus sind im Temperaturbereich von 500-550°C,
der dem Temperaturbereich des Überhitzers des Dampfgenerators
entspricht, die Dauerstandfestigkeitswerte in
der Schweißverbindung des Vergleichsprüflings 1 niedriger
als die entsprechenden Werte in der Schweißverbindung der
erfindungsgemäßen Prüflinge 1, 3 und 4. Obwohl in Fig. 4
nicht dargestellt, zeigen die anderen Vergleichsprüflinge
2 bis 4 ähnliche Tendenzen wie der Vergleichsprüfling 1.
Wie in allen Einzelheiten beschrieben, besitzt der erfindungsgemäße
hitzebeständige 9%-Chromstahl eine hervorragende
Zähigkeit, eine hohe Rißbeständigkeit und
eine hohe Dauerstandfestigkeit in bzw. bei der Schweißverbindung.
Er eignet sich besonders gut als Werkstoff
für den Dampfgenerator von Kernkraftanlagen mit
schnellen Brütern. Seine Verwendung ermöglicht eine
Verminderung der Baukosten solcher Kernkraftanlagen.
Claims (2)
1. Hitzebeständiger 9%-Chromstahl hervorragender Zähigkeit,
hoher Rißbeständigkeit und hoher Dauerstandfestigkeit
bei Schweißverbindungen, im wesentlichen
bestehend aus:
0,04 -0,09 Gew.-% Kohlenstoff;
0,01 -0,50 Gew.-% Silizium;
0,25 -1,50 Gew.-% Mangan;
7,0 -9,2 Gew.-% Chrom;
0,50 -1,50 Gew.-% Molybdän;
0,005-0,060 Gew.-% löslichen Aluminiums;
0,001-0,060 Gew.-% Stickstoff,
wobei die Gesamtmenge an Stickstoff und Kohlenstoff bis zu 0,13 Gew.-% beträgt;
0,01 -0,30 Gew.-% Vanadium und/oder
0,005-0,200 Gew.-% Niob,
wobei die Gesamtmenge an Vanadium und dem 1,5fachen an Niob bis zu 0,30 Gew.-% beträgt, und zum Rest Eisen und unvermeidlichen Verunreinigungen, wobei die Menge an Ferrit (δF) in dem hitzebeständigen 9%-Chromstahl bis zu -5 Gew.-%, berechnet aus der Gleichung: δF (Gew.-%) = -104 -555 (C + ⁶/₇N) + 32,9Si - 49,5Mn + 12,1Cr + 39,1Mo + 46,1V + 83,5Nbbeträgt.
0,04 -0,09 Gew.-% Kohlenstoff;
0,01 -0,50 Gew.-% Silizium;
0,25 -1,50 Gew.-% Mangan;
7,0 -9,2 Gew.-% Chrom;
0,50 -1,50 Gew.-% Molybdän;
0,005-0,060 Gew.-% löslichen Aluminiums;
0,001-0,060 Gew.-% Stickstoff,
wobei die Gesamtmenge an Stickstoff und Kohlenstoff bis zu 0,13 Gew.-% beträgt;
0,01 -0,30 Gew.-% Vanadium und/oder
0,005-0,200 Gew.-% Niob,
wobei die Gesamtmenge an Vanadium und dem 1,5fachen an Niob bis zu 0,30 Gew.-% beträgt, und zum Rest Eisen und unvermeidlichen Verunreinigungen, wobei die Menge an Ferrit (δF) in dem hitzebeständigen 9%-Chromstahl bis zu -5 Gew.-%, berechnet aus der Gleichung: δF (Gew.-%) = -104 -555 (C + ⁶/₇N) + 32,9Si - 49,5Mn + 12,1Cr + 39,1Mo + 46,1V + 83,5Nbbeträgt.
2. Hitzebeständiger 9%-Chromstahl hervorragender Zähigkeit,
hoher Rißbeständigkeit und hoher Dauerstandfestigkeit
bei Schweißverbindungen, im wesentlichen
bestehend aus:
0,04 -0,09 Gew.-% Kohlenstoff;
0,01 -0,50 Gew.-% Silizium;
0,25 -1,50 Gew.-% Mangan;
7,0 -9,2 Gew.-% Chrom;
0,50 -1,50 Gew.-% Molybdän;
0,005-0,060 Gew.-% löslichen Aluminiums;
0,001-0,060 Gew.-% Stickstoff,
wobei die Gesamtmenge an Stickstoff und Kohlenstoff bis zu 0,13 Gew.-% beträgt;
0,01 -0,30 Gew.-% Vanadium und/oder
0,005-0,200 Gew.-% Niob,
wobei die Gesamtmenge an Vanadium und dem 1,5-fachen an Niob bis zu 0,30 Gew.-% beträgt,
0,01 -0,50 Gew.-% Kupfer und/oder
0,01 -0,50 Gew.-% Nickel und/oder
0,0003-0,0030 Gew.-% Bor und/oder
0,005 -0,030 Gew.-% Titan und
zum Rest Eisen und unvermeidlichen Verunreinigungen, wobei die Menge an Ferrit (δF) in dem hitzebeständigen 9%-Chromstahl bis zu -5 Gew.-%, berechnet aus der Gleichung: δF (Gew.-%) = -104 -555 (C + ⁶/₇N) + 32,9Si-49,5Mn + 28,7Ni + 12,1Cr + 39,1Mo + 46,1V
+ 83,5Nb -697Bbeträgt.
0,04 -0,09 Gew.-% Kohlenstoff;
0,01 -0,50 Gew.-% Silizium;
0,25 -1,50 Gew.-% Mangan;
7,0 -9,2 Gew.-% Chrom;
0,50 -1,50 Gew.-% Molybdän;
0,005-0,060 Gew.-% löslichen Aluminiums;
0,001-0,060 Gew.-% Stickstoff,
wobei die Gesamtmenge an Stickstoff und Kohlenstoff bis zu 0,13 Gew.-% beträgt;
0,01 -0,30 Gew.-% Vanadium und/oder
0,005-0,200 Gew.-% Niob,
wobei die Gesamtmenge an Vanadium und dem 1,5-fachen an Niob bis zu 0,30 Gew.-% beträgt,
0,01 -0,50 Gew.-% Kupfer und/oder
0,01 -0,50 Gew.-% Nickel und/oder
0,0003-0,0030 Gew.-% Bor und/oder
0,005 -0,030 Gew.-% Titan und
zum Rest Eisen und unvermeidlichen Verunreinigungen, wobei die Menge an Ferrit (δF) in dem hitzebeständigen 9%-Chromstahl bis zu -5 Gew.-%, berechnet aus der Gleichung: δF (Gew.-%) = -104 -555 (C + ⁶/₇N) + 32,9Si-49,5Mn + 28,7Ni + 12,1Cr + 39,1Mo + 46,1V
+ 83,5Nb -697Bbeträgt.
Applications Claiming Priority (2)
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DE3624669A1 true DE3624669A1 (de) | 1987-03-12 |
DE3624669C2 DE3624669C2 (de) | 1997-10-02 |
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- 1986-07-22 DE DE3624669A patent/DE3624669C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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